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Bad_Snow_White

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Cover des Buches Der Schlaf der Anderen (ISBN: 9783463000626)

Bewertung zu "Der Schlaf der Anderen" von Tamar Noort

Bad_Snow_White
Kurzmeinung: Leise und klug erzählt, hat mich absolut überzeugt.
Rezension zu "Der Schlaf der Anderen"


In "Der Schlaf der Anderen" begegnen wir zwei Frauen, deren Leben auf den ersten Blick nicht unterschiedlicher sein könnten - und die doch durch eine stille, existenzielle Unruhe miteinander verbunden sind.

Sina ist verheiratet, Mutter zweier Kinder, Lehrerin, Familienhund inklusive - ein scheinbar rundes, bürgerliches Leben. Und doch wird sie seit Monaten von einer tiefgreifenden Schlaflosigkeit heimgesucht, die weit über bloße Müdigkeit hinausgeht. Janis dagegen lebt zurückgezogen, arbeitet als Nachtschwester in einem Schlaflabor und scheint in ihrer emotionalen Isolation fast eingefroren. Als Sina zur Untersuchung in eben dieses Schlaflabor kommt, treffen die beiden Frauen aufeinander - und ihre Begegnung wird zum Auslöser leiser, aber bedeutender Erschütterungen.

Das Buch ist in drei Abschnitte gegliedert, und der ruhige, unaufgeregte Stil passt hervorragend zur atmosphärischen Dichte der Geschichte. Besonders auffällig und literarisch klug ist der Einsatz unterschiedlicher Erzählperspektiven: Janis’ Kapitel werden konsequent in der dritten Person erzählt - kühl, beobachtend, distanziert. Diese Form unterstreicht ihre gesellschaftliche Abgrenzung und emotionale Abgeschlossenheit. Man sieht sie wie durch eine Glasscheibe - da, aber unerreichbar.

Sinas Kapitel hingegen beginnen in der Ich-Perspektive: Ich als Leser bin unmittelbar bei ihr, spüre ihre Erschöpfung, ihre Reizbarkeit, ihre Selbstzweifel. Doch irgendwann wechselt auch ihre Perspektive zur dritten Person - ein erzählerischer Kniff, der ihre wachsende Entfremdung und das Gefühl, nicht mehr wirklich in ihrem eigenen Leben zu stehen, eindrucksvoll transportiert. Dieser Wechsel ist subtil, aber wirkungsvoll und spiegelt perfekt den inneren Wandel beider Figuren.

Thematisch bewegt sich der Roman auf gesellschaftskritischem Terrain: Rollenbilder, weibliche Unsichtbarkeit, Burnout, mentale Überforderung, das stille Funktionieren am Rande der Erschöpfung- all das wird nicht laut verhandelt, sondern fein eingewoben in die Beobachtungen der beiden Protagonistinnen. Es ist ein Buch, das mit großer sprachlicher Klarheit und poetischer Zurückhaltung tief unter die Oberfläche blickt - kraftvoll, ohne Pathos.

Ein stilles, kluges Buch über zwei Frauen, die wach sind in einer Welt, die schläft.

Cover des Buches Barbie - In Real Life (ISBN: 9783473498512)

Bewertung zu "Barbie - In Real Life" von Kristen Mulrooney

Bad_Snow_White
Kurzmeinung: Nostalgie trifft Gegenwart - mit kleinen Abzügen
Nostalgie trifft Gegenwart - mit kleinen Abzügen

Als früherer großer Barbie-Fan war ich sofort neugierig auf
„Barbie – In Real Life“. Die berühmte Puppe hat meine Kindheit geprägt: mit ihrem Traumhaus, pinken Cabrio und dem Gefühl, dass alles möglich ist. Umso schöner finde ich es, dass Barbie mittlerweile erwachsener geworden ist und sich weiterentwickelt hat: weg von unrealistischen Idealen hin zu mehr Realität, Vielfalt und Selbstironie.

Das Buch ist eher ein Bildband mit kurzen, pointierten humorvollen Texten und Ratschlägen, einfach nett für zwischendurch. Ich habe ehrlich gesagt etwas anderes erwartet – was genau, kann ich gar nicht sagen. Vielleicht mehr Tiefe, mehr Geschichte oder ein bisschen mehr Kontext zur „modernen Barbie“.

Die Bildsprache ist modern und ansprechend, vieles stammt vom Instagram-Account @barbiestyle, was für Fans der Seite sicher ein Plus ist. Trotzdem: Für knapp 15 Euro finde ich das Ganze etwas zu dünn, sowohl inhaltlich als auch vom Umfang her. Als kleines Geschenk oder Coffee-Table-Book taugt es definitiv, aber eher als hübsches Extra, nicht als vollwertiges Lesebuch.

Wer Barbie früher geliebt hat und Lust auf eine kleine Prise Nostalgie mit Augenzwinkern hat, wird hier auf seine Kosten kommen - alle anderen sollten vorher einen Blick ins Buch werfen, um zu schauen, ob es wirklich zu ihnen passt.

Cover des Buches Haunting Adeline (ISBN: 9783987183416)

Bewertung zu "Haunting Adeline" von H. D. Carlton

Bad_Snow_White
Kurzmeinung: Düster, fesselnd, faszinierend.
Rezension zu "Haunting Adeline"

Ich habe Dark Romance erst kürzlich für mich entdeckt – und bin ehrlich gesagt überrascht, wie sehr mich dieses Genre sofort in seinen Bann gezogen hat. Auch wenn die Meinungen zu Haunting Adeline durchaus gespalten sind, hat bei mir letztlich die Neugier gesiegt. Und was soll ich sagen? Ich habe es keine Sekunde bereut.


Gleich zu Beginn wartet das Buch mit einer ausführlichen Triggerwarnung auf – und das völlig zu Recht. Denn wer Dark Romance liest, sollte wissen, dass hier andere Maßstäbe gelten: härter, düsterer, intensiver. Wer sich darauf einlässt, erlebt eine Geschichte, die emotional aufwühlt, moralische Grenzen verschwimmen lässt – und dabei durch und durch fesselt.


Zugegeben: Ich war zunächst skeptisch. Eine Liebesgeschichte mit einem Stalker als Love Interest? Zade betritt die Bühne als dunkle, gefährliche Figur – und doch hat er mich mit jeder Seite mehr für sich eingenommen. Denn hinter der düsteren Fassade steckt ein Mann, der mit seiner Organisation aktiv Frauen und Kinder aus Zwangslagen befreit – eine Art Robin Hood des Untergrunds, dessen Beweggründe nicht nur nachvollziehbar, sondern zutiefst menschlich sind. Dass ich für einen Stalker Sympathie empfand, hat mich selbst überrascht – aber genau das macht die Stärke dieses Buches aus: Es lässt niemanden kalt. Es wirft Fragen auf. Es rüttelt auf.


Was mich ebenfalls vollkommen begeistert hat, war die Atmosphäre rund um Parsons Manor – das geerbte Anwesen von Addie. Die Autorin versteht es meisterhaft, mit Worten Bilder zu malen: Jedes Mal, wenn das Haus beschrieben wurde, fühlte ich mich, als würde ich durch knarrende Flure und dunkle Hallen streifen. Das Setting verleiht der Geschichte einen subtilen Grusel, der sie perfekt ergänzt.


Ja, es dauert eine Weile, bis es spicy wird (ungefähr ab Seite 200), aber dann entfaltet sich eine sexuelle Spannung zwischen Addie und Zade, die intensiv und überwältigend ist. Die Chemie der beiden ist elektrisierend – und diese Energie überträgt sich mit jeder Zeile auf den Leser. Man kann sich dieser Anziehungskraft kaum entziehen, so sehr wird man in ihren Bann gezogen.


Besonders gelungen fand ich die Perspektivwechsel zwischen Addie und Zade. Sie geben der Geschichte eine lebendige Dynamik, gewähren intime Einblicke in Gedanken und Gefühle und vertiefen die emotionale Verbindung zu beiden Figuren. Das sorgt für Tiefe und Authentizität – trotz (oder gerade wegen) der extremen Umstände.


Der Schreibstil von H.D. Carlton ist flüssig, schnörkellos und dennoch eindrucksvoll bildhaft – ich konnte förmlich durch die Seiten fliegen. Für mich war es bereits das zweite Buch der Autorin, und wieder einmal hat sie es geschafft, mich mit einer Geschichte zu packen, die alles andere als gewöhnlich ist.


Das Ende? Ein Cliffhanger, der es in sich hat. Aber das war angekündigt – und ich bin mehr als bereit, direkt zum zweiten Band zu greifen.


Fazit: Haunting Adeline ist düstere Leidenschaft, moralische Zerrissenheit, knisternde Erotik und psychologische Tiefe in einem. Es ist ein Buch, das herausfordert, fasziniert und nicht mehr loslässt. Für alle, die sich auf das Genre einlassen wollen oder bereits verliebt sind: absolute Leseempfehlung!

Ich freue mich riesig auf die Fortsetzung, die ich mir schon bestellt habe – und hoffe sehr, dass mich der nächste Band ebenso in Atem halten wird.


Cover des Buches Very Bad Widows (ISBN: 9783492065474)

Bewertung zu "Very Bad Widows" von Sue Hincenbergs

Bad_Snow_White
Kurzmeinung: Kurzweilig und schwarzhumorig
Rezension zu "very bad widows"

Schon das Cover hat mich direkt angesprochen – kombiniert mit dem hübschen, leuchtenden und gut dazu passendem Farbschnitt strahlt es echtes Sommerfeeling aus und macht richtig Lust, es sich mit dem Buch draußen in der Sonne gemütlich zu machen. Und tatsächlich passt dieser erste Eindruck ganz gut zum Inhalt, auch wenn es unter der leichten Oberfläche manchmal ganz schön tief und dunkel wird.


"Very Bad Widows" erzählt in 54 Kapiteln die Geschichten mehrerer befreundeter Ehepaare, alle um die 60, die sich in ihrem Ehealltag ganz offensichtlich verloren haben. Man merkt schnell: Hinter der gepflegten Fassade dieser Paare brodelt es gewaltig. Unausgesprochene Enttäuschungen, unterdrückte Sehnsüchte und der Wunsch nach einem Neuanfang ziehen sich durch die einzelnen Perspektiven. Dass die Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt wird, fand ich sehr gelungen – dadurch bekommt man ein vielschichtiges Bild davon, wie unterschiedlich Menschen innerhalb ihrer Beziehungen  wahrnehmen, fühlen und handeln.


Manchmal war mir das Ganze allerdings ein bisschen zu "drüber“. Manche Wendungen wirkten leicht überzogen, und vor allem das Ende fühlte sich für mich etwas zu konstruiert an.


Was mir dagegen sehr gut gefallen hat, war der schwarze Humor, der immer wieder durchblitzte, sowie die Art, wie über Liebe, Verlust, Reue und Sehnsucht im Alter gesprochen wird – ehrlich, manchmal bissig, aber immer mit einem gewissen Mitgefühl.


Insgesamt ist "Very Bad Widows" ein unterhaltsamer Roman, der trotz einiger überspitzter Momente viele relevante Themen aufgreift – nicht nur für Leser "in den besten Jahren“, sondern auch für alle, die sich für zwischenmenschliche Dynamiken interessieren. Wer Lust auf einen schrägen, manchmal tiefgründigen und stellenweise herrlich bitterbösen Roman mit Sommer-Vibes hat, ist hier gut aufgehoben.


Cover des Buches Kokoro (ISBN: 9783458644866)

Bewertung zu "Kokoro" von Beth Kempton

Bad_Snow_White
Rezension zu „Kokoro“ von Beth Kempton


„Kokoro“ ist ein Titel, der mich neugierig gemacht hat. Auch das Cover des Buches spiegelt den ruhigen, achtsamen Ton des Buches wider: dezent, aber anziehend – genau die richtige Mischung, um Interesse zu wecken, ohne sich aufzudrängen.

Das Buch ist in zwölf Kapitel gegliedert, die jeweils mit einer sogenannten „Kokoro-Weisheit“ und praktischen Übungen abschließen. Diese Reflexionsfragen, etwa „Welches Bedürfnis rauscht durch Ihre Venen?“, laden zur Selbstbeobachtung ein und machen das Buch zu mehr als nur einem Sachbuch – es ist fast wie ein persönlicher Begleiter auf dem Weg zu mehr innerer Klarheit und emotionalem Gleichgewicht.

Was mir gut gefallen hat: Gleich zu Beginn nimmt sich die Autorin Zeit, um wichtige Begriffe und Konzepte zu erklären. Das erleichtert den Einstieg, besonders für Leser, die, wie in meinem Fall, mit der japanischen Kultur oder Philosophie noch nicht so vertraut sind.

Allerdings empfand ich den Schreibstil stellenweise als herausfordernd. Ich musste manche Abschnitte mehrmals lesen oder Begriffe nachschlagen, was meinen Lesefluss hin und wieder gebremst hat. Es ist kein Buch, das man „mal eben“ durchliest – aber vielleicht ist genau das Teil der Botschaft: innehalten, nachdenken, nicht alles sofort verstehen müssen.

Besonders schön fand ich den praktischen Teil am Ende: Hier teilt die Autorin konkrete Tipps und Verhaltensregeln für eine mögliche Japanreise – eine wertvolle Ergänzung, die das Gelesene noch greifbarer macht.

Insgesamt ist „Kokoro“ ein Buch, das zur Achtsamkeit anregt – mit Tiefe, Anspruch und viel Respekt vor der japanischen Kultur. Kein klassischer Ratgeber, sondern eher eine Einladung zur Selbstreflexion – für Leser, die bereit sind, sich auf diese leise, aber intensive Reise einzulassen.


Cover des Buches Fast & Tasty (ISBN: 9783954533565)

Bewertung zu "Fast & Tasty" von Achim Oecal

Bad_Snow_White
Kurzmeinung: Leckere und schnelle Rezepte, auch für Kochmuffel geeignet
Rezension zu "fast & tasty"

Ich muss ehrlich sagen: Ich bin keine begnadete Köchin. Umso neugieriger war ich auf dieses Buch, das schnelle, einfache und vor allem leckere Rezepte verspricht – und ich wurde nicht enttäuscht.


Das Buch startet mit einer angenehm kurzen Einleitung, was ich sehr begrüßt habe. Oft neigen Kochbuchautoren ja dazu, erst einmal ihre halbe Lebensgeschichte zu erzählen à la: „Als ich vor zwölf Jahren meine Großmutter in Italien besuchte...“ – hier nicht. Der Autor kommt direkt zur Sache, was erfrischend ist.


Besonders hilfreich fand ich die Übersicht zu Grundzutaten, die man idealerweise immer im Haus haben sollte. Gerade für jüngere Menschen oder Kochanfänger ist das super praktisch und eine tolle Orientierung.


Die meisten Rezepte kommen mit wenigen, unkomplizierten Zutaten aus – vieles davon hat man ohnehin zu Hause. Nur vereinzelt tauchen mal etwas speziellere Zutaten auf, die man nicht im nächstbesten Supermarkt bekommt.


Die Gliederung des Buches in Kategorien wie Snack Attack, Super Salads, Veggie Vibes, Meat & Beat, Pasta Power und Sweet Sensations ist übersichtlich und abwechslungsreich. Hier ist wirklich für jeden Geschmack und jede Gelegenheit etwas dabei.


Besonders gelungen finde ich auch die Gestaltung: Zu jedem Gericht gibt es ein ansprechendes Foto – das motiviert und macht Appetit. Außerdem gibt es kleine Hinweise und Fußnoten, wie man die Rezepte je nach Vorliebe abwandeln oder verfeinern kann – das sorgt für zusätzliche Flexibilität beim Kochen.


Einen kleinen Kritikpunkt habe ich allerdings: In einem der Rezepte wird ein Küchen-Bunsenbrenner verwendet – und zwar auf eine Weise, die für das Gelingen des Gerichts tatsächlich unerlässlich ist. Bei einem Buch, das sich fast & tasty nennt und mit schnellen, unkomplizierten Rezepten wirbt, die wirklich jeder nachkochen kann, hat mich das etwas überrascht. Ein Bunsenbrenner ist nun wirklich kein Standardgerät in einer durchschnittlichen Küche. Selbst Freunde von mir, die sehr gerne und regelmäßig kochen, besitzen so etwas nicht. Da musste ich dann doch ein bisschen schmunzeln.


Insgesamt ist fast & tasty aber ein überwiegend gelungenes Kochbuch. Einfach, alltagstauglich, kreativ.

Cover des Buches Staying Alive (ISBN: 9783548070315)

Bewertung zu "Staying Alive" von Eva Mirasol

Bad_Snow_White
Kurzmeinung: Authentisch und überaus humorvoll
Rezension zu "Staying alive"

Das Buch hat mich schon auf den ersten Blick neugierig gemacht – vor allem durch sein auffälliges Cover im Pop-Art-Stil, das sofort ins Auge sticht und perfekt zur humorvollen Tonalität des Inhalts passt.


Der Schreibstil der Autorin ist angenehm leicht, flüssig und punktet mit einer guten Portion (Selbst-)Ironie und Witz. Man merkt schnell, dass sie nicht nur medizinisches Fachwissen hat, sondern auch ein echtes Gespür dafür, wie man Geschichten unterhaltsam erzählt. Die kurzen Kapitel sorgen zusätzlich für einen flotten Lesefluss – man fliegt regelrecht durch das Buch.


Als jemand, der selbst im Krankenhaus arbeitet, kann ich bestätigen: So überspitzt manche Anekdote auch klingen mag – sie ist absolut realitätsnah. Die teils absurden Situationen, wie Patienten mit harmlosen Mückenstichen in der Notaufnahme, wirken nur für Außenstehende unglaubwürdig. Für medizinisches Personal ist das leider Alltag – was die Geschichten umso authentischer macht.


Besonders gelungen finde ich die verständlichen Erklärungen medizinischer Begriffe und Krankheitsbilder. Die Autorin schafft es, komplexe Inhalte auf eine einfache, humorvolle Art zu vermitteln, ohne dabei belehrend zu wirken. Man lacht nicht nur, man nimmt auch wirklich etwas mit.


Was mir außerdem imponiert hat, ist, wie menschlich und nahbar die Autorin – und damit auch der Beruf der Ärztin – in diesem Buch rüberkommt. Durch ihre humorvolle und ehrliche Erzählweise bricht sie mit dem Bild der unnahbaren Halbgötter in Weiß und zeigt stattdessen, dass auch Ärzte nur Menschen sind.


Insgesamt ist 'Staying Alive – Kein Arztroman' eine kluge, witzige und sehr charmante Lektüre – ideal für alle, die im medizinischen Bereich arbeiten oder einfach Lust auf ehrliche Geschichten aus dem Klinikalltag haben, ohne dass es zu ernst wird. Ich empfehle dieses Buch uneingeschränkt weiter – nicht nur zum Lachen, sondern auch zum Verstehen.


Cover des Buches DOES IT HURT? (ISBN: 9783987183430)

Bewertung zu "DOES IT HURT?" von H. D. Carlton

Bad_Snow_White
Kurzmeinung: Düster und intensiv
Rezension zu "Does it hurt?"

Als ich "Does It Hurt?" zum ersten Mal in die Hand genommen habe, war ich ehrlich gesagt etwas nervös – schließlich war es mein erster Ausflug in die Welt der Dark Romance. Doch was soll ich sagen? Das Buch hat mich völlig in seinen Bann gezogen!


Gleich von Anfang an hat mich die explosive Dynamik zwischen Enzo und Sawyer gefesselt. Ihre Beziehung ist intensiv, rau und voller knisternder Spannung – man spürt förmlich die Funken sprühen! Die Autorin schafft es meisterhaft, diese Anziehungskraft einzufangen und mich als Leser mitten ins emotionale Chaos der beiden zu katapultieren. Die Sexszenen? Absolut heiß! Sie sind nicht nur leidenschaftlich und detailreich beschrieben, sondern auch ausgesprochen gut in die Story eingebettet. Nichts wirkt übertrieben oder fehl am Platz – im Gegenteil: Diese Szenen tragen zur Entwicklung der Charaktere bei und unterstreichen die komplexe Dynamik zwischen ihnen.


Besonders positiv fand ich, dass die Charakteranzahl überschaubar blieb. Manchmal verliere ich bei Büchern mit einem zu großen Cast den Überblick, aber hier konnte ich mich voll auf die beiden Hauptfiguren konzentrieren. Das hat es mir leichter gemacht, ihre Entwicklung und die damit verbundenen Emotionen wirklich nachzuvollziehen.


Trotz der intensiven und prickelnden Momente hat das Buch auch eine unerwartete Tiefe. Die tragischen Elemente der Geschichte kommen keineswegs zu kurz und geben dem Ganzen eine gewisse Schwere, die ich ehrlich gesagt nicht erwartet hätte. Genau diese Mischung aus Leidenschaft, Drama und Schmerz hat mich komplett mitgerissen.


Rückblickend kann ich sagen, dass "Does It Hurt?" für mich ein absoluter Volltreffer war. Es hat mich nicht nur emotional gepackt, sondern auch meine Vorurteile gegenüber dem Dark-Romance-Genre über den Haufen geworfen. Wer Geschichten mag, die intensiv, leidenschaftlich und gleichzeitig düster und tragisch sind, der sollte diesem Buch eine Chance geben.


Cover des Buches Vorsehung (ISBN: 9783426562796)

Bewertung zu "Vorsehung" von Liane Moriarty

Bad_Snow_White
Kurzmeinung: Gute Grundidee, wird aber teilweise zu ausschweifend
Rezension zu "Vorsehung"

„Vorsehung“ ist ein Buch, das mich auf mehreren Ebenen unterhalten, aber auch ein wenig überfordert hat. Liane Moriarty erzählt hier eine Geschichte, die stark von unterschiedlichen Erzählperspektiven lebt – was grundsätzlich spannend ist, aber nicht immer leicht zu verfolgen. Besonders herausgestochen hat für mich die Figur der Cherry, einer Hellseherin, die zu Beginn des Romans im Flugzeug mehreren Passagieren ihren Tod voraussagt. Dieser Moment sorgt für eine greifbare Spannung und setzt einen Ton, der neugierig macht.

Die Idee, verschiedene Erzählstimmen einzusetzen, fand ich grundsätzlich gelungen, weil es der Geschichte eine spannende Dynamik gibt. Allerdings hätte ich es hilfreich gefunden, wenn am Anfang jedes Kapitels klar gekennzeichnet gewesen wäre, aus wessen Sicht gerade erzählt wird. Gerade bei der großen Anzahl an Charakteren – mit jeweils sehr detaillierten Lebensgeschichten – habe ich irgendwann den Überblick verloren. Ich musste mir tatsächlich Notizen machen, um alle Namen und Zusammenhänge im Kopf zu behalten.

Die Figuren sind vielschichtig und ihre Themen durchaus aktuell: Social Media, familiäre Konflikte, persönliche Ängste, hohe Schulden – vieles davon ist greifbar und realitätsnah. Gleichzeitig hatte ich oft das Gefühl, dass sich die Geschichte ein wenig in Nebensächlichkeiten verliert. Die Beschreibung von Cherrys Lieblingssnacks oder ein ganzes Kapitel über die Herkunft ihres Namens, hätten für meinen Geschmack nicht sein müssen. Das Buch bringt es auf stolze 500 Seiten – mindestens 100 bis 150 davon hätte man kürzen können, ohne dass der Geschichte etwas Entscheidendes verloren gegangen wäre.

Trotzdem: Die Autorin versteht es, Stimmungen aufzubauen und Fragen aufzuwerfen, die einen zum Nachdenken bringen. Die zentrale Frage nach Schicksal und freiem Willen zieht sich durch das Buch und bleibt auch nach dem Lesen im Kopf. Ich hatte nicht das Gefühl, meine Zeit verschwendet zu haben – aber ich hätte mir etwas mehr Straffung und Klarheit gewünscht.

Insgesamt vergebe ich 3,5 von 5 Sternen – für eine interessante Grundidee, starke atmosphärische Momente und relevante Themen, aber auch für eine Erzählweise, die mich leider nicht durchgehend bei der Stange halten konnte.


Kurzmeinung: Gute Ansätze, aber leider ohne echten Mehrwert
Rezension zu "Das Zeitalter des magischen Zerdenkens"

Ich bin durch das wirklich sehr schöne Cover und den spannenden Titel auf "Das Zeitalter des magischen Zerdenkens" aufmerksam geworden. Als jemand, der selbst oft dazu neigt, sich in Gedanken zu verlieren und Dinge zu überanalysieren, hat mich die Thematik direkt angesprochen. Ich hatte gehofft, in diesem Buch eine fundierte, gut recherchierte Auseinandersetzung mit der Psyche unserer Zeit zu finden – ein Sachbuch, das mir neue Perspektiven eröffnet und mir vielleicht sogar ein paar Aha-Momente beschert.


Leider hat sich diese Hoffnung nicht erfüllt. Statt einem klar strukturierten Sachbuch fühlte es sich für mich eher wie eine lose Sammlung von Essays oder Gedankenfetzen an. Der rote Faden hat mir über weite Strecken komplett gefehlt. Themen wurden angerissen, aber selten wirklich vertieft oder nachvollziehbar weiterentwickelt. Oft hatte ich das Gefühl, mehr in einem persönlichen Blog als in einem analytischen Werk zu lesen.


Auch der Schreibstil hat mir das Lesen nicht unbedingt leichter gemacht. Zwar ist er bemüht um Lockerheit, aber viele Zusammenhänge blieben für mich unklar oder wirkten sprunghaft. Die Argumentation verlor sich manchmal in Anekdoten oder Randgedanken, was es schwierig machte, dem eigentlichen Punkt zu folgen.


Was ich besonders schade fand: Nach der Lektüre blieb kaum etwas hängen. Ich konnte für mich kein neues Wissen mitnehmen, keine greifbaren Konzepte oder Erkenntnisse, die ich in meinem Alltag umsetzen könnte. Und so stellte sich mir irgendwann unweigerlich die Frage: Was qualifiziert die Autorin eigentlich, ein Buch in diesem Format zu veröffentlichen? Natürlich kann jeder seine Gedanken teilen – und das ist auch legitim. Aber bei einem Sachbuch erwarte ich zumindest eine gewisse Tiefe, Stringenz und fachliche Fundierung.


Positiv hervorheben möchte ich, dass die Themenwahl durchaus zeitgemäß und relevant ist. Es gab Passagen, die etwas zum Nachdenken angeregt haben. Das allein reicht für mich aber leider nicht aus, um das Buch uneingeschränkt zu empfehlen.


Insgesamt bleibt bei mir das Gefühl zurück, dass hier viel Potenzial verschenkt wurde. Wer sich für gesellschaftliche Trends, Sprache und Psychologie interessiert, findet hier vielleicht ein paar interessante Denkanstöße – aber eben nicht viel mehr. 

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