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Aus-Liebe-zum-Lesen

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Cover des Buches Gewässer im Ziplock (ISBN: 9783518473603)

Bewertung zu "Gewässer im Ziplock" von Dana Vowinckel

Gewässer im Ziplock
Aus-Liebe-zum-Lesenvor 19 Tagen
Bemerkenswertes Debut über modernes jüdisches Leben

"Er war nur satt, weil er Angst vor dem Hunger hatte.“

Wie sieht ein jüdisches Leben in Deutschland heute aus? In Dana Vowinckels Roman „Gewässer im Ziplock“ tauchen wir in das Leben einer zerrissenen jüdischen Familie ein.

Die 15-jährige Margarita lebt bei ihrem Vater, dem Kantor Avi in Berlin. Die Sommerferien verbringt sie wie gewöhnlich bei ihren Großeltern in Chicago, bis ihre Mutter aus der Versenkung auftaucht und sie zu sich nach Israel einlädt. Dana Vowinckel wirft verschiedenste jüdische Identitäten zusammen: die amerikanische Familie der Mutter, die israelische des Vaters, die Tochter, die in Deutschland aufwächst. Diese Konstellation führt immer wieder zu Identitätsfragen und Konflikten, die die Protagonisten durch das ganze Buch beschäftigten.

Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus den Perspektiven von Margarita und Avi. Damit ist der Autorin ein genialer Schachzug gelungen, denn so gewinnt die Handlung an Dynamik und die so unterschiedlichen Sichtweisen, die konservative des Vaters und die liberale der Tochter werden so ständig gegeneinander argumentiert und es entsteht ein vielschichtiges Bild modernen jüdischen Lebens.

„…aus den Lautsprechern kam Schumanns Träumerei, vielleicht ein Zeichen dafür, dass es ein Albtraum war, nicht echt, doch es war echt, scheiße.“

Sprachlich bewegt sich der Roman auf einem hohen Niveau. Die erst 26-jährige Autorin wurde zu Recht beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb mit dem Deutschlandfunkpreis ausgezeichnet. Einziger Kritikpunkt meinerseits sind die ausufernden, teils sehr kindischen Streitigkeiten vor allem im letzten Drittel.

Dana Vowinckel ist ein bemerkenswertes Debut gelungen, das einen guten Einblick in das Judentum heute gibt.

4,5/5

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Cover des Buches Dann zeige ich es euch eben auf dem Platz (ISBN: 9783426217986)

Bewertung zu "Dann zeige ich es euch eben auf dem Platz" von Alexandra Popp

Dann zeige ich es euch eben auf dem Platz
Aus-Liebe-zum-Lesenvor 19 Tagen
Interessanter Einblick in Popps Leben und die Welt des Frauenfußballs

Eine Biografie mit Anfang 30? Wenn man was zu erzählen hat, warum nicht! Alexandra Popp kann in ihrem Alter schon auf eine lange Karriere als eine der erfolgreichsten Fußballerinen Deutschlands zurückblicken und nimmt uns in ihrer Autobiografie „Dann zeige ich es euch eben auf dem Platz“ bei ihrem Rückblick mit.

Neben den Einblicken in ihr sonst eher gut behütetes Privatleben, macht das Buch für mich vor allem der Fokus auf den Frauenfußball aus. Es ist wahnsinnig interessant die Strukturen im Vereins- und Verbandsgefüge zu sehen, die Bedingungen, unter denen Frauen im Profibereich arbeiten (müssen). Das Buch zeigt die eklatanten Unterschiede zum Männersport auf, aber es wird auch die durchaus positive Entwicklung deutlich.

Außerdem erzählt „Poppi“ viele Anekdoten aus den verschiedenen Mannschaften, in denen sie gespielt hat und noch spielt, sei es vom VfL Wolfsburg oder den Nationalteams, mit denen sie zahlreiche Titel gewonnen hat. Beeindruckt hat mich ihre Durchsetzungskraft, mit der sie alle Hürden auf ihrem Weg übersprungen hat. Dazu zählen persönliche Schicksalsschläge, Verletzungen, aber auch der Spagat zwischen Vereins- und Nationalmannschaftsspielen und der zeitgleichen Ausbildung im Tierpark.

Alexandra Popp gibt in Zusammenarbeit mit Journalistin Mara Pfeiffer einen interessanten Einblick in ihr Leben und ihre Karriere und zeigt, dass es sich lohnt, für seine Träume zu kämpfen.

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Cover des Buches Nachts erzähle ich dir alles (ISBN: 9783810530875)

Bewertung zu "Nachts erzähle ich dir alles" von Anika Landsteiner

Nachts erzähle ich dir alles
Aus-Liebe-zum-Lesenvor 22 Tagen
Interessanter Roman über Liebe, Verlust und Selbstfindung

Endlich gibt es wieder einen neuen Roman von Anika Landsteiner „Nachts erzähle ich dir alles“. Léa nimmt sich im Ferienhaus ihrer Familie an der Côte d‘Azur eine Auszeit von ihrem stressigen Leben als Café-Besitzerin in München. Am ersten Abend kommt ein geheimnisvolles junges Mädchen in ihren Garten. Am nächsten Tag ist sie tot. Auf der Suche nach Antworten kommen sich Léa und der Bruder der Verstorbenen immer näher.

Anika Landsteiner erzählt einfühlsam von Verlust, Liebe, vom Finden des eigenen Selbst. Ihre Figuren sind realistisch, haben Ecken und Kanten und funktionieren gut zusammen. Sprachlich konnte mich die Autorin wieder vollends überzeugen - ich mag ihren Schreibstil einfach und bin auch durch diesen Roman nur so geflogen.

Die Story hatte für mich ein paar Schwachpunkte, war an einigen Stellen zu oberflächlich, an anderen zu vorhersehbar und zu konstruiert, was aber durch die authentischen Charaktere zumindest ein Stück weit ausgeglichen wird.

Dennoch ein interessanter Roman, der durch die Schauplätze an der französischen Küste ein bisschen Urlaubsfeeling aufkommen lässt und super in den Sommer passt.

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Cover des Buches Dotterland (ISBN: 9783990591390)

Bewertung zu "Dotterland" von Karoline Therese Marth

Dotterland
Aus-Liebe-zum-Lesenvor einem Monat
Außergewöhnlicher Coming-of-Age-Roman

„Ich weiß, dass alle meine Mama gernhaben, aber ich weiß nicht, ob meine Mama mich gernhat.“

In ihrem Debütroman „Dotterland" zieht uns Karoline Therese Marth mitten in die Gedankenwelt der Jugend.

Alles andere als behütet ist Kathleens Kindheit und Jugend. Inmitten der Scheidung der Eltern, Patchworkfamilie, Schule, Freundschaften und ersten Beziehungen steht Kathleen oft ziemlich alleine mit ihren Sorgen und Gefühlen da und dennoch geht sie ihren Weg.

„Ihre Hose hat keine Löcher, und sie trägt ein weißes T-Shirt ohne einen einzigen Fleck. Sie tut mir Leid.“

Dass die Autorin Karoline Therese Marth Sprachkunst studiert hat, merkt man von der ersten Zeile an. Sie hat ihren eigenen, ganz besonderen, aber auch gewöhnungsbedürftigen Schreibstil entwickelt, der direkt und schnörkellos ist und bei dem so viel zwischen den Zeilen steht. Statt klassisch in einer fortlaufenden Handlung, wird Kathleens Geschichte in Ausschnitten erzählt, die von teils großen Zeit- und Gedankensprüngen geprägt sind.

„Dotterland“ ist ein ungewöhnlicher Coming-of-Age-Roman, der tief in die Gedankenwelt einer Jugendlichen blicken lässt.

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Cover des Buches Vergissmeinnicht - Was bisher verloren war (ISBN: 9783949465093)

Bewertung zu "Vergissmeinnicht - Was bisher verloren war" von Kerstin Gier

Vergissmeinnicht - Was bisher verloren war
Aus-Liebe-zum-Lesenvor einem Monat
Klasse Fortsetzung

Auch im zweiten Band von Kerstin Giers „Vergissmeinnicht“-Trilogie begleiten wir die beiden Protagonisten Quinn und Mathilda wieder bei abenteuerlichen Reisen in den Saum (eine Art Parallelwelt) in der sie den absonderlichsten Wesen begegnen.

Wir treffen auf alte Bekannte, wie den süßen Wasserspeierdämon Bax, aber auch auf unliebsame Gestalten, wie ein Killerkommando. Außerdem erfahren wir mehr über Quinns Vater und was es mit der Prophezeiung auf sich hat. Mir gefallen Kerstin Giers Anspielungen auf ihre anderen Werke und auf historische Begebenheiten und Persönlichkeiten. An der ein oder anderen Stelle lösen sich brenzlige Situationen ein bisschen zu leicht auf, dennoch ist die Geschichte interessant.

Auch durch den zweiten Band bin ich nur so geflogen und obgleich ich eigentlich der Zielgruppe entwachsen bin, freue ich mich schon sehr auf das finale Buch und bin gespannt, wie sich die Handlungsstränge auflösen werden.

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Cover des Buches Das Museum des Körpers (ISBN: 9783791375298)

Bewertung zu "Das Museum des Körpers" von Jennifer Z. Paxton

Das Museum des Körpers
Aus-Liebe-zum-Lesenvor einem Monat
Wunderschönes Anatomiebuch

Willkommen im „Museum des Körpers“ von Anatomie-Dozentin Jennifer Z Paxton und Illustratorin Katy Wiedemann, das in gewaltigem Großformat daherkommt.

Die Autorin zeigt uns alles Wesentliche über unseren Körper, vom Skelett, über die Organe bis hin zu den Nervensystemen. Auf einer Seite erklärt sie kurz und bündig die einzelnen Bauweisen und Funktionen der Teile des menschlichen Körpers. Empfohlen wird das Buch ab 8 Jahren. Für diese Altersgruppe ist vielleicht die ein oder andere Textstelle noch ein bisschen komplex.

Bildgewaltig sind die Illustrationen von Katy Wiedemann. Im Stile alter Anatomiebücher zeigt sie ästhetisch anspruchsvoll die im Text vorgestellten Körperteile. Dabei gibt es oft Detailbilder, Querschnitte und verschiedene Sichtwinkel. Aus meiner Sicht wäre es jedoch leserfreundlicher gewesen, die Beschriftungen nicht in der Legende, sondern direkt in der Zeichnung unterzubringen. Ein weiterer Kritikpunkt ist die Darstellung der Entwicklung in der Pubertät, bei der in patriarchaler Tradition der Genitalbereich der Frau im Gegensatz zu dem des Mannes nicht dargestellt wird. Das sollte in einem Anatomiebuch des 21. Jahrhunderts nicht mehr passieren.

Dennoch ist „Das Museum des Körpers“ ein wirklich interessantes Lehrbuch in außergewöhnlich hochwertiger Ausstattung, das nicht nur jugendliche Leser*innen überzeugt.

4,5/5

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Cover des Buches Elternhaus (ISBN: 9783423283502)

Bewertung zu "Elternhaus" von Ute Mank

Elternhaus
Aus-Liebe-zum-Lesenvor 2 Monaten
Interessante Familiengeschichte

Was passiert mit dem Elternhaus, wenn die Eltern ausziehen? Was macht Familie aus? Was ein glückliches Leben? Ute Mank erzählt in ihrem neuen Roman „Elternhaus“ von den großen Umbrüchen in Familien, vom Älterwerden, vom Auszug der Kinder, von Beziehungen innerhalb einer Familie.

Sanne hat beschlossen, dass die Eltern in eine altersgerechte Wohnung ziehen sollen. Das schmale Haus will sie verkaufen, was auch sonst? Ihre Schwestern, die unabhängige Petra und die unbekümmerte Gitti können ihre Beweggründe zunächst nicht nachvollziehen, doch dadurch angetrieben nähern sie sich wieder an.

Ute Mank erzählt die Geschichte aus den verschiedenen Sichtwinkeln der drei Schwestern. Dadurch erhält der Leser besseren Einblick in deren Gedanken, denn zwischen ihnen bleibt vieles ungesagt, was deren konfliktbehaftete Beziehung noch verstärkt. Leider blieben mir die Figuren dennoch fremd, zu unnahbar sind sie angelegt. Die Auseinandersetzung mit den Umbrüchen ihrer Protagonistinnen ist der Autorin hingegen sehr gut gelungen. Sie macht immer wieder deutlich, dass es die EINE Wahrheit nicht gibt.

„Elternhaus“ ist ein interessanter Roman, der sich mit großen Fragen im Leben einer Familie beschäftigt.

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Cover des Buches SAMi - Meine liebsten Kinderlieder (ISBN: 9783473462797)

Bewertung zu "SAMi - Meine liebsten Kinderlieder" von Sandy Thißen

SAMi - Meine liebsten Kinderlieder
Aus-Liebe-zum-Lesenvor 2 Monaten
Klassische Kinderlieder in ausbaufähigem Format

Endlich gibt es ein Liederbuch für „SAMi Dein Lesebär“ von Ravensburger. Darauf haben wir schon lange gewartet, denn Kinderlieder machen immer Spaß.

Das Buch enthält die bekanntesten Lieder, wie „Alle meine Entchen“, „Wer will fleißige Handwerker sehen“ und „Weißt du, wieviel Sternlein stehen?“. Leider sind außer den Klassikern keine neuen Lieder dabei. Hier hätten wir uns ein bisschen frischen Wind gewünscht.

Die erste Strophe ist jeweils mit Akkorden versehen, sodass man das Buch auch ohne SAMi mit der Gitarre nutzen kann. Jedes Lied wird von unterschiedlichen Interpreten gesungen, von Erwachsenen, aber auch mit Kinderstimmen und musikalisch begleitet. Einige Interpretationen gefallen uns gut, andere finden sogar die Kinder ein bisschen nervig.

Es werden zunächst alle Strophen gesungen, die auch im Buch abgedruckt sind. Anschließend lädt SAMi zum Tanzen ein, z. B., dass man mit dem Popo wackeln oder hin und her hüpfen soll, dazu wird das Lied nochmal in einer Instrumentalversion gespielt. Mir hätte die Bewegungsempfehlung vor dem Lied besser gefallen. Die Melodie ohne Gesang ist für meine Kids zu langweilig. Die Abbildung vom tanzenden SAMi passt leider nicht immer zur Bewegungsempfehlung und ist nicht selbsterklärend, das hätte man anschaulicher machen können. So muss man das Lied erst komplett anhören, um dann die Bewegungsidee zu hören.

Die hingegen thematisch passenden Illustrationen von Sandy Thißen sind sehr bunt und ähneln Wimmelbildern, so gibt es viel zu entdecken, während man den Liedern lauscht.

Die Idee des SAMi Liederbuchs finden wir gut, die Umsetzung ist ausbaufähig. Vielleicht gibt es ja nochmal einen Folgeband mit neueren Liedern und anschaulicheren Tanzmoves.

3,5/5

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Cover des Buches Das Haus am Meeresufer (ISBN: 9783832182151)

Bewertung zu "Das Haus am Meeresufer" von Joséphine Nicolas

Das Haus am Meeresufer
Aus-Liebe-zum-Lesenvor 2 Monaten
Anspruchsvolle Lektüre über eine wichtige Künstlerin der Moderne

Ist euch Eileen Gray ein Begriff? Mir war diese bewundernswerte Frau bislang tatsächlich unbekannt. Gut, dass die Architektin Christiane Adlung das nun geändert hat. Unter ihrem Pseudonym Joséphine Nicolas widmet sie sich in ihrem Roman „Das Haus am Meeresufer“ dem Leben und dem Werk der Künstlerin Gray.

Bekannt wurde Eileen Gray durch ihre Lackarbeiten und besonderen Möbelstücke, die sie in ihrer Pariser Galerie „Jean Desert“ verkaufte. Herzstück ihrer Arbeit war aber wohl das von ihr entworfene und gebaute Haus E.1027, das namensgebend für den Roman war und dessen wahre Erbauerin nach und nach in Vergessenheit geriet. Nicht zuletzt durch den Einfluss keines Geringeren als Le Corbusier, der sich durch die Künstlerin in „seinem Metier“, der Architektur, bedrängt, wenn nicht gar bedroht fühlte. Sosehr, dass er den Charakter der Villa später durch seine Wandmalereien veränderte oder verschandelte (das ist Auslegungssache).

Genau mit diesem Konflikt zweier großer Köpfe beschäftigt sich der Roman. Die Autorin nähert sich den unterschiedlichen Sichtweisen, den konträren Meinungen, der schwierigen Beziehung zwischen Gray und Le Corbusier, zwischen denen Eileens Lebensgefährte Jean Badovici steht, der gleichzeitig ein enger Freund Le Corbusiers ist. Ein großes Augenmerk legt die Autorin glücklicherweise auch auf die Darstellung der künstlerischen Tätigkeit Eileen Grays. Sie beschreibt detailliert die Arbeitsweisen, die Gedanken und Thesen der Künstlerin.

Schwierig war für mich der Einstieg ins Buch. Der Schreibstil der Autorin ist mir zu blumig, zu künstlerisch, zu gewollt, einfach zu viel des Guten und scheint mir ein bisschen unpassend für die klare Denkerin Eileen Gray. Außerdem gab es durchaus ein paar Längen. Dennoch war es ein interessantes, intensives Leseerlebnis, das die Mühen definitiv wert ist.

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Cover des Buches Nur einmal mit den Vögeln ziehn (ISBN: 9783947857180)

Bewertung zu "Nur einmal mit den Vögeln ziehn" von Sylvia Frank

Nur einmal mit den Vögeln ziehn
Aus-Liebe-zum-Lesenvor 2 Monaten
Ein Stück Zeitgeschichte

Das Autorenpaar Prof. Dr. Sylvia Vandermeer und Frank Meierewert, hat sich unter dem Pseudonym Sylvia Frank in ihrem neuen Roman „Nur einmal mit den Vögeln ziehn“ der Endphase der DDR gewidmet, in der beide aufgewachsen sind.

Wir begleiten 5 sehr unterschiedliche Protagonist*innen von 1977 bis 1990 durch ihre Kindheit und Jugend hindurch in einem Land mit dessen System sie alle mehr oder minder hadern. Es gibt aber auch jede Menge persönliche Hürden und so schlagen alle unterschiedliche Wege ein, die sich zum Teil auch hier und da mal kreuzen. So entsteht ein umfassendes Bild vom Aufwachsen in Ost-Deutschland, wo es zu der Zeit zusehends brodelt und bröckelt.

Während mir weite Teile des Buchs richtig gut gefallen haben, fehlt mir am Ende ein bisschen die Reflektion der Situation der Figuren in Zeiten des Umbruchs, der Wende und des Ankommens im geeinten Deutschland. Ich hoffe, dass dies im geplanten Folgeband noch ausgearbeitet wird, denn es handelt sich ja um eine schwierige Situation, der meines Erachtens bei der medialen Aufarbeitung der DDR zu wenig Beachtung geschenkt wird.

Die Vielzahl der Haupt- und vor allem Nebenfiguren, deren Wege sich manchmal auch noch überschneiden, fand ich manchmal etwas unübersichtlich. Dennoch konnten mich die Lebensgeschichten der 5 jungen Menschen gut unterhalten und haben mir ein Stück Zeitgeschichte gezeigt.

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Über mich

Ich heiße Sabrina, bin 34 Jahre alt, Mutter von 2 Kindern und seit jeher leidenschaftliche Leserin. Letztes Jahr habe ich meinem Hobby eine Plattform gegeben und einen eigenen Buch-Blog erstellt, auf dem ich regelmäßig meine Leseerfahrungen teile.

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Biografien, Sachbücher, Historische Romane, Literatur, Unterhaltung

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