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Barbara_Namor

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Kurzmeinung: Spannender Krimi, spannender Thriller. Spannender und sympathischer Hauptdarsteller. Eine tolle Lektüre für alle, die gern in 1 Rutsch lesen
O mein Gott, wie kommt Mad Max bloß aus dieser Nummer heil wieder heraus ...?

📘>>>INHALT

Eine 17-jährige Schülerin ist im Umfeld ihrer Highschool ermordet worden. Anscheinend eine Tat mit einem sexuellen Hintergrund.

Mal wird mehr aus dem Blickwinkel der Polizei, mal eher aus der Sicht von Mr Maxwell berichtet, was sich ereignet, während man als Leser (am Rande mitdenkend) versucht, den Fall zu klären.

Maxwell - Spitzname Mad Max - ist ein ebenso scharfsinniger wie schrulliger Lehrer. Wer schon seinen Kater Metternich nennt …! Gefangen zwischen seiner Berufung als Lehrer und Mentor einerseits und dem ständig wechselnden pädagogischen Wahnsinn, den Kultusbehörden in den Lehrplan befördern, versucht er, seinen Schülern gerecht zu werden. Natürlich ist der Mord an einer Schülerin etwas, das ihn als ihren Tutor bei seinem Gefühl für Verantwortung packt und mobilisiert.

Maxwell beginnt hier zu stochern und dort zu fragen, während er von einer Kalamität in die nächste rutscht, sich immer schwerwiegenderen falschen Beschuldigungen ausgesetzt sieht und doch kann er den Fall aufgrund seines intensiv empfundenen Verantwortungsgefühls nicht ruhen lassen …

>>>IN VIELERLEI HINSICHT FESSELND

Der Roman ist in einer sehr dichten Sprache verfasst. Er steckt voller Anspielungen auf die britische Geschichte und Politik sowie den Bildungsbetrieb. Ich persönlich mag so beziehungsreiche Texte, muss allerdings gleichzeitig gestehen, dass mir England samt seiner Politik und Geschichte wie auch den Bildungseinrichtungen so wenig vertraut ist, dass ich bestimmt etliche Pointen verpasst habe. Schade drum!

Alles in allem ist das Buch zwar nicht in einem hochkarätigen Deutsch verfasst, besitzt aber trotzdem einen hochkarätigen Inhalt. Das ist ein Widerspruch in sich; ich kann ihn leider nicht lösen, sondern vermute, in der Übersetzung – sicher eine recht schwierige Arbeit – ist einfach einiges verloren gegangen: Lost in Translation. Anspielungen auf berühmte Filmszenen und -titel bietet der Text übrigens in Massen; auch hier konnte ich längst nicht immer folgen. Trotzdem hat mich das Arrangement amüsiert: Es ist einfach schön, das Werk eines Schriftstellers zu lesen, der weiß, was er tut.

Wie bei jedem Krimi, also einem Buch, dem die Klärung eines Verbrechens als roter Faden im Plot zugrunde liegt, habe ich während meiner persönlichen Lektüre natürlich kräftig an der Aufdeckung des Delikts mitgeknobelt und versucht, herauszubekommen, wer der Mörder ist … oder sein könnte. Klar - das habe ich als spannend empfunden.

Der Thriller-Charakter des Werks bezieht sich meinem Empfinden nach gar nicht auf das ihm zugrunde liegende Verbrechen, sondern auf Mister Maxwell, der in all seiner Verschrobenheit ausgesprochen sympathisch auf mich wirkte: So einen Lehrer hätte ich gemocht. Einen, der seine Schüler wirklich sehen will, der sich ihnen verbunden fühlt, der ein tiefes Verantwortungsgefühl für sie empfindet und gegen alle Widerstände wahrnimmt. (Solche Lehrer habe ich einige Male während meiner Ausbildung erlebt. Es sind besondere Menschen.) Es fällt auf, mit welcher Treffsicherheit der Verfasser des Romans Schule und Lehrer beschreibt: ein scharfer Beobachter, der wirklich exakt in Worte fassen kann, was zum Ausdruck kommen soll. Leider gelingt das nicht wirklich vielen Autoren, die heute veröffentlichen tatsächlich gut, obwohl es banal klingt. Der Autor M. J. Trow ist selbst Historiker und hat unterrichtet – es erstaunt also nicht, dass er zu beiden Themen sehr treffsicher formulieren kann. Als Thriller, also als hochgradig spannende Lektüre, habe ich den Roman deshalb empfunden, weil sich Mr Maxwell immer stärker, ohne je selbst schuldig zu werden, vor den ermittelnden Behörden und seinen Kollegen verdächtig macht – er steht schließlich im Zentrum der Ermittlungen. Ich habe mitgefiebert, ob, wann und wie er die Schlinge, die sich da stetig und grausam um seinen sensiblen Hals zuzieht, wohl wieder abstreifen kann.

Die Schule als Schauplatz für diesen ersten Band zur Mr Maxwell-Serie ist clever gewählt. Schließlich bringt jeder Leser eigene Schulerfahrungen mit und deswegen entstehen zahlreiche Anknüpfungspunkte für eigene Wahrnehmungen und Erinnerungen. Dadurch gilt: Mittendrin statt nur dabei! Wer über ein Genlabor schreibt, kann die wenigsten Leser bei persönlichen Erfahrungen abholen – wer eine Schule als Schauplatz wählt, darf davon ausgehen, dass sich Schnittmengen ergeben – auch mit der Schulwelt in England.

>>>COZY CRIME

Ja, die Bezeichnung Cozy Crime passt zu diesem Werk, das wirklich nur wenig auf Action setzt, dafür aber auf die eigenwillige Attraktivität des Hauptcharakters. Schrullige Typen werden in diesem Genre ja gern in Szenen gesetzt – da enttäuscht Mr Maxwell in keiner Beziehung. Er ist sich seiner kleinen und großen Absonderlichkeiten ziemlich bewusst und betrachtet die Welt rundum aus einem stets ironisierenden Blickwinkel. Beides empfand ich als erfrischend. Endlich mal jemand, der nicht nur sein Ego poliert, weil er/sie sich so wichtig nimmt.

Zudem scheint der Autor seinen Roman als Ventil genutzt zu haben, um seine persönliche Wut loszuwerden in Bezug auf Auswüchse des britischen Bildungs- und Politikbetriebes. Beides lässt sich für mich als Deutsche – leider – gut nachvollziehen. 😉

Die Auflösung des Romans war für mich persönlich nicht wirklich überraschend. Aber das ist überhaupt nicht schlimm, denn das Spannungsfeld, das rund um den interessant-sympathischen Mister Maxwell wie ein Feuerwerk funkelte und leuchtete, bot mir beste Unterhaltung und erzeugte einen schönen Spannungsbogen während der Lektüre.

>>>FAZIT

Pointiert. Spannend. Unterhaltsam. Alles in allem herzlich gerne 5 Sterne, allerdings mit dem Hinweis, dass die Übersetzung dem Werk noch mehr sprachlichen Pfeffer hätte verleihen können. Daher gerne 5 Sterne:

⭐ ⭐ ⭐ ⭐ ⭐.

>>>PS

Mit 52 ist Mad Max nicht so uralt, wie der Autor – Geburtsjahr 1949 – ihn ständig darstellt.

Zudem merkt man dem Verfasser des Romans an, dass sein Frauenbild eine Auffrischung vertragen könnte …

Kurzmeinung: Eine unbedingte Leseempfehlung für diesen ausgesprochen spannenden Thriller, der durch ein hervorragend konstruiertes Plot besticht!
Mehr als ein Dutzend gute Gründe, um diesen Thriller unbedingt zu lesen!

>>>MEINE LESEEMPFEHLUNG AUF 1 BLICK

5 Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung für diesen ausgesprochen spannenden Thriller, der durch ein hervorragend konstruiertes Plot besticht! Schön, dass der Roman einen Auftakt zu einer Serie darstellen soll. 

>>>INHALT

Grace hat alles verloren: ihren siebzehnjährigen Sohn durch dessen Selbstmord, an dem sie sich die Schuld gibt, daraufhin wegen ihres Zusammenbruchs ihren Job bei der Polizei, zudem ihren Gatten Brodie, denn ihre Ehe scheiterte infolge der dramatischen Ereignisse.

Mit Mitte dreißig beginnt Grace ganz neu, indem sie ihre Erfahrung als Ermittlerin in einer Mordkommission nutzt, um sich als Privatdetektivin selbstständig zu machen. Sogar zwei Angestellte - Jean & Hannah - beschäftigt sie.

Das Geschäft kommt nur schleppend in Gang, bis eine Witwe auftaucht, die behauptet, ihr Mann sei ermordet worden und habe sich keinesfalls selbst das Leben genommen, wie die Polizei bei ihrer Untersuchung des Todesfalles festgestellt haben will. Grace soll diesen Mord nachweisen.

Plötzlich wird es lebhaft in der kleinen Portobello-Detektei direkt am Strand: Hannah und Jean gehen zeitweise als verdeckte Ermittlerinnen in den Außendienst; Tobis stößt als investigativer Journalist zum Team, da er sich bereits zuvor mit einem College beschäftigte, dessen Ausrichtung auf Untersuchung und Ausübung übersinnlicher Fähigkeiten er unbedingt als Betrugsmasche entlarven will. Zu diesem College und in einen vornehmen Golfklub führen Spuren, denen Grace, ihre Mitarbeiterinnen und Tobias folgen.

Während Grace sich bemüht, Fakten zu finden, die gegen einen Selbstmord des Gatten ihrer Klientin sprechen, muss sie nicht nur ihren detektivischen Schafsinn bemühen. Gleichzeitig kämpft sie immer noch darum, sich mit dem Verlust ihres Sohnes auseinanderzusetzen, ihrem Leben einen Sinn zu geben, der über das Zusammenleben mit ihrem Hund Harvey hinausgeht, einen modus vivendi mit ihrem Ex-Mann zu finden und dabei auch das Wohl ihrer Angestellten nicht aus den Augen zu verlieren.

Der angebliche Mord, eine Reihe von Diebstählen, ein tatsächlicher Mordfall im Golfklub, die Umtriebe im College sowie bei der Protestgruppe, die dagegen demonstriert, und schließlich auch noch ein gekidnapptes Baby führen in ein regelrechtes Gestrüpp von Verwicklungen, denn die Fälle und ihre Schauplätze wie auch Protagonisten überschneiden, berühren und beeinflussen sich gegenseitig ...

>>>WAS DAS PLOT AUSZEICHNET

Unglaublich geschickt verbindet die Autorin 12 große Themenkomplexe als da sind ...

  • ... die Schicksale dreier Frauen (Grace, Jean, Hannah), die in einer Detektei arbeiten und sich in Alter, Lebenssituation, Temperament und Bildung bzw. Ausbildung stark unterscheiden
  • ... drei Fälle, die auf verwirrende Weise zusammenhängen - ein als Selbstmord klassifizierter Todesfall, Diebstähle sowie ein Mord, in dessen Kielwasser auch noch eine Kindesentführung stattfindet
  • drei ausgesprochen verschiedene Männer (Brodie, Tobias, Xander, der "Chefhellseher" des Colleges), die alle Interesse an an Grace, zeigen, der Hauptfigur des Werks
  • drei Schauplätze - nämlich die Detektei, ein nobler Golfclub sowie ein College, dessen Angebote sich mit Übernatürlichem beschäftigen.

Die Konstruktion ist meisterhaft gelungen, die Auflösungen fand ich persönlich ebenso überzeugend wie befriedigend.

>>>ANKNÜPFUNGSPUNKTE FÜR LESERINNEN UND LESER

Das Werk bietet sehr viele Möglichkeiten für Leser unterschiedlichen Alters und mit verschiedenen Interessenslagen, Anknüpfungspunkte zu finden.

Unerhört cleverer Schachzug bei der Komposition des Romans: Über den sympathischen Golden Retriever Harvey schafft es die Autorin beispielsweise, sämtliche Hundeliebhaber für sich einzunehmen.

Grace dient als Projektionsfläche für jene Menschen, die nach einem Schicksalsschlag nach guten Gründen suchen, um mit dem Leben – irgendwie – weiterzumachen.

Hanna ist direkt nach der Schule in die Detektei eingetreten, also vergleichsweise jung. Sie kommt aus einigermaßen bescheidenen Verhältnissen und es kann bisweilen sein, dass sie vor Hunger ohnmächtig wird, weil es daheim einfach nicht genug zu essen gibt. Aber sie ist clever, verfügt über einen natürlichen Spürsinn, eine ordentliche Portion Eigensinnigkeit und den Willen, ihre Aufgaben gut zu erledigen.

Jean hat eine hässliche Scheidung hinter sich, ihre Kinder haben das Haus und damit auch sie ausgesprochen gründlich verlassen und sie steht vor der Aufgabe, sich im jenseits ihrer Blütezeit völlig neu in ihrem Leben zu orientieren.

Drei Frauen, drei sehr unterschiedliche Biografien, viele Anknüpfungspunkte für Leser und Leserinnen. Die Tatsache, dass Grace das Interesse von gleich drei Männern auf sich zieht, wie sie unterschiedlicher kaum sein mögen, verleiht dem Werk eine leicht prickelnde Note.

Das College als wichtiger Dreh- und Angelpunkt für die Ermittlungen der Detektei beschäftigt sich mit einem Thema, an das sich wohl bei den meisten Lesern Wünsche & Sehnsüchte knüpfen, nämlich die Möglichkeit, mit verstorbenen Menschen, die einem nahe standen, Kontakt aufzunehmen und mit ihnen zu kommunizieren. Hier hat die Autorin unerhört geschickt einen Schauplatz geschaffen, der emotional berührt, ob man das nun will oder nicht.

>>>ÜBERRASCHUNG!

Was einen Thriller gegenüber einem Liebesroman auszeichnet, ist die Überraschung im Zusammenhang mit der Auflösung: Bei Love & Romance ist mehr oder weniger früh klar, wer im Happy End zusammenfindet. Beim Thriller  würzen überraschende Wendungen bzw. eine unerwartete Auflösung (oder gar mehrere) den Lesegenuss. Das Ausmaß an Verblüffung fällt meist größer aus als bei einer Lovestory, wenn schließlich alle Karten auf dem Tisch liegen.

"Schatten über Portobello" bietet wirklich spannende Unterhaltung - die vielen Fäden, die die Autorin im Rahmen ihres Werkes ausspinnt, kann sie am Ende durchaus zufriedenstellend entwirren.

>>>FAZIT

"Schatten über Portobello" ist ein Roman mit vielen Facetten: Elemente des klassischen Krimis / Cozy Crimes bzw. Thrillers sind hier gekonnt verknüpft mit solchen des Familien- und Frauenromans - gewürzt mit einer winzigen Prise Fantastik, was Séancen angeht: spannend, überraschend, bewegend. Daher gerne 5 Sterne!

⭐ ⭐ ⭐ ⭐ ⭐.

Cover des Buches Plätzchenküsse und Nordseeliebe (ISBN: B0DJLTS1Y9)

Bewertung zu "Plätzchenküsse und Nordseeliebe" von Lotte R. Wöss

Barbara_Namorvor einem Monat
Kurzmeinung: Menschen und Konflikte – treten gerne gemeinsam auf und sie sind spannend…
Weihnachtlicher Liebesroman von der Nordseeküste

>>>INHALT

Was tut man, falls nicht einmal der eigene Bräutigam einem zuhören möchte, wenn man die Hochzeit absagen will, ebenso wenig seine Eltern und schon gar nicht die eigene Familie? In genau dieser Situation steckt die 23-jährige Mia, die einen schweren Stand hat, wenn es darum geht, ernst genommen zu werden: Immerhin hat sie es im Anschluss an die Schule und ihr Abitur nach allgemeingültigen Maßstäben bislang zu nichts gebracht – sie besitzt keine Ausbildung, keinen Abschluss. Versagern hört niemand zu; das ist sicher einer der Gründe, weshalb sie gern zu Versagern abgestempelt werden, weil es nämlich den Umgang mit ihnen so furchtbar einfach gestaltet.

Mia flieht angesichts der Tatsache, dass ihre Versuche, sich verständlich zu machen, abprallen: Da gibt es eine Tante, weit entfernt von ihrer Heimatstadt Salzburg an der Nordseeküste lebend und ohne Kontakt zu Mias Mutter, ihrer Schwester. Tatsächlich findet Mia bei Tante Hedda freundliche Aufnahme – und in deren Umfeld überraschenderweise einen enorm sympathischen Tierarzt namens Sebastian.

Mia lernt die ihr bis dahin völlig unbekannte Tante kennen und schätzen, verliebt sich kulinarisch in die Krabbensuppe sowie in Strandspaziergänge bei eiskaltem Wind zum Sonnenaufgang. Insgesamt tut ihr der komplette Szenenwechsel gut, denn erstmals hat sie das Gefühl, in der Person ihrer Tante interessiert sich jemand nicht für ihre auf Zeugnissen zertifizierten Leistungen, sondern für sie selbst als Charakter sowie für das, was sie will und tut.

Der Roman konfrontiert seine Leser mit nicht weniger als vier verschiedenen, sehr unterschiedlich gelagerten großen Konflikten und Mias Talent, diesbezüglich geschickt zwischen den beteiligten Parteien zu vermitteln: ein krasser Fall von Romeo & Julia in Büsum / Sebastian & sein Neffe / Tante Hedda & Mias Mutter / Mia selbst & ihr Verlobter Patrick. Bis zum Schluss bleibt die Frage spannend, ob Mias ungewöhnliches Vermittlungsgeschick auch in Bezug auf ihr eigenes Lebens- und Liebesglück helfen kann.

>>>WAS DER ROMAN BIETET

Der Autorin versteht es, in ihrem flott erzählten und daher einfach zu lesenden Liebesroman zahlreiche Themenfelder aufzugreifen, die ebenso interessant wie wichtig sind.

Bewusst oder unbewusst versucht jeder Leser, sich nicht nur von seiner Lektüre unterhalten zu lassen, sondern nach Möglichkeit auch, daraus zu lernen. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass das mit bewegenden, also die Seele tatsächlich berührenden Liebesromanen, geht, weil emotional eine Art Simulation in Sachen "Gefühle entwickeln" durchgeführt wird. Diese Simulation wiederum schult ganz ähnlich wie eine echte Lebenserfahrung.

Jeder Mensch ist mit Konflikten konfrontiert – Mias Art, damit sehr unkonventionell, aber gleichzeitig offen und lösungsorientiert umzugehen, mag inspirieren, seine eigenen Konfliktfelder ähnlich kreativ zu bearbeiten.

Jede Familie hat ihre Geheimnisse. In der Regel liegen viele Faktoren, die dazu geführt haben, weit in der Vergangenheit, und sie verändern sich oft unter dem Einfluss von Zeit bzw. Umfeld so, dass am Ende kaum noch zwischen Fakten und Fiktion unterschieden werden kann. Auch hier bietet der Roman interessante Denkanstöße.

Es gibt niemanden, der nicht im Verlauf seines Lebens Schuld auf sich lädt. Wichtig ist für das Gelingen eines glücklichen Lebens, wie man mit Schuldgefühlen umgeht. Auch hier bietet das Werk von Lotte R. Wöss einiges an Inspiration.

Für jeden Menschen stellt sich am Ende seiner Schullaufbahn die wichtige Frage, was folgen soll. Angesichts der Vielzahl der heute existierenden Berufe ist die Entscheidung für eine Ausbildung, die zum Erfolg führt, also dazu, dass das Erwerbsleben auch als Berufung erlebt wird und damit erfüllend verläuft, nicht einfach. Erfolgsdruck ist den meisten Menschen leider bestens vertraut, auch die irrige Annahme, dass lediglich Zahlen und Ziffern auf einem Zeugnis über den Wert eines Lebens entscheiden. Im vorliegenden Werk wird eine Geschichte skizziert, in der die Hauptdarstellerin recht mühsam ihren Weg Richtung Berufung suchen muss. Diesen Weg zu verfolgen mag allen Suchenden, die beim Lesen daran teilnehmen, Ermutigung schenken.

>>>VERLIEBT IN DIE NORDSEE? GANZ SICHER!

Zwischen Norddeutschland samt der Nordseeküste und Salzburg liegen buchstäblich Welten. Bereits das gelungene Cover des Buches stimmt mit einem hübschen Friesenhaus auf die schöne Nordsee-Atmosphäre ein, die anschließend auch im Text anschaulich geschildert wird: Wer die Nordsee mag, wird diesen Titel lieben. Bisweilen lässt die Autorin ihre Protagonisten sogar den typischen Küsten-Schnack sprechen – fein dosiert, sodass keine Verständigungsprobleme auftreten. 

Die Handlung des Werks ist in die Weihnachtszeit verlegt und am Heiligabend kommt das Plot zu seinem Höhepunkt. Im Hintergrund werden Weihnachtsmarkt und Weihnachtsdekoration immer einmal erwähnt, ebenso das Winterwetter.

Ja, das Publikum verlangt nach Weihnachtsromanen (Am besten hat jeder Schriftsteller einen im Programm.), aber mich beschlich manchmal der Eindruck, dass diese Handlung auch ziemlich einfach in eine andere Jahreszeit hätte verlegt werden können.

>>>WO DER ROMAN MICH PERSÖNLICH ENTTÄUSCHT HAT

Das Werk enthält nicht unbedingt mehrere Handlungsstränge, aber die gesamte Handlung berührt in einem anregenden Wechsel immer wieder unterschiedliche Themenfelder. So weit, so gut.

Die Sprache, in der das geschieht, stellt mich leider häufiger nicht zufrieden. Ich kann einfach nicht verstehen, warum eine Autorin, die ein komplexes Plot entwickeln kann, konsequent an der simplen (und in Autorenkreisen an und für sich gut bekannten) Forderung vorbei formuliert, anstelle der Hilfsverben sein und haben Vollverben zu benutzen.

So eine simple Regel, die sogar aus einem mittelmäßigen Buch ein Gutes machen kann! Wer immer nur mit "war, war, war" Inhalte ausdrückt, tut das, ohne ihnen Tiefe zu verleihen. Wenn etwas lediglich so "war", dann werde ich als Leser bloß mit einer Tatsache konfrontiert, und zwar auf eine Art und Weise, wie ein Kind sie ausgedrückt hätte: eindimensional. 

Ein Beispiel? Gern: 

Der Wind war kalt. 

Klar, kann man so sagen - kalter Wind eben. Aus. Fertig. Ne Tatsache halt. Nix falsch dran, aber auch nix Besonderes – eine knappe Botschaft.

Der Wind schnitt kalt und prickelnd in die Haut ihres Gesichtes und sie war froh, ihren restlichen Körper warm eingemummelt zu haben. 

Ja, ich gebe zu, das ist in Bezug auf den Textumfang viermal so lang und umständlicher zu lesen. Aber jetzt kann ich wirklich nachempfinden, was die Figur da fühlt: Ich spüre förmlich, wie ein scharfer Wind mit Eisfingern nach ihrem Gesicht greift und den Gegensatz zwischen der sich wie gefroren anfühlenden, starren Gesichtshaut und dem angenehm warmen Körper. So eine Wahrnehmung hilft einem, sich unerhört lebendig zu fühlen. Da hat die Protagonistin ihre persönliche Komfortzone verlassen, um eine physisch unangenehme Erfahrung auszuhalten. Da agiert kein bequemer Mensch, dessen Lieblingsbiotop “Couch” heißt, sondern jemand, der bereit ist, sich auch ungewöhnlichen Umständen auszusetzen – usw. 

Klar, worauf ich hinauswill? Indem ich die Wirkung des „kalten Windes“ darüber hinaus beschreibe, dass er eben frisch ist, kann ich ganz nebenbei (und unter Vermeidung einer langatmig-drögen Charakterbeschreibung) sehr viel über die damit konfrontierte Person aussagen – und den Leser mit einiger Aussicht auf Erfolg unter Anknüpfung auf eigene Erfahrungen tatsächlich mit hinaus nehmen auf einen winterlichen Strand, wo es eiskalt vom offenen Meer her zieht …

Die Simulation, die die Emotionen beim Lesen eines Liebesromans durchlaufen können, funktioniert nur realitätsnah und damit für das Leben 1.0 schulend, wenn eine Story nicht oberflächlich bleibt. Den Leser mitreißen, das klappt am besten, wenn Autoren Gefühle und Erlebnisse von Romanfiguren detailliert beschreiben. Mit haben  und sein  geht dies nicht - so einfach ist das. 

Und auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen, stelle ich [noch und wieder einmal] fest, dass ich es unangemessen finde, erwachsene Gefühle rund um die Liebe mit einem Vokabular zu beschreiben, das einem Kind gut zu Gesicht stünde.

>>>FAZIT

Sehr interessante und vielschichtige Story, angenehm zu lesen, doch alles in allem mit einigem sprachlichen Spielraum nach oben, der leider keine fünf Sterne erlaubt.

Daher gerne vier Sterne.

Cover des Buches Rungholt (ISBN: 9783949198144)

Bewertung zu "Rungholt" von Ann-Kathrin Wasle

Barbara_Namorvor 2 Monaten
Kurzmeinung: Ein "sagenhafter" Roman, dem eine fantastische Geschichte von der Nordseeküste verwoben mit historischen Elementen zugrunde liegt.
Ein fantastisches Werk in jedem Sinn des Wortes

MEINE LESEEMPFEHLUNG AUF 1 BLICK

Ein "sagenhafter" Roman, dem eine fantastische Geschichte von der Nordseeküste verwoben mit historischen Elementen zugrunde liegt, der mich fasziniert und fesselt wie der Gesang der Sirenen. Handwerklich fein ausgearbeitete Literatur, die spielend leicht Genregrenzen überspringt und ein großes Publikum verdient - daher 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

INHALT

1362 versank die Stadt Rungholt im Meer, zwischen Kirchturm bzw. Leuchtturm gelegen, also im Spannungsfeld von Hansehandel und Kommerz sowie Glaubensfragen – sie wurde zur Legende.

1907 ist Janna, vertraut mit den Sagen der Küste ihrer Heimat, plötzlich konkret damit konfrontiert: Die fahrende Händlerin Sigal logiert im Gasthaus ihrer Eltern. Sie besitzt ein uraltes Buch, das sie nicht entziffern kann. Janna liest ihr daher den alten Text vor – Sigal übersetzt. Wir als Leser hören zu und vor uns entfaltet sich auf dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse abgebildet, was kurz vor dem Untergang von Rungholt mit Lenore, Thorstein und Lara geschah.

Gegenwart und Vergangenheit scheinen einander allmählich fließend zu berühren, verbunden durch das Meer, das einen Eisberg an Jannas Heimatstrand geschwemmt hat, der erstaunlicherweise Geheimnisse aufkochen lässt, die auch das Verschwinden von Jannas Zwillingsbruder Nils betreffen …

Einordnung des Romans

Beim Lesen von Ann-Kathrin Wasles Roman "Rungholt" bin ich definitiv fremdgegangen. Normalerweise tobe ich mich in allen möglichen Spielarten des Genres Romance aus. Und was habe ich in ihrem Werk gefunden? Ein ganzes Kaleidoskop von Genres!

„Rungholt“ ist definitiv ein historischer Roman, sogar mit zwei Zeitebenen in der Vergangenheit. Eine davon wird uns als Tagebuch vorgestellt, also quasi als Autobiografie. Gleichzeitig gibt es übernatürliche Elemente, weshalb man das Werk ganz generell auch als Fantasy einordnen kann. Frauenthemen – wie die Unabhängigkeit von Frauen im Lauf der Zeiten – spielen eine wichtige Rolle und qualifizieren den Roman durchaus als sog. feministische Literatur. Ich vermute ganz stark, dass Spökenkiekerei kein eigenes Genre darstellt, aber die Sagen und Legenden die rund um die Nordsee im trüben Wasser kalt vor sich hin dümpeln, spielen eine zentrale Rolle in Wasles Roman. Sogar ein Bezugspunkt zu Homers Odyssee wird eingestreut.

Plot

Etwas zur Handlung zu sagen, ohne zu viel zu verraten, fällt mir schwer. Nur dies möchte ich feststellen: Das Buch behandelt mich als Leserin ausgesprochen fair. Es ist stets deutlich, auf welcher Zeitebene ich unterwegs bin – kein Rätselraten oder mühsames Entschlüsseln. Wie die Autorin am Ende zu einer Auflösung findet, war für mich ausgesprochen überraschend – das mag ich, da es sich heutzutage oftmals so verhält, dass sich das Ende einer Story ab Seite zwei eines Romans bereits ahnen lässt. Hier nicht. Pluspunkte auch dafür.

Handwerkliche Aspekte

Es handelt sich insgesamt um eine handwerklich ausgezeichnete Arbeit, was Sprache und Orthografie angeht. Ich bin alt, auch altmodisch und schätze die Sorgfalt, die hier deutlich wird, ebenso wie die Fähigkeit, sich differenziert und plastisch auszudrücken, weil der Wortschatz der Autorin das hergibt!

Ein dichtes Geflecht von Beziehungen durchzieht den gesamten Roman, sei es im Hinblick auf besondere Daten (Ostern, Johannisnacht, Silvester), Namen, Orte oder bestimmte Attribute von Personen – viel von alledem besitzt zudem eine tiefere oder übertragene Bedeutung. Allein deshalb lohnt das Werk sicher mehr als eine Lektüre.

Mein ganz persönlicher Leseweg durch „Rungholt“

Am Beginn des Romans fühlte ich mich nicht wirklich wohl damit. Bisweilen habe ich mich durchaus mit Ungeduld gefragt, ob denn tatsächlich schon wieder ein Spaziergang ans Meer geschildert werden muss, der typische Nordseemotive vermittelt. Zunächst war ich mit dem Erzähltempo nicht zufrieden: zu langsam. Als moderner Mensch bin ich ganz andere Geschwindigkeiten gewohnt.

Ja, Ann-Kathrin Wasles Roman entschleunigt zu Beginn durch ausführliche Schilderungen auch kleiner Begebenheiten, die nicht wirklich handlungstragend oder wichtig sind. Dies zusammen mit den ständigen Begegnungen mit der See sorgte im Verlauf der Lektüre dafür, dass sich in mir als Leserin eine gewaltige Neugier, eine große Spannung aufbaute und aufstaute. Hier, da und dort erhielt ich Hinweise darauf, dass bestimmte Facetten im Text wichtig sind; ich habe sie gesammelt und hatte schließlich ein ganzes Kaleidoskop potenzieller Indizien im Kopf – begierig darauf, zur Auflösung zu gelangen und die Versatzstücke wie Puzzleteile an den richtigen Platz im Gesamtbild fallen zu lassen. Die Wirkung dieses Arrangements schwemmte mich wie ein reißender Strom durch die letzten 200 Seiten: eine geistige Sturmflut. Es hat sich also gelohnt, am Beginn mit dem Werk zu hadern, denn, was mich zunächst störte, hat dazu beigetragen, gegen Ende einen gewaltigen Leserausch auszulösen.

Wer je an der Nordsee die stille Gewalt der steigenden Flut, ein Gewitter oder gar einen Sturm erlebt hat, findet viel von der Faszination, die dieses geheimnisvolle, dunkle und kalte Meer ausübt, in "Rungholt" treffend widergespiegelt – ein Meer, das mich persönlich selbst beim Lesen darüber in seinen Bann zieht. (Ja, ich bin ein bekennender Nordseefan. Da musste mich das Werk nicht erst überzeugen. Mag sein, meine Begeisterung hat also mit einer gewissen Befangenheit zu tun.)

Nicht überall empfand ich die Handlung als plausibel. Aber muss mich das stören, wenn auch übernatürliche bzw. fantastische Elemente darin vorkommen? Nein. Alles in allem habe ich mich gut unterhalten gefühlt und einmal mehr sehr bewusst im Kontrast zu den im Buch auftauchenden Frauenfiguren meine heutigen Freiheiten und die Möglichkeiten zu selbstbestimmtem Handeln geschätzt.

Die Entschleunigung hat mir zwar zunächst nicht gefallen, aber gutgetan. Die Fantasy-Elemente haben meinen sonst doch eher nüchternen Alltag daran erinnert, um wie viel reicher das Leben wird, wenn ich ihm Raum für Sagen und Legenden zugestehe.

Die Katastrophe, die seinerzeit eine ganze Stadt untergehen ließ, war ein Naturereignis. Die menschliche Katastrophe zwischen den Hauptfiguren Lenore, Thorstein und Lara, die sich laut Roman im alten Rungholt abspielte, stellt die grausamen Kräfte dar, die freigesetzt werden, wenn eine Liebe unerwidert bzw. unglücklich bleibt.

Fazit

„Rungholt“ ist ein Roman, der ein breites Publikum ansprechen sollte, weil er viele Facetten besitzt. Lesen lohnt sich und bietet spannende Unterhaltung! Daher gerne fünf Sterne.

PS

Gestört hat mich die Tatsache, dass die ältere Zeitebene, als Tagebuch bezeichnet, in der dritten Person die Ereignisse schildert. Ich bin von Tagebüchern einen Ich-Erzähler gewohnt, der ausgesprochen unmittelbar berichtet und hätte das hier gern auch so serviert bekommen. Warum sich die Autorin anders entschieden hat, hat sich mir persönlich nicht erschlossen.






Cover des Buches Peace found in Crete (ISBN: 9783759201720)

Bewertung zu "Peace found in Crete" von L.J. Heart

Barbara_Namorvor 2 Monaten
Kurzmeinung: Packend erzählt, fesselnde Figuren & Situationen, plastisch geschilderte Schauplätze sowie viele Anknüpfungspunkte für mich, daher 5 Sterne
... geht runter wie [kretisches Oliven-]Öl!

INHALT

Aikaterina ist immer für ihre Freunde und ihre Familie da – die Freunde wissen das zu schätzen, die Familie ihrem Empfinden nach nicht. Als Amor hat sie eine besondere Gabe, zwei Herzen zusammenzubringen. Nur sie selbst hat noch nicht den richtigen Mann gefunden.
Nachdem der amerikanische Soldat Emmett in Kabul verwundet wird, ist nichts mehr wie davor. Tief erschüttert versucht er, sein Leben neu zu ordnen, und begibt sich auf eine Reise, die ihn über mehrere Kontinente bis nach Kreta führt. Dort trifft er Hektor, der ihm anbietet, bei ihm im Olivenhain seiner Familie zu arbeiten.
Als Emmet Hektors jüngerer Schwester Aikaterina begegnet, erliegt sofort der Faszination für die junge Frau, die ihn immer wieder scheinbar grundlos angreift und damit Emmetts Gefühle auf eine wilde Achterbahnfahrt schickt: Ständig geraten sie aneinander, bis eine Familienkrise die zwei zwingt, an einem Strang zu ziehen: Emmet und Kat geben sich als Verlobte aus, damit die Behörden nicht Anzeige gegen den Familienbetrieb wegen Schwarzarbeit erstatten - aber das gestaltet die verzwickte Situation zwischen den beiden nun wirklich nicht einfacher ...

Was macht diesen Roman für mich wertvoll?

Warum wirkt die Story auf mich attraktiv?

Es gibt unterschiedliche Wege, auf denen ein Autor das Interesse eines Lesers fesseln kann. Das klappt natürlich meist dann, wenn es spannend zugeht, außerdem, wenn Stoffe behandelt werden, die Lesende tatsächlich interessieren– aber meiner Meinung nach gelingt es am besten, wenn ich als Leserin Anknüpfungspunkte in einer Story finde, also etwas, das ich persönlich auch kenne.

L. J. Heart hat in ihrem Roman einen sehr cleveren Weg gewählt, um mich sozusagen unausweichlich in die Geschichte einzusaugen: Familie stellt in ihrem Werk ein ganz zentrales Thema dar. Die meisten Menschen besitzen Familie und entsprechend Erfahrungen damit - hier reale Anknüpfungspunkte zu servieren hat quasi eine Erfolgsgarantie. Auf diesem Weg - also über die "Familiengeschichte" – ist es der Autorin gelungen, mich wirklich mit ihrer Story zu fesseln.

Ihre Hauptfigur, Aikaterina, kurz Kat genannt, hat von sich und ihrer Familie sowie den Beziehungen der Mitglieder untereinander eine ganz bestimmte Vorstellung. Sie sieht sich selbst als jüngere Schwester ständig von den anderen nicht ausreichend respektiert, nicht genügend wertgeschätzt, nicht für voll genommen. Die dauernde Enttäuschung angesichts dessen, wie ihre Familie ihr gegenübertritt, macht die junge Frau aggressiv. Verständlich, denn wer kann schon gelassen bleiben, wenn in Bezug auf extrem wichtige Personen im eigenen Leben auf deren Seite der nötige Respekt fehlt?

Verwandtschaften und Wahlverwandtschaften

Ich finde die Themen innerhalb der Reihe "... found in Crete", die zunächst Kats Wahlfamilie genau unter die Lupe nimmt und schließlich in diesem Band "Peace found in Crete" ihre Geburtsfamilie, ausgesprochen interessant. Da der Familienbegriff in unserer Zeit und Gesellschaft immer vielfältiger ausgelegt und ausgelebt wird, kann es nur nutzen, hier Denkmodelle lesend mitzuerleben und durchzuspielen.

Die Auseinandersetzung mit der Geburtsfamilie kann extrem schwerfallen, ebenso die Emanzipierung aus der Rolle der jüngeren Tochter: Wann erkennt die Familie Kat als erwachsen an, ihre Entscheidungen als reif, ihre Errungenschaften als Erfolge? Mit diesen Fragen und einem permanenten Gefühl der eigenen Unzulänglichkeit ringt Kat, als Emmet mehr oder weniger zufällig in die für die junge Frau komplizierte Familienkonstellation hereinschneit. Kat erlebt die Situation so: Emmet scheint einfach in den Schoß zu fallen, worum sie vergeblich kämpft, also Anerkennung, liebevolles Entgegenkommen, Respekt. Die eifersüchtige Reaktion von Kats Seite, die mit der Anziehungskraft, die Emmet auf sie ausübt, ständig im Clinch liegt, ist für mich vollkommen nachvollziehbar.

Ein interessantes Setting. Wer wird gewinnen? Eifersucht ist eine ebenso starke Kraft wie gegenseitige Anziehung ...

Sprache und Plot

Die Autorin hat ihren Roman sorgfältig ausgearbeitet; das Plot stimmt. Wo Kat ihr eigenes Rollenverständnis wie einen Klotz am Bein mit sich durch ihre Familiengeschichte schleppt, bringt Emmet sein Trauma als Kriegsveteran mit. Die Frage, ob angesichts von so viel seelischem Gepäck eine tragfähige Beziehung möglich ist, erzeugt Spannung. Wenn außerdem arbeitsrechtliche und juristische Komplikationen hinzukommen, liegt irgendwann das vor, was man durchaus als angereichertes Gemisch bezeichnen kann. Konsequent entwickelt L. J. Heart ihre Story. Sie hält mich als Leserin und bekennende Happy-End-Süchtige in einem ständigen Spannungszustand, ob diese Geschichte tatsächlich gut ausgehen kann …

Sprachlich hätte ich manchmal dem Roman ein wenig mehr Finesse gewünscht; ich bin wirklich kein Fan von größeren Ansammlungen von Hilfsverben – und ja, die kommen manchmal vor. Leider. Aber angesichts der lebendigen und plastischen Darstellung von Landschaft, Geschichte, Lebensweise und Menschen auf Kreta treten kleinere Abstriche, die ich dank meiner persönlichen Vorlieben machen musste, in den Hintergrund.

Starke Figur

Besonders mit der Figur von Emmett hat die Autorin bei mir einen Nerv getroffen: Nicht cool aufzutreten hebt den eher stillen Amerikaner wohltuend von geradezu protzig-makellosen Superhelden ab, wie viele Romane sie uns servieren. Emmett ist ein "Gentle Giant", jemand, der ganz anders auftreten könnte aufgrund seiner Ausbildung und Statur, als er es tut. Jemand, der angesichts einer plötzlich aufflammenden Liebe einigermaßen hilflos deren Launen und Zumutungen ausgesetzt ist. Jemand, der sich zu seinen Gefühlen bekennt. Im Leben 1.0 kann man solche Charaktere – egal, ob Mann oder Frau – suchen wie die berühmte Nadel im Heuhaufen. Schön, so jemandem [wenigstens] in einem Buch begegnen zu dürfen. Das stillt in mir persönlich eine gewisse Sehnsucht … und das tut gut!

Fazit

Der gelungene Roman von L. J. Heart serviert innerhalb einer stimmigen Romance spannende und unterhaltsame Facetten von Adoleszenzroman, Suspense, Reise- und Familienroman. Liest sich wie geschmiert – mit feinstem, kretischem Olivenöl ☺️

Daher gerne fünf Sterne!

Kurzmeinung: 5 Sterne für gekonnt erzählte, spannende Unterhaltung, die eher auf leise Töne setzt, um im Leser ein emotionales Echo zu erzeugen.
Eine klassische Verfolgungsjagd - spannend und psychologisch interessant als Kriminalthriller präsentiert

>>>INHALT

Sam, Kriminalbeamter, reagiert mehr als verblüfft, als ihm seine Exfrau die Nachricht zukommen lässt, dass ihre gemeinsame Tochter Zoe ihn endlich wieder besuchen kommen darf: Das etwa gleichaltrige Kind, das Sam mit einem freudigen: "Daddy!", auf dem Flughafen begrüßt, kennt er allerdings nicht. 

Seine (stets außer Reichweite umher irrlichternde) Ex, von der man bis zum Schluss der Novelle nicht weiß, ob sie Gutes oder Böses im Schilde führt, teilt ihm lediglich knapp mit, das Mädchen brauche seinen Schutz und befinde sich in Schwierigkeiten.

Als Sams Bruder Mike, ein IT-Spezialist, beginnt, nach deren Ursache zu suchen, zündet erst jemand sein Auto an, anschließend wird sein Haus in die Luft gejagt.  Die Brüder ziehen sich daraufhin gemeinsam mit dem Kind zu einer abgelegenen Hütte zurück, um abzutauchen - aber schon bald werden sie auch dort von Verfolgern aufgespürt ...

>>>WAS DIESEN THRILLER FÜR MICH AUSZEICHNET

Warum wir ein Buch gern lesen, das ist eine sehr persönliche Entscheidung. Bei mir war es bei der Lektüre dieses Thrillers so, dass ich sehr schnell große Sympathie für das Kind entwickelt habe, das da, von finsteren Mächten manipuliert und gejagt, in Sams Obhut landet: Kinder in Gefahr muss man einfach beschützen. Deren Schicksal "mitzuerleben" - und sei es nur fiktiv - erzeugt bei mir Mitgefühl. Aber darüber hinaus sind auch die anderen Figuren, die einem in diesem Buch begegnen, Typen, die eigentlich heutzutage viel zu selten geworden sind. Es handelt sich da um engagierte und lebenskluge Menschen, die bisweilen auf Vorschriften pfeifen und ihre Karriere riskieren, um das Richtige zu tun, eben das, was einen ehrenbaren, aufrichtigen, anständigen Menschen auszeichnet. Da dergleichen im Leben 1.0 immer seltener wird, freut es mich einfach, wenn ich solchen Sympathieträgern wenigstens auf Buchseiten begegnen darf.

Die Story selbst stellt eine klassische manhunt dar, eine Verfolgungsjagd. Wir  als Leser wissen nicht genau, wer oder was die beiden Brüder Sam und Mike sowie ihren Schützling Sophie bedroht. Es ist tatsächlich wie im richtigen Leben, wo einem selten die Strippenzieher hinter den Kulissen und noch viel weniger deren Absichten bekannt sind, deren Tun jedoch Einfluss auf das eigene Leben nehmen kann. 

Einen Comedian habe ich es einmal zutiefst vorwurfsvoll so formulieren hören: ‚... was die mit uns machen?!’

Wer sind die?  Was wollen die? Was passiert mit mir dadurch, dass die geradezu allmächtig im Hintergrund agieren und welchen Absichten bin ich einigermaßen überraschend und damit hilflos ausgesetzt?

Genau das ist mir, Bürgerin einer Demokratie, von der eigenen Regierung samt ihren Organen immer wieder unangenehm überrascht, zutiefst vertraut: dieses Gefühl des hilflosen Ausgesetztseins.

Die Autorin von "Das fremde Mädchen", Joy Ellis, nimmt uns als Leser in genau solch eine Situation hinein: unsicher in jeder Hinsicht - und damit verunsichernd. Das erzeugt Empathie und natürlich Spannung. 

Um in Bezug auf die Handlung eines Buches tatsächlich mitfühlen zu können, benötige ich Anknüpfungspunkte. Die serviert Ellis, indem sie mich als Leserin die Ungewissheiten ihrer Figuren miterleben / miterleiden lässt, Unwägbarkeiten, die ich prinzipiell nur allzu gut kenne, ohne je bei der Polizei gearbeitet zu haben oder von Bösewichten gejagt worden zu sein. Clever gelöst. Lewis schafft es so spielerisch leicht, ein mitreißendes Buch zu verfassen.

Die Schilderung ihrer Charaktere ist präzise, die der Situationen ebenso. Im Englischen wird vieles deutlich knapper ausgedrückt als das in der deutschen Übersetzung möglich ist. Insgesamt entsteht so ein vergleichsweise nüchterner Stil, der sich immer wieder auf das Wesentliche konzentriert. 

Abgelenkt und auf falsche Fährten gelockt beim persönlichen Spekulieren darüber, was da eigentlich vor sich geht, wurde ich immer wieder dadurch, dass in der Handlung einmal diese Figur, einmal jene Situation detailliert geschildert wurden. Ständig bleibe ich so geistig auf dem Sprung und frage mich: Wichtig oder nicht? Das erzeugt Spannung bzw. Anspannung. 

Mir gefällt diese Art der Erzählweise, ich schätze die Präzision der Darstellung. Und im Prinzip gefällt es mir auch, wie im Leben 1.0 ständig spekulieren zu müssen, was ich als relevant und was ich als irrelevant einstufen muss. Dieser Prozess beteiligt mich - zwar nur mittelbar, aber immerhin bin ich beteiligt - am Geschehen.  Hier entsteht Spannung, ohne dass großartige Gewalttaten oder  Zerstörungen nötig sind, um die Story schwungvoll vorzutragen. Ich mag das; Bücher, aus denen quasi das Blut herausläuft, sind mir einigermaßen zuwider. Die "leisen Töne" in Lewis’ Novelle gefallen mir deutlich besser als eine knallige Abfolge von Explosionen.

>>>FAZIT

Ein unterhaltsamer Thriller mit sympathischen Handlungsträgern, der geradezu subtil viel Spannung verbreitet, eine zentrale Frage tatsächlich erst ganz zum Schluss klärt und damit von der ersten bis zur letzten Seite rasant mitnimmt. Daher gerne 5 Sterne.

Kurzmeinung: Dieser Roman bietet "Two in one" - alles, was einen richtig spannenden Thriller ausmacht & Elemente eines Liebesromans
Ein spannender Thriller - mit & fürs Herz ❤️

>>>MEINE LESEEMPFEHLUNG AUF 1 BLICK

Dieser Roman bietet "Two in one" - alles, was einen richtig spannenden Thriller ausmacht, aber außerdem eine ordentliche Portion dessen, was man in einem Liebesroman erwartet.  5 Sterne.

>>>INHALT

Es war Liebe auf den ersten Blick, als Ledger Stone während meiner Schicht im Diner hereinkam. Wir heirateten kurz danach und bekamen Zwillinge. Ich hatte andere Pläne mit 20 für mein Leben, aber es überraschte mich damit, dass ich es - immer noch! - wundervoll finde, Mutter und Frau eines großartigen Mannes zu sein.

Dann kommt der Anruf: Ledgers Truck ist durch die Leitplanke gebrochen und in eine tiefe Schlucht gestürzt. Man erklärt mir, das könne niemand überleben. Eine Leiche finden die Rettungskräfte allerdings nicht.

Plötzlich steht eine fremde Frau vor meiner Tür. Sie behauptet, sie sei Ledgers Frau. Vor fünf Jahren nannte sich Ledger noch Henry, bis er bei einem LKW-Unfall starb. 

Nach und nach erfahre ich verwirrende Einzelheiten über meinen Mann, die für mich völlig neu sind - von seiner ersten Frau, seinem Therapeuten, seinem Kollegen und Freund Jack, seiner Ärztin. All die Informationen ziehen mir den Boden unter den Füßen weg - als wäre die Nachricht von Ledgers Unfalltod nicht schlimm genug!

Mein Mann ist mein Fels in der Brandung. Meine große Liebe. Die Kinder wollen ihren Vater zurück. Aber wenn Ledger lebt, ist dann unsere ganze Ehe eine Lüge ...? 

>>>ÜBER DIESEN THRILLER

Mir hat der Roman ausgesprochen gut gefallen, und zwar aus verschiedenen Gründen. 

Die Autorin versteht sich übrigens als Schriftstellerin für Frauen - ich stimme insofern zu, dass ich dieses Buch als ein Werk einschätze, das wahrscheinlich eher Frauen als Männern gefällt.

Protagonistin [Penny] und Antagonisten [verrat ich nicht ;-)] entsprechen hier nicht der klassischen Rollenverteilung beim Thriller, was die Lektüre ausgesprochen interessant gestaltet, weil sie nicht in ausgelatschten Klischees steckenbleibt. ( ggf. vergleichen unter https://storyanalyse.de/thriller/: "Ein Thriller braucht einen außerordentlich cleveren Antagonisten (Mörder, Psychopath, ...) und einen genauso außergewöhnlichen Protagonisten (Ermittler, Detektiv, Person, die über sich hinauswachsen kann, ...), wobei der Antagonist mehr Macht innehaben sollte."

  • ABOUT BEING A MOM

Die Autorin ist selbst fünffache Mutter und sie liefert mit ihrem Werk ein landschaftliches Plädoyer dafür, was für eine erfüllende Rolle das sein kann. Ich finde das ausgesprochen erfrischend angesichts der Tatsache, dass heute viele Eltern auf mich den Eindruck machen, sehr beschäftigt zu sein und ausgesprochen professionell darin, ihre Kinder zu beschäftigen, quasi "wegzuorganisieren", am besten übers Handydisplay ruhiggestellt, damit die sogenannten Erwachsenen ungestört oder ungestörter ihren wichtigen Tätigkeiten nachgehen können. 

  • DIE HAUPTFIGUR

Penny ist ausgesprochen früh Mutter geworden: Es ist keine Kleinigkeit, mit 20 Zwillinge zu bekommen. Da bleibt nicht viel Zeit, im Leben Erfahrungen zusammen, für eine differenzierte Ausbildung oder gar Hobbys. Trotzdem ist sie in der Lage, die beiden Kinder als großes Geschenk und als enorme Bereicherung für sich und ihr Leben wahrzunehmen und entsprechend das Miteinander zu schätzen & zu genießen.

Penny wird nicht unbedingt zu einer Ermittlerin, wie das vielen Hauptpersonen in einem Thriller widerfährt. Vielmehr stürmen die meisten Ereignisse auf sie ein und hinterlassen bei ihr ein entsprechendes emotionales Schlachtfeld - in das sie den Leser hineinzieht. Sie schildert die Ereignisse aus ihrer Sicht - hin & wieder sind Rückblenden eingestreut, um dem Bild ihrer Beziehung zu Ledger mehr Tiefe zu verleihen.

Penny arbeitet als Serviererin, hat lediglich einen Highschool-Abschluss - aber dumm ist sie nicht. Sich selbst bezeichnet sie als "erfinderisch". Sie schreibt und bemüht sich, ihre Geschichten publizieren zu lassen. (Möglicherweise spiegeln sich hier Erfahrungen der Verfasserin des Romans.) Die unglaublichen Ereignisse rund um den Unfall ihres Mannes fügen in geradezu ironischer Weise ihrer Lebensgeschichte Elemente hinzu, die nicht banal und daher wert sind, erzählt zu werden.

  • STILMITTEL ODER WIEDERHOLUNG?

In wirklich vielen Passagen beschreibt die Autorin, wie sich Penny in dem Chaos, in das sie durch Ledgers Unfall gestürzt ist, quasi auf ihre Kinder zurückzieht. Sie ist jetzt eine alleinerziehende Mutter, muss und will bedingungslos für ihre Kinder da sein und findet aus diesem Anspruch heraus (im Anschluss an eine Phase der Verleugnung) Kraft. 

Ja, man kann der Autorin durchaus vorwerfen, dass sie diesen Aspekt recht oft betont und wiederholt. Allerdings ist ihr Werk in erster Linie ein Thriller, das heißt, geschrieben, um Spannung und Neugier zu erzeugen. 

Man kann also auch die wiederholte Beschreibung, dass die Mutter ihre Kinder tatsächlich braucht, um selbst stabil zu bleiben, als Stilmittel ansehen, um diese thrillertypische Spannung zu erzeugen: Es nervt, gemeinsam mit der erzählenden Penny ihre Schockstarre auszuhalten, wo es mich als Leserin doch so brennend interessiert, wo und wie ich Informationen zur Klärung der verworrenen Lage finden kann. Klar, das spannt mich enorm auf die Folter! 

In Bezug auf die Frage, ob hier ein Stilmittel gelungen eingesetzt oder sinnlos wiederholt wird, muss jeder Leser selbst entscheiden, wie das eigene Urteil ausfällt. 

  • VON NÜCHTERN BIS BILDGEWALTIG

Der Roman ist in einem eher schlichten und sachlichen Stil geschrieben, hat aber erstaunlich tiefgründige Feststellungen über das Leben, die Liebe, Träume und deren Verwirklichung zu bieten. Wo diese großen Themen des Lebens literarisch angepackt werden, verändert sich die Sprache, wird bildreicher und kommt zu, so finde ich wenigstens, bedenkenswerten Aussagen. 

  • PLOT

Es ist nicht einfach, als Leser auszuhalten, welchen Herausforderungen Penny ausgesetzt ist: Man sollte meinen, die katastrophale Nachricht vom Unfalltod ihres Mannes stelle einen ausreichenden Krisenherd dar, um einen Roman darüber zu schreiben, aber die Autorin mutet ihrer Hauptfigur noch einiges mehr zu. 

Penny ist bald gezwungen, durch Enthüllungen der angeblichen ersten Frau ihres Mannes, aufgrund von Gesprächen mit Therapeuten und Ärzten bzw. Kollegen von Ledger alles infrage zu stellen, was sie je mit ihrem Gatten erlebt hat. 

Und doch ist da etwas in ihr, das sich weigert, genau dies zu tun: ein unverbrüchliches Vertrauen in die gegenseitige Liebe. 

Ich persönlich mag ja Utopien. Ich finde, auf dem Buchmarkt gibt es zu viele Dystopien und Massenmörder. Was die Welt braucht, sind gute Utopien, also fantastische Vorstellungen für eine positive Zukunft. Ein Thriller mit einer Liebeserklärung an die Liebe, der nicht das gewohnte Konzept der Rache - Auge um Auge, Zahn um Zahn - verfolgt, kommt mir und meinen persönlichen Sehnsüchten da gerade recht.

Der Ausgang des Romans ist nicht wirklich wahrscheinlich, aber in jedem Falle interessant. [Wer sich mit Wahrscheinlichkeiten beschäftigen möchte, sollte Versicherungsstatistiken lesen oder Sudokus lösen.]

Auf jeden Fall konnte die Lektüre von "Seine andere Ehefrau" mich emotional gut mitnehmen– spannend war das Buch allemal, konnte immer wieder durch gekonntes Hakenschlagen in der Entwicklung der Handlung verblüffen und ließ sich angenehm in einem Rutsch lesen.

>>>FAZIT

Alle Erwartungen, die ich grundsätzlich an einem Thriller habe, wurden von Anya Moras Roman bestens erfüllt, darüber hinaus bekam ich einen Liebesroman der besonderen Art serviert und einige interessante Ansichten & Einsichten wichtige Fragen des Lebens betreffend - daher gerne fünf Sterne.

>>>PS

Das Cover mag ich - es passt richtig gut zum Inhalt! 

Cover des Buches Crumbling facades (Falling in Philly 2) (ISBN: B0CYNDYBCD)

Bewertung zu "Crumbling facades (Falling in Philly 2)" von Amelia Benson

Barbara_Namorvor 4 Monaten
Kurzmeinung: Vielseitiger Liebesroman: Von allem ein bisschen
Vielseitiger Liebesroman: Von allem ein bisschen

>>>MEINE LESEEMPFEHLUNG AUF 1 BLICK

Wer auf einen Schlag verschiedene Chiffren / Facetten mit typischen Figuren aus zeitgenössischen Liebesromanen kennenlernen will, kann das in "Crumbling Facades" tun - spice inklusive. 

INHALT/KLAPPENTEXT

Grace weiß, was sie will: Musik machen sowie erfolgreich ihr Studium abschließen und eigentlich nicht abends in einem Club voller überheblicher Kerle arbeiten. Doch sie braucht das Geld und muss sich mit ihrem Job arrangieren. Immer wieder legt sie sich mit den Gästen an ihrem Arbeitsplatz an, ganz besonders mit einem. Ausgerechnet der macht ihr plötzlich ein Angebot, das sie kaum ausschlagen kann – und kommt ihr anschließend nicht nur als Bandkollege näher.

Josh feiert lieber in den Clubs von Philadelphia als in der Immobilienfirma seines Vaters zu arbeiten. Kein Wunder, denn die Frauen fliegen auf den gut aussehenden Mittzwanziger mit der markanten Singstimme, der mit seiner Rockband, den Liberty Bells, auf den Durchbruch hofft. Doch als sein Bassist kurz vor einem wichtigen Auftritt kündigt, lädt er die Barkeeperin seines Lieblingsclubs als Vertretung ein, die ebenfalls Bass spielt. Leider scheint sie auch die eine Frau zu sein, die sich nicht von seinem Charme einwickeln lässt. Außerdem kommen Gefühle mit ins Spiel, die Josh von sich überhaupt nicht kennt.

SO WIRKT DAS WERK AUF MICH

Dieser Liebesroman spielt mit verschiedenen Facetten wie dem klassischen Bad Boy aus reicher Familie, der lieber musiziert, als am Schreibtisch seinen Pflichten nachzugehen. Im Gegensatz zu vielen anderen Musikern plagen Josh aufgrund seines familiären Hintergrundes keine Geldprobleme - das lässt ihn dem einen oder anderen Millionär in der Literatur ähneln: eine riesige Wohnung, er kann es sich leisten, mit Geld um sich zu werfen. Bedenkenlos zieht er von einem Vollrausch zum nächsten und wechselt bzw. verwechselt dabei seine Partnerinnen. Hin und wieder bügeln seine älteren Brüder aus, was Josh im Rahmen seiner Sauftouren anstellt. Das alles ändert sich ziemlich plötzlich, als Josh Grace näher kennenlernt. Die muss in seiner Lieblingsbar jobben, um finanziell über die Runden zu kommen; ihre Eltern sind verstorben, die Schwester ist auf Grace angewiesen, weil sie im Rollstuhl sitzt.

Derartige Settings sind aus zeitgenössischen Liebesromanen bekannt. Da sich die Buchreihe, zu der "Crumbling Facades" gehört, in einer Familie mit einem Immobilienimperium in Philadelphia abspielt, kommt irgendwann neben der Musik, den Se✖️&Drugs&Rock'n'Roll-Vibes auch die Problematik rund um einen Gebäudeabriss mit in die Story: Josh gehört zu den "bösen" Immobilienhaien, die (nicht nur) Grace und ihrer Schwester den Wohnraum kündigen wollen ... 

〰️〰️〰️

Um es gleich ganz klar zu sagen: Die Autorin hat alles richtig gemacht beim Verfassen ihres Werks - von ein paar kleinen orthografischen Fehlern mal abgesehen. So wirklich abgeholt hat mich der Roman trotzdem nicht.

Warum?

Ich kann es noch nicht einmal ganz genau beschreiben. Vielleicht kamen mir in diesem Werk einfach zu viele bereits bekannte Versatzstücke zusammen? Von allem etwas führt in der Küche zu einem Eintopf ... Möglicherweise hatte das Buch auch einfach das Pech, nach einem anderen Titel gelesen zu werden, der ähnliche Typen beschrieben hat, die mir sympathischer waren? Vielleicht liegt mein Mangel an Begeisterung auch daran, dass mir an mancher Stelle die Kehrtwendungen im Verhalten der Protagonisten zu plötzlich kamen (wie Josh sein kindisches Bad-Boy-Verhalten abgelegt und Grace sich über ihre schlechten Erfahrungen mit Männern bzw. die daraus entstandenen Ängste hinweggesetzt und Josh schließlich geöffnet hat): Da bevorzuge ich Entwicklungen und hatte das Gefühl, in diesem Roman eher mit Ereignissen konfrontiert zu sein.

Ich bin mir also insgesamt nicht sicher, warum meine Emotionen beim Lesen flach blieben.

Genau das ist immer die Problematik bei Rezensionen. Natürlich stellen sie meine persönliche Meinung dar, aber ich muss stets versuchen, fair gegenüber einem Werk zu bleiben: Das heißt, es geht um mehr als mein Gefühl bei der Lektüre, das nun einmal naturbedingt ausgesprochen individuell ausfällt. Ich muss auch Fakten in mein Urteil mit einbeziehen.

Dann versuche ich das einmal:

Man merkt dem Roman an, dass Amelia Benson Erfahrung im Schreiben von Romanen besitzt. Die Handlung entwickelt sich folgerichtig. Keine merkwürdigen Überraschungen, alle Elemente des Werks sind logisch miteinander verknüpft.  Das ist gute Handwerksarbeit. Es gibt einen bunten und damit unterhaltsamen Strauß an Haupt und Nebenfiguren. Die Sprache ist angemessen - auch bei den spicey scenes. Der Spannungsbogen verläuft so, wie man das vom Genre kennt. Sachverstand beim Thema "Musik" lässt sich buchstäblich ablesen - ja, Rockmusiker sprechen definitiv davon, sich neue Songs "draufzuschaffen", wenn sie ihr Repertoire erweitern. Angesichts all der Pluspunkte scheint mir mein Mangel an Begeisterung für den Roman eher ein persönliches Problem zu sein, von dem sich andere Leser*innen nicht beeinflussen lassen sollten.

FAZIT

Wer Rockstar- oder Millionärs-Romances, Buchreihen mit drei charismatischen Brüdern in der Hauptrolle und wechselnden POVs, ein american setting und junge selbstbewusste Frauen mag, die für ihre Schwester im Rollstuhl alles tut, sollte sich "Crumbling Facades" nicht entgehen lassen. 

Daher insgesamt gerne 4 Sterne.

Kurzmeinung: 5 Sterne, denn hier wird rund um das Thema "sexueller Missbrauch" eine spannende Story aus ganz verschiedenen Perspektiven entwickelt
Spannend, unterhaltsam, aber vor allem wichtig

>>>INHALT

Tara und Dino führen ein scheinbar perfektes Leben: Sie bilden mit ihren zwei wundervollen Wunschkindern eine glückliche Familie – trotz finanzieller Herausforderungen. Doch eine Sache lässt Tara nicht los: Sie kann ihr Baby, das sie mit 15 zur Adoption freigeben musste, nicht vergessen.

Dann stirbt Tara bei einem tragischen Autounfall mit Fahrerflucht. Dinos Welt bricht zusammen. Als er einen Brief von Tara findet, der ihre Geheimnisse offenbart, erkennt Dino, dass er offensichtlich mit zwei Frauen verheiratet war: einer, die er kannte und liebte sowie einer, die ihm völlig fremd war.

Fest entschlossen, den vermeintlichen Mörder seiner Frau zur Rechenschaft zu ziehen, macht sich Dino auf die Suche nach der Wahrheit hinter Taras Vergangenheit. Doch was er dabei über sie und sich selbst entdeckt, verändert nicht nur sein Leben für immer …

>>>ÜBER DIESEN THRILLER

Das Buch erzählt von sexuellem Missbrauch und seinen möglichen Folgen.

Eine Triggerwarnung für entsprechend sensible Personen ist angebracht.

Eine Leseempfehlung für entsprechend unsensible, aber vor allem für interessierte Personen auch – denn abgesehen davon, dass das Werk eine außergewöhnliche Geschichte spannend erzählt, schafft es Bewusstsein, wo gesellschaftlich wie auch in Bezug auf Einzelne (statistisch nachgewiesenermaßen) Verdrängung und Leugnung die gern und viel zu oft gewählten Umgangsformen mit dem Thema, aber auch mit Betroffenen sind.

Erheben sich die wichtigen Fragen:

  • Warum sollte man so ein Buch lesen?
  • Darf man das überhaupt Unterhaltung nennen?

Beide Fragen möchte ich eindeutig mit „Ja“ beantworten und hier getrennt betrachten.

Ich denke, man/frau sollte solch ein Buch unbedingt lesen – Lesen schafft es erwiesenermaßen, den eigenen Horizont zu erweitern und in Schicksale anderer Menschen zu schlüpfen. Hier hat das Werk viel zu bieten, und zwar jedem Leser, unabhängig von Geschlecht, Alter, Vorerfahrungen. Wie in einem Kammerspiel entfaltet die Autorin Erlebnisse, Erfahrungen und Gefühle. Die Zahl der handelnden Personen ist dabei begrenzt, die der Berührungspunkte ihrer Lebenswege (u. a. weil sie alle an einem Ort leben) erstaunlich vielfältig. Es werden besagte Erlebnisse, Erfahrungen und Gefühle von Opfern und Tätern, direkt wie auch indirekt Betroffenen geschildert. Dadurch ist es möglich, jedem Leser Neues zu vermitteln.

Ich finde: Wissen nützt. Immer. Dem Einzelnen und der Gesellschaft, die insgesamt davon profitiert, wenn Kenntnisse verbreitet werden. Also in dieser Hinsicht empfehle ich die Lektüre unbedingt.

 

Die Frage, ob ein solch schwieriges Themengebiet zur Unterhaltung gelesen werden darf, haben (Zum Glück!) bereits andere beantwortet: Sogar der Holocaust ist Gegenstand unterhaltender Literatur: Bei „Schindlers Liste“, „Die Bücherdiebin“ oder „Jakob, der Lügner“ handelt es sich um nur einige Bücher aus diesem Feld, die ich sehr schätze und von denen ich mich habe unterhalten lassen. Natürlich nicht, um mich zu amüsieren, sondern, um auf einem erträglichen und nicht unangenehmen Weg Wissen anzusammeln und mir eine Meinung zu bilden. Spannend waren die auf ihre jeweils eigene Art alle. Das ist „Nicht mein Kind“ ebenfalls“.

Aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt bietet die Lektüre klassische Tools eines Thrillers, indem z. B. immer wieder genau dann der Blickwinkel (und damit der Erzähler) wechselt, wenn es besonders spannend ist. Als Leser muss ich einen so geschaffenen Cliffhanger nach dem anderen aushalten. Unvorhergesehene Wendungen? Massenhaft! Das ist also eine prima Lektüre für Fans von Thrillern.

>>>FAZIT

Unbedingt lesen! Dem Buch gelingt das Kunststück, seine Leser gleichzeitig um Wissen und empathische Kompetenz rund um den Themenbereich „sexueller Missbrauch“ zu bereichern und dabei spannend zu unterhalten. Daher gerne 5 Sterne..

>>>PS

Männer werden mir generell zu negativ betrachtet in diesem Roman. [Ich persönlich kenne viele wirklich nette Exemplare.] Hier vermittelt mir die Autorin ein zu negatives Bild, aber das schadet dem Gesamtwert des Werks meiner Ansicht nach nicht.

>>>PPS

Für alle, die es wissen wollen: Das Werk stellt u. a. einen Entwicklungsroman dar, denn vor allem Dino, aber auch andere Protagonisten, durchlaufen reifende Prozesse in Bezug auf die Wahrnehmung ihres eigenen Handelns und Erlebens.

Erwachsenwerden ist ein lebenslanger Prozess. Ich würde das Genre „Coming of Age“ daher nicht lediglich als den Prozess der Entwicklung vom Teenager zum Erwachsenen etwa bis Mitte 20 beschreiben, sondern die Altersspanne deutlich weiter fassen.

Kurzmeinung: 4 Sterne, denn der Thriller erzeugt gleich auf mehreren Wegen Spannung und zieht den Leser rasant durch die Handlung.
Ein spannender Thriller mit zahlreichen überraschenden Wendungen

>>>INHALT

Als Julie unerwartet früh von einer Konferenz zurückkehrt, überrascht sie ihren Verlobten mit einer fremden Frau im Bett. Der nächste Schlag folgt, als Colton daraufhin behauptet, Julie noch nie in seinem Leben gesehen zu haben. Bevor sie die Situation begreifen kann, stürmt eine Gruppe bewaffneter Männer ins Haus. Julie und Colton werden als Geiseln genommen und in eine abgelegene Hütte im Hinterland verschleppt.

So beginnt ein Albtraum, denn Colton beharrt weiterhin darauf, dass er Julie nicht kennt, und lässt sie an ihrem eigenen Verstand zweifeln: Hat sie sich die letzten fünf Jahre an seiner Seite etwa nur eingebildet?

Während Julie in einem tödlich gefährlichen Netz aus Lügen, Gewalt und Geheimnissen gefangen sitzt, versuchen Ermittler mit allen Kräften, den ungewöhnlichen Fall zu lösen.

>>>ÜBER DIESEN THRILLER

Normalerweise rezensiere ich keine Thriller, diesmal ausnahmsweise schon, weil mich @digitalpublishers darum gebeten hat.

Es ist gar nicht so einfach, sich zu diesem Buch zu äußern, ohne zu viel über den Inhalt zu verraten bzw. zu spoilern. Tatsache ist, dass es im Deutschen kaum Worte gibt, um den Stil angemessen zu beschreiben. Im Englischen würde man vielleicht sagen: The author keeps you on your toes – was so viel bedeutet wie: Der Autor versteht es, dir dauernd den (gerade gewonnen geglaubten) Boden unter den Füßen immer wieder wegzuziehen, indem die Handlung überrascht & verblüfft. Genau das ist es, was dieses Buch interessant macht: seine vielen unerwarteten Wendungen.

Der Thriller bietet zwei Perspektiven, aus denen geschildert wird. Da ist zum einen Julie, gleichzeitig Opfer einer Entführung und der schockierenden Tatsache ausgesetzt, dass ihr Verlobter darin verstrickt ist, den sie in flagranti gleich auf Seite 1 des Werks ertappt. Zum anderen ist ein Ermittlerduo am Werk, das versucht, einen ziemlich rätselhaften Fall zu klären, wobei zunächst aufseiten der Polizei gar nicht klar ist, ob tatsächlich ein Verbrechen vorliegt.

Ein häufig verwendetes Stilmittel in diesem Roman ist der buchstäbliche Cliffhänger: eine absolut prekäre Situation für Julie und – Schwupps! - schon schaltet der T. J. Brearton aus ihrer Perspektive in den Bereich der Ermittlungen um, sodass ein hohes Maß an Spannung wegen der Ungewissheit, was mit seiner Hauptfigur geschieht, beim Lesen entsteht.

Was den Roman zudem spannend macht, ist die Tatsache, dass ich als Leser einerseits natürlich permanent selber spekuliere, wieso-weshalb-warum passiert, was geschieht und welche Motive die Täter verfolgen – parallel dazu ermittelt die Polizei. Sobald meine innere Stimme zur Interpretation der Handlung von den Schlussfolgerungen der Ermittler abweicht, entsteht beinahe eine Art „internes Streitgespräch“ mit den Polizisten in meinem Kopf – clever gemacht, um mich angesichts der sich entfaltenden Geschichte emotional zu involvieren!

[Übrigens: Ob die Ermittlungstaktiken der Realität entsprechen, kann ich nicht beurteilen, denn dafür kenne ich mich in diesem Bereich viel zu wenig aus. Jedenfalls werden Strukturen wie auch Methoden der Polizeiarbeit recht detailliert geschildert.]

Um die Situation extrem zuzuspitzen und nicht nur Verbrecher, Kriminalbeamte bzw. Opfer handeln zu lassen, fügt der Verfasser dem Roman noch einen üblen Schneesturm hinzu, der aufgrund seiner Heftigkeit die Situation in vielerlei Beziehung schwieriger gestaltet: Die Gesamtsituation heizt sich auf durch einen Kälteeinbruch. Kompliment – auch dieses Arrangement wurde clever gewählt, um die Spannungsschraube anzuziehen: Wetter ist einfach da, verfolgt keine Motive oder Pläne, betrifft alle gleichermaßen, also Täter / Opfer / Ermittler.

Sprachlich bietet das Werk für mich keine Höhepunkte, sondern eine fast eher nüchterne, wenn auch treffende und detaillierte Ausdrucksweise. Genau an diesem Punkt hat mich der Autor ein bisschen verloren, denn ich bin weder mit seiner weiblichen Hauptfigur Julie richtig warm geworden noch fand ich den hauptverantwortlichen Ermittler [Stamper] aufseiten der Polizei besonders sympathisch. Julie blieb mir in ihrer Art einigermaßen fremd, obwohl der Text viel über ihr Leben erzählt; sie ist schlichtweg nicht mein Typ. Stamper ist als gescheiterter Schauspieler und ehemaliger Trinker, also als „gebrochene Persönlichkeit“, beinahe schon typisch für eine ganze Reihe von Protagonisten, wie man sie inzwischen als Kriminalbeamte mit kompliziertem Hintergrund aus anderen Kontexten (á la Wallander, Brunetti & Co.) kennt. Aus diesen rein persönlichen Gründen habe ich Punkte bei der Gesamtbewertung abgezogen und vergebe hier 4 Sterne. Wo ich keinen oder nur einen geringen Bezug zu den zentralen Figuren aufbauen konnte, mag das anderen Lesern besser gelingen oder ihnen bei der Lektüre eines Thrillers gar nicht so wichtig sein.

>>>FAZIT

Wer einen Thriller mit wirklich vielen unerwarteten & überraschenden Wendungen lesen möchte, der sich nur schwer aus der Hand legen lässt, sollte sich „Der perfekte Verlobte“ nicht entgehen lassen: Daher insgesamt gerne 4 Sterne.

PS:

Ich persönlich kann mit dem Titel nichts anfangen, finde ihn eher irreführend, als dass ich ihn im Text erklärt fände: Colton ist in meinen Augen ganz sicher kein "perfekter Verlobter" …

Über mich

Ich bin süchtig nach Geschichten! Nicht, dass mein Leben langweilig wäre - aber ich liebe es, ein Buch aufzuschlagen und in eine ferne Zeit abzutauchen, jemand anderer zu werden, zu verreisen, ohne mich vom Fleck zu rühren, zu lieben, zu leiden & Abenteuer zu erleben - alles von meinem sicheren Lesesessel aus. Besonders haben es mir Lovestorys angetan. Ja, mir ist bewusst, dass das Genre Love & Romance nicht unbedingt einen guten Ruf hat. Es wird als seicht, kitschig und / oder Literatur für recht schlichte Gemüter abgeurteilt. Das trifft sicher auf eine Anzahl von Liebesromanen zu. Aber darüber hinaus gibt es - wie in jedem Genre - die wundervollen Romane, die mich beim Lesen bereichern, meine Vorstellungswelt erweitern, die mich als Charakter beeinflussen, meine Empathie schulen usw. Ich finde: Liebesromane werden generell unterschätzt, viel zu selten mit Buchpreisen ausgezeichnet, viel zu oft vorschnell abgeurteilt. Die Welt braucht viel mehr davon - so, wie sie mehr Liebe benötigt und weniger neben der oft genug schrecklichen Realität auch noch fiktive Erzählungen davon, was Menschen einander antun: Ich mag weder Krimis noch Thriller, denen Blut & Eingeweide entströmen, sobald man sie aufgeschlagen hat ... Ich bin ein bekennender Fan von Happy Ends - deshalb lese, rezensiere und schreibe ich Liebesromane. Auf meiner Homepage kannst du all das nachlesen - und dir zwei Liebesromane gratis herunterladen, um herauszufinden, ob du meinen Stil magst. Ich würde mich freuen ... 👋

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