Benuchetba

Ich kann dieses Buch nur wärmstens empfehlen. Es ist unheimlich dick, es hat eine sehr kleine Schrift und ein unkreatives Cover. Warum habe ich es eigentlich gekauft?

Ab der ersten Seite wurde ich verschlungen. Trotz vieler Personen und einer nicht ganz unkomplizierten Materie musste ich nicht einmal zurückblättern, nicht einmal gähnen und am liebsten hätte ich es auch nicht mehr aus der Hand gelegt. Die Schicksale der einzelnen Personen und ihre Verflechtung sind packend und werden hervorragend aufgebaut.

Eine fiktive Geschichte? Nicht ganz! Sie verfolgt mich und lässt mich nicht mehr los.

Was für ein AHA - Effekt wenn man beginnt über Stromausfall nachzudenken. Vor Schmerz schreiende Kühe, weil die Melkmaschinen nicht mehr funktionieren. Tankstellen mit Benzin aber ohne funktionierende Pumpanlagen, AKWs ohne Kühlanlagen........

Aber auch ohne die kritischen Hintergründe und für Menschen die einfach nur Spannung erleben wollen - einfach genial!

Dieses Buch kennt keine Längen. Es spielt in London und ist schon alleine von den beschriebenen Orten (Highgate Friedhof) für mich besonders reizvoll. Der Plot entwickelt sich langsam und die Zusammenhänge lösen sich nach und nach auf. Somit fiebert der Leser mit. Ich habe fast den Eindruck der Autor spielt ein wenig mit seinen Lesern und versucht sie ab und an auf die falsche Fährte zu bringen, insbesondere was die Wichtigkeit von auftretenden Personen betrifft. Ich habe dieses Spiel sehr genossen. Es gibt einige Momente in der Geschichte, die mir nicht ausführlich genug beschrieben werden und wo ich die Emotionen der betroffenen Personen etwas vermisse. Auch habe ich ab und an Probleme mir die zugehörigen Gesichter vorzustellen, hier hätte ich mir eine bildlichere Beschreibung gewünscht. Insgesamt ist es aber eine sehr packende und kreative Geschichte mit voller Punktzahl- nicht nur für Jugendliche!

Tad Williams hat wahnsinnig viele Ideen, Power, Humor und Leidenschaft. Allerdings begeistert er sich zu sehr für seine Welten und dann wird es mir zu ausführlich. Die Handlung an sich ist sehr spannend. Dabei konnte ich nicht herausfinden, wie es der Autor schafft, den Leser die Gefahr riechen zu lassen ohne deutliche Zeichen zu setzen. Den Hauptdarsteller Theo überholt der Leser manchmal in seiner Intelligenz, d.h. wir verstehen Andeutungen und Zusammenhänge früher als er. Dies erzeugt eine deutliche Sympathie für Theo und sein verschrobenes Leben. Es macht Spaß mitzuerleben, wie er denkt und wie er in seine lebensgefährliche Reise in die zweite Welt hineinwächst. Tolle Freunde und Gestalten machen das Ganze noch abwechslungsreicher. Aber - die Nebensächlichkeiten - die vom Handlungsstrang ablenken sind mir zu massiv. Ich würde das Buch auf 600 Seiten kürzen und dann hätte es 5 Sterne! Auf jeden Fall eine einmalige und tolle Lektüre. Mit einem super Zitat: "Death is life`s way of telling you to slow down."

Inhalt:

Plampis große Liebe Blacky wird von dem Feriengast der Nachbarn, der Bulldoge Botsch, unverblümt angebaggert. Das Schlimme dabei ist: Blacky springt auch noch auf die Plattschnauze an. Dagegen muss Plampi unbedingt etwas unternehmen. Doch trotz tierischer Katzenunterstützung lässt sich Botsch nicht so einfach in die Enge treiben.

Schreibstil: Lebhafte Dialoge in der Ich-Form und Gegenwart. Es spricht wirklich ein Hund.

Mein Eindruck: Eine gelungene Lektüre mit vielen Tieren, lustigen Ideen und super Zeichnungen. Ein entspannender Ausflug in die Tierwelt mit tierisch menschlichen Problemen (=Liebeskummer).

Ich könnte schwärmen, schwärmen und schwärmen.
Es ist wirklich sehr schwierig zu sagen, warum dieses Buch so genial ist. Die Handlung überschlägt sich und manchmal bin ich vollkommen perplex wie Juli Zeh diese Geschichte konstruiert hat. Unheimlich viele Sätze möchte ich fünf mal lesen, mir ausschneiden oder auf den Spiegel schreiben. Personen wie die unsichtbare Geliebt, die die Ansichten von Mias verstorbenem Bruder reflektiert, sind einfach eine tolle Kreation. Das Regime der Zukunft ist fast schon im "Jetzt" angekommen. Ein Buch, das fesselt und verfolgt. Nur eines hat mich gestört: Juli Zehs Wörter können wie Musik klingen, aber in beiden Büchern, die ich gelesen habe kommt der Moment, wo es wirklich abscheulich wird. Ich befürchte, die Autorin hat sich dabei etwas gedacht.