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BellaBender

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Aufbruch nach Sempera (ISBN: 9783946843191)

Bewertung zu "Aufbruch nach Sempera" von Tatjana Zanot

Aufbruch nach Sempera
BellaBendervor 5 Jahren
Kurzmeinung: Liebevoll konstruierte Fantasygeschichte mit schöner Botschaft
Mehr Fantasie für Fantasy

Tatjana Zanot hat sehr detailgetreu eine spannende Parallelwelt entworfen, voller liebenswerter Figuren: Da wäre das Dachsmädchen Dina, der Kater Kasimir und die Rabendame Rabia, alle ein wenig schrullig, aber sehr sympathisch. Die politischen Verhältnisse in ihrer Heimat Sempera sind kompliziert, das Land befindet sich im Bürgerkriegszustand. Viele Bewohner müssen eine schwierige Entscheidung treffen: Beugen sie sich der Diktatur der Hexe Aurora oder werden sie für ihre Freiheit kämpfen?

In diese Parallelwelt stolpert Daisy, eine sechzehnjährige Schülerin. Bisher hat sie in Hannover gelebt. Wobei ihr Leben nicht unbelastet ist: Seit Jahren leidet die junge Frau unter schweren Angststörungen, die es ihr schwermachen, sich auf Menschen einzulassen und eigene Schritte in der Welt zu gehen. Ihre Eltern sind bereits verstorben, seit ein paar Jahren lebt sie bei ihrer Pflegemutter Nadja, zu der sie ein vertrauensvolles Verhältnis hat. 
In Sempera verschwinden Daisys psychische Probleme nicht. Da sie allerdings anders als in Deutschland als psychisch Kranke nicht stigmatisiert wird, macht sie in Sempera überraschend schnell Fortschritte, schließt Freundschaft mit den Füchsen Felia und Fou und verliebt sich sogar in den Tiger Tajo. Gemeinsam muss das Gespann gegen die Diktatur kämpfen. 

Ich fand die Geschichte spannend und unterhaltsam, die Handlung entwickelte für mich schnell einen Sog, der mich erst einmal festgehalten hat. Sempera ist als Parallelwelt sehr charmant konstruiert, viele der eigenwilligen Figuren haben mich beim Lesen zum Schmunzeln gebracht. 
Der größte Pluspunkt ist für mich aber tatsächlich die Darstellung von Daisys Angststörung. Tatjana Zanot beschreibt ihre Emotionen sehr einfühlsam und bringt die Problematik auch Nichtbetroffenen näher. Da viele junge Menschen unter Fantasylesern sind, hoffe ich, dass "Der Aufbruch nach Sempera" seinen eigenen Teil zur Entstigmatisierung psychischer Krankheiten beiträgt. 

Cover des Buches Kaffee und Zigaretten (ISBN: 9783630876108)

Bewertung zu "Kaffee und Zigaretten" von Ferdinand von Schirach

Kaffee und Zigaretten
BellaBendervor 5 Jahren
Kurzmeinung: Diese Anekdoten- und Geschichtensammlung ist herrlich zu lesen. Von Schirachs Beobachtungen sind äußerst scharfsinnig und humorvoll!
Cover des Buches Diese Fremdheit in mir (ISBN: 9783596034031)

Bewertung zu "Diese Fremdheit in mir" von Orhan Pamuk

Diese Fremdheit in mir
BellaBendervor 7 Jahren
Kurzmeinung: Fremdheit oder eher Langeweile? Leider nicht Pamuks bestes Werk.
Beim Lesen eher Langeweile in mir

Eigentlich hatte ich mir von diesem Roman einiges erhofft. Allein die Tatsache, dass Pamuk zum ersten Mal aus der Perspektive kleiner Leute schreiben wollte, fand ich interessant. 
Leider musste ich mich aber durch das Buch kämpfen, denn zwischen ausführlichen Beschreibungen von Istanbul und Anatolien fanden sich auch viele gefühlt endlose Passagen, in denen viel zu genau ausgemalt wird, wie die Frau des Protagonisten Reisgerichte kocht und er Schale um Schale verkauft...für den Leser ist das dann doch etwas ermüdend.
Der politisch-soziale Bezug fehlt dabei und wer sich nicht mit der türkischen Geschichte auskennt, wird in den minutiösen Beschreibungen des Familienalltags nicht viel über die Gesellschaft ihrer Zeit erfahren. Die Figuren sind zwar sympathisch, aber gewinnen über hunderte von Seiten einfach keine charakterliche Tiefe. Schade!

Cover des Buches Nacht ist der Tag (ISBN: 9783596189908)

Bewertung zu "Nacht ist der Tag" von Peter Stamm

Nacht ist der Tag
BellaBendervor 7 Jahren
Kurzmeinung: Eine interessante Grundidee und ein überzeugendes Figurenporträt, doch das Ende wirkt ein wenig aufgesetzt.
Das Gesicht verlieren

Gillian und Matthias führen ein auf den ersten Blick perfektes Leben: sie sind beide beruflich erfolgreich, seit ein paar Jahren verheiratet und leben in einer schönen Wohnung. Doch Gillian beginnt sich in ihrem "inszenierten" Leben zu langweilen. Vielleicht verspürt sie deswegen eine Anziehung zu dem Künstler Hubert. Als er sie nackt porträtiert und Matthias die Fotos findet, führt ein Streit der beiden zu einem tragischen Unfall: Matthias verliert sein Leben und Gillian ihr Gesicht.
Während Gillian sich vor der Öffentlichkeit zurückzieht, hat auch der Künstler Hubert mit seinem Schicksal zu kämpfen: im Stich gelassen von seiner Frau erlebt er eine Schaffenskrise und vereinsamt immer mehr. Ein paar Jahre nach ihrer ersten Begegnung treffen sie sich wieder und beginnen eine Affäre. Doch Huberts Exfrau Astrid stellt sich zwischen die beiden. Gillian betrinkt sich daraufhin auf einer Technoparty im Wald, schluckt Drogen, die ihr ein Bekannter gegeben hat und erlebt dennoch einen Moment der Klarheit, in welchem sie endlich die Selbstfindung vollzieht, die ihr in all den Jahren nicht gelungen ist: sie entschließt sich, sich wieder ins Leben zu stürzen – mit oder ohne Hubert.


Abgesehen davon, dass Hubert als Hauptfigur wenig greifbar und eher unsympathisch wirkt, ist das Verhalten der Figuren im Allgemeinen nicht wirklich stimmig. Dass Gillian entsprechend ihrer inneren Einsamkeit nach dem Unfall in ein verlassenes Bergdorf zieht, wirkt klischeehaft, ebenso wie ihre plötzliche Entscheidung, wieder in die Stadt zurückzuziehen und ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Auch die Beziehung von Hubert und Gillian, die Peter Stamm zunächst als spontane, leidenschaftliche Affäre darstellt, bleibt unecht und leblos.
Fazit: Der Grundkonflikt und das Konzept der Figuren hätte viel Potenzial, doch es scheitert an der erzählerischen Umsetzung, auch wenn Peter Stamm wieder einmal seinen klaren, präzisen Schreibstil zeigt



Cover des Buches Vom Ende der Einsamkeit (ISBN: 9783257069587)

Bewertung zu "Vom Ende der Einsamkeit" von Benedict Wells

Vom Ende der Einsamkeit
BellaBendervor 7 Jahren
Ein einfühlsamer, absolut unkitschiger Roman

Benedict Wells' "Vom Ende der Einsamkeit" zu lesen, ist ungefähr so, wie wenn man mit einem guten Freund bei einem Glas Wein über das Leben redet: emotional, melancholisch, aber auch tröstend und hoffnungsspendend. 
Als Leser sieht man die Hauptfigur Jules nach dem Tod seiner Eltern einsam aufwachsen, als junger Erwachsener scheitern, sein Glück finden – und auch darum kämpfen, als er es zu verlieren droht. 


Cover des Buches Becks letzter Sommer (ISBN: 9783257240221)

Bewertung zu "Becks letzter Sommer" von Benedict Wells

Becks letzter Sommer
BellaBendervor 7 Jahren
Kurzmeinung: Zynisch, scharfsinnig und wunderschön.
Ein Roman über verpasste Chancen und die Ungerechtigkeit des Lebens

"Becks letzter Sommer" ist für mich der schönste Roman über gescheiterte Lebenskonzepte und unerfüllte Träume. Ein zwar kaltschnäuziger, aber auf eigenartige Weise trotzdem sympathischer Protagonist quält sich nach dem Rauswurf aus seiner Band durch die eintönige Lehrerexistenz, bis er in seinem Schüler Rauli Kantas ein musikalisches Genie erkennt. Beck ist vierzig und hat sich schon fast aufgegeben, während Rauli noch alles vor sich hat. Geht es Beck wirklich um Förderung oder sieht er in seinem Schüler nur sich selbst? Und da wäre noch Lara – eine Frau, mit der er keine Zukunft hat. Doch gerade für sie entwickelt er aufrichtige Gefühle...

Cover des Buches Faserland (ISBN: 9783596185320)

Bewertung zu "Faserland" von Christian Kracht

Faserland
BellaBendervor 7 Jahren
Kurzmeinung: Für mich als Millenial ein interessantes Zeit- und Gesellschaftsdokument!
Cover des Buches Die Abenteuer von Aguila und Jaguar (ISBN: 9783518460825)

Bewertung zu "Die Abenteuer von Aguila und Jaguar" von Isabel Allende

Die Abenteuer von Aguila und Jaguar
BellaBendervor 7 Jahren
Kurzmeinung: Die Abenteuer von Aguila und Alexander waren in meiner Kindheit eines meiner Lieblingswerke.
Cover des Buches Die dunkle Seite des Mondes (ISBN: 9783257233018)

Bewertung zu "Die dunkle Seite des Mondes" von Martin Suter

Die dunkle Seite des Mondes
BellaBendervor 7 Jahren
Kurzmeinung: Definitiv lesenswert!
Ein aufregender Trip!

Meiner Meinung nach Martin Suters bester Roman: Ein gesetzter Karrierehengst wandelt seine Persönlichkeit durch einen schlechten Trip und wird zu einer unberechenbaren, aggressiven Gefahr – was für eine Charakterentwicklung! Die Handlung bietet immer wieder Überraschungen, vor allem gegen Ende passieren einige Dinge, mit denen man als Leser bestimmt nicht gerechnet hätte.
Die Beschreibung der Nebenfigur Lucille und ihrer esoterischen Drogenszene ist ebenfalls ziemlich unterhaltsam.  

Cover des Buches Lila, Lila (ISBN: 9783257234695)

Bewertung zu "Lila, Lila" von Martin Suter

Lila, Lila
BellaBendervor 7 Jahren
Kurzmeinung: Eine humorvolle Abrechnung mit dem Literaturbetrieb, gegen Ende aber etwas langatmig.
Kritik an der Literaturkritik

Natürlich fasziniert mich als Autorin natürlich ein Werk, das sich mit dem Autorendasein und der Szene auseinandersetzt. Die Darstellung des Literaturbetriebs mit all seinen Ecken und Kanten und die Präsentation der tollpatschigen Hauptfigur sind absolut gelungen, jedoch tritt wieder dieses typische Martin Suter Phänomen auf, das ich schon bei einigen seiner Romane beobachten konnte: der Romananfang ist brilliant, der Mittelteil unterhaltsam und gegen Ende lässt die Handlung nach. Schade.

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  • weiblich
  • 10.05.1997

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