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Buchsuechtige

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Cover des Buches Für immer die Liebe (ISBN: 9783791515076)

Bewertung zu "Für immer die Liebe" von Cynthia J. Omololu

Für immer die Liebe
Buchsuechtigevor 10 Jahren
Eine schöne Fortsetzung der Liebesgeschichte zwischen Cole und Griffon mit ein paar Schwächen

°°° INHALT °°°

Kann die Liebe dein Schicksal besiegen? Seit Cole weiß, dass sie ein Mensch ist, der sich an seine früheren Leben erinnert, hat sich einfach alles verändert. Sie ist zum ersten Mal in ihrem Leben verliebt. Griffon macht sie überglücklich und sie möchte nie wieder ohne ihn sein. Doch dann drängt sich der charismatische Drew in Coles Leben. Plötzlich weiß Cole nur noch eines: dass sie nichts mehr weiß! Sie liebt Griffon doch, oder? Warum bloß übt Drew dann so eine Anziehung auf sie aus? Ist er vielleicht ihr Schicksal?

Der großartige Abschluss der "Für immer"-Serie.

 Quelle: Dressler Verlag


°°° MEINE MEINUNG °°°

Wenn mich ein Trilogie- oder Reihenauftakt packt, kann ich es kaum erwarten, bis ich die Fortsetzung in die Hände bekommen. So war es auch bei diesem Buch. Allerdings war ich dann gleichzeitig auch ein wenig traurig, als ich mitbekam, dass die Autorin es bei diesem zweiten Band belassen würde. Ich gehe dann eher mit gemischten Gefühlen an die Bücher heran und frage mich, warum es zu dieser Entscheidung gekommen ist. Dazu aber später mehr.

Das Cover ist ganz im Stil von Band eins gehalten und demonstriert somit Zusammengehörigkeit. Die verschnörkelte Schrift hat etwas zartes, weiches und verspieltes an sich und passt gut zum Titel. Auch das Motiv ähnelt dem auf dem vorangegangen Cover sehr. Ich persönlich mag die Wahl der warmen Farben. Die Schmetterlinge bringen Bewegung in das Bild und sorgen für den obgligatorischen Farbtupfer.

Der Klappentext hat eine angenehme Länge und versetzt den Leser für die ersten paar Sätze zurück in das Geschehen im ersten Band. Die wichtigsten Eckpunkte aus der Geschichte werden wiederholend zusammengefasst. Über den Inhalt in Band zwei wird wenig verraten; vielmehr werden Schlüsselfragen aufgeworfen, die das Interesse des Leser wecken, ohne etwas vorweg zu nehmen. Ein gelungener Kurzinhalt!

Cole ist sich ihrem Dasein als Akhet nun bewusst und glücklich an der Seite von Griffon. So kann es natürlich nicht bleiben, denn die Geschichte bzw. Handlung ist an dieser Stelle noch nicht vorbei. Der Dreh- und Angelpunkt der Geschichte tritt in Form von Drew auf den Plan. Er gibt vor, in einem früheren Leben mit Cole zusammen gewesen zu sein. Über die Jahre hätten sich ihre Seelen immer und immer wieder gefunden. Sein Indiz für die immer währende Liebe. Drew stellt Coles Herz auf den Kopf und plötzlich muss sie sich entscheiden: Griffon oder Drew?

Drew lässt nichts unversucht, um Cole von ihrer gemeinsamen Vergangenheit und Seelenverwandtschaft zu überzeugen. So tritt er mit Nachdruck in Ercheinung und nimmt teilweise schon fast stalkerhafte Züge an. Er lauert ihr auf, will ihr Geschenke machen und bringt sich immer wieder in Erinnerung. Nicht zuletzt löst er in Cole Erinnerungen aus. Jedoch muss man ihm auch zu Gute halten, dass es stellenweise wirklich glaubhaft auf den Leser wirkt. Drew hat auch seine guten Seiten und leidet im Endeffekt nur unter seiner Einsamkeit.
Als Griffon davon erfährt, passiert das, was Cole am wenigsten möchte: Er zieht sich zurück. Nun ist es an ihr, sich darüber klar zu werden, für wen ihr Herz schlägt. Etwas verwundert hat mich Griffons plötzlicher Rückzug schon, denn Band eins stellt ihn eher als Kämpfer für das Glück dar. Seine nicht ganz glaubhafte Wandlung kam für mich zu überraschend und unvorbereitet. In diesem Zusammenhang wollte dieses Verhalten nicht ganz zu der großen konstruierten Liebe passen.

Der emotionale Cliffhanger soll den meist reingeräumten Platz in Für immer die Liebe einnehmen. Zwar setzt dieses Buch auch auf Spannung und Action, jedoch steht das Gefühl im Vordergrund und bestimmt die Handlung. Zeitweise hatte ich den Eindruck, dass die Aktionen im Buch zu konstruiert sind und lediglich eingebaut wurden, um krampfhaft Bewegung hinein zu bringen. Daher wirkte die ein oder andere "Actionszene" auch eher fehl am Platz. Um das Akhet-Dasein werden zwar noch einige Details herausgearbeitet, insgesamt bleibt dieses Thema aber meiner Meinung nach zu unbeleuchtet.

Das Ende zeigt sich zwar impulsiv, aber so rechte Spannung wollte nicht aufkommen. Teilweise hatte ich den Eindruck, dass die Autorin versucht hat, unbedingt noch Zeilen füllen zu müssen, gleichzeitig aber einen zügigen Abschluss finden wollte.


°°° FAZIT & BEWERTUNG °°°

"Für immer die Liebe" von Cynthia J. Omololu konnte meine Erwartungshaltung leider nicht gänzlich bestätigen. Zwar ist die Liebesgeschichte um Cole und Griffon schön umgesetzt worden, allerdings gibt es auch hier einige Kritikpunkte. Die energiegeladene Handlung aus dem ersten Band konnte nicht mit voller Kraft fortgeführt werden und insgesamt reicht Band zwei und somit der Abschluss der von einer Trilogie zur Dilogie umfunktionierten Reihe nicht an Band eins heran, was ich persönlich mehr als schade finde. Stark angefangen, weniger stark beendet. Ich vergebe schweren Herzens nur 3 von 5 Lesezeichen bzw. Sterne.

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Cover des Buches Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen (ISBN: 9783453268661)

Bewertung zu "Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen" von Julie Kagawa

Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen
Buchsuechtigevor 10 Jahren
Zauberhaft, voller magischer Wesen und nicht zuletzt: Eine wundervolle Liebesgeschichte!

°°° Inhalt °°°

Wenn du der Bruder der mächtigsten Herrscherin des Feenreichs bist, entkommst du deinem Schicksal nicht...

Der achtzehnjährige Ethan Chase wäre gern so wie alle anderen an seiner Highschool. Doch seit er denken kann, ist sein Leben alles andere als normal. Denn als Kind wurde er von den Feen nach Nimmernie verschleppt. Und wen die Feen einmal in ihrer Gewalt hatten, den lassen sie nicht mehr los. Ihre Macht reicht bis in den hintersten Winkel der Menschenwelt hinein. Ethan muss erkennen, dass es sinnlos ist, sich vor ihnen zu verstecken. Und so nimmt er sein Schicksal an und kehrt nach Nimmernie zurück.

Schau dich nie nach ihnen um. Tu einfach so, als wären sie nicht da – das ist die goldene Regel, mit der Ethan Chase jeden Ärger zu vermeiden sucht. Ärger, den ihm seine ältere Schwester Meghan Chase eingehandelt hat, die in Nimmernie, dem Land der Feen, lebt und dafür gesorgt hat, dass die Grenzen zur Menschenwelt durchlässiger werden. Wo Ethan geht und steht, ereignen sich seltsame Dinge. Immer sieht es so aus, als sei er daran schuld. Wie zum Beispiel an dem mysteriösen Feuer in der Bibliothek seiner alten Schule, die er daraufhin verlassen muss. Als Ethan am ersten Tag an seiner neuen Highschool persönlich angegriffen wird, kann er die Boten Nimmernies allerdings nicht mehr länger ignorieren. Er muss sich seinem verhängnisvollen Erbe stellen, um sich und seine Familie vor dem Schlimmsten zu bewahren – und um ein Mädchen zu retten, von dem er bislang nicht einmal wusste, dass er eigentlich unsterblich in sie verliebt ist …

Quelle: HEYNE fliegt


°°° Meine Meinung °°°

Ich war mir anfangs nicht ganz sicher, ob ich Zugang zu diesem Buch finden werde, da ich die Plötzlich Fee-Reihe (bisher) nicht gelesen habe. Zu vermuten wäre ja, dass dieses Buch auf den Geschehnissen der anderen 5 Bücher aufbaut und ich daher inhaltlich keinen Anschluss finde. Dennoch wollte ich unbedingt wissen, was zwischen den Buchdeckeln schlummert...

Schon das Cover dieses Buches nimmt einen sofort gefangen. Es ist der Ausschnitt eines Gesichtes zu sehen, das andersartig anmutet. Der starre und fordernde Blick steht voller Überzeugung und Anziehungskraft, so dass man sich dem nur schwer entziehen kann. Auf der gewisse Glanz im Auge deutet auf etwas Magisches hin. Es dominiert der Gesichtsausschnitt und ein paar wenige Blätter, die aus dem Bildrand herausragen. Mehr bekommt der Leser nicht zu sehen. Allerdings reichen diese wenigen Elemente, um das Interesse zu wecken.

Tiefer in das, was zwischen den Buchdeckeln verborgen ist, dringt man erst durch den Kurzinhalt. Er deutet an, das die Plötzlich Fee-Reihe eine Rolle in Bezug auf die Vorgeschichte gespielt hat. Zudem deuten die Zeilen an, wohin die Reise in diesem Buch gehen wird: Nach Nimmernie. Von der Handlung an sich wird allerdings nicht viel verraten, was den Spannungsfaktor nur noch steigert. Einzig und allein der Fakt, dass Ethan ungewollt eine Verbindung zum Feenreich hat, wird hervorgehoben. Seine Vergangenheit holt ihn ein und er muss sich seinen größten Ängsten stellen. Dabei wird er natürlich von jemandem unterstützt, der seine Gefühle Achterbahn fahren lässt. Der Kurzinhalt lässt also vermuten, dass es sich um eine magische Reise voller Spannung und Gefühl handeln wird.

In Bezug auf die Handlung ist der grobe Rahmen durch den Kurzinhalt eigentlich schon gegeben. Ethan Chase, ein scheinbar normaler Teenager, der an eine neue Highschool kommt. Allerdings ist dies nicht durch einen Umzug bedingt, sondern durch sonderbare Geschehnisse an seiner alten Schule, die nicht unbedingt dazu beitragen, dass er einen guten Start hat. Was sich dahinter verbirgt wird relativ schnell deutlich, denn Ethan wird von Boten aus dem Reich Nimmernie verfolgt, die ihm begreiflich machen wollen, dass seine Hilfe erforderlich ist. Immerhin ist seine Schwester eine mächtige Feenkönigin und ahnt bisher nicht, welche Gefahr sich ihrem Hof nähert. Ethan soll als Überbringer der Nachricht fungieren. Unterstützt wird er dabei von einer neuen Mitschülerin, die sein abweisendes und merkwürdiges Verhalten eher interessant als abstoßend findet. Und so stolpern die beiden in eine Geschichte, von der sie nie gedacht hätten, dass sie selbst zwei Schlüsselfiguren in dieser werden.

Im Fokus von Plötzlich Prinz – Das Erbe der Feen sind die beiden Figuren Ethan Chase und Mackenzie, genannt Kenzie. Wie schon erwähnt, hat Ethan eine besonders wichtige Rolle: Er ist der Bruder von Meghan, einer mächtigen Fee im Reich Nimmernie. Als kleiner Junge wurde er von Feen entführt und schließlich von seiner Schwester gerettet. Seitdem führt er einen stillen Kampf gegen die Wesen, deren Dasein wir eigentlich nur als zauberhaft und schön empfinden. Immerhin sind Feen der Inbegriff von Schönheit, Leichtigkeit und Warmherzigkeit. Ganz anders sind jedoch die Feen dieser Bücher. Sie umgibt etwas Unheilvolles und es wird ihnen unterstellt, dass sie mit Hinterlist und Tücke ausgestattet sind. So versucht Ethan alles menschenmögliche um sich dieses Wesen vom Hals zu halten. Allerdings wirkt sein für seine nicht eingeweihten Mitmenschen reichlich absonderlich. Lediglich seine Schulkameradin Kenzie scheint sich nicht abschrecken lassen zu wollen und hält beharrlich auf Ethan zu.
Kenzie ist in Ethans Alter und bei der Schülerzeitung aktiv. Daher hat sie den Spürsinn und die Neugier quasi im Blut. Sie ist anfangs augenscheinlich an Ethan interessiert, weil er ganz anders als ihre restlichen Mitschüler ist. Abgesehen davon strahlt der "Neue" sowieso immer etwas Mysteriöses aus, der erforscht werden möchte. Und so heftet sich Kenzie an Ethans Fersen. Im ersten Augenblick erscheint sie als Nervensäge, auf die man gut verzichten könnte und auch im Verlauf der Geschichte gibt es einige Momente, in denen man die Augen verdreht. Warum Kenzie allerdings ein zeitweise unverständliches Verhalten an den Tag legt, wird erst zum Ende des Buches deutlich und nachvollziehbar. Trotz allem finde ich dieses Figur (neben Ethan) sehr liebenswert und könnte sie mir gut als durchgeknallte und vor allem mutige Freundin an meiner Seite vorstellen. Mut zeichnet sie wirklich aus, denn sie lässt sich auf eine Reise ein, von der sie nicht im Entferntesten hätte träumen lassen, dass sie ihr ganzes Leben auf den Kopf stellen wird.

Neben diesen beiden Protagonisten gibt es natürlich noch zahlreiche andere Charaktere, die den Verlauf der Geschichte mitbestimmen. So treffen die Leser natürlich auf Meghan, Ethans Schwester, eine ziemlich abgehobene Grinsekatze, düstere Feenwesen und nicht zuletzt auf Keirran, dessen Position ich vorab nicht klären möchte, weil das ein wichtiger Bestandteil der Geschichte ist. Julie Kagawa hat einen bunten und harmonischen Mix von Figuren erschaffen, der unheimlich gut funktioniert und dafür sorgt, dass keine Langeweile aufkommt.

Natürlich kommt in diesem Buch auch die Liebe nicht zu kurz. Wer es anfangs schon vermutet hat, wird jetzt triumphierend lächeln. Ethan, aus dessen Sicht die Geschichte auch erzählt wird, findet im Laufe der Zeit Gefallen an dem mutigen und selbstbewussten Mädchen an seiner Seite und verliert sein Herz an sie. Kenzie scheint es da nicht anders zu gehen und so geht mit der spannungsgeladenen Haupthandlung eine wunderschöne, junge und zarte Liebesgeschichte einher. Es ist einfach Herz erwärmend mit anzusehen, wie sich diese beiden Figuren langsam näher kommen und respektvoll miteinander umgehen. Schöner kann eine so junge Liebe kaum sein.

Da es sich um den ersten Band einer Reihe handelt und daher auch viele Fragen am Ende des Buches offen bleiben, ist völlig klar, dass die Reise der Charaktere noch nicht vorbei ist. Der Leser darf also, wenn er möchte, mindestens ein weiteres Mal mit Ethan und Kenzie nach Nimmernie reisen. Auch erfährt der Leser welches Geheimnis Kenzie mit sich herum trägt und warum sie so handelt wie sie handelt.

Auch wenn man die Bücher der Plötzlich Fee-Reihe nicht gelesen hat, kommt man in diesem Buch gut vorwärts und kann sich voll auf Ethans ganz persönliche Geschichte einlassen. Sie ist zwar nicht völlig losgelöst von den Ereignissen der anderen Bücher, jedoch erklärt die Autorin hin und wieder wichtige Dinge oder lässt unerlässliche Fakten einfließen. Ich habe durch dieses Buch jedenfalls nur "Hunger" auf mehr bekommen und mir sofort den ersten Teil von Plötzlich Fee bestellt.


°°° Fazit & Bewertung °°°

Plötzlich Prinz – Das Erbe der Feen punktet durch liebenswürdige Figuren, ein detailverliebtes Feenreich und der Aussicht auf viele weitere Reisen zu den wundersamsten Wesen. Wer dieses Buch in den Händen hält, sollte nicht lang zögern es zu lesen. Lasst euch auf seitenweise Magie, Liebe und Wunder ein. Ein zauberhaftes Buch und ein uneingeschränkt zu empfehlender Reihen-Auftakt! Ich vergebe 5 von 5 Lesezeichen.


°°° Buchtrailer °°°





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Cover des Buches Speechless - [Sprachlos] (ISBN: 9783862788484)

Bewertung zu "Speechless - [Sprachlos]" von Hannah Harrington

Speechless - [Sprachlos]
Buchsuechtigevor 10 Jahren
Schweigen um sich selbst und andere zu "retten?!

°°° Inhalt °°°

Neuigkeiten verbreiten, über andere reden Gossip-Girl Chelsea liebt es. Als sie auf einer Party Zeugin einer intimen Situation wird, erzählt sie natürlich allen davon. Mit schrecklichen Folgen: Ihr Freund Noah wird so zusammengeschlagen, dass er im Koma landet; die Polizei ermittelt; und Chelsea wird von allen gemieden. Um ihren Fehler nicht zu wiederholen, legt sie ein Schweigegelübde ab, genau wie der buddhistische Mönch, über den sie gelesen hat. Einen Monat will sie schweigen, in der Schule und zu Hause. Manche hassen sie dafür aber plötzlich öffnen sich in ihrer stillen Welt Türen: zu einem wunderbaren Jungen, zu Menschen, die ihr verzeihen könnten. Vorausgesetzt, sie kann sich selbst verzeihen.

Quelle: Darkiss


°°° Meine Meinung °°°

Wie bereits erwähnt, hat mich das Cover sofort fasziniert. Dieses Buch wollte ich näher kennen lernen. Da ich im VIBlogger Programm von Darkiss bin, musste ich nicht lange warten, bis dieses Schätzchen bei mir Einzug halten durfte.

Das Cover von Speechless - [Sprachlos] spielt für mich eine zentrale Rolle. Es ist ganz schlicht in weiß gehalten und mit abgehobenen Schriftzügen, ebenfalls in weiß und grau, versehen. Das Frontcover ist so zurückhaltend, dass es fast schon wieder zu schreien scheint, erkundet werden zu wollen. Auf dem Backcover dominiert der Satz "nur ein SORRY reicht nicht". Er ist so bedeutend für das gesamte Buch, dass man ihn fast schon als vorweg genommenes Fazit oder als Moral auffassen kann. Zudem passt das "nackte" Cover absolut zum Thema Schweigen. Nie war ein Cover "nichtssagender" – und das ist in diesem Fall definitiv positiv gemeint!

Der Kurzinhalt auf der Innenseite der Klappe ist ein anderer, als er oben unter "Inhalt" zu finden ist. Der kurze Auszug auf der Innenseite ist mehr oder weniger ein kurzer Einblick in Chelseas Seele. Sie spricht vorab kurz zum Leser und stellt die elementare Frage: "Einen Monat lang schweigen. Einfach mal nicht reagieren, nicht reden. Könntest du das?" Darum soll es in diesem Buch gehen. Wobei ich später noch auf "nicht reagieren" genauer eingehen werde. Dieser Kurzinhalt ist zwar nicht so informativ wie der oben angegebene, spiegelt aber dennoch kurz und knapp wieder, welches Thema dieses Buch behandelt.
Beide Texte fassen das Buch gut zusammen, ohne viel vom eigentlichen Plot zu verraten.

Worum geht es in diesem Buch? Die Handlung ist relativ schnell zusammengefasst und dennoch komplex. Chelsea ist eine Lästerschwester durch und durch. Gibt es an irgendeiner Ecke den neuesten Tratsch und Klatsch, ist sie nicht weit. Und so kommt es, dass sie eine Situation beobachtet, die äußerst intim und heikel ist. Die Devise würde eigentlich lauten "Mund halten und sich nicht einmischen!". Für Chelsea allerdings ist dies erst ercht der Startschuss zum Herumposaunen. Sie trägt ihre Beobachtung sofort unter das Volk und beschwört damit eine Katastrophe herauf, deren Ausmaß sie sich so sicherlich nicht vorgestellt hätte. Sie ist tief betroffen und beschließt einen kompletten Monat zu schweigen, ja nahezu nicht zu reagieren. Was sich aus diesem Vorhaben ergibt, wird im Kurztext schon kurz angedeutet. Sie trifft auf Menschen, mit denen sie vorher vielleicht nie Kontakt gehabt hätte und muss sich – ohne zu sprechen – den Freunden des Opfers stellen. Daraus ergeben sich Verbindungen, die einen anderen Menschen aus ihr machen werden.

Chelseas Entscheidung wirkt auf den ersten Blick sehr drastisch und fast schon bockig. Allerdings ist es vielleicht der einzige Weg herauszufinden, ob sie wirklich so unsympathisch und oberflächlich ist, wie sie am Anfang des Buches gezeichnet ist. Ab der ersten Seite konnte ich diese Figur, aus deren Sicht Speechless - [Sprachlos] erzählt wird, nicht ausstehen. Schlechte Voraussetzungen für den Start in ein neues Buch, sollte man meinen. Chelsea zeichnet sich anfangs durch eine extreme Sucht nach Aufmerksamkeit, Informationsneugier und Rücksichtslosigkeit aus. Sie muss diejenige sein, die den neuesten Tratsch und Klatsch weiterträgt und dafür den Moment des Staunens auskostet. Ihre vermeintlich beste Freundin nimmt sich nicht viel und scheint dieses Maß der Antipathie noch zu übersteigen. Ihr Status ist für Chelsea mehr als erstrebenswert und so handelt sie, um ihre Freundin Kristen zu beeindrucken. Man könnte fast sage, sie ist eine Marionette. Erst mit der Katastrophe merkt sie, dass ihr Leben eine Wendung nehmen muss.

Chelsea schweigt zwar konsequent, kommuniziert allerdings auf andere Art und Weise wie SMS, Zettel schreiben, nicken oder Kopf schütteln. Sicherlich muss jeder Mensch auch irgendwie kommunizieren und wer kennt den Spruch "Man kann nicht NICHT kommunizieren!" nicht. Trotzdem empfand ich die SMS beispielsweise als ein wenig inkonsequent, das ist aber subjektiv. Durch ihr Schweigen gerät sie in Kontakt zu Leuten, mit denen sie nie ihre Freizeit verbracht oder sich gar sehen lassen hätte. Sie lernt eine Gruppe von Mitschülern kennen, die gleichzeitig Freunde des Opfers sind und sie wird unwillkürlich mit ihrer Tat und Verhaltensweise konfrontiert. Es hat mich sehr beeindruckt, wie sich diese Person wandeln kann. Von Seite zu Seite bin ich ihr näher gekommen.

Die Entwicklung, die Chelsea durchmacht, ist der Autorin wunderbar gelungen. Sie ist glaubhaft, altersgemäß und regt zum Nachdenken an. Hannah Harrington hat mit diesem Buch den Nerv der Zeit getroffen. Geben wir nicht alle über die sozialen Netzwerke zu viel preis und manchmal ohne, dass es uns bewusst ist. Wie seid ihr beispielsweise zu dieser Rezension gekommen? Chelsea mutiert von der absoluten Nervensäge mit Quasselfaktor zum liebenswerten und nachdenklichen Teenager, der sich seiner Fehler bewusst wird und herauszufinden versucht, wie er es besser machen kann. In diesem Sinne: Die Nerds sind manchmal einfach die Cooleren!


°°° Fazit & Bewertung °°°

Das Cover, das Thema und die Figuren harmonieren unwahrscheinlich gut miteinander. Ich bin mit großen Erwartungen an dieses Buch herangegangen und wurde nicht enttäuscht. Die Entwicklung von Chelsea ist nachvollziehbar und glaubhaft, das Thema betrifft jeden und es regt nachhaltig zum Nachdenken an. Es lohnt sich! Ich vergebe 4 von 5 Lesezeichen bzw. Sterne.

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Cover des Buches Blessed - Für dich will ich leben (ISBN: 9783943697759)

Bewertung zu "Blessed - Für dich will ich leben" von Susanna Ernst

Blessed - Für dich will ich leben
Buchsuechtigevor 10 Jahren
Er hat einen Auftrag - sie verliert ihr Herz an ihn. Nur der Himmel weiß, was passieren wird...

°°° Inhalt °°°

'Heute beginnt ein neuer, besserer Abschnitt in meinem Leben', dessen ist sich Emily Rossberg sicher, als sie am Morgen nach den Sommerferien erwacht. Erst vor wenigen Monaten ist sie mit ihrer Familie nach L.A. umgezogen und fühlt sich noch immer nicht heimisch in diesem ihr fremden Land. Zumindest wird das anbrechende Schuljahr neue Schüler mit sich bringen, die sie endlich von ihrem Frischlings-Posten ablösen. Diese Hoffnung erfüllt sich auch prompt in den Gestalten dreier Geschwister. Doch während Lucy und Adrian Franklin freudig begrüßt werden, machen Lehrer und Mitschüler einen weiten Bogen um den eigenbrötlerischen und jähzornigen Adoptivbruder der Zwillinge. Nur Emilys Neugier ist schnell geweckt: Was hat es mit diesem Noah auf sich? Warum ist er so verbittert? Welche Geheimnisse birgt Noah und wird Emily sie lösen?

Quelle: Oldigor Verlag


°°° Meine Meinung °°°

Das erste Mal wurde ich durch eine Bloggerkollegin auf dieses Buch aufmerksam. Sie hatte den Titel bereits gelesen und mir versichert, dass ich bestimmt genauso begeistert wäre, wie sie es ist. Den letzten Schubs hat mir dann die GenussLesung während der Frankfurter Buchmesse 2013 verpasst. Susanna Ernst hat aus ihrem Buch vorgelesen und spätestens jetzt wollte ich Emily und Noah näher kennenlernen.

Ich muss zugeben, dass das Cover für mich anfangs gewöhnungsbedürftig war. Auf den ersten Blick konnte ich mich nicht ganz damit anfreunden. Je öfter man das Cover aber sieht und dann auch die Geschichte dazu liest, desto mehr scheint es gar kein anderes als dieses geben zu können. Selbst die Autorin hat sich Noah genau so vorgestellt, wie er auf dem Buchdeckel abgebildet ist. Die stechenden blauen Augen und das Kühle und zugleich Verheißungsvolle zieht einen magisch an.

Der Kurzinhalt ist optimal gelungen: Er reißt die Haupthandlung in wenigen Worten an und wirft die Fragen auf, die die Geschichte bestimmen. Es werden keine Details oder für das Buch wichtige Momente vorweg genommen. Eher sorgt die Inhaltsangabe dafür, dass man sofort mit dem Lesen beginnen und die Charaktere kennenlernen möchte. Der Leser will Noah und Emily sofort bei sich haben und verstehen, warum er als Absonderling auftritt und sie von ihm nicht lassen kann.

Noah ist nicht von dieser Welt. Das merkt man schon relativ früh, denn schon der Einstieg in das Buch katapultiert den Leser direkt in seinen Kopf. Die geschilderte Situation ist elementar für die ganze Erzählung und der Schlüssel zu Noahs Geheimnis. Schnell ist zu erkennen, dass Noah kein normaler Mensch ist, sondern einen Auftrag hat. Ein Auftrag, der ihn in einen Zwiespalt bringen wird und ihn sein Herz verlieren lässt. Und genau an dieser Stelle kommt Emily ins Spiel. Sie ist gerade mit ihrer Familie nach Los Angeles gezogen und muss sich an einer neuen Schule zurecht finden. Es dauert nicht lange und sie trifft auf die Franklin-Geschwister, die einen besonderes Status zu genießen scheinen – vor allem Noah. Er fasziniert Emily von der ersten Sekunde an, allerdings ist Noah nicht unbedingt darauf bedacht Freundschaft mit der Neuen zu schließen. Dennoch kreuzen sich die Wege der beiden immer und immer wieder. Schicksal könnte man meinen. Was hat der Himmel mit den beiden vor? Emily muss wissen, warum dieser besondere Junge ihr Herz zum Rasen bringt. Und Noah muss seinen Auftrag erfüllen...

Blessed - Für dich will ich leben wird aus den Perspektiven der beiden Protagonisten erzählt. Ich finde diese Entscheidung einfach großartig, denn das Buch besteht aus puren Emotionen. Zwar könnte ein auktorialer Erzähler auch das Seelenleben von Emily und Noah widerspiegeln, aber in diesem Fall ist es definitiv die besser Wahl, die beiden Figuren selbst sprechen zu lassen. Die komplexen und tiefen Gefühle erfahren durch ihre Münder eine Intensität, die ein allwissender Erzähler so nicht wiedergeben kann. Die Figuren übersetzen ihre Gefühle in Worte und lassen den Leser einen tiefen und gnadenlos ehrlichen Blick in ihre Herzen werfen. Genau das macht dieses Buch aus!

Emily Rossberg habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Sie tritt als auf mich zurückhaltend wirkende Person in Erscheinung, die gerade ihr Leben umkrempeln musste und nun vor neuen Herausforderungen steht. Ich war sofort ganz bei ihr und hätte ihr am liebsten eine Freundin sein wollen. Ihre Schusseligkeit macht sie einfach nur sympathisch und ihre Unsicherheit hat sie im Grunde eigentlich gar nicht nötig. Besonders bewundernswert finde ich ihre Eigenschaft, dass sie nicht locker lässt, selbst als Noah sie mehr als unfreundlich und zuvorkommend behandelt. Sie macht es sich zur Aufgabe hinter die Fassade zu blicken und gibt nicht auf. Ihr Gespür für das Besondere macht sie aus.
Noah tritt anfangs als echtes Ekelpaket in Erscheinung. Er macht es einem wirklich schwer, ihn sofort zu mögen. Doch im Laufe der Geschichte erhält man immer mehr Einblicke in sein verwundetes Herz und seine furchtbare Vergangenheit, sodass dass Misstrauen dieser Figur gegenüber in pure Empathie und Mitgefühl umschlägt. Am liebsten möchte man ihn in seine Arme schließen und immer wieder versichern, dass es die Welt nicht (mehr) böse mit ihm meint. Lässt Noah die Nähe zu anderen Menschen zu, verwandelt er sich vom absoluten Ekel zum hilflosen Jungen, der einfach nur geliebt werden möchte. Wäre da nur nicht sein Auftrag, der ihm im Weg steht...
Zu erwähnen ist auch die Familie Franklin, der Noah angehört. Die Zwillinge sind so liebenswert, dass sie eigentlich aus Zucker sein müssten. Auch die Eltern der drei sind einfach nur Herz erwärmend und begegnen ihren Kindern und Mitmenschen mit Freundlichkeit, Vertrauen und Wärme. Hier wäre man gern zu Gast.

Der Stil der Autorin ist Balsam für das Literatur begeisterte Auge. Sie versteht es, die Worte zu solchen einem emotionsgeladenen Geflecht zu binden, dass an vielen Stellen das eigene Herz ins Stolpern gerät. Der Wortschatz von Susanna Ernst ist geprägt durch den Hang zur grenzenlosen Emotionalität mit einer Prise Humor und dem Gefühl für das richtige Timing. Wer sich von ihren Zeilen nicht gefangen nehmen lassen kann, ist selbst schuld. 

Das Spannende und Faszinierende an diesem Buch sind gleich zwei Dinge: Als erstes möchte man natürlich – genauso wie Emily – hinter Noahs Geheimnis kommen. Warum wehrt dieser Junge alle Annäherungsversuche ab und hat mit sich selbst zu kämpfen? Warum kann er nicht glauben, dass er geliebt wird? Zweitens möchte man natürlich sehen, wie sich eine Liebesgeschichte zwischen diesen beiden so unterschiedlichen Protagonisten entwickelt. Diese Mischung macht Blessed - Für dich will ich leben zu einem Leseerlebnis der besonderen Art!


°°° Fazit & Bewertung °°°

Emily und Noah sind ganz besondere Figuren, die eine ganz besondere Geschichte haben. Die zentrale Frage des Buches ist natürlich "Wer ist Noah und was ist sein Auftrag?", aber um diese Frage herum gibt es so viel mehr, dass einen Nächte durchlesen lassen möchte. Die einzigartige Beziehung der beiden steht dafür, dass das Unmögliche möglich sein kann – wenn man nur daran glaubt. Ich vergebe 5 von 5 Lesezeichen bzw. Sterne.

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Cover des Buches Alice im Zombieland (ISBN: 9783862789863)

Bewertung zu "Alice im Zombieland" von Gena Showalter

Alice im Zombieland
Buchsuechtigevor 10 Jahren
Vom Original-Wunderland muss man sich gedanklich trennen... es wird gruselig!

°°° Inhalt °°°

An ihrem 16. Geburtstag sieht Alice "Ali" Bell eine Wolke, die die Form eines weißen Kaninchens hat. Kurz darauf passiert, was Alice nie für möglich gehalten hätte: Ihre Eltern, ihre Schwester und sie werden von Zombies angegriffen. Nur Ali überlebt. Sie zieht zu ihren Großeltern nach Birmingham und fängt an einer neuen Schule an. Um ihre Familie zu rächen, will Ali lernen, Untote zu besiegen. Um zu überleben, muss sie dem undurchsichtigsten Typ an der Asher High vertrauen: Cole Holland weiß, wie man Zombies jagt. Aber er hat selbst Geheimnisse; und es scheint, dass die größten Gefahren dort lauern, wo Ali sie am wenigsten vermutet...

Quelle: Darkiss

°°° Meine Meinung °°°

Alice im Wunderland gehört zu den Geschichten, die ich als Kind immer und immer wieder hören wollte. Ich konnte sie zwar fast schon auswendig, aber dennoch fiel die Wahl beim Vorlesen meist auf dieses Buch. Auch die Disney-Verfilmung ist bis heute einer meiner Lieblingsfilme und ich kann unmöglich weiterschalten, wenn ich Alice und ihre wundersamen Freunde entdecke. Auf Alice im Zombieland war ich deswegen besonders gespannt.

Schon das Cover zieht einen magisch an, wie ich finde. Es ist eher düster gehalten und besticht durch gezielt eingesetzte Farbakzente, die die Aufmerksamkeit auf sich lenken. Ein wenig unheimlich mutet es schon an, wobei die Alice fast schon ängstlich und zerbrechlich wirkt. Eventuell ahnt sie, was da auf sie zukommt. Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut und wie ich gesehen habe, sind auf die Cover der Fortsetzungen dieser Reihe in genau dem selben Stil gehalten. Wie ihr wisst, bin ich ein großer Fan von Einheitlichkeit und Harmonie bei den Reihen.

Schon der erste Satz des Kurzinhaltes hatte meine ganze Aufmerksamkeit eingefangen. Das weiße Kaninchen bzw. der Märzhase ist ein elementarer Teil von Alice und jeder weiß sofort, in welch wundersamen Welt man sich befindet. Die kurze Inhaltsangabe verrät mir persönlich zu viel und zeigt fast schon das ganze Geschehen auf. Natürlich ist der obligatorische Cliffhanger inklusive. Für meinen Geschmack hätte hier etwas weniger mehr sein können, denn einige Punkte, die das Buch beim Lesen entwickelt bzw. offenbart, werden hier schon vorweggenommen.

Die Handlung an sich wurde nun ja schon umrissen, so dass weitere Ausführungen einfach zu viel verraten würden. Hier soll sich der Leser überraschen und von der Autorin durch Alis ganz persönliches Wunderland führen lassen. Als ich den Titel dieses Buches das erste Mal gelesen hatte, wusste ich nicht recht, ob das Buch meinen Lesegeschmack treffen wird. Bisher hatte ich noch kein Buch gelesen, dass sich mit Zombies beschäftigt hat (soweit ich mich erinnern kann). Zombies haben für mich immer etwas eher komisches, wie sie so halb stolpernd und mit lustigen Fratzen durch die Nacht taumeln. Unwillkürlich muss ich deswegen auch bei den meisten Horrorfilmen grinsen. Ich bin also mit einer gewissen Vorsicht an das Buch herangegangen. Und rückblickend kann ich sagen: Ich bin froh, dass ich dieses Buch gelesen habe! Die Zombie-Thematik in diesem Buch wurde von Gena Showalter einfach wunderbar spannend und mitreißen umgesetzt, so dass es mir eher vor den Zombies grauste, als dass mir das Grinsen auf dem Gesicht stand.

Alice, genannt Ali, ist die wichtigste Figur in diesem Buch. Aus ihrer Sicht wird die Geschichte auch erzählt. Sie ist ein Teenager, der durch die anfangs fast schon verrückt wirkenden Ängste ihres Vaters, kaum ihre Freiheit genießen und sich ausleben kann. Der Vater führt, was Ausflüge und das Verlassen des Hauses angeht, ein strenges Regiment und Ali fühlt sich nahezu eingesperrt. Sie ist die Bezugsperson für ihre kleine Schwester, die für ihr Alter eines Kindes erstaunlich reif wirkt. Ali hält sich zwar an die vom Vater aufgestellten Regeln, allerdings nur mit Widerwillen. Sie versteht nicht, welche grausamen und unheimlichen Wesen ihr Vater fürchtet und erklärt ihn nahezu für verrückt.

Die eigentliche Geschichte beginnt mit dem im Kurzinhalt erwähnten Autounfall, der Alis komplettes Wesen auf den Kopf stelle soll. Hier nun geht es richtig los und der Leser taucht in die Welt der Zombies ein. Allerdings muss Ali dafür keine Reise wie ihr Vorbild Alice unternehmen. Die Zombies besuchen sie in der realen Welt und verfolgen sie. Bevor sie allerdings realisiert, was ihre Eltern aus dem Leben gerissen hat und wer sie verfolgt, trifft sie auf ihren Mitschüler Cole, der nicht der angenehmste Zeitgenosse zu sein scheint. Durch ihn erst begreift sie jedoch, was ihr Leben bestimmen wird und wie sie sich zur Wehr setzen kann. Undurchsichtig, kühl und mysteriös kommt dieser Charakter daher und wahrscheinlich geht gerade deswegen eine unwahrscheinliche Anziehung von ihm aus, derer auch Ali sich nicht entziehen kann. Wer vermutet, dass es zwischen Ali und Cole nicht nur um die Zombie-Jagd geht, könnte Recht behalten...

Nicht unerwähnt möchte ich die Kampfszenen lassen, die teilweise ziemlich brutal und blutig sind, aber es stellt sich eben auch die Frage, wie man sonst gegen Zombies vorgehen soll. Entsprechend dynamisch geht es zu, wenn die unangenehmen Zeitgenossen auf der Bildfläche erscheinen und in die Flucht geschlagen werden. Die Autorin hat ein gutes Gefühl für den richtigen Zeitpunkt und schafft daher den Sprung zwischen ruhigeren Abschnitten und Energie geladenen Actionszenen.

Das Einzige, was ich an Alice im Zombieland kritisieren kann, ist meine Erwartungshaltung, die ich an das Buch hatte. Ich bin davon ausgegangen, dass es mehr Parallelen zu "Alice im Wunderland" geben wird und ich abgesehen von den Zombies auf weitere wundersame Wesen treffe, wie ich sie eben aus dem Original von Lewis Carroll kenne. Der Titel hatte mir einfach vermittelt, dass ich auf Kindheitsnostalgie hoffen kann. Alice alias Ali und der Märzhase sind mir aber geblieben und schließlich hat mich dieses Buch mit seiner ganz eigenen Version des "Wunderlandes" überzeugt.

°°° Fazit & Bewertung °°°

Ali hat mich in ein Wunderland mitgenommen, dass ich mir ganz anders vorgestellt habe. Vielleicht habe ich zu krampfhaft nach Parallelen gesucht. Im Nachhinein bin ich aber froh, dass ich mich für dieses Buch davon losgemacht habe und dadurch eine spannende und individuelle Geschichte mit starken Charakteren kennen lernen durfte. Alice im Zombieland hat mich überzeugt und ich freue mich auf die Fortsetzung. Gena Showalter hat es geschafft, dass die Zombie-Thematik nicht belächelt werden muss. Ich vergebe 4 von 5 Lesezeichen.

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Cover des Buches Das Hochzeitsversprechen (ISBN: 9783442479863)

Bewertung zu "Das Hochzeitsversprechen" von Sophie Kinsella

Das Hochzeitsversprechen
Buchsuechtigevor 10 Jahren
Kinsella in gewohnter Manier - eine kurzweilige Liebesgeschichte für kalte Winterabende!

°°° Inhalt °°°
Hochzeitsnacht und Honeymoon – und der Albtraum vom Glück ist perfekt ...

Nach der jüngsten Enttäuschung hat Lottie endgültig die Nase voll von bindungsunfähigen Männern. Als sich da plötzlich Ben meldet, eine alte Flamme von ihr, geht alles ganz schnell. Denn Ben erinnert Lottie an einen vor Jahren geschlossenen Pakt, wonach die beiden einander heiraten wollten, sollten sie mit dreißig noch single sein. Lottie zögert nicht lange und marschiert kurzentschlossen mit Ben zum Altar. Von dort geht es geradewegs in die Flitterwochen auf Ikonos, jene griechische Insel, auf der sie sich einst kennengelernt hatten. Freunde und Familien der beiden sind entsetzt. Und schließlich machen sich Lotties Schwester Fliss und Bens Freund Lorcan auf nach Ikonos, um Honeymoon und Hochzeitsnacht nach Kräften zu sabotieren ...

Quelle: Goldmann

°°° Meine Meinung °°°

Sophie Kinsellas Romane sind die "Helden" unter all meinen romantischen Komödien. Sie haben ein Extra-Regal, auf dem sie thronen dürfen und ich habe sie natürlich alle. Und keines davon subt! Das ist ein Zeichen. Von daher stand schnell fest, dass ich alles stehen und liegen lasse, sobald der Postbote auch nur in der Nähe des Hauses gesichtet wird. Es kam, wurde gesehen, gelesen und siegte!

Die Cover der Kinsella-Bücher sind bis auf die der Shopaholic-Reihe alle relativ unterschiedlich - so auch dieses. Durch den weißen und somit sehr zurückhaltenden Hintergrund kommen die farbigen Motive besonders gut zur Geltung. Eine "oberkörperlose" Braut und Blumen zieren die Frontansicht des Buches. Sehr dezent und dennoch aussagekräftig. Der romantische Ansatz des Buches spiegelt sich auf dem Cover sofort wieder.

Der Kurzinhalt fasst die Handlung gekonnt zusammen und umreißt das Geschehen, das den Leser erwartet. Die Rahmenhandlung steht schon Anfang an fest und man muss mit wenig Überraschungen rechnen. Dennoch spickt Sophie Kinsella ihre Geschichten gern mit lustigen und amüsanten Nebenhandlungen, die das gesamte Buch erst zu dem machen, was es ist: Eine romantische Komödie der Extra-Klasse!

Dementsprechend ist zur Handlung nicht viel zusagen. Alle, was jetzt zu sagen wäre, würde den Lesespaß deutlich schmälern. Gerade die kleinen Überraschungen sind es, die das Buch besonders machen und dem Leser das Lächeln ins Gesicht zaubern. Zur Struktur von Das Hochzeitsversprechen soll aber gesagt sein, dass sie der vieler anderer Bücher von Sophie Kinsella sehr ähnelt. Es ist das klassische Muster, das ihre Fans sicherlich kennen und schätzen, so dass man schon ziemlich zu Anfang der Geschichte weiß, wie es wohl enden wird. Wobei die Autorin in diesem Buch den Schein erweckt, dass dieses Mal allers anders sein könnte. Aber auf Frau Kinsella ist Verlass!

Im Mittelpunkt der Geschichte steht Lottie. Frisch von ihrer vermeintlich großen Liebe getrennt, ist sie sichtlich von Torschlusspanik geplagt und will unbedingt einen großen Punkt auf ihrer To-Do-Liste des Lebens abhaken: Heiraten. Und wenn es eben nicht der bindungsscheue Richard ist, dann muss ein anderer her. Da kommt ihr ihre Jugendliebe Ben gerade recht. Anfangs hat Lottie mir wirklich leid getan, denn all ihre Träume scheinen mit eiem simplen Missverständnis zu zerplatzen. Da steht sie nun und mich ihr Leben neu sortieren. Ab diesem Punkt allerdings scheint sie sich in ein wahres Hochzeitsmonster zu verwandeln, dass eine gehörige Portion Naivität zu sich genommen hat. Ich habe dieses Figur trotzdem sehr gern gehabt, aber so manches Mal musste ich kopfschüttelnd vor dem Buch sitzen. Wer die romantischen Komödien von Sophie Kinsella kennt, wird jedoch schnell feststellen, dass diese Art von Charakter relativ häufig in ihren Büchern auftritt: Liebenswerte junge Frauen, die man aber ab und zu gern rütteln und schütteln möchte. So ist es auch mit Lottie. Man muss ihr allerdings zu Gute halten, dass sie im letzten Viertel der Geschichte erneut einen Wandel durchmacht. Ich habe Lottie trotz allem schnell in mein Herz geschlossen.

Dieses Buch wird aus der Sicht von zwei Personen erzählt, was ich anfangs ein wenig befremdlich fand, aber im Laufe der Geschichte einfach wie die Faust auf das Auge gepasst hat. Lotties Schwester Fliss nimmt den Leser mit auf ihre Reise nach Ikonos. Diese Figur habe ich in diesem Buch am liebsten. Sie verkörpert eine gelungene Mischung aus Realität, Emotion und Hoffnung. Fliss ist die gute Seele, die ihre Schwester unbedingt vor einem großen Fehler bewahren möchte und erst später darauf kommt, dass sie gegen die Wiederholung ihres eigenen Schicksals ankämpft. Fliss ist die Stimme der Vernunft, möchte man meinen, und ich konnte sie von Anfang an gut verstehen und leiden. Müsste ich einen Charakter zu meinem persönlichen Liebling aus diesem Buch wählen, dann wäre es Lotties Schwester.

Neben den beiden Schwestern, die die Handlung maßgeblich bestimmen, spielen natürlich auch die Männer eine Rolle. Ben, Lotties Jugendliebe, der ihr nach Jahren beim ersten Treffen sofort einen Heiratsantrag macht, war mir sofort unsympathisch. Eventuell, weil ich geahnt habe, was sich hinter seiner Figur verbirgt. Launisch, überschwänglich und fast schon trotzig wie ein kleines Kind tritt er in Erscheinung. Richard hingegen - Lotties Ex mit der Bindungsangst - übernimmt eher den rationalen Part und entwickelt sich erst im Laufe des Buches zum Helden der Herzen. Mehr soll an dieser Stelle nicht verraten werden.

Sophie Kinsellas Stil zeichnet sich, wie in ihren anderen Büchern auch, durch Leichtigkeit, Witz und Herzenswärme aus. Diese Mischung ist dafür verantwortlich, dass man die kurzweilige Geschichte locker in wenigen Stunden gelesen hat. Der Einstieg fällt nicht schwer und selbst, wenn man das Buch für eine Weile an die Seite gelegt hätte, würde man mühelos den Anschluss finden.

Das Ende ist – zumindest für mich als Kinsella-Fan – ziemlich vorhersehbar, das stört den Lesespaß aber keinesfalls. Raum für eine Fortsetzung würde es meiner Meinung nach geben, aber hier greift wahrscheinlich die wohlbekannte Weisheit: Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist.

°°° Fazit & Bewertung °°°

Die Kinsella-Bücher sind meine persönliche Pflichtlektüre. Lotties Geschichte ist kurzweilig, lustig und dennoch mit Tiefe versehen. Diese Komödie versüßt einem den Sommer – oder eben kalte Wintertage. Die Liebe kennt schließlich keine Jahreszeiten. Ich vergebe 4 von 5 Lesezeichen bzw. Sterne!

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Cover des Buches Flavia de Luce 4 - Vorhang auf für eine Leiche (ISBN: 9783442379019)

Bewertung zu "Flavia de Luce 4 - Vorhang auf für eine Leiche" von Alan Bradley

Flavia de Luce 4 - Vorhang auf für eine Leiche
Buchsuechtigevor 10 Jahren
Flavia steigt ins Filmgeschäft ein - absolut wunderbar!

°°° Inhalt °°°

Ein buchstäblich filmreifer Mordfall!

Flavia de Luce und ihre Familie stehen kurz vor dem finanziellen Ruin. Da tut sich plötzlich eine unverhoffte Geldquelle auf: Eine Filmcrew will ihren Familiensitz für Dreharbeiten nutzen. Vom Glamour angelockt, strömen Schaulustige nach Buckshaw, um den Star des Ensembles zu sehen, die berühmte Diva Phillys Wyvern. Doch der Abend nimmt eine schreckliche Wendung: Eine Leiche wird gefunden – erdrosselt mit einem Filmstreifen. Zu allem Überfluss ist Buckshaw durch einen tosenden Schneesturm von der Außenwelt abgeschnitten. Der findigen Hobbydetektivin Flavia ist klar: Der Täter muss sich unter den Gästen befinden. Unverzüglich beginnt sie mit ihren Ermittlungen und gerät dabei selbst ins Visier des skrupellosen Mörders …

Quelle: Penhaligon


°°° Meine Meinung °°°

Ich liebe die Flavia de Luce Bücher! Wenn mich einer nach meinen absoluten Lieblingsbüchern fragt, dann tauchen diese Bücher garantiert auf. Jedes Jahr fiebere ich dem Erscheinungstermin eines neuen Bandes entgegen und das seit dem ersten Buch, das 2009 auf Deutsch erschien. Mit Flavias viertem Fall hat mich  Alan Bradley natürlich wieder sofort für sich gewinnen können.

Das Cover des vierten Bandes ist ganz im Stil der vorangegangen gehalten. Ich mag die Darstellung von Flavia sehr, da sie auch genauso in meinem Kopf aussieht. Auch finde ich es einfach wunderbar, wie die Handlung bzw. prägnante Dinge, die mit ihr in Verbindung stehen, in die Gestaltung einfließen. Das Cover garantiert die perfekte Einstimmung auf die Geschichte zwischen den Buchdeckeln. Die Farben sind harmonisch und aufeinander abgestimmt. Insgesamt sind nicht nur dieses, sondern alle Cover, zum Einrahmen schön.

Die Inhaltsangabe hat eine angenehme Länge, verrät nicht zu viel vom Inhalt und reißt kurz und knackig an, worum es geht. So muss ein Kurzinhalt sein. Der rote Faden wird ohne Umschweife dargestellt und zwischen den Zeilen wird die erste Spannung erzeugt. Man möchte einfach sofort mit dem Lesen beginnen.

Die Handlung des vierten Buches knüpft nicht direkt an die des dritten an. Es vergehen entweder ein paar Tage oder Wochen, bis Flavia ein neues Abenteuer erlebt. So auch in diesem Fall. Wenn man nicht mehr genau weiß, was im vorangegangen Buch passiert ist, macht das nichts: Der Autor versteht es anhand von wohl gewählten Rückblenden das bereits Geschehene wieder in das Gedächtnis zu rufen. Flavia, aus deren Sicht alle Bücher erzählt werden, lässt Revue passieren, welche Fälle sie in der noch nicht allzu fernen Vergangenheit gelöst hast. Alan Bradley versteht es, seine Leser sofort in die Handlung zu ziehen. So hat man den Eindruck, dass man Flavias Abenteuer nicht nur auf Papier zu lesen bekommt, sondern sie als Beobachter, wenn nicht sogar "stiller Assistent", bei ihren Fällen begleitet. Auch bei ihrem vierten Fall lässt sie uns sich wieder genau über die Schulter schauen und jeden Schritt ihrer Ermittlungen nachvollziehen. Eine tote Filmdiva, unzählige Verdächtige und ein Dorf, in dem jeder alles zu wissen scheint und dennoch keine brauchbaren Informationen liefern kann – die perfekten Voraussetzungen für Flavia, um sich ins Getümmel zu werfen. Sie hat es sich auf die Fahne geschrieben, den Mörder von Phillys Wyvern zu entlarven.

Flavia ist auch in diesem Buch wieder 11 Jahre alt und hat eine Passion für Gifte und die Chemie. So zieht sie sich gern in ihr Labor zurück und tüftelt an neuen Rezepten oder durchforstet die Aufzeichnungen ihres Onkels, der sein umfangreiches Wissen und Forschen dokumentiert hat. So kann sie auch vor ihren beiden wirklich amüsanten und unterhaltsamen Schwestern Daffy und Feely fliehen, die so manche Gemeinheit gegenüber ihrer jüngeren Schwester inpetto haben und es ab und an schaffen, an Flavias Selbstbewusstsein zu rütteln. Die beiden scheinen die einzigen zu sein, die es schaffen, die gewitzte, clevere und mit Humor ausgestattete Flavia für kleine Momente aus der Fassung zu bringen. Alles andere in ihrem jungen Leben steckt sie erstaunlich gut weg und brilliert durch bemerkenswerten Scharfsinn und ausgesprochene Reife. Flavia ist die intelligenteste 11-Jährige, die ich kenne.

Abgesehen von Flavia sind aber auch wieder andere wohlbekannte Charaktere dabei, die ich im Laufe der Jahre einfach nur lieb gewonnen habe. Dogger, das "Mädchen für alles" und der beste Freund und Vertraute ihres Vaters, steht Flavia wieder zur Seite und gibt gute und fast väterliche Ratschläge, wenn Flavia einen kleinen Schubs braucht. Er ist neben Mrs. Mullet die gute Seele im Hause de Luce. Weiterhin treffen wir auf Flavias Vater, der sich durch eine anhaltende Melancholie und fast schon Hoffnungslosigkeit auszeichnet. Auch Inspektor Hewitt ist wieder mit von der Partie und gibt - wie gewohnt - ungern zu, dass Flavia ihm mit ihren Ermittlungen auf eigene Faust wieder einen Schritt voraus ist. Zahlreiche andere Charaktere (Dorfbewohner) runden das Ensemble ab.

Alan Bradley verfügt über einen Schreibstil, der mich regelrecht im Buch versinken lässt. Er trifft immer den richtigen Ton und die Aneinanderreihung seiner Worte kommt einer Melodie gleich, die man nicht vergisst, auch wenn das Buch schon lange ausgelesen ist. Seine Worte sind wohl gewählt und keines scheint auch nur im Entferntesten überflüssig. Jedes Wort sitzt an der richtigen Stelle und um jedes gestrichene wäre es mehr als schade. Von mir aus dürfte jedes Buch mindestens den doppelten Umfang haben. Alan Bradley versteht es darüber hinaus, alle Fäden zu einem vollkommenen Ganzen zusammenführen. Am Ende von Flavia de Luce 4 - Vorhang auf für eine Leiche bleiben keine Fragen offen.

Mit jeder letzten Zeile eines Flavia-Buches bin ich traurig und gespannt zu gleich. Traurig, weil ich wieder ein ganzes Jahr auf die Fortsetzung warten muss und gespannt, weil ich es kaum erwarten kann, Flavia bei der Lösung ihres neuen Falls zu begleiten. Den wohl wichtigsten und für sie bedeutsamsten Fall konnte sie allerdings noch nicht lösen: Das Geheimnis um ihre Mutter Harriet. Darauf können sich die Flavia-Fans in den kommenden Büchern freuen...


°°° Fazit & Bewertung °°°

Weniger als 5 von 5 Lesezeichen zu vergeben kann ich bei diesem Buch keinesfalls verantworten. Ich liebe alle Flavia-Bücher uneingeschränkt und kann es jedes Mal kaum erwarten, bis ein neuer Fall mit der außergewöhnlichen 11-Jährigen erscheint. Alan Bradley vereint in diesem Buch einen spannenden Kriminalfall, einzigartige Figuren, einen grandiosen Schreibstil und die Liebe zum Detail! Ein absolutes Muss!

Ich verleihe zusätzlich den Page Turner, wie ihr sicherlich schon vermutet habt. Dieses Buch habe ich innerhalb von 24 Stunden ausgelesen.

DIESE UND ANDERE FLAVIA-REZENSIONEN FINDET IHR AUCH AUF MEINEM BLOG: http://buchsuechtige.blogspot.de

Cover des Buches Flavia de Luce 5 - Schlussakkord für einen Mord (ISBN: 9783764530990)

Bewertung zu "Flavia de Luce 5 - Schlussakkord für einen Mord" von Alan Bradley

Flavia de Luce 5 - Schlussakkord für einen Mord
Buchsuechtigevor 10 Jahren
Flavia in Hochform. Groß, grandios, Alan Bradley!

°°° Inhalt °°°

Ach du heilige Pfeife – Flavia zieht alle Register!

Sie steckt ihre Nase überall hinein und befördert jeden noch so tief vergrabenen Hinweis ans Licht – die elfjährige Flavia de Luce ist Hobbydetektivin aus Leidenschaft. Als sie ihre Nase zur Abwechslung in eine alte Kirchengruft steckt, rechnet sie allerdings nicht damit, eine verhältnismäßig frische Leiche ans Licht zu befördern. Aus dem Grab des Kirchenheiligen von Bishop's Lacey blickt ihr der ermordete Kirchenorganist hinter einer grotesken Gasmaske entgegen. Wer hatte einen Grund, Mr. Collicutt zu töten, und wieso hat er die Leiche hier, an diesem heiligen Ort, versteckt?

Ein neuer Fall für die brillante Flavia!

Quelle: Penhaligon


°°° Meine Meinung °°°

Band 4 von Flavias Abenteuern hatte ich verschlungen. Der aufmerksame Leser meines Blogs weiß, dass ich Alan Bradley und seine Bücher nahezu verehre und den Erscheinungstermin eines neuen Bandes kaum erwarten kann. Den 5. Band hatte ich schon im Regal, als ich noch den 4. las und konnte so also gleich anknüpfen.

Wie auch bei allen anderen bisherigen Bänden der Flavia-Reihe hat das Cover eindeutig Wiedererkennungswert und mit dem ersten Blick fühlt man sich in die Welt von Flavia versetzt. Die Farbe Blau dominiert dieses Mal und auch Flavia ist wieder als zentraler Mittelpunkt abgebildet. Mit dem Cover werden viele Handlungsstränge und Details der Geschichte in einem einzigen Motiv zentriert und perfekt wiedergegeben. Die Aufmerksamkeit des Betrachters ist geweckt und ein erster Eindruck von dem, was zwischen den Buchdeckeln schlummert ist vermittelt. Ich kann mir keine besseren Cover vorstellen als die, die der Verlag gewählt hat.

Am Kurzinhalt gibt es auch dieses Mal wieder nichts auszusetzen. Er ist kurz und knapp gehalten, weckt aber sofort das Interesse der Lesers. Die Rahmenhandlung wird anhand von zwei Schlüsselfragen angerissen. Es wird nicht zu viel verraten, aber eben gerade genug, um den Leser zum Lesen zu verführen.

In Bezug auf die Handlung in Band 5 stellt man fest, dass dieses mal nur wenige Tage vergangen sind, bis Flavia wieder ermittelt. Hat sie in Band 4 gerade erst der Mörder einer Filmdiva entlarvt und sich dabei gesundheitlich in Gefahr gebracht, ist sie jetzt wieder auf den Beinen und lechzt nach neuen Abenteuern. Es dauert nicht lang und schon ist die 11-Jährige Hobbydetektivin und "ehrenamtliche" Kommissarin im Einsatz. Im Grab des Dorfheiligen entdeckt sie bei dessen Exhumierung eine Leiche, mit der keiner gerechnet hätte. Natürlich kann Flavia nicht nachvollziehen, warum Inspektor Hewitt sie gänzlich aus den bevorstehenden Ermittlungen ausschließen will. Schließlich hat sie den spektakulären Fund ja gemacht. Das kann sie nicht auf sich sitzen lassen und ermittelt – wie immer – auf eigene Faust. Doch dieses Mal ist der Fall enger mit ihr und ihrer Familie verbunden, als sie vermutete. Und es kommen Dinge ans Licht, über die nicht mal die naseweise Flavia Bescheid wusste.

Neben den teilweise schon seit dem ersten Buch bekannten Figuren tauchen dieses Mal einige andere Dorfbewohner auf, die allerdings eine wichtigere, wenn nicht sogar Schlüsselrolle spielen. So wird der Fokus dieses Mal beispielsweise auf den Vikar gerichtet oder auch die etwas schrullige Miss Tanty. Natürlich ist auch Dogger wieder dabei und liefert Flavia in zerzwickten Situationen wichtige Impulse, die sie in ihren Gedankengängen bestätigen. Eine nicht unwesentliche Rolle spielt auch ein Neuankömmling in Bishop's Lacey: Adam Sowerby. Diese Figur scheint nicht ganz das zu sein, wofür sie sich ausgibt und spielt eine nicht minder interessante und wichtige Reihe in Alan Bradleys Buch.

Auch in diesem Buch kann ich nur wieder den Schreibstil des Autors loben. Die gelungene und geniale Mischung aus Krimi und Komödie sorgt für ein Spannungsfeld aus grenzenloser Neugier und schmerzenden Mundwinkeln. Alan Bradleys Stil ist unverwechselbar und macht Flavia erst zu dem, was sie ist. Er versteht es perfekt, sich in dieses Mädchen hineinzuversetzen und stellt sie weder als anstrengende Heranwachsende, noch als altklugen Plagegeist dar. Flavia ist einfach liebenswert und hat aber Seite 1 des ersten Buches einen festen Platz in meinem literarischen Herzen UND besondere Plätze im Bücherregal.

In diesem Buch gibt es natürlich die traditionelle Auflösung des Falls. Darüber hinaus aber ist das letzte Kapitel – und insbesondere der allerletzte Satz – ein Cliffhanger, wie er im Buche steht. Wie bereits angedeutet, wird Flavias Familie eine wichtige Rolle in diesem Buch spielen und der letzte Satz dieses Buches hat dafür gesorgt, dass ich mich dieses Mal wohl nicht bis zum Erscheinungstermin des deutschen 6. Bandes gedulden kann. ICH MUSS wissen, das dieser letzte Satz lostritt!


°°° Fazit & Bewertung °°°

Ich liebe alle Flavia-Bücher und es würde mich mehr als schwer fallen einen (bisherigen) Favoriten zu wählen. Wenn ich allerdings müsste, dann wäre Flavia de Luce 5: Schlussakkord für einen Mord definitiv in der engeren Auswahl. Die liebenswerten und einzigartigen Figuren, eine spannende Handlung, das wunderbar vermittelte Gefühl des 50s-Charmes, ein Schreibstil, der einfach nur begeistern kann und ein Cliffhanger, der einem den Mund offen stehen lässt – als das ist Qualifikation genug. Ich vergebe 5 von 5 Lesezeichen bzw. Sterne!

Ich verleihe zusätzlich den Page Turner. Dieser gilt im Grunde für alle Flavia-Bücher, die von Anfang bis Ende einfach grandios sind.

AUF MEINEM BLOG GIBT ES NOCH EIN INTERVIEW MIT ALAN BRADLEY: http://buchsuechtige.blogspot.de/p/10-fragen.html

Cover des Buches Jack Morrow und das Grab der Zeit (ISBN: 9783453268180)

Bewertung zu "Jack Morrow und das Grab der Zeit" von Niel Bushnell

Jack Morrow und das Grab der Zeit
Buchsuechtigevor 10 Jahren
Ein Jugendbuch, das man gelesen haben sollte!

°°° Inhalt °°°

Jack ist zwölf, und das Leben könnte besser laufen: Vor fünf Jahren ist seine Mutter gestorben, in der Schule findet er nicht so richtig Anschluss, und sein Vater ist ein Dieb. Als er dann auch noch erfährt, dass er zu seiner Tante nach Brighton ziehen soll, weil sein Vater ins Gefängnis muss, flüchtet Jack an den Ort, der ihn bisher immer getröstet hat: das Grab seiner Mutter. Doch dieses Mal ist alles anders. Als Jack den Grabstein berührt, zieht etwas an ihm, und plötzlich wird er mit Haut und Haaren von dem Stein eingesaugt! Er erwacht in der Vergangenheit, wo er Freundschaft mit dem Schlitzohr Davey und der hübschen Eloise schließt. Die beiden erklären ihm, dass er ein Zeitreisender ist, der mithilfe der Grabsteine durch die Zeiten springen kann – und das ist ja wohl das Coolste, was Jack je in seinem Leben gehört hat! Aber seine Begeisterung währt nur kurz, denn in der Vergangenheit warten auch der fiese Schurke Rouland und seine Gespensterarmee auf ihn. Der Gauner hat es nämlich auf einen geheimnisvollen Gegenstand abgesehen, den Jacks Mutter einst versteckt haben soll. Ehe Jack sich versieht, sind er und seine Freunde mittendrin in einer wilden Verfolgungsjagd quer durch alle Zeiten …

Quelle: HEYNE fliegt


°°° Meine Meinung °°°

Als ich die Druckfahnen vorab angeboten bekam, war ich mir nicht ganz sicher, ob Jack Morrow und das Grab der Zeit etwas für mich ist. Trotzdem hat meine innere Stimme gesagt, dass ich mich trauen soll. Die Altersfreigabe hat mich ein wenig zögern lassen, da ich sonst eher Jugendbücher lese, die mindestens ab 14 Jahren freigegeben werden. Und ich wurde positiv überrascht.

Das Cover dieses Buches erscheint auf den ersten Blick sehr düster und unheilvoll. Dennoch ist es für die Zielgruppe nicht zu gruselig. Es stimmt gut auf die zu erwartende Atmosphäre im Buch ein. Besonders gut hat mir die Wahl der Stilmittel gefallen, so dass die Motive fast schon von Hand gezeichnet aussehen.

Der Kurzinhalt gibt relativ detailliert wieder, was im ersten Drittel der Buches passiert. Für mich persönlich hätte es eine geschmälerte Version mit Schwerpunkten auch getan. Alles Weitere erfährt der Leser während er in Jacks Geschichte eintaucht. Im Kurzinhalt werden daher schon Handlungsstränge angerissen und der komplette Anfang wiedergegeben. Hier hätte weniger einfach mehr sein können.

Jack Morrow ist ein liebenswerter Charakter, den ich sofort ins Herz geschlossen habe. Er musste schon einige Schicksalsschläge in seinem jungen Leben hinnehmen. Für sein Alter schlägt sich Jack auffallend wacker und lässt sich nicht unterkriegen. Scheint er erst als Einzelgänger aufzutreten, entpuppt er sich doch im Laufe des Buches als Teamplayer und schließt Freundschaft mit Davey, der ihm viel näher steht, als Jack anfangs vermutet. Mit ihm besteht er so manches Abenteuer. Jack Morrow ist die Verkörperung des "Nichtaufgebens". Trotz der Steine, die ihm familiär und in Bezug auf seinen Umkreis in den Weg gelegt wurden, setzt Jack tapfer seinen Kopf durch und brilliert durch Intelligenz und Kombinationsgabe. Für sein Alter ist Jack erstaunlich reif.

Dem Leser wird nicht viel Zeit gelassen, sich auf das Buch einzustimmen. Abgesehen von einem Prolog, der mehr als spannungsgeladen ist, startet Niel Bushnell sofort die eigentliche Handlung. Bei vielen anderen Büchern hat mich das oft gestört, allerdings finde ich, dass man die Zielgruppe nicht aus den Augen verlieren darf. Jugendliche dieser Altersgruppe sind eher handlungsorientiert und fühlen sich eventuell von seitenlangen Erklärungen gelangweilt. Von daher hat der Autor die richtige Wahl getroffen und eine schöne Balance von Action und leisen Tönen gefunden.

Neben Jack gibt es noch zahlreiche andere Figuren, die das Buch ausmachen. Von Fantasiewesen mit unheimlichen Namen bis hin zu manch zwielichtigem Charakter, der nichts Gutes im Schilde zu führen scheint, fährt Niel Bushnell ein buntes Ensemblé auf die "Bühne". Abwechslung ist geboten und das Maß der Dinge ist auch hier gut gewählt, da man sich zu keiner Zeit überfordert von der Vielfalt fühlt. Ein paar Fragezeichen hat die Figur Eloise bei mir hinterlassen. Die Unklarheit wird aber vielleicht in einem der folgenden Bücher weichen.

Nicht unerwähnt möchte ich den wunderbarenSchreibstil von Niel Bushnell lassen. Er schreibt ausdrucksstark und lässt mit seiner Wortwahl automatisch Bilder im Kopf entstehen. Man steht nicht nur außerhalb der Geschichte, sondern fühlt sich, als ob man immer nur einen Schritt hinter Jack steht und alles aus nächster Nähe mitverfolgen kann. Die Sprache ist zwar Zielgruppen orientiert, aber trotzdem anspruchsvoll und abwechslungsreich. Niel Bushnell hat mich regelrecht zwischen seine Zeilen gezogen.

Ich freue mich auf die Fortsetzung der Timesmith Chronicles Reihe.


°°° Fazit und Bewertung °°°

In diesem Fall sind 5 von 5 Lesezeichen wohlverdient. Ein Protagonist, den man einfach nur in seine Arme schließen möchte, spannende Orte und eine Handlung, die das Action-Herz junger Leser höher schlagen lässt. Ein gelungenes Debüt, das mich vor allem durch den Schreibstil des Autors gefangen genommen hat.

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Cover des Buches Hollys Weihnachtszauber (ISBN: 9783442480210)

Bewertung zu "Hollys Weihnachtszauber" von Trisha Ashley

Hollys Weihnachtszauber
Buchsuechtigevor 10 Jahren
Locker-leichte Weihnachtslektüre mit Kuschelfaktor

°°° Inhalt °°°

Ein eingeschneites englisches Dorf, ein attraktiver Herrenhausbesitzer und eine junge Witwe, die nicht mehr an die Liebe glaubt ...

Zur Weihnachtszeit zieht sich die junge Witwe Holly Brown am liebsten zurück. So kommt es der begabten Köchin gerade recht, als sie gebeten wird, auf ein Herrenhaus in einem winzigen Dorf in Lancashire aufzupassen. Dort gilt es nicht nur das imposante Anwesen zu hüten, sondern auch noch ein in die Jahre gekommenes Pferd, eine Ziege und einen altersschwachen Hund. Doch dann kehrt der attraktive aber abweisende Hausherr Jude Martland überraschend nach Hause zurück. Als dann auch noch das Dorf durch einen Schneesturm von der Außenwelt abgeschnitten wird, müssen Holly und Jude wohl oder übel Weihnachten miteinander verbringen …

°°° Meine Meinung °°°

Die Weihnachtszeit ist für mich etwas ganz besonderes und ich fange meist schon weit vor dem 1. Advent an, meine Weihnachtslektüre auszuwählen. Hollys Weihnachtszauber von Trisha Ashley stand ganz oben auf meiner Liste.

Das Cover zeigt ein scheinbar eingeschneites Anwesen, das weihnachtlich geschmückt ist. Hier wurde mir schon ganz warm ums Herz und ich habe leise Weihnachtsmelodien in meinem inneren Ohr gehört. Es liegt Schnee und eine Frau ist auf dem Weg ins Haus. Der Titel hebt sich leicht vom Cover ab und glänzt in rot-metallic. Das sieht zwar wunderbar aus, allerdings musste ich feststellen, dass sich während des Haltens und Greifens die Farbe ablöst und der Titel somit an Intensität verliert, ja nahezu in das Hintergrundweiß des Schnees übergeht.

Die Kernhandlung wird im Kurzinhalt treffend wiedergegeben und umreißt die Handlung ohne zuviel zu verraten. Jedoch liefert sie genügend Informationen über die Geschichte, die den Leser in Weihnachtsstimmung versetzt und ihm vermittelt, was er zu erwarten hat. Leichte Kost, die einem die Weihnachtszeit versüßt!

Erzählt wird das Buch aus der Sicht von der Protagonistin Holly. Sie wird gerade zur Weihnachtszeit immer wieder schmerzlich an den Verlust ihres Mannes erinnert, der vor sieben Jahren plötzlich aus ihrem Leben gerissen wurde. Seitdem versucht die junge Frau das Weihnachtsfest möglichst zu überspringen, um nicht an den Herzschmerz erinnert zu werden. Ihr Ehemann hat Weihnachten zu einem ganz besonderen Fest für sie gemacht und der Zauber scheint mit seinem Tod erloschen zu sein.

Holly arbeitet als Housesitterin und hat unerwartet einen Auftrag erhalten: Ein englisches Anwesen in einem kleinen Dorf hüten. Dazu kommt das Pflegen und Versorgen eines Hundes, Pferdes und Ziegenbocks. Dankbar für die Ablenkung nimmt sie den Auftrag ihrer Chefin an und macht sich auf nach Little Mumming. Dort trifft sie auch gleich auf zahlreiche liebenswerte Charaktere, die sie in die "Gemeinschaft" einführen und ihr alle Informationen, die sie (ganz und gar nicht) benötigt, versorgen. Im Zusammenhang damit tritt auch bald der Eigentümer des Hauses - Jude Martland - mit ihr in Kontakt. Der unwirsche und scheinbar sehr von sich selbst überzeugte Mann sammelt nicht unbedingt Pluspunkte bei Holly. Und so nimmt das (zwischenmenschliche) Chaos seinen Lauf.

Während Holly auf das Martland-Anwesen Acht gibt und Jude seinen Liebeskummer vom letzten Jahr im entfernten Amerika zu verdrängen versucht, knüpft die junge Frau immer engeren Kontakt zu Judes Verwandtschaft im Dorf. Judes Onkel Noel und Tante Tilda sind ein sehr gegensätzliches Pärchen, das mich so manches Mal zum Schmunzeln gebracht hat. Auch Judes Nichte Jess hat ihren ganz eigenen Kopf und glänzt durch gnadenlose Ehrlichkeit. Um das Chaos perfekt zu machen, stoßen auch noch Coco, Judes Exfreundin, und Guy, Judes Bruder, hinzu. Die Charaktere könnten nicht unterschiedlicher angelegt sein und die explosive Mischung sorgt für den Humor zwischen den Zeilen. Auch einige schrullige Dorfbewohner bekommen ihren Platz in der Geschichte und so treibt dieses bunte Ensemblé sein Unwesen. Schließlich tritt auch noch Jude höchstpersönlich auf den Plan und das Unheil nimmt seinen Lauf... nimmt man an.

Hollys Weihnachtszauber ist gespickt mit diversen leckeren Rezepten, denn die Protagonistin ist Köchin und lässt dies den Leser auch gern wissen. So werden einige Gerichte sehr detailliert und schmackhaft erklärt. Das fand ich persönlich sehr schön, allerdings wurde es mir im Laufe der Zeit ein wenig zu viel. Das Buch verfügt auch über einen Anhang, in dem einige Rezepte aufgelistet sind. Hier hätte man vieles aus der Geschichte unterbringen können, ohne, dass es in Vergessenheit gerät. Die Fülle hat mich im Fließtext allerdings stellenweise erschlagen. Auch sind die Schilderungen der Handlungen und das "Malen" der Umgebung durch Holly zwar gut für das innere Auge, aber auch hier hätte eine abgespecktere Version für das Kopfkino völlig ausgereicht.

Besonders lustig und auch liebevoll gestaltet fand ich die allmähliche Annäherung von Holly und Jude. Die zarte Bindung zwischen den Beiden, mit der anfangs wohl keiner gerechnet hätte, hat dafür gesorgt, dass mir seitenweise warm ums Herz wurde. Dieser Aspekt hat mich so manche Unebenheit in diesem Buch vergessen lassen.

°°° Fazit & Bewertung °°°

Hollys Weihnachtszauber ist eine locker-leichte Weihnachtsgeschichte, die liebevoll und mit viel Humor zwischen den Zeilen auftrumpft. Schrille Charaktere mit Herz, eine Portion Weihnachtstrouble und die obligatorische Liebesgeschichte machen den Mix komplett. Dieses Buch ist - mit kleinen Abstrichen - das Rezept für einen stimmungsvollen Einstieg in die Weihnachtszeit. Ich vergebe 4 von 5 Lesezeichen bzw. Sterne.

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