Bewertung zu "Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr leid" von Fredrik Backman
Hallo ihr Buchliebhaber da draußen (:
Das zweite Buch des Autoren Fredrik Backman, ist mindestens so gut wie sein erstes, wenn nicht sogar besser.
Ich habe "Ein Mann Namens Ove" geliebt und bin von "Oma lässt grüßen und sagt es tut ihr Leid" regelrecht überrannt worden.
Ehrlicherweise muss ich sagen, das ich einen recht holprigen Einsteig hatte und einige Seiten gebraucht habe um in das Buch hinein zu finden.
Die Charaktere sind so wunderschön ausgearbeitet, das ich das Gefühl hatte, sie würden beim Lesen neben mir sitzen. All die kleinen Geschichten, die liebevoll beschriebenen Macken und Fehler der Charaktere, die sie einfach menschlich und greifbar gemacht haben.
In ganz besonderem Maße haben es mir jedoch die Geschichten der Oma angetan. Von Miploris und all den anderen Ländern im Land-Fast-Noch-Wach. Auch diese Geschichten sind mit so viel liebe gestaltet, das ich mehrmals in Tränen ausgebrochen bin. Vor allem nachdem ich endlich die Beziehung der Geschichten zu den Bewohnern des Hauses hergestellt hatte. Am meisten berührt hat mich dabei die Geschichte der Meeresengel. Für mindestens fünf Minuten ist es mir nicht möglich gewesen weiter zu lesen, einfach weil es mir so schwer viel zu begreifen was diese alte Frau alles erlebt, was sie für die Menschen getan hat, was all den Menschen geschehen ist.
Besonders lange habe ich dafür gebraucht zu verstehen, das die Oma ihrer Enkelin eine ganze Sprache beigebracht hat durch ihre Geschichten. Keine ausgedachte oder unsinns Sprache, sondern eine wirklich existierende. Sie hat das kleine Mädchen von sieben Jahren praktisch Zweisprachig erzogen. Und wenn ich dann zurück denke an den Polizisten, der eine weiße, alte Frau und ein weißes, kleines Mädchen bei sich auf der Wache sitzen hat, die sich in einer fremden Sprache unterhalten, musste ich gleich noch einmal herzlich lachen.
Ich habe einen großen Respekt vor dem Autor dafür, das er all das, all das Ernste, das Lustige und Absurde in ein Buch gepackt hat. Und wie er das getan hat.
Das Buch lässt sich flüssig lesen, ich konnte es gar nicht mehr aus der Hand legen nachdem ich mich eingelesen hatte. Ich habe mit Elsa und den anderen Charakteren mitgelitten, mitgelacht und mich für einige wenige Moment wie ein Teil dieser schönen, irren Welt gefühlt. Auf solche Weise eine Geschichte erzählen zu können, ist eine wunderschöne Gabe.
Ich kann das Buch nur jedem wärmsten empfehlen, der eine schöne Geschichte lesen will. Mit all den Ecken und Kanten, die es in der realen Welt auch gibt.
Mein Lieblingszitat: "Alle Siebenjährigen haben Superhelden verdient. Und wer anderer Meinung ist, der ist ein bisschen blöd im Kopf."