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Book-worm

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Cover des Buches Die Leuchtturmwärter (ISBN: 9783103970371)

Bewertung zu "Die Leuchtturmwärter" von Emma Stonex

Die Leuchtturmwärter
Book-wormvor 3 Jahren
Kurzmeinung: spannender Anfang der verflacht
Debütroman

Die Leuchtturmwärter

 

von Emma Stonex

 

 

In Emma Stonex Buch wird die Geschichte von drei Leuchtturmwärten und ihren Familien erzählt.  Die Situation ist prekär. Die Männer leisten ihren Dienst auf einem Leuchturm ab,  der mitten im Meer, weitab von der Küste liegt.   Über Wochen leben sie sehr einsam auf engstem Raum zusammen. Aber auch die Frauen an Land leben eng beieinander, haben kaum Ausweichmöglichkeiten und sind sehr aufeinander angewiesen.                                                                                                                                                        Und dann, kurz vor Weihnachten 1972 sind die Männer verschwunden, obwohl es eigentlich keine Möglichkeit gibt den Felsen zu verlassen, gibt es auch keine Hinweise auf dass was passiert sein könnte.                                                                                                                                                                         Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt                                                   Einmal 1972, die Zeit vor dem Verschwinden, dort erfährt man viel über die Schwierigkeiten des Zusammenlebens, die Gedanken , Wünsche und Wesensarten der Männer.                                                                                            1992, zwanzig Jahre später, kommen mehr die Frauen zu Wort. Welche Erinnerungen haben sie, was haben sie in den vergangenen Jahren erlebt. Wie sind sie mit allem zurechtgekommen. 

Jeder der Protagonisten verbirgt auch ein Geheimnis. Das erhöht die Spannung, aber ob es nun unbedingt so viele sein mussten, lass ich mal dahin gestellt sein.

In der Geschichte hat jeder seine eigene Stimme, seine eigene Sprache. Durch unterschiedliche Schreibstile wird schnell klar ,was ist das für ein Mensch. Das war sehr gekonnt und hätte Emma Stonex es bei den Psychogrammen belassen, wäre es für mich ein außerordentliches Buch gewesen.

Was für mich dann das Buch verdorben hat, waren die vielen übersinnlichen Einschübe. Das machte die Geschichte flach und das Buch verkam zu einer Horror-Geister-Geschichte.

 

Fazit: Eine vielversprechende Autorin , die auch gut Stimmungen hervorbringen kann, gut beobachtet und interessant und präzise beschreibt. Ich denke sie wollte mehrere Genre bedienen und blieb dadurch hinter ihren Möglichkeiten.

 

 

 

Cover des Buches Vom Aufstehen (ISBN: 9783423282789)

Bewertung zu "Vom Aufstehen" von Helga Schubert

Vom Aufstehen
Book-wormvor 3 Jahren
Erinnerungen eines langen Lebens

Vom Aufstehen

 

von Helga Schubert

 

 

Der Untertitel “ Ein Leben in Geschichten“ trifft es genau. 

Helga Schubert, die 1940 in Berlin geboren wurde, evakuierte mit ihrer Mutter als Vierjährige in den Osten und musste dann nach Kriegsende von dort vor den Russen fliehen.

Dann lebte und studierte sie in der DDR, arbeitete als Psychotherapeutin und freie Schriftstellerin, wurde lange Zeit von der Stasi bespitzelt, erlebte die Grenzöffnung  und baute sich ein neues Leben im wiedervereinten Deutschland auf.

 

Für dieses Buch bekam sie den Ingeborg-Bachmann Preis 2020.

 

“ Denn ich habe mir in meinem langen Leben alles einverleibt, was ich wollte an Liebe,Wärme,Bildern,Erinnerungen, Fantasien, Sonaten“.

 

Und daran lässt sie den Leser teilhaben. Das Buch ist kein Roman, die Erzählungen purzeln wie einem Erinnerungen halt durch den Kopf gehen. Die Sommer bei den Großeltern, die Wärme für ein ganzes Leben geben. 

Der fehlende Vater, der im Krieg fiel.                                                                                                                                                                                                           Wie sie unter der lieblosen Mutter litt, die dann über 100 Jahre alt wurde. 

Ihr Leben als Schriftstellerin unter den Repressalien des DDR Regimes.

Die Wiedervereinigung, wie zufrieden sie war, als sie vieles durfte was in ihrer „alten“ Heimat nicht möglich war.

Viele kleine Begebenheiten am Rande, sowie große geschichtliche Ereignisse. Bunt durcheinander. Und immer am Ende versöhnlich, zufrieden und demütig, Trotz der ganzen Widrigkeiten die sie in ihrem Leben ausgesetzt war.

 

Einiges hätte ich nicht gebraucht, aber in Grunde war es ein Buch was bereichert, vieles was ich mir merken und aufschreiben werde. Eine Lebenseinstellung die man hoffentlich nie vergisst.

 

Uneingeschränkte Leseempfehlung.

 

 

 

Cover des Buches Sila's Orientküche (ISBN: 9783833875847)

Bewertung zu "Sila's Orientküche" von Sila Sahin

Sila's Orientküche
Book-wormvor 4 Jahren
Kurzmeinung: ein echtes Highlight im Kochbuchregal
ungewöhnliche Küche, einfach nachzukochen und super lecker

Silas Orientküche ist eine wirkliche Bereicherung für jedes Kochbuchregal.

 

Auch wenn man vollkommen unbedarft in der orientalischen Küche ist, findet man sich in ihrem Kochbuch schnell zurecht. Die Rezepte sind ungewöhnlich, aber nicht schwierig nachzumachen. Man kann sich mit den nicht alltäglichen Gewürzen anfreunden, bekommt aber immer Alternativen aufgezeigt, wenn man mit dem zurechtkommen möchte was man eh in der Küche hat.

 

Der Leser findet Rezepte für einen schönen Abend zu zweit und, Gerichte für eine große Tafel wenn die Familie zusammen kommt. Auch schnelle Gerichte findet man hier, für Tage an denen wenig Zeit zum Kochen bleibt.

 

Wer tiefer in Silas Küche eintauchen möchte, es gibt sogar Rezepte für ein orientalisches Frühstück.

 

Ich habe schon einige Kochbücher dieser Richtung, ebenso Kochkurse besucht. Trotzdem habe ich einige neue Rezepte erfahren, super lecker. Linsen-Fava, eine Linsencreme mit gerösteten Nüssen, oder Möhren-Cacik, die türkische Variante  des griechischen Tzatzikis, einfach toll.

 

Wer gerne kocht braucht dieses Kochbuch unbedingt.

  

 

Cover des Buches Der letzte Satz (ISBN: 9783446267886)

Bewertung zu "Der letzte Satz" von Robert Seethaler

Der letzte Satz
Book-wormvor 4 Jahren
Kurzmeinung: zu komplex für zu wenig Seiten
Hier lag die Würze nicht in der Kürze

Der letzte Satz

von Robert Seethaler

Robert Seethalers Buch „Der letzte Satz“ erzählt die Geschichte der letzten Lebenstage des Komponisten Gustav  Mahler.

 

 Mahler ist auf der Überfahrt von Amerika nach Europa. Er, der nie ganz gesund war, weiß ,dass er nicht mehr viel Zeit hat. Schwach, von Schmerzen und Fieberschüben geplagt, lässt er, während sein Blick übers Meer gleitet, einige Episoden seines Lebens Revue passieren.

 

Der Leser erfährt wie sehr er seine kleine Tochter Anna liebt, seine andere Tochter Marie verstarb vor vier Jahren, er vermisst sie schmerzlich.. Man liest wie sehr er darunter leidet, dass er seine Ehefrau Alma nie glücklich machen konnte. Die er sehr liebt, aber nie verstanden hat.

 

Diese melancholischen Lebenserinnerungen waren für mich nachvollziehbar, auch seine Erfolge als Komponist, Dirigent  und Musikdirektor lesen sich gut und interessant, auch wenn man von Gustav Mahler bis hier noch nichts gehört hatte.

 

Was für mich störend und überflüssig war, waren die Einschübe über  Begegnungen Mahlers mit Auguste Rodin und Sigmund Freud. Sie waren vollkommen aus dem Kontext und ich hatte den Eindruck dass sich der Autor hier verzettelt.

Das Buch hat nur 126 Seiten und Seethaler wird dem schwierigen Charakter seiner Hauptfigur in dieser Kürze auch ohne diese Einschübe nicht gerecht.

 

Auch war mir die Geschichte manchmal zu verworren. Es war oft nicht klar, passiert das jetzt ,oder ist das eine Erinnerung?  Oder entspringt das Mahlers Fieberphantasien?

 

Seethaler ist ja bekannt für seinen klaren Schreibstil, hier war ich aber unsicher was er mit dieser Geschichte erzählen wollte.

 

  

 

Cover des Buches Effingers (ISBN: 9783442719723)

Bewertung zu "Effingers" von Gabriele Tergit

Effingers
Book-wormvor 4 Jahren
Kurzmeinung: Opulente, aber nie langweilige 900 Seiten mit viel Zeitgeschehen.
Cover des Buches Verfall und Untergang (ISBN: 9783257068955)

Bewertung zu "Verfall und Untergang" von Evelyn Waugh

Verfall und Untergang
Book-wormvor 4 Jahren
Cover des Buches Rote Kreuze (ISBN: 9783257071245)

Bewertung zu "Rote Kreuze" von Sasha Filipenko

Rote Kreuze
Book-wormvor 4 Jahren
Kurzmeinung: Russische Geschichte pur, aber zu kurz gefasst, ein paar Seiten mehr hätten dem Buch gut getan.
Zeitgeschichte

Rote Kreuze

 

von Sasha Filipenko

 

Sasha Filipenko ist ein junger, weißrussischer Schriftsteller. “ Rote Kreuze“ ist der erste seiner vier Romane, der ins Deutsche übersetzt wurde.

 

Die Geschichte beginnt mit Alexanders Umzug nach Minsk, er ist ein junger Mann der einen schweren Schicksalsschlag erlitten hat. Er versucht sein Leben durch diesen Umzug neu zu ordnen und wieder in den Griff zu bekommen.

 

Gleich in den ersten Tagen in seinem neuen Zuhause, lernt er die einundneunzigjährige  Tatjana Alexejewna aus der Nebenwohnung kennen. Obwohl ihm nicht der Sinn nach neuen Bekanntschaften steht, kommt er mit ihr ins Gespräch.

Sie leidet unter Alzheimer, hat in ihrem Leben viel durchgemacht. Wie eine Getriebene lässt sie sich von seinem Unmut nicht abhalten, sie muss ihre Lebensgeschichte an die jüngere Generation weitergeben, bevor sie alles vergessen hat.

 

1910 in London geboren, verbringt sie doch die meiste Zeit ihrer Kindheit in Russland. Später, als Ehefrau und Mutter bekommt sie dann während des 2. Weltkrieges die ganze Härte und Grausamkeit des Stalinismus zu spüren. 

Viele Jahre verbringt sie in einem Lager, nicht nur in Angst um sich selbst, sondern auch um Mann und Kind.

 

Filipenko versteht es großartig die Schrecken des Regimes dem Leser nahe zu bringen. Deskriptiv, ohne Pathos und auf der Grundlage von Originaldokumenten, lässt er diese, beklemmende und grausame Zeit auferstehen.

 

Was mir allerdings zu kurz kommt, ist die Zeit vor Stalin. Tatjanas Erzählung beginnt 1910, aber die Oktoberrevolution, Ermordung der Zarenfamilie, die Zeit Lenins, wird nur angerissen. Das führt zu Verwirrungen, das hätte er weiter ausführen oder weglassen müssen.

 

Da das Buch auch nur über 280 Seiten verfügt, wäre es, meiner Meinung nach besser gewesen ,Alexanders Geschichte wegzulassen. Denn für die Kernaussage war sie nicht relevant.

 

Cover des Buches Otto (ISBN: 9783462052572)

Bewertung zu "Otto" von Dana von Suffrin

Otto
Book-wormvor 5 Jahren
Kurzmeinung: Für mich enttäuschend. Keine richtige Handlung, sondern nur eine Aneinanderreihung von Anekdoten.
Cover des Buches Drei (ISBN: 9783257070842)

Bewertung zu "Drei" von Dror Mishani

Drei
Book-wormvor 5 Jahren
Kurzmeinung: Eine spannende Geschichte, die zuerst atemberaubend war, aber dann zum Schluss doch abflachte.
Gefährliche Einsamkeit

Drei

 von Dror Mishani

 

Mishani beschreibt in seinem Roman die Lebenskrisen dreier, in Israel lebenden, Frauen.

 

Das erste Kapitel ist Orna gewidmet. Sie ist seit einiger Zeit geschieden und hat einen neunjährigen Sohn, an dem sie sehr hängt. Obwohl sie die Trennung noch nicht verarbeitet hat, versucht sie über ein Dating-Portal einen neuen Partner zu finden.

Ihr Exmann Ronen lebt mit seiner neuen Familie im Nepal und kümmert sich um ihren gemeinsamen Sohn Eran schon lange nicht mehr. Als er sich dann doch schließlich meldet, um Eran seiner neuen Familie vorzustellen und einige Wochen mit ihm zu verbringen, lässt das Orna in tiefe Verzweiflung stürzen. Was ist wenn Eran lieber bei seinem Vater leben möchte ?

 

Über Emilia handelt das zweite Kapitel, sie ist eine aus Riga stammende Pflegerin und ist über eine Arbeitsvermittlung nach Israel gekommen. Im Haushalt von Nachum und Esther hatte sie es ganz gut angetroffen, aber als Nachum stirbt werden ihre Dienste überflüssig, sie muss sich eine neue Stelle, sowie eine neue Bleibe suchen.

Es sind nicht nur Geldnöte die sie verzweifeln lassen, da sie auch die Sprache noch nicht richtig beherrscht und in Israel noch niemanden kennen gelernt hat, ist sie total vereinsamt.

Deshalb sucht sie Halt in einer Religiösität die schon an Bigotterie grenzt.

 

Ella ist dass dritte und letzte Kapitel gewidmet. Sie ist ganz anders als Orna und Emilia, eine taffe Frau die mitten im Leben steht. Verheiratet und mit drei Kindern, versucht sie sich ihre Freiräume zu schaffen. Ella will ihr Master-Studium abschließen und hat sich deshalb eine Kinderfrau gesucht, die auf die Kleinen aufpasst während sie in einem Café ungestört arbeiten kann.

 

Den drei Frauen ist gemeinsam dass sie Gil kennenlernen, auf ganz unterschiedliche Weise. Ist es ein Glück für sie dass sie ihn kennen gelernt haben? Können sie ihm trauen?

 

Dror Misani hat einen klaren Schreibstil und obwohl die Geschichte sehr deskriptiv gehalten ist kann man sich gut in die Personen rein denken. Was ich für einen männlichen Autor ganz erstaunlich fand.

 

Das erste Kapitel hat mir sehr gut gefallen, der Spannungsbogen von der ersten Seite bis zum Ende des ersten Kapitels war perfekt.

Emilias Kapitel flachte dann deutlich ab und das dritte ,war zum Anfang ein wenig langatmig um dann abrupt zu enden, da hätte ich gerne noch mehr erfahren.

 

Aber alles in allem war es ein unterhaltsamer Roman der einige spannende Momente hatte.

 

 

 

 

 

Cover des Buches Der Sprung (ISBN: 9783257070743)

Bewertung zu "Der Sprung" von Simone Lappert

Der Sprung
Book-wormvor 5 Jahren
Kurzmeinung: Eine vielschichtige Geschichte, tiefgründig aber trotzdem leicht zu lesen und nicht überfrachtet.
Kleinstädtischer Gesellschaftsroman

Der Sprung

von Simone Lappert

 

In einer Kleinstadt, Nähe Freiburg, steht die junge Gärtnerin Manu auf dem Dach eines Hauses und weigert sich herunter zu kommen. Will sie springen?

Im Laufe des Tages sammelt sich eine Menge Schaulustiger an, unter ihnen sind auch Menschen die Manu kennen, oder nahe stehen.

 

Simone Lappert beschreibt Momentaufnahmen aus dem Leben dieser Menschen die mit Manu verbunden sind. Es sind kurze Fragmente von verschiedenen Tagen, sehr authentisch und geschickt verzahnt, so dass sie zu einem komplexen Ganzen verschmelzen.

 

Der Roman ist leicht zu lesen, humorvoll und trotzdem sehr tiefgründig. Zeigt schonungslos eine kleinbürgerliche Welt in der sich die Menschen voneinander entfernt haben, sprachlos kümmern sie sich nur um ihre eigenen Probleme.

 

Aber einiges wird bewegt in diesen beiden Tagen, wenn die Schaulustigen weg sind, wird vieles nicht mehr so sein wie es war.

 

Ein Buch was mir ausnehmend gut gefallen hat, viele Sätze und Einsichten die ich mir merken werde, die ich mitnehme.

Und dass einiges am Schluss offen bleibt, hat mir an der Geschichte auch gefallen. Manchmal ist es auch schön wenn man was weiterspinnen kann.

 

 

 

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