Stilistisch grandios, wie ich finde, ganz, ganz tolle, ungewöhnliche, beeindruckende Sprache, die aber manchmal ein bisschen übers Ziel hinausschießt, z.B. wenn plötzlich innerhalb der Dialoge und dann auch des Erzähltextes gereimt wird. Da und an andere Stellen dominiert mir der Stil zu sehr. Die meisten Charaktere sind sehr originell und ungeheuer plastisch. Mir hat allerdings ein bisschen die Geschichte gefehlt, der Handlungszusammenhang, die vielen kurzen Kapitel wirken ein bisschen disparat. Und die zahlreichen unterschiedlichen Figuren drohen rauszupurzeln, weil ihnen nicht genug Aufmerksamkeit geschenkt wird. Literatur, die wirklich schön ist, aber aus meiner Sicht an der Oberfläche bleibt - was sicher auch intendiert war. Zu artifiziell, um zu schmerzen, sozusagen. Trotzdem: eine Wucht, dieses Buch.
Bottini
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Beeindruckende Sprache, manchmal ein bisschen zu stark im Vordergrund
Ein bisschen wirr und vorhersehbar - und immer diese Klischees!
Hab irgendwo um Seite 70 herum aufgehört zu lesen. Zu wirr und hektisch, auf der anderen Seite kommt mir die Anfangssequenz viel zu lang vor, weil man von Anfang an weiß, was passieren wird ... Außerdem fand ich die bösen Serben ziemlich klischeehaft und übertrieben unmenschlich dargestellt. Das geht doch auch differenzierter.
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