Zwischen Weihnachten und Silvester findet in Meiringen der uralte Brauch Übersitz statt. Und genau in dieser Zeit treibt auch ein Serienmörder sein Unwesen. Seine Opfer werden mit Waffen aus den Sherlock-Holmes-Geschichten getötet, oder zumindest findet sich immer eine solche Waffe am Tatort. Dann taucht auch noch eine mysteriöse Gestalt in den typischen Kleidern des Sherlock Holmes auf.
Eigentlich bin ich nicht so ein Fan von diesen Krimis mit Lokalkolorit, die gegenwärtig von vielen Regionen zu haben sind. Nun verbrachte ich die Tage um Silvester in Meiringen. Für mich gehört bei einem Urlaub immer der Besuch in der lokalen Buchhandlung dazu, und dort bin ich auf dieses Buch gestossen. Und weil es just in der gleichen Woche handelt, in der ich in Meiringen war, musste ich dieses Buch natürlich kaufen.
Ich bin auch immer etwas skeptisch, wenn ich Bücher an Orten handeln, die ich kenne. Oft stimmen halt dann die Details doch nicht so genau. Und dieses Buch hat mich wirklich überrascht. Die örtlichen Begebenheiten stimmten wirklich damit überein, wie ich es kenne. Auch der Übersitz, ein mehrere Tage dauernder Brauch, bei welchem Trychelzüge durch Meiringen ziehen, wird genau so beschrieben, wie ich es erlebt habe.
Die Geschichte selber ist spannend geschrieben, es wird darin auch auf verschiedene wissenswerte Details rund um Sherlock Holmes eingegangen. Die handelnden Personen sind gut ausgestaltet und die Handlung ist spannend. Der Schluss hat dann noch einmal für eine Überraschung gesorgt. Man kann den Schluss vielleicht als etwas konstruiert betrachten. Aber die ganze Geschichte hat mich sehr gut unterhalten und ist so gut recherchiert, dass ich hier gerne fünf Sterne vergebe.
Ein paar wissenswerte Fakten werden dann im Anhang nochmals genauer beschrieben.
Vielleicht muss ich ja meine Haltung gegenüber Krimis mit Lokalkolorit nochmals überdenken?