Die Leuchtturmwärter
von Emma Stonex
In Emma Stonex Buch wird die Geschichte von drei Leuchtturmwärten und ihren Familien erzählt. Die Situation ist prekär. Die Männer leisten ihren Dienst auf einem Leuchturm ab, der mitten im Meer, weitab von der Küste liegt. Über Wochen leben sie sehr einsam auf engstem Raum zusammen. Aber auch die Frauen an Land leben eng beieinander, haben kaum Ausweichmöglichkeiten und sind sehr aufeinander angewiesen. Und dann, kurz vor Weihnachten 1972 sind die Männer verschwunden, obwohl es eigentlich keine Möglichkeit gibt den Felsen zu verlassen, gibt es auch keine Hinweise auf dass was passiert sein könnte. Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt Einmal 1972, die Zeit vor dem Verschwinden, dort erfährt man viel über die Schwierigkeiten des Zusammenlebens, die Gedanken , Wünsche und Wesensarten der Männer. 1992, zwanzig Jahre später, kommen mehr die Frauen zu Wort. Welche Erinnerungen haben sie, was haben sie in den vergangenen Jahren erlebt. Wie sind sie mit allem zurechtgekommen.
Jeder der Protagonisten verbirgt auch ein Geheimnis. Das erhöht die Spannung, aber ob es nun unbedingt so viele sein mussten, lass ich mal dahin gestellt sein.
In der Geschichte hat jeder seine eigene Stimme, seine eigene Sprache. Durch unterschiedliche Schreibstile wird schnell klar ,was ist das für ein Mensch. Das war sehr gekonnt und hätte Emma Stonex es bei den Psychogrammen belassen, wäre es für mich ein außerordentliches Buch gewesen.
Was für mich dann das Buch verdorben hat, waren die vielen übersinnlichen Einschübe. Das machte die Geschichte flach und das Buch verkam zu einer Horror-Geister-Geschichte.
Fazit: Eine vielversprechende Autorin , die auch gut Stimmungen hervorbringen kann, gut beobachtet und interessant und präzise beschreibt. Ich denke sie wollte mehrere Genre bedienen und blieb dadurch hinter ihren Möglichkeiten.