Aurelios avatar

Aurelio

  • Mitglied seit 12.11.2014
  • 51 Freund*innen
  • 335 Bücher
  • 24 Rezensionen
  • 124 Bewertungen (Ø 4,34)

Rezensionen und Bewertungen

Filtern:
  • 5 Sterne54
  • 4 Sterne58
  • 3 Sterne12
  • 2 Sterne0
  • 1 Stern0
Sortieren:
Cover des Buches Alle Satiren (ISBN: 9783784433738)

Bewertung zu "Alle Satiren" von Ephraim Kishon

Alle Satiren
Aureliovor 18 Tagen
„Ein Satiriker produziert keine Witze. Er entdeckt sie.” Zitat vom Autor des Buches

Alle Satiren von Ephraim Kishon!

Von der ‚Rache des Kohlrabi’ bis zum ‚Geständnis des Apfelwurms an der Polizeistation Himmelspforte im Jahre 3013 v. Chr.’. Von Töchterchen Renana, dieser kleinen Hexe, die mit kindlicher Logik das erzieherische Argumentarium ihres fürsorglichen Vaters aushebelt. Vom angezählten Minister, der mit strategischen Tricks erwirkt, dass er im Amt bleibt und die protestierende Öffentlichkeit zurücktritt. Von Ephraim Kishon, der an heißen Sommertagen in der Badewanne von Eisbären träumt...

Seit der Ausgabe dieses Jubiläumsbandes erhält man sie vereint in einem Buch!

Cover des Buches Die Nashörner (ISBN: 9783596270347)

Bewertung zu "Die Nashörner" von Eugène Ionesco

Die Nashörner
Aureliovor einem Monat
„Wer sich an das Absurde gewöhnt hat, findet sich in unserer Zeit gut zurecht.“ Eugène Ionesco

Eugène Ionesco's Klassiker des absurden Theaters handelt von den Bewohnern einer Stadt, die sich nach und nach in eine Herde Rhinozerosse verwandeln. Der Prozess beginnt mit dem rätselhaften Ereignis eines durch die Straßen rennenden Nashorns. Wenig später zertrampelt ein zweites im wilden Galopp die Katze einer Frau. Die Vorfälle werden von den Anwesenden kontrovers wahrgenommen und diskutiert. Derweil wächst die Menge gesichteter Dickhäuter an. Den Angestellten eines Verlags für Rechtsliteratur offenbart sich ein unheimliches Schauspiel: Kollegin Ochs erkennt in einem der Tiere ihren Mann wieder. Es hat sie auf dem Weg zur Arbeit verfolgt und beim Versuch, zu den Büroräumen hochzusteigen, die Treppe des Verlagshauses demoliert. Kollegin Ochs riskiert den Sprung in die Tiefe zu ihrem Mann. Das Personal muss evakuiert und der Betrieb geschlossen werden. Die Menschen gewöhnen sich an die Anwesenheit der imposanten Tiere und beginnen, sich mit ihnen zu identifizieren. Die ‚Rhinozeritis’ breitet sich endemisch aus. Protagonist und Antiheld Behringer, ein dem Alkohol zugeneigter Angestellter des Verlags, muss mitansehen, wie Freunde und Bekannte ihre Identität aufgeben.

Der rumänisch-französische Schriftsteller inszeniert in drei Akten die ins Bizarre entrückte Ausbreitung einer Massenbewegung, die erst unscheinbar, bald unaufhaltsam eine ganze Gesellschaft vereinnahmt. Im Laufe seines Lebens sah sich der Autor mehrmals mit toxischen Ideologien konfrontiert. Die Nazifizierung eines Landes erwähnte er als grundlegende Erfahrung. Das Theaterstück wurde 1959 in Düsseldorf uraufgeführt. Die gleichnamige Erzählung erschien zwei Jahre zuvor zur Zeit des Algerienkriegs, als sich in Frankreich Hurrapatriotismus und Rassismus verbreiteten. Ionesco zufolge zielt seine Kritik jedoch nicht auf eine konkrete Ideologie ab, sondern auf Massenbewegungen im verallgemeinerten Sinne. Das verleiht dem Stück einen zeitlosen Anstrich. Reale Beispiele finden sich bis und mit heute im Überfluss.

Cover des Buches Tag der offenen Tür im Himmel (ISBN: 9783423218078)

Bewertung zu "Tag der offenen Tür im Himmel" von Eveline Hasler

Tag der offenen Tür im Himmel
Aureliovor 3 Monaten
Der alte Gärtner und seine Weltenblume

Hoch über den Wolken nehmen die Himmelsbewohner mit Sorge zur Kenntnis, dass sich die Menschen nicht mehr für den Himmel und das Paradies interessieren. Sie hetzen nur noch dem Mammon und anderen Nichtigkeiten hinterher. Jungengel Eleusius erinnert sich daran, womit sich irdische Betriebe bei Flaute frischen Wind in den Segeln verschaffen: Sie veranstalten einen Tag der offenen Tür. Das himmlische Management gibt grünes Licht. Bald darauf öffnet Petrus die Pforten. Am Himmelstor findet sich eine Gruppe von Würdenträgern unterschiedlicher Weltreligionen ein, unter ihnen der Papst und die Bischöfin aus Hamburg. Auch ein Spion aus den Reihen der Konkurrenz erschleicht sich Zutritt in die heiligen Hallen. Jungteufel Ronaldino ist angetan von der Herzlichkeit, mit der er von Eleusius empfangen wird. Der Höllenboss fühlt sich hintergangen und fordert Gerechtigkeit, währenddessen sich dort, wo die Liebe zur Macht der Macht der Liebe weicht, erstaunliche Dinge ereignen...

Eveline Hasler vereint in diesem Büchlein ein ernsthaftes Thema mit einer witzig unterhaltsamen Geschichte. Der Text liest sich angenehm flüssig, ist leicht verständlich und enthält kaum ein Wort zu viel. Oft erzielt die Autorin mit einer unscheinbaren Andeutung eine überraschende Wirkung. Einprägsame Schauplätze, originelle Figuren und eine verspielte Handlung sorgen für Kurzweil. Ein entspannter Zugang zum Thema ergibt sich durch dessen Betrachtung aus der Perspektive der Himmelsbewohner. Unterteilt in achtzehn Kapitelchen bietet der Kurzroman reichlich Gelegenheiten für Lesepausen zum Nachdenken. Der vergnügte Erzählton versprüht Optimismus und gute Laune – Achtung, ansteckend!

Cover des Buches Asterix - Der Papyrus des Cäsar (ISBN: 9783770438945)

Bewertung zu "Asterix - Der Papyrus des Cäsar" von Jean-Yves Ferri

Asterix - Der Papyrus des Cäsar
Aureliovor 4 Monaten
„Blätter verwehen, Gelerntes bleibt bestehen.“ (Gallisches Sprichwort)

Ein neuer Bestseller wird in der römischen Presse heiß diskutiert. Beim Autor handelt es sich um niemand Geringeren als Julius Cäsar. Auf Anraten seines Verlegers Rufus Syndicus hat er allerdings ein unrühmliches Kapitel unterschlagen. Der Schreiber Bigdatha entwendet das entsprechende Manuskript. Er spielt es dem Kolporteur namens Polemix zu, der es seinerseits den Bewohnern eines kleinen gallischen Dorfes überbringt. Was diese vor eine unerwartete Herausforderung stellt: Wie soll der bedeutsame Inhalt des Manuskripts sicher für die Nachwelt verwahrt werden? Glaubhaft ist für die Gallier einzig die mündliche Überlieferung von Druide zu Druide. Die Ausgangslage entwickelt sich zu einer verrückten Geschichte mit witzigen Nebenthemen, altbekannten Running-Gags, Bezüge auf reale historische Fakten wie Cäsars Chronik zum gallischen Krieg „De bello Gallico” und Anspielungen auf gegenwärtige Themen wie das Wistleblowing oder das Internet. Und wer ist eigentlich die Chefin im Dorf?

„Der Papyrus des Cäsar” ist der zweite Asterix-Band von Autor Jean-Ives Ferry und Zeichner Didier Conrad. Er steht den Bänden der Gründungsväter René Goscinni und Albert Uderzo in nichts nach. Text und Zeichnungen ergänzen sich harmonisch und setzen die Bewohner des kleinen gallischen Dorfes und ihre Mitstreiter mit all ihren Eigenheiten und Eitelkeiten kontrastreich in Szene. Ob auch dieser Band mit einem Bankett enden wird, bleibt ein offenes Geheimnis. Aber ratet mal, was aus dem entfernten Buchkapitel geworden ist.

Cover des Buches Die Rückeroberung (ISBN: 9783442743216)

Bewertung zu "Die Rückeroberung" von Franz Hohler

Die Rückeroberung
Aureliovor 4 Monaten
Cover des Buches Der tägliche Kram (ISBN: 9783423110112)

Bewertung zu "Der tägliche Kram" von Erich Kästner

Der tägliche Kram
Aureliovor 5 Monaten
„Man kann wieder im Freien sitzen...”

1945 nahm Erich Kästner nach dem Fall des ihm auferlegten Schreibverbots die literarische Tätigkeit wieder auf. In seinem Gedächtnis schlummerten bereits zwei neue Romane und drei Theaterstücke. Sie auf Papier zu bringen, verschob er jedoch auf später. Stattdessen schrieb er für Zeitungen und Kabarett und verrichtete in der Feuilleton-Redaktion bei der ‚Neuen Zeitung’ den von ihm so genannten täglichen Kram. Denn, so begründete er den Entscheid: „Wer jetzt Luftschlösser baut statt Schutt wegzuräumen, gehört vom Schicksal übers Knie gelegt.”

Das Buch enthält eine Auswahl seines Schaffens während der Jahre 1945 bis 1948. Kästner vermittelt eindrückliche Stimmungsbilder aus den ersten Nachkriegsjahren Deutschlands. Während die einen durch Mark und Bein gehen, versprühen andere das Gefühl von Aufbruchstimmung und Erleichterung. Er befasst sich mit der Aufarbeitung der verheerenden Auswirkungen des Krieges oder der ungeheuerlichen Barbareien eines manipulativen, gewalttätigen Regimes und bringt die Themen sprachlich virtuos auf den Punkt. Seine Überlegungen und Analysen zum Wiederaufbau hin zu einer friedliebenden und freiheitlichen Gesellschaft sind scharfsinnig und konsequent. Nicht zuletzt erfährt man aus erster Hand so Einiges über Erich Kästner selbst.

Cover des Buches Eine kurze Naturgeschichte des letzten Jahrtausends (ISBN: 9783596174393)

Bewertung zu "Eine kurze Naturgeschichte des letzten Jahrtausends" von Josef H. Reichholf

Eine kurze Naturgeschichte des letzten Jahrtausends
Aureliovor 5 Monaten
Geschichte und Naturgeschichte beinhalten Veränderungen als unumstößliche Realität

Josef H. Reichholf untersucht aus ökologischer Sicht die Wechselwirkungen von Naturgeschichte und Geschichte während des letzten Jahrtausends – einer Zeitspanne, zu der in Europa direkte und indirekte Daten in Form von historischen Aufzeichnungen vorliegen. Er zeigt auf, was natürliche Veränderungen, insbesondere die des Klimas, für die Menschen bedeuteten. Gleichzeitig geht er darauf ein, wie der Mensch die Natur nach seinen Bedürfnissen veränderte, zuweilen mit unvorhergesehenen Folgen. Basierend auf den Erkenntnissen aus geologischen und archäologischen Untersuchungen reicht der Blick noch weiter zurück bis zur letzten Eiszeit vor 12‘000 Jahren und über die Grenzen Europas hinaus. Den Exkurs in die Vergangenheit versteht der Autor als Beitrag, vernünftige Überlegungen im Hinblick auf die Zukunft zu ermöglichen. Die Zukunft entwickle sich nicht nur aus der Gegenwart sondern sei Teil eines viel größeren Zeitraums, der weit in die Vergangenheit zurückreiche. Die Beobachtungen, was sich früher unter welchen Bedingungen ereignete, könnten hilfreich sein, um die richtigen Schlüsse zu ziehen.

Insgesamt enthält das Buch eine Fülle interessanter Informationen und Denkanstöße. Die Vielfalt an Themen ist mannigfaltig. Sie handeln von den klimatischen Schwankungen wie dem mittelalterlichen Wärmeoptimum oder der kleinen Eiszeit vom 16. bis zum 18. Jahrhundert, von der Globalisierung seit Beginn der Neuzeit anfangs 1500, von nicht einheimischen Arten, von Heuschreckenplagen in Europa, vom Sonnenfleckenzyklus, vom Rotkäppchen und der Einwanderung des Wolfes, von der Romantik des 19. Jahrhunderts als Gegenbewegung zur Industrialisierung, von übernutzten und überdüngten Böden, von Artenvielfalt und Artenschwund, von der Ausrottung der Großtiere infolge intensiver Bejagung, von Darwins Selektions- oder Cuviers Katastrophentheorie, und vielem mehr.

Man darf also darauf gespannt sein, was der Autor alles aus den diversen Informationsquellen herausliest. Gelegentlich mangelt es den Diskursen allerdings an der dem Genre gebührenden Sachlichkeit. Mitunter wirken die Äußerungen gar abschätzig oder polemisch. Versuche von Naturschützern, die Unentbehrlichkeit einer Art mit ökologischen Argumenten zu rechtfertigen, tituliert der Autor als stümperhaft. Unterstellungen, wie beispielsweise den Schutz einer Art als Verhinderungstaktik von Bauvorhaben aus persönlichen Gründen auszulegen, bleiben unbegründet im Raum stehen.

Massive, aber teilweise nachvollziehbare Kritik äußert der Autor vor allem gegen den vorherrschenden Alarmismus in der Klima-Debatte angesichts der Möglichkeit eines weltweit folgenschweren Klimawandels. Er beklagt, dass längst mehr Menschen im Abendland an ein katastrophales Ende glauben als an eine bessere Zukunft. Zudem befürchtet er, dass drängendere Probleme aus dem Blickfeld geraten oder dem Klimawandel untergeschoben werden könnten, während sich die eigentlichen Verursacher ihrer Verantwortung entzögen. Für die bestehenden Umweltprobleme sieht der Autor in erster Linie den Wasserbau und die Agrarwirtschaft in der Pflicht. Anschaulich erklärt er etwa den Zusammenhang zwischen Nährstoffangebot und Artenvielfalt und weist auf den massiven Artenschwund seit der Einführung des Kunstdüngers sowie dem Aufkommen der industrialisierten Landwirtschaft hin. Als menschengemachte Einflussfaktoren auf das Klima erwähnt J.H. Reichholf die aus der Landwirtschaft stammenden Klimagase sowie die großflächige Abholzung der Wälder Südamerikas und Asiens, aber auch im Nordamerika der letzten Jahrhunderte. Auf die Problematik des Kohlendioxids aus fossilen Brennstoffen geht er kaum ein, was Raum für Spekulationen offen lässt. Aber der Fortschritt hin zu erneuerbaren Energien schreitet auch ohne Reichholfs Engagement voran. Ebenso wächst das Bewusstsein für die im Buch angesprochenen, mindestens so wichtigen Umweltthemen weiter an. Vielleicht auch dank seines Engagements.

Cover des Buches Wahre Lügengeschichten (ISBN: 9783905638462)

Bewertung zu "Wahre Lügengeschichten" von Emil Steinberger

Wahre Lügengeschichten
Aureliovor 5 Monaten
Kurzmeinung: Emil erzählt amüsante Geschichten aus seinem Leben. Aber welche haben sich wirklich ereignet und welche nicht? Es darf gerätselt werden!
Cover des Buches Die Memoiren des Grafen (ISBN: 9783596179602)

Bewertung zu "Die Memoiren des Grafen" von Agatha Christie

Die Memoiren des Grafen
Aureliovor 2 Jahren
Der Prinz ist tot – es lebe der Prinz

Als Reiseführer unterwegs in Afrika trifft der unternehmungsfreudige Anthony Cade auf seinen alten Freund Jimmy McGrath. Dieser bietet Anthony einen lukrativen Job an. Eine Sache in England, die indirekt mit dem Balkanstaat Herzoslowakien zu tun habe. Anthony müsse lediglich nach England reisen, dort die Memoiren des kürzlich verstorbenen Grafen Stylptitch einem Londoner Verlag überreichen und außerdem einer gewissen Virginia Revel geheime Briefe zurückbringen. Anthony stimmt zu und macht sich alias Jimmy McGrath auf den Weg nach England. Nicht nur in Chimney, dem herrschaftlichen Landsitz von Lord Caterham, wird er bereits erwartet. Kaum angekommen, schlittert er in den Kreis der Verdächtigten zweier Morde. Oberinspektor Battle von Scotland Yard lässt ihn nicht mehr aus den Augen. Zumal sich „König“ Victor, der berüchtigte Juwelendieb aus Frankreich, in England aufhalten soll.

Mit unverkennbarer Handschrift entfaltet die „First Lady des literarischen Mordes“ auf der Jagd nach dem Täter ihr durchtriebenes Katz-und-Maus-Spiel um die Identität ihrer Figuren, einschließlich Protagonist Anthony Cade. Wie gewohnt führt der Weg zum Tatmotiv und zur Auflösung des Verbrechens durch ein Labyrinth voller Irrwege und falscher Fährten. Dabei vergeht praktisch keine Seite, ohne dass irgendetwas Unerwartetes geschieht. Ergo bleibt Agatha Christies fünfter Kriminalroman schlicht undurchschaubar und spannend bis zum Schluss.

Der englischen Originalfassung „The Secret of Chimneys“ von 1925 folgten drei deutschsprachige Ausgaben: „Die Memoiren des Ministers“ (1927), „Die Memoiren des Grafen“ (1960) und „Das Geheimnis von Chimneys“ (2020).

Cover des Buches Das Handwerk des Dichters (ISBN: 9783596175017)

Bewertung zu "Das Handwerk des Dichters" von Jorge Luis Borges

Das Handwerk des Dichters
Aureliovor 3 Jahren
„Wörter sind Symbole geteilter Erinnerungen“

Jorge Louis Borges, geboren 1899 in Buenos Aires, gestorben 1986 in Genf, gilt als einer der bedeutendsten Autoren des 20. Jahrhunderts. Wer seine Wesensart und Denkweise auf einem Streifzug durch die Welt der Literatur kennenlernen möchte, liegt mit der Lektüre dieses Büchleins richtig. Es enthält die lange als verschollen geglaubten Harvard-Vorlesungen Borges aus den Jahren 1967/68.

Sprache ist Dichtung, sagt Borges. Das Leben besteht aus Dichtung. Dichtung ist nichts Fremdes, sie lauert hinter der nächsten Ecke und kann uns jederzeit anspringen. Dass man sie heute auf Verse reduziert, Werke in Prosa ausklammert, findet er bedauerlich. Für Borges birgt Dichtung eine Schönheit weit jenseits der bloßen Tatsache, wie man sie interpretiert und beim Blättern in Büchern über Ästhetik überkomme ihn das unbehagliche Gefühl, er läse die Bücher von Astronomen, die niemals die Sterne betrachtet haben. Als sei Dichtung eine Aufgabe. Aber in Wirklichkeit ist sie eine Leidenschaft und eine Freude.

Während der argentinische Schriftsteller über den Werkstoff des Dichters, die Wörter spricht, über Metaphern, das Rätsel, Bücher, Epen, Helden und Geschichten, das Erzählen oder die Fehler, die er als Autor begangen habe, bevor es ihm nach 15 Bänden und vielen Jahren gelungen sei, vier oder fünf erträgliche Seiten zu schreiben, handeln seine Reden nicht nur von poetologischen Essenzen wie etwa der Wortmusik, sie klingen auch danach.

Man kann Jorge Louis Borges Ausführungen entspannt folgen und sie als besonderes Erlebnis einfach genießen. Möchte man sich vertieft mit dem Werk befassen, wird man dafür doppelt entlohnt.

Über mich

Lieblingsgenres

Sachbücher, Krimis und Thriller, Literatur, Unterhaltung

Freund*innen

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks