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Buchtrunken

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches The Woman in Me (ISBN: 9783328602972)

Bewertung zu "The Woman in Me" von Britney Spears

The Woman in Me
Buchtrunkenvor 12 Tagen
Kurzmeinung: Da schienen alle Beteiligten kein Bock auf dieses Buch zu haben.
Und schon wieder wird die Frau allein gelassen

Ein schlechtes Buch war für mich auch immer eine Erfahrung. irgendwas kann man immer mitnehmen. So ging es mir zumindest bis ich  »The Women in me« gelesen haben. Das Buch war mein größter Flop 2023. Und das liegt nicht an der Autorin.

Das Buch hat mir mein lesen mehrfach das Herz gebrochen, das muss ich einfach so sagen. Nicht, weil Britneys Geschichte so herzzerreißend ist (und das ist sie) sondern, weil jemand damit wirbt einer Frau endlich Gehör verschaffen zu wollen, endlich die Chance geben zu wollen, ihre Perspektive zu erläutern und zeitgleich wird auf fast jeder einzelnen Seite ganz klar deutlich, dass es den an dem Buch Mitwirkenden Personen eigentlich völlig egal ist, was Britney zu sagen hat. Es scheint, als hätte keiner der Beteiligten Bock auf dieses Buch gehabt. 

Ich habe noch nie ein Buch gelesen, was so nachlässig erstellt wurde. Ich habe wirklich immer wieder beim lesen, das Gefühl, dass sie mit Britney Spears Namen auf dem Cover einfach nur schnelles Geld machen wollten.

Es gibt immer wieder plötzlich zeitliche Sprünge, die in keinem Zusammenhang zueinander stehen und beim lesen absolut keinen Sinn ergeben. Das geht soweit, dass in einzelnen Absätzen von Erlebnis A im alter von 6 und dann völlig random Erlebnis B mit 14 Jahren gesprochen wird, um dann wieder mit Erlebnis A weiterzumachen. Was fehlt ist also ein grundlegender roten Pfaden. Das stört wirklich beim lesen. An der Stelle weiß ich ehrlich gesagt nichtmal, wenn man dafür verantwortlich machen sollte. Wenn es wirklich genauso niedergeschrieben wurde wie Britney es wollte, dann ist die Kritik bei ihr an der richtigen Stelle. Auf der anderen Seite ist sie aber eben auch keine Autorin. Sie ist auf entsprechende Expertise angewiesen. Genau dafür hat sie immerhin Ghostwriter. Ich hätte mir gewünscht, dass der Verlag und die Ghostwriter hier mehr versucht hätten zumindest ein bisschen Logik und einen kleinen roten Faden zu erstellen. Da ich die vertraglichen Details hierzu nicht kenne, ist das ein Punkt der mich beim lesen gestört hat, über den ich aber irgendwie noch hinwegsehen kann.

Am schlimmsten finde ich aber die Nachlässigkeit mit der das Buch lektoriert und korrigiert wurde. Auf etlichen Seiten sind Rechtschreibfehler, Grammatik- und Übersetzungsfehler. Das geht soweit, dass teilweise Passagen aus dem Buch so gestrichen wurden, dass Teile anderer Sätze versehentlich mit gelöscht wurden. Wirklich nur Teile. Manche Sätze hören mitten im Wort auf. Dazu sei gesagt, das Buch wurde zeitgleich in mehreren Ländern erstveröffentlicht und musste laut Presse oft angefasst und korrigiert werden. Aber dennoch sowas kann und darf nicht passieren. Als Leserin erwarte ich mehr von so einem Buch, insbesondere wenn es in der Öffentlichkeit heißt, dass es sich hierbei um ein Millionen-Projekt handelt. Nochmal, wir reden hier nicht von einem Selfpublisher, der zu motiviert und nachlässig war. Es geht hier um eine Maschinerie, an der etliche Menschen beteiligt sind und etliche Menschen gleichermaßen ihren Job nicht ordentlich gemacht haben. Sowas macht mich wütend. 

Auch Inhaltlich erfährt man aus dem Buch nichts, was man nicht ohnehin schon damals durch die Medien mitbekommen hätte. Britney betont immer und immer wieder wie allein gelassen sie sich ihr Leben lang gefühlt hat. Von ihrer Familie, von ihren Freunden und von der Öffentlichkeit. Das so viele Fehler in diesem Buch sind zeigt mir, dass sie auch bei diesem Projekt wieder allein gelassen wurde. 

Cover des Buches Teufelsnacht (ISBN: 9783492062947)

Bewertung zu "Teufelsnacht" von Michelle Paver

Teufelsnacht
Buchtrunkenvor 12 Tagen
Kurzmeinung: ein einsames herrenhaus mitten im moor, ein junges mädchen und ein mord. doch warum musste der junge auf so grausame weiße sterben?
Spannend und unvorhersehbar bis zur letzten Seite

Teufelsnacht schwankt irgendwo zwischen Roman und Thriller. Irgendwo zwischen mitfiebernd und ungläubig mit dem Kopf schüttelnd. Irgendwo zwischen Leid und Mut. Und auch irgendwo zwischen Sympathie und entsetzen.

Wir lernen Maud kennen – als alte, sagenhaft unhöfliche Frau. Wir lernen Maud kennen – als junges Mädchen. Als intelligentes und mutiges Mädchen, dass irgendwie in einer Welt zurechtkommen muss, die nicht für Frauen geschaffen wurde. Maud lebt in einem pompösen Anwesen inmitten eines Moors. Gebaut mit dem Geld ihrer viel zu früh gestorbenen Mutter. Verwaltet von einem kleinen Mädchen. Aber trotzdem hat nur Mauds Vater etwas zu sagen. Er ist der Mann im Haus. Und er kann Frauen nicht leiden. Das Maud – seine einzige Tochter – auch noch das klügste seiner Kinder ist und Interesse an seinen Forschungen zeigt, schmeckt ihm so gar nicht. Und das zeigt er. Immer und immer wieder. Doch irgendwie schafft es Maud sich nicht unterkriegen zu lassen. Sie bleibt standhaft und mutig. Immer freundlich – wie es sich für eine Frau gehört – aber auch bestimmt und lernt für sich einzustehen. Die Charakterentwicklung von Maud macht wirklich Spaß und erklärt immer wieder das Verhalten ihres Gegenwart-Ichs.

Die Handlung des Buches gefiel mir echt gut, es war durchgehend spannend. An einigen Stellen war es sehr langatmig, an anderen Stellen hat es Fragen aufgeworfen. Nicht alle wurden aufgelöst. Viele von Mauds Erlebnissen erzählt sie nur sinnbildlich – es bleibt viel Spielraum für die eigene Interpretation. Oftmals wird erst hinterher klar, das es sich um eine sinnbildhafte Situation handelt. Oder eben auch nicht. Das muss man wollen und darauf muss man sich einlassen. Das Buch ist spannend – wird aber erst richtig gut, wenn man sich reinfallen lässt und anfängt die Zeile zu untersuchen. Zu interpretieren was zwischen den Zeilen steht und was Maud andeutet aber nicht sagt. Daher eignet sich das Buch auch ganz hervorragend für Buddy-Reads oder Buchclubs. 3.5 von 5 Sternen

Cover des Buches A Whispered Curse (ISBN: 9783492705998)

Bewertung zu "A Whispered Curse" von Livia Haydon

A Whispered Curse
Buchtrunkenvor 12 Tagen
Kurzmeinung: Unterschiedliche aber tolle Charaktere - besonders wenn sie sich mal wieder einen verbalen Schlagabtausch liefern, muss ich schmunzeln
Wilde Sex-Dämonin trifft auf das typische Mädchen von nebenan.

Ein Fluch bestimmt sein Leben. Ein Wunsch verändert ihr Schicksal. Klingt das nicht absolut vielversprechend? Okay, zugegeben »a whispered curse« liegt schon extrem lange auf meinem Stapel ungelesener Bücher. Nicht zuletzt wegen diesem traumhaften Cover. So richtig durchringen es zu lesen konnte ich mich aber nicht. Bis jetzt. 

Die Autorin entführt uns an ein Collage: Madison stößt an ihrem ersten Tag am neuen Collage ausgerechnet mit dem heißesten Kerl der gesamten Schule zusammen.  Nackt. Als wäre das nicht schon unangenehm genug, trifft sie Darien immer wieder in den peinlichsten Situationen. Und dennoch nimmt er es mit Humor und steigt Madison damit ziemlich zu Kopf. Wären da nur nicht seine seltsamen Regeln an die Darien sich krampfhaft zu halten versucht. Keine Küsse. Keine Berührungen. Keine Gefühle. Denn das könnte sie anziehen. Die Frau in Flammen. Ein Succubus. 

An dieser Stelle sollte ich wohl erwähnen, dass ich ein echtes Händchen dafür habe, mir Filme und Bücher auszusuchen die sich um seltsame Sex-Dämonen drehen. A whispered curse ist dahingehend keine Ausnahme.

Gut, ein bisschen schambehaftet und irritiert lese ich also weiter. 

Aber jedes Mal wenn es um sie geht. Setzt mein Gehirn eine Sekunde lang aus. Kann man einem Dämon keinen Namen geben? In einem Satz fünfzehn mal sie, sie, sie zu lesen ist wirklich befremdlich. Dabei gibt die Frau in Flammen wirklich alles, um für Darien eben genau das nicht zu sein: eine Fremde. 

Mit dem Succubus, Madison und Darien schafft die Autorin drei Charaktere, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Und zugegeben, ich mag sie alle ein kleines bisschen. Vor allem Darien finde ich super gut ausgearbeitet, nachvollziehbar in seinen Handlungen und einen echt tollen Charakter – besonders wenn er und Madison sich wieder mal einen verbalen Schlagabtausch liefern, komm ich nicht umhin, beim lesen zu schmunzeln.  Der Humor in dem Buch ist wirklich spitze.

Obwohl mir das Tempo, die Handlung und der Schreibstil gut gefällt, habe ich hier und da das Gefühl die Autorin verliert sich in ihrem eigenen Plot. Viele Details und zwischenmenschliche Beziehungen sind unglaublich tiefgreifend ausgearbeitet und nehmen unnötig viele Seiten ein – und Szenen die unabdingbar sind, um die Handlung voranzutreiben sind schon in 2-3 Seiten auserzählt. Schade. Auch die beiden weiblichen Protagonistinnen agieren hin und wieder unerwartet naiv und tendieren zu dummen Entscheidungen. Bei einem typischen Teenager-Girl von nebenan ist das vielleicht noch nachvollziehbar – aber das Verhalten einer mehrere hunderte Jahre alten Dämonin wirft in dem Buch für mich nicht nur einmal Fragen und Unverständnis auf. 

Insgesamt ist a whispered curse für mich ein nettes Buch gewesen, welches mich jedoch nicht ganz erreichen konnte. 2 Sterne. 

Cover des Buches Glimmer – Tod einer Nymphe (ISBN: 9783453322967)

Bewertung zu "Glimmer – Tod einer Nymphe" von Heather G. Harris

Glimmer – Tod einer Nymphe
Buchtrunkenvor 12 Tagen
Kurzmeinung: Ich wäre gern wie Jinx aus "Glimmer-Tod einer Nymphe": Tough, Mutig, Schlagfertig - und mit genau der richtigen Menge Humor.
Cozy Krimi trifft auf sexy Drachen und gefährliche Einhörner

Okay, ein Urban Fantasy Roman der aber gleichzeitig auch ein Krimi ist?! Glimmer hat sich allein damit natürlich ganz weit oben auf meine Leseliste katapultiert. Zu Recht, wie sich schon nach wenigen Seiten herausstellte. 

Glimmer – Tod einer Nymphe ist der zweite Band rund um Privatermittlerin Jinx. Die junge Frau spürt, ob jemand die Wahrheit sagt oder nicht. Eine Gabe, die sie schon ihr Leben lang begleitet – das sie magischen Ursprungs ist, wird ihr erst klar – als ihre Eltern im ersten Buch ermordet werden und sie in eine Parallelwelt gelangt. Der zweite Band spielt wenige Jahre später. Zugegeben, den ersten Band „Glimmer –  Die Verschollene“ habe ich nie gelesen. Aber das spielt auch keine Rolle – dieses Vorwissen wird gar nicht benötigt. Die Autorin holt einen so gut ab, dass ich auch so problemlos in die Geschichte komme. Ich bekomme so viele Informationen wie nötig an die Hand, um dem Verlauf folgen zu können, aber keine Details, sodass Personen, die den ersten Band bereits kennen nicht mit Wiederholungen gelangtweilt werden. 

Das zieht sich tatsächlich durch das gesamte Buch: Die Geschichte wird in einem ordentlichen Tempo voran getrieben, mit genau der richtigen Menge an Handlung, ohne sich in Details zu verlieren. Der Schreibstil von Heather G. Harris gefällt mir dabei wirklich sehr gut. Die Art wie sie die Charaktere auf- und ausgebaut hat – komplett ohne chichi aber dennoch nahbar – ist wirklich toll. Mir gefällt vor allem Jinx unkomplizierte Art und ihr mutiges Auftreten. Sie wirkt immer ein wenig lustlos (ein Vampir, will ihr Blut saugen? Ist dann halt so. Ein Werwolf zerfetzt ihr Arm? Passiert eben) ist dabei aber unglaublich schlagfertig und keck. Kein wunder, dass sie im Buch von ihren Mitmenschen schnell respektiert und gemocht wird. Ich wäre auch gern ein klein wenig wie sie. 

Das Buch macht unglaublich viel Spaß und Lust auf mehr. Das erste Mal finde ich es sogar überhaupt nicht schlimm, dass das Buch mit einem üblen Cliffhanger endet, denn für mich steht fest: den nächsten Band werde ich (genauso wie den ersten) ohnehin lesen! 

Cover des Buches Böse Mädchen sterben nicht (ISBN: 9783764533151)

Bewertung zu "Böse Mädchen sterben nicht" von Christina Henry

Böse Mädchen sterben nicht
Buchtrunkenvor 12 Tagen
Kurzmeinung: Auch nach dem beenden des Buches, kann ich „Böse Mädchen sterben nicht“ nur ganz schwer beschreiben.
In den Bann gezogen

Auch nach dem beenden des Buches, kann ich „Böse Mädchen sterben nicht“ nur ganz schwer beschreiben. Krimi aber auch Thriller, Dystopie aber auch Roman, schnell zu lesen aber auch fesselnd, spannend aber auch sehr feministisch. Wenn ich nur ein Wort verwenden dürfte wäre es: Pageturner. 

Denn durch die Seiten bin ich tatsächlich nur so geflogen.

 Die Autorin Christina Henry schenkt uns quasi drei Geschichten in einem Buch: Celia, Allie und Maggie wurden unter Drogen gesetzt, wissen nicht wo sie sind und wer es auf sie abgesehen hat – aber wenn sie überleben wollen, müssen sie  dieses Rätsel irgendwie lösen. Die drei Frauen kennen sich nicht und erleben alle völlig unterschiedliche Situationen und Szenarien. Nur eine Sache ist bei  allen drei gleich: Der Weg aus dem Albtraum. 

Die Geschichten hätten unterschiedlicher nicht sein können. Während ich die erste Story rund um Celia nicht ganz so spannend fand,  konnte ich von Allies-Szenario gar nicht genug bekommen. Und auch die dritte Geschichte war wieder ganz anders und hat mich stark an Tribute von Panem erinnert. Fesselnd waren sie alle. 

 Toll fand ich, dass die drei Damen ähnliche Charaktereigenschaften und Angewohnheiten hatten, so haben beispielsweiße alle innere Monologe geführt. Beim lesen hat das für eine Art roten Faden gesorgt – denn man sonst, durch die unterschiedlichen Geschichten nicht gehabt hätte

Apropos Situationen: Ganz egal wie aussichtslos es für die drei Frauen aussah, sie haben immer mutig und klug eine Entscheidung getroffen. Sie haben sich nie klein kriegen lassen – insbesondere nicht von Männern. Manche Aussagen sind da etwas speziell, aber immer nachvollziehbar und auf eine Art und Weiße geschrieben, als würdest du grade mit einer Freundin sprechen.  

Auf 432 Seiten drei völlig unterschiedliche Handlungsstränge aufzumachen und aufzulösen ist eine Herausforderung, die meiner Meinung nach nicht immer gelungen ist. Einige Plottwists kamen zu plötzlich, zu schnell. Wenn der Spannungsbogen aufgebaut wurde und es richtig spannend wird,, kommt nicht der Höhepunkt, sondern das Ende. An vielen Stellen, bleiben zu viele Fragen offen. Ich finde alle Geschichten super spannend, denke aber, dass man sie als einzelne Bücher noch mehr hätte ausarbeiten und noch mehr aus ihnen rausholen können.  

 

3 von 5 Sternen.

Cover des Buches i fell in love with hope (ISBN: 9783958187863)

Bewertung zu "i fell in love with hope" von Lancali

i fell in love with hope
Buchtrunkenvor einem Monat
Kurzmeinung: „Die Liebe meines Lebens will sterben.“ Wenn das der erste Satz eines Buches ist, weißt du eigentlich schon genau worauf du dich einlässt.
Hochemotional, mitreisend, poetisch und verdammt anspruchsvoll

„Die Liebe meines Lebens will sterben.“

Wenn das der erste Satz eines Buches ist, weißt du eigentlich schon genau worauf du dich einlässt. Tränen, Tränen und noch viel mehr Tränen. Und gleichzeitig schafft es die Autorin auf wundersame weise, mir beim lesen über den Kopf zu streicheln und mich fest zu drücken. 

I fell in love with hope‘ erzählt die Geschichte von fünf jungen Heranwachsenden, die außer den vier Wänden des eigenen Krankenhaus-Zimmers, nur wenig kennen. Doch irgendwie schaffen sie es sich, neben den schmerzhaften Behandlungen, gegenseitig Freundschaft zu schenken und halt zu geben, liebe zu finden und wieder zu verlieren, Hoffnung zu machen und Mut zu zusprechen. Dabei verpackt die Autorin diese tragischen Themen auf eine höchst emotionale und mitreisende Art. Sie  geht das Thema mit einer wichtigen und auch nötigen Portion Sensibilität an. Sie schenkt keine unnötige Hoffnung, nimmt keinen Platt vor den Mund, beschönigt nicht – redet im Gegenzug aber auch nur schlecht, konfrontiert nicht nur. Sie schafft es genau die Grauschattierungen zwischendrin einzufangen. Die Zwischendrin-Momente, die Krankheit zwar nicht schön reden aber die einem zeigen, dass es auch in schrecklichen Zeiten, schöne Momente geben kann. 

Sam, Neo, Hikari, Couer und Sony sind dabei so nahbar, so menschlich, so unperfekt, so nervig und so tapfer, wie es nur wenige andere Buchcharaktere sind. Die Autorin erzählt ihre Geschichte so poetisch, so schön,, gleichzeitig aber so blumig und kaum greifbar, dass es mir oft beim lesen unglaublich schwer fällt, zu verstehen, was sie eigentlich sagen möchte. Das Buch hat 422 Seiten, doch das meiste der Geschichte spielt sich zwischen den Zeilen ab.

Cover des Buches Flowers & Bones, Band 1: Tag der Seelen (ISBN: 9783473402304)

Bewertung zu "Flowers & Bones, Band 1: Tag der Seelen" von Sandra Grauer

Flowers & Bones, Band 1: Tag der Seelen
Buchtrunkenvor 2 Monaten
Kurzmeinung: Wow, das ist anders. Und zwar ganz anders als erwartet.
Ade Mexiko, Hallo Drachen, Hexen und Feen

Ein Buch das in Mexiko spielt? Rund um den Día de los Muertos?  Das ist anders, neu. Wie spannend! Ich musste es also einfach kaufen. (Und lasst mich gar nicht erst von dem wunderschönen Cover anfangen)

Darum geht es: 

Valentina weiß schon seit einigen Jahren, dass die Frauen in ihrer Familie echte Catrinas sind – jene sagenumwobene Wesen, die in mexikanischer Folklore Verstorbenen helfen, ins Reich der toten überzugehen. Auch Valentina selbst wird mit ihrer Volljährigkeit zu einer Totengöttin. Doch für Valentina entwickelt sich die Reise zu ihrer Bestimmung ganz anders als geplant. Für den Leser ebenfalls. 

Meine Meinung:

Sandra Grauer entführt den Leser auf den ersten wenigen Seiten nach Mexiko und lässt ihn detailliert an den Traditionen rund um den Dia de los Muertos teilhaben. Ich kann die engen mexikanischen Gassen vor meinem inneren Auge sehen: farbenfroh und bunt geschmückt. Glückliche Menschen,  die sich darauf vorbereiten, bald ihre verstorbenen Ahnen begrüßen zu dürfen. Nur wenige Seiten später finde ich mich plötzlich in Irland wieder. Catrinas und Todesgötter? Fehlanzeige. Magische Wesen gibt es dennoch: Drachen, (Voodo-)Hexen & Feen.

Wow, das ist anders. Und zwar ganz anders als erwartet. 

Kurz war ich versucht abzubrechen. Enttäuscht von dieser Wendung, das war immerhin nicht das, was ich lesen wollte.  Sandra Grauers Schreibstil hat mich aber animiert weiter zu machen. Denn dieser gefällt mir wirklich richtig gut. Die Geschichte geht in einem ordentlichen Tempo voran, die Charaktere sind schön beschrieben und mir gefallen die Beziehungen untereinander wirklich sehr. Ich musste beim lesen das ein oder andere Mal schmunzeln, sodass ich gut meine falschen Erwartungen hinweg blicken konnte.

Spannend, finde ich außerdem das Flowers & Bones Teil eines eigenen Universums ist. Alle Charaktere spielen auch in anderen Büchern von Sandra Grauer eine Rolle, dennoch kann das Buch auch allein und für sich gelesen werden. Interessiert man sich für Ereignisse, die in diesem Buch erwähnt werden, wie der Große Krieg gegen die Feen, ließt man einfach ein anderes Buch von ihr. Ich selbst kannte die Autorin nicht und wurde ausreichend in die Geschichte geholt, um die Zusammenhänge zu verstehen, auch ohne die anderen Bücher gelesen zu haben.

Insgesamt würde ich dem Buch 2.5 Sterne geben (da das nicht möglich ist, vergebe ich nur zwei). Ich bin schnell durch die Seiten geflogen und konnte mich mit der Handlung anfreunden – dennoch, wenn ich vorher gewusst hätte das es hauptsächlich um Drachen geht, hätte ich mir das Buch nicht gekauft. 

Cover des Buches Mimik (ISBN: 9783426519486)

Bewertung zu "Mimik" von Sebastian Fitzek

Mimik
Buchtrunkenvor 2 Monaten
Kurzmeinung: Fitzek ist es mit "Mimik" bis zum Ende gelungen, mich immer wieder auf falsche Fährten zu schicken, bis es mit einem richtigen Knall endet.
Unvorhersehbar. Spannend. Fesselnd bis zur letzen Seite.

Okay, wow! An Phsychothriller traue ich mich nur sehr selten heran. Nicht, weil mich das Genre nicht interessiert. Nein, ich finde sie oftmals einfach viel zu vorhersehbar. Doch Fitzek ist es mit "Mimik" bis zum Schluss gelungen, mich immer wieder auf falsche Fährten zu schicken, bis es mit einem richtigen Knall endet.

Darum geht es: Hannah Herbst ist Deutschlands führende Mimikresonanz-Expertin. Sie „liest“ aus den Gesichtern von Serientätern und Schwerverbrechern. Als Hannah nach einer OP mit Gedächtnisverlust, aufwacht, steht ihre Welt plötzlich Kopf. Angeblich hat sie ihre eigene Familie ermordet. Doch ist sie das wirklich? Um der Frage auf den Grund zu gehen, muss sie ihre eigene Mimik analysieren – und das obwohl sie nach einem traumatischen Kindheitserlebnis schreckliche Angst vor ihrem eigenen Spiegelbild hat.

Das Cover. Ist. Ein. Traum. Es spiegelt die Story in verschiedenen Aspekten so perfekt wider. Nicht nur das man seine eigene Mimik erkennt, die Spiegelfolie spielt auch mit der größten Angst der Hauptfigur Hannah. Für mich einfach nur Produktdesign par Excellence.

Meinung: Bereits auf der ersten Seite befinden wir uns mitten in der Handlung. Keine Zeit sich erst einmal voran zu tasten, mit den Charakteren warm zu werden. Wir sind gleich drin. Und es wird sofort spannend.

Fitzek’s Schreibstil ist einfach aber enorm fesselnd. Er schafft es genau den richtigen Rhythmus zu finden, zwischen emotionaler Tiefe, Charakterentwicklung und spannenden Gänsehaut-Momenten. Jedes mal, wenn ich beim lesen das Gefühl habe, das Ende Voraus schauen zu können, werde ich wieder in eine neue Richtung geschubst. Dabei ist das geschriebene Wort, so bildlich formuliert, dass ich glatt denken könnte einen Film zu schauen.

Das Ende des Buches habe ich nicht voraussehen können. Es war so unerwartet und doch so perfekt und harmonisch in den Plot integriert. Und es hat mich in einem absoluten Gefühlschaos zurückgelassen. Noch ein Gänsehaut-Moment. Und mein Kopf schreit: gib mir mehr davon.

Cover des Buches POSTER GIRL - Wer bist du, wenn dir niemand zusieht? (ISBN: 9783764532710)

Bewertung zu "POSTER GIRL - Wer bist du, wenn dir niemand zusieht?" von Veronica Roth

POSTER GIRL - Wer bist du, wenn dir niemand zusieht?
Buchtrunkenvor 3 Monaten
Kurzmeinung: Poster Girl ist ein Buch, welches man gut und schnell weg lesen kann, dennoch fand ich die Geschichte nur mittelmäßig.
Wie weit würdest du gehen, um dein gewissen zu bereinigen?

Cover: Ich liebe das Cover von dem regulären Band. Pluspunkt gibt es, weil es richtig gut zur Story passt. 

Darum geht es:
Wirklich jeder kennt Sonya Kontor. Immerhin war ihr Gesicht im ganzen Land auf  Propaganda-Plakaten der Delegation zu sehen. Sonya, das liebe Mädchen, das sich immer vorbildlich an alle Regel gehalten hat, sich für Coins bereitwillig dem Regime unterworfen hat. Sonya, die junge Frau, die nach dem Regierungs-Putsch in einem abgesperrten Häuserblock gefangen gehalten wird. Weggesperrt, für die Rolle ihrer Eltern im alten Regime. Weggesperrt, für ihre Symbolik, ihr Gesicht. 

In „Poster Girl“ begleiten wir Sonya, die nach dem Sturz der Delegation ein einsames und tristes Leben zwischen vier abgeriegelten Häuserblocks führt. Bis ihr ausgerechnet ein alter Bekannter, einen Ausweg bietet. Einen Deal, mit dem sie ihre Freiheit wiedererlangen kann. Sie soll ein vermisstes Mädchen ausfindig machen und zurück nach Hause bringen. Doch Sonya, weißt mehr über das Mädchen als sie zugeben möchte. Und der Auftrag ist gefährlicher, als sie geahnt hätte. 

Meine Meinung: 
Der Einstieg in die Geschichte ist sehr langatmig. Man lernt viel über Sonyas Lebensumstände in der Gefangenschaft kennen, gleichzeitig, wird immer wieder versucht zu erklären, warum Sonya so Delegationstreu war und jede Regel befolgt hat ohne sie zu hinterfragen. Es zeichnet sich ein Bild von einem naiven Mädchen, die ohne bösen Willen, aber sehr wohl für das Geld und die Anerkennung bereitwillig die Augen verschlossen hat. Nicht sehen wollte was vor ihren Augen passiert. Der Leser bekommt dennoch das Gefühl, dass ihr zu unrecht viel negatives widerfahren ist. 

Obwohl so viel passiert, sammelt der Leser nur spärliche Informationen über die gestürzte „Delegation“ und die neue Regierung, die sich „Triumvirat“ nennt. Irgendwie zu wenig. Dystopien leben von ihrem gesellschaftskritischen Inhalt. Veronica Roth zeichnet zwar durchaus eine unschöne und fragwürdige Zukunft, dennoch spielt diese für meinen Geschmack (für eine Dystopie) inhaltlich eine viel zu untergeordnete Rolle. Mir fehlt der Input, mir fehlen verschiedene Blickwinkel. Ein Überwachungsstaat mit Geburtenkontrolle – schlecht für die, die überwacht werden und gut, für alle die eine hohe Position in der Maschinerie haben. Das ist nichts neues.

Die Geschichte rund um Sonya gefällt mir, sehr gut. Der Schreibstil von Veronica Roth ist bildlich und recht flott. Es gibt unzählige Nebencharaktere, die alle Beschrieben werden, wirklich mehr erfahren wir aber nur, wenn sie für Sonya nützlich werden.  Die Charakterentwicklung von Sonya ist mir persönlich etwas zu schwach. Sie lernt, dass sie früher etwas hätte sagen müssen anstatt stumpf Regeln zu befolgen und kämpft nun dafür nicht wieder wie eine Marionette behandelt und eingesperrt zu werden. Wichtige Learnings. Wichtige Eigenschaften. Aber sie ist nun mal auch kein kleines Kind mehr, wie zur Zeiten der Delegation. Eigenständiges Denken und Handeln darf man von einer erwachsenen Frau erwarten.

Cover des Buches Das Reich der sieben Höfe – Dornen und Rosen (ISBN: 9783423718493)

Bewertung zu "Das Reich der sieben Höfe – Dornen und Rosen" von Sarah J. Maas

Das Reich der sieben Höfe – Dornen und Rosen
Buchtrunkenvor 4 Monaten
Kurzmeinung: Wollte es wegen dem Hype erst nicht lesen. Wurde aber positiv überrascht.
Ein MUSS für jeden Fantasy-Fan

First things first. Das Cover – gefällt mir leider nicht. Weder die deutsche noch die englische Ausgabe finde ich optisch sehr ansprechend. Schade. Aber für mich kommt es bei diesem Buch tatsächlich rein auf die inneren Werte an, und die stimmen komplett! Sarah J Maß erschafft mit der "Das Reich der sieben Höfe"-Reihe wirklich ein Meisterwerk. Und wer es noch nicht gelesen hat, sollte es spätestens jetzt tun. 


Um ihre Familie zu versorgen, muss Feyre schon früh lernen zu jagen. Als sie an einen besonders harten Wintertag erneut in den Wald geht, begegnet Feyre im Wald einem Wolf. Sie erlegt ihn und ihr Leben verändert sich für immer.


Der bildhafte Schreibstil der Autorin, lässt einen nur so durch die Seiten fliegen. Und durch die Bücher. Bis zum Schluss bin ich absolut gefesselt von der Story und möchte sofort wissen wie es weitergeht. Erzählt wird die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Feyre. So lernen wir die gesamte Welt und ihre unterschiedlichen Kreaturen gemeinsam mit Feyre Stück für Stück kennen. Das Worldbuilding gehört definitiv zu den Stärken von Sarah J Mass. Noch nie bin ich so einfach in einem Fantasy-Buch versunken wie bei "das Reich der sieben Höfe: Dornen und Rosen".


Mit Feyre haben wir eine starke Protagonistin, die einmal nicht die Jungfrau in Nöten ist, sondern sich zu wehren weiß. Früh lernt sie auf ihre eigenen Stärken zu vertrauen und nicht blind jedem zu folgen und alles hin zu nehmen. Geht es dabei am Anfang noch hauptsächlich ums überleben, lernt sie später auch ihre mentale Stärke bewusst auszubauen. Mir gefällt die Beziehung zwischen ihr und Lucien besonders gut, da die beiden sich trotz anfänglicher Skepsis sehr respektvoll verhalten und aufeinander aufpassen.


Leider wird das Potential dieser Freundschaft nie richtig ausgebaut. Die Wortgefechte die sie sich mitunter liefern sind aber sehr lustig und bringen mich beim lesen zum schmunzeln. Anfänglich kam mir Tamlins Charakter im Vergleich dazu ein bisschen schwach vor, irgendwie war er nicht ganz so gut beschrieben. Die Stimmung zwischen Feyre und Tamlin konnte ich zu Beginn nicht greifen – aber das ist durchaus so gewollt, immerhin erleben wir alles aus Feyres Sicht und auch sie kann Tamlin nur schwer entziffern. Wie im realen Leben muss man dran bleiben, es entwickelt sich. Ich habe Tamlin lieben gelernt, obwohl er sich teilweise durchaus seltsam und zu Besitzergreifend verhält. Das er ständig gemischte Signale sendet und nicht zu wissen scheint was er möchte – und das obwohl er mehrere hundert Jahre alt ist, nervt mich an einigen Stellen. Denn ich habe das Gefühl er nutzt Feyres stellenweise doch naive Verhalten einfach nur aus.


Allerdings ist eine der großen Stärken dieses Buches, wie ich anfänglich schon geschrieben habe, das wahnsinns World-, und Charakterbuilding von der Autorin. Alles hängt zusammen, alles wird erklärt. Am Ende ist vieles schlüssig und ergibt Sinn. Einiges lässt aber auch durchaus noch Interpretationsspielraum zu, sodass das Lesevergnügen noch größer wird, wenn man das Buch gemeinsam mit einem Freund als Buddyread liest und sich darüber austauscht.


Mit Dornen & Rosen hat sich die Reich der sieben Höfe Reihe sehr schnell einen Ehrenplatz in meinem Bücherregal verdient und ist in null Komma nichts zu einer meiner liebsten Reihen geworden.

Ich kann das Reich der Sieben Höfe insgesamt jedem Fantasy-Fan ans Herz lesen. Aber auch solchen Lesern, die das Genre vielleicht nur mal ausprobieren und reinschnuppern wollen. So wie ich anfänglich. Es lohnt sich. Versprochen.


Über mich

Spürst du auch manchmal diese Gänsehaut, wenn du die Seiten eines neuen Buches aufschlägst? Das Herzrasen, wenn du dich in eine völlig neue Welt hineinfallen lässt? Fragst du dich manchmal, ob man von guten Geschichten wirklich betrunken werden kann? Ich sage: Ja! Mit dem Gedanken im Kopf habe ich meinen eigenen Buchblog namens "Buchtrunken" erstellt. Ich will nicht nur noch so einen neuen Blog schreiben, sondern einen kleinen Rückzugsort für Gleichgesinnte schaffen, der alle wichtigen Informationen rund um Bücher bietet. Ich freue mich auf den Austausch mit euch! Eure Charlie

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Jugendbücher, Krimis und Thriller, Fantasy, Literatur

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