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Argentumverde

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Cover des Buches Über das Verbrennen von Büchern (ISBN: 9783855353897)

Bewertung zu "Über das Verbrennen von Büchern" von Erich Kästner

Über das Verbrennen von Büchern
Argentumverdevor 9 Tagen
Kurzmeinung: Aufrüttelnd, mahnend, erinnernd - erschreckend, bedrückend, eindringlich
Geschichte, die erzählt werden muss

Vor über 90 Jahren, am 10. Mai 1933, wurden in Berlin unter der Aufsicht von Joseph Goebbels die Werke von zahlreichen deutschen Autoren ins Feuer geworfen. Nur Einer war dabei persönlich anwesend, Erich Kästner. Und 1965 muss er das Unglaubliche erneut erleben, in Düsseldorf verbrennt der Bund Entschiedener Christen abermals seine Werke, unter Aufsicht der Polizei und begleitet von der Presse. »Über das Verbrennen von Büchern« versammelt erstmals vier Texte von Erich Kästner, in denen er erzählt, was 1933 und danach wieder geschah, wie es geschah und warum es geschah. 

Das schmale, aber wertvolle Büchlein liefert neben Kästners Texten einen kurzen chronologischen Abriss der Organisation der Bücherverbrennung, die von langer Hand und generalstabmäßig geplant wurde, sowie eine Liste mit den über 140 Autoren und Autorinnen, deren Bücher im Frühjahr 1933 öffentlich verbrannt wurden. Darunter u.a. Alfred Kerr, Joseph Roth, Maxim Gorki, Stefan Zweig, Nelly Sachs, Thomas, Heinrich und Klaus Mann, Carl Zuckmayer, Egon Erwin Kirsch, Schriftsteller, deren Bücher und Werke wir heute selbstverständlich aus dem Regal nehmen (eine erweiterte Liste mit den Namen findet sich auf der Website Bücherlesung). Das Buch macht mehr als deutlich, dass es Zeiten gab, in denen das gar nicht selbstverständlich war. Diese Zeiten liegen zwar immer weiter zurück, doch das erlaubt uns nicht, sie zu vergessen, eher umgekehrt, wenn man bedenkt, dass bereits Namen und Geschichte still und leise aus dem Lehrstoff an Schulen und Universitäten gestrichen werden oder schlichtweg wichtige und berühmte Orte plötzlich umbenannt werden sollen. Wie weit ist da noch der Weg..... Kästners vier kurze Texte in kommen in diesem Rahmen gerade recht, sind sie doch eine eindringliche Mahnung für Freiheit und Toleranz. Etwas das man nicht oft genug einfordern und verteidigen kann und muss.

Mein Fazit: Ein kurzes Büchlein mit viel Inhalt, eindringlich und leider noch immer (oder gerade wieder) ein absolut notwendiges Mahnmal, ein Aufruf, ein Zeichen. Keine leichte Kost, aber Eine, die prägt, mich begleiten wird, die gelesen werden sollte und ich nur jedem ans Herz legen kann.

Cover des Buches A Breath of Winter (ISBN: 9783426528754)

Bewertung zu "A Breath of Winter" von Carina Schnell

A Breath of Winter
Argentumverdevor 10 Tagen
Kurzmeinung: Langweilig, oberflächlich, platt, zum Teil gar widersprüchlich, bzw. unstimmig, da hilft auch der schöne Erzählstil wenig
Einseitig in Allem

Smilla ist eine Hexe, die von Rachegefühlen geleitet wird, denn ihr ganzer Hexenzirkel wurde von einem brutalen Hexenjäger ermordet, ihre gesamte Familie ist tod. Einer Prophezeiung folgend schließt sie sich der berüchtigten Söldnertruppe Wilde Jagd an, die schon bald anfängt die Schlächter zu jagen. Doch dann scheint Smilla ihr Ziel aus den Augen zu verlieren, den der düstere Anführer Gent ist plötzlich gar nicht mehr so gewissenlos und unnahbar, wie gedacht.

Carina Schnells neuer Roman erwartet den Leser mit einer Fantasywelt angelehnt an die nordischen Mythologie, einer Jagd zwischen Hexenjäger und Hexe und einer passenden Liebesgeschichte. Das Buch fängt gut an, die ersten Kapitel sind fesselnd und jedes Detail über die Welt macht Lust auf mehr, die Charaktere erscheinen vielseitig und der Spannungsbogen war kontinuierlich gegeben. Während zu Beginn auch viel Raum für die Welt und das Umfeld vorhanden ist, nimmt dies stetig ab. Das lag vor allem an der sich sehr rasch entwickelnden Liebesgeschichte zwischen Smilla und Gent, die einfach immer mehr Raum einnahm. Die Autorin legt den gesamten Fokus auf die Beiden und plötzlich wurde kaum mehr über den Hexenschlächter gesprochen, es wurden Wachen vergessen, da die Gefühle schlimmer brannten als bei liebeskranken Teenagern und viele Kampfsituationen ergaben nur noch bedingt Sinn. Der Plot hatte Lücken und verlor massiv an Spannung, viele Dinge wurden nie mehr erwähnt, die Welt nicht weiter ausgebreitet, die anderen Charaktere immer unwichtiger oder sehr schlicht in "Gut" und "Böse". eingeteilt. Dabei ist zwischen Gent und Smilla kein wirkliches Feuerwerk, keine ausufernde Chemie zu spüren, ganz gleich wie diese auch herbeigeredet wird. Zudem wird die Story immer offensichtlicher und damit zäh. Sehr früh weiß man, wer der Schlächter ist und andere überraschende Wendungen fehlen schlichtweg. Die Krönung ist das Ende, dass das gesamte Verhalten der Protagonistin einfach unglaubwürdig macht.

Mein Fazit: Ich hatte mich auf dieses Buch gefreut, das Cover und die Beschreibung sprach mich an. Aber leider nimmt die letztlich chemielose Liebesgeschichte so viel Raum ein, dass die Handlung, die anderen Charaktere und die Welt selbst vollkommen auf der Strecke bleiben oder einfach unplausibel sind. Ich werde den zweiten Teil nicht mehr lesen, dieses Buch hat mir erst mal gereicht.

Cover des Buches Submarin (ISBN: 9783401600239)

Bewertung zu "Submarin" von Andreas Eschbach

Submarin
Argentumverdevor 15 Tagen
Kurzmeinung: Fantasievoll, gut durchdacht, aber ab und an etwas ausschweifend und mit wenig Spannungsbogen
Unter dem Meer

Saha ist eine halbe Submarin und entschließt sich auf die Suche nach ihrem Vater zu gehen und das Leben der Submarines besser kennenzulernen. Das dies ein fast utopisches Unterfangen in Hinblick auf die Größe der Weltmeere ist und das sie eigentlich vollkommen unvorbereitet in diese neue Welt abtaucht, begreift sie erst nach und nach. 

Autor Andreas Eschbach glänzt erneut durch eine flüssige, Bildreiche Sprache und eine fantasiereiche, komplexe Welt, die zu keiner Zeit vollkommen unvorstellbar ist. Schwieriger ist da schon, dass er sich gerne in den Beschreibungen des Unterwasserlebens verliert und doch Recht ausschweift in seinen Erzählungen, wobei der Spannungsbogen ab und an etwas auf der Strecke bleibt. Dafür sind die Ideen über das Leben am Meeresboden und deren Umsetzung in der Geschichte doch ziemlich speziell und mit vielen wundervollen Details beschrieben und machen einfach Spaß. Insbesondere die Ideen rund um die Namensgebung der Submarines ist speziell und wirklich passend. So trifft man auf Weißes-Auge, Schwimmt-schnell, Lacht-immer oder Strich-am-Bauch und hat als Leser fast sofort ein Bild vor Augen.Die Handlung geht diesmal relativ langsam voran, dies passt aber letztlich zum Unterwasserlebens und der Geschichte selbst. Der letzte Teil des Buches wirkt im Verhältnis dazu dann schon fast überhastet, wobei er eigentlich nur wieder zum Ursprungstempo und dem Landleben zurückkehrt.

Mein Fazit: Ein Mittelteil, der in der Storyline eher schwächer ist, dafür aber mit wunderbaren fantasievollen Unterwasserszenen aufwartet. Die Protagonistin ist oft einfach zu naiv, aber sicherlich für das Zielpublikum passend. Mir persönlich hat es einfach Freude bereitet mit Saha abzutauchen und die störenden Faktoren konnte ich gut ausblenden. Nun bin ich gespannt auf den Abschluss der Trilogie.

Cover des Buches Dreamcatcher (ISBN: 9783986601195)

Bewertung zu "Dreamcatcher" von Juliane Maibach

Dreamcatcher
Argentumverdevor 15 Tagen
Kurzmeinung: Toller Schreibstil, aber flache Charaktere und vorhersehbare Story ohne Erzählhighlights
Einführung ohne Tiefe

Die junge Alexis eskortiert Träume über den Fluss Styrax. Ein harter Job, denn der Nebel, durch den sie die Träume geleitet, ist giftig. Und dann sind da noch die Albträume, die sich gern einmal gegen den Transport wehren und versuchen zu entfliehen. Einer ihrer besten Freunde ist der Kronprinz des Reiches. Trotz aller Standesunterschiede halten sie zusammen. Aber dann gelingt es einem der Albträume Alexis anzugreifen.....

Das Buch ist der 1. Teil einer Reihe und führt dementsprechend in das Setting ein und stellt die Gegebenheiten und die Protagonisten vor. Dies lässt sich alles flüssig lesen und wird wunderbar bildhaft dargestellt, fehlt von Beginn an der Spannungsbogen, obwohl theoretisch genug im Buch passiert. Leider verrät allerdings der Klappentext gefühlt den gesamten Inhalt des Buches und darüber hinaus gelingt es der Autorin nicht, eine durchaus spannende Szene auch fesselnd für den Leser herüberzubringen. Selbst die gefährlichsten Situationen plätschern eher vor sich hin, die gesamte Handlung bleibt durchweg vorhersehbar. Zudem sind sämtliche Protagonisten ganz gleich ihres Alters ausgesprochen naiv und handeln wie völlig unreife Teenager, die das allererste Mal erwachsen spielen dürfen. Hinzu kommt, dass die 20-jährige Protagonistin beim Anblick eines gutgebauten jungen Mannes gefühlt fast jedes Mal Schnappatmung bekommt. Dadurch gerät die fantasiereiche Geschichte und die absolut interessante Welt, die die Autorin hier erschafft, leider sehr in den Hintergrund.

Mein Fazit: Zu viel Klappentext, zu viel pubertäres Teeniegehabe und zu wenig Fokus auf die definitiv vorhandenen Stärken des Buches, lassen es zu einer dahinplätschernden Reiheneinführung werden, die mich leider nicht überzeugt hat weiterlesen zu wollen.

Cover des Buches Das Tal - Die Katastrophe (ISBN: 9783401505312)

Bewertung zu "Das Tal - Die Katastrophe" von Krystyna Kuhn

Das Tal - Die Katastrophe
Argentumverdevor 15 Tagen
Kurzmeinung: Spannend, weit genug weg von Band 1 und trotzdem den roten Faden gut aufgegriffen und das Mysterium verdichtet
Nur ein Berg

Die unausgewogene Clique ist mittlerweile schon einige Monate im Tal und die Koreanerin Katie hat nur noch eines im Kopf, nämlich den legendären Ghost zu besteigen, den Berg, auf dem vor dreißig Jahren bereits acht Jugendliche verschwunden sind. 5 Cliquenmitglieder geführt von der Indianerin Ana und begleitet von dem undurchsichtigen Sohn eines Lehrers, Paul, machen sich auf, nicht nur den Gipfel zu bezwingen, sondern auch mehr über die verschollenen Jugendlichen von damals herauszufinden.

Der Schreibstil bleibt weiterhin einfach und schnell zu lesen. Dabei ist das Verhältnis zwischen Storyline und Ortsbeschreibungen diesmal aber deutlich besser getroffen. Leider zieht sich der Einstieg des Buches trotzdem recht lang. Zu sehr wird indirekt Band 1 und die Situation wiederholt und ausgebreitet, bevor die Handlung endlich voranschreitet. Der Leser bekommt zwar deutlich tiefere Eindrücke zu den Persönlichkeiten der Protagonisten, gleichzeitig bleibt es aber so gekonnt oberflächlich, dass sich eher weitere Fragen aufbauen. Insgesamt bekommt der Leser wieder einige Brotkrumen auf seiner Spur gestreut, die aber momentan noch eher das Rätsel vergrößern, als es zu lösen. Während im ersten Buch noch die Vergangenheit von Julia und ihrem Bruder Robert im Mittelpunkt stand, erfährt man nun die Geschichte von Katie, die auch im Erzählfokus liegt. Nur ab und an gibt es noch einen Perspektivwechsel zu Julia. Das Ende ist ein gekonnter Aufwurf neuer Rätsel und macht zusätzlich neugierig auf Teil 3.

Mein Fazit: Nach einem trägen langwierigen Einstieg geht das Buch den gewohnten Weg und umrundet die aufgeworfenen Fragen ohne wirklich in die Nähe zu kommen. Die Charaktere bleiben undurchsichtig, die Hintergründe erst recht. Die Story selbst ist gut strukturiert und nimmt gerade zum Ende hin richtig Fahrt auf und konnte mich dann doch noch abholen und zum Schluss sogar kurzzeitig fesseln. Dementsprechend bleibe ich neugierig auf Band 3.

Cover des Buches Aquamarin (ISBN: 9783401510118)

Bewertung zu "Aquamarin" von Andreas Eschbach

Aquamarin
Argentumverdevor 19 Tagen
Kurzmeinung: Gut geschrieben, sehr interessant, aber leider fehlt die letzte Konsequenz um es zu etwas Besonderem zu machen, ein gutes Jugendbuch
Die Geheimnisse des Meeres

Die 16-jährige Saha lebt in der neotraditionalistischen Zone Australiens im Jahr 2151, fern von dem grellen Boom und der hoch entwickelten Technik der Metropolen. In der Stadt Seahaven, wo sie wohnt, dreht sich alles ums Meer. Dumm nur, dass Saha durch einen Unfall als Baby, nicht ins Wasser darf, gerade mal duschen ist erlaubt, und auch nicht unbedingt glücklich mit den langen offenen Wunden an ihrem Oberkörper ist. Aber ist das Wasser wirklich so gefährlich für sie? Und welche Geheimnisse liegen noch in ihrer Vergangenheit verborgen? 

Autor Andreas Eschbach präsentiert hier den Auftakt zu einer dreiteiligen Dystopie verpackt als Jugendbuch. Die Sprache ist dementsprechend einfach, aber angenehm flüssig und mit einem großen liebevollen Setting von Zeitrahmen und Schauplätzen. Die Welt die er dem Leser hier präsentiert, ist genau durchdacht und fantasie- und bildreich beschrieben, mit teils eigenem Wordbuilding.  Die Charaktere sind insgesamt eher oberflächlich systematisiert, nur den eigentlichen Protagonisten lässt Eschbach mehr Tiefe und Intensität zukommen. Obwohl die Geschichte teils recht vorhersehbar ist, so entwickelt sie doch eine gewisse Sogwirkung, aber keine richtige Spannung. Es ist eher eine Faszination für den Leser, diese Welt und Sahas Geschichte zu erkunden, als wirkliche fesselnde Spannung. Die Geschichte ist ruhig erzählt, bietet immer wieder neue Fragen und schließt mit einem für dieses Buch runden Ende, dass gleichzeitig Auftakt für den zweiten Teil ist.

Mein Fazit: Für mich persönlich hätte es insgesamt spannender, detaillierter, komplexer, herausfordernder, etc. sein können. Für das Zielpublikum dürfte es allerdings genau richtig sein. Auf jeden Fall hat mich das Buch trotzdem gut unterhalten und ich bin sehr neugierig auf Teil 2 und das Leben unter Wasser, wie es sich Eschbach vorstellt.


Cover des Buches Die Radleys (ISBN: 9783499255274)

Bewertung zu "Die Radleys" von Matt Haig

Die Radleys
Argentumverdevor 20 Tagen
Kurzmeinung: Alle Klischees und Schubladen bedient, ein Coming-Out für Jungvampire, Alltagsleben und -sorgen mit Blutsaugergenetik
Kleinstadtleben einer Familie, die zufällig aus Vampiren besteht

Die Radleys sind eine völlig normale Familie, mit klassischen Kleinstadtproblemen. Aber Tochter Clara lebt seit Neuestem vegan, nur ist das für Vampire eher ungesund. Dumm nur, dass die Eltern bisher weder ihr, noch ihrem Bruder Rowan gesagt haben, dass sie zur bluttrinkenden Spezies gehören. Schnell eskaliert die Situation und da ist es auch nicht hilfreich, wenn sich noch ein Onkel einmischt, der zu Exzessen und Blutorgien neigt.

Bereits der Schreibstil wirkt distanziert und fade. An keiner Stelle gelingt es dem Autor gut pointierten schwarzen Humor aufzubauen oder zumindest eine grundsätzlich so interessante oder gar spannende Handlung, dass der Leser voll ins Buch findet. Alles zog sich zu sehr. Jedes Detail wälzt der Autor aus, wahrscheinlich um eine gewisse Situationskomik entstehen zu lassen, nur leider bleibt diese aus. Dabei gibt es mehr als genug Momente, die entsprechendes Potential bieten. Auch Die Charaktere bleiben sehr farblos und es fehlt an jeglicher Tiefe. Stattdessen werden jegliche Klischees und Schubladen geöffnet, die es nur zu finden gibt. Das Buch wirkt durchgehend konstruiert. Dabei packt der Autor sämtliche Themen, die er nur finden konnte, an um der Geschichte Würze zu verleihen, aber sowohl Spannung als auch eine mögliche Pointe fehlen.

Mein Fazit: Ich Frage mich selbst, warum ich das Buch eigentlich zu Ende gelesen habe, da es mich zu keiner Zeit erreichen konnte. Wahrscheinlich habe ich einfach gehofft, dass irgendwann der hochgelobte Schriftsteller Matt Haig hervortritt. Fehlanzeige! Einen knappen zweiten Stern erhält das Buch nur, weil es im Gegensatz zu vielen anderen noch wesentlich faderen Büchern zumindest weder vor Rechtschreibfehlern strotzt, noch an der Satzbildung scheitert und tatsächlich eine strukturierte Storyline aufweisen kann.

Cover des Buches Die Erben der Nacht - Lycana (ISBN: 9783570308486)

Bewertung zu "Die Erben der Nacht - Lycana" von Ulrike Schweikert

Die Erben der Nacht - Lycana
Argentumverdevor 20 Tagen
Kurzmeinung: Inhalt und Schauplatz hervorragend kombiniert, Bekanntes neu zusammengesetzt und die Gesamtspannung erhalten
Der Zauber Irlands wirkt auch bei Vampiren

Im zweiten Jahr des gemeinsamen Lernes, verschlägt es die Erben nach Irland. Sie sollen lernen ihre Gestalt in andere Lebewesen zu wandeln und mit Tieren zu kommunizieren, bzw. diese zu lenken. Aber auch hier bleibt kaum Zeit für einen ruhigen Unterricht, denn auch hier ist der Verrat nicht weit. Und dann ist da noch der zerbrechliche Friedensvertrag zwischen den Lycana, den Werwölfen und den die Druiden. Und nicht jeder ist damit einverstanden, diesen Frieden aufrechtzuerhalten......

Die Autorin schreibt gewohnt fließend, erzählend ohne zu weit auszuholen, aber detailreich. Die Charaktere entwickeln sich auch hier weiter. Geschickt wird der Einfluss von der Zeit bei ihren eigenen Clans aufgegriffen und alte und neue Herausforderungen erwarten die jungen Vampire. Auch Gefühle über Freundschaft hinaus beginnen sich zu entwickeln. Doch die ersten Geständnisse werden durch ein Geheimnis wieder zerstört. Aber nicht nur in der Tiefe der Erzählung selbst zeigt die Autorin ihre Stärken, gleichzeitig erfährt der Leser erneut viel über den Schauplatz, über Irland. Historische Fakten genau wie Sagen und Mythen, sowie landschaftliche Besonderheiten, für alles findet Ulrike Schweikert Platz, ohne es zu sehr in den Vordergrund zu drängen oder zu schulmeistern. Interessant und wirklich unterhaltsam sind auch die „Gastauftritte“ von Bram Stoker und seinem irischen Freund und Schriftsteller Oscar Wilde und dessen Familie. Hier kommt es sogar zu einer vampirrischen Begegnung, die sicherlich noch weitreichende Folgen haben wird, ein echtes Osterei für den Leser.


Mein Fazit: Der 2. Teil konnte mich, wie der Vorgänger, gut unterhalten und hat mir viel Spaß gemacht. Es ist einfach mal etwas Anderes, wenn ein Vampir schier daran verzweifelt, sich in eine einfache kleine Fledermaus zu verwandeln oder Bram Stokers größte Passion der nächtliche Besuch von Friedhöfen ist. Ich freue mich auf Teil 3.

Cover des Buches Heimweh (ISBN: 9783548288789)

Bewertung zu "Heimweh" von Marc Raabe

Heimweh
Argentumverdevor 20 Tagen
Kurzmeinung: Flüssig und spannend, aber mit einigen Längen im Mittelteil, zu früh ahnt man, worauf es hinausläuft und leider eine 08/15 Auflösung
Solide trifft es am Besten

Der frisch geschieden Kinderarzt Jesse Berg liebt seine Tochter Isa sehr und als plötzlich seine Ex-Frau ermordet und seine Tochter entführt wird, setzt er alles daran um sie zurückzubekommen. Der Täter hinterlässt für Berg eine Nachricht: Sie gehört dir nicht. Du musst sie vergessen. Um seine Tochter zu finden, muss er zurück in seine Vergangenheit. Zurück ins Heim in dem er aufwuchs, wo er Schlimmes erlebt und überlebt hat. 

Der Schreibstil ist ansprechend und angenehm flüssig zu lesen, als auch der Auftakt der Story ist nachvollziehbar, so dass man keine Probleme hat, einen Zugang zu dem Buch zu finden. „Heimweh“ wird aus mehreren Perspektiven erzählt. Der eine Erzählstrang beschreibt die Vergangenheit von Jesse, seine Kindheit und wie er anschließend in diesem Heim Adlershof seine eigenen Erfahrungen machen musste. Nur kann sich Jesse an nichts von damals erinnern. Da der Leser kleine Bruchstücke aus dieser Vergangenheit zu lesen bekommt, ist er immer etwas weiter als Jesse selbst. Die Suche von Jesse ist recht spannend gestaltet, der Leser lernt nach und nach die Mitbewohner des Heimes kennen. Dann wird auch aus der Perspektive der kleinen Isa berichtet, die unglaublich mutig ist und sich tapfer behauptet. Allerdings ist fraglich ob eine 8-Jährige wirklich schon so weit sein kann. An einigen Stellen scheint es doch eher für eine 11- oder 12-Jährige zu sprechen. Leider verliert sich gerade im Mittelteil die Spannung doch ziemlich und nimmt erst zum Ende hin wieder Fahrt auf. Auch die finale Auflösung ist eher von der Stange und daher leider etwas vorhersehbar.

Mein Fazit: Insgesamt ein solider Thriller, der angenehme und unterhaltsame Lesestunden verspricht und sich flüssig lesen lässt. Doch leider konnte mich das Buch nicht vollständig packen und blieb mir einfach zu blass.

Cover des Buches QualityLand (QualityLand 1) (ISBN: 9783548291871)

Bewertung zu "QualityLand (QualityLand 1)" von Marc-Uwe Kling

QualityLand (QualityLand 1)
Argentumverdevor 23 Tagen
Kurzmeinung: Satirische Dystopie mit guten Ideen, aber langatmig, oberflächlich und ohne jedes Flair
Im Ansatz gut, aber.....

Die Zukunft heißt Quality-Land, ist weitestgehend durchautomatisiert und alles beruht auf Berechnungen künstlicher Intelligenz. Die Menschen sind fremdgesteuert, das System kennt ihr Vorliebe besser als sie selbst. Bestellungen werden geliefert ohne bestellt worden zu sein, einfach aufgrund der Situation des Einzelnen und seiner berechneten Vorlieben. Doch dann erhält Peter Arbeitsloser ein unaufgefordertes Pakete mit einem rosa Delfinvibrator, bei dem das System darauf beharrt, dass er Peter gefällt, obwohl dies seiner Meinung nach nicht der Fall ist und er beginnt das System zu hinterfragen.....

Die Idee und satirische Umsetzung sind hervorragend. Der Spaßfaktor des Buches nimmt dem Thema die durchaus vorhandene Schärfe und Realitätsnähe ein wenig. Die erdachte Zukunft ist in sich schlüssig und detailliert beschrieben. Allerdings verliert sich der Autor gerne in diesen Beschreibungen. Die Erklärungen zum System und den Abläufen in Qualityland sind ausufernd und langatmig, wodurch der Einstieg ins Buch nach kurzer Zeit langweilig wird. Auch die einzelnen Charaktere, so unterhaltsam und eigen diese sind, bleiben platt und oberflächlich. Die Figuren sind größtenteils dümmlich oder zumindest naiv dargestellt, für die Satire sicherlich vorteilhaft, für das Lesevergnügen deutlich weniger. Auch im Schreibstil ist der Autor weder wortgewandt, noch einfallsreich, allenfalls als karg zu bezeichnen.  Während die zwischengesetzte Werbung anfangs noch lustig und erklärend für das System ist, wird sie über die Länge des Buches hin eher nervig, aufdringlich und zieht ebenfalls einfach unnötig in die Länge. Der Unterhaltungsfaktor ist gut umgesetzt und bietet dem Leser ausreichend Möglichkeiten sich mit dem Thema zu beschäftigen und über das Eine oder Andere nachzudenken.

Mein Fazit: Gute Ansätze nett verpackt, aber zu lang und zu oberflächlich. Ein wenig wie ein durchschnittlicher Comedian, über den man kurzfristig lachen kann, aber dessen Kritik und Thematik spurlos verhallen, einfach aufgrund der Mittelmäßigkeit. Das Buch hat mich kurzzeitig ganz gut unterhalten, müsste aber deutlich akzentuierter und kürzer sein, um längerfristig zu beeindrucken. Als sogenannte Bus- und Bahnlektüre optimal, denn man kann jederzeit problemlos unterbrechen und ist nie so in den Bann gezogen, dass man seine Haltestelle verpasst.

Über mich

  • weiblich
  • 14.04.1980

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Sachbücher, Historische Romane, Jugendbücher, Krimis und Thriller, Science-Fiction, Liebesromane, Fantasy, Biografien, Literatur, Unterhaltung

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