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Argentumverde

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Cover des Buches Das Siegel der Tage (ISBN: 9783518735558)

Bewertung zu "Das Siegel der Tage" von Isabel Allende

Das Siegel der Tage
Argentumverdevor 13 Stunden
Kurzmeinung: Ein humorvoller Roman, mit Liebe erzählt, der eigentlich das Leben der Autorin im Zentrum ihrer Großfamilie ist
Blick mitten ins Leben

Isabel Allende schreibt Briefe an ihre Tochter Paula über die Zeit nach deren Tod. Beginnend mit dem Verstreuen der Asche der Verstorbenen, über die kleinen und großen Wendungen des Lebens, hin zu dem Moment, wo die Autorin dieses Buch für jetzt beendet. Ind immer ist die Autorin mittendrin im Geschehen, manchmal aufgedrängt, manchmal gewollt, letztlich passiert nur wenig ohne sie.

Isabel Allende ist die Meisterin des Erzählens, und ihre vielköpfige Familie bietet einen reichen Fundus an unglaublichen Geschichten. Liebschaften und unverhoffte Trennungen spielen eine Rolle, ebenso wie zwei lesbische buddhistische Nonnen, die sich wie selbstverständlich eines elternlosen Säuglings annehmen, oder ein stoischer Buchhalter, der sich auf Befehl seiner chinesischen Mutter auf die Suche nach einer Ehefrau macht. Mit Wärme, Humor und ihrem handfesten Sinn dafür, wie sich dem Leben in all seinen Formen begegnen läßt, erzählt Isabel Allende von den schwierigen Zeiten nach dem Verlust ihrer Tochter Paula und von den erfüllten Tagen im Zentrum einer überaus farbigen Großfamilie, von ihren eigenen Problemen, Sorgen und Nöten und dem Glück nicht allein zu sein. Der Schreibstil in Briefform, in dem sie direkt an ihre verstorbene Tochter schreibt, ist zuerst ungewohnt, aber schon nach kurzer Zeit nicht mehr störend. Allendes Art sich in alles einzumischen ist nicht ungewöhnlich in Hinsicht auf ihre chilenische Nationalität, stößt aber sicherlich nicht nur im erweiterten kalifornischen Umfeld ab und an auf Unverständnis, sondern auch für den Leser ist es manchmal eher eigenartig. Aber gerade diese Ehrlichkeit und das manchmal etwas skurrile Geschehen machen auch den Charme des Buches aus.

Mein Fazit: Das die Autorin erzählen kann, brauchte sie mir nicht mehr beweisen, aber das sie es versteht, über sich selbst und das Leben um sie herum hinauszuschauen und den Blick für das Wesentliche am Ende nicht zu verlieren, nämlich die Liebe zu ihrer Familie, konnte sie mit diesem Buch mehr als verdeutlichen. Mir persönlich wäre eine derartige Großfamilie und Lebensweise zu viel, aber ich habe sehr gerne durch das Loch im Zaun geschaut und mich an der bunten Vielfalt von Allendes Erzählungen erfreut.

Cover des Buches Elternabend (ISBN: 9783426284131)

Bewertung zu "Elternabend" von Sebastian Fitzek

Elternabend
Argentumverdevor einem Tag
Kurzmeinung: Zum Glück taugt das Papier noch als Anzünder für den Ofen! Was für eine Papierverschwendung.
Papierverschwendung

Ein Autodieb und eine Klimaaktivistin mit Aggressionen geben sich als Eltern des Schulrüpels aus um nicht in einer Gefängniszelle zu landen. Dieser Elternabend ist anders.....

Die gesamte Geschichte ist vollkommen an den Haaren herbeigezogen und bleibt auch in Bezug auf den eigentlichen Elternabend vollkommen absurd. Sämtliche Abläufe und Irrungen, als Wendungen mag ich sie nicht bezeichnen, sind völlig bar jeder Realität. Der krampfhaften Versuch humorvoll und witzig zu sein, erreicht noch nicht mal das Niveau eines Kneipenkalauers. Und auch das Möchtegern-Fingerzeig-Ende, ist einfach nur künstlich und grottenschlecht. Das Buch ist in ziemlich großer Schriftgröße geschrieben und in viele kurze Kapitel gegliedert, welche zudem meist mit einer Skizze verziert sind, die noch mal für Raumverbrauch sorgt. Insgesamt ist es damit gelungen 300 Seiten mit Schwachsinn zu füllen, der das Papier nicht wert ist, auf dem er gedruckt wurde.

Mein Fazit: Der einzige Grund, warum dieses Buch verkauft wird, ist der Name des Autors, der ja große Geldsorgen haben muss, dass er so etwas veröffentlichen lässt. Schade um jede Minute Lesezeit.

Cover des Buches Ultramarin (3) (ISBN: 9783401603896)

Bewertung zu "Ultramarin (3)" von Andreas Eschbach

Ultramarin (3)
Argentumverdevor 2 Tagen
Kurzmeinung: Wundervoll bildhaft und durchdacht, aber ab und an etwas spannungsarm und teenagerschnulzig
Unter Wasser gehen die Probleme weiter

Saha ist weiter in ihrer Rolle als Botschafterin zwischen den Menschen und den Submarines aufgegangen, aber noch immer lässt sie sich eher herumschicken, als selbst Entscheidungen zu treffen. Und dann ist da noch Hohe-Stirn, der längst noch nicht klein beigegeben hat und für den ein Krieg gegen die Menschen oberste Pflicht ist. Und auch Saha selbst ist ihm noch immer ein Dorn im Auge. Aber Saha hat ihre Suche nach ihrem Vater noch nicht aufgegeben.

Der Autor bleibt auch beim dritten und letzten Band seinem Erzählstil treu und lässt den Leser in diese fremde Welt geradezu eintauchen mit seinen bildhaften Beschreibungen. Alles ist gut durchdacht, macht neugierig darauf, mehr von dieser Welt zu erkunden. Passend zum Lesealter für Jugendliche ist der Schriftstil recht einfach, aber manchmal etwas ausschweifend. Allerdings wird die Handlung an manchen Stellen etwas in die Länge gezogen um insbesondere Sahas Gedankenkarussell zu verdeutlichen. Auch wenn es sicherlich vollkommen normal ist, dass ihre Gedanken sich immer und immer wieder um dieselben Dinge drehen, ist es deshalb für den Leser nicht weniger langatmig. Wesentlich stärker ist Eschbach dafür in der Entwicklung seiner Welt, den gesponnenen Theorien rund um das sagenumwobene Atlantis oder den technischen Finessen seines modernen Hongkong.

Mein Fazit: Ein insgesamt gelungener Abschluss dieser Trilogie, der mich erneut mitnehmen könnte, mir Spaß gemacht hat und mich beim Lesen in eine andere Welt entführen könnte. Insbesondere für das Zielpublikum eine klare Leseempfehlung.

Cover des Buches Im Prinzip ist alles okay (ISBN: 9783833745638)

Bewertung zu "Im Prinzip ist alles okay" von Yasmin Polat

Im Prinzip ist alles okay
Argentumverdevor 3 Tagen
Kurzmeinung: Thematisch stark, aber teils zu humorvoll und der gewollte Jugendsprechstil mit der Häufung an Anglizismen ist einfach nur anstrengend
Wenn nichts mehr OK ist

Miryam ist junge Mutter, hat den perfekten Ehemann, der Meinung aller anderen nach, und stellt doch ständig alles in Frage. Überforderung, Depressionen, die ständige Suche nach Liebe und Anerkennung, der dauerhafte Vergleich mit Anderen..., aber eigentlich ist ja alles ganz ok.

Ein thematisch sehr wichtiges Buch, dem man anmerkt, dass die Autorin eigene Erfahrungen einbringt. Der lockere Ton, der humorvoll wirken soll, passt allerdings eher weniger zum Inhalt des Buches und ist eher irritierend. Auch die aufgesetzte Jugendsprache mit den vielen Anglizismen ist einfach nervig.  Eine Figur, die sich über ihren eigenen Schmerz ständig lustig macht ist für den Leser schwieriger anzunehmen und deshalb für das Näherbringen eines derartigen Themas nicht unbedingt optimal. Auch das recht abrupte Ende lässt zu Vieles offen, zumindest für dieses Buch, denn im Leben dauert das Thema an, ein Leben lang. 

Mein Fazit: Selbst in diesem Buch scheint es so, als ob die Autorin dem Leser das Buch mit Humor und Lockerheit genehm machen möchte, dafür sorgen, dass das Thema nicht belastet, sich nicht aufdrängt. Aber genau das tut das Thema und es ist gut und nötig. Definitiv lesenswert aufgrund seiner Realitätsnähe und der ehrlichen Darstellung der Problematik, aber es hätte in meinen Augen ruhig etwas klarer und direkter sein dürfen.



Cover des Buches Ausgeliefert (ISBN: 9783734105135)

Bewertung zu "Ausgeliefert" von Lee Child

Ausgeliefert
Argentumverdevor 3 Tagen
Kurzmeinung: Vorhersehbare Heldenepos a la einsamer Cowboy, der einfach nur ganz viel Spaß macht
Einmal Popcorn bitte

Auch ein Jack Reacher muss irgendwann seine wenige Kleidung mal intensiv reinigen lassen. Aber wenn er das tut, reicht es aus um als ungewollte Nebenfigur zusammen mit einer FBI-Agentin von einer paramilitärischen Gruppe entführt zu werden und eine wilde Geiselnahme quer durch die USA ins Wanken zu bringen....

Dieses Buch macht einfach Laune. Der Autor forciert den Fortgang der Geschichte kontinuierlich und dies trotz teils ausschweifender Erklärungen, Beschreibungen und Inneneinsichten. Alles ist genau durchdacht, strukturiert, inszeniert, aber die Inszenierungen zünden, die Höhepunkte sitzen, das Finale ist fulminant. Obwohl die Handlung ein paar Längen zu viel aufweist und es zu lange dauert, bis Reacher endlich richtig in Action tritt, wartet man genau darauf. Lee Child bietet auch im zweiten Teil der Reihe geradlinige und in erster Linie auf Unterhaltung ausgelegte Krimiliteratur. Action-Szenen sind wichtiger als jeder Dialog, ein klassischer amerikanischer Thriller, der nur in einem vom muskelbepackten, patriotischen, alleskönnenden Helden abweicht und dieses eine ist der muskelbepackte, patriotische, alleskönnende Held namens Reacher. Natürlich wird Reacher am Ende den Bösewicht besiegen, einer toughen Frau in Not beistehen, die sonst eher nie in Not kommt und dies Alles mit ganz viel Action, höchst genauen Kugelflugbahnenberechnungen und einem absoluten unaufhaltsamen Pragmatismus. 

Mein Fazit: Ein durchweg amerikanischer Krimi, verlässliche Action, ein Buch wie gemacht für den nächsten Kinokracher, im Auftakt etwas zu langatmig, aber danach einfach nur Spaß und lockere Unterhaltung. Der nächste Teil steht bereit.

Cover des Buches School of Myth & Magic, Band 1: Der Kuss der Nixe (ISBN: 9783473402465)

Bewertung zu "School of Myth & Magic, Band 1: Der Kuss der Nixe" von Jennifer Alice Jager

School of Myth & Magic, Band 1: Der Kuss der Nixe
Argentumverdevor 5 Tagen
Kurzmeinung: Fantasiereiche, unterhaltsam humorvolle Jugendromantasy, die es schafft beim Thema zu bleiben, wunderbar erzählt
Stille Wasser sind tief

Statt in einer ausgelassen Badeparty am See endet der 17. Geburtstag Devins im Krankenhaus, nachdem ihr langjähriger Schwarm Tyler nach einem ersten vorsichtigen Kuss der Beiden zusammengebrochen ist.  Kaum hat Denvin den ersten Schock darüber verwunden, muss sie erkennen, dass sie eine Nixe ist und entscheidet sich dafür, ihr unbekanntes Ich zu entdecken und die Schule für magische Wesen zu besuchen, weit weg von Allem was sie kennt. 

Das Buch ist ausgesprochen flüssig geschrieben in einem leichten, fließenden und oft humorvollen Stil. Die Sprache ist einfach, aber bildhaft und bringt den Flair der Geschichte wunderbar zur Geltung. Gleich eine ganze Fülle von fantastischen Wesen begegnen dem Leser, bekanntere und unbekanntere, teilweise in eigenem Kontext. Das absolut ansprechende, oftmals malerische Setting wird ausgesprochen bildhaft beschrieben. Die Protagonistin ist sympathisch, glaubhaft und bleibt ihrer Linie treu. Mit ausreichend Nebenfiguren sorgt die Autorin für Unterhaltung beim Leser und gibt ausreichend Möglichkeiten verschiedene Fähigkeiten zu ergründen und mehr über diese Welt zu erfahren.  Die Atmosphäre ist wundervoll mystisch, aber nie altbacken und behält ihr Leichtigkeit über das ganze Buch hinweg. Schön ist auch , dass sie romantische Geschichte nicht in den Vordergrund gedrängt wird, sondern vielmehr die Herkunft der Protagonistin und ihr Leben in der für sie neuen Welt. Trotz der klassischen Jugendbuchausrichtung gelingt es der Autorin nicht ins pubertäre Teenagerklischee zu rutschen. Einige Abschnitte waren dennoch ein wenig zu leicht und spannungsarm und hätten durchaus etwas mehr Action vertragen. Glücklicherweise bleibt es bei recht kurzen Abstechern und schnell kehrt Spaß und Spannung in die Handlung zurück. Der finale Cliffhanger verdoppelt die Lust den finalen zweiten Band zu lesen.

Mein Fazit: Ein rundum gelungener Jugendfantasyroman, der mir wirklich viel Spaß gemacht hat und atmosphärisch einfach sehr gelungen ist. Auch ohne den Cliffhanger am Ende hätte ich mich auf Teil zwei gefreut und kann das Buch nicht nur dem Zielpublikum sondern auch allen Genreliebhabern gut empfehlen.

Cover des Buches Über das Verbrennen von Büchern (ISBN: 9783855353897)

Bewertung zu "Über das Verbrennen von Büchern" von Erich Kästner

Über das Verbrennen von Büchern
Argentumverdevor 16 Tagen
Kurzmeinung: Aufrüttelnd, mahnend, erinnernd - erschreckend, bedrückend, eindringlich
Geschichte, die erzählt werden muss

Vor über 90 Jahren, am 10. Mai 1933, wurden in Berlin unter der Aufsicht von Joseph Goebbels die Werke von zahlreichen deutschen Autoren ins Feuer geworfen. Nur Einer war dabei persönlich anwesend, Erich Kästner. Und 1965 muss er das Unglaubliche erneut erleben, in Düsseldorf verbrennt der Bund Entschiedener Christen abermals seine Werke, unter Aufsicht der Polizei und begleitet von der Presse. »Über das Verbrennen von Büchern« versammelt erstmals vier Texte von Erich Kästner, in denen er erzählt, was 1933 und danach wieder geschah, wie es geschah und warum es geschah. 

Das schmale, aber wertvolle Büchlein liefert neben Kästners Texten einen kurzen chronologischen Abriss der Organisation der Bücherverbrennung, die von langer Hand und generalstabmäßig geplant wurde, sowie eine Liste mit den über 140 Autoren und Autorinnen, deren Bücher im Frühjahr 1933 öffentlich verbrannt wurden. Darunter u.a. Alfred Kerr, Joseph Roth, Maxim Gorki, Stefan Zweig, Nelly Sachs, Thomas, Heinrich und Klaus Mann, Carl Zuckmayer, Egon Erwin Kirsch, Schriftsteller, deren Bücher und Werke wir heute selbstverständlich aus dem Regal nehmen (eine erweiterte Liste mit den Namen findet sich auf der Website Bücherlesung). Das Buch macht mehr als deutlich, dass es Zeiten gab, in denen das gar nicht selbstverständlich war. Diese Zeiten liegen zwar immer weiter zurück, doch das erlaubt uns nicht, sie zu vergessen, eher umgekehrt, wenn man bedenkt, dass bereits Namen und Geschichte still und leise aus dem Lehrstoff an Schulen und Universitäten gestrichen werden oder schlichtweg wichtige und berühmte Orte plötzlich umbenannt werden sollen. Wie weit ist da noch der Weg..... Kästners vier kurze Texte in kommen in diesem Rahmen gerade recht, sind sie doch eine eindringliche Mahnung für Freiheit und Toleranz. Etwas das man nicht oft genug einfordern und verteidigen kann und muss.

Mein Fazit: Ein kurzes Büchlein mit viel Inhalt, eindringlich und leider noch immer (oder gerade wieder) ein absolut notwendiges Mahnmal, ein Aufruf, ein Zeichen. Keine leichte Kost, aber Eine, die prägt, mich begleiten wird, die gelesen werden sollte und ich nur jedem ans Herz legen kann.

Cover des Buches A Breath of Winter (ISBN: 9783426528754)

Bewertung zu "A Breath of Winter" von Carina Schnell

A Breath of Winter
Argentumverdevor 16 Tagen
Kurzmeinung: Langweilig, oberflächlich, platt, zum Teil gar widersprüchlich, bzw. unstimmig, da hilft auch der schöne Erzählstil wenig
Einseitig in Allem

Smilla ist eine Hexe, die von Rachegefühlen geleitet wird, denn ihr ganzer Hexenzirkel wurde von einem brutalen Hexenjäger ermordet, ihre gesamte Familie ist tod. Einer Prophezeiung folgend schließt sie sich der berüchtigten Söldnertruppe Wilde Jagd an, die schon bald anfängt die Schlächter zu jagen. Doch dann scheint Smilla ihr Ziel aus den Augen zu verlieren, den der düstere Anführer Gent ist plötzlich gar nicht mehr so gewissenlos und unnahbar, wie gedacht.

Carina Schnells neuer Roman erwartet den Leser mit einer Fantasywelt angelehnt an die nordischen Mythologie, einer Jagd zwischen Hexenjäger und Hexe und einer passenden Liebesgeschichte. Das Buch fängt gut an, die ersten Kapitel sind fesselnd und jedes Detail über die Welt macht Lust auf mehr, die Charaktere erscheinen vielseitig und der Spannungsbogen war kontinuierlich gegeben. Während zu Beginn auch viel Raum für die Welt und das Umfeld vorhanden ist, nimmt dies stetig ab. Das lag vor allem an der sich sehr rasch entwickelnden Liebesgeschichte zwischen Smilla und Gent, die einfach immer mehr Raum einnahm. Die Autorin legt den gesamten Fokus auf die Beiden und plötzlich wurde kaum mehr über den Hexenschlächter gesprochen, es wurden Wachen vergessen, da die Gefühle schlimmer brannten als bei liebeskranken Teenagern und viele Kampfsituationen ergaben nur noch bedingt Sinn. Der Plot hatte Lücken und verlor massiv an Spannung, viele Dinge wurden nie mehr erwähnt, die Welt nicht weiter ausgebreitet, die anderen Charaktere immer unwichtiger oder sehr schlicht in "Gut" und "Böse". eingeteilt. Dabei ist zwischen Gent und Smilla kein wirkliches Feuerwerk, keine ausufernde Chemie zu spüren, ganz gleich wie diese auch herbeigeredet wird. Zudem wird die Story immer offensichtlicher und damit zäh. Sehr früh weiß man, wer der Schlächter ist und andere überraschende Wendungen fehlen schlichtweg. Die Krönung ist das Ende, dass das gesamte Verhalten der Protagonistin einfach unglaubwürdig macht.

Mein Fazit: Ich hatte mich auf dieses Buch gefreut, das Cover und die Beschreibung sprach mich an. Aber leider nimmt die letztlich chemielose Liebesgeschichte so viel Raum ein, dass die Handlung, die anderen Charaktere und die Welt selbst vollkommen auf der Strecke bleiben oder einfach unplausibel sind. Ich werde den zweiten Teil nicht mehr lesen, dieses Buch hat mir erst mal gereicht.

Cover des Buches Submarin (ISBN: 9783401600239)

Bewertung zu "Submarin" von Andreas Eschbach

Submarin
Argentumverdevor 21 Tagen
Kurzmeinung: Fantasievoll, gut durchdacht, aber ab und an etwas ausschweifend und mit wenig Spannungsbogen
Unter dem Meer

Saha ist eine halbe Submarin und entschließt sich auf die Suche nach ihrem Vater zu gehen und das Leben der Submarines besser kennenzulernen. Das dies ein fast utopisches Unterfangen in Hinblick auf die Größe der Weltmeere ist und das sie eigentlich vollkommen unvorbereitet in diese neue Welt abtaucht, begreift sie erst nach und nach. 

Autor Andreas Eschbach glänzt erneut durch eine flüssige, Bildreiche Sprache und eine fantasiereiche, komplexe Welt, die zu keiner Zeit vollkommen unvorstellbar ist. Schwieriger ist da schon, dass er sich gerne in den Beschreibungen des Unterwasserlebens verliert und doch Recht ausschweift in seinen Erzählungen, wobei der Spannungsbogen ab und an etwas auf der Strecke bleibt. Dafür sind die Ideen über das Leben am Meeresboden und deren Umsetzung in der Geschichte doch ziemlich speziell und mit vielen wundervollen Details beschrieben und machen einfach Spaß. Insbesondere die Ideen rund um die Namensgebung der Submarines ist speziell und wirklich passend. So trifft man auf Weißes-Auge, Schwimmt-schnell, Lacht-immer oder Strich-am-Bauch und hat als Leser fast sofort ein Bild vor Augen.Die Handlung geht diesmal relativ langsam voran, dies passt aber letztlich zum Unterwasserlebens und der Geschichte selbst. Der letzte Teil des Buches wirkt im Verhältnis dazu dann schon fast überhastet, wobei er eigentlich nur wieder zum Ursprungstempo und dem Landleben zurückkehrt.

Mein Fazit: Ein Mittelteil, der in der Storyline eher schwächer ist, dafür aber mit wunderbaren fantasievollen Unterwasserszenen aufwartet. Die Protagonistin ist oft einfach zu naiv, aber sicherlich für das Zielpublikum passend. Mir persönlich hat es einfach Freude bereitet mit Saha abzutauchen und die störenden Faktoren konnte ich gut ausblenden. Nun bin ich gespannt auf den Abschluss der Trilogie.

Cover des Buches Dreamcatcher (ISBN: 9783986601195)

Bewertung zu "Dreamcatcher" von Juliane Maibach

Dreamcatcher
Argentumverdevor 21 Tagen
Kurzmeinung: Toller Schreibstil, aber flache Charaktere und vorhersehbare Story ohne Erzählhighlights
Einführung ohne Tiefe

Die junge Alexis eskortiert Träume über den Fluss Styrax. Ein harter Job, denn der Nebel, durch den sie die Träume geleitet, ist giftig. Und dann sind da noch die Albträume, die sich gern einmal gegen den Transport wehren und versuchen zu entfliehen. Einer ihrer besten Freunde ist der Kronprinz des Reiches. Trotz aller Standesunterschiede halten sie zusammen. Aber dann gelingt es einem der Albträume Alexis anzugreifen.....

Das Buch ist der 1. Teil einer Reihe und führt dementsprechend in das Setting ein und stellt die Gegebenheiten und die Protagonisten vor. Dies lässt sich alles flüssig lesen und wird wunderbar bildhaft dargestellt, fehlt von Beginn an der Spannungsbogen, obwohl theoretisch genug im Buch passiert. Leider verrät allerdings der Klappentext gefühlt den gesamten Inhalt des Buches und darüber hinaus gelingt es der Autorin nicht, eine durchaus spannende Szene auch fesselnd für den Leser herüberzubringen. Selbst die gefährlichsten Situationen plätschern eher vor sich hin, die gesamte Handlung bleibt durchweg vorhersehbar. Zudem sind sämtliche Protagonisten ganz gleich ihres Alters ausgesprochen naiv und handeln wie völlig unreife Teenager, die das allererste Mal erwachsen spielen dürfen. Hinzu kommt, dass die 20-jährige Protagonistin beim Anblick eines gutgebauten jungen Mannes gefühlt fast jedes Mal Schnappatmung bekommt. Dadurch gerät die fantasiereiche Geschichte und die absolut interessante Welt, die die Autorin hier erschafft, leider sehr in den Hintergrund.

Mein Fazit: Zu viel Klappentext, zu viel pubertäres Teeniegehabe und zu wenig Fokus auf die definitiv vorhandenen Stärken des Buches, lassen es zu einer dahinplätschernden Reiheneinführung werden, die mich leider nicht überzeugt hat weiterlesen zu wollen.

Über mich

  • weiblich
  • 14.04.1980

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Sachbücher, Historische Romane, Jugendbücher, Krimis und Thriller, Science-Fiction, Liebesromane, Fantasy, Biografien, Literatur, Unterhaltung

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