Bewertung zu "Das Flüstern des Lebens" von Katharina Fuchs
Corinna Waldeck, Besitzerin einer Kaffee-Plantage in Tansania und erfolgreiche Unternehmerin, stirbt nach einem Autounfall in Afrika. Ihre Familie in Deutschland trauert und fragt sich, was nun aus der Münchener Villa, in der Corinnas Zwillingsschwester lebt, sowie aus dem lukrativen Unternehmen und der fernen Plantage werden soll. Die Testamentseröffnung bringt einige Überraschungen zutage.
Die spektakulärste Überraschung ist aber, dass Corinna eine 14jährige Tochter namens Hannah hinterlässt. Niemand aus der Familie wusste von ihr, keiner hatte sie je gesehen. Hat Corinna tatsächlich mit über 50 Jahren noch ein Kind bekommen? Und warum hat sie Hannah verheimlicht?
Katharina Fuchs hat mit „Das Flüstern des Lebens“ erneut einen sehr unterhaltsamen, lesenswerten Roman geschrieben. Dieser wird mit Sicherheit wieder eine große, vermutlich meist weibliche, Leserschaft finden. Eine Kaffee-Plantage in Tansania und eine großzügige Villa in Münchens Nobel-Viertel sind zwei reizvolle Schauplätze. Eine unkonventionelle Frau, ihre häusliche Zwillingsschwester, die abenteuerlustige Nichte, ein gieriger Erbe sowie eine unbekannte Tochter runden die Story ab. Die Autorin beschreibt das Leben in Afrika und die Kaffee-Ernte sehr anschaulich, was auf eine intensive Recherche hinweist. Außerdem spricht sie zusätzlich einige sozialkritische Themen an.
Trotzdem finde ich, dass auch dieses Buch nicht ganz an ihre Debütromane „Zwei Handvoll Leben“ und „Neuland“ heranreicht. „Fremde“ Lebensgeschichten zu einem stimmigen Roman zu verknüpfen ist sicher nicht einfach. Wahrscheinlich ist die eigene Familiengeschichte immer noch die beste.
Fazit: Trotz kleiner Abstriche ein unterhaltsames Leseerlebnis!