Erster Satz: Am Tag der Sonnenfinsternis verließ Doreen McCloud eilig das Starbucks.
Nachdem ich James Rollins Buch Sub Terra gelesen habe, stand für mich fest das ich weitere Bücher des Autors lesen würde. Dabei kam es mir gerade recht, das Blanvalet Im Dreieck des Drachen neu auflegte, noch dazu mit so einem tollen Cover. Die ersten vierzig Seiten des Buches sind aus drei verschiedenen Perspektiven geschrieben Einmal aus Doreen's Sicht in San Francisco, die von Jimmy Pomautuk, der sich auf der Inselkette der Aleuten in Alaska aufhält und zu guter letzt aus der Sichtweise von Jeffrey Hessmire, der sich zusammen mit Präsident Bishop in Guan aufhält.
Anfangs fand ich das sehr verwirrend. So viele Charaktere und so viele verschiedene Sichtweisen, doch schnell stellte sich heraus, das diese drei Charaktere dem Leser ein umfassenden Bild von der Katastrophe die mit der Sonnenfinsternis einherging liefern sollte. San Francisco wird von heftigen Erdbeben erschüttert, ebenso wie Guan und die Inselkette der Aleuten wird vom Meer verschluckt. Man ist hautnah dabei als diese drei Leben ausgelöscht werden, doch das entscheidende Ereigniss, ist der Absturz der Air Force One mit dem Präsidenten an Bord.
Es dauert nicht lange da lernt man Karen, eine Anthropologin, ihre Freundin Miyuki - ebenfalls Wissenschaftlerin, sowie Jack und seine Crew der Deep Fathom kennen. Jack befindet sich mit seinem Tauchboot, der Nautilus, gerade auf einem Tauchgang um ein gesunkenes Schiff zu finden das mehrere Tonnen Gold an Bord gehabt haben soll als es unterging. James Rollins weiß wirklich wie er den Leser fesseln kann. Die Beschreibung der Unterwasserwelt und die Bedienung des Tauchbootes haben mich sofort faszinert und gefesselt. Dazu kommt noch, das Jack und seine Crew mir sofort sympathisch waren und ich die Geschehnisse um diese Gruppe mit allergrößter Freude beobachtet habe. Da die Deep Fathom als Bergungsschiff eingetragen ist, wird sie zu der Absturzstelle der Air Force One gerufen um dabei zu helfen die beiden Blackboxes des Flugzeuges zu bergen. Nur ungern nimmt sich Jack dieser Aufgabe an. Er hat die Brücke zu seinem alten Leben bei den Navy SEALS alle abgebrochen und ist nicht sehr erpicht darauf diese wieder aufzubauen. Jedoch bleibt ihm keine andere Wahl.
Beim erkunden der Absturzstelle, entdeckt Jack eine geheimnissvolle Kristallsäule mit merkwürdigen Eigenschaften und eingeritzten Hieroglyphen.
Während Jack im Zentralpazifischen Becken diesen unglaublichen Fund macht, haben die Beben in Japan etwas anderes zu Tage geführt. Vor der Küste von Yonaguni, in der unmittelbaren Nähe von Okiwana, hat das Meer zwei steinerne Pyramiden zusammen mit einer ganzen versunken Stadt an die Oberfläche gebracht. Karen, deren Urgroßvater die Theorie aufgestellt hatte, das es einen weiteren, verschollenen Kontinenten gegeben hat, zieht mit ihrere Freundin Miyuki los um die Ruinen zu erkunden und stößt dabei auf eine unglaubliche Entdeckung. Nachdem die beiden ins Innere der Pyramide geflohen sind, entdecken sie unterirdisch einen Raum an dessen Decke ein Sternensystem zu entdecken ist und an dessen Wänden die gleichen Hieroglyphen zu finden sind wie an Jacks Säule - zusammen mit einem weiteren Kristall der sein Gewicht zu verändern scheint. Mithilfe von Miyukis Wundercomputer der mich sehr an Kit aus der Nightrider Serie erinnert - Gabriel ist ebenso eine künstliche Intelligenz wie Kit es ist - machen die beiden Frauen sich daran die Zeichen langsam zu übersetzen. Doch so einfach ist das nicht.
Irgendwann im Laufe des Buches stoßen die beiden Teams aufeiannder, doch das dauert eine ganze Weile.
Allerdings geht es nicht nur um die historischen Entdeckungen. Nein, es geht auch um einen Krieg und um eine Einheit von skrupellosen Männern die alles daran setzen Jack auszuschalten. David Spangler ist einer von Jacks ehemaligen Teammitgliedern und wohl der Mensch auf Herzen, der Jack am meisten hasst. Jack bekam den Platz im Shuttle Atlantis der eigentlich David zugestanden hatte und zudem waren Jack und Davids Schwester Jennifer liiert. Jennifer starb beim Absturz der Atlantis und Davids Groll auf Jack schreckt vor nichts zurück. Als er also den Auftrag erhält, den Absturz der Air Force One so aussehen zu lassen als wäre es Sabotage der Chinesen gewesen, ergreift er die Möglichkeit und versucht im gleichen Atemzug Jack, der ja an der Bergung des Flugzeuges beteiligt ist, ein für allemal aus dem Weg zu räumen.
Der neue Präsident hat Erfolg und schon wenig später sprechen die USA eine Kriegserklärung gegen China aus. Man bekommt diesen Krieg nur am Rande mit, aber es reicht um einen einen eiskalten Schauer zu verursachen. Die Crew um den neuen Präsidenten herum und Davids Teammitglieder... das waren die Sichtweisen auf die ich gerne hätte verzichten können. Wie kann ein Mensch nur derart skrupellos und widerwärtig sein? Wie kann man sich darauf freuen unschuldige Zivilisten zu töten, nur weil diese einem auf den Nerv gehen? David ist ein absolut widerwärtiger Mann und ich habe oftmals wirklich gezittert, vor Sorge er könnte Erfolg haben.
In Im Dreieck des Drachen geht es also nicht nur um eine Entdeckung die die ganze Welt gefährden könnte, sondern auch um die großen Mächte die nichts besseres zutun haben als einen Krieg zu fechten und einer Truppe von Soldaten, die bereit sind den Rachedurst ihres Anführers zu stillen.
Eine sehr spannende Mischung die mich nichtmehr losgelassen hat. Die 600 Seiten sind wie im Rausch an mir vorbei geflogen. Mit Charakteren die einem ans Herz wachsen und einem Plot der einen mitreißt und fesselt, hat James Rollins wieder ganze Arbeit geleistet. Auch an eine kleine Liebesgeschichte hat der Autor wieder gedacht, die sich jedoch sehr dezent im Hintergrund entfaltet und die Geschichte an sich nicht beeinflusst. Wie gut er so etwas einbauen kann, hat mich schon in Sub Terra beeindruckt.
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Fazit
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Ein absolut spannendes Buch das sowohl viele historische Geschichten, als auch wissenschaftliche Aspekte bietet. Ich liebe die Charaktere. Sie haben viele Facetten, sind interessant und liebenswürdig. Ja selbst Gabriel, der KI hat es mir angetan. Was ich an Büchern dieser Art liebe, ist die Tatsache das man beim lesen wahnsinnig viel lernt. Vor allem für jemanden wie mich - ich liebe Geschichten anderer alter Völker - hat James Rollins hier wieder einen richtigen Leckerbissen geboten.
Obwohl das Buch doch viele mythische Aspekte hat, erscheinen diese durch die wissenschaftlichen Teile des Buches, vollkommen real und keineswegs an den Haaren herbegezogen. Man hat das Gefühl, als könnte es so etwas tatsächlich geben. Allein das ist ein Erfolg auf ganzer Linie. Ich freue mich auf weitere Bücher des Autors. Eines habe ich noch hier liegen, ein anderes wird im Juli ebenfalls neuaufgelegt und ihr könnt euch sicher sein das dieses ebenfalls in meinem Regal landen wird ;-)