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Bellis-Perennis

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Cover des Buches SALZ MACHT KULTUR: Geschichten und Ausflüge zwischen Bad Ischl und Bad Reichenhall: auf den Spuren des „weißen Goldes“ (ISBN: 9783702511159)

Bewertung zu "SALZ MACHT KULTUR: Geschichten und Ausflüge zwischen Bad Ischl und Bad Reichenhall: auf den Spuren des „weißen Goldes“" von Wilma Pfeiffer

SALZ MACHT KULTUR: Geschichten und Ausflüge zwischen Bad Ischl und Bad Reichenhall: auf den Spuren des „weißen Goldes“
Bellis-Perennisvor 13 Stunden
Kurzmeinung: Eine Reise durch die Geschichte der Salzgewinnung
„Auf Gold kann man verzichten, nicht aber auf das Salz.“

Das Autoren-Duo Wilma Pfeiffer und Walter Stelzle geht der Geschichte von 3.000 Jahren Salzgewinnung zwischen Bad Reichenhall (D) und Bad Ischl (Ö) nach.  

In den drei großen Abschnitten erfahren wir Wissenswertes über das Salz an sich, seinen Abbau und die politische wie wirtschaftliche Bedeutung des „Weißen Goldes“ für die Region(en): 

  • Salz und Wissen
  • Macht und Wege
  • Kultur und Geschichte 

Es ist kein Zufall, dass der Titel mehrdeutig gelesen werden kann. Zum einen als drei gleichrangige Nomen SALZ. MACHT. KULTUR in Versalien geschrieben oder zum anderen als eigenständiger Satz „Salz macht Kultur.“ Ohne Salz kein Geld, ohne Geld ka Musi (sprich Kultur). Davon leben zahlreiche Fremdenverkehrsorte ob als Kurort oder „Europäische Kulturstädte 2024“. Nicht immer zur Freude der Einheimischen, aber wenn es in der Kassa klingelt, sieht man über diese Unbill häufig hinweg.  

Wir dürfen den Autoren auf ihrer mit Anekdoten und Geschichten rund ums Salz gespickten Kulturreise folgen und erfahren dabei viel Wissenswertes, das vielleicht auch bereits bekannt ist.  

Zahlreiche Abbildungen sowie Ausflugstipps ergänzen diese Spurensuche nach dem „Weißen Gold“ von dem schon Cassiodor (485-580 n. Chr,) gesagt hat  

„Auf Gold kann man verzichten, nicht aber auf das Salz.“ 

Fazit:

Ein gelungener Streifzug durch 3.000 Jahre Salzgewinnung rund um Inn und Salzach, dem ich gerne 4 Sterne gebe.

Cover des Buches Auf der Schwelle zum Glück (ISBN: 9783458683209)

Bewertung zu "Auf der Schwelle zum Glück" von Alois Prinz

Auf der Schwelle zum Glück
Bellis-Perennisvor 14 Stunden
Kurzmeinung: Eine gelungene Biografie
„Nichts fehlt mir, außer ich selbst.“ (Franz Kafka)

Diese Biografie steigt 1910 in das Leben von Franz Kafka ein, das nur mehr 14 Jahre dauern wird.  

„Dass Franz Kafka zu Lebzeiten so wenig Aufsehen erregt hat, liegt nicht nur daran, dass er verkannt worden ist. Vielmehr lag Kafka nichts daran, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Mehr noch: Er hat eine größere Wirkung bewusst verhindert. Viele Texte hat er vernichtet, andere, wie den „Prozess“ hat er nie aus der Hand gegeben.“  

Wer ist er nun, der Franz Kafka (1883-1924)? 

Geboren 1883 in Prag wächst er mit seinen drei Schwestern in der bürgerlich-jüdischen Welt der Donaumonarchie auf. Seine Brüder sind im Kindesalter verstorben, weshalb sein Vater alle Hoffnungen auf den letzten verbliebenen Sohn setzt und von ihm maßlos enttäuscht ist. Denn der Franz hat weder Interesse an einer eigenen Familie noch an den Geschäften des Vaters. Franz gilt als Eigenbrötler, der sich streng vegetarisch ernährt, zeitweise exzessiv Sport betreibt und bei einer Körpergröße von 1,80 nur knapp 60 Kilo wiegt. Daneben fürchtet er sich vor Krankheiten und dem Leben an sich. Eigentlich wollte er weder das Gymnasium noch später das Jura-Studium beenden. Doch als folgsamer (?) Sohn fügt er sich. Gerne hätte er den Vorstellungen des Vaters und der Allgemeinheit entsprochen, doch es gelingt nicht. Wahrscheinlich wäre es nur unter Aufbietung aller Kräfte und auf Kosten seiner Schreibkunst, die eine Art Lebenselixier gewesen ist, möglich. Das ist aber für Franz Kafka keine Option. Also schlingert er im Alltag zwischen Arbeit, Sport und Literatur herum. Interessant zu lesen ist, dass Kafka Aufsätze zur Verhütung von Arbeitsunfällen verfasst und auch mechanische Schutzmaßnahmen beschreibt. Dennoch, sein zweigeteiltes Leben kann er fast nicht mehr aufrecht erhalten. 

„Die innere Wahrheit eines literarischen Textes, so schrieb er einmal, lasse sich niemals allgemein feststellen, sondern müsse immer wieder von jedem Leser oder Hörer von neuem zugegeben oder geleugnet werden.“ 

Das scheint im Widerspruch dazu zu stehen, dass er seine Texte fast ausschließlich für sich selbst geschrieben hat. Dass wir dennoch viel seiner Werke lesen dürfen, ist seinem Freund (manchmal auch Feind) Max Brod zu verdanken, der sich über Kafkas testamentarischen Wunsch, sein Werk zu vernichten, hinweggesetzt hat.   

Auch mit den Frauen ist es so eine Sache. Er steht, wie bei vielem auch hier nur „an der Schwelle des Glücks“ und kann sie nicht überschreiten - Felice Bauer, Milena Jesenská und Dora Diamant, die 19-jährige Küchenleiterin in einem jüdischen Volksheim, hält ihn für einen Halbblut-lndianer. 

Robert Klopstock gilt als letzter Freund Kafkas, der die letzten Lebensmonate gemeinsam mit Dora Diamant den im Sanatorium Kierling lebenden Kafka medizinisch und menschlich betreut. Franz Kafka stirbt am 3. Juni 1924 an Tuberkulose. 

Meine Meinung: 

Dieses Buch, das anlässlich von Kafkas 100. Todestag erschienen ist, ist ein niederschwelliger und daher idealer Einstig in das Leben und Werk von Franz Kafka, jenem Dichter, der zu seinen Lebzeiten nur wenig Aufsehen erregt hat. Einem Menschen, der tagsüber als Beamter der Arbeiter-Unfall-Versicherungsanstalt (AUVA) arbeitet, nachts Erzählungen verfasst und lieber seine Werke vernichtet als sie der Öffentlichkeit zu präsentieren. 

Alois Prinz zeigt nicht den Schriftsteller, sondern einen zutiefst verunsicherten jungen Mann, der am Leben scheitert. Dabei erzählt er es Kafkas Lebensgeschichte durchaus unterhaltsam, hält sich aber stringent an die recherchierten Fakten. Obwohl das Buch eine Biografie ist, liest es sich flüssig wie ein Roman. Man kann Franz Kafka förmlich seine Bahnen im Schwimmbad ziehen sehen. 

Die Nachwelt ist Max Brod zu Dank verpflichtet, dass er sich über Franz Kafkas testamentarische Verfügung, seine Werke zu vernichten, hinweggesetzt hat. 

Fazit:

Gerne gebe ich dieser, in vielerlei Hinsicht bereichernden Lektüre 5 Sterne. 

 

Cover des Buches Das Café ohne Namen (ISBN: 9783546100328)

Bewertung zu "Das Café ohne Namen" von Robert Seethaler

Das Café ohne Namen
Bellis-Perennisvor 15 Stunden
Kurzmeinung: Eine Reise in die Vergangenheit
Der Traum vom eigenen Café

Robert Seethaler nimmt uns in seinem Buch mit in das Wien des Jahres 1966. Der Gelegenheitsarbeiter Robert Simon erfüllt sich den Traum vom eigenen Café als er eine heruntergekommene Kaschemme am Wiener Karmelitermarkt pachtet. 

Wenig später lernt er Mila kennen, die bei ihm als Aushilfe arbeiten wird. Eine Liebesbeziehung wird sich während der zehn Jahre, die das Café besteht, zwischen den beiden nicht entspinnen. Mit zahlreichen guten Ideen kann sich das Café rund zehn Jahre behaupten bis der Hauseigentümer den Pachtvertrag kündigt, weil die Liegenschaft verkauft werden muss. 

Meine Meinung: 

Wie schon in den anderen Romanen sind laute Töne Robert Seethalers Sache nicht. Er beschreibt die Menschen, die dieses Café für sich entdecken in berührenden Worten. Neben erfüllten Träumen lernen wir auch falsche Hoffnungen und bittere Momente jener Personen kennen, die in diesem Café einkehren. Durch die häufig wechselnden Gäste entsteht Abwechslung. Einige Stammgäste tauchen auch in regelmäßigen Abständen wieder auf. Es gibt hitzige Debatten, die sich unter dem Einfluss des Alkohols aufschaukeln und manchmal fliegen auch die Fäuste.  

In seiner schnörkellosen, aber poetisch anmutenden Sprache entführt uns Robert Seethaler in eine Epoche, die ich als Kind mit erlebt habe. Das Gebiet rund um den Karmelitermarkt ist mir gut vertraut, habe ich doch fast 25 Jahre in der Nähe gewohnt, bin ums eine Eck in die Schule (Kleine Sperlgasse) gegangen und habe mehr als 40 Jahre ums andere Eck (Schiffamtsgasse) gearbeitet.  

Ich habe Die Entwicklung des Karmelitermarktes und seiner Umgebung vom schmuddeligen, fast vergessenen Viertel, zur schicken Wohngegend miterlebt. Heute gibt es fast mehr Restaurants als Marktstände dort. Das Café ohne Namen hat möglicherweise zwei reale Vorbilder, die nach wie vor existieren. Eines davon war mehrfache Filmkulisse. 

Fazit:

Ich habe dieses Buch gerne gelesen und gebe diesen Erinnerungen an eine längst vergangene Zeit 5 Sterne.

 

Cover des Buches Die Hofreiterin – Der Traum von Freiheit (ISBN: 9783423220507)

Bewertung zu "Die Hofreiterin – Der Traum von Freiheit" von Franziska Stadler

Die Hofreiterin – Der Traum von Freiheit
Bellis-Perennisvor 15 Stunden
Kurzmeinung: EIn gelungener hist. Roman
Der Traum von der Spanischen Hofreitschule

Die Spanische Hofreitschule mit ihren anachronistisch wirkenden, aber publikumswirksamen Darbietungen der Lippizaner bietet sich förmlich als Kulisse für diesen historischen Roman an, der 1898 in Wien spielt. 

Worum geht’s? 

Das Gestüt, das Julienne Rehberger gemeinsam mit ihren Zwillingen Irma und Anton führt, ist in schweren finanziellen Schwierigkeiten. Als dann noch Anton bei einem Unfall ums Lebens kommt, muss Novio, ein Lipizzanerhengst, an die Spanische Hofreitschule verkauft werden. Da sich Irma, die den Hengst seit seiner Geburt kennt und ihm einige der komplizierten Figuren beigebracht hat, nicht von Novio trennen will, schmiedet sie heimlich einen gewagten Plan. Sie will als Mann verkleidet, in der berühmten Reitschule als Eleve aufgenommen werden.  

Zunächst scheint alles gut zu gehen, auch wenn sie als unbedarftes Landei in der Großstadt Wien ein wenig verloren wirkt. Als Konrad trifft sie auf Mizzi Kaspar, ehemalige Geliebte von Kronprinz Rudolph, die recht bald hinter ihr Geheimnis kommt.  

Auch in der Spanischen Hofreitschule erfüllen sich Konrads Erwartungen, auch wenn der Tag mit harter Arbeit angefüllt ist und nicht jeder der Eleven, Konrad leiden kann. Vor allem der aufgeblasene Felix von Korthy sieht auf den nichtadeligen Konrad herab. Ausbildner Stefan Gowalka hingegen ist von seinem neuen Eleven, der mit seinem Pferd eins zu sein scheint, begeistert.  

Dann kommt es, wie es kommen muss, Konrad wird als Irma entlarvt und muss die Reitschule verlassen. Aber sie ist nicht die einzige, die ein Geheimnis mit sich herumträgt ... 

Meine Meinung: 

Dieser historische Roman lässt sich sehr gut lesen. Er verbindet gleich mehrere Themen. Da ist zum einen die gesellschaftliche Stellung von Frauen, die lediglich als hübscher Aufputz ihrer Männer gelten, die Töchter werden als Heiratgut gesehen, das möglichst gewinnbringend an den Mann gebracht werden muss. Die gesellschaftliche Ächtung von Frauen, die ohne Ehemann Kinder bekommen wie Julienne. Wer der unbekannte Vater der Zwillinge ist, habe ich sofort herausgefunden. Das schwungvolle „R“ als Unterschrift auf den Briefen ist eindeutig. Die Verkleidung als Mann ist ein beliebtes Sujet, wirkt aber nicht immer authentisch. Aber das macht nichts, denn die Leser wissen ja was los ist und die anderen Figuren des Romans sehen nur das, was sie sehen wollen (oder sollen). Dabei ist es spannend zu lesen, dass Konrad für seine Reitkünste gelobt und teilweise bewundert wird, aber als die Tarnung auffliegt, diese nichts mehr wert sind. Ein bisschen Liebesgeschichte darf auch sein. 

Der Schreibstil von Martina Sahler, die hinter dem Pseudonym Franziska Stadler steckt, ist locker und flüssig, so dass das Buch recht schnell gelesen werden kann. Die Autorin hat viel Zeit in die Recherche gesteckt. Historische Personen wie Kaiserin Elisabeth, die kurz nach ihrem Besuch in der Hofreitschule in Genf ermordet wird, oder eben Mizzi Kaspar sind gut eingebunden.   

Die auf uns heute anachronistisch wirkenden Darbietungen der weißen Pferde gelten als Touristenattraktion und fast jeder Staatsbesuch darf sich an der Hohen Schule der Reitkunst erfreuen. Jahrhunderte lang war die Spanische Hofreitschule eine ausdrückliche Männerbastion. Erst im Jahr 2008 wurden die ersten jungen Frauen als Elevinnen aufgenommen. 

Wie es mit Irma und Novio weitergehen wird, erfahren wir in Teil zwei, der im Herbst 2024 erscheinen wird.

Fazit:

Ein leicht zu lesender historischer Roman rund um die berühmten weißen Hengste der Spanischen Hofreitschule. Gerne gebe ich hier 4 Sterne.

Cover des Buches Supermarkt (ISBN: 9783455016628)

Bewertung zu "Supermarkt" von José Falero

Supermarkt
Bellis-Perennisvor einem Tag
Kurzmeinung: Ein gelungener Debütroman
Wenn aus einem Traum, ein veritabler Albtraum wird ...

In seinem Debütroman erzählt der brasilianische Autor José Falero wie aus dem Traum, „viel Geld zu machen“ ein veritabler Albtraum wird. 

Die beiden jungen Männer Pedro und Marques arbeiten in einem Supermarkt in den rauen Favelas von Porto Alegre und träumen davon, ihr Leben zu verbessern. Dass dies nicht ausschließlich durch der Hände Arbeit geschehen kann, ist von vornherein klar. Die Gewinnmargen sind lediglich beim Rauschgifthandel recht hoch. Doch der Handel mit harten Drogen ist bereits durch diverse Gangs besetzt, so dass nur der Verkauf von Marihuana übrigbleibt. Der Coup gelingt und fast unbemerkt von den anderen Dealern und der Polizei bauen sie ein florierendes Unternehmen auf, das ihnen zunächst ihre Träume erfüllt.  

"Das Problem ist, der Lebensstandard, den wir jetzt haben, der ist für Leute wie uns nicht vorgesehen, Wir haben gegen die Spielregeln verstoßen."  

Dann aber, mit steigenden Umsätzen, kippt die Euphorie über das Erreichte und eine depressive Stimmung greift um sich. Statt Witz und Charme hält nach und nach Gewalt Einzug in ihre Geschäfte. Man unterscheidet sich kaum mehr von den anderen Gangs. Die Spirale der Gewalt dreht sich immer schneller und mündet in einem dramatischen Finale.  

Meine Meinung: 

José Falero beschreibt das Leben in einem der Elendsvierteln Brasilien eindringlich. Kaum jemand hat die Möglichkeit der Armut und Kleinkriminalität zu entfliehen. Der Autor weiß, worüber er schreibt, ist er doch selbst in Porto Alegre aufgewachsen.  

Pedro und Marques philosophieren wie einst Karl Marx & Co. über ungleich verteilten Vermögen und die Ungerechtigkeit, dass Reiche auf Kosten der Armen immer reicher werden. Diese philosophischen Diskurse zu Beginn des Romans geben einen guten Einblick, dass Pedro und Marques unter anderen Lebensbedingungen ganz andere Laufbahnen einschlagen hätten können. Allerdings hemmen diese sozialkritischen Betrachtungen den Fortgang der Geschichte ein wenig.   

Die Sprache ist dem Milieu angepasst - einfach, schroff und testosterongesteuert.  

Der Roman kann in die Reihe der modernen Arbeiterliteratur, in der es oft um die prekären Arbeitsverhältnisse, die kaum zum Leben reichen, eingeordnet werden. Er greift auch die Bedrohung, die das gewaltsame Streben nach gesellschaftlichen Aufstieg mit sich bringt, auf. Wie weit darf oder soll man gehen, um für sich und seine Familie ein besseres Leben zu schaffen? 

Fazit:

Diesem Roman, der erzählt, wie aus einem Traum, schnell ein Albtraum werden kann, gebe ich gerne 4 Sterne.

 

Cover des Buches Flüsterwald - Schneechaos in Winterstein (kostenlose Kurzgeschichte) (ISBN: B0BLZNPP54)

Bewertung zu "Flüsterwald - Schneechaos in Winterstein (kostenlose Kurzgeschichte)" von Andreas Suchanek

Flüsterwald - Schneechaos in Winterstein (kostenlose Kurzgeschichte)
Bellis-Perennisvor 2 Tagen
Kurzmeinung: Eine gelungene Weihnachtsgeschichte
Eine weihnachtliche Kurzgeschichte aus dem Flüsterwald ...

Als just einen Tag Weihnachten ihr Wohnort Winterstein in einem Schneechaos zu Versinken droht, ist den Freunden Lukas und Ella klar, dass die Ursache für den Schneefall im Flüsterwald liegen muss. Und da ereilt sie auch schon der Hilferuf von Rani, dem Menok, und der Elfe Felicitas ... 

Kaum im Flüsterwald angekommen, müssen sie erkennen, dass einzelne Bewohner des magischen Waldes mit einer dünnen Eisschicht überzogen sind.  

Wird es ihnen gelingen, das Weihnachtsfest und die vereisten Bewohner zu retten? 

Fazit:

Wie schon in den Jahren zuvor, erfreut Andreas Suchanek seine kleinen und großen Flüsterwald-Fans mit einer weihnachtlichen Kurzgeschichte, der ich gerne 5 Sterne gebe.

 

Cover des Buches Evas Rache (ISBN: 9783805200929)

Bewertung zu "Evas Rache" von Thomas Ziebula

Evas Rache
Bellis-Perennisvor 2 Tagen
Kurzmeinung: Gelungener Abschluss
„...Doch Kopf hoch, Stainer – nur Männer ohne Profil haben keine Feinde...“

In seinem unwiderruflich (?) letzten Fall für Kriminalinspektor Paul Stainer zieht Autor Thomas Ziebula erneut alle Register. 

Im Leipzig des Jahres 1922 werden Kriminalinspektor Paul Stainer und Siegfried Junghans zur Leiche einer blonden Frau gerufen. Es ist der dritte Frauenmord innerhalb kurzer Zeit. Die Zeitungen schreiben bereits von der „Bestie von Leipzig“. Da die Leipziger Technik-Messe kurz bevorsteht, ist Eile geboten, den Täter zu fangen. Dieses Mal stehen die Chancen nicht schlecht, denn der, durch einen Messerstich verletzte, Freund der Toten kann den Täter beschreiben. 

In weiteren Handlungssträngen bereitet sich der Münchener Erfinder Prof. Armin Dorn darauf seine neueste Erfindung in Leipzig vorzustellen. Eine Gruppe Spione will eben diese Neuheit in ihre Finger bekommen. Und dann ist da noch Eva-Maria Dorn, die ihren Mann unbedingt auf die Leipziger Technik-Messe begleiten will und deren Leben hier eine unvorhergesehene Wendung nehmen wird. 

Soweit die Gemengelage dieses vierten Bandes. 

Meine Meinung: 

Wie wir es von Thomas Ziebula gewöhnt sind, sind die Charaktere sehr gut herausgearbeitet, die sich auch entwickeln dürfen. Gerade diese persönlichen Veränderungen sorgen im Laufe der Handlung für so manche Überraschung und unerwartete Wendungen.  

Der Schreibstil besticht durch geschliffene Dialoge, die der jeweiligen Situation bzw. Personengruppe angepasst sind und straight durch die Handlung führen. Dazu tragen auch die von Eva Dorn geschriebenen Briefe, die man als Einschub lesen kann, bei. 

Die Differenzen, die Paul Stainer mit seinem Kollegen Kurt Heinze hat, werden nicht weniger. Bei den Ermittlungen kommt heraus, dass Heinze Gründungsmitglied einer der zahlreichen Ortsgruppen der (aktuell verbotenen) NSDAP ist und seine Verbindungen mehrmals nutzt, um Stainer anzuschwärzen und letztlich auszubooten.  

Wie beschreibt das der Polizeidirektor so schön:  

„...Doch Kopf hoch, Stainer – nur Männer ohne Profil haben keine Feinde...“ 

Die politischen Ereignisse wie die Morde an Matthias Erzberger, Philipp Scheidemann und Walther Rathenau durch Mitglieder der Organisation Consul sowie die ersten Anzeichen der Inflation, werden sehr gut in die Handlung eingebunden. 

Fazit:

Gerne gebe ich diesem historischen Krimi, der einen runden Abschluss rund um die Karriere des Kriminalinspektors  Paul Stainer bildet, 5 Sterne und Leseempfehlung für die ganze Reihe.

 

 

Cover des Buches Der Retter (ISBN: 9783866487079)

Bewertung zu "Der Retter" von Mathijs Deen

Der Retter
Bellis-Perennisvor 2 Tagen
Kurzmeinung: Fesselnd bis zur letzten Seite
„Was an Bord passiert, bleibt an Bord.“

Als Urlauber an der Küste Northumberlands (UK) auf die Überreste einer Leiche stoßen, die eine alte Schwimmweste der „Pollux“, einem Seeschlepper, trägt, beginnen zunächst die englischen Behörden zu ermitteln. Die „Pollux“ ist vor mehr als zwanzig Jahren bei einem Schiffsunglück in der Nordsee gesunken. Bei der komplizierten Rettungsmission, an der die Seenotretter vom niederländischen Ameland und dem friesischen Norderney beteiligt waren, konnten von den fünfzehn Mann Besatzung vierzehn gerettet werden. Nur vom 15., ausgerechnet dem Kapitän, fehlte bislang jede Spur. Kann es sein, dass dessen Leiche bis an die englische Küste abgedriftet ist? Und warum steckt eine Kugel in seiner Schulter?  

Einige Wochen später erhalten das BKA sowie die Holländischen Behörden unter Geeske Bonnenga Anfragen zu dem Skelett. 

Für Liewe Cupido, BKA-Mitarbeiter, wegen seiner holländischen Mutter nur »der Holländer« genannt wird, kommen diese Ermittlungen zu diesem Fall zur Unzeit, ist er doch gerade mit seiner eigenen Vergangenheit beschäftigt: dem mysteriösen Verschwinden seines Vaters auf See.  

Cupido, der wortkarge, aber scharfsinnige Ermittler wirkt nicht ganz diensttauglich. Er wird von Albträumen geplagt und schläft daher zu wenig. Als eigensinnig bekannt, lässt er sich weder helfen noch irgendwen an sich heran. Halt, stimmt nicht, Vos, die Mischlingshündin ist seine treue Begleiterin. Doch diesmal muss er sie für die Dauer der Ermittlungen in einer Hundepension unterbringen, deren Eigentümerin Miriam schon mit ganz anderen einsamen Wölfen zu tun hatte.  

Als wäre das noch nicht genug, bekommt Cupido mit Xander Rimbach einen neuen Partner zugeteilt. Doch als Rimbach während der Ermittlungen auf Norderney vergiftet wird, muss Cupido erneut seinen friesischen Spürsinn unter Beweis stellen.  

Das wird nicht die einzige Schwierigkeit sein, die auf Cupido zukommt, denn die damals beteiligten Seenotretter sind, soweit überhaupt noch am Leben, alt, schweigsam und ein wenig wunderlich. 

„Was an Bord passiert, bleibt an Bord.“  

Da ist Liewe Cupido genau der richtige Ermittler, zumal er ja den passenden Hintergrund hat. Mosaiksteinchen für Mosaiksteinchen setzt Cupido mit Unterstützung seiner Kollegen zusammen und entdeckt eine Gemengelage aus Manipulation, Gewalt und Schuldgefühlen, die ziemlich explosiv ist.  

Meine Meinung: 

Dieser dritte Krimi rund um Liewe Cupido hat es in sich. Zunächst müssen erst einmal die Fakten auf den Tisch: Ein Schiffsunglück, zwei Rettungsboote aus zwei verschiedenen Ländern und ein verschwundener Mann. Warum konnte der Kapitän nicht gerettet werden? Wer ist schuld daran? Oder war es doch nur ein tragischer Unfall? 

Autor Mathijs Deen gelingt es wie in den beiden Vorgänger perfekt, die Unbill der rauen See und der ebenso rauen Männer darzustellen. Ich konnte den Krimi gar nicht aus der Hand legen, weil ich unbedingt wissen wollte, ob ich mit meinen Hypothesen richtig gelegen bin. Die zahlreichen Beteiligten machen es weder den Lesern noch Cupido leicht, die Übersicht zu bewahren. Doch schlussendlich gelingt es, die zahlreichen losen Taue zu einer schlüssigen Lösung zusammenzufassen. 

Die Charaktere sind wieder hervorragen herausgearbeitet. Die beiden neuen Miriam und Xander, sind meine Meinung nach, gekommen um zu bleiben. Xander Rimbach wirkt wie das genau Gegenteil vom wortkargen Cupido, doch haben sie einiges gemeinsam und ergänzen sich ausgezeichnet.   

Die nach wie vor offenen Fragen zu Cupido senior werden hoffentlich in einem nächsten oder übernächsten Band beantwortet.  

Fazit:

Gerne gebe ich diesem komplexen dritten Krimi rund um Liewe Cupido, der bis zur letzten Seite fesselt, 5 Sterne. 

 

Cover des Buches Der Taucher (ISBN: 9783866487017)

Bewertung zu "Der Taucher" von Mathijs Deen

Der Taucher
Bellis-Perennisvor 2 Tagen
Kurzmeinung: Fesselnd bis zur letzten Seite
Wenn Väter auf See bleiben ....

Als der niederländische Kapitän Sil van Heel mit seinem Bergungsschiff Freya auf der Suche nach einem verloren gegangenen Container ist, meldet das Sonar einen Kontakt. Van Heel ist überrascht, denn die Seekarten verzeichnen an dieser Position kein Wrack oder ähnliches. Man sieht nach und stößt auf einen seit 1950 verschollenen Frachter, der Kupferplatten im Wert von 1 Million Euro an Bord hatte. Als dann eine an der Reling angekettete Leiche entdeckt wird, ist klar, dass es sich hier um einen Fall für das BKA und im Besonderen für Liewe Cupido handelt, denn Kapitän van Heel spricht nur Holländisch.  

Der Tote wird recht bald als Jan Matz identifiziert. Er hinterlässt eine geschiedene Frau und zwei halbwüchsige Söhne. Der ältere ist schon mehrmals mit dem Gesetz in Konflikt gekommen und hat einen Gleichaltrigen fast zu Tode geprügelt. Der andere, knapp acht Jahre als, kommuniziert mit seiner Umwelt nur mittels Filmzitaten.  

Je tiefer sich der schweigsame Liewe Cupido sich in den Fall einarbeitet, desto mehr fallen ihm Ähnlichkeiten mit seiner eigenen Vater-Sohn-Beziehung auf. Ein Vater, der nie anwesend ist, wenn ihn die Söhne brauchen, weil er auf See ist und wenn er zu Hause ist, kaum mit den Kindern spricht, sondern in den eigenen Gedanken gefangen ist.   

Autor Mathijs Deen ist es wie schon im ersten Fall für Cupido („Der Holländer“) sehr gut gelungen, die wortkargen Fischer, deren Leben auf See zu beschreiben sowie das Leid der Hinterbliebenen zu beschreiben. Auch wenn Liewe Cupido weder eine Frau noch Kinder hat, ist er selbst jedoch ein Sohn. Ein Sohn, dessen Vater auf See geblieben ist und den er vermisst. 

Mathijs Deen stellt Cupido nicht nur kompetente KollegInnen zur Seite, sondern auch die Hündin Vos, die ihn einfach adoptiert hat. Dass er den Hund zu seinen Ermittlungen mitnimmt, öffnet so manche Türe. 

Der Schreibstil dieses komplexen Krimis fesselt bis zur letzten Seite und enthüllt den einen oder anderen menschlichen Abgrund. 

Fazit:

Gerne gebe ich diesem komplexen und fesselnden Krimi 5 Sterne.

Cover des Buches Salzkammerblut (ISBN: 9783839206393)

Bewertung zu "Salzkammerblut" von Dagmar Hager

Salzkammerblut
Bellis-Perennisvor 3 Tagen
Kurzmeinung: Komplexer Krimi

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  • 30.04.1960

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Krimis und Thriller, Sachbücher, Historische Romane, Biografien, Literatur, Unterhaltung

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