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BirgitConstant

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Das rote Tuch (ISBN: 9783755715610)

Bewertung zu "Das rote Tuch" von AutorInnengruppe KommPlot

Das rote Tuch
BirgitConstantvor 9 Monaten
Kurzmeinung: Eine facettenreiche Anthologie für Leser, die Neues entdecken möchten
Eine facettenreiche Anthologie für Leser, die Neues entdecken möchten

Im Rahmen einer Leserunde durfte ich die Anthologie Das rote Tuch der Autorinnengruppe KommPlott lesen. An dieser Stelle danke für das Rezensionsexemplar.

Die Anthologie bietet eine unterhaltsame und kurzweilige Sammlung von zehn Kurzgeschichten aus verschiedenen Genres, die das titelgebende Tuch auf ihre Weise in die jeweilige Handlung einbetten.

Die Vielfalt der Erzählungen bietet dabei für jeden Geschmack etwas, und so habe ich neben Geschichten, die eher nicht meinen Lesevorlieben entsprechen, auch einige Perlen entdeckt, die mich neugierig auf andere Werke der Schreibenden gemacht haben. Dazu gehörten die Geschichten „Minotaurus“ (beide Romane der Autorin kannte ich bereits), „Gold“ (mit Kopfkino pur) und „Der letzte Stier“ (kontroverse Themen, die nachdenklich stimmen).

Daneben gefielen mir noch die Sci-Fi-Erzählung „Morgen ist auch noch ein Tag“ (deprimierend einfühlsam geschrieben), für die es leider keine Kurzvita der Autorin gab, und die Tatsäche, dass die Autorin von „Müller geht“ wie ich Mediävistin ist.

So gar nicht mochte ich die Kleinschreibung der Titel über den Geschichten, was anscheinend von der Setzerin so beabsichtigt war. Außerdem gab es im E-Book auf meinem Tablet Formatierungsfehler. So fehlte beispielsweise am Ende jeder Zeile das letzte Zeichen, und die Worttrennungen waren mehr als abenteuerlich (Wohnz-immer, etc.).

Trotz dieser Kritikpunkte bietet Das rote Tuch eine abwechslungsreiche Lektüre für Leser, die gerne neue Genres und Autoren ausprobieren.

Cover des Buches Der silberne Kessel (ISBN: 9783985072958)

Bewertung zu "Der silberne Kessel" von Charlotte Fondraz

Der silberne Kessel
BirgitConstantvor 2 Jahren
Kurzmeinung: Spannend, gut recherchiert und mit einem vielfältigen Personal, das die alte Germanenwelt lebendig werden lässt.
Spannend, gut recherchiert, interessante Figuren

In Der silberne Kessel entführt uns Charlotte Fondraz gekonnt ins nördliche Jütland im 1. Jahrhundert vor Christi Geburt. Dort trifft der Leser um eine sehr ausgewogene Schar an männlichen und weiblichen Protagonisten, deren Schicksale alle über das titelgebende Gefäß miteinander verwoben sind und teilweise heftig aufeinandertreffen.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm. Er fließt so schön dahin, ist aber gleichzeitig ökonomisch und pointiert und fügt ganz nonchalant im Vorbeigehen historische Details ein, die die damalige Zeit zum Leben erwecken. Gerade am Anfang fühlt man sich ganz wunderbar in die nordische Sagenwelt versetzt. Alles ist so überzeugend erzählt, dass ich jeden Moment mit dem Erscheinen der nordischen Götter vor Ort gerechnet habe.

Nicht nur am Anfang gibt es sehr viele Namen, aber die sind allein durch die sehr unterschiedlich gewählten Namen, die Gruppierung und einzelne Akzente (der mit den Bartzöpfen, der mit dem rasierten/geschorenen Schädel) derart voneinander abgegrenzt, dass ich keine Probleme hatte, mich durchs Figurenensemble durchzufinden. Allerdings gibt es ein beachtliches Personal in dem Roman und an einigen Stellen verliert man sich ein wenig in den allseits schwingenden Zöpfe – eine Karte mit den Orten und Stämmen oder ein Personenverzeichnis für die jeweiligen Stämme und/oder Orte hätte den Roman gut ergänzt. Nichtsdestotrotz gehen die Hauptfiguren nie in dem Namensgewimmel unter. Besonders gut haben mir hier die Diebin Katek und das Mündel des Heereskönig Thorwaldshunt gefallen, die im Gegensatz zu den anderen Figuren eher zufällig als beabsichtigt in ihr Schicksal laufen.

Zum Ende hin nimmt das Buch Fahrt auf, und die Ereignisse überschlagen sich.


Mein Fazit:

Das Buch hinterlässt mich trotz allem etwas unbefriedigt.

Charlotte Fondraz ist eine interessante und vielschichtige Geschichte gelungen, die zahlreiche Einzelschicksale und die mögliche Geschichte eines historischen Artefakts erzählt. Der Roman glänzt insgesamt durch viel Fachwissen und durch einige witzige Wendungen, Überraschungen und Pläne, die voll in die Hose gehen. Er lässt eine ganze Palette unterschiedlicher Frauen- und Männerfiguren aus allen Ständen aufeinandertreffen und erweckt durch die anschauliche Erzählweise die alte Germanenwelt zum Leben.

An einigen Stellen hätte ich mir das Buch allerdings kürzer gewünscht, insbesondere beim Prolog, der Rückblende am Ende des ersten Teils des Buches oder in Szenen, wo die Rechercheergebnisse zugunsten der Handlung ein wenig in den Hintergrund hätten gestellt werden sollen.

Dass drei der Protagonisten aus reiner Selbstsucht agieren, hat mich beim Lesen wahnsinnig gestört, andererseits ist es natürlich legitim, Charaktere mit einer bösen Handlungsmotivation zu entwerfen, und das ist der Autorin gut gelungen. Ich habe diesen Charakteren den Tod an den Hals gewünscht. Völlig aus der Luft gegriffen, ist dagegen die vorgegebene Motivation einer angeblichen Bedrohung, die von den Römern beim Nachbarstamm ausgeht. Diese oder andere Römer geraten aber den ganzen Roman über nie physisch in direkten Konflikt mit dem Stamm oder mit einem seiner Verbündeten, und trotzdem wird speziell zu Anfang des Romans gegen die Römer gehetzt. Hier hätte ich mir einen konkreten Anlass gewünscht, der Grund zu diesen Vorwürfen gegeben hätte.

Ein weiterer Aspekt, der mich mehr als einmal aus der insgesamt schönen altertümlichen Atmosphäre gerissen hat, ist die Verwendung von neuzeitlichen und (sehr) umgangsprachlichen Wörtern/Redewendungen. Hier hätte ich historisch authentischere Begriffe begrüßt, um die Stimmung nicht wie eine Seifenblase zerplatzen zu lassen.

Ein dritter Kritikpunkt ist die Auflösung der Geschichte, die mir etwas zu hastig und zu geradlinig erfolgte und mich in Bezug auf bestimmte Charaktere sehr verstimmt zurückließ. 


Das alles ist jedoch Nörgeln auf hohem Niveau: Wer einen spannenden, sehr gut recherchierten Altertumsroman mit vielen prominenten Frauenfiguren und einem fulminanten Ende lesen möchte, wird von diesem Buch bestimmt nicht enttäuscht sein.

Cover des Buches Anna und ... der Brand der Burg Trausnitz (ISBN: 9783755702078)

Bewertung zu "Anna und ... der Brand der Burg Trausnitz" von Karen Königsberger

Anna und ... der Brand der Burg Trausnitz
BirgitConstantvor 2 Jahren
Kurzmeinung: Spannender Regionalkrimi mit viel lokalem Flair und einer bayerischen Miss Marple der besonderen Art.
Cover des Buches Schreibtisch mit Aussicht (ISBN: 9783036958262)

Bewertung zu "Schreibtisch mit Aussicht" von Ilka Piepgras

Schreibtisch mit Aussicht
BirgitConstantvor 3 Jahren
Kurzmeinung: Meiner Meinung nach sind manche Beiträge zu ausschweifend und zu wenige wirklich interessant und lesenswert.
Cover des Buches Die Sprache des Lichts (ISBN: 9783426282410)

Bewertung zu "Die Sprache des Lichts" von Katharina Kramer

Die Sprache des Lichts
BirgitConstantvor 3 Jahren
Kurzmeinung: Interessantes Thema, aber die Protagonisten fand ich wenig sympathisch, und das Lektorat hätte besser sein können.
Eigentlich interessant, aber mit Schwächen

Als Sprachfan habe ich mich sehr auf dieses Buch gefreut, aber so richtig packen konnte es mich dann doch nicht.

Die Geschichte spielt zur Zeit der Religionskriege und führt den Leser quer durch Europa mit allen Sprachen und spionagetechnischen Feinheiten.

Die Sprachenvielfalt ist toll, der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen. Es steckt viel Recherchearbeit in dem Buch, und auch die Figurenkonstellation ist vielversprechend: eine Spionin, die fest entschlossen ist, sich in der von Männern dominierten katholischen Liga zu behaupten; ein von seinen eigenen Fähigkeiten überforderter Altphilologe, der seine wahre Bestimmung sucht; sowie eine Reihe interessanter Nebenfiguren, die wahlweise Scharlatan, Gelehrter und/oder religiöser Anhänger der ein oder anderen Überzeugung sind. 

Einer der Gründe, warum mich das Buch trotzdem nicht mitreißen konnte, war, dass ich mit den Protagonisten nie warm geworden bin. Nach ihrem anfänglichen Trick mit der Pfeifsprache hatte die Protagonistin für mich  immer den Beigeschmack einer Hochstaplerin und Möchtegern-Superagentin, die sich für unheimlich clever und pfiffig hält, dabei jedoch jeglichen Charme und Witz vermissen lässt. Auch zum Protagonisten konnte ich keinen Draht entwickeln, weil er mir einfach zu abgedreht und verkopft ist.

Die Zusammenfassungen am Anfang der Kapitel sind Geschmackssache. Ich mag sie nicht und habe sie deshalb bald übersprungen.

Auch gewisse sprachliche und inhaltliche Aspekte störten bei mir den Lesefluss, insbesondere das Genitiv-s innerhalb eines französischen Ausdrucks (der Turm des Châteaus de Béost). An anderen Stellen fehlen die Absätze für  Sinnabschnitte. Beispielsweise redet jemand, und im selben Absatz erhalten wir die Reaktion einer anderen Person, gefolgt von einer völlig unmotivierten Leerzeile – die meines Erachtens insgesamt eher stören als sinnvoll sind. Auch Beschreibungen prallen an einigen Stellen ohne jeden Bezug zur Handlung oder zu den Figuren auf den Leser ein.

Wie das Nachwort und die Bibliographie beweisen, hat die Autorin ausführlich das Thema recherchiert und glänzt mit spannenden Details zur Kryptographie und der Suche nach der Sprache Gottes, doch Fachwissen allein macht leider kein spannendes Buch.

Auch wenn ich dieses Buch nicht ganz so faszinierend wie bisherige Rezensenten fand, werde ich Ausschau nach dem nächsten Buch der Autorin halten, denn vom Ansatz her fand ich es richtig gut.

Cover des Buches Das Erbe des Seefahrers (ISBN: 9780648918509)

Bewertung zu "Das Erbe des Seefahrers" von Eva Laurenson

Das Erbe des Seefahrers
BirgitConstantvor 3 Jahren
Für Leser historischer Romane rund um die Geschichte der Seefahrt

Obwohl ich weder mit dem Protagonisten warm werden noch mit den für Landratten doch sehr langatmigen Beschreibungen von Segeltechnik, Navigation und maritimen Geräten viel anfangen konnte, gebe ich dem Buch vier Sterne, weil es für das richtige Zielpublikum bestimmt eine schöne Lektüre ist.

Mein größter Kritikpunkt an dem Buch ist, dass der Hauptdarsteller für meinen Geschmack zu perfekt und grundsätzlich der Klassenprimus ist, egal ob in der Klosterschule oder auf dem Schiff. Im Gegensatz dazu ist die Crew ein herrlich bunt zusammengewürfelter Haufen chaotischer Charaktere, die durch ihre gekonnt skizzierten Hauptmerkmale zwar fast stereotyp sind, aber mit ihren Ecken und Kanten und ihrer Menschlichkeit doch greifbarer und plausibler sind als der Protagonist Nicolas. Auch der Anfang der Piratenkarriere geht voll in die Hose, und es ist sehr schön mitanzusehen, wie die Möchtegern-Störtebekers bei ihren stümperhaften Enterversuchen auf die Nase fliegen.

Leider ebbt die Freude über Crew und Fehlschläge schnell ab. Die Reise durch die deutschen Meere erscheint mir etwas willkürlich und birgt meines Erachtens nicht wirklich eine Spannungssteigerung im Verlauf der Geschichte. Schön sind dabei allerdings die fremdsprachlichen Einlagen in den verschiedenen Ländern. Das gefällt sicher nicht jedem, aber der Linguistin schmeckt's!

Wer die Seefahrt liebt und nach einem Buch mit viel mittelalterlichem und maritimem Flair sucht, ist mit dem Buch sicher gut beraten und erfährt viel über die Geschichte der Seefahrt und das Piratenleben.

Cover des Buches Die Pan-Trilogie 3: Die verborgenen Insignien des Pan (ISBN: 9783551314352)

Bewertung zu "Die Pan-Trilogie 3: Die verborgenen Insignien des Pan" von Sandra Regnier

Die Pan-Trilogie 3: Die verborgenen Insignien des Pan
BirgitConstantvor 3 Jahren
Kurzmeinung: Größtenteils unterhaltsam wie die Vorgänger, aber das Ende ist enttäuschend und unbefriedigend.
Unterhaltsamer, aber zunehmend verwirrender Abschluss der Trilogie

Ich fand die ersten zwei Bücher wirklich klasse und war selten so ungeduldig, direkt weiterzulesen, wie bei der Pan-Trilogie von Sandra Regnier, von daher muss ich erst einmal der Autorin ein großes Lob aussprechen, bevor ich mich dem dritten Band zuwende. Auch dieser beginnt vielversprechend und spannend, was natürlich nicht zuletzt daran liegt, dass die beiden ersten Bände jeweils mit einem Cliffhanger enden, für dessen Auflösung man den nächsten Band lesen muss. Unfein, aber es funktioniert in dieser Reihe.


Im dritten Band verhärten sich langsam die Fronten zwischen Elfen- und Drachenwelt, Felicity als Auserwählte des Elfenreichs ist hin- und hergerissen zwischen den Avancen ihres Zwangsverlobten Lee, ihren eigentlichen Zukunftsplänen, nämlich Abi zu machen und Lehrerin zu werden, den unkontrollierbaren Zeitsprüngen, die sie immer wieder in Lebensgefahr bringen, und dem Gefühlswirrwarr bezüglich ihrer alten und neuen Freunde und Gefährten. Alles läuft auf die finale Schlacht hinaus.


Auch dieser Band lebt von Felicitys Widerstand gegen ihr, durch das Buch der Prophezeiung vorgesehenes Schicksal als Retterin des Elfenreiches - ein Buch, das sich zunehmend als willkürliches und unzuverlässiges Geschreibsel herausstellt. Die Dialoge mit Lee sind spritzig, Felicitys innerer Kampf nachvollziehbar, die Spannung und das Knistern zwischen den vorbestimmten Verlobten auch jetzt noch an vielen Stellen spürbar. Doch was in den ersten zwei Bänden noch die Unterhaltung getragen hat, schleift sich im letzten Band langsam ab, und ganz besonders enttäuscht war ich vom Ende des Romans.


Insbesondere zwei Punkte finde ich bedenklich im Hinblick auf die junge Zielleserschaft, die vor in allen Bänden wiederholt mit falschen Idealen und bedenklichen Methoden, um ein Ziel zu erreichen, konfrontiert wird:


  • Zwar wird Felicitys Anziehungskraft auf männliche Wesen in ihrer Nähe esoterisch versucht zu erklären, aber es bleibt der fahle Beigeschmack, dass eine Frau erst in eine bestimmte Kleidergröße passen, sich schminken und die Haare frisieren muss – und natürlich keine Zahnspange haben darf –, bevor sie für das andere Geschlecht überhaupt wahrnehmbar und als attraktiv angesehen wird.


  • Bedenklich finde ich auch, die Art, wie Lee versucht, seine Prophezeite zu erobern. Er ist ein Schürzenjäger ohnegleichen, der keine Gelegenheit auslässt, um mit Frauen zu kokettieren und mehr. Nicht nur, dass er mit allem herumknutscht, was auf seine optischen Reize reagiert, nein, er hat auch ständig Felicitys Konkurrenz auf dem Schoß sitzen und lässt sich von ihnen schamlos begrabbeln, knutschen oder füttern. Das finde ich schon ziemlich widerwärtig, vor allem, wenn man bedenkt, was er damit eigentlich bezwecken will/soll. Besonders gestört hat mich, dass die beiden ihre erste Nacht miteinander verbringen, nachdem Lee ihr absichtlich und ganz explizit einen Cocktail mit Alkohol in einer Bar besorgt hat. In der ganzen Trilogie wird mehrfach auf die Nebenwirkungen von Alkohol auf Felicity hingewiesen, und auch wenn die anschließende Szene auf explizitem beiderseitigem Einvernehmen beruht, schwingt doch unterschwellig mit, dass der Alkohol seinen Beitrag dazu geleistet haben könnte.


Doch auch andere Aspekte treten mit dem dritten Band deutlicher hervor, weil man sie bereits aus den ersten beiden Bänden kennt und in einen Überfütterungszustand gerät:


So wird mir Felicity ein wenig zu oft ohnmächtig und muss ständig von dem einen oder anderen Ritter in Elfen- oder Drachenform gerettet werden. Für eine Protagonistin, die nicht aufs Maul gefallen ist und eigentlich weiß, was sie will, finde ich das auf Dauer schwach.


Bei Lee hat die Autorin, wie nicht nur Felicitys Freunde mehr als einmal monieren, etwas zu dick aufgetragen. Er ist einfach zu perfekt, zu aalglatt und damit nicht ganz so glaubwürdig als die anderen Figuren, nicht zuletzt auch aufgrund seines widersprüchlichen Verhaltens, wie oben schon angeführt. Viel anziehender und interessanter fand ich da Ciaran, der ja nicht weniger lecker ist, aber nur die zweite Geige hinter seinem alles überstrahlenden Cousin spielt. 


Auch mit den abgekürzten Namen, die ich schon im ersten Band schrecklich fand, konnte ich mich im dritten Band immer noch nicht abfinden, aber solche Namenskürzungen sind allgemein etwas, das mir zuwider ist.


Das letzte Kapitel (Fünf Jahre später) finde ich, neben den Anmerkungen im Spoiler-Abschnitt unten, gräßlich klischeebeladen und kitschig.


************* Achtung Spoiler **********


Richtig übel nehme ich der Autorin, dass sie Ciaran im letzten Kampf sterben lässt, weil ich es weder logisch finde noch mit dem Ableben einer wichtigen Figur an dieser Stelle einverstanden bin. Warum ist Ciaran im letzten Kampf nicht in Drachenform? Überwiegt doch seine elfische Seite? Warum lässt die Autorin ihn nicht als einziges Drachenkind überleben, denn soweit ich gesehen habe, überleben den Kampf am Schluss nur Elfen. Also hat Felicity mit allem, was sie vorhatte und getan hat, doch nicht das erreicht, was sie wollte, nämlich keiner von beiden Seiten zu helfen.


Die Auflösung und die Verwandtschaftsverhältnisse zwischen Drachen, Elfen und historischen Figuren der Artussage finde ich verwirrend und konstruiert und außerdem viel zu lang – ganze dreizehn Seiten gehen für die wenig überzeugenden Erklärungen drauf. Viele Fragen bleiben jedoch offen, etwa: Warum würde ein Drachenwandler ein Ei legen, wenn Wechselbälger sonst geboren werden? Warum wollte Fafnir keine Kinder und lässt sich dann doch folgenschwer mit einer Prinzessin ein? Wer hat das Ei gelegt, aus dem Felicity schlüpft – Fafnir selbst? Legen männliche Drachen Eier? Was soll der Unsinn mit dem Buch der Prophezeiung, das sich in einer willkürlich angelegten Kopie verselbständigt und mal etwas schreibt, dann wieder etwas löscht, was jemand hineingeschrieben hat, etc.? Warum kann man das Buch überhaupt derart manipulieren und wie kann es bei diesen eklatanten Mängeln als ernstzunehmende Quelle für irgendwelche Voraussagen für die Zukunft genommen werden? Wie kann es sein, dass Lee und Felicity füreinander vorbestimmt sind und tatsächlich am Schluss heiraten, obwohl sie die Tante seines Vaters ist? Igitt.


************* Spoiler Ende **********


Fazit:

Die Pan-Trilogie ist eine unterhaltsame Reihe aus dem Bereich historische Fantasy, die mit vielen tollen Aspekten punktet, vor allem der Spannung und dem Knistern zwischen den beiden Protagonisten, pfiffigen und spritzigen Dialogen, viel historischem Flair in den Zeitsprüngen, einer breiten Palette an Charakteren und einer bunten Mischung aus bodenständigem Realitätssinn und Magie, Sagen und Legenden. Wie oben angeführt ist die Trilogie nicht ohne Schwächen, und der dritte Band ist meines Erachtens der schwächste, nicht zuletzt weil er ein Ende bietet, das mich als Leserin maßlos enttäuscht hat und unzufrieden aus einer Buchwelt entlässt, die mir über lange Strecken viel Spaß gemacht hat und definitiv Suchtfaktor hatte.

Cover des Buches Die Pan-Trilogie 2: Die dunkle Prophezeiung des Pan (ISBN: 9783551313966)

Bewertung zu "Die Pan-Trilogie 2: Die dunkle Prophezeiung des Pan" von Sandra Regnier

Die Pan-Trilogie 2: Die dunkle Prophezeiung des Pan
BirgitConstantvor 3 Jahren
Kurzmeinung: Absolut gelungene Fortsetzung des 1. Bandes. Spannend, unterhaltsam, witzig.
Cover des Buches Das geheime Vermächtnis des Pan (ISBN: 9783551314932)

Bewertung zu "Das geheime Vermächtnis des Pan" von Sandra Regnier

Das geheime Vermächtnis des Pan
BirgitConstantvor 3 Jahren
Kurzmeinung: Interessanter Genre-Mix mit einem verführerischen Protagonisten und einer schlagfertigen Heldin wider Willen
Trotz Mängel ein interessantes und unterhaltsames Buch

Ich lese ganz selten Fantasy-Bücher, aber dieses Buch gefiel mir vom Buchanfang sehr gut: Der geheimnisvolle Leander kommt an ein College, um das Mädchen zu finden, das er heiraten wird, erspäht in der heißen Felicity schon seine Traumfrau, die er prompt und siegessicher vor aller Augen knutscht – nur um dann festzustellen, dass er die falsche Felicity erwischt hat. Die richtige ist das unscheinbare und schlagfertige Pummelchen City, das peinlich berührt vor den beiden steht.

Eigentlich hatte ich das Buch für meinen Ältesten mitgenommen, aber aus Mangel an Lesestoff habe ich es schließlich ebenfalls gelesen und wurde insgesamt nicht enttäuscht.

Die Geschichte ist ein interessanter Mix aus Fantasy, Historischem, Zeitenreise und High-School-Romanze. Die Figuren bieten ein Potpourri an unterschiedlichen Charakteren. Vor allem Citys Freunde finde ich eine schöne Ergänzung zu dem, was ihr Charakter bietet.

Ja, das Buch hat seine Schwächen, vor allem im Mittelteil, wo die Geschichte ein ganzes Stück lang nicht wirklich vorwärtskommt.

Auch den Protagonisten Lee finde ich in seinen Absichten oder Methoden nicht immer überzeugend, wenn er sich etwa die Mädels der Zickenclique auf den Schoß setzt oder mit ihnen rumknutscht, wo er sich eigentlich darauf konzentrieren sollte, seine widerspenstige Auserwählte davon zu überzeugen, dass er doch ihr Traummann ist und sie sich unbedingt in ihn verlieben und ihn küssen muss.

Außerdem ist es ein wenig mühsam, dass plötzlich alle Jungs, auch und vor allem die blendend aussehenden und berühmten, auf City fliegen, sobald sie anständige Klamotten und aufgesteckte Haare hat.

Trotzdem fand ich das Buch unterhaltsam und vor allem im letzten Viertel durchaus spannend. Es passiert mir selten genug, dass ich ein Buch unbedingt weiterlesen will, aber hier war das zum Schluss hin tatsächlich der Fall.

Ich freue mich schon auf den zweiten Band.

Cover des Buches Sieben Arten Dunkelheit (ISBN: 9783522202619)

Bewertung zu "Sieben Arten Dunkelheit" von Christian von Aster

Sieben Arten Dunkelheit
BirgitConstantvor 3 Jahren
Kurzmeinung: Interessante Idee. Mir etwas zu behäbig, aber für jugendliche Leser sicher spannend.

Über mich

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