Als die erfolgreiche Schauspielerin Lana gemeinsam mit ihrem Mann Jason, ihrem Sohn Leo, ihrer besten Freund Kate und ihrem Freund Elliot zum Urlaub auf ihre Privatinsel fährt, klingt alles noch nach viel Entspannung. Doch schnell entpuppt sich die traumhafte Kulisse als wahrer Alptraum…
Mich hat besonders der Klappentext sehr gereizt und ich hatte schon von Anfang an richtige „Glass Onion“-Vibes.
Die Geschichte ist aufgebaut in 5 Akte und wird aus der Sicht von Elliot erzählt. Schon die Art des Erzählens ist mal etwas ganz Anderes. Auch wenn es dadurch etwas länger braucht, um richtig in die Geschichte zu kommen, fand ich es sehr interessant und spannend. Besonders, da Elliot natürlich ein subjektiver Erzähler ist, der erst nach und nach alle Fakten auf den Tisch bringt. Bis zuletzt bleibt man so im Dunkeln, was nun Wahrheit und was Fiktion ist.
Dadurch bleibt es immer spannend, leider fehlte mir so aber der engere Bezug zu den anderen Charakteren. Die haben alle ihre ganz eigenen Motive und Hintergrundgeschichten, die es zu enträtseln gilt, allerdings blieben die Charaktere für mich eher flach gehalten.
Was mir dagegen gut gefallen hat, war das ständige Miträtseln über das gesamte Buch hinweg, wer denn nun der Täter ist, welches Motiv er hat, welche Intrigen vielleicht dahinterstecken und welche kleinen Details der Erzähler noch vor uns verbirgt.
Gerade dieses Miträtseln hat das Buch für mich sehr spannend gemacht. Nie wusste man, was von Elliots Sicht wahr und was gelogen ist, was vielleicht nur seiner Empfindung entspricht und was tatsächlich passiert ist.
Der Schreibstil hat mich ebenfalls abgeholt, auch wenn er ganz anders aufgebaut war, als die übrigen Thriller, die ich bisher gelesen habe. Das macht es auf jeden Fall einzigartig. Durch die kurzen Kapitel bin ich durch das Buch geflogen.
Leider haben mich die Charaktere nicht so wirklich abgeholt und die Emotionen beim Lesen blieben für mich auch auf der Strecke. Da hätte ich mir noch etwas mehr Tiefgang gewünscht, um wirklich mit den einzelnen Personen mitfühlen zu können.
Trotzdem ist es eine tolle Geschichte und ich kann sie jedem empfehlen, der bei Thrillern eher weniger auf Blut und Brutalität aus ist, sondern mehr auf Charakterstudien und psychologische Einblicke setzt und gerne miträtselt.