Buchgeschnipsel

Vito Grassi, Commissario, Vater, Ehemann. Als ihm zu Hause die Decke auf den Kopf fällt, beschließt er sich von seinem geliebten Rom vorerst zu trennen und lässt sich nach La Spezia versetzen. Sein vor kurzem verstorbener Vater hinterlässt ihm ein Haus und ein Olivenhain, inklusive sehr faszinierender Mitbewohner. Grassi tretet in so einige Fettnäpfchen währen seines ersten Tages in der Questura, seine etwas ruppige, und sehr direkte Art machen es ihm nicht einfach mit den Kollegen. Doch schnell wird klar, dass Commissario Vito Grassi nicht nur ein Mann der vielen Worte ist, sondern gerne Taten folgen lässt.

Während seine Familie in Rom so weiter macht wie bisher, muss sich Grassi gleich um zwei Morde kümmern. Seine neue Kollegin steht ihm von vorneherein zur Seite, auch wenn sie seine Methoden nicht immer gutheißen kann.

Wir begleiten den Kommissar auf seine Ermittlungen und lernen ihn in der Zwischenzeit immer näher kennen.

Wer Brunetti aus Donna Leons Erzählungen kennt und genauso ein großer Fan ist, der wird Grassi mögen. Ein toller Erzählstil und ich liebe es, mich in den Straßen und Panoramen zu verlieren, vor allem wenn es um Italien geht.

Ein richtig toller Krimi, mit einem wundervollen Cover, welches ich mir sehr gerne an die Wand hängen würde. Das Cover verbirgt auch eine Karte mit Schauplätzen und ein Interview mit Andrea Bonetto.

Absolute Leseempfehlung!

Ich freue mich bereits sehr auf Band 2!

Ich bin schon immer ein großer Wasserschildkröten-Fan gewesen. Dass der Ozean wunderschön ist und gleichzeitig Unheimliches verbirgt, wussten wir bestimmt alle schon, ich konnte dank Frauke Bagusche in die Weiten der Ozeane eintauchen und unfassbare Dinge über diese wunderbaren Wesen erkunden. Mir war bereits klar, was für wundervolle Tiere Schildkröten sind, aber ist Teil 2 des Buches nichts für sanfte Gemüter. Es wird grafisch, düster, traurig.

Es war auch sehr interessant zu erfahren, dass genau hier in Stuttgart, im Museum am Löwentor, die älteste Schildkröte der Welt zu sehen ist. Was genau das heißt, erfahrt ihr im Buch!

Ich empfehle jedem, der das Blaue so sehr liebt, sich in das Buch zu verlieren.

INHALT: Johanna Stein, oder Janna, wie sie sich seit ihrem Neustart nennt, ist eine erfolgreiche Architektin. Sie glaubt, dass ihr Glück mit ihrem Mann Simon steht und fällt. Das große Haus am Fluss, zwei Kinder und eine Zukunft, welche nur noch weitere Erfolge bringen kann. Was könnte da schon schiefgehen? - Maris. Maris könnte schiefgehen. Maris war Johannas große Jugendliebe. Sie haben sich auf der Uni gefunden und lieben gelernt, aber wir die große Liebe mit 20 nun so mal ist, verlässt Maris Johanna mit einer knappen SMS. Nach vielen Jahren des Schweigens und des Vergessens spielt das Schicksal Janna einen bösen Trick und Maris steht plötzlich in ihrem Büro. Was ihr Kopf sagt und ihr Herz letztendlich fühlt, finden wir in „Wie Papierschiffchen im Fluss“ heraus.

FAZIT: Es ist mein erstes Buch von Julia Stumpp und daher bin ich ohne Erwartungen an das Buch gegangen. Mich hatte der Klappentext und das Cover sofort überzeugt. Ich wurde mehr als positiv überrascht, oder eher überrumpelt. Ich habe gelacht, gehofft, den Kopf geschüttelt und geweint. Ein Roman, voller Mut und aber auch Ungewissheit über jede Entscheidung, die man trifft. Ich habe mich schnell in der Welt von Janna, Maris und Simon verloren. Immer wieder fragen wir uns „Was wäre, wenn …?“ und das hat diesen Roman so lebensnah gemacht. Hier und da gab es ein paar Fachbegriffe, welche nicht erklärt worden sind, aber das hat mich nicht gestört. Ich kann mir „Wie Papierschiffchen im Fluss“ bereits auf der großen Leinwand vorstellen und hoffentlich geht es irgendwann mit Johannas Geschichte weiter.

Ich habe mit einer Freundin darüber gesprochen und sie immer wieder gefragt: „Wie soll, ich bitte alles, was ich bei diesem Buch gefühlt habe, in Worte fassen?“ Meine Rezi ist nur ein Bruchteil, dessen, warum ich das Buch geliebt habe. Es war auf jeden Fall so viel mehr als alles, was ich mir hätte vorstellen können, für diese Geschichte!

24 Weihnachtskrimis von Kiel bis Wien

Endlich mal ein Adventskalender, welcher so richtig für Spannung in der Vorweihnachtszeit sorgt. „Wichtel, Wunder, Weihnachtsmord“ ist die 12. Anthologie, welche in dieser Form erschienen ist. 24 Kurzgeschichten, 24 Autor*innen und Autorenpaare, 24 Krimis.

BOOK DATA: Knaur TB Verlag | 04.10.2022 | Krimi / Anthologie | 432 Seiten | ISBN: 978-3-426-52933-1

Achtung: Kleine Spoiler zu Krimi Nr. 4

Krimi Nr. 1

Florian Schwiecker | Tödliche Weihnachten | Berlin

Der Weihnachtsmann soll für Totschlag an einem Engel verurteilt werden. Er gesteht den Mord, aber sein Strafverteidiger glaubt ihm nicht. Da steckt noch mehr dahinter. So viel Spannung, auf so wenig Seiten!

Krimi Nr. 2

Mechtild Borrmann | Greta | Bad Salzuflen

1873 Greta ist gerade erst 16 geworden und arbeitet als Magd auf der Heerser Mühle. Sie ist weit weg von zu Hause und sieht ihren Vater und ihre Geschwister nur drei Mal im Jahr. Zu Beginn hatte Greta Heimweh, aber einer der Müllerssöhne hatte es Greta angetan und schon war zu Hause doch nicht mehr so weit weg. Was sich nach einer schönen Liebesgeschichte anhört, wird ganz schnell zum Albtraum. Diese Art von Wendung hatte ich nicht erwartet, dieser Krimi hat mich sehr positiv überrascht.

Krimi Nr. 3

Hilde Artmeier & Wolfgang Burger | Alle Jahre wieder | Heidelberg

Frau Elflein, eine ältere Dame, bekommt aufgrund ihrer Schwächeanfälle nun regelmäßig Besuch von Altenpfleger Marco. Marco meint es leider nicht so gut mit ihr und schmiedet einen Plan, wie er an Frau Elfleins Vermögen kommen kann. Luna ist eine Freundin von Frau Elflein, sie macht die Ausbildung als Tierpflegerin im Zoo direkt nebenan. Sie schaut auch gerne bei Frau Elflein vorbei und lässt sich Geschichten aus früheren Zeiten erzählen. Luna findet Marco überhaupt nicht vertrauenerweckend und fragt sich ständig, warum er sich so seltsam verhält. Marco möchte Luna loshaben, sie schnüffelt ihm zu sehr herum und steht seinem Plan im Wege. - Irgendwie habe ich mir mehr erhofft. Die Geschichte endet mit einem Cliffhanger, auch wenn erstmal klar ist, was gerade passiert ist, hat es sich nicht so richtig nach Abschluss angefühlt.

Krimi Nr. 4

Katja Bohnet | Eine gute Lehrerin | Berlin

Eine Lehrerin, welche ihren Schüler und dessen Mutter mit Messerstichen umbringt und als Grund wird vom Lockdown und Homeschooling erzählt. Leider, für mich, keine gute oder spannende Geschichte. Kam eher wie ein Beschwerdebrief rüber. Gegen Corona-Regelungen, die Pandemie und der Schule zu der Zeit an sich.

Krimi Nr. 5

Lea Adam | Maria | Hamburg

Ein Priester wird von der Jugendtheatergruppe ermordet aufgefunden. Ein schreckliches Bild für die Kinder, aber es steckt doch mehr hinter dem Fall als die Ermittler anfangs dachten. Ganz schön schaurig!

Krimi Nr. 6

Michael Thode | Ein nasses Grab | Kiel

Zwei Schwestern, welche sich über die Jahre zerstritten haben. Maja fühlt sich als das schwarze Schaf der Familie und als Caroline nach dem Tod ihrer Eltern alles an sich reißen möchte, trifft Maja eine folgenschwere Entscheidung. - Was für eine unfassbar traurige Geschichte. Das Ende jedoch etwas rätselhaft. Hat irgendwie nicht dazu gepasst oder ich habe es einfach nicht verstanden. :D

Krimi Nr. 7

Christiane Franke & Cornelia Kuhnert | Weihnachtswünsche werden wahr | Neuharlingersiel

Eine Midlife-Crisis, welche böse endet.

Krimi Nr. 8

Carine Bernard | Der verschwundene Esel | Ratingen

Die Geschichte vom Esel auf drei Beinen und zwei mutigen Kindern. Traurig und schön zugleich.

Krimi Nr. 9

Mathias Berg | Das Phantom | Blankenheim
Die kürzeste Erzählung über eine Mordserie, dich ich je gelesen habe. Diesen Autor muss ich mir merken!

Krimi Nr. 10

Su Turhan | Cowboy-Schorle in der Fuggerstadt | Augsburg

Ich weiß nicht genau, was ich davon halten soll. Die Geschichte hat mich zwar unterhalten, aber irgendwie alles sehr absurd.

Krimi Nr. 11

Andreas Eschbach | Ein Geschenk des Himmels | Stuttgart

Wenn die Affäre zum Verhängnis wird, ist man schnell 50.000 € los. Aus dem Schwabenländle ein kurzer Krimi, der mich ganz gut unterhalten hat.

Krimi Nr. 12

Isolde Peter | Die Gottesanbeterin | Berlin

Das Blatt hat sich in diesem kurzen Krimi ganz schnell gewendet. Betrug, Liebesversprechen und Mord.

Krimi Nr. 13

Regine Kölpin | Nützt jo nix | Hooksiel

Irgendwie weiß ich nicht so recht, was ich da gelesen habe.

Krimi Nr. 14

Iny Lorentz | Weihnachtsrache | Münchener Umland

Von den Autoren der „Wanderhure“ habe ich etwas mehr erwartet. Geschichte war okay. Tochter nimmt Rache an Stiefvater, Ende.

Krimi Nr. 15

Thorsten Kirves | Der Eisbrecher | Hamburg

Sehr kurzer Krimi mit kleinem Plot Twist. Hat mich super unterhalten.

Krimi Nr. 16

L. U. Ulder | Letzte Weihnachten oder Nie wieder Julio | Peine

Ein Ehemann, ein Drogensüchtiger und zwei verpeilte Polizisten. Was die gemeinsam haben, könnt ihr in Krimi Nr. 16 nachlesen. Gute Kurzgeschichte, hat mich jetzt aber nicht umgehauen.

Krimi Nr. 17

Christiane Dieckerhoff | Bescherkind | Leipe

Wow, also für mich ist das kein Krimi gewesen, nur eine unfassbar traurige Liebesgeschichte zwischen zwei jungen Menschen.

Krimi Nr. 18

Matthias Löwe | Heute kommt der Weihnachtsmann | Münster

Ein eingesperrter Weihnachtsmann mit einem teuflischen Plan. Eifersucht trifft auf Heiligabend.

Krimi Nr. 19

Thomas Kastura | Der Pakt | Nordheim am Main

Dieser „Krimi“ startet im Jahr 1631 und ich bin einfach nur verwirrt.

Krimi Nr. 20

Hazel Frost | Primfaktoren | Erfurt

Ich habe eine Triggerwarnung zu Selbstverletzung und Suizid vermisst, aber wow, was für ein genialer Schreibstil. Sugar ist echt ein cooler Charakter.

Krimi Nr. 21

Alex Wagner | Wiener Weihnachtszauber | Wien

Hier hat sich die Autorin echt Gedanken gemacht. Sehr spannender Kurzkrimi, auch wenn mit vorhersehbarem Twist, hat mich die Geschichte um Ehemann Alexander, welcher seine Frau während eines Kurzurlaubs in Wien umbringen möchte, sehr gut unterhalten.

Krimi Nr. 22

Stefanie Gregg | Augen-Blicke | München

Nochmals Eheleute, die nicht mehr miteinander auskommen. Leider hat mir das Ende nicht so gut gefallen. Ich brauche Antworten!

Krimi Nr. 23

Ben Tomasson | Schöne Bescherung | Kiel

Lügen führen zu kleinen und großen Katastrophen, das wird in diesem Krimi sehr schnell klar.

Krimi Nr. 24

Sonja Rüther | Schichtlos zur Bescherung | Leipzig

Der letzte Krimi hat es so richtig in sich und zeigt mal wieder, wie wichtig es sein kann, einfach mal wieder zuzuhören.

Ich hatte sehr viel Spaß mit dem Buch und werde auch nächstes Jahr auf eine der Anthologien zugreifen, um die Zeit bis Heiligabend noch ein wenig spannender zu gestalten.

Danke an den Droemer Knaur Verlag für das Bereitstellen eines Exemplars.

INHALT: Die Kunst des Tötens wurde Lucien Comte de Chacarasse praktisch in die Wiege gelegt. Er wurde bereits als Kind trainiert und auf ein Leben voller Auftragsmorde vorbereitet.
Lucien entschied sich auszusteigen, aus dem Familiengeschäft seiner Adelsfamilie, und eröffnete stattdessen ein Bistro. Als sein Vater stirbt, befindet sich Lucien erneut an einem Zwiespalt. Er musste seinen Vater schwören, die Traditionen der Familie fortzuführen.

FAZIT: Ich muss gestehen, ich habe mir sehr viel Zeit gelassen mit diesem Buch. Das Cover hatte mich so sehr angesprochen, dass ich wirklich große Erwartungen an die Geschichte hatte. Mit einem französischen Setting muss ich immer direkt an Poirot oder sogar an Amélie denken. Leider, war die Atmosphäre in diesem Buch weder das eine noch das andere.

Die ganze Geschichte wirke etwas fad und spannungslos. Von einem Kriminalroman erwarte ich, dass zumindest ein wenig Interesse an die Geschehnisse, aber dem war so nicht. Es zieht sich alles sehr in die Länge und wird schnell etwas langweilig. Ich bin mit dem Schreibstil und Lucien als Hauptcharakter leider absolut nicht warm geworden.

Der Klappentext verspricht eine ganz andere Richtung, schade. Enttäuschenderweise keine Leseempfehlung meinerseits.

COVER: Ich freue mich immer sehr, wenn das Cover einer Buchreihe zu den anderen Teilen der Reihe passt. Für "Das Bernsteinkind" schauen wir in bernsteinfarbene Augen einer Katze (oder ein Panther?!). Haptisch gibt uns der Titel auch etwas zurück. Hat alles auf jeden Fall meinen Geschmack und den Ton der Geschichte getroffen.

INHALT: Nils Trojan kämpft weiterhin mit seinen Panikattacken. Mittlerweile ist seine Beziehung zu Stefanie enger geworden und er hat sich einer neuen Beschäftigung gewidmet, welche ihm helfen soll wieder zu sich zu finden. Kaum ist Nils etwas entspannter, wird er schon zum Tatort gerufen. Kommisar Nils Trojan steht erneut vor einem großen und grausamen Rätsel. Innerhalb weniger Tage sterben mehrere Frauen. Der Täter schmückt seine Opfer, in dem er deren Augen mit Bernstein füllt.

Bereits die ersten Kapitel heizen die Stimmung so richtig an. Wir tauchen in verschiedene Perspektiven ein und die kurzen und knackigen Sätze machen es uns äußerst einfach, uns absolut fallen zu lassen. Der Spannungsbogen erstreckt sich über jedes einzelne Kapitel und lässt uns bis zum Schluss nicht los.

Die Tatorte sind einfallsreich, detailliert und fesselnd beschrieben. Die einzelnen Charaktere, auch wenn manche nur kurz für die Geschichte relevant, sind alle äußerst interessant.

Das Tempo des Buches, verlangt quasi von mir, dass ich es in einem Rutsch lese. Ich genoss die Atmosphäre und die Idee hinter dem Serienmörder. Seine Entstehungsgeschichte und das Ende des Buches waren perfekt verstrickt. Was ich an Max Bentows Büchern am meisten schätze, ist, dass er sich viele Gedanken über die Charaktere der Opfer und die Entwicklung der Tatorte macht. Ich konnte mir die Szenen mit Trojan und Steffie förmlich vorstellen, als sie versuchten herauszufinden, was passiert war und sie gedanklich nochmal alle Schritte durchgegangen sind.

ZEHN Jahre Nils Trojan - ein wunderbares Jubiläum. Es war mir eine Freude, den Kommissar die letzten Jahre zu begleiten und mit erleben, wie er die Schattenseiten des Jobs und sein Privatleben unter einen Hut bringt. Nils Trojan ist ein unverschämt sympathischer Charakter. Man fühlt sich sehr schnell in seinen Bann gezogen - ich hoffe sehr und freue mich bereits auf Fall Nummer 11!

Für alle Thriller und vor allem Psychothriller Fans: Max Bentow ist ein MUSS!

COVER: Das Cover verrät nicht viel. Es gibt eine herbstliche, fast winterliche Atmosphäre ab. Nachdem ich das Buch zu Ende gelesen habe, kann ich sagen: Das Cover passt eigentlich überhaupt nicht zu der Geschichte. Ich verbinde keinen Teil des Inhalts damit.

INHALT: In "Acht perfekte Morde" erzählt uns Hauptprotagonist Malcolm Kershaw über die Ereignisse rund um eine zehn Jahre alte Liste, welche er mal für den Blog seiner Buchhandlung erstellt hatte. Diese Liste hatte er "Acht perfekte Morde" genannt und beinhaltete eine Auflistung von Krimibüchern, welche seiner Meinung nach die perfekten Morde beschreiben. Nach zehn Jahren wird eine FBI Agentin auf diese Liste aufmerksam und befragt Malcolm zu einer Mordserie, in der sie ermittelt. Ist ein einfacher Buchhändler wie Malcolm tatsächlich in der Lage zu Morden oder handelt es sich hier nur um einen Zufall?

Malcolm ist ein sehr ruhiger und gelassener Hauptcharakter in seiner eigenen Erzählung. Peter Swansons Schreibstil ist sehr angenehm und auch wenn anfangs die Spannung etwas fehlt, wurde es sehr schnell interessant über die Liste und die einzelnen Bücher zu lesen. Einige davon sind Klassiker, welche ich bereits kannte, andere hatte ich noch nie zuvor von gehört.

Ab Seite sechzig wurde es dann etwas spannender und ich habe tatsächlich mit den Hauptfiguren mitgefiebert und gerätselt. Ich habe unheimlich gerne den Austausch der Beiden über die verschiedenen Bücher und Geschichten gelesen. Diese Teile in den Kapiteln haben mich sehr gut unterhalten.

FAZIT: Ein solider Thriller, welcher sich eher wie in klassischer Kriminalroman liest. Es gibt den einen oder anderen Plottwist, mich hat das Ende jedoch etwas enttäuscht. Ich kannte Peter Swanson noch nicht, bin mir nicht sicher, ob ich nochmals ein Buch aus seiner Feder lesen werde. Ich kann das Buch dennoch empfehlen, für Fans des klassischen whodunnit Romans oder einfach generell Krimifans.

Als Hypnotherapeutin hat Ellen so einiges in Bezug auf die menschliche Psyche kennenlernen dürfen. Als sie sich auf weitere Verabredungen mit Patrick einlässt und sich bereits in ihn verguckt, ist sie sehr neugierig, als dieser ihr erzählt er habe eine Stalkerin. Er mein seine Ex-Freundin verfolgt ihn und wartet auf ihn vor Restaurants, folgt ihn auf Schritt und Tritt.
Ellen denkt sich nicht viel dabei und möchte gerne mehr über Saskia und ihre Beweggründe erfahren. Ellen ahnt nicht, dass Saskia ihr bereits begegnet ist und - so starten wir in diese neue Geschichte von Liane Moriarty.

Ich habe mich sehr sehr motivieren müssen dieses Buch zu lesen und habe es gerade so noch beendet. Es ist mir ein Rätsel, wie es immer wieder passieren kann, dass Autor*innen, welche ich so sehr schätze und welche bisher immer abgeliefert haben, dann doch mal auch etwas auf den Markt bringen, was total daneben geht.

Fangen wir bei Ellen an. Sie ist mir furchtbar unsympathisch. Ich habe es nicht geschafft in meinem Kopf mir eine Stimme für sie zurechtzulegen, genauso wenig weiß ich wie sie in meinem Kopf Gestalt annehmen sollte.

Einige Kapitel sind super lang und es passiert einfach NICHTS. Ich habe die ganze Zeit darauf gehofft. JETZT! Jetzt bekommen wir einen plot twist. Das war leider nicht so.

Vielleicht liegt es daran, dass dieser Roman ursprünglich aus 2011 ist, “Alles aus Liebe” hieß und nun eine neue Veröffentlichung bekommen hat? Vielleicht weil die Autorin seit BIG LITTLE LIES wirklich mega Geschichten geschrieben hat? Ich weiß es nicht.

Das ist auch nicht eine meine üblichen Rezensionen, denn ich weiß nicht so recht, wo ich das Buch einordnen soll. Leider für mich ein FLOP.

Henn Kim erkrankte noch während ihrer Teenager Jahren an Depression. So stark, dass sie aufhörte zu sprechen. Durch die Kunst auf social media, hatte sie so ein Ventil für ihre Gedanken gefunden. Anhand von Alltagssituationen und einfachen Sätzen, illustriert Henn Kim eine Welt, welche mit der Fantasie des Universums spielt. In verschiedenen Abschnitten aufgeteilt, wie z. B. "Warten auf die Nacht" oder "Du und Ich" werden wir in Alltagssituationen versetzt und ganz gefühlvoll und leise wird uns ein Einblick in die Seele der Künstlerin gewährt.

Ein schönes Buch, mit einer reizenden Sammlung an Illustrationen, in denen sich bestimmt immer wieder jemand wiederfinden wird.

Eine Perfekte Familie - Liane Moriarty

Joy ist neunundsechzig und hat mit ihrer großen Familie schon einiges erlebt. Vor kurzem erst durfte sie mit ihrem Mann Stan auf den Genuss kommen, was es heißt in den Ruhestand zu gehen. Die Delaney’s sind bekannte Tennisspieler und Tennislehrer. Zu ihren Bestzeiten war die Delaney’s Tennis Academy fester Teil ihres Lebens und hat die Familiendynamik für immer geprägt. Ihre vier Kinder Amy, Troy, Logan und Brooke haben dem Tennis nach vielen Jahren des Drucks und des Strebens nach Erfolg und Anerkennung einen anderen Werdegang gewählt.

Joy’s und Stan’s Kinder könnten nicht unterschiedlicher sein. Amy ist die älteste und war schon immer die Rebellin der Bande. Troy liebt es protzig und luxuriös und ist ein erfolgreicher Trader geworden. Logan ist ein Träumer und Brooke hat sich der Physiotherapie gewidmet, während sie selbst mit ihrer Migräne zu kämpfen hat, welche sie seit ihrer Kindheit begleitet.

An einem eher ruhigem Abend während Joy sich um den Haushalt kümmert und sich von einem Podcast berieseln lässt, klopft es an ihrer Haustür. Es ist eine junge Frau und sie scheint wohl in eine Auseinandersetzung geraten zu sein. Sie ist verletzt und durchgefrorenen, sie trägt noch nicht einmal Schuhe. Joy fällt sofort in ihre Mutterrolle und nimmt Savannah bei sich auf.

Einige Wochen vergehen und Savannah hat sich fest in Joy und Stan’s zuhause eingenistet. Sie wohnt nun “nur vorübergehend” in Amy’s altes Zimmer und bekocht zur Entlohnung die ganze Familie. Nicht allen ist Savannah ein willkommener Gast und das sorgt für die eine oder andere Diskussion.

Savannah wirbelt einiges auf in der Familie und während wir Kapitel für Kapitel im Jetzt und im “Damals” lesen, erfahren wir immer mehr über die Familiengeheimnisse der Delaney’s. Von außen sehen wir die perfekte Familie, bis ein Wort nach dem anderen die Fassade zum purzeln bringt.

Joy wird vermisst und nun gilt es herauszufinden was mit ihr geschehen ist. Wie es sich für jede Familie gehört, werden wir auch hier mit Intrigen, Lügen und Enttäuschungen konfrontiert. Ganz im Stil von “Brothers & Sisters” fühlen wir Kapitel für Kapitel immer mehr der Wahrheit auf den Zahn.

FAZIT:

Das schöne an “Eine perfekte Familie” ist auch, dass jedes Kapitel von einem anderen Charakter “gesprochen” wird und das macht dieses schon ziemlich dicke Buch etwas angenehmer. Leider war es mir teilweise doch etwas zu detailliert und in die länge gezogen. Liane Moriarty versteht es lebendige und glaubhafte Charaktere zu erschaffen und in meinem Kopf konnte ich mir vor allem Joy, Amy, Stand und Savannah richtig lebhaft vor meinem inneren Auge vorstellen.

Ich hatte gute Stunden mit dem Buch und wurde auch sehr gut unterhalten, wer sich gerne in das Drama und den Geschichten anderer Familien verliert, der macht bei diesem Buch absolut nichts falsch. “Eine perfekte Familie” kann sehr gut mit den Vorgängern und Bestellern wie “Big Little Lies” und “NEUN FREMDE” mithalten.