Im zweiten Teil der Götter-Reihe um Livia und Mael von Kira Licht müssen sich die beiden neuen Problemen und alten Bekannten stellen.
Mael wird im Kerker des Olymps gefangen gehalten und Livia versucht alles in ihrer Macht stehende, um ihn zu befreien. Dabei kann sie nicht nur auf die Hilfe ihrer Freundinnen zählen, sondern auch der griechischen Gott Hermes unterstützt sie.
Der Schreibstil ist genau wie im ersten Teil einfach umwerfend. Man fiebert, leidet und freut sich mit den Figuren. Jede einzelne von ihnen ist mir ans Herz gewachsen, deshalb war es umso schöner ihnen in diesem Buch wieder zu begegnen.
Was mir am ersten Teil so gefallen hat, war, dass es eben keine klassische Liebesgeschichte ist; keine typische Dreiecksbeziehung. Mael und Livia hatten einen fantastisch lockeren Umgang miteinander, für den ich die Autorin bewundere.
Leider ändert sich das im zweiten Teil und ich hab so die Schnauze voll von Dreiecksbeziehungen. Eigentlich bin ich in A verliebt, aber jetzt macht B sich an mich ran. Hmm und eigentlich ist B ja doch ganz heiß... Bäh. Nach ca. der Hälfte des Buches habe ich es zur Seite gelegt, weil ich keine Lust mehr hatte. Mehrere Wochen. Und wenn ich mir nicht vorgenommen hätte, die Rezension zu schreiben, würde es da wahrscheinlich immer noch liegen.
Auch die Beziehungen in Livias Freundeskreis kommen für mich aus dem Nichts. Schon im ersten Teil fand ich das Zusammenkommen von Jemma mit dem Schlagzeuger aus ihrer Lieblingsband... nunja... grenzwertig. Und im zweiten Teil wird es nicht besser. Die beiden schauen sich zweimal an und kommen zusammen. Ich bitte euch! Wo bleibt denn da die Spannung? Die Romanze? Das Mitfiebern?
Dafür sorgen die neue Bekannte und überraschende Wendungen im zweiten Teil für Spannung und Nervenkitzel. Vieles, was man für gegeben gehalten hat, wird infrage gestellt. Auch die vielen offenen Fragen, mit denen Livia in Gold und Schatten zu kämpfen hat, werden beantwortet. Besonders das epische Ende hat mich mit offenem Mund zurückgelassen.
Buecherdrachen
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Bewertung zu "Himmelstochter: Verwoben zwischen Licht und Dunkel" von Bettina Auer
Die junge Himmelstochter lebt in einer Welt, die in Licht und Dunkelheit, Engel und Dämonen, geteilt ist. Seit ihrer Kindheit bekommt sie Gruselgeschichten über die schrecklichen Dämonen erzählt. Als sie dann einem gegenübersteht, spürt sie allerdings keine Angst. Stattdessen sind da Neugierde und Abenteuerlust, die sie zu ihm hinziehen. Oder ist da noch mehr?
Die Geschichte beginnt sofort spannend und man muss sich nicht erst durch lange Erklärungen kämpfen. Auch den indirekten Aufruf seine eigenen Vorurteile zu hinterfragen und dem Gegenüber eine Chance zu geben, finde ich gut. Schließlich passiert es viel zu oft, dass wir uns, bewusst oder unbewusst, schon vorher eine Meinung gebildet haben.
Der Schreibstil ist leider nur mäßig. Oft bin ich gestoppt und musste den Satz nochmal von vorn anfangen, weil mich die ungewöhnliche Formulierung aus dem Lesefluss gerissen hat. Auch Bandwurmsätze tauchen leider viel zu oft auf. Die Geschichte selbst ebenfalls nicht frei von Klischees und liest sich vom Plot wie fast jede x-beliebige Liebesgeschichte. Die Handlungen der Charaktere waren für mich manchmal nicht nachvollziehbar, auch weil sie zu schnell/ ohne Begründung ihre Handlungsweise ändern (ohne zu viel verraten zu wollen).
Schlussendlich muss ich positiv hervorheben, dass ich das ganze Engel vs. Dämonen-Thema mega gut finde. Es ist gut ausgearbeitet und kommt auch in der Geschichte nicht zu kurz. Prinzipiell ist die Welt bzw. sind die beiden Welten sehr gut ausgearbeitet. Man spürt tatsächlich die verschiedenen Grundstimmungen und den starken Kontrast beider Ebenen beim Lesen.
Prinzipiell ist die Geschichte unterhaltsam und eine angenehme Abwechslung zu den klassischen Vampir/Werwolf- und Elfen-Geschichten. Wer also Lust auf ein wenig seichte Unterhaltung und Happy End hat, ist hier genau richtig.
Selbstmordversuch versucht weiter zu leben. Auf dem Weg unterstützen sie alte Bekannte aus Fairwood, die der Leser bereits im ersten Teil liebgewonnen hat, und natürlich ihr Freund Chase. Das zweite Buch ist auf eine ehrliche Art trauriger als das erste. Hier wird nicht mehr versucht irgendwas schön zu reden, sondern sich erfrischend klar den Problemen gestellt. Ihre Zwillingsschwester Kathie ist gestorben, ihre Eltern haben sie vernachlässigt und eigentlich hat sie gar kein Plan, wie es nun weitergehen soll. Und gerade wenn man denkt es geht bergauf, kommen neue Probleme dazu.
Auch über Kathie und ihre gemeinsame Kindheit erfährt man mehr, genauso wie man in die Probleme von Chase tiefer eintaucht. Es ist eine Freude die Charaktere wieder zu treffen und ich bin ehrlich enttäuscht, dass das bereits der letzte Teil von Chase und Hailee ist.
Der zweite Teil kann definitiv mit dem ersten mithalten, übertrifft ihn sogar in einigen Aspekten.
Nach den steigenden Flüchtlingszahlen 2015 wurde viel diskutiert. Wem sollte Asyl gewährt werden? Was sollte mit den vielen neuen Menschen im Land passieren? Wo würden sie wohnen, leben, arbeiten?
Auf die ersten beiden Fragen gäbe es wahrscheinlich genauso viele Antworten wie Befragte. Die letzte Frage wird im fiktionalen Werk „Goethestraße 23“ von Stefan G. Henzmann beantwortet. Dort sollen nämlich Geflüchtete in der Dachgeschoßwohnung untergebracht werden. Natürlich sorgt das gerade bei den alteingesessenen Hausbewohnern für Sorgen und im Laufe des Buches für eine Menge Chaos.
Die Geschichte aus dem 4.0 Verlag basiert zumindest was die Erzählungen der Geflüchteten angeht auf wahren Begebenheiten. Auch prinzipiell schafft Herr Henzmann es viele reale politische Ereignisse in seine fiktive Welt einzubinden. So sorgen auch in der Goethestraße die Worte „Wir schaffen das“ von Frau Merkel oder die Geschehnisse in Chemnitz für Diskussion.
Der Schreibstil ist sehr angenehm und besonders zum Ende wird es auch noch ziemlich spannend. Der Anfang plätschert eher dahin, ohne jedoch langweilig zu werden.
Es wird ausschließlich aus der Perspektive der deutschen Bewohner erzählt und trotzdem mit viel Fingerspitzengefühl auf das Schicksal der Geflüchteten eingegangen. Aus den abstrakten Zahlen der politischen Debatten werden auf einmal Menschen mit Namen, einem Charakter, einer Vergangenheit und einer möglichen Zukunft in Deutschland. Aus über 44.000 Geflüchteten aus Syrien zwischen 2014 und dem Juli 2019 (Quelle: https://www.bpb.de/gesellschaft/migration/flucht/265710/demografie) werden Buschar, Alia und ihr neunjähriger Sohn Enis.
Es werden Vorurteile behandelt, Klischees aufgeworfen und kritisch hinterfragt, wie nah diese eigentlich an der Realität sind. Statt von oben herab zu predigen, lässt die Geschichte den Leser selbst ein Urteil und mögliche Konsequenzen fällen.
Durch die vielen Perspektivwechsel fängt man an die eigene Sicht zu hinterfragen und dem Gelesenen kritisch gegenüber zu stehen. Es ist eben nichts schwarz und weiß, richtig oder falsch bei so einem komplexen Thema. Trotzdem setzt sich das Ganze zu einem schlüssigen Gesamtwerk zusammen.
Außerdem muss ich sagen, dass ich keinen der Charaktere wirklich sympathisch find, was diesen Blick von außen nur verstärkt. Der Autor schafft es für den Leser einen gewissen Abstand zum Erzählten herzustellen, trotz des personalen Erzählers.
Fazit: Eine realitätsnahe Geschichte, die bei dem ganzen Populismus erfreulich bodenständig und sachlich bleibt.
Bewertung zu "Sonnenscheinbegegnungen: Wiedersehen in St. Helens (Geschichten aus St. Helens 2)" von Helen Rose Sky
Mit Sonnenscheinbegegnungen hat Helen Rose Sky eine romantische Fortsetzung veröffentlicht. Die junge Mutter Victoria arbeitet im Buchcafe Sweet and Read, welches der Leser aus dem ersten Teil kennt. Als die Band "sequence of embrace chords" und damit alte Bekannte von Victoria zurück nach St. Helens kommen, droht ihr größtes Geheimnis aufzufliegen.
Genau wie der erste Teil begeistert die Fortsetzung durch einen lockeren Schreibstil und eine romantische Liebesgeschichte. Ohne zu spoilern, das oben erwähnte Geheimnis bleibt auch dem Leser lange verborgen und so fiebert man auf die Auflösung hin- Ich als furchtbar neugierige Person sowieso.
Das Sweet and Read rückt ein wenig in den Hintergrund, dafür spielt die Musik eine zentrale Rolle. Auch Nathaniel lernt man von einer ganz neuen Seite kennen.
Victoria musste in der Vergangenheit eine Entscheidung treffen und wird nun von den Konsequenzen eingeholt. Dabei bleibt es dem Leser überlassen diese Entscheidung zu beurteilen, was ich sehr angenehm finde. Hier wird niemand verurteilt, sondern unglaublich einfühlsam dargelegt, warum sie so entschieden hat.
Die Kapitel sind wieder aus zwei Perspektiven geschrieben, sodass man auch von Anfang an die Band und deren Alltag und Probleme näher kennen lernt.
Ich finde es schade, dass das Buch an genau der Stelle endet. Ich hätte so gern noch mehr von den Charakteren und ihrem Leben erfahren. Aber das Problem habe ich bei vielen Romanen. Nach einem Happy End gibt es natürlich keine spannende Handlung mehr.
Wer weiß, vielleicht können wir uns ja auf einen dritten Teil freuen.
Fazit: Eine luftig lockere Liebesgeschichte und damit mindestens so gelungen wie der erste Teil
Bewertung zu "Der unsterbliche Tag: Fünf Uhr" von Jay Moon
Was würdest du tun, wenn du einen Tag lang unsterblich wärst?"
Wenn für einen Tag all deine Wunden heilen würden und du die Chance auf eine Million Euro hättest? Womit würdest du die Zuschauer von dir überzeugen?
Vergesst den Namen Jasmin Whiscy am besten ganz schnell wieder, denn dieses Buch ist grundlegend anders. Wer zuckersüße Liebesgeschichten sucht, ist hier falsch. Sagt stattdessen Jay Moon und ihren düsteren Büchern hallo.
Was sich nicht geändert hat, ist der sehr angenehme Schreibstil. Schwupp die Wupp war das Buch auch schon durchgelesen.
Trotzdem kann ich euch nur davon abraten, sich der Geschichte mal schnell zwischendurch zu widmen.
Statt Teenagerdrama werden in "Der unsterbliche Tag" von Jay Moon die Abgründen der Menschen beleuchtet.
Keine Sorge, nur unterschwellig; es bleibt unterhaltsam.
Kritisch wird im ersten Teil beäugt, wie viel die Menschen bereit sind für Follower und Geld zu tun, womit das Thema moderner nicht sein könnte.
Man kommt mit sehr vielen sehr unterschiedlichen Charakteren in Verbindung, von denen ich keinen wirklich sympathisch fand. Aber das ist vermutlich Absicht. Man soll sich nicht identifizieren, sondern von außen beurteilen.
Vom zugedröhnten Bettler bis zum superreichen Millionär kommt man hier mit allen Schichten der Gesellschaft in Berührung.
Wie immer, wenn es um Leben und Tod geht, ist die Handlung an Spannung kaum zu überbieten.
Mich lässt es mit viel Stoff zum Nachdenken
Wer von der Netflix-Serie Black Mirror begeistert ist, sollte sich das Buch dringend kaufen!
Die Protagonistin Hailee reist mit ihrem Auto quer durch Amerika und versucht mutig zu sein und über ihre Komfortgrenzen hinaus zu gehen. Der Geburtstag ihres gestorbenen Freundes Jasper führt sie in das beschauliche Dorf Fairwood… indem sie Chase kennen lernt.
Sie ist eine unglaublich sympathische Protagonistin, in die ich mich wirklich gut hineinversetzen konnte. Sie ist schüchtern und ein Angsthase – und macht trotzdem so viele mutige Dinge. Das finde ich wirklich motivierend. Ein sehr realitätsnaher Charakter, der mit seinen eigenen Problemen zu kämpfen hat. Dank ihrer Freude über die kleinen Dinge und ihr Wille, sich jedes Mal aufs Neue zu überwinden, habe ich sie ins Herz geschlossen.
Chase ist im Vergleich zu Hailee feige. Ihre Vorurteile ihm gegenüber machen nur zu deutlich, dass man sich ein eigenes Bild von den Leuten machen sollte, statt sie schon vorher zu verurteilen.
Die Beziehung zwischen den Beiden ist bittersüß. Sie haben mit einigen Hürden zu kämpfen, was ihrer gegenseitigen Anziehung keinen Abbruch tut. Man fiebert wirklich mit den beiden. Eine Beziehung so schön wie geschliffenes Glas und ebenso zerbrechlich. Das Ende des Sommers schwebt wie ein Schatten über dem Glück der beiden. Doch es verbindet sie mehr, als anfangs gedacht…
Auch alle anderen Charaktere in dem malerischen Dörfchen sind gut ausgebaut und haben alle ihre eigene Persönlichkeit.
Obwohl die Handlung des Romans durch Jaspers Tod ins Rollen gebracht wird und er auch im Buch eine zentrale Rolle spielt, ist die Geschichte nicht traurig. Stattdessen wird positiv auf die gemeinsame Zeit zurückgeblickt und sich erinnert. Die Atmosphäre ist statt wehmütig und bedrückt, fröhlich und unbeschwert.
Leider wurde ich durch eine Rezension gespoilert, deshalb hat mich das Ende nicht überrascht. Es gab viele kleine Anspielung, die mir aufgefallen sind. Wahrscheinlich auch, weil ich wusste was kommt. Schließlich ist die Antwort offensichtlich, wenn man die Lösung kennt.
Lest die Triggerwarnung nicht, wenn ihr nicht mit psychischen Problemen zu kämpfen habt, sonst werdet ihr auch dort gespoilert.
Der Schreibstil ist sehr angenehm und unterhaltsam, wodurch das Buch regelrecht verschlungen wurde.
Bewertung zu "Zuckergussküsse: Neuanfang in St. Helens (Geschichten aus St. Helens 1)" von Helen Rose Sky
… und der großen Liebe
Die junge Leseratte Ruby zieht in das kleine Dörfchen St. Helens, um dort ein Büchercafé zu eröffnen. Als wäre das nicht schon genug Aufregung, kreuzt auch noch der verschlossene Nathaniel ihren Weg.
Die Charaktere sind ungezwungen und sympathisch. Oft hatte ich schon nach wenigen Sätzen das Gefühl, die Person zu kennen. Auch die Beziehungen entwickeln sich im Laufe der Geschichte und wirken dadurch unglaublich natürlich. Die Geschichte rund um das Buchcafé „Sweet and read`s“ schafft so eine fantastische Atmosphäre, dass man direkt auch ein Buchcafé eröffnen möchte.
Durch einen alten Bekannten von Ruby kommt auch die Spannung nicht zu kurz und bis zum letzten Kapitel bangt man mit den Charakteren. (Ich bin ja prinzipiell gegen Gewalt, aber den würde ich ja gerne mal in ne Pfütze schubsen)
Der Schreibstil ist gut zu lesen und macht die Geschichte sehr kurzweilig.
Den einzigen Minuspunkt, den ich geben muss, gibt es für die vielen Backwerke. Dauernd ist die Rede von unglaublich leckeren Rezepten und Naschkram. Nehmt euch am besten was Süßes beim Lesen. Dann fühlt man sich auch direkt, als würde man selbst im „Sweet and read`s“ sitzen.
Bewertung zu "Rotkäppchen und der Hipster-Wolf" von Nina MacKay
Im Drachenmondverlag erschien unter dem Titel „Rotkäppchen und der Hipster-Wolf“ von Nina MacKay eine moderne Märchenadaption. Die Prinzen wurden aus dem Märchenwald entführt und so müssen die Prinzessinnen zum ersten Mal selbst etwas für ihr HappyEnd tun und ihre Ehemänner retten. Rotkäppchen (Red) kann ihre Freundinnen natürlich nicht allein losziehen lassen und so beginnt die ungleiche Truppe Hinweise zu sammeln.
Der Schreibstil ist sehr angenehm und auch das moderne Märchenthema finde ich gelungen. Man fiebert die ganze Zeit daraufhin zu herfahren, wer denn nun für diese Entführung verantwortlich ist, was konstant für Spannung sorgt.
Mit den Charakteren konnte ich mich leider nicht identifizieren. Da wäre zum einen Red, die die anderen für ihr Social-Media-Verhalten kritisiert und dann selbst in den unpassendsten Situationen an ihre Frisuren-Videos denkt. Prinzipiell regt sich Red dauerhaft über die Prinzessinnen auf: Sie seien dumm, unbedacht und naiv (Dass sie damit komplett richtig liegt, ist ein anderes Thema). Das lässt bei mir die Frage aufkommen, warum sie überhaupt mit ihnen befreundet ist. Niemand zwingt sie dazu mit den anderen zusammen zu arbeiten. Weiterhin haben alle Charaktere ein Aggressionsproblem und bloggen, was sie zu einer grauen Masse verschwimmen lässt.
Ich habe mir das Buch gewünscht, weil ich auf eine witzige und aktuelle Märchengeschichte gehofft habe. Leider blieb das Gefühl, das die Autoren krampfhaft versucht modern und lustig zu sein. Ich habe verstanden, dass ihr total toll und digital seid; Ihr müsst es mir nicht dauernd unter die Nase reiben.
Viele Klischees werden aufgegriffen und gebrochen. Gerade das Spiel mit Gut und Böse hat mich fasziniert. Schließlich denkt man auch heute noch viel zu oft in Schubladen. Nicht jede Märchenprinzessin macht immer das Richtige und nicht jede Hexe ist darauf auf, andere zu verletzen.
Besonders die Dreiecksbeziehung um Red hat mich berührt und mitgerissen.
Die Protagonistin Alex hat die Koordinaten des Schiffwrackes der Ocean Princess auftreiben können und trifft sich nun mit dem Kapitän Rasul einer Schatzsuchertruppe. Er weiß allerdings gar nicht, dass Alex eine Frau ist…
Mit wenigen Worten schafft die Autorin es der gesamten Besatzung Leben ein zuhauchen. Jedes Crewmitglied hat einen einzigartigen Charakter, den der Leser nachvollziehen kann. Obwohl man mit wirklich vielen Leuten in Berührung kommt, hat man nicht das Gefühl sie würden zu einer grauen Masse verschwimmen. Mir persönlich waren die Seeleute auch sofort sympathisch, was mich nur umso mehr mit ihnen fiebern lassen hat.
Alex ist ein taffer Frauencharakter, der sich nicht unterkriegen lässt. Statt das zu Anfang respektlose Verhalten von Rasul zu tolerieren, oder in beleidigtes Schweigen zu versinken, konfrontiert sie ihn ganz offen mit ihrer Kritik. Hier können sich viele Autoren ein Beispiel nehmen.
Die Beziehung zwischen den beiden wird nicht überstürzt und bleibt damit realistisch.
Auch wenn ich befürchtet hatte die Geschichte um die Liebesbeziehung und die Bergung des Schatzes würden sich im Weg stehen, ist dies mitnichten der Fall. Stattdessen entsteht ein fantastisches Gesamtbild, da sich die beiden Aspekte gegenseitig ergänzen. Das Segeln und Tauchen an der Küste Afrikas lässt sogar im kältesten Winter Urlaubsfeeling aufkommen.
Fazit: Eine unglaublich spannende und romantische Geschichte. Definitiv eine Kaufempfehlung für alle, die von Liebesgeschichten, wie Twilight und Fifty Shades of Grey genauso enttäuscht waren, wie ich.