BuchBarbie
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Zur BibliothekRezensionen und Bewertungen
… greift dieser Krimi fast spielerisch auf. Wie fühlt es sich an, als Geflüchteter nach Deutschland zu kommen? Womit hat man tagtäglich zu kämpfen? Macht es einen Unterschied, ob man ein Mann oder eine Frau ist?
Bewertung zu "Der Schneekristallforscher" von Titus Müller
Bewertung zu "Die Hexenjagd von Salem Falls" von Jodi Picoult
Bewertung zu "Tote Mädchen weinen nicht" von Béla Bolten
Bewertung zu "Kati Küppers und der gefallene Kaplan" von Barbara Steuten
Hendrik Willen ist Dorf-Polizist im niedersächsischen Cappeln: Plattes Land, hübsche Kühe und friedliche Mitbürger. Er kennt seine Pappenheimer und sie kennen ihn - und zwar von klein auf. Dementsprechend klebt der Spitzname „Pommes“ seit seiner Pubertät an ihm.
Ausgerechnet in der ländlichen Idylle auf der Landstraße zwischen Cappeln und Cloppenburg explodiert ein Auto. Willen nimmt die Ermittlungen auf und kommt bald dahinter, dass es sich um den Dienstwagen des Landwirtschaftsministers Freselage handelt. Wie der Zufall es will, kennt Willen sowohl den Minister, als auch seine Frau persönlich, denn Familie Freselage wohnt in Cappeln.
Zum Glück ist der Minister wohlauf und geht in Hannover seinen Geschäften nach. Die sind nicht immer so sauber wie sie scheinen, weshalb der Stab des Ministers, und vor allem die Presseabteilung, alle Hände voll zu tun hat. Doch wer saß außer dem Chauffeur in der Limousine des Ministers?
Die zweite Leiche im Wagen ist nicht das einzige Rätsel, das Willen umtreibt. Je tiefer er ermittelt, desto mehr Ungereimtheiten treten zu Tage. Als das LKA den Fall an sich reißt und als erledigt zu den Akten legt, ermittelt er auf eigene Faust weiter.
"Ministermord" ist eine komplexe Geschichte um Politik und Macht, die vor dem Hintergrund des Fipronil-Skandals höchst aktuell scheint. Eine Geschichte um Freundschaft, um Gerechtigkeit und um Hartnäckigkeit, die sich auszahlt. Mit Humor und Lokalkolorit spannend und flott geschrieben, lädt der Roman zum Mitraten und Mitfiebern ein. Vor allem „Pommes“ wächst einem schnell ans Herz. Als Cappelner Dorf-Sheriff wird er von seinen Gegnern unterschätzt, was ihm jedoch nicht erspart, von einer heiklen Situation in die nächste zu schliddern. Da ist es gut, Verbündete zu haben, auf die man sich verlassen kann. Wie den ehemaligen Polizeikollegen Cem Erik Müller, der jetzt als Privatdetektiv arbeitet, oder Dausen-Dörte, die in ihrem plüschigen Wohnmobil in der Pampa um Cappeln Männerherzen auf die ein oder andere Weise höher schlagen lässt.
Ein kurzweiliger Lesespaß, der Lust auf weitere Fälle mit Hendrik „Pommes“ Willen macht. Herzliche Leseempfehlung!
Bewertung zu "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" von John Green
Auch für Erwachsene." - Marietta Slomka im heute journal
"Wer hier nicht weint und lacht, fühlt wohl schon lange nichts mehr ... Das ist kein Jugendbuch, sonder Literatur für alle - anmutig, komisch, kostbar." - Werner Bartens in der Süddeutschen Zeitung
Auch die anderen Bemerkungen auf der Rückseite zu "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" stoßen ins gleiche Horn. Ich war mir daher nicht ganz sicher, ob ich den richtigen Zeitpunkt gewählt habe, dieses Buch zu lesen. Denn jemand, der mir sehr am Herzen liegt, hat die gleiche Diagnose bekommen wie die Protagonistin Hazel Grace: Lungenkrebs.Jetzt aber bin ich froh, dass ich es gelesen habe. Dass Hazel mich auf die lockere Art eines 16jährigen Teenagers darauf aufmerksam gemacht hat, dass es eine Hazel vor der Erkrankung gab, die immer noch in ihr steckt, dass sie nicht auf die Krebspatientin reduziert werden will, denn der Krebs nimmt eh schon so viel Raum ein, der ihm nicht zusteht.Hazel achtet auf die kleinen Dinge, wie sich das Sonnenlicht in den feuchten Grashalmen spiegelt, als sie stolpert und der Länge nach hinfällt ... und in dem Moment nicht ahnt, sondern weiß, dass der Krebs zurück ist und der Kampf weitergeht.Sie beschreibt wie sich das Atmen anfühlt, wenn die Lunge nur noch eingeschränkt funktioniert. Welchen Ballast sie in Form der Sauerstoffflasche mit sich herumschleppt. Wie angekettet sie sich fühlt. Wie viel "Danke" es erfordert, im Krankenhaus zu liegen und auf fremde Hilfe angewiesen zu sein.Dabei lässt sie der Autor John Green durchaus freche und respektlose Sätze äußern, dass man lauthals lachen muss.Recht hast du, Hazel! Lass dir vom Krebs nicht den Mund verbieten. Weise ihn BUCHSTÄBLICH in die Schranken.(Der Dialog zwischen ihr und Isaac, einem Freund aus der Selbsthilfegruppe, den sie nach einer OP im Krankenhaus besucht, ist köstlich - S. 73)Ganz anders geht Augustus mit seiner Krebserkrankung um. Er will diese Welt nicht verlassen, ohne deutliche Spuren hinterlassen zu haben, an die man sich lange erinnert. Wie gerne wäre er für Hazel der tapfere Ritter, der den Kampf gegen den gemeinen Drachen gewinnt. Nur nicht so mittelalterlich. Im Computerspiel gelingt ihm der heroische Tot, um eine Schule vor Terroristen zu schützen oder Hazel vor den Bösen.Bald entwickelt sich zwischen den beiden eine tiefgründige Verbundenheit. Sie tauschen ihre Lieblingsbücher aus, bringen sich gegenseitig auf neue Gedanken und bereichern sich gegenseitig. Doch Hazel ist entschlossen, ihrer Umgebung so wenig Schmerz wie möglich zuzufügen. Und da sie sich für eine lebende Zeitbombe hält, kann sie ihre Gefühle für Augustus nur im hintersten Winkel ihres Herzens dulden ...
Der Autor John Green versteht es, die Tragödien des Lebens in die unbekümmerte Sprache der Jugend zu kleiden. Hier halten sich Sprachwitz, philosophischer Tiefgang und kluge Beobachtung die Waage ohne in Sentimentalität oder Kitsch abzurutschen. Hier versteht man, dass Humor Wahrheit und Schmerz ist.
Aber ich habe auch Rotz und Wasser geheult - erstaunlicherweise nicht an den Stellen, von denen ich es erwartet hätte.
Unbedingt lesen!
Felicitas von Lovenberg sagt in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung:
"(...) - ein Buch, das man erst nicht aus der Hand legen und dann nicht vergessen kann." Genau so ist es.