Ein geheimnisvolles Schloss, ein Erzähler ohne Erinnerungen, allerhand Gefahren und Rätsel. In Kryonium begleiten wir einen zunächst namenlosen Erzähler durch seinen Alltag als Forscher und Entwickler der Lichtwerkstatt eines Schlosses, dessen Untertanen einen streng reglementierten Tagesablauf haben. So stehen auch dem Erzähler nur beschränkte Freiheiten zu. Um das Schloss warten Gefahren, wie ein unheimliches Schattenmonster, eine boshafte Hexe und ein angsteinflössender Drache.
Trotz der einschüchternden Umgebung träumt der Erzähler davon dem Schloss zu entfliehen und herauszufinden, was dort draussen hinter den Wäldern liegt. Als ihm eines Tages der Zauberstab der Hexe in die Hände fällt, scheint die Freiheit zum Greifen nah. Doch nichts ist wie es scheint. Um die Welt in der er gefangen ist und um seine eigene Person ranken sich jede Menge Geheimnisse, die es zu entschlüsseln gilt.
Kryonium- Die Experimente der Erinnerung von Matthias A.K. Zimmermann ist ein Buch, über das man nicht zu viel verraten darf, denn es lebt von Überraschungen und Wendungen. Der im Kadmos Verlag erschienene Roman ist ein anspruchsvoller Genre-Mix und definitiv nur etwas für Leser, die sich gerne überraschen lassen. Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Zwar hat sich der erste Teil etwas gezogen, doch dann nahm das Buch Fahrt auf und gerade das letzte Drittel empfand ich als besonders kreativ und spannend.
Der Schreibstil ist sehr anspruchsvoll, Zimmermann malt detaillierte plastische Bilder der Umgebung, geizt aber auch nicht mit Fachbegriffen, was den Bildungsstand des Erzählers widerspiegelt. Dadurch ist das Ganze keine leichte Kost für Zwischendurch, sondern ein Buch auf das man sich einlassen muss und in dessen Story man versinken kann. Definitive Leseempfehlung für Querdenker und Neugierige.
Mein Dank geht an den Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.