HARTFORD
Mit neunundzwanzig Jahren hatte ich als Ärztin einige der trostlosesten Orte der Welt bereist und dort gearbeitet, aber allein der Gedanke an Joshua Luca ließ mich meine schwitzigen Handflächen an der Jeans abwischen und wünsche, ich bekäme meinen rasenden Herzschlag unter Kontrolle.
Zwar hatte ich ihn seit über einem Jahrzehnt nicht gesehen, doch Joshua konnte mich immer noch nervös machen – was ich hasste.
Nicht, dass wir je zusammen gewesen wären.
Nicht, dass ich mich die ganzen Jahren nach ihm verzehrt hätte.
Nicht, dass er mir überhaupt je Beachtung geschenkt hätte. Jedenfalls ganz sicher nicht auf die Art, wie ich sie ihm geschenkt hatte.
Joshua war fast schon eine Manie gewesen, bis ich mir mit siebzehn das Bein brach und den Teenagerschwärmereien endgültig abschwor. Über Nacht wurde ich erwachsen und verabschiedete mich von meiner albernen Verknalltheit.
Meinung
Bei Hartford habe ich anfangs nur aufgrund des Namens angenommen, dass es sich dabei um einen Mann handelt. Aber ich lag offensichtlich falsch. XD Ich finde es nur erstaunlich, wie viele androgyne Name es gibt und welche Namen Eltern ihren Sprösslingen geben… Da kann ich es manchmal schon verstehen, wenn die Kinder später ihren Namen ändern wollen. XD Hartford ist gewöhnungsbedürftig, aber nicht schlimm. XD Zu ihrer Person kann ich nur sagen, dass sie außergewöhnlich ist und vor Menschen wie ihr der Hut abgezogen werden muss, denn sie leistet Erstaunliches, wenn sie nicht ausgeknockt wird. 😉 Doch dass sie ausgerechnet bei ihrer Jugendliebe Joshua, der leider immer noch eine unwiderstehliche Anziehung auf sie ausübt, einquartiert wird, damit hat sie überhaupt nicht gerechnet. Tja, was tut man in einer solchen Situation? Das einzig Vernünftige, nämlich schnell wieder gesund werden und sich auf die Arbeit stürzen. Denn Hartford ist ein richtiger Workaholic und weiß überhaupt nicht, wie man sich entspannt. Das kann ihr Joshua dafür beibringen. 😉 Je mehr die Geschichte voranschreitet, desto besser lernen wir Hartford kennen und verstehen sie auch besser. In ihr steckt viel mehr, als es scheint.
Joshua habe ich anfangs direkt als attraktiven Playboy mit eigenem Unternehmen abgestempelt, der eigentlich nicht so recht zu Hartford passt. Aber wie heißt es doch so schön? Gegensätze ziehen sich an und Joshua hat sich letztlich doch als angenehme Überraschung entpuppt. Es steckt nicht nur ein gefühlvoller Mensch hinter seiner Fassade, nein, er überrascht einen einfach öfter. Mich zumindest. XD
Es war auf jeden Fall schön, die Geschichte der beiden zu verfolgen, da man erst im späteren Verlauf ihr wahres Ich wirklich kennenlernt. Doch ich hätte mir gerne noch ein wenig mehr Gefühl gewünscht, vor allem als es um ihre Träume ging. Aber ansonsten war die Geschichte wie immer bei der Autorin gut und flüssig zu lesen. Ich vermute mal, dass es noch mehr aus dieser Reihe geben wird, weil es insgesamt sechs Freunde sind. 😉 Die Bonusszenen habe ich genossen, haben mich aber auch fragen lassen, ob solche Szenen im Original immer vorhanden sind und nur bei der Übersetzung wegfallen. Vielleicht sollte ich mich mal doch an ein Original wagen, nur um zu sehen, was mir möglicherweise entgeht…
♥♥♥♥ von ♥♥♥♥♥