Für mich ein faszinierendes Buch, das die Euthansie im Dritten Reich aus der Anonymität in die Gegenwart holt.
Es hat einen Moment gedauert zu realisieren, dass ich in zwei Zeitebenen höre. Ich wüsste gern, ob das im haptischen Buch auch so unmittelbar ohne Kennzeichnung durcheinander geht. Als das aber klar war, ging mir das Buch gleich in Mark und Bein.
Es gibt gefühlt viele Hauptpersonen, von denen wir unterschiedlich viel erfahren. Das ergibt manches Unübersichtliche, aber vor allem doch viel Ineinandergreifendes, und das gefällt mir gut.
Für mich ein sehr berührendes Buch, das in mir nachhallen wird. Diese Mischung der Zeiten, der Kriege, der Verbrechen. Ich liebe dieses Buch.
Briggs
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Briggs´ Bücher
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Romane, die einen einzien Sommer in ein Buch packen, faszinieren mich immer wieder.
Hard Land schafft es, dem Jungen Sam beim Erwachsenwerden zuzusehen.
Seine Unsicherheit, die schlimme Krankheit der Mutter und die damit verbundene Ungewissheit, das Außenseitertum und die allmähliche Annahme durch ein Freundestrio, das Verliebtsein - all dasist wunderbar gezeichnet, driftet nie ins Kitschige ab, selbst beim Zitieren aus dem namengebenden Gedichtband (wenn auch diese Zitate schrecklich vorgelesen werden), der durchs Buch begleitet und dessen wirkliche Bedetutung (die Pointe) erst zum Schluss klar wird.
Es gibt in diesem Roman eine Figur, die mir etwas überzeichnet vorkommt, aber das ist möglicherweise mit ihrer Rolle für den Ich-Erzähler stimmig?
Das Buch ist so schrullig wie die Bewohner der WG, die versuchen, zwei Mordfälle aufzuklären.
Sehr hörenswert lässt Anna Thalbach eine Geschichte zum Leben erwachen, die zu Beginn rätselhaft ist und zum Ende hin in sich wunderbar stimmig wird. Herrlich verschrobene Figuren bestimmen das Szenario und machen aus dem Cozy-Crime eine runde Sache.
Ein schlau konzipierter Krimi, der als Hörbuch nicht nur mit 4 verschiedenen Sprechern besticht, die allesamt jede Entwicklung der eigenen Figur wirklic hgut präsentiert und außerdem - und das finde ich besonders - im Zitieren der anderen Personen keine Diskrepanz zeigen - Chapeau also auch an die Regisseurin!
Kaltherz, der Titel erklärt sich erst ganz zum Schluss, beginnt an vier verschiedenen Stellen: JedeR der vier HauptdarstellerInnen hat ihren eigenen Einstieg, und es beginnt recht rasant, bevor ruhige Ermittlungsarbeit beginnt. Da sind die vermisste Marie (Immerhin: Wir wissen, sie lebt noch!), Clara, die Mutterder Vermissten, die unendlich darunter leidet, dass ihr Kind in einer Toilettenpause verschwand), Jakob (der verkühlte Vater der Vermissten) und Lansky (die Kommissarin mit ganz eigener Agenda - sie könnte übertrieben erscheinen, aber wer weiß?), und zusammen erleben sie tagesgenau registriert einige Tage, Monate nach Maries Verschwinden.
Viele Rückblicke gibt es, und zwischendurch gibt es Actionanteile, ein Annähern an die Lösung, und beinahe glaubt man, nun sei der Fall gelöst - aber es geht weiter, und der Focus splittert sich wohltuend auf.
Für mich ein hervorragendes Buch und ein lohnendes Hörerlebnis.
Dass es sich um Teil der Reihe um Kate Linville handelt, ist mir nicht aufgefallen - gekonnt gemacht also!
Nach geheimnisvollen Einschüben kommt die Kriminalgeschichte relativ zügig in Fahrt mit dem ersten Todesfall. Wir begleiten die Zeugin, die gesehen hat, wie jemand in den Wagen einstieg, in dem kurz danach eine Frau bestialisch ermordet wurde.
Die Einführung der vielen Personen hat mir besonders gut gefallen. Es wird durchaus komplex, und es dauert eine ganze Weile, bis Claudia Michelsen mich mit ihrer einfühlsamen Stimme auf den Täter gebracht hat - und dann wieder sehr lange, bis auch Kate Linville darauf kommt, an wessen Fersen sie sich heften muss.
Mir persönlich gefiel auch, dass so viele unterschiedliche Frauentypen vorkamen, die neben ihren "normalen" menschlichen Schwächen alle ihre ganz eigenen Stärken haben.
Schon der Beginn des Hörbuchs hat etwas Verstörendes, sodass ich nicht genau weiß, wohin es mich führen will.
Sonja und David wandern von Schweden aus nach Tschechien, um dort auf einem alten Weingut Zimmer zu vermieten.
Dass Daniel auch davon träumt, den Weinbau wieder zu erwecken, verwundert sehr:Beide kennen sich im Thema sowenig aus, dass sie nicht einmal Rebsorten kennen.
Ähnlich konstruiert zieht es sich durch das ganze Buch. Sonja, die Ich-Erzählerin, verhältsich fast durchgehend unnachvollziehbar, verreist einmal, um eine Affaire zu unterhalten und Productplacement zu bedienen, ein anderes Mal, um eine Todesnachricht in Deutschland anzubringen - ohne ihre dort erworbenen Erkenntnisse wäre das Buch schon am Ende gewesen, aber der Reisegrund ist schon ziemlich hahnebüchen.
Die Dinge laufen am Ende sehr komplex zu, und die Vergangenheit trägt bestürzende Geheimnisse in die Gegenwart durch den Todesfall, der Daniel in Untersuchungshaft bringt.
Leider verwischt das Ende wieder das Gefühl, vom Buch berührt worden zu sein.
Im siebten Fall des Maarten S. Sneijder, dem wir folgen dürfen, verstrickt Andreas Gruber wie gewohnt mehrere Schauplätze in einen Krimi, um die Personen später zu einer Lösung zusammenzuführen.
Diesmal fiel es mir nicht so leicht, die ebenfalls unterschiedlichen Zeitebenen auseinander zu halten, weil die Handlungen ziemlich komplex – absolut mitreißend! - waren und jedes Verbrechen für sich schon einen Thriller hätte füllen können. Beispielsweise taucht in1999 ein Mann in einer ganz fremden Szenerie auf, dessen Namen wir erfahren, aber er ist überhaupt noch nicht einzuordnen. Das fand ich durchaus spannend, aber anstrengend beim Hören.
So wunderbar Achim Buch auch wieder liest, etwas ist mir sauer aufgestoßen: die akustische Darstellung der Autistin. Sie spricht wie emotionslos, ohne Ausdruck – das ist völlig verkehrt. Autisten sind ja mindestens so gefühlsstark wie andere!
Fazit: Für Fans der Reihe natürlich keine Frage: Ein Muss!
Quereinsteigern würde ich andere Bände empfehlen.
Bewertung zu "Die Schönste im ganzen Land: Villains 1" von Serena Valentino
Bewertung zu "Highland Vampir gesucht" von Elena MacKenzie
Als Unterhaltungslektüre ist das Hörbuch eingeordnet, von den Highlands, einem Geist ,Vampiren und einer spätpubertierenden Anwältin handelt er.
Mich auf die Fantsy-Anteile einzulassen, fiel mir nicht schwer. Auf die Anteile der Geschichte drumherum schon eher, denn da passt so vieles nicht zusammen - nicht einmal die Figur der Hauptprotagonistin zu sich selbst.
Unterm Strich ist es leichte Lektüre, die dem im Epilog selbst gestellten Anspruch nicht gerecht werden kann.
Widersprüche und inhaltliche Ungereimtheiten machen aus einer charmanten Grundidee ein Buch, das man nicht gehört haben muss.
Mehr Spannung, weniger Sex und weniger innere Dramatik hätten der Geschichte sehr gut getan!
Bewertung zu "Attic, Gefahr aus der Tiefe" von Douglas Preston
Wie im ersten Teil werde ich auch in Attic in eine Welt eingeladen, die ich mir nicht wirklich vorstellen kann.
Von allem ist ein bisschen viel: von der Seltsamkeit der Leichen, der Unübersichtlichkeit der Örtlichkeiten, der Unwahrscheinlichkeit der Geschehnisse. Nur von einem ist es eher zu wenig: von den Persönlichkeiten der Beteiligten.
Fazit: Gute Hörunterhaltung, aber für mich wenig faszinierend.