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BianFox

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Schwesterlein, komm stirb mit mir (ISBN: 9783499242175)

Bewertung zu "Schwesterlein, komm stirb mit mir" von Karen Sander

Schwesterlein, komm stirb mit mir
BianFoxvor 11 Jahren
packender Thriller

Inhaltsangabe:

Liz Montario ist eine angesehene Psychologin, die sich besonders gut in die Köpfe von Serienmördern hineinversetzen kann. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass Hauptkommissar Georg Stadler sie in seinem Team haben möchte, als sich der Verdacht erhärtet, dass ein Serienmörder im Raum Düsseldorf unterwegs ist.

Doch Liz hat ihre eigenen Probleme, denn sie wird selbst von jemanden bedroht, der ihr immer wieder Briefe schreibt. Briefe, die erahnen lassen, dass der Absender sehr viel über sie weiß. Doch noch ahnen weder Liz noch Stadler, wie groß die Gefahr tatsächlich ist, denn es geschehen weitere skrupellose Morde, die die Schlinge um Liz immer enger ziehen.

Bewertung:

Wer einen kreativen und verschlungenen Thriller lesen möchte, ist hier genau an der richtigen Adresse. Die Story ist vielschichtig, verwirrend und an vielen Stellen nicht vorhersehbar oder nimmt letztendlich eine andere Wendung als erwartet. Besonders die Verknüpfung zwischen Vergangenheit und Gegenwart, die dem Leser in kleinen Dosen, zum Beispiel in Form von Zeitungsbeiträgen oder Gedankenfetzen präsentiert wird, lassen die Geschichte lebendig werden.

Der Leser begibt sich mit den Figuren auf die Jagd nach des Rätsels Lösung und taucht dabei immer tiefer besonders in das Leben von Liz ein. Sowohl sie als auch Stadler als Hauptkommissar machen diesen Thriller so lebendig. Sanders ist es wirklich gelungen, Persönlichkeiten zu erschaffen, die Hand und Fuß haben, dabei weder langweilig noch stereotyp sind, sondern einfach lebendig. So machen Ermittlungen Freude.

Dabei darf man die Morde nicht vergessen, die die Abgründe der Menschheit offenlegen, die an Skrupellosigkeit kaum zu übertreffen sind. Dabei erscheinen die Analysen des Tathergangs sowie des Täterprofils von Sanders gut recherchiert, ohne die schriftstellerische Freiheit zu vernachlässigen.

Das Ergebnis ist ein spannender, packender und wirklich lesenswerter Thriller, der nicht nur durch den Tathergang, sondern insbesondere durch seine Hauptdarsteller überzeugt. Da dies der Beginn einer Reihe des Ermittlerduos Liz Montario und Georg Stadler sein soll, freue ich mich bereits jetzt auf den nächsten Fall, zumal dieses Ende Raum für Spekulationen lässt.

Fazit:

Ein spannender und verwinkelter Thriller, der durch die Story aber insbesondere durch seine Protagonisten überzeugt. Ich kann ihn nur empfehlen.

Cover des Buches Die Goldputzerin (ISBN: 9783942884976)

Bewertung zu "Die Goldputzerin" von Jana Barth

Die Goldputzerin
BianFoxvor 11 Jahren
Abgebrochen!

Inhaltsangabe:

Rob ist genervt von der modernen Welt. Jedoch hat er schon einen Plan, um der Hektik, der Überlastung und dem Stress entkommen zu können. Die Gründung eines eigenen Staates auf einer unbesiedelten Insel ist seine Lösung. Es dauert nicht lange, bis er genügend Anhänger gefunden hat, um sein Projekt zu verwirklichen. Auf der Insel angekommen, stellt Rob, der sich selbst fortan Ivar nennt, sofort die Verhältnisse klar. Er wird der Herrscher über das Land sein. Als er sich nach einer intellektuellen und emotionalen Beziehung zu einer Frau sehnt, stößt er auf die Goldputzerin Mathilda. Keine Frau hatte es ihm je so angetan, wie sie und er setzt alles daran, sie für sich zu gewinnen.

Bewertung:

Leider ist dies wieder einer der traurigen Momente, in der meiner Leserherz aufgeben musste – nach 122 Seiten habe ich diesen Roman abgebrochen, weil ich mir das einfach nicht mehr zumuten konnte. Selten habe ich in einem Roman so viel Bla-Bla gelesen wie hier, obwohl das Thema an sich ganz spannend hätte sein können: Aussteiger beschließt auf einsamer Insel einen eigenen Staat zu gründen.

Doch bereits die Art und Weise, wie Rob seine Untertanen anwirbt, ist alles andere als überzeugend. Überweise mir 100 Euro und komm mit. Klar! Auf der Insel präsentiert sich dann ein ähnliches Bild: Ich sage, was zu tun ist, und ihr tut. Sicher doch! Dann folgt eine Reihe völlig sinnloser Dialoge übers Essen oder über Gott und die Welt, die einfach schrecklich sind. Hier als Beispiel ein Dialog zwischen Schwester und Bruder:

“Klingt fasst, als wärst du besessen von ihr”, Thuri lachte.

“Nein, so ist es nicht. Aber ich weiß, dass ich ohne diese Frau gar nicht existieren kann. Meiner Auffassung nach, ist das Liebe.”

“Ich glaube, ich kann deinen Gedankengang nachvollziehen, auch wenn für mich nach wie vor mehr als nur ein Aspekt dazu gehört.” (S. 116)

Anderes Beispiel – Geschwister beim Kochen:

Das Wasser im Kessel begann zu brodeln.

“Wie weit bist du mit deinem Gemüse? Das Wasser kocht”

“Fast fertig. Die Zwiebeln und Karotten kannst du schonmal reinwerfen.” (S. 108)

Muss man mehr sagen? Jeder Zeile dieses Buches merkt man an, dass es aus der Feder einer 16-Jährigen entsprungen ist. Alles klingt nach einem Versuch in einem Literaturkurs in der Schule. Es gibt kein Konzept, nur Figuren und Landschaften aus Pappmaschee, flach, grau, eindimensional.

Fazit:

Nix für mich!

Cover des Buches Assassino (ISBN: 9783760786810)

Bewertung zu "Assassino" von Gerd Ruebenstrunk

Assassino
BianFoxvor 11 Jahren
Überzeugender Abenteuerroman vor fantastischer Kulisse

Inhaltsangabe:

Kati ist zusammen mit ihrem Kollegen Chris im Auftrag ihres Vaters in Dubrovnik unterwegs, um nach einer antiken Fibelscheibe zu suchen. Doch dieser Auftrag ist so anders als all die anderen vorher. Kaum in der Stadt angekommen, wird Kati in einer Gasse überfallen und kann nur entkommen, weil ihr Ilyas zu Hilfe kommt. Doch auch um ihn ranken sich viele Geheimnisse, nicht zuletzt, weil dieser sein Gedächtnis verloren hat und sich so ganz anders verhält als alle anderen Jungen seines Alters.

Doch dies ist auch gut, denn der Überfall ist erst der Beginn der Gewalt, die Kati umgibt. Denn nur mit Hilfe von Ilyas und ihren Freunden gelingt es Kati, sich den Gefahren zu entziehen – noch …

Bewertung:

Dies ist ein wirklich gelungener Einstieg in eine Fantasy-Reihe, die viel Neues zu bieten hat. Schon allein die Tatsache, dass die Handlung mal nicht in London oder Amerika spielt, ist eine willkommene Abwechslung. Als Schauplätze fungieren Dubrovnik und Istanbul, beides Städte, die ihre eigene Geschichte und ihre eigenen Legenden haben: Also der ideale Ort, eine fantastische Geschichte zu erzählen.

Diese Geschichte mag einige Leser an Indiana Jones erinnern, was mir persönlich sehr gefallen hat. Ein antikes Fundstück, dessen Legenden und Magie weit in die Vergangenheit reichen und diese wieder zum Leben erwecken. Dies garantiert Spannung, zumal sich die Suche nach dem begehrten Stück alles andere als einfach gestaltet. Geschickt vermag Ruebenstunk die Geschichte des Orients mit dem modernen Leben in diesen Städten zu verbinden, das Flair und die Geheimnisse, die in den Straßen zu finden sind, in seine Handlung einfließen zu lassen, sodass sich die Siche zu einem echten Abenteuer entwickelt, welches vom Leser gerne verfolgt wird.

Zudem entwirft Ruebenstunk eine handvoll Charaktere, die allesamt ihre Eigenart haben und so lebendig werden. Besonders ist mir der Eigenbrödler Seamus ans Herz gewachsen, weil er ein Kautz und ein echter Freund ist, ohne dabei zu durchschaubar zu sein. Selbstverständlich fasziniert auch der gutaussehende Ilyas. Auch die Hauptfigur Kati kann überzeugen, ist sie doch anders als die typischen Teenager aus anderen Jungendromanen: intelligent und selbstbewusst und endlich nicht so ein Naivchen!

Alles in allem hat mich dieser Roman sehr überzeugt, auch wenn wohl so mancher Historiker die Hände über dem Kopf zusammenschlagen dürfte. Mich hat die Mischung aus Fantasy und realer Geschichte sehr angesprochen, sodass ich gerne weiterverfolgen möchte, wie es mit Kati, Ilyas und Co weitergeht, denn das kann nicht das Ende gewesen sein!

Fazit:

Ein überzeugender Roman, der die abenteuerliche Jagd nach einem antiken Schatz, eine fantastische Kulisse, sowie genügend Fantasyelemente zu einer gelungenen Komposition zu verbinden vermag.

Cover des Buches Nox , Das Erbe der Nacht (ISBN: 9783522201155)

Bewertung zu "Nox , Das Erbe der Nacht" von Michael Borlik

Nox , Das Erbe der Nacht
BianFoxvor 11 Jahren
Leider nicht überzeugend

Inhaltsangabe:

Tara lebt ein Leben auf der Flucht. Seit ihre Großmutter die Prophezeihung ausgesprochen hat, will der Rat der Nox ihren Tod, um einen neuen Krieg zwischen der Hölle und dem Himmel zu verhindern, denn dies würde das Ende der Menschheit bedeuten.

Doch als Taras Eltern entführt werden, bleibt ihr keine andere Wahl, als sich ihrem Schicksal zu stellen. Kurzerhand macht sie sich auf die Suche nach ihnen und findet in drei jungen Männern ungewöhnliche verbündete.

Bewertung:

Ganz ehrlich? Ich hatte wirklich mehr von diesem Roman erwartet, denn immerhin vereinen sich in ihm die Kreaturen der Nacht und die Kreaturen des Himmels, was sicherlich eine gute Grundlage für eine spannende Geschichte sein könnte. Doch dieser Geschichte kann ich bis zum Schluss nicht richtig folgen. Bereits die Umstände, die für Taras Schicksal verantwortlich sind, bleiben mir bis ein Rätsel. Meiner Meinung nach kann Borlik nicht überzeugend darlegen, warum gerade Tara die Auserwählte ist. Das ganze Drumherum ist zu komplex und wird im Laufe der Handlung nur umso verwirrender, als das der Leser wirklich zur Geschichte vordringen kann.

Die Suche nach den Eltern selbst kann sicherlich als teilweise spannend bezeichnet werden, wirkt an manchen Stellen jedoch auch stark herbeigeführt und dadurch unlogisch. Plötzlich tauchen Figuren auf, deren Sinn nicht deutlich gänzlich deutlich wird. Mir erweckt sich der Eindruck, dass diese nur geschaffen wurden, um die Handlung irgendwie voranzutreiben, ohne wirklich logisch ins Konzept zu passen.

Dies mag auch daran liegen, dass die Figuren selbst hohl bleiben. Tara entpuppt sich als taffes Mädchen mit außergewöhnlichen Fähigkeiten, mit einem Hang zur Selbstopferung und der dazugehörigen Zuneigung zu Menschen, die sie natürlich nicht lieben darf. Das alles kommt einem irgendwie bekannt vor und langweilt mich zunehmens. Die Freunde an ihrer Seite passen dann ebenso ins Schema, besser noch ins Klischee, sodass da wahrlich wenig Neues zu erwarten ist. Das überzeugt leider nicht.

Dazu passen dann auch die hölzernen Dialoge, die irgendwie unspannend sind. Irgendwie weiß der Leser immer, was die Figur wohl gerade denkt und als nächstes sagen wird. Dadurch wird die Geschichte auch ein Stück weit vorausschauend, bis zu dem Punkt, an denen eben bereits benannte Figuren auftauchen, die irgendwie nicht ins Konzept passen oder gänzlich formlos bleiben.

Das alles bringt mich zu dem Schluss, dass ich mich wirklich langsam fragen muss, ob ich eine Pause von derlei Romanen einlegen sollte. Denn irgendwie gibt es kaum mehr Überraschendes für mich. Während mich bei anderen Romanen immerhin noch die Geschichte und die Umstände faszinieren konnten, bleibt für mich das Konzept dieses Romans bis zum Ende im Verborgenen und einfach zu konstruiert. Schade.

Fazit:

Mich hat der Roman nicht überzeugt, denn es fehlen ein schlüssiges Konzept, griffige Figuren sowie die Spannung.

Cover des Buches Shotgun Lovesongs (ISBN: 9783608980080)

Bewertung zu "Shotgun Lovesongs" von Nickolas Butler

Shotgun Lovesongs
BianFoxvor 11 Jahren
Ein absolutes Lesehighlight !!!

Inhaltsangabe:

Der Roman erzählt die Geschichte fünf Freunde, die trotz verschiedener Lebenswege den Bezug zur Heimat und zueinander nie verloren haben. Es wird von einem gefeierten Star erzählt, der weltweit seine Platten verkauft, einem Rodeostar, der durch einen Unfall seine Berufung verlor, einem Farmerpaar, das müßig arbeiten muss, um die Familie ernähren zu können, und einem erfolgreichen Rohstoffexperten, der wieder zurück in die Heimat kommen möchte. Aber nicht nur ihre Freundschaft verbindet sie, sondern die Sehnsucht nach Heimat, nach Zuneigung und Nähe. Doch die Freunde müssen lernen, dass Hoffnungen nicht immer so einfach zu erreichen sind, dass Steine den Weg säumen und das Dinge ins Rollen gebracht werden können, die lieber im Verborgenen geblieben wären.

Bewertung:

Dieser Roman ist zweifelsohne ein Lesehighlight dieses Jahres. Schon lange habe ich nicht mehr solch ein gefühlvolles und beeindruckendes Buch in den Händen gehalten. Dabei fällt es sehr schwer die Geschichte in Worte zu fassen, denn diese spielt zwischen den Figuren und somit oftmals zwischen den Zeilen. Hier liegt die Magie, die Kostbarkeit dieses Romans. Selten habe ich einen Roman gelesen, der so viel Feingefühl für die Sprache, so viel Gespür für die kleinen Gesten offenbart wie dieser.

Butler schafft es, Figuren zum Leben zu erwecken, die eigentlich ganz gewöhnlich sind, dann aber wieder nicht. Jeder dieser 5 Freunde hat seinen eigenen und besonderen Charakter, jeder dieser Figuren trägt sein eigenes kleines Geheimnis mit sich durch die Welt des nördlichen Amerikas. Jede Geste, jede Handlung und jeder Gedanke scheint hier irgendwie bedeutend, jedoch ohne aufzutragen.

Die Geschichte breitet sich vor dem Leser aus, ohne dass dieser richtig merkt, wie komplex das Leben doch eigentlich ist. Immer wieder taucht er in die Gedanken der einzelnen Figuren ein, die nicht nur Vieles über sich, sondern auch ganz Vieles über die Freunde und die Verbindnung zueinander preisgeben. Dabei vermag es Butler geschickt zwischen dem Hier und Jetzt und der Vergangenheit zu wechseln und dies auf eine so raffinierte und sympathische Art und Weise, die den Leser nur staunen lassen.

Dieser Roman lebt somit nicht nur durch die durch und durch fantastisch gezeichneten Figuren, sondern auch durch Butlers Sprachwelt und seiner ganz besonderen Gabe, Gedanken zu einer Einheit zu verknüpfen. Und so schwer es auch sein mag, den Inhalt dieser Kostbarkeit zusammenzufassen, kann doch gesagt werden, dass dieser Roman ein Loblied auf die Freundschaft und auf die (Zwischen-)Menschlichkeit.

Fazit:

Ein wundervoller Roman und ein absolutes Lesehighlight über Freundschaft, Liebe und der Sehnsucht nach Heimat.

Cover des Buches Mystic City - Das gefangene Herz (ISBN: 9783473400997)

Bewertung zu "Mystic City - Das gefangene Herz" von Theo Lawrence

Mystic City - Das gefangene Herz
BianFoxvor 11 Jahren
Fantastische Kulisse mit hölzernen Figuren darin

Inhaltsangabe:

Nach einer verherrenden Umweltkatastrophe steht die Stadt New York unter Wasser. Die Menschen leben in auf Säulen errichteten Hochhäusern, den Hosten. Jedoch nicht alle: Die arme Bevölkerung sowie die Mystiker leben in der Tiefe, in den Kanälen unter schrecklichsten Bedingungen.

Seit dem großen Feuer, für das die Mystiker verantwortlich gemacht werden, herrscht ein angespanntes Verhältnis zwischen den reichen Horstbewohnern und der übrigen Bevölkerung, was zu weitreichenden Konflikten geführt hat. Doch die arme Bevölkerung schöpft Hoffnung, da eine Mystikerin gute Chancen hat, die Bürgermeisterwahl zu gewinnen. Dies wollen die führenden Familien, die Fosters und Roses, durch eine Heirat ihrer Kinder Thomas und Aria verhindern. Doch Aria fühlt sich bei dieser ganzen Sache nicht wohl. Nach einem Gedächtnisverlust fühlt sie sich nicht mehr wohl in ihrer Haut und ihre Gedanken kreisen immer wieder um einen unbekannten Jungen. So begibt sie sich auf Spurensuche, ohne zu ahnen, in welche Gefahr sie sich dabei begibt ...

Bewertung:

Die Kulisse, in der dieser Roman spielt, ist wahrlich filmreif. Mit vielen tollen Ideen und einer gewissen Detailtreue schafft es Lawrence, den Leser in eine futuristische Welt zu entführen, die sich wie ein Film vor dem inneren Auge abspielt. Auch wenn so manchem Leser sicherlich einige Aspekte aus anderen Lektüren bekannt sein dürften, schadet es dieser Szenerie nicht.

Im Grunde hat Lawrence hierdurch eine optimale Ausgangsposition für einen wirklich aufregenden Roman geschaffen, der nur durch eine spannende Handlung sowie interessanten Charakteren ausgestattet hätte werden müssen. Leider gelingt genau dies nicht. Die Geschichte, die sicherlich in ihrer Konzeption als spannend und ideenreich bezeichnet werden kann, scheitert an ihrer Umsetzung. Zu offensichtlich sind viele Handlungsschritte und gewollte Überraschungen, die der Leser viel zu leicht aufdecken kann. So ist dem Leser leider viel zu früh das Ende der Geschichte bekannt.

Auch die Charaktere können dieses Manko nicht wettmachen. Aria, der Hauptcharakter, besticht durch ihre Naivität und ihr unlogisches Verhalten, was sie einfach unglaubwürdig und oberflächlich erscheinen lässt. So beschreibt sie etwa ihre Sorge, in den Kanälen alleine umherzuwandern, tut dies beharrlich und ohne lange nachzudenken, trotzdem ständig und immer wieder. Der Verlust eines ihr geliebten Menschen tut sie mit einer für den Leser nicht nachvollziehbaren Akzeptanz ab, die keinerlei Emotion beim Leser hervorrufen. So wie sie bleiben auch viele andere Charaktere zu oberflächlich und zu farblos. Lediglich zwei Figuren können dann immerhin kurzzeitig überraschen.

Zudem merkt man, dass dies der Debütroman von Lawrence ist. Die Dialoge wirken gestellt und hölzern, Handlungsweisen wirken aus der Luft gegriffen und emotionale wie actiongeladene Situationen können beim Leser nicht die sicherlich gewünschte Reaktion hervorrufen. Zu hoffen bleibt, dass Lawrence aus diesen Fehlern lernen kann, sodass der bereits geplante zweite Teil mehr überzeugen kann.

Fazit:

Ein Roman mit eine filmreichen Kulisse, in der sich farblose Charaktere in einer zu offensichtlichen Handlung bewegen, sodass wenig Emotionen beim Leser hervorgerufen werden.

Cover des Buches Der Lavendelgarten (ISBN: B00BKJ6P18)

Bewertung zu "Der Lavendelgarten" von Lucinda Riley

Der Lavendelgarten
BianFoxvor 11 Jahren
Lucinda Riley: Der Lavendelgarten

Inhaltsangabe:

Emilie de la Martinières erbt nach dem Tod ihrer Mutter nicht nur deren Vermögen sondern auch ein herrschaftliches Château in der Provence, welches jedoch mehr als renovierungsbedürftig ist. Dies an sich wäre schon eine gewaltige Aufgabe, doch Emilie hat ein weiteres Problem: Jahrelang hat sie alles versucht, um sich ein Leben in Paris jenseits ihrer Herkunft aufzubauen.

So steht Emilie vor der Entscheidung, ob sie das Château verkaufen soll und somit in ihr eigenes Leben zurückkehren kann, oder ob sie sich für das Erbe und somit für ihre Herkunft entscheidet. Vielleicht kann die Konfrontation mit der Familiengeschichte ihr dabei weiterhelfen. Immerhin versucht ihr der nette Kunsthändler Sebastian weiterzuhelfen. Doch auch er trägt ein Geheimnis mit sich, welches sich unweigerlich immer mehr mit Emilies verknüpft …

Bewertung:

Ähnlich wie bei “Das Mädchen auf dem Klippen” sind auch in diesem Roman zwei Handlungsstränge eng miteinander verknüpft: Emilies Geschichte, die im Hier und Jetzt spielt, basiert auf der Familiengeschichte der Martinières, die vorrangig vom alten Weinbauer Jacques erzählt wird. Dieses Mal spielt die Geschichte im 2. Weltkrieg, wobei es insbesondere um den Widerstand und die englischen Agenten geht, die nach Frankreich ausgesandt worden waren, um Informationen zu beschaffen, oder den Rebellen zu helfen.

Hier muss man sagen, dass der Leser, gerade der deutsche Leser, eine interessante und vielleicht für ihn neue Einblicke in die Geschehnisse des Zweiten Weltkrieges bekommt, da der Fokus hierbei auf die Maßnahmen Englands und Frankreichs gelegt wird, und nicht Deutschland im Mittelpunkt steht. Dabei gelingt es Riley meiner Meinung nach mit diesem heutzutage immernoch heiklen Thema in angemessener Weise umzugehen. Die Geschichte wirkt so lebendig und ehrlich, als wenn sie so oder so ähnlich tatsächlich hätte geschehen sein können.

Landschaftlich spielt dieser Roman in der Provence, die durch die Beschreibungen im Roman für den Leser förmlich zum Greifen nahe wird. Das Anwesen in Gassin, welches tatsächlich existiert, muss traumhaft schön gelegen sein. Nur der Lavendelgarten, mit der die deutsche Ausgabe betitelt wurde, findet eigentlich keine Erwähnung im Roman, aber darüber kann der Leser getrost hinwegsehen.

Wie auch schon bei “Dem Mädchen auf den Klippen” gelingt es Riley auch hier die historischen Figuren besser zu zeichnen. Dies scheint ihr in der Tat mehr zu liegen. Emilie bleibt für mich bis zum Schluss zu farblos, zu willenlos, obwohl sie sich doch mit aller Macht eine Existenz jenseits ihrer Familie aufbauen möchte. Sie verhält sich dankbar naiv, was für die Geschichte nicht zuträglich ist, da ihr Verhalten und das Verhalten der anderen Personen ihr gegenüber, z. B. Sebastian, zu vorhersehbar wird. So ist dann auch das Ende nur teilweise überraschend, dazu vornehmlich im historischen Kontext und weniger bei Emilie.

Fazit:

Ein Roman mit einer interessanten historischen Geschichte mit dazu passenden und spannenden historischen Figuren, dafür mit einer zu offensichtlichen Story im Hier und Jetzt.

Cover des Buches Das Mädchen auf den Klippen (ISBN: 9783442477890)

Bewertung zu "Das Mädchen auf den Klippen" von Lucinda Riley

Das Mädchen auf den Klippen
BianFoxvor 11 Jahren
Lucinda Riley: Das Mädchen auf den Klippen

Inhaltsangabe:

Grania Ryan sucht nach einer Fehlgeburt Zuflucht bei ihren Eltern in Irland. Ihren langjährigen Freund Matt lässt sie dabei völlig hilflos in New York zurück. Bei einem Spaziergang entlang der Steilküste nahe ihres Heimatdorfes entdeckt Grania dabei ein Mädchen, was gefährlich nahe am Abgrund der Klippen steht, barfuß und nur mit einem Nachthemd bekleidet. Reflexartig zerrt sie das Mädchen namens Aurora vom gefährlichen Abgrund zurück.

Ohne es zu ahnen soll diese Begegnung Granias ganzen Leben verändern. Mehr und mehr lüftet sie das Geheimnis des Mädchens und die Verbindung, die es mit ihrer Familie hat.

Bewertung:

Die Geschichte wird aus der Sich Auroras erzählt, die sich zwischenzeitlich in Form von Gedankenfetzen zu Wort meldet. Sie erzählt die Geschichte zweier Frauen, einmal die Geschichte von Mary aus dem Jahre 1914 und die Geschichte von Grania aus der heutigen Zeit. Dies geschieht nicht chronologisch sondern abwechselnd, sodass der Leser nur allmählich über die Zusammenhänge aufgeklärt wird, was zu einer gewissen Spannung beiträgt.

Sowohl Mary als auch Grania sind für ihre Zeit sehr mutige Frauen, die das Schicksal auf eine harte Probe stellt, sodass sie riskante Entscheidungen treffen müssen. Während mir dabei die Figur der Mary ausgesprochen gut gefällt, weil sie selbstlos und tapfer für das offensichtlich Richtige eintritt, ohne an ihr eigenes Schicksal zu denken, ist mir die Figur der Grania zu naiv und blind für die wahren Ereignisse. Sie lässt sich eher vom Schicksal treiben, ohne sich selbst zu sehr im Klaren darüber zu sein, was eigentlich gerade passiert. So übersieht sie Offensichtliches, was sie ein Stück weit unglaubwürdig macht. So wird dem Leser doch Vieles schnell klar, was dem Fortgang der Geschichte nicht förderlich ist.

Riley bedient sich einem einfachen Sprachstil, was ein flottes Vorankommen garantiert. Der Leser sieht sich hier nicht mit all zu großer Sprachraffinesse konfrontiert, was man vermutlich bei solch einem Roman auch nicht erwartet. Immerhin fließen die Standesunterschiede in die Sprachgestaltung ein. Was Riley aber gelingt, ist das Darstellen der bezaubernden Landschaft Irlands. Hier merkt man, dass sie hier aufgewachsen ist, und das sie eine große Liebe für dieses Land empfindet. Hierdurch wird sie viele Leser überzeugen.

Fazit:

Ein Roman mit liebevollen Landschaftsdarstellungen und einer Geschichte um zwei Hauptfiguren, die nur teilweise überzeugt.

Cover des Buches Dead Ever After (ISBN: 9780425267660)

Bewertung zu "Dead Ever After" von Charlaine Harris

Dead Ever After
BianFoxvor 11 Jahren
Ein würdiger Abschluss

Inhalt:

Sookie versucht sich, nachdem sie Sam wieder ins Leben zurückgeholt hat, wieder auf das normale Leben zu konzentrieren. Doch wie immer vermag ihr das nicht zu gelingen: Sam verhält sich seit seiner Rückkehr ins Leben seltsam, Eric verstrickt sich weiter in Vampirmachenschaften, was die Beziehung zu Sookie verschlechtert. Als dann kurz darauf die Leiche von Arlene gefunden wird und Sookie verdächtigt wird, gerät ihre Welt ordentlich ins Wanken.

Bewertung:

Da ist es nun, das große und definitive Ende der Sookie-Reihe. Ganz so fulminant, wie erwarten, ist es in der Tat nicht. Dennoch bleibt sich Harris treu: Obwohl Sookie alles versucht, um in ihrem wieder mehr Ordnung und Alltag zu bringen, gelingt es der übernatürlichen Welt immer wieder für Chaos zu sorgen.

Das führt dazu, dass Sookie nahezu verzweifelt, sogar ans Aufgeben denkt. Sie fühlt sich allein gelassen, einsam und überhaupt nicht mehr Herr ihrer Lage. Doch sie bekommt unerwartet Hilfe. Um nicht zu viel vorwegzunehmen, soll hier nur gesagt sein, dass Harris so einige Charaktere ihrer Reihe noch einmal in Erscheinung treten lässt, sodass sich der Leser auch von ihnen verabschieden kann. Dies schien der Autorin ein tiefes Bedürfnis zu sein, was aber dazu führt, dass sich die Handlung in Kleinigkeiten und Alltäglichkeiten wie etwa Teetrinken oder Einkaufen verstrickt, was der Spannung nicht zuträglich ist.

Dennoch bekommt der Leser auch die gewohnte Action und das gewohnte und so geliebte Chaos um Sookie geboten. Der berühmte Witz bleibt aber leider beim Finale oft im Verborgenen, was ich persönlich Schade finde. Das große Finale ist dann sowohl überraschend als auch nicht. Es soll an dieser Stelle nur so viel gesagt werden, dass sich Sookie letztendlich in Sachen Liebe entscheidet. Die große Frage, auf die alle Leser gewartet haben, wird zum Schluss also beantwortet werden. Fraglich ist, ob alle Leser mit dieser Lösung zufrieden sein werden...

Fazit:

Ein würdiger Abschluss der Sookie-Reihe, bei dem Fans sicherlich über einige Schwächen hinwegsehen müssen, um am Ende die alles entscheidende Frage beantwortet zu bekommen.

Cover des Buches Jungen! Wie sie glücklich heranwachsen (ISBN: 9783895300837)

Bewertung zu "Jungen! Wie sie glücklich heranwachsen" von Steve Biddulph

Jungen! Wie sie glücklich heranwachsen
BianFoxvor 11 Jahren
Steve Biddulph: Jungen!

Klappentext:



Jungen sind anders als Mädchen: Sie zeigen häufiger
Verhaltensauffälligkeiten und geraten öfter in Schwierigkeiten. Der
australische Psychologe und Familientherapeut Steve Biddulph zeigt
Eltern, was in ihren Söhnen wirklich vorgeht, und erläutert, wie sie zu
glücklichen und selbstbewussten Männern heranwachsen: Die drei Stationen
im Leben eines Jungen, das weibliche und das männliche Gehirn, Was
Väter tun können, Mütter und Söhne ...



Bewertung:



Aus gegebenen Anlass wollte ich mich genauer mit dem Wesen und der
Erziehung eines Jungen beschäftigen, da ich als Frau und Mutter so
manches Mal an meine Verstehensgrenze komme, wenn es um das Verhalten
meines Sohnes geht. Da ich aber lieber auf meine Intuition baue als auf
irgendwelche Doktrinen, habe ich mich bis dato sehr schwer getan, was
die sogenannten Erziehungsratgeber betrifft. Bis mich eine
gleichgesinnte Mutter auf dieses Büchlein aufmerksam gemacht hat.



Das Sachbuch versteht sich selbst als ein "Plädoyer für ein neues
Verständnis von Jungen" und eben keine Doktrin. Und so wird man hier
vergeblich auf einen Erziehungsleitfaden warten. Biddulph verfolgt
vielmehr die psychologische Herangehensweise. So erfährt man etwas über
die biologischen und entwicklungsbedingten Verhaltensweisen von Jungen,
oder über die Unterschiede zwischen dem männlichen und dem weiblichen
Gehirn. Daraus zieht Biddulph Schlüsse für den Umgang mit Jungen, etwa
die Rolle von Vater und Mutter, die Bedeutung von Sport und die
Schlussfolgerungen, die das Schulsystem aus diesen Erkenntnissen
gewinnen sollte.



Da das Plädoyer sich mit allen Altersstufen bis hin zum erwachsenen
Mann richtet, kann es ein stetiger Begleiter für Eltern sein.
Gleichzeitig bedeutet dies aber auch, dass es eben nur bedingt dazu
geeignet ist, in Fragen der Erziehung weiterzuhelfen. Hier müsste bei
Bedarf weitere Lektüre herangezogen werden. Dies ist aber auch gar nicht
die Absicht dieses Buches. Es will vielmehr das Verständnis dafür
wecken, dass Jungen eben anders sind als Mädchen, dass ihr Verhalten aus
evolutionärer Sicht ein ganz anderes sein muss und das sich sowohl
Eltern als auch die Gesellschaft auf diesen Umstand einstellen müssen.



Fazit:



Ein durchaus ansprechendes Buch, das die Unterschiede zwischen
Jungen und Mädchen deutlich macht, sowie aufzeigt, welche Konsequenzen
daraus resultieren.

Über mich

Lieblingsgenres

Kinderbücher, Fantasy, Krimis und Thriller

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