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AshleyVioletta

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Wunder (ISBN: 9783446241756)

Bewertung zu "Wunder" von R. J. Palacio

Wunder
AshleyViolettavor 11 Jahren
Rezension zu "Wunder" von R.J. Palacio

Als ich mich für eine Leserunde auf lovelybooks.de für dieses Buch bewarb, wusste ich noch nicht, was auf mich zukommt. Ein berührendes, trauriges, lustiges, mitreißendes Buch, das bis unter die Haut geht, durchs Blut und mitten ins Herz. Wenn man Wunder in nur einem Satz zusammenfassen sollte, dann so. Beim Lesen musste ich immer wieder lachen, und dennoch oft die Tränen zurückhalten, um weiterlesen zu können.

Es geht um den Jungen August, der an einer seltenen Kombination an Gendefekten leidet. Andere Kinder halten ihn für entstellt, haben Angst vor ihm, da er nicht unbedingt aussieht, wie sich die meisten "normal" vorstellen. Jetzt soll er zum ersten Mal in die Schule gehen und muss sich vielen Dingen stellen, allen voran der Realität und den anderen, normalen Menschen.

Als Leser erfährt man erst nach und nach, was an Auggie, wie ihn seine Freunde nennen, eigentlich anders ist. Zwar lässt er am Anfang schon durchblicken, dass er nicht gerade toll aussieht, weil sein Gesicht schon von Geburt an etwas "zermatscht" wirkt, um Auggies Worte zu benutzen. Aber da man sich davon noch nicht wirklich ein Bild machen kann, lernt man erst einmal August selbst kennen, ohne die Vorurteile, die sich Menschen anhand des Aussehens immer bilden. Vielleicht liegt es ja daran, dass Auggie so eine schwierige Kindheit hatte und sich immer mit angeekelten Blicken oder Mitleid abgeben musste. Jedenfalls hat er eine wirklich bewundernswerte klare Sicht der Welt. Er denkt mit einer Mischung aus Neugier und kühlem Kopf über die unterschiedlichsten Dinge nach, was zumindest ich einem Jungen in seinem Alter nicht zutrauen würde. Dass das Ganze dennoch nicht unecht wirkt, liegt daran, dass R. Palacio ihm jungenhafte und menschliche Eigenschaften angehängt hat, wie zum Beispiel seine Liebe zu Star Wars.
Während man also zuerst seine guten Eigenschaften kennenlernt, wie den Mut, sich der Schule zu stellen, was für einen Jungen wie Auggie wirklich nicht leicht sein kann, oder seine Liebe zu seiner Familie oder eben seinen bewundernswerten Blick auf die Welt, fragt man sich unwillkürlich immer, ob man eigentlich genauso reagieren würde, wie die meisten anderen Kinder an Augusts neuer Schule. Natürlich denkt man sich sofort, dass man vielleicht erstmal verdutzt wäre, sich aber dann entschließen würde, August zu helfen, ihm zur Seite zu stehen, da es doch so offensichtlich schwer für ihn ist, mit diesem Gesicht zu leben. Aber stimmt das auch wirklich? Ist es nicht in Wirklichkeit viel schwieriger, als man denkt, einem Jungen beizustehen, der von allen schräg angeguckt wird, der überhaupt immer und immer wieder angeguckt wird, weil die Menschen kaum glauben können, was man da sieht?

Die Geschichte mit diesen Gedanken zu lesen, das nachzuvollziehen, das macht das Buch so schwer zu verdauen. Auggie tut jeder komische Blick weh, den ihm die Leute zuwerfen, auch wenn er sich jegliche Regung verkneift, die auch nur verraten könnte, wie es ihm wirklich geht. Er trägt sogar volle zwei Jahre lang ununterbrochen einen Astronautenhelm, um sein Gesicht zu verstecken.
Neben August gibt es noch viele andere wirklich bewundernswerte Personen in diesem Buch, aus deren Sicht auch geschrieben wird, was die ganze Geschichte noch einmal viel besser erklärte. Die einzelnen Sichtweisen fügten sich zusammen, erklärten beispielsweise, wie viele Dinge die große Schwester Via jeden Tag hinter Auggies Bedürfnisse stellen muss, wie sie es schon ihr ganzes Leben getan hat. Oder sie erklärte, warum Summer sich am ersten Tag neben August setzte und ihm eine echte Freundin wurde.
In diesem Buch geht es nicht nur darum, wie ein Junge mit einem etwas anderen Gesicht mit der Welt fertig wird und lernen muss, damit umzugehen. Es geht darum, was andere Menschen tun können und sollten, um ihn bestmöglich zu untersützen. Dass es auch für sie nicht unbedingt leicht ist, Auggie zum Freund zu haben, oder in der Familie. Und vor allem zeigt diese Geschichte, dass Liebe und Freundschaft nicht ums Aussehen geht. Dass Loyalität und Freundlchkeit das Wichtigste sind, dass man auch mal Mut zeigen muss, um eine Freundschaft zu beginnen.

Fazit:
Wunder ist eine so aufwühlende, berührende Geschichte, wie man sie kaum bekommen kann. Ich habe jede Seite genossen und jeden Menschen, der Auggie unterstützt hat, bewundert, weil ich mir nicht einmal sicher bin, wieviel Mut ich selbst an ihrer Stelle hätte aufbringen können. Die Liebe, die August von so wenigen Menschen am Anfang bekommt, ist vielleicht mehr wert als die, die einige Menschen in ihrem ganzen Leben zu spüren bekommen werden. Wem hier nicht wenigstens an einer Stelle die Tränen kommen, der sollte vielleicht ein wenig über Menschlichkeit nachdenken.

Cover des Buches Renegade - Tiefenrausch (ISBN: 9783492702812)

Bewertung zu "Renegade - Tiefenrausch" von J. A. Souders

Renegade - Tiefenrausch
AshleyViolettavor 11 Jahren
Rezension zu "Renegade - Tiefenrausch" von J. A. Souders

Durch den etwas holprigen Schreibstil, gelang es mir zu Anfang nicht so recht, mich in die Geschichte einzufinden, doch entweder wurde der Schreibstil flüssiger, oder ich gewöhnte mich an ihn, denn am Ende konnte ich immer länger an einem Stück lesen.

Positiv überrascht hat mich Evie. Anfangs war sie dieses durchscheinende Mädchen ohne viel Verstand, was ja dadurch kam, dass ihre eigene Mutter sie konditioniert hatte, um ihr ihren Willen aufzuzwingen. Mir fiel es aber etwas schwer, mich am Anfang ihn sie hineinzuversetzen, da sie so wahnsinnig naiv war. Sie merkte nicht, dass etwas merkwürdig war, auch wenn es noch so offensichtlich war, zum Beispiel wenn sie Blut und Tod mit einem Windspiel in Verbindung setzt. Oder wenn sie stolz ist, dass sie sich an die Dinge erinnern kann, die sich am vorherigen Tag zugetragen hatten. Ich schüttelte so einige Male den Kopf, wenn sie die offensichtlichsten Dinge nicht verstand.

Leider waren Mutter und Evie, aber auch Gavin die einzigen Charaktere, die etwas Farbe hatten. Ich stelle mir grundsätzlich die Charaktere nicht bildlich vor, aber ich habe wenigstens eine grobe Ahnung, wie sie ticken. Doch das ging mir bei Renegade nur bei Mutter, Evelyn und Gavin so. Alle anderen Charaktere wirkten farblos und blass. Zum Beispiel Evies "beste Freundin" Macie, die sie hasste, ihr dennoch half und vollkommen unverständlich handelte. Oder ihr Adoptivvater, der in ihren Gedanken häufig vorkam, aber nur einmal in echt und da bei Weitem nicht so ausdrucksstark, wie in Evies Erinnerungen ständig der Fall war. Ich konnte mir keine dreizehnjährigen Auftragskiller oder eben Gesetzeshüter vorstellen. Und das ließ das Buch etwas durchscheinend und unrealistisch wirken.

Die Geschichte ist mittelmäßig. Ich weiß nicht genau, Souders hat mit der Konditionierung und dem Handlungsort - mitten im Meer - einige neue Aspekte geschaffen, doch ansonsten hebt sich Renegade nicht unbedingt von den anderen Dystopien ab. Die Konditionierung kenne ich schon durch Panem, Unterwasserwelten sind nur im Bereich Dystopie noch nicht so vertreten, was aber sowieso nur eine Frage der Zeit war. Ich persönlich sehe diese neuen Elemente eher als Versuch der Autorin, dem Ganzen etwas Originelles zu geben, was sie teilweise auch geschafft hat. Aber nicht vollständig. Es gibt immer noch diese endlos nervtötende Schleife von dem unschuldigen, braven Mädchen, das an seine Regierung glaubt, durch einen Jungen aber aus der Bahn geworfen wird und dann selbst dazu beiträgt zu fliehen oder die Regierung zu stürzen. Man kann einfach zu leicht vorhersehen, was passieren wird, wie das ganze ausgeht - weil man es schon hundert mal hatte.

Ich fand eigentlich das Ende ganz angenehm, da ich mir nicht mehr sicher war, ob Renegade aus mehreren Teilen - oder eben mal wieder einer Trilogie - besteht, oder ein Einzelband. Und das Ende sprach definitiv für Einzelband. Erst habe ich aufgeatmet, weil das Renegade aus den Dystopien zu etwas Anderem gemacht, doch voller Enttäuschung musste ich dann am Ende feststellen, dass es sich bei Renegade doch nur um eine weitere Trilogie handelt. Was ich wirklich überhaupt nicht nachvollziehen kann. Denn das Ende war in sich schlüssig. Und die Fortsetzung werde ich mir höchstwahrscheinlich nicht anschaffen, da ich mir jetzt schon vorstellen kann, wie es weitergeht. Und zwar wird die ganze Story einfach noch mal aufgerissen. Aber warum denn? Das Ende war doch komplett! Vollkommen unnötig! Ach Mann.

Um noch etwas zu dem Cover zu sagen. Ehrlich gesagt war es einer der Gründe, mir das Buch mal näher anzuschauen, wie es ja oft der Fall ist. Und es ist wirklich wunderschön. Doch es passt nur so halb zum Buch. Sicherlich soll mit dem Mädchen Evie dargestellt werden, da sie in einer Blase unter Wasser gefangen ist und nicht hinauskann. Doch zum einen frage ich mich, warum auch in dieser Blase Wasser ist, oder es zumindest so aussieht, da Evie ja atmen muss. Und zum anderen hat Evie in Renegade mehrfach geäußert, dass alle Menschen in der Stadt Elysium blond und blauäugig sind. Was definitiv nicht auf das Mädchen in der Blase zutrifft. Natürlich sieht das Cover schön aus, aber ich finde, ein Cover sollte wenigstens zum Inhalt passen - und den ahnungslosen Lesern keine falschen Bilder in den Kopf setzen...

Fazit:
Renegade ist eine eher mittelmäßige Dystopie und genauso bewerte ich sie auch. Ein paar schöne und auch noch recht ungenutzte Elemente sind eingebaut, wie zum Beispiel eine Unterwasserwelt, dennoch vermag es Renegade nicht, sich sonderlich von den schon erschienen Rezensionen abzuheben, was sehr schade ist, da Renegade mit der Unterwasserwelt sicher viel Potenzial gehabt hätte.

Cover des Buches White Horse (ISBN: 9783492702522)

Bewertung zu "White Horse" von Alex Adams

White Horse
AshleyViolettavor 11 Jahren
Rezension zu "White Horse" von Alex Adams

Wow. Das war das erste, was ich dachte, als ich das Buch heute Nacht zuklappte. Diese Dystopie ist so anders als alle anderen ihrer Art, zumindest als jene, die ich bis jetzt schon gelesen habe. Endlich konnte mir eine Dystopie beweisen, dass das Genre nicht auf ewig von ein und demselben Schema abhängig ist!

Die 31-Jährige Zoe ist auf der Suche nach ihrem Freund Nick - und zwar schwanger, in einer Welt, die so, wie sie einmal war, nicht mehr existiert. 90% der Menschheiit sind ausgestorben, 5% sind gegen die dafür verantwortliche Seuche White Horse aus unerklärlichen Worten immun, und die restlichen 5% wurden durch White Horse schrecklich verändert, teilweise zu nicht mehr menschlichen Geschöpfen mutiert. Mitten in dieser Welt bewegt sich die Geschichte, und Zoe hat immer wieder mit den unterschielichsten Problemen zu kämpfen.

Dieses Buch ist wahrlich düster. Düster und auch abscheulich, teilweise geradezu ekelhaft. Ich zum Beispiel lese ja gerne mal beim Essen, aber das musste ich bei dieser Geschichte sein lassen. Denn wenn sich die schwangere Zoe, die kranke Lisa übergab, oder mal wieder eine Mutation auftauchte, dann kam mir das Essen gleich wieder hoch. Aber das war in meinen Augen nicht unbedingt negativ, sondern bewies eher, wie gut man sich diese düstere Welt vorstellen konnte. Es war, als hätte ich die Mutationen vor Augen, sähe den andauernden Regen, die grauen Wolken und nass-dunklen Straßen vor mir.

Und ich hatte noch kaum so ein klares Bild der Charaktere. Ich sah den abscheulichen Schweizer, der Zoe nicht in Ruhe ließ, praktisch vor mir, konnte zwar nicht genau in sein Gesicht sehen, wusste aber, was dahinter war. Zoe, mit ihren kleinen Fehlern, die so gern vertraute und beschützte, Irini, die hilfsbereite Frau, sogar Nick und Morris. Alle Charaktere konnte ich in Kategorien unterteilen, die nicht nur gut oder böse hießen, sondern auch stark oder schwach, misstrauisch oder naiv, ich hatte einfach das Gefühl, die Charaktere kennenzulernen, auch mit ihren Fehlern, die das Buch auch so düster machten.

Unheimlich gefallen hat mir eben auch die Geschichte, die endlich mal anders ist als die üblichen Dystopien. Und auch die Erzählweise. Denn es wechselte immer zwischen "Damals" und "Jetzt". Im unglücklichsten Fall hätte es verwirrend wirken können, aber die Abschnitte gingen immer gut ineinander über, man las praktisch zwei Geschichten parallel, aber es hat mich überhaupt nicht abgelenkt.

Fazit:
Adams hat ein wahres Meisterwerk unter den Dystopien geschaffen und meine Sicht dieses Genres grundlegend verändert und positiv beeinflusst. Jemand, der den Dystopien schon überdrüssig ist, sollte es unbedingt mit diesem Buch nochmals versuchen, Dystopien-Einsteiger werden begeistert sein. Wer es aber nicht so mit düsteren Romanen und leichtem Gruselfaktor hat, der sollte es bleiben lassen. Ich für meinen Teil bin aber beeindruckt!

Cover des Buches Blitz (ISBN: 9783492702744)

Bewertung zu "Blitz" von Alexey Pehov

Blitz
AshleyViolettavor 11 Jahren
Rezension zu "Blitz" von Alexey Pehov

Ich habe mich in der Hoffnung an dieses Buch herangetraut, es würde besser sein als das erste, welches ja einfach nicht in die Gänge zu kommen schien. Und ich wurde glücklicherweise kaum enttäuscht. Denn "Blitz" erreicht in meinen Augen ein ganz anderes Niveau als "Wind"!

Es hat nicht lange gedauert, bis ich mich wieder voll und ganz in dieser anderen Welt eingefunden hatte. Die Handlung beginnt nicht sofort, es wird eher ein wenig geredet und wiederholt, was sich schon ereignet hatte. So blieb mir genug Zeit, auch die Charaktere wieder kennenzulernen.
Den Protagonisten Ness, Luk und Ganor, Thia, Giss, Shen. Und genau diese Charaktere haben an so viel Tiefe gewonnen - ich konnte mich vor allem in Thia richtig gut hineinversetzen, obwohl sie eigentlich die "Böse" ist, aber durch ihre Vergangenheit schienen ihre Handeln und auch ihre Fehler vollkommen nachvollziehbar. Ness ist zwar ziemlich gleichmütig, doch es geht ihm nur um Lahen und vor allem steht er zu sich selbst, was ich wahnsinnig bewundernswert finde.
Man konnte einiges mehr über die Vergangenheit und Gedanken der Menschen erfahren, die im ersten Teil noch sehr verschwommen und unklar wirkten, wie Ness und Thia, es kam mir so vor, als würde alles hier im zweiten Band viel klarere Züge annehmen.

Auch wenn es hier mal wieder um eine Reise quer durch ein uns nicht bekanntes Land geht, wird es keineswegs langweilig - da diese Geschichte immer wieder unvorhergesehene Wendungen vornimmt. Das liegt vielleicht teilweise daran, dass auch einige Personen etwas verschwommen wirken, doch größtenteils hat man schon jedem Charakter in die Karten und blickt und man könnte meinen, der nächste Schritt eines jeden wäre auch vorraussichtlich. Aber dem ist ganz gewiss nicht so und für mich hat auch genau das den Reiz dieses Buches ausgemacht.

Ich muss aber wirklich sagen, dass der Schreibstil ziemlich häufig ist. Vielleicht liegt das einfach daran, dass das Buch ursprünglich aus dem russischen stammt, oder weil jedes zweite Wort ein unbekannter Begriff, wie Blasge oder Shaf ist, oder einfach, weil der Übersetzer scheinbar ein unheimlich kompliziertes Deutsch verwendet. Aber ich finde, wenn es sich sowieso um High Fantasy handelt und man bei vielen Wörtern erstmal stutzt, wäre etwas "einfacheres" Deutsch angebracht.

Und meine letzten Worte gelten dem Glossar: welches ich für vollkommen unnötig halte. Ich habe nur ein oder zweimal hineingeguckt, um mir die verwirrend vielen Namen der Verdammten durchzugucken, um dann zu wissen, wer wer ist. Doch eigentlich ist es wirklich nicht der Rede wert. Ich will nicht wissen, wo ein Blasge wohnt, sondern wie er aussieht, ist es etwa ein Mensch oder Tier oder was ganz anderes? Warum kann der Autor die Elfen nicht gleich Elfen anstatt "Hochwohlgeborene" nennen? Das Glossar ist vollkommen unnütz, der Autor wirft mit "Fremdwörtern" geradezu um sich und erklärt im Glossar nicht einmal wirklich, worum es sich dabei handelt.

Fazit:
Blitz hat mir eindeutig besser gefallen als Wind und konnte mich wirklich überzeugen. Einige Merkmale, wie ein holpriger Schreibstil und zu viele unerklärte Fremdbegriffe haben meinen Eindruck etwas zerstreut, aber ich werde diese Reihe definitv fortsetzen!

Cover des Buches Der Falke von Aryn (ISBN: 9783492702799)

Bewertung zu "Der Falke von Aryn" von Richard Schwartz

Der Falke von Aryn
AshleyViolettavor 11 Jahren
Rezension zu "Der Falke von Aryn" von Richard Schwartz

Also - so langsam versteh ich wirklich nicht mehr, warum viele meinen, Literatur aus deutscher Feder sei nicht wirklich lesenswert. Denn ich finde: deutsche Literatur gehört mit zur lesenswertesten auf der Welt! Sabrina Qunaj, Kai Meyer, Cornelia Funken, Ralf Isau - und jetzt auch Richard Schwartz gehören zu meinen absoluten Favoriten!

Auch wenn ich wahnsinnig lange für dieses Buch gebraucht habe - es lag an allem, nur nicht am Buch selbst. Zeitmangel war einer der Hauptgründe dafür. Am liebsten aber hätte ich das Buch gar nicht aus der Hand gelegt.

Das lag vor allem daran, dass mir die Protagonistin Lorentha so sympathisch war und mir mit der Zeit total ans Herz gewachsen ist. Mit ihrer etwas barschen und herrischen Art ist sie so ganz anders als die anderen farblosen Damen in ihrem Zeitalter, womit Schwartz sie wunderbar herausarbeitet und ihr ganz andere Charakterzüge geben kann. Zum Beispiel die innere Verschlossenheit, die doch so anders ist als die anderer Frauen, nämlich ehrlich gemeint, nicht aus Wohlerzogenheit und gespielter Scham.
Außerdem mochte ich ihre direkte Art sehr gern und die ganzen weiteren Sympathiepunkte, die sie im Laufe der Zeit sammelte - und das richtete der Autor so ein, dass sie zwar dem Leser sympathischer wurde, sie aber nicht, wie Protagonisten es so häufig tun, nichtsahnend und von allen geliebt durch die Welt lief und sich gar keine Feinde machte, sondern sie sich tatsächlich nur mit denen anfreunden konnte, die ihr sehr nahe standen - machten es mir sehr leicht, sie im Lauf der Wochen fest ins Herz zu schließen. Es tut mir beinahe weh, dass ich nichts mehr von ihr und Raphanael lesen werde, der bei mir einen ähnlich guten Eindruck hinterließ. Ich weiß nicht mal, woran es lag. Vielleicht an der aufgeschlossenen Art, woebi er dennoch nicht allzu zugänglich war, oder die Mühe, mit der er sich um Lorentha kümmern wollte. Oder einfach der Umstand, dass Lorentha und Raphanael so gut zusammenpassten, dass ich mich einfach nur fragte, wann es endlich so weit sein würde.

Tolle Charaktere hin oder her, ein bisschen was zur Geschichte an sich möchte ich natürlich auch noch sagen. Wie ich schon sagte, gehört für mich deutsche Literatur mittlerweile auch ganz nach oben. Zumindest was (High-)Fantasy angeht. Denn dort sprühen unsere Autoren nur so vor Fantasie, die zu Teilen auch überhaupt nicht von den Amerikanern kopiert wird, da deutsche Literatur öfter mal hier in Deutschland bleibt oder nicht so ganz den Durchbruch schafft und eben eher zum Geheimtipp wird. Das ist auch hier ganz stark der Fall, denn Schwartz warf mit unerwarteten Wendungen und Fantasieauswüchsen nur so um sich - und das praktisch auf diskrete und ordentliche Art un Weise, wenn ihr versteht, was ich meine. Es wirkte nicht überfüllt und zu viel ausgedacht, sodass es jetzt unwahrscheinlich wurde, sondern es passte einfach, selbst mit einer andern Religion.

Was ich etwas schade fand, war, dass die verschiedenen Arten der Magie und die ganzen Orten die ganze Zeit über verschwommen und undurchsichtig blieben. Sie wurden zwar immer wieder angesprochen, aber nie richtig auf sie eingegangen, überhaupt nicht so sehr auf die Magie, die für mich mit zu den interessantesten Sachen zählte, da ich von so einer Art von Magie noch nicht gelesen hatte. Die Ausführung der Magie war vollkommen neu und originell, weshalb ich gern mehr darüber erfahren hätte, aber leider gibt es ja auch keine Fortsetzung...

Fazit:
Der Falke von Aryn ist wirklich ein inspirierendes Buch mit vielen neuen Ideen und Einfällen. Etwas schade, dass vor allem die Aspekte der Magie und eingflochten wurden, ohne das es schien, als hätte sich der Autor wirklich viele Gedanken darüber gemacht.

Cover des Buches Töchter des Mondes - Cate (ISBN: 9783863960247)

Bewertung zu "Töchter des Mondes - Cate" von Jessica Spotswood

Töchter des Mondes - Cate
AshleyViolettavor 12 Jahren
Rezension zu "Cate" von Jessica Spotswood

Eigentlich haben mich Hexen bisher noch nicht sonderlich interessiert. Rote Haare, intelligente Frauen und Hexenverbrennung. Da hört das Wissen über die damaligen "Hexen" auch schon auf und auch das Interesse. Aber der Klappentext hat mir ein bisschen Würze in die Suppe gestreut und ich wurde neugierig.
Ich muss sagen, ich wollte nicht allzu viel erwarten, um nicht am Ende enttäuscht zu werden, aber meine Erwartungen wurden eindeutig übertroffen.

Im Großen und Ganzen ist die Handlung nicht so überladen, wie in manch anderen Romanen, was einige vielleicht langweilig finden könnten, ich aber als genau richtig portioniert ansah. Spotswoods Schreibstil war sehr angenehm zu lesen und passte auch sehr gut zu Cate, aus deren Sicht ja geschrieben war.

Vor allem Cate war der springende Punkt, warum mir das Buch letztendlich so gut gefallen hat. Sie war nett, klug, von außen zurückhaltend aber eigentlich eine Kämpfernatur, die alles für ihre Schwestern tat. Und das alles, ohne unecht oder gestellt zu wirken. Cate war einfach Cate, und das konnte Spotswood wahnsinnig gut herüber bringen und den Leser so in ihre Haut schlüpfen zu lassen. Wenn die nächsten Bücher aus Tess' und Mauras Sicht geschrieben wären, wäre das meiner Meinung nach ein Verlust für die Trilogie, weil Cate einfach so sympathisch war und angenehm, ihre Gedanken zu lesen und auch nachzuvollziehen.

Außerdem ist der ganze Plot zu 100% originell und nicht geklaut, kopiert oder abgeschrieben. Zumindest kenne ich kein solches Buch. Und das hat mir wirklich wahnsinnig gut gefallen, da man das Buch auch keinem wirklichen Schema, wie das bei den ganzen Dystopien der Fall ist, zuweisen kann.
Auch wenn ich nicht so viel zum Lesen kam in letzter Zeit, ergab die Handlung immer Sinn, auch wenn sich die Geschichte für mich über mehrere Tage hinzog und ich nicht an einem Stück lesen konnte.

Fazit:
Dieser Auftakt zu einer neuen Trilogie hat mich vor allem mit Charakterstärke und Originellität überzeugt. Das Buch ist einzigartig und kein einziges Detail von einem anderem Buch kopiert und variiert, oder gar komplett übernommen, was mir in letzter Zeit immer wichtiger geworden ist. Meine Erwartungen, die ja praktisch überhaupt nicht vorhanden waren, wurden maßnehmend übertroffen und ich bin wirklich froh, dieses Buch gelesen zu haben.

Cover des Buches Nur 6 Tage (ISBN: 9783551520319)

Bewertung zu "Nur 6 Tage" von Philip Webb

Nur 6 Tage
AshleyViolettavor 12 Jahren
Rezension zu "Nur 6 Tage" von Philip Webb

Da das Genre Dystopie langsam schon ziemlich ausgeschöpft ist, habe ich mich eher von ihnen abgewandt. Doch Nur 6 Tage versprach, eine Dystopie von anderer Art zu sein. Ich habe nicht viel erwartet, nur eben wirklich mal etwas anderes, was mich wieder auf den Geschmack bringen würde, Zukunftsromane zu lesen. Umso überraschter war ich, als ich zusätzlich noch eine gut dosierte und in der Situation nicht unpassend wirkende Romanze bekam und mich ein spannender Roman in den Urlaub begleitet hat.

Vor allem von der Idee war ich von Anfang an überzeugt. Vor mehreren Millionen Jahren wurden 49 Menschen von einem anderen Planeten losgeschickt, um einen neuen Planeten zu finden. Das Schiff, mit dem sie reisen, ist lebendig. Jeder der 49 besitzt einen Falter, der so voller Wissen und Weisheit ist, dass es für einen Menschen kaum zu begreifen ist. Und zwei dieser "Außerirdischen" kommen auf die Erde, weil sie etwas suchen, das sie verloren haben. Aber auch die Menschen auf der Erde sind auf der Suche nach diesem Artefakt. Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, denn sie haben nur 6 Tage, bis die Welt untergeht.

Diese Geschichte zog mich von Anfang an in den Bann. Der vorerst schwierige Schreibstil, der sehr umgangssprachlich war, da Cass kaum "normales" Englisch sprechen konnte, war sehr schwierig zu lesen und besserte sich erst mit der Zeit. Das war für mich der große Schwachpunkt des Buches. Wahrscheinlich wollte Webb Cass dadurch nochmal stärker hervortreten lassen, aber ich mag es lieber, wenn ich flüssiges Englisch/Deutsch lesen kann, anstatt sich zusätzlich auch noch Gedanken zu machen, was zum Beispiel "ratzen" bedeutet.

Sehr schön waren wiederum die Charakterisierungen der Hauptpersonen. Besonders Cass war sehr greifbar, es war, als stünde sie neben mir, während ich las, was vermutlich auch an dem angepassten Schreibstil lag. Ein temperamentvolles, mutiges Mädchen mit viel Kampfgeist. Aber auch Peyto hat es mir angetan. Vielleicht, weil er nicht so viel von der Welt verstand, auf der er gelandet war.

Vor allem aber wird es niemals langweilig. Es gibt immer etwas zutun, was vor allem durch diesen Countdown ausgelöst wird. Sie dürfen sich einfach keine Pause gönnen.

Fazit:
Nur 6 Tage ist eine sehr aufregende Dystopie voller Handlung. Gut herrausragende Charaktere und eine absolut originelle Idee haben mich überzeugt. Leider war der Schreibstil vor allem zu Anfang sehr anstrengend und umgangssprachlich.

Cover des Buches Numbers - Den Tod im Griff (ISBN: 9783551520371)

Bewertung zu "Numbers - Den Tod im Griff" von Rachel Ward

Numbers - Den Tod im Griff
AshleyViolettavor 12 Jahren
Rezension zu "Numbers - Den Tod im Griff" von Rachel Ward

Der zweite Teil der Numbers-Reihe konnte mich nur mittelmäßig überzeugen. Dennoch war ich sehr neugierig auf den dritten und letzten Teil der Trilogie.
Der Roman basiert auf dem zweiten Teil der Trilogie. Meiner Meinung nach brauchte man für den zweiten Teil nicht das Vorwissen des ersten Teils, zumindest ging mir das so, ich könnte mir aber durchaus vorstellen, dass Menschen, die den zweiten Teil noch nicht gelesen haben, dafür mit dem dritten Teil minimale Probleme haben dürften. Das nur mal vorneweg.

Ich hatte das Gefühl, dass Ward die Sache diesmal etwas anders angegangen ist. Sie hat nicht so sehr auf Action oder ihre Ideen gesetzt, sondern vielmehr auf Charakterstärke und Gefühle der Protagonisten. Vollkommen überraschen konnte mich Sarah, die mir immer so hysterisch erschien. Doch wenn es um ihre Kinder geht, dann geht es um alles, und das hat sie mir so sympathisch gemacht.
Was Adam angeht, bin ich ein wenig im Zwiespalt. Er ist eine sehr jähzornige Person und ich hatte vor allem zu Beginn ständig das Gefühl, dass er in der ersten Sekunde an sich denkt und dann an die anderen. Das hat sich zwar gebessert, vor allem wenn es um Sarahs Gesundheit ging, aber ein kleiner Störfaktor war es für mich dennoch.
Und Mia. Mia hat mich einfach nur beeindruckt. Ein so junges Kind versteht schon so viel von der Welt, dass es willentlich die Zahlen der Menschen tauscht und sogar Menschenleben auf das eigene Gewissen lädt, um seine Mutter zu schützen. Sie kam mir vor ein kleines Wunder, vor allem in Anbetracht der schlimmen Verhältnisse, in denen alle zu leben gezwungen waren.

Wards Schreibstil ist relativ einfach gehalten, keine Umgangssprache, aber auch kein Fachchinesisch, etwas in der Mitte, würde ich sagen, und somit leicht zu lesen. Das hat es mir einfach gemacht, am Ball zu bleiben. Denn meine Minuspunkte gelten der ungleichen Actionverteilung. Was am Anfang nur schwer ins Rollen kam, riss später alles mit, was nicht niet- und nagelfest war. Zwischendurch gab es auch mal absolut nichts, was spannend war und dann passierte wieder so viel, dass es sich anfühlte, als hätte man eine Backpfeife bekommen. Das brachte mich immer mal wieder etwas aus dem Konzept, was ziemlich anstrengend war, da ich auch im Urlaub war und deshalb nicht jeden Tag gelesen habe, und wenn, dann nicht viel.

Fazit:
Für wahre Numbers Fans wird es ein anderes Erlebnis sein als zuvor, wenn man vom Schreibstil mal absieht. Die Charaktere sind ausgereifter als beim letzten Mal und deutlich ausdrucksstärker. Wer die Numbersreihe noch nicht kennt, kann auch ruhig mit diesem Teil anfangen, auch wenn man somit nicht genau weiß, was immer mit der großen Katastrophe vor zwei Jahren gemeint ist. Alle weiteren Zusamenhänge, die wichtig sind, werden aber gut erklärt. Als Lektüre, die man immer mal zwischendurch liest, kann ich Numbers nicht empfehlen, weil man sonst vielleicht durcheinander kommen könnte. Eher das ganze Buch an 1-2 Tagen durchlesen, wenn man etwas davon haben möchte.

Cover des Buches Seekers - Die Suche beginnt (ISBN: 9783407811042)

Bewertung zu "Seekers - Die Suche beginnt" von Erin Hunter

Seekers - Die Suche beginnt
AshleyViolettavor 12 Jahren
Rezension zu "Seekers - Die Suche beginnt" von Erin Hunter

Da dies mein erstes Buch von Erin Hunter - bzw. dem Autoren-Quartett, das sich Erin Hunter nennt - war, weil ich auf Waarior Cats auf Abraten von Belle verzichtet habe, konnte ich noch nicht einschätzen, was ich erwarten sollte. Umso überraschter war ich von der putzigen und lebhaften Geschichte, die mich schon nach wenigen Seiten in den Bann zog.

Da die Autorinnen aus der Sicht sehr junger Eisbären schreiben, war der Schreibstil sehr einfach und unkompliziert gehalten, was es mir aber möglich gemacht hat, das Buch an einem Tag durchzulesen. Vor allem war ich überrascht, wie professionell sich alles zusammenfügte, denn ich konnte nur daran ein wenig erkennen, dass es sich um mehrere Autoren handelt, dass die Gedankengänge der drei Bären durchaus unterschiedlich waren - was nur Pluspunkte geben kann. Da die Jungtiere ja Bären waren, konnten die Autorinnen sich außerdem einen Spaß daraus machen, zum Beispiel die Autos der Menschen zu beschreiben - auch Feuerbiester genannt -, da Bären ja wohl kaum wissen können, wie die Menschen, bzw. Flachgesichter, die Dinge in ihrer Welt nennen. Das hat mir so einiges Schmunzeln entlockt und das Lesen zu einem Spaß gemacht, auch wenn immer wieder - vor allem in Kalliks Teilen - sehr traurige Szenen dabei waren, die mich teilweise sogar regelrecht entsetzt haben.

Ich denke, die Autorinnen, die hinter Erin Hunter stecken, haben sich mit Warrior Cats und Seekers einen enormen Vorteil verschafft, und zwar in vielerlei Hinsicht. Der Grund: sie schreiben aus Sicht der Tiere. Der größte und wohl am meisten genutzte davon ist die Charakterschaffung. Ich denke, über die Tierwelt gibt es nicht allzu viele Bücher, und vor allem keine stereotypischen Charaktere - außer man schafft menschengleiche Tiere, was nur im schlimmsten Teil vorkommen kann, würd ich mal sagen. Kallik, Lusa und Toklo sind in jeder Hinsicht einzigartig. Toklo, der liebenswerte und verstoßene Grizzly, Lusa, die aufgeweckte Schwarzbärin und Kallik, die verlorene und herzerwärmende Eisbärin. Ich bin schon gespannt, wie dieses Trio auf der Reise klarkommen möchte, denn es sind wirklich einige gewaltige Unterschieden darunter. Aber jede Autorin hat mit Herz über ihren eigenen Bären geschrieben und man konnte sich wirklich sehr gut in die drei hineinversetzen und mitfiebern.
Die Altersempfehlung ist ab 10 und der Buchstaben sind auch größer gedruckt, damit die Kleineren es besser lesen können - obwohl es doch eigentlich so ist, dass die Jüngeren meist bessere Augen haben... -, was ich aber eher für unberechtig halte. Es kommen einige Szenen vor, die meiner Meinung acnh ein wenig brutal für 10-Jährige (Mädchen?) sind, da ja zum Beispiel Kallik ihre Mutter auf sehr tragische Weise verliert. Ich für meinen Teil habe bei Dokus immer geweint, wenn Tiere gestorben sind, ich weiß ja nicht, ob das normal ist, ich bin auch Vegetarierin, aber trotzdem...

Es gab aber einen Punkt, den ich wirklich überflüssig fand. Und zwar, dass Toklos Weggefährte Ujurak auf einmal ein Gestaltwandler sein musste. Ich fand es eine schöne Fantasy-Geschichte, die nur insofern Fantasy war, dass sie eben aus Sciht der Bären geschrieben war. Wozu noch Gestaltwandler einbauen? Das hat mich wirklich dermaßen geärgert, dass es fast einen ganzen Punkt Abzug gibt.

Fazit:
Seekers ist einer sehr, sehr putzige Geschichte, die zwar eher für Jüngere gedacht ist, aber für Zwischendurch vermutlich für jede Altersstufe geeignet sein dürfte. Ein kleines unnötiges Extra in Sachen Fantasy macht einiges kaputt, aber ich war dennoch stark beeindruckt und mitgenommen von diesem Buch.

Cover des Buches Kyria & Reb - Bis ans Ende der Welt (ISBN: 9783863960162)

Bewertung zu "Kyria & Reb - Bis ans Ende der Welt" von Andrea Schacht

Kyria & Reb - Bis ans Ende der Welt
AshleyViolettavor 12 Jahren
Rezension zu "Kyria & Reb" von Andrea Schacht

Nach einigen eher negativ ausgefallenen Rezensionen war ich äußerst skeptisch gegenüber Kyria und Reb. Aber ich muss sagen, dass ich positiv überrascht wurde, wenn auch nicht gerade umgehauen.
Mit einem recht einfachen, aber dadurch unkomplizierten Schreibstil konnte Schacht mich sehr schnell in die Geschichte einführen. Mit schönen Beschreibungen findet man sich schnell hundert Jahre in der Zukunft wieder. Eine kleine Besonderheit an dieser Dystopie ist, dass der Wendepunkt, der in der Vergangenheit alles geändert hat, weshalb die Zukunft in dem Buch so ist, wie sie ist, in unserer jetzigen Zeit schon vorüber ist und die Handlung somit ein wenig unrealistischer und so natürlich teilweise beruhigender ist.

Was mir an diesem Buch so gut gefallen hat, ist die Ausarbeitung der Charaktere. Denn die sind wirklich einzigartig. Es ist wirklich keine Stereotype dabei und das ist total angenehm, weil viele Autoren sich ja darauf ausruhen, in den Annahme, das sei dem Leser recht so. Vielleicht gilt das ja für einige, aber für mich auf jeden Fall nicht. Umso schöner ist es dann, Charaktere wie die anfängliche Elitezicke Kyria hat, die sich im Laufe der Zeit vom überwacten Angsthase in eine selbsbewusste Rebellin verwandelt, oder Reb, der mir von Anfang an sympathisch war, der zwar insofern stereotypisch war, dass er seine Gefühle gegenüber Kyria nicht zeigen konnte und versucht hat, sie mit Ember eifersüchtig zu machen, aber ich denke, irgendwo macht es ja gerade das so realistisch.

Was mich jedoch irritiert und auch ein wenig negativer gestimmt hat, waren zum einen die für ein doch eigentlich schon überarbeitetes Buch vielen Rechtschreib- und Grammatikfehler, die teilweise echt gestört haben, und dass Kyria Reb schon von Anfang an so hemmungslos vertraute. Sie kannte ihn überhaupt nicht - da reicht mir nicht die Erklärung "ich wusste auch gar nicht so, warum ich ihm vertraute", denn das ist einfach kein Grund. Natürlich - irgendwie muss ja alles in die Gänge kommen, aber so überraschend und plötzlich, dass es eher unlogisch wirkt?

Was aber die gesamte Geschichte angeht - ich muss sagen, dass sie mich fast restlos überzeugt hat. Es machte einfach Spaß, mit Kyria mitzufiebern und sich mit ihr zu freuen, während sie langsam eine Beziehung zu Reb aufbaute. Und wie aus Freundschaft dann Liebe wurde. Außerdem war es aus meiner Sicht ziemlich rührend, dass ihre Mutter doch nichts mit der großen Lüge um ihren Gendefekt zutun hatte. Aber es war schon immer wieder lustig und zum Schmunzeln, als Kyria dachte, sterben zu müssen. Vor allem das erste mal - nur weil sie Muskelkater hatte.

Fazit:
Ich kann Kyria und Reb jedem Dystopien-Liebhaber und denen empfehlen, die erst wenige Dystopien hinter sich haben. Das Buch verspricht angenehme Lesestunden, die wie im Flug vergehen. Ich würde es nicht eben jenen ans Herz legen, die sowieso schon genug vom Genre Dystopie haben, aber auch ihnen kann ich nicht davon abraten, dem Genre mit diesem Buch noch eine Chance zu geben.

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