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Bookchecker

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Das verborgene Genie (ISBN: 9783462003208)

Bewertung zu "Das verborgene Genie" von Marie Benedict

Das verborgene Genie
Bookcheckervor 5 Tagen
Interessante Persönlichkeit näher beleuchtet

Rosalind Franklin – ein Name, den man kennen sollte, zumindest wenn man schon mal mehr von DNA und ihrer Doppelhelixstruktur gehört hat. In der Regel kennt man jedoch nur Watson und Crick, die jedoch ohne Rosalind ganz schön aufgeschmissen gewesen wären, wie man in diesem Buch erfährt.


Erzählt wird die Geschichte einer beeindruckenden Frau und Wissenschaftlerin, deren Wirken heute noch immer nicht so bekannt ist, wie das ihrer männlichen Kollegen. Rosalind war reiht sich ein in eine ganze Amanda von Frauen, die im Schatten der Männer stehen/standen. Mit einer Mischung aus Fakt und Fiktion hat die Autorin diese beeindruckende Wissenschaftlerin dem Leser nähergebracht, ihren Werdegang nachverfolgt, ihre Forschung und dazu auch ihre Persönlichkeit präsentiert. Fröhliche Zeiten in Frankreich und dann die so ganz andere Forschung wieder zuhause in England – das kollidieren Welten aufeinander und wie Rosalind als akribische Forscherin und Frau zu kämpfen hat, wie sie von Männern hintergangen und betrogen wird – das ist schon heftig. Und dass, obwohl sie so viel und sehr sauber arbeitet. Aber ihre Persönlichkeit ist auch nicht so ganz einfach, einerseits sehr nüchtern, aber dann hat sie auch Momente, in denen sie weltfremd scheint.  

Der Roman weckte so einige Emotionen bei mir, und ich finde das Feld der DNA Forschung sehr spannend. Wie sehr Rosalind da involviert war, war mir im Vorfeld absolut nicht klar gewesen.

 

Bezüglich meiner Rezension habe ich lange mit mir gehadert. Zum einen gab es zum Ende hin ein paar Aspekte, die mir weniger gefielen, zum anderen fand ich das Nachwort nicht so gelungen, da ich mir noch Infos gewünscht hätte, wo Fakten die Geschichte sicher stützen und wo es sich um Fiktion handelt. Das hinterließ direkt im Anschluss einen sehr faden Beigeschmack, aber mit etwas Abstand überwiegt dann doch das Positive. 

Cover des Buches Schneesturm (ISBN: 9783596708994)

Bewertung zu "Schneesturm" von Tríona Walsh

Schneesturm
Bookcheckervor einem Monat
3,5 Sterne für eine an sich gute Geschichte, der etwas mehr Spannung nicht geschadet hätte

Zehn Jahre nach dem tragischen Tod des Mannes, Bruders und Freund, treffen sich ein Handvoll Jugendfreunde auf einer Insel wieder, um ihm zu gedenken. Es soll trotz der Umstände ein nettes Treffen werden, doch die Vorzeichen stehen auf Sturm, genauer Schneesturm und der soll sich noch als eines der harmlosen Probleme darstellen. Eine Frau ist tot, der Weg zum Festland gekappt.

Das Buch startet gemächlich, man lernt die Insel samt Bewohnern und Eigenarten kennen und natürlich die Protagonisten. Das Wetter beginnt schon schlechter zu werden, doch plötzlich ist nichts mehr wie zuvor. Eine Freundin hat das Treffen nicht vergessen, sondern ist tot. Mord – wer mag es gewesen sein und warum sollte jemand die beliebte Lehrerin ermordet haben? Inselpolizistin und Freundin des Opfers, Cara, sollte die Verstärkung vom Festland abwarten, aber sie stürzt sich dennoch in die Ermittlungen, denn ihre Freundin hatte sie am Todestag gesucht und wollte ihr etwas übergeben. Etwas, dass nicht mehr auffindbar ist, aber ganz offensichtlich wichtig, denn auch der Täter scheint danach zu suchen. Und dann spitzt sich die Lage immer und immer weiter zu.

Die Lösung des Falles hat sich ganz schön gezogen, immer mehr kommt ans Tageslicht und das war hier auch gut gemacht. Dass die „Freunde“ keine mehr sind, die Leute sich auseinanderentwickelt haben – das kommt schon vor, aber hier ist es eine ganz andere Dimension. 

Was dann hinter allem steckte hat sich schon so ein wenig abgezeichnet, aber das tat der Sache keinen Abbruch, denn es gab ja noch genug Überraschungen und falsche Fährten. 

Über sehr weite Strecken hat mir das Buch zugesagt, ich fand es zwar nicht so spannend, dass ich es Thriller kennen würde, aber dennoch war es gut und hat mich unterhalten, wenngleich auch manches etwas übertrieben war, das eine oder andere nicht wirklich logisch. Ungünstig finde ich, dass das Cover schon etwas verrät. Aber auch so hätte der Geschichte bisschen mehr Spannung nicht geschadet.

Cover des Buches Lindy Girls (ISBN: 9783746640006)

Bewertung zu "Lindy Girls" von Anne Stern

Lindy Girls
Bookcheckervor 3 Monaten
Licht und Schatten

Berlin in den 1920er war ein interessantes Pflaster. Auf der einen Seite Glanz und Gloria, auf der anderen Armut und Elend. Genau diese Themen bringt die Autorin hier in einem unterhaltsamen Roman gekonnt zusammen. Zentrum der Geschichte ist eine Tanzgruppe, die gerade erst entstanden, ihren Weg sucht: Die Lindy Girls. Diese jungen Frauen und ihre Trainerin müssen hart arbeiten, um erfolgreich zu sein. Sie wollen mit beschwingten Tänzen überzeugen, kämpfen gegen Widrigkeiten und Schwierigkeiten an und nehmen den Leser so mit in auf eine Reise ins Berlin von vor 100 Jahren. Erst Gleichberechtigungstendenzen machen sich genauso breit wie die Braunhemden, die immer wieder mal am Rande vorkommen. Das wird so gekonnt und geschickt eingebunden, dass es die Erzählung noch fesselnder macht. Hinzukommen die interessanten Persönlichkeiten, die im pulsierenden Berlin so einiges erleben – Licht und Schatten.

Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven, sodass man bei einzelnen Figuren besonders tiefe Einblicke ins Seelenleben erhaschen kann und die verschiedenen Lebensrealitäten der Lindy Girls noch deutlicher hervortreten. Der Zeitgeist erscheint mir perfekt vermittelt, zumindest deckt es sich mit meinen Vorstellungen der damaligen Zeit und auch wenn ich nicht so der Tanzbegeisterte bin, hat mich diese Geschichte weitgehend überzeugt und ich würde auch einen weiteren Teil gerne lesen, um noch mehr zu erfahren. Mich hat nur das stimmige, aber leider sehr knappe Ende etwas verstimmt, aber das fällt nicht so sehr ins Gewicht, sodass ich das Buch gerne empfehle.

Cover des Buches Was ein gutes Leben ausmacht (ISBN: 9783778793213)

Bewertung zu "Was ein gutes Leben ausmacht" von Gladys McGarey

Was ein gutes Leben ausmacht
Bookcheckervor 3 Monaten
Geballte Lebenserfahrung

102 Jahre Lebenserfahrung – das ist eine Hausnummer und Dr. Gladys McGarey hat den Großteil davon als Ärztin verbracht und eine ganze Menge zu erzählen. Wie ich finde ist darunter vieles, das tatsächlich auch einen Mehrheit hat. Dass vieles eine Frage der Haltung ist dachte ich mir schon länger, hier gibt es dann zahlreiche Beispiele dafür und auch Übungen, wie man vielleicht selbst ein bisschen an dieser und jener Stellschraube drehen kann, um einfach einen anderen Blickwinkel zu finden und vielleicht dann auch mal das Positive eher zu erkennen.

Es ist kein klassisches Sachbuch, aber das habe ich auch nicht erwartet. Es gibt stattdessen eine Menge Lebensweisheit, schön und ansprechend geschrieben, auch wenn ich bei manchem dann doch dachte: Oje, hoffentlich rutscht es nicht ins Esoterische – tat es nicht. Es ist einfach so authentisch und gespickt mit persönlichen Anekdoten geschrieben, dass sie eben auch manches reinbrachte, was ich jetzt nicht wirklich gebraucht hätte. Aber es überwiegen weitaus die positiven Momente – der ganzheitliche medinische Ansatz, die spannenden Schilderungen, wie aus dem um sich schlagenden Wildfang mit Schwierigkeiten beim Lesen eine gute Ärztin und Mutter geworden ist.

Und mir vor allem in Erinnerung bleiben wird, auch wenn es hier öfter esoterisch anroch, in Bewegung zu bleiben, denn ich habe wirklich die Erfahrung gemacht, dass nichts schlimmer ist bei Schmerz als kompletter Stillstand. Wenn man sich auf den Ansatz einlässt und manche Passage einfach mal so stehen lässt, findet sicher jeder was für sich.

Cover des Buches Da bin ick nicht zuständig, Mausi (ISBN: 9783423218788)

Bewertung zu "Da bin ick nicht zuständig, Mausi" von Conny from the block

Da bin ick nicht zuständig, Mausi
Bookcheckervor 4 Monaten
Kurzmeinung: Behördenalltag überspitzt und lustig auf den Punkt gebracht
Behördenalltag überspitzt und lustig auf den Punkt gebracht

Beamte sind träge, trinken ständig Kaffee und schieben Akten von A nach B – nur ein paar wenige Klischees, die es so gibt. Conny, selbst Beamtin, kennt alles Tricks und Kniffe, stellt ihr Team vor und zeigt, dass auch die Bürger es faustdick hinter den Ohren haben können.

Ich kann die auf Instagram bekannte Conny nicht, aber ich hatte schnell ein Bild von ihr und ihrem Team, dass sich im Laufe des Buches auch selbst vorstellt. Überraschend gut kann man direkt die Charaktere auseinanderhalten und ich mag die überspitzten Darstellungen. Überspitzt sind nicht nur die Darstellungen der Charaktere, sondern auch die Parallelen zum Behördenalltag. Was vielleicht direkt erwähnt werden sollte: Dass es ein Berliner Amt ist, bemerkt man sofort. Nicht nur in Dialogen, auch beim Erzählteil wird immer wieder berlinert und das nicht zu knapp. Mit persönlich gefiel das, aber das ist Jeschmackssache.

Mich hat das Buch unter dem Strich gut unterhalten, es war wunderbar überspitzt, lässt quasi kein Klischee aus, nimmt auch den Bürger auf die Schippe und ist eine insgesamt runde Sache, wenn ich auch manchmal die "Übergänge" zu plötzlich bzw. nicht vorhanden empfand und es daher oft sehr episodenhaft auf mich wirkte. Kurze, knackige Kapitel begrüße ich ja, aber nicht immer war ein Zusammenhang da, manches schien einfach so vom Himmel gefallen.

Das Ende kam dann bisschen plötzlich, ich hätte gerne noch mehr gelesen, vor allem wurden eben auch nicht alle losen Fäden miteinander verwoben (Hakan!), daher würde ich weiteren Teil lesen. 

Das Glossar hat mich dann nochmal richtig zum Lachen gebracht. Mein Highlight neben der Excel-Schulung, die wahrscheinlich ziemlich genauso schon in deutschen Amtsstuben gelaufen ist - zumindest könnte ich es mir so gut vorstellen. Unter dem Strich hat mich das Buch meistens gut unterhalten, zum Schmunzeln und zum Lachen gebracht.

Cover des Buches Nur eine Lüge – Zwei Familien, eine tödliche Verbindung (ISBN: 9783651001176)

Bewertung zu "Nur eine Lüge – Zwei Familien, eine tödliche Verbindung" von Malin Stehn

Nur eine Lüge – Zwei Familien, eine tödliche Verbindung
Bookcheckervor 5 Monaten
Kurzmeinung: Roman, der auch das Label "Thriller" tragen könnte
Roman, der auch das Label "Thriller" tragen könnte

Vor acht Jahren hatten Erik und William einen schweren Unfall, der nicht nur das Leben Eriks völlig auf den Kopf stellte, sondern auch die früher befreundeten Familien entzweite. Ausgerechnet William soll nun Eriks Schwager werden. William und Emily bereiten eine Märchenhochzeit vor – die in einem Alptraum enden wird.

Dass es nicht gut enden wird, dass erfährt der Leser direkt zu Beginn – doch was ist geschehen? Wie wirkt die Vergangenheit nach und was ist damals wirklich passiert? Fragen, die direkt beim Lesen entstehen und die Suche nach den Antworten fand ich sehr spannend und unterhaltsam. Und das liegt nicht nur an der interessanten Geschichte, sondern vor allem am Schreibstil der Autorin. Sie lässt die verschiedenen Charaktere die Geschichte erzählen – und das auf zwei Zeitebenen, die immer mehr miteinander verflochten werden. Trotz der verschiedenen Perspektiven und Zeiten findet man sich immer gut zurecht – die Autorin verzettelt sich nicht. Die Kapitel sind kurz, der Stil angenehm flüssig zu lesen, sodass man das Buch kaum mehr aus den Händen legen kann. Oder zumindest ich konnte es fast nicht, denn die Geschehnisse sind nicht von schlechten Eltern. Leichten Abzug gibt es für die eine Sache, die ich einfach nicht so wirklich authentisch finde – auf die ich hier aber nicht näher eingehen kann, da ich damit einen der zentralen Punkte des Buches verraten würde und die teilweise etwas blass gebliebenen Charaktere.

Dieser Roman hätte aus meiner Sicht das Label Thriller tragen können, nicht nur aufgrund des Toten, sondern auch die Familiengeschichte hat es wirklich in sich und dass nicht nur, weil ein Elternteil völlig von der Rolle ist, um es mal freundlich zu formulieren.

Für mich war es das erste Buch der Autorin, aber sicher nicht das letzte.

Cover des Buches Pirlo - Gefährlicher Freispruch (ISBN: 9783651025066)

Bewertung zu "Pirlo - Gefährlicher Freispruch" von Ingo Bott

Pirlo - Gefährlicher Freispruch
Bookcheckervor 5 Monaten
Über weite Strecken enorm laaaaangatmig

In Düsseldorf brennt ein Corona-Testzentrum ab, in dem neuartige Masken gelagert sind. Bis auf ein Exemplar gehen alle in Flammen auf, aber mit der einen will ein Promi dann doch noch für das Projekt werben – mit ungeahnten Folgen. Derweil wird Pirlo in seinem dritten Fall in die Brandgeschichte reingezogen…

Corona ist ein sehr zentrales Thema. Mich hat das nicht gestört, allerdings will ja nicht jeder immer und überall mit dem Thema konfrontiert werden, daher die Info. Corona ist hier Dreh- und Angelpunkt und die kriminellen Aktivitäten darum sind nicht uninteressant – aber, es gibt ein großes aber. Das Buch war deutlicher schwächer als Band eins, aber auch ohne Kenntnis von Band zwei gut zu lesen – zumindest, wenn man nicht vor Langeweile immer wieder das Buch zur Seite legt. Mir war es einfach über ganz weite Strecken viel zu langatmig, denn die Ermittlungen sind oft einfach nur ermüdend (dargestellt). Mir trat die Geschichte einfach zu lange auf der Stelle, dazu hat sich im Privaten manches so entwickelt, dass es mir einfach nicht zusagte. Viele Wiederholungen, manches nicht so richtig authentisch, was Pirlos familiäre Verbindungen betrifft.

Zum Ende hin widmet sich der Autor dem Kern und es wurde auch noch ein wirklich unterhaltsamer, es folgte ein spannender Prozess – jedoch kam mir das zu spät. So habe ich zwischen zwei und drei Sternen geschwankt. Dennoch würde ich dem Autor eine weitere Chance geben, denn so nervig manches war, so gut waren andere Abschnitte des Buches.

Cover des Buches Im Sturm (ISBN: 9783651001107)

Bewertung zu "Im Sturm" von Pernilla Ericson

Im Sturm
Bookcheckervor 6 Monaten
Überzeugt trotz mancher Schwäche

Ein alter Mann wird in einem kleinen, beschaulichen Ort ermordet und die Ermittlungen kommen einfach nicht voran, daher werden zwei Sonderermittlerinnen aus Stockholm entsendet. Doch es bleibt nicht bei dem einen Mord und dann zieht ein gewaltiger Sturm auf.

Morde, die unerklärlich erscheinen und immer weitere Kreise ziehen, dazu eine große Portion Klimawandel und privater Stress von Lilly – das ist eine interessante Mischung. Ich kann nicht mal sagen, ob mich der Fall oder die Auswirkungen des Sturms mehr unterhalten haben, aber es war spannend zu sehen, wie die Menschen (und besonders die Ermittler) mit Stromausfall und Co umgehen. So abgeschnitten von der Außenwelt zu sein ist schon schwierig, wenn dann jedoch noch gemordet wird…und die Ermittlungen kaum möglich sind.

Irgendwann war ich an einem Punkt, an dem ich einfach nicht aufhören konnte zu lesen. Mir hat das Buch wirklich richtig gut gefallen – obwohl es die eine oder andere Logiklücke gab, viele Nebensächlichkeiten, die die Geschichte nicht so wirklich vorangebracht haben, aber ich hatte das Gefühl dadurch die Ermittlerinnen und ihre Lebensrealität mit allen Höhen und Tiefen besser kennenzulernen. Alle Fäden wurden zusammengeführt, der Schreibstil ist rund und man fliegt nur so durch die Seiten.

Die Auflösung hatte sich irgendwann doch abgezeichnet und ich war wenig überrascht, aber zu Beginn, auch noch in der Mitte des Buches wäre ich nicht darauf gekommen, dass es so eine Rachegeschichte ist. 

Mich hat das Buch unter dem Strich gut unterhalten, es war kurzweilig und ich fand auch das Thema Klimawandel gut in die Geschichte eingepflegt. Die Autorin werde ich mir merken. Dass es der zweite Teil der Reihe ist macht nicht, man kann auch hier einfach einsteigen.

Cover des Buches Die Akte Madrid (ISBN: 9783462003895)

Bewertung zu "Die Akte Madrid" von Andreas Storm

Die Akte Madrid
Bookcheckervor 7 Monaten
Kunst und Krimi passen hier perfekt zusammen

Weiter geht es mit dem Kunstexperten Lennard Lomberg. Dieses Mal führt ihn sein „Auftrag“ direkt in die Politik, und damit in ein wenig überraschend dreckiges Geschäft, wie man landläufig so sagt – wie zutreffend das ist, wird in diesem intelligenten wie spannenden Krimi, der dem Vorgänger in nichts nachsteht, sehr deutlich.

Das Buch ist wie schon Band eins relativ anspruchsvoll. Durch den gehobenen Schreibstil und eine Vielzahl an Charakteren, Örtlichkeiten und Zeitebenen liest man das Buch nicht mal so nebenbei. Es erfordert schon einiges an Aufmerksamkeit, aber wenn man sich dafür interessiert und sich darauf einlässt, dann bekommt man ein wirklich sehr interessantes und spannendes Lesevergnügen auf diversen Zeitebenen geliefert. Ein gewisses Interesse an Kunst und/oder Poltik(geschichte) sollte man schon mitbringen, Vorwissen ist nicht mal so wichtig, da der Autor sehr detailliert schreibt und wirklich verständlich Dinge erklärt ohne den mahnenden Zeigefinger. 

Wie schon im ersten Band verstand es der Autor mich sofort zu fesselnd und die Spannung war schon nach wenigen Seiten da. Warum wurde das Gemälde gestohlen? Wie ist der Politiker in das ganze verwickelt? Wer spielt wem übel mit? Welche Taten der Vergangenheit spielen ins heutige Geschehen? Diese und immer mehr Fragen haben sich nach und nach entwickelt. Zwischendurch wird immer wieder mal das eine oder andere aufgelöst, oft wirft das dann aber andere und noch brisantere Fragen auf - ich möchte an der Stelle nicht zu viel verraten, aber die deutsche und die spanische Historie haben so ihre ganz dunklen Flecken und die spielen hier eine nicht unwesentliche Rolle. Trotz der Themenvielfalt ist das Buch aus meiner Sicht nicht überladen. 

Auch ohne Vorkenntnisse sollte man mit dem Krimi nach einer Eingewöhnungphase zurecht kommen, allerdings würde ich dennoch den Start mit "Das neunte Gemälde" empfehlen, da man so die Entwicklung der Figuren besser versteht. Die Fälle als solche sind in sich abgeschlossen und ich freue mich schon auf den nächsten Teil der schon amüsant angeteasert wurde. 

 

Cover des Buches One of the Girls (ISBN: 9783423263597)

Bewertung zu "One of the Girls" von Lucy Clarke

One of the Girls
Bookcheckervor 10 Monaten
Bis auf manche Kleinigkeit richtig gut und spannend

Ein Junggesellinnenabschied in Griechenland – das klingt ja schon ein wenig wie ein kleines Träumchen. Eine tolle Villa, das Meer und eine tolle Zeit, das ist der Plan, doch dann kommt alles anderes, denn die Frauen haben sich gegenseitig so einiges verheimlicht. Und das bleibt nicht folgenlos.

Ich bin schon direkt sehr gut in die Geschichte reingekommen – obwohl es immerhin sechs Protagonistinnen gibt, die ziemlich verschieden sind und bei denen man schon ein wenig aufpassen muss, um nicht irgendwelche Dinge zu verwechseln. Mit der Zeit lassen sich die Frauen aber sehr gut unterscheiden. Ich hatte direkt für die eine mehr, für die anderen weniger Sympathien. Zu Beginn passiert auch gar nicht so viel, aber es entstehen Fragen für Fragen. Was mag Bella offenbart haben? Was war damals mit Fen geschehen? Warum ist Robyn so das fünfte Rad am Wagen und was ist mit Ana, die so mit gleitet, aber irgendwie sicher auch was zu verbergen hat? Was ist mit Eleanor los und was mag die bis dato sehr nette Lexi wohl verbergen? 

Mir gefällt auch der Schreibstil. Leicht und schnell zu lesen, sehr rund und die Konstruktion der Geschichte hat mir richtig gut gefallen. Die Kapitel sind meist sehr kurz und auch das Setting war wunderbar. Es gibt Einschübe dazwischen von einer wissenden Erzählerin, die einiges vorwegnehmen, aber immer so, dass der Lesesog umso stärker wird und ich wollte das Buch fast gar nicht mehr aus den Händen legen. 

 

Hintenraus kommen immer mehr Geheimnisse ans Tageslicht und auch die wechselnden Perspektiven machen es immer spannender. Ich habe oft mitgefiebert, manchmal gebangt und gehofft auf einen guten Ausgang. Das Ende war dann nicht soo überraschend, ein bisschen arg konstruiert, ABER mich hat es dennoch überzeugt. 

 

Wer einen psychologisch spannenden Roman /Thriller mit sommerlichem Flair sucht ist mit diesem Buch gut beraten.

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