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Bookowl891

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Mein Leben oder ein Haufen unvollkommener Momente (ISBN: 9783446258631)

Bewertung zu "Mein Leben oder ein Haufen unvollkommener Momente" von Peter Bognanni

Mein Leben oder ein Haufen unvollkommener Momente
Bookowl891vor 6 Jahren
Kurzmeinung: Herzensangelegenheit
Mein Leben oder ein Haufen unvollkommener Momente

Tess hat das Gefühl die Kontrolle über ihr Leben verloren zu haben. Ihr Freund, mit dem sie eine Fernbeziehung geführt hat, ist tot. Tess gibt ihm die Schuld dafür, dass sie die Schule abbricht und auch sonst alles aus dem Ruder läuft. Ihre Welt bricht zusammen. Tess flüchtet zu ihrem Vater, der genau so wenig sein Leben auf die Reihe bekommt, wie sie selbst.

Der Kontakt zu Jonah beschränkte sich ausschließlich auf das Schreiben per Email oder sozialen Medien. Nach einigen Tagen erhält sie eine Nachricht vom tot geglaubten Freund Jonah, der mit ihr reden will.



Tess hat Jonah nicht mal 24 Stunden gesehen und spürt eine so tiefe Verbundenheit zu ihm. Ich habe mich zu Beginn des Buches gefragt, ob man jemanden, den man einmal gesehen hat und der Kontakt sich ausschließlich aufs Schreiben beschränkt, so mögen kann und das Leben in diesem Maße aus den Fugen gerät. Ich glaube mittlerweile, dass es so ist. Jonah war ihr Gegenpart, derjenige, der ihr gut zuspricht, wenn es ihr schlecht geht und dieser Eine, der ihr Halt gibt. Also warum soll sie nicht genau so fühlen, wie jeder Andere auch, der seinen Partner verliert?

Auf der anderen Seite denke ich, dass Tess nicht Jonah die Schuld dafür geben kann, dass in ihrem Leben gerade alles schief läuft, denn Menschen entscheiden sich für eine bestimmte Handlung. Tess hat alleine entschieden die Schule abzubrechen, nicht Jonah. Das zu verstehen ist ein Prozess, den sie durchleben muss. Sie ist blind für die schönen Dinge im Leben, dabei hat sie genau das jeden Tag vor Augen. Sie kann es einfach momentan nur nicht sehen.

Wessen Leben ist schon perfekt? Klar ist, dass es für Tess irgendwie weiter gehen muss, denn die Uhren halten nicht an. Die Welt dreht sich weiter und Tess befindet sich an einem Wendepunkt.

"Unser ganzes Leben ist ein einziger Haufen unvollkommener Momente. Und genauso unvollkommen ist die Liebe, die wir für andere empfinden. Und ehe wir uns versehen, ist alles vorbei. Und auch wenn wir unser Bestes geben, ist es doch nie genug, Unser Leben wird nie genau so sein, wie wir es uns vorstellen. Die Zeit mit unseren Lieben wird nie genug sein. Aber schon allein darum zu kämpfen, gibt unserem Leben einen Sinn. Und die Liebe gibt ihm einen Sinn, auch wenn sie unvollkommen ist. Und vielleicht sollten wir dieses kurze, unvollständige Glück feiern. Denn wenn irgendwann alles zu Ende geht, sind die Erinnerungen daran vielleicht alles, was uns bleibt."

Das Buch "Mein Leben oder ein Haufen unvollkommener Momente" ist mit so viel Humor geschrieben, dass ich bei einigen Passagen richtig lachen musste. Da die Geschichte aus Sicht von Tess geschrieben wurde und sie uns als Leser quasi anspricht, wird das Lesen auch nicht langweilig. Liebesgeschichte, wie immer eher nicht Meins, aber dieses Buch war für mich abwechslungsreich und mal ein Ausflug, raus aus meinem gewohnten Genre, wert. 

Cover des Buches Alles Begehren (ISBN: 9783959672023)

Bewertung zu "Alles Begehren" von Ruth Jones

Alles Begehren
Bookowl891vor 6 Jahren
Kurzmeinung: Leider nicht ganz mein Geschmack.
Alles Begehren

1985

Callum hilft seinem Bruder, trotz seiner schwangeren Frau Belinda und den zwei kleinen Söhnen Cory und Ben, im Pub aus. Er weiß, dass es gerade in den Sommermonaten boomt in diesem Geschäft und der Wirt auf jede Hilfe angewiesen ist. Die kleine Familie besucht die Brüder ab und zu und Callum scheint wirklich glücklich zu sein mit seiner Frau und den beiden Söhnen.

Ferienjobberin Kate hat im Sommer ihren ersten Tag im Pub und sofort herrscht zwischen ihr und dem 39jährigen Callum eine Anziehungskraft, die nicht zu beschreiben ist. Trotz des Altersunterschiedes, denn Kate ist 21 Jahre alt, beginnen die Beiden eine Affäre.

2002

Kate ist mittlerweile 39, Schauspielerin und hat eine eigene kleine Familie. Ihr Ehemann Matt macht sich Sorgen um Kate, denn sie verhält sich komisch. Schon früher hat sie das getan und Matt musste seine Frau aus einem tiefen Loch ziehen.

Callum ist Lehrer. Nach einer schweren Zeit haben Belinda und er sich dazu entschlossen, ihre Beziehung weiterhin aufrecht zu erhalten. Die Kinder sind erwachsen und mittlerweile können sie ihr glückliches Leben genießen... bis Kate als Schauspielerin die Schule besucht, an der Kate unterrichtet und die Beiden sich begegnen.



"Alles Begehren" ist ein Buch, das ich nicht wirklich verstehe, bzw. die Handlung der Charaktere oft nicht nachvollziehen kann. Callum ist glücklich mit Belinda, sie erwarten ihr drittes Kind. Doch kaum taucht die fast 20 Jahre jüngere Kate auf, setzt sein Verstand aus. Gibt es das wirklich, diesen Seelenverwandten? Aber wieso ziehen sie die Sache dann nicht auch durch? Denn offensichtlich hat sich Callum für Belinda entschieden und Kate ist mittlerweile auch verheiratet. Trotzdem hat sie Callum in der Zeit von 1985 bis zum Wiedersehen nicht aus dem Kopf bekommen. Warum machen sie sich das Leben so schwer?

Beide haben das gleiche Gefühl wie beim ersten Treffen, als sie sich 2002 wieder sehen und das Spiel geht von vorne los. Callum würde Kate treffen, er weiß, dass es falsch ist. Aber er weiß genau, er wird es trotzdem tun. WHAT? Warum? Ich verstehe einfach Menschen nicht, die sich in einer solchen Situation nicht entscheiden können. Denn niemand scheint an den jeweiligen Partner oder auch die Kinder zu denken. Welchen seelischen Schaden sie damit ihren engsten Vertrauten zufügen, scheint ihnen nicht klar zu sein. Vielleicht ist es ihnen auch klar, aber vielleicht einfach auch egal.

Kate mit ihrem geringen Selbstbewusstsein scheint dabei etwas skrupelloser zu sein als Callum. Gewissensbisse bemerke ich bei ihr wenig, bis gar nicht und ich mag sie auch einfach nicht. Sie will für andere gut aussehen, die beste Figur haben, selbst wenn es ihr schadet. Ich glaube, sie weiß selbst nicht genau wer sie ist und hat sich einfach noch nicht gefunden. Sich ständig dem Druck auszusetzen für andere gut auszusehen, das anzuziehen, was anderen am besten gefällt kann für einen Menschen einfach nicht gut sein.

Ich habe mir ein wenig was anderes unter dem Buch vorgestellt. Meinen Geschmack trifft die Geschichte nicht, aber mit Sicherheit den vieler anderen Leser.

Cover des Buches One of Us Is Lying (ISBN: 9783570165126)

Bewertung zu "One of Us Is Lying" von Karen M. McManus

One of Us Is Lying
Bookowl891vor 6 Jahren
Kurzmeinung: Leicht zu lesen und super spannend.
Geheimnisse, die besser verborgen bleiben

Eine App, „About That“, die Leben zerstören kann, fünf Schüler, die nachsitzen müssen. Darunter Simon, der Betreiber der App, der am Ende des Tages tot sein wird.

Vier Verdächtige und jeder hat sein ganz eigenes Motiv.

Nate - Er ist die Person, von der man sich fernhalten sollte. Die klassische „Karriere“. Schlechtes Elternhaus, schlechter Schüler, Drogendealer und natürlich, wie soll es auch anders sein, saß er schon im Knast.

Addy, die Schönheit. Sie definiert sich einzig und allein über ihren Freund Jake, der als Sportass an der Schule bekannt ist. Er entscheidet alles, das Outfit von Addy, wo sie hingehen, was sie machen und untergräbt oftmals ihr Selbstbewusstsein.

Cooper, augenscheinlich der Zurückhaltende. Sein Vater sieht Großes in ihm und treibt ihn beim Baseball an. Er hat Chancen auf ein Stipendium, doch dafür muss er sich ziemlich ins Zeug legen.

Bronwyn ist die Schlaue in der Runde. Sie bringt nur Bestleistungen und ihr Leben besteht aus Lernen. Schließlich will sie nach ihrem Abschluss nur an einer der besten Unis studieren.

Vier grundsätzlich verschiedene Typen und doch haben sie alle etwas gemeinsam. Ein Geheimnis, das jeder versucht zu wahren, weil es ihr Leben zerstören könnte.

Der Clou an der ganzen Geschichte: Simon hat einen Eintrag für die App vorbereitet, der sich auf Nate, Addy, Cooper und Bronwyn bezieht und gleichzeitig ihre dunkelsten Geheimnisse ausplaudert. Wer hat also das größte Motiv der Vieren, wer wird blöderweise nur in die Sache mit hinein gezogen und wer hat den Mord letztendlich begangen?

 

„One of us is lying“ ist ein Buch, das ich nur empfehlen kann. Die Geschichte ist wirklich spannend beschrieben, da immer aus der Perspektive von einem der vier Verdächtigen erzählt wird. Außerdem erfährt man über jeden einzelnen von ihnen sehr viel. Jeder hat seinen Charakter, der auch sehr detailliert hervor tritt. Außerdem läuft hier nicht nur eine Geschichte, die ganzen Nebenhandlungen und Probleme der einzelnen Personen fließen im Buch super zusammen und machen das Ganze noch spannender.

Es ist bewundernswert, wie sehr Nate, Addy, Cooper und Bronwyn teilweise im buch über sich selbst hinaus wachsen und welche Verbindungen zwischen ihnen entstehen, wenn man einer solchen Situation ausgesetzt ist, verdächtigt zu werden.

Es ist nicht nur alles schlecht an der Sache. Cooper gesteht sein großes Geheimnis irgendwann und kann damit einfach leichter leben. Addy kann sich loseisen und wird selbstbewusster, selbstbestimmter und nimmt ihr Leben in die Hand. Bronwyn wird lockerer und setzt sich für Nate ein, der von Beginn an schon mit Vorurteilen überhäuft wird. Nate selbst durchläuft auch eine große Veränderung, er wird weicher, einfühlsamer, will sein Leben in den Griff bekommen. Bei allen vier Charakteren findet eine große Entwicklung statt und das zeigt doch, dass bei allem Schlechten immer auch ein guter Aspekt zu finden ist.

Was ich wirklich leider, leider, leider sagen muss: Ich habe den Ausgang der Geschichte schon recht früh erahnt und war enttäuscht, dass ich Recht hatte. Das tut allerdings der guten Geschichte keinen Abbruch, so ist das nun manchmal. Trotzdem passieren ganz viele kleine Dinge, mit denen ich so in keinster Weise gerechnet habe und das gleicht das Ganze ein wenig aus. Es wurde auf keinen Fall langweilig und ich hatte immer das Bedürfnis, das Buch fertig lesen zu müssen.

Eine gute Geschichte, auch für Personen, die gerne mal einen Abstecher in ein anderes Genre machen möchten, aber nicht auf Blutrünstiges stehen und sich doch ein wenig Spannung und Nervenkitzel wünschen.

Cover des Buches Das Glück wohnt in der Ivy Lane (ISBN: 9783499290466)

Bewertung zu "Das Glück wohnt in der Ivy Lane" von Juliet Ashton

Das Glück wohnt in der Ivy Lane
Bookowl891vor 6 Jahren
Kurzmeinung: Ein Buch fürs Herz
Aus dem wahren Leben

Sarah glaubt, dass sie ihr Glück gefunden hat. Gemeinsam lebt sie mit ihrem Mann im "blauen Haus". Dort wollen sie ihre Wohnung renovieren und haben Pläne.

Pläne, die nie zustande kommen. Denn, ohne, dass Sarah es absehen konnte, trennt sich Leo und wohnt nun bei seiner neuen Frau Helena. Und zwar genau ein Stockwerk unter Sarah.

Generell ist Zusammenhalt im blauen Haus kein Thema. Jeder geht seines Weges und macht sein Ding. Mavis, die alte Dame aus Wohnung E ist der Schrecken in der Nachbarschaft. Ihr geht man lieber aus dem Weg. Auch Sarah meidet die alte, zornige Dame. In Wohnung D lebt Lisa mit ihrer Tochter Una. Das Mädchen spricht seit geraumer Zeit nicht mehr und die seltenen Besuche des Vaters sind nicht gerade eine Hilfe für die Kleine.

Alles andere scheint sich für Sarah zu ändern, als Jane und Tom einziehen. Die beiden Frauen finden sich auf Anhieb sympathisch und Jane gibt Sarah wieder Aufschwung. Nach der Sache mit Smith und Sarahs Scheidung hat sie ein wenig Abwechslung bitter nötig und einiges scheint sich zu ändern im blauen Haus.

Als Leo sich Sarah wieder annähert, hat sie die Hoffnung, dass er die Situation doch als einen Fehler einschätzt und zu ihr zurück kommt. Mavis scheint sich ein wenig zu öffnen und isst regelmäßig mit Sarah zu mittag. Es entwickelt sich eine zarte Freundschaft, die aber jederzeit zerbrechen kann. Mavis ist verschlossen und man darf sie nicht zu sehr bedrängen, doch durch Sarahs Arbeit als Psychologin, wird sie der Situation gerecht.

Sarah beginnt mit Una zu arbeiten und sie wieder zum sprechen zu bringen, dabei ist Tom eine große Hilfe. Doch je mehr Zeit Sarah mit Tom verbringt, desto öfter muss sie an ihn denken.

Happy End oder? Das wäre ja zu schön...

Jeder aus dem blauen Haus hat seine Geheimnisse und jeder wird von einer ganz bestimmten Situation belastet. Aber in einer Gemeinschaft lassen sich Probleme bekanntlich besser lösen oder?

Eigentlich ist dieses Buch so gar nicht mein Genre. Wie gesagt, eigentlich. Es ist, so wie man es auch erahnen kann, ein Buch fürs Herz, ein Buch für Neuanfänge und ein Buch zum Träumen. Zu Beginn der Geschichte geht jeder Bewohner des blauen Hauses seinen eigenen Weg, Kontakt besteht wenig, bis gar nicht.

Als Jane auf der Bildfläche erscheint, ändert sich das. Sie ist für mich eine gewisse Schlüsselfigur in dem Buch und ich mochte sie auf Anhieb. Einfach weil sie ist, wie sie ist. Sie hat Energie, sie nimmt kein Blatt vor den Mund und setzt ihre Ziele durch. Der Garten erscheint in neuem Glanz und ist quasi der Sammelpunkt für alle Bewohner. Jede Partei im Haus hat ihre eigene Geschichte und wird auch im Buch vollständig behandelt. Hierbei hat auch jede handelnde Person ihre ganz eigene Persönlichkeit und so fällt es auch nicht schwer, diese auseinander zu halten.

Sarah scheint sich ein wenig aufgegeben zu haben. Zum Einen hat sie eine harte Zeit durchgemacht, zum Anderen habe ich das Gefühl, dass sie sich so sehr für andere aufopfert, dass sie sich selbst vergisst. Der Kontakt der zu Mavis entsteht, ist wie eine ganz zarte Pflanze, die mit viel Vorsicht gepflegt werden muss. Doch mehr und mehr öffnet sich die alte Dame und scheint auch Sarah als Freundin zu betrachten. Die Veränderung von Mavis hat mir gut gefallen, sie legt ihren Starrsinn ein wenig ab und beginnt zu leben. Wieso sie sich so verändert? Ich habe in keinster Weise damit gerechnet.

Sarah beginnt mehr über sich selbst nachzudenken und dabei hilft Mavis ihr. Doch sie gibt ihr nichts vor, sie sagt nicht, was sie tun soll. Vielmehr gibt sie Denkanstöße und Sarah beginnt sich innerlich zu verändern. Doch dann gibt es immer noch das Problem mit Tom, der ja mit Jane in Wohnung C wohnt. Doch sie kann nicht mit Jane befreundet sein und gleichzeitig ihren Mann schnappen. Was soll sie also machen?

Eins ist sicher, das Glück wohnt in der Ivy Lane und jeder Bewohner wird sein eigenes Glück finden.

 

"Sei du selbst, weil du, meine süße Sarah, viel mehr bist als bloß gut genug. Und finde in jedem Menschen das Schöne, denn das ist die Zauberformel, die alles wieder in Ordnung bringt."

Cover des Buches Fanatisch (ISBN: 9783649624547)

Bewertung zu "Fanatisch" von Patricia Schröder

Fanatisch
Bookowl891vor 6 Jahren
Kurzmeinung: Ein spannendes Buch, was mich nicht schlafen lassen hat.
FANATISCH

Was hat Nara getan?

Ein Zettel in ihrer Jackentasche lässt Sie aufschrecken.

„Stelle dich niemals gegen den göttlichen Willen! Es könnten furchtbare Dinge geschehen.“


 Der Glaube daran, dass es ein dummer Streich ist, lässt Nara erst mal ruhig bleiben. Nur Jamie erzählt sie von dem unguten Gefühl, dass sie seither plagt. Aber war das richtig? Jamie, ihr bester Freund, empfindet mehr als nur Freundschaft für Nara. Er macht sich Sorgen und scheint sehr beunruhigt.

Als Nara eine SMS erhält mit dem Inhalt, dass alles ihre Schuld sei, weil sie sich nicht an die göttlichen regeln gehalten hat, wird ihr klar, dass es sich hier nicht um einen Teenagerwitz handelt. Außerdem ist der Familienhund, Mister Ibrahim, verschwunden.

Nara beginnt zu überlegen, was diese Aussagen zu bedeuten haben. Wieso spricht der anonyme Absender von göttlichem Willen und Regeln?

Nara ist, wie ihre Familie, Muslimin. Streng ist die Familie nicht, der Vater arbeitet ehrenamtlich in einer Begegnungsstätte und hilft dort den Menschen, sich zurecht zu finden und die Sprache zu lernen. Aber an was soll Nara dann Schuld sein?

Die Ereignisse überschlagen sich. Mister Ibrahim liegt tot auf der Terrasse und Nara begräbt ihn im Garten. Eine neue SMS, in der Nara befohlen wird zur Herforther Allee 126 in den Hinterhof zu kommen. Jamie lässt sich nicht davon abbringen Nara zu begleiten. Und dann … schwarz

6 Tage Gefangenschaft und Demütigung, 6 Tage Ungewissheit, 6 Mädchen, die auch gefangen sind, 6 Tage Schmerzen und 6 Tage Dunkelheit, Verzweiflung, Wut und Hoffnung. Warum?

Nara wird es erfahren. Und als sie schon gar nicht mehr damit rechnet, wird sie freigelassen.

Doch Nara darf die nächsten 6 Tage weder reden, keinen Besuch empfangen, noch Kontakt über das Internet zu jemandem aufnehmen, sonst wird ihrer Familie oder Jamie etwas zustoßen, der immer noch nicht wieder aufgetaucht ist, seit der Entführung in der Herforther Allee. Über ein Handy bekommt sie weitere Anweisungen, denn das Spiel ist längst nicht vorüber.

Das Buch war genau mein Geschmack. Mir hat Nara als Person super gut gefallen und auch die Beziehung zu ihrem jüngeren Bruder fand ich wunderschön. Er scheint instinktiv zu spüren, was mit Nara los ist, dass sie nicht reden darf, aber eigentlich gerne möchte.

Das stelle ich mir unglaublich schwer vor, wenn die Eltern vor dir stehen und du den Schmerz in ihren Augen sehen kannst und du musst schweigen. Dieses Gefühl möchte ich niemals erleben. Sie verstehen nicht, dass Nara schweigt, um ihre Familie zu schützen, dass es nur zu ihrem Besten ist.

Wenn du nicht mehr weißt, wem du vertrauen sollst, wenn du alle in deinem Umfeld verdächtigst, dir etwas angetan zu haben. Wenn du in ständiger Angst lebst. Für mich eine Horrorvorstellung. Wenn man sich über Tage hinweg fragt, was man angestellt hat, für was man bestraft wird, wie es der Familie ergeht und ob du überhaupt lebend aus dem dunklen Verließ kommst, beginnst du zu verzweifeln.

Es braucht aber nur einen kleinen Lichtblick, der dir wieder Kraft gibt. Einen starken Charakter, der dich aufbaut, der dir zuredet und du schöpfst neue Kraft. Tugce, eines der sechs gefangenen Mädchen, hat für mich erheblich dazu beigetragen, dass Nara nicht komplett durchdreht. Sie hat einen so starken Charakter und einen Willen, dass es für mich in der Situation eigentlich unbegreiflich ist, woher sie diese Kraft nimmt.

Mit der Wendung im Buch habe ich zu Beginn schon gerechnet. Obwohl gerechnet eigentlich nicht das richtige Wort ist. Zumindest habe ich darüber nachgedacht und war trotzdem über den Ausgang der Geschichte schockiert.

Wenn es nach mir persönlich ginge, hätte ich gerne noch etwas mehr über die Familie von Nara erfahren. Wie ist sie die sechs Tage mit der Situation umgegangen? Hatten sie genug Kraft, um auch Sinan, den kleinen Bruder zu trösten, obwohl sie selbst wahrscheinlich am Ende ihrer Kräfte waren? Aber das tut der tollen Geschichte keinen Abbruch.

Die Arbeit der „Behörde“, von der erst am Ende des Buches die Rede ist, würde mich wahnsinnig interessieren. Näher darauf einzugehen, würde zu viel verraten.

Für mich ein Buch, was sich flüssig lesen und keine Langeweile aufkommen lässt. Absolute Weiterempfehlung.


Cover des Buches Pater Noster (ISBN: 9783945796603)

Bewertung zu "Pater Noster" von Carine Bernard

Pater Noster
Bookowl891vor 6 Jahren
Kurzmeinung: Ein Buch für ein paar spannende Stunden
Pater Noster

Schulze & Niess – die Agentur, in der Deborah ihr Praktikum machen wollte und es nach der Trennung von Stefan auch tut. Reinreden kann er ihr jetzt nicht mehr. Er hat sich geschnitten, wenn er denkt, dass Deborah auf alle Ewigkeit in Stefans kleiner Agentur arbeitet. Sie möchte sich weiter entwickeln und lernen. Auch wenn Deborah dafür den schweren Schritt gehen muss und die Trennung als einzige Möglichkeit sieht.

Stefan Schrödinger passt das überhaupt nicht, erstens hatte er die Trennung nicht gewollt, zweitens ist Schulze & Niess ein Konkurrenzunternehmen und drittens ist Carl Schulze dafür bekannt, ein Weiberheld zu sein.

Auf einer Preisausschreibung treffen die Konkurrenten aufeinander und Stefan ahnt, dass Carl ein Auge auf Deborah geworfen hat. Es kommt wie es kommen muss, in seiner Emotion rastet Stefan auf der Preisverleihung aus und die Ausschreibung gewinnt auch Schulze & Niess.

Gut, dass es den einfühlsamen Carl Schulze gibt, der Deborah beruhigt und ihr zur Seite steht. Er greift ihr unter die Arme, hilft ihr beim Umzug und bei den Beiden scheint sich eine Beziehung anzubahnen. Doch je tiefer diese Beziehung geht, desto besitzergreifender wird Carl, fast schon besessen.

Durch die ganzen Eskapaden und Ereignisse bemerkt fast niemand die Plakate mit dem großen Auge, die überall in der Stadt verteilt angebracht sind.

Und auch als Deborah ein Armband aus Pater-Noster-Erbsen per Post in die Agentur geschickt bekommt, ahnt noch niemand was es damit auf sich hat. Nur irgendwie scheint Stefan etwas damit zu tun zu haben.

Als Boris Niess, Partner von Carl, eines Nachts im Büro stirbt, wird schnell klar, dass ein Fremdverschulden nicht auszuschließen ist. Doch wer hat hier die Finger im Spiel? Und wie passt das alles mit dem Armband und den Plakaten zusammen? Wer spielt ein falsches Spiel und wer wird zu Unrecht verdächtigt?

 

Für mich ist Pater Noster ein Buch, welches sich flüssig lesen lässt. Es ist kurzweilig und ich hatte von Beginn an keine Probleme die Protagonisten auseinander zu halten.

Als Thriller würde ich das Buch nicht einordnen, für mich ist es eher ein Krimi, was der Geschichte keinen Abbruch tut.

Durch die gute Beschreibung des Autors kann ich mir die Agentur Schulze & Niess sowie die Örtlichkeit, zu der die Pater-Noster-Erbsen führen, super gut vorstellen.

Zu Beginn fand ich es Schade, dass Deborah auf ihren Exfreund so abweisend reagiert hat, ich denke doch, dass Sie einen großen Teil ihres Lebens mit ihm verbracht hat. Irgendwann konnte ich Deborahs Reaktion aber nachvollziehen. Trotzdem bleibt für mich immer noch die Frage offen, wieso erst ein Mord und andere Überfälle passieren müssen, um zu bemerken, wer es wirklich gut mit einem meint und wer eben nicht.

Die Geschichte an sich finde ich wirklich originell. Gerade weil es viel um Werbeagenturen geht und ich die Idee mit den Plakaten wirklich super finde. Es hat mich ziemlich neugierig gemacht, was es damit auf sich hat. Allerdings musste ich sagen, dass ich recht schnell den richtigen Riecher hatte, wer hier ein falsches Spiel spielt. Dadurch war für mich der Überraschungseffekt zum Ende nicht mehr so groß, was mich ein wenig enttäuscht hat. Trotzdem hat mir die Geschichte und die Handlung gut gefallen und ich finde es immer wieder verblüffend, wie ein Autor, bzw. eine Autorin auf eine solche Geschichte kommt.

Zu empfehlen ist das Buch für Menschen, die gerne etwas spannendes lesen möchten, aber nicht zu sehr auf brutale Beschreibungen eines Mordfalls. Das Buch kann man wunderbar auch zuhause alleine im Dunkeln lesen.

Cover des Buches Asylwut (ISBN: 9783746011011)

Bewertung zu "Asylwut" von Charly Essenwanger

Asylwut
Bookowl891vor 6 Jahren
Kurzmeinung: Ein gutes Buch, was die aktuelle Gesellschaftspolitik aufgreift und trotzdem spannend ist.
Asylwut

Es ist Nacht in Kaufbeuren – Neugablonz.

Und bei Nacht können die Feigen ihre Anschläge verüben. Das Anzünden eines Asylbewerberheims, das in wenigen Tagen eröffnet werden soll, ist aber auch gerechtfertigt.

Denn die Flüchtlinge nehmen uns schließlich die Arbeitsplätze weg, das Geld und außerdem auch unsere Frauen. Hier ist doch niemand mehr sicher, wenn sich solches Gesindel in unseren Reihen befindet. Hier muss ein Exempel statuiert werden.


Genau so werden Jonas und Felix, die beide noch sehr jung sind, geködert. Gemeinsam mit ihrem Anführer, der das Sagen hat, zündeln sie in dem Asylbewerberheim.

Viele der Bürger sind schockiert, doch es gibt auch die Sorte, die sich über den Anschlag freut. Wenige, aber es gibt sie und mit ihrer „Meinung“ halten sie nicht hinterm Berg.


Die Ermittlungen der Polizei beginnen. Vincent Zeller, Kriminalhauptkommissar, wird mir dem Fall betraut. Vanessa Vauban wird, neben drei anderen Kollegen, auch in die Ermittlungen mit einbezogen. Eine Frau, die das Sagen hat? Ernsthaft? Auch das scheint einigen Bürgern nicht zu schmecken. Aber wo denken wir auch hin, wenn Frauen in der heutigen Zeit Führungspositionen haben? Kann das überhaupt was werden?


Im Zuge der Ermittlungen muss Vincent Oberbürgermeister Zeller besuchen und darf ihn auf eine Stadtratssitzung begleiten. Und wie das so ist, besteht der Stadtrat aus etlichen Parteien. Auch Hans Gerets ist Mitglied und vertritt die „Aktive Partei Kaufbeuren“. Als es zur Abstimmung kommt, ob das Asylbewerberheim wieder renoviert werden soll, platzt Gerets der Kragen. Weil „man hört ja auch immer“, dass die Flüchtlinge nur Probleme machen. „Man hört auch immer“, dass sie die Frauen vergewaltigen und „man hört auch immer“, dass sie klauen. Trotzdem beschließt der Stadtrat die Renovierung.


Die Solidarität vom Großteil der Bürger ist groß, es wird eine Mahnwache abgehalten, außerdem werden die Asylsuchenden vorübergehend woanders untergebracht und das Dorf unterstützt, wo es nur kann. Die Stadt setzt ein Zeichen gegen Rassismus und  Fremdenfeindlichkeit – jetzt erst recht.

Damit ist aber noch lange kein Happy End in Sicht.

Wer greift zu solch drastischen Maßnahmen und verursacht drei weitere Anschläge, bei denen mehrere Leute ums Leben kommen und etliche verletzt werden? Hat das alles etwas mit dem Wiederaufbau des Asylbewerberheims zu tun? Oder laufen hier zwei parallele Geschichten?


 

Ein Buch, was mich wirklich teilweise sehr wütend gemacht hat. Ich habe die Geschichte auf meinem eBook-Reader gelesen. Schon bei Lesestatus 2% hatte ich den Eindruck, ich muss mich beherrschen, um nicht komplett aus der Haut zu fahren. „Deutschland soll den Deutschen gehören“, als Schlachtruf zu benutzen, wenn man gerade ein Asylbewerberheim anzündet, finde ich zum Kotzen. (Sorry)


Wie können Menschen eine bestimmte Personengruppe so abgrundtief hassen? Warum?


Ich bin zufällig Deutsche, weil zufällig mein Papa und zufällig meine Mama auch welche sind. Und jetzt? Kann ich das beeinflussen? Ich glaube doch kaum!
Ich finde das Buch super geschrieben, es lässt sich flüssig lesen und man hat keine Probleme die Protagonisten auseinander zu halten. Bei verschiedenen handelnden Personen war meine Haltung eher misstrauisch, aber man kann sich auch täuschen, wie sich herausstellt.


Mir geht das Herz auf, wenn die Gemeinde zusammen steht und eine Mahnwache vor dem abgebrannten Haus abhält. Das erinnert mich an etliche Demos, Mahnwachen und Kundgebungen, an denen ich selbst teilgenommen habe.


Die Aussagen, die ich bisher in meiner Rezension getroffen habe, wie z.B. oben zu lesen „Man hört auch immer“,… sind im Buch noch krasser ausgedrückt. Und ich weiß aus eigener Erfahrung, dass diese Aussagen auch in der Realität so passieren. Wenn man sich eine Demo von verschiedenen Organisationen mal live, vor Ort, anschaut, dann weiß man das. Und dann wird einem schlecht!


Ich finde es toll, dass ein Autor auch auf die aktuelle Gesellschaftspolitik eingeht, denn auch so lässt sich ein gutes Buch schreiben. Außerdem gefällt mir, dass es auch nicht hauptsächlich um Asylsuchende geht, sondern eher um den gegnerischen Pol, die Rechtsradikalen. Man bekommt einen kleinen Einblick, wie junge Menschen in den Bann solcher braunen Organisationen geraten und wie sich die Sprösslinge binden lassen.


Meiner Meinung nach liegt es an uns, diese Vorgehensweisen, Aussagen, Anschläge und Unterdrückungen zu unterbinden. „Wir hätten mehr ……müssen“, lässt sich immer leicht sagen, wenn etwas passiert. Aber der erste Schritt ist der, dass wir selbst, du und ich tätig werden müssen.


Ein hohes Gut ist unsere Solidarität, die wir geben können.


Unsere Gesellschaft ist bunt und sie ist vielfältig – und das soll auch so bleiben.


 


 


Cover des Buches Leere Herzen (ISBN: 9783641195748)

Bewertung zu "Leere Herzen" von Juli Zeh

Leere Herzen
Bookowl891vor 6 Jahren
Kurzmeinung: Kurz und knackig auf den Punkt
Leere Herzen

Die Praxis "Die Brücke" ist für Britta und Babak ihr Ein und Alles. Ihr Baby, das sie mühsam zusammen aufgebaut haben. Eine Heilpraxis für Psychotherapie, eine Praxis eben, die sich auf Personen spezialisiert, die suizidgefährdet sind. Doch was wirklich hinter den verschlossenen Türen der Praxis passiert, kann Britta nicht einmal ihrem Mann Richard und der kleinen Tochter Vera anvertrauen.

Ein geplanter Selbstmordattentat am Leipziger Flughafen geht schief, aber wieso wirft das Britta so aus der Bahn, als sie das im Fernsehn sieht? Reine Sorge um einen ihrer Patienten oder steckt in Wirklichkeit etwas anderes dahinter? 

Neben dem normalen Familienleben und Verabredungen mit den Freunden Knut, Janina und der kleinen Tochter Cora muss Britta ihre Firma beschützen, denn irgendwas scheint in ihrem Geschäft schief zu laufen.

 

Eigentlich sind Bitta und Babak darauf bedacht keine Laufkundschaft anzuziehen, denn ihre Patienten für das 12-Stufenprogramm suchen sich die Beiden selbst aus - mit etwas Hilfe. Umso überraschter ist Britta, als eines Tages Julietta in ihrer Praxis sitzt und ziemlich genau weiß, welche Institution die Brücke ist und was hier passiert. 

Julietta ist die perfekte Kandidatin, sie darf teilnehmen und mit ihr stoßen die Besitzer der Brücke auf immer neue Hinweise, dass ihnen im Geschäft jemand Konkurrenz macht. 

 

So einfach wie in einem Frisörladen, mit der Konkurrenz, hat die Brücke es nicht. Britta und Babak müssen gemeinsam mit Julietta untertauchen und vom sicheren Unterschlupf aus einen Plan entwickeln, der jedem Anderen klar macht, dass sie die Marktführer sind.

 

Alle Hinweise scheinen auf das misslungene Selbstmordattentat zurückzuführen und auf die Tattowierung "Empty Hearts". 

 

Leider kann ich über die Praxis und die eigentliche Tätigkeit nicht so viel verraten, aber ich würde es sehr gerne. Die Geschichte hat mich von Beginn an mitgenommen und auch nicht mehr losgelassen. Zum Einen, weil ich den Inhalt der Geschichte wirklich super originell finde, zum Anderen, weil ich mich frage, ob es so etwas wirklich gibt. 

Britta ist zu Beginn der Geschichte sehr fanatisch was den Punkt Sauberkeit angeht. Außerdem habe ich den Eindruck, dass sie mit Gefühlen und Zuneigung so rein gar nichts am Hut hat. In der Zeit, in der sich die Drei verstecken, ändert sich das. Sie wird menschlicher, was mir wirklich gut an ihr gefällt. Babak habe ich von der ersten Sekunde an ins Herz geschlossen. Er scheint Brittas Anker zu sein, mehr noch als ihr Ehemann, außerdem menschlicher und weicher. Er baut schnell eine Verbindung zu Julietta auf, entwickelt freundschaftliche Gefühle für sie. Britta verbietet sich das eine Zeit lang. Umso schöner, dass am Ende sie es ist, die Britta klar macht, wie menschlich sie ist.

Für das Buch habe ich ca. 3,5 Stunden gebraucht und wenn ich gekonnt hätte, hätte ich noch schneller gelesen. 

Keine unnötigen Umschweife oder Erzählungen der Autorin, sondern punktgenau und knackig. Die Protagonisten und die Umgebungen kann man sich gut vorstellen, was meiner Meinung nach, viele Autoren so nicht schaffen, wenn sie nicht unnötig viel erzählen, was der Leser eh nicht wissen möchte.

Bei diesem Buch kommt keine Langeweile auf und ich werde mir die anderen Bücher der Autorin auf schnellstem Wege besorgen.

Cover des Buches Mord in der Berghütte (Ein-Tina-Gründlich-Krimi 5) (ISBN: 9783958199286)

Bewertung zu "Mord in der Berghütte (Ein-Tina-Gründlich-Krimi 5)" von Walter Bachmeier

Mord in der Berghütte (Ein-Tina-Gründlich-Krimi 5)
Bookowl891vor 6 Jahren
Im Sog des Kapitalismus

Bruder Johannes hat nicht viel Glück. Er wird in seiner Hütte ermordet. Verteidigt wird er noch von seinem Kauz, doch gebracht hat es nicht viel. Der Einbrecher, der Bruder Johannes erschlägt, duzt ihn. Hat er einfach nicht nachgedacht oder kennen sich die Beiden?
Tina und Bärbel beginnen zu ermitteln. Ein Einsiedler, der ohne Geld und ohne soziale Kontakte im Wald lebt, aber ermordet wird? Hier scheint etwas nicht zu stimmen. Denn so arm war Bruder Johannes nicht. Er ist einer der reichsten Männer im Land. Er ist Besitzer einer der größten Supermarktkette im Land.
Tina und Bärbel geraten in einen Sog aus Kapitalismus, Familiengeheimnissen, Arroganz und Überheblichkeit.
Als auch noch die Tochter von Johannes ermordet wird, ist Tina und Bärbel klar, dass es irgendetwas mit der Firma zu tun haben muss. Doch Tina ist momentan außer Gefecht. Als die Tochter von Johannes ermordet wird, springt Tina in den See um die Tatwaffe zu sichern und das erweist sich als Fehler. Tina zieht sich eine starke Grippe zu und kann, bzw. darf das Haus nicht verlassen. Tante Frieda, die sich um die Kinder und den Haushalt kümmert, lässt das Verlassen des Betts nicht zu. Vroni unterstützt Bärbel in der zeit als Praktikantin und bringt neue Denkansätze mit.
Eine Geschichte, über die ich im Vorfeld nicht zu viel verraten möchte, sodass die Leser die Zusammenhänge und Erkenntnisse selbst erfahren können.

Meiner Meinung nach hat der Autor es hier geschafft den Spagat zwischen Spannung und Witz super zu meistern. Die Dialoge, die im Dialekt geführt werden, finde ich super witzig und ich kann mir genau vorstellen, wie die Beiden Frauen sich gegenüber sitzen und sich unterhalten.
Die Partnerschaft der Beiden leidet ein wenig unter der Anwesenheit von Vroni, aber ich denke, das kommt in jeder guten Beziehung einmal vor. Dennoch schaffen es die Beiden sich zusammen zu raufen und die Arbeit nicht darunter leiden zu lassen.
Bärbel und Tina gefallen mir als Protagonistinnen super gut und ich würde gerne mehr von ihnen lesen.
Gegen Tante Frieda habe ich eine große Abneigung. Ich denke, das kommt daher, dass sie Tina sehr bevormundet. Doch Tina ist eine erwachsene Frau, die selbstbestimmt leben kann. Sie braucht keine Tante, die ihr das Handy abnimmt und keine Widersprüche zulässt. Mehrmals habe ich mich kolossal über Tante Frieda aufgeregt. Ich mag sie einfach nicht.
Deshalb mag ich Tina, Bärbel und Vroni umso mehr.
Ein Buch, das sich zuhause alleine im Dunkeln lesen lässt und trotzdem Spannung verbreitet, ohne durch Brutalität Paranoia bei den Lesern auszulösen.

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