Bewertung zu "Clara und die Poesie des Lebens" von Stéphane Carlier
Es hat mir sehr gefallen, dass dieses Buch sich um Literatur dreht, denn es geht hier konkret um die Erzählungen von Proust. Proust war mir bisher kaum ein Begriff und, um ehrlich zu sein, habe ich nach diesem Buch hier nicht vor, Proust näher kennenzulernen (Clara und ihrer Proust-Liebe sei Dank, dass ich Proust von meiner to-read-Liste streichen kann!). Aus dem, was ich hierin über Proust erfahren konnte, kann ich mit großer Wahrscheinlichkeit sagen, dass er einfach nicht mein Autor ist...
Aber den Gedanken, einen nicht gerade einfach zu lesenden Autor auf die Art und Weise nahezubringen, wie Carlier es mit seinem Roman gemacht hat, finde ich sehr interessant - so etwas könnte zu anderen (scheinbar) schwer zu verstehenden Werken auch ganz nützlich sein.
Zudem finden sich in dem Buch wunderschöne Illustrationen, die perfekt zu einzelnen Szenen passen - hat mir sehr gefallen. 🫶🏼
Jedoch fiel es mir schwer, mit der Handlung an sich (die meiner Meinung nach kaum vorhanden war (es waren eher Beschreibungen verschiedener Situationen)) warm zu werden. Auch die Charaktere waren mir etwas suspekt - das hat zur Folge, dass ich die Ausführung der Idee, die mir eigentlich gut gefällt (ein Buch über einen Autor und seine Werke zu schreiben) nicht sonderlich gut bekommen ist.
Ich habe die Feststellung gemacht, dass französische Literatur für mich persönlich in zwei Kategorien geteilt werden kann: Die, die einem so richtig ins Herz geht und die man so richtig gerne liest (bei mir z. B. Guillaume Musso & Nicolas Barreau), und die, die auf eine typisch französische Eigenart merkwürdig ist, sodass man nicht ganz blickt, was man da eigentlich liest. Das vorliegende Buch zählt für mich leider zur zweiten Kategorie. 🥲