Die Schwester des Gerichtsmediziners Heinz Martin fällt einem Serienkiller in die Hände. Der Killer hinterlässt Botschaften speziell für Heinz, dem natürlich sehr daran liegt, seine Schwester zu befreien - dazu braucht er seinen alten Partner Helmut Wagner, der einer neuen Liebe wegen aus Wien weggezogen ist. Sein Nachfolger glaubt nämlich nicht an Heinz' Einschätzung, dass es sich um einen Serientäter handelt.
Am besten gefällt mir, wie lebensecht die Charaktere gezeichnet sind. Es sind alles Menschen mit nachvolziehbaren Problemen. Einer knabbert noch an den Kränkungen, die ihm sein Vater zugefügt hat, als er die Familie verlassen hat, ein Anderer baut Mist in seinem Liebesleben, wieder eine Andere hat Bindungsängste, die sie unglücklich machen.
Der Spannung tut das allerdings nicht im geringsten Abbruch, dass jeder zusätzlich zu dem verzwickten und grausigen Fall auch noch mit seinen eigenen Problemen beschäftigt ist. Im Gegenteil: dadurch wirkt die Geschichte, als wäre sie tatsächlich so geschehen und nicht nur der Fantasie der Autorin entsprungen.
Die Begebenheit, die den Killer dazu veranlasst hat, Heinz Botschaften zu schicken, fand ich anfangs zwar etwas gekünstelt und unglaubwürdig - als ich aber kurz nachgedacht hab, was mir selbst in meinem Leben so an seltsamen Zufällen untergekommen ist, fand ich den Zusammenhang dann gar nicht mehr so weit hergeholt.
An zwei Abenden hab ich das Buch fertiggelesen, weil ich es nicht mehr aus der Hand legen konnte - selbst als mir vor Müdigkeit schon die Augen zugefallen sind.
Ich kann das Buch wirklich allen empfehlen, die fesselnde, spannende Unterhaltungliteratur lieben und keine Angst vor ein paar eingestreuten grausigen Details haben.