Beatka

Die Geschichte beginnt damit, dass Vicky Leenders scheinbar ihren Lieblingsschauspieler und Soap-Darsteller Tom Schneider nachts entführt hat und dieser nun gefesselt in ihrem Bett liegt. Dieser schläft noch und weiß noch nichts von seinem Schicksal - Vicky macht währendessen Fotos zum Andenken daran, dass ER wirklich in IHREM Bett liegt.

Woanders wiederum muss die Polizistin Nicole eine Vermisstenanzeige aufnehmen - eine ältere Dame vermisst ihren um einige Jahre jüngeren Verlobten. Dessen Wohnung weist auf grausamen Mord hin. Nun ist es an Nicole, Hagedorn bzw. erst einmal seine Leiche zu finden...

In einer anderen Wohnung wacht Klatschreporter Blitzi nach einer durchzechten Nacht neben einem Fremden auf und macht sich in Windeseile auf zum Redaktionstreffen, wo er aber schließlich suspendiert wird, da die letzte Story nicht die benötigten Informationen enthielt. Es muss nun also eine verdammt gute Story her!

Die Autorin präsentiert in "Wie ich Brad Pitt entführte" drei verschiedene Handlungsstränge, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben, im Verlauf der Handlung aber immer weiter zusammenlaufen oder zumindest parallel neue Merkmale enthüllen. Fühlt man sich nach Beginn der Lektüre zunächst noch wie beim Sprung ins kalte Wasser, da die Handlung sofort mit voller Wucht beginnt, so ist das Gefühl nach den ersten Seiten wieder vorbei und mal legt sich gemütlich auf die Luftmatratze und genießt die Lektüre. 

Flüssig, humorvoll, spannend und geheimnisvoll präsentiert Micaela Grünig ihren Debütroman, den sie gerne als Chick-Lit-Roman mit Krimielementen bezeichnet. Dabei ist ihr Roman keinesfalls ein typischer und klischeehafter Chick-Lit-Roman, da sie es schafft, ihren Leser völlig im Unklaren zu lassen, wie die Geschichte enden wird - bis kurz vor Schluss habe ich gerätselt wer denn nun wer ist, was nun passieren wird, wer wird mit wem zusammenkommen. Absolut unvorhersehbar! 

Daneben sind die Protagonisten alle derart vielfältig und mehr oder weniger sympathischer, dass man aber mit jedem mal mitfühlen, mitzittern oder sich mitaufregen kann - sehr toll gemacht! Beim Lesen mancher Szenen hat man diese direkt vor Augen, da sie so lebhaft beschrieben werden und man sie sich direkt auf der großen Leinwand vorstellen könnte. Genauso gibt es sowohl wahnsinnig witzige Szenen, bei denen man förmlich laut loslachen muss, als aber auch sehr fesselnde Stellen, an denen man immer und immer wieder weiterlesen und weiterlesen muss. Der Haushalt und die hungrige Familie müssen währenddessen leider warten, sorry, aber Mama muss ein Buch lesen ;-)

Ich, als bekennende Chick-Lit-Leser, bin sehr angetan von Micaelas Debütroman und hoffe sehr, dass wir bald mehr von ihr lesen dürfen! Eine sehr unterhaltsame, unvorhersehbare und fesselnde Lektüre, wie für den Sommerurlaub gemacht! Klare Leseempfehlung!