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Buecherengel

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Legend - Schwelender Sturm (ISBN: 9783785573952)

Bewertung zu "Legend - Schwelender Sturm" von Marie Lu

Legend - Schwelender Sturm
Buecherengelvor 10 Jahren
Grandios! Fast besser als Band 1

Inhalt

Auf der Flucht vor der Republik schließen sich June und Day den Patrioten an, um Days Bruder zu retten und in die Kolonien zu entkommen. Doch die Patrioten fordern eine Gegenleistung: June und Day sollen Anden, den neuen Elektor, töten. Eine Tat, die all dem Unrecht und der brutalen Unterdrückung ein Ende bereiten könnte. Als June jedoch begreift, dass der neue Elektor ganz anders ist als sein Vorgänger, beginnt sie zu zweifeln:

Was, wenn Anden einen neuen Anfang darstellt? Was, wenn politische Veränderung nicht unbedingt Tod, Vergeltung und Gewalt bedeuten muss? Was, wenn die Patrioten falsch liegen?


Charaktere, Setting & Schreibstil

Ja vor fasst genau einem Jahr habe ich für euch die Rezension zu Teil I LEGEND - FALLENDER HIMMEL gepostet (HIER geht es zur Rezension). Und heute ist es soweit, dass ich zu Teil II meine Meinung dazugebe.

Als ich endlich das zweite Buch von Marie Lu in den Händen hielt und die erste Seite aufschlug, hatte ich aufeinmal die dumpfe Befürchtung, dass der zweite Teil sich als 'Lückenfüller' entpuppen würde. Diese Gefahr laufen doch ziemlich viele zweite Bänder einer Reihe. Grundloss Sorgen gemacht! Bereits auf den ersten Seiten hatte mich Marie Lu gepackt. Ihr Schreibstil ist einfach eine Klasse für sich. Ich habe dann tatsächlich nochmals 2-3 Seiten aus 'Fallender Himmel' gelesen (quasi einfach zum Vergleich) und - Leute wow! Die Autorin hat sich - meiner Meinung nach - nochmal um eine ganze Stufe verbessert. Ich ♥ ihren Stil.

Day & June nehmen wieder wie im ersten Band die Erzählerrollen ein und führen abwechselnd - geschildert durch ihre Augen - durch den Plot. Eine ganz wichtige Darstellung auf Bezug dieser Patrioten, denn June ist ihnen weiterhin skeptisch gegenüber gestellt, indes Day auf Grund seines kleinen Bruders ihnen blind gehorcht und vertraut. Wie ich auch schonmal in meiner ersten Rezension geschrieben hatte, hat Marie Lu hier ein ganz besonderes Gespann geschaffen. Für mich immer ein wichtiger Kritikpunkt ist die gewisse Weiterentwicklung des Charakters. Niemand möchte  Protagonisten, die auf der selben Stellen schwimmen!

Nicht nur auf die Charakterzüge von June & Day beschränkt sich diese Veränderung, sondern bezieht sich auch auf ihre Beziehung zueinander. Denn die beiden sind sich immer öfters nicht mehr ganz so einig, wie im ersten Teil. Durch den Reibungspunkt 'Patrioten' werden beide auf eine harte Probe gestellt, obwohl sie zusammen einfach unschlagbar sind. Marie Lu stellt die Liebesbeziehung nicht in den Vordergrund, sondern spinnt die Liebesfäden im Hintergrund weiter. Somit wachsen Day und June authentisch immer stärker zusammen und meistern zusammen Höhen und Tiefen.

Auch wieder einige Worte zum Cover von SCHWELENDER STURM: Wie auch schon im ersten Teil sind sich hier die Gestalter treu geblieben - schlicht, aber ein Eyecatcher! Dieses Mal haben sie zur Farbkombie Lila mit Gold/Weiß gewechselt. Eines der wirklich schönsten Cover in meinem Bücherregal, obwohl es eine simple, aber dennoch einzigartige Gestaltung hat.


Nervenkitzel & Spannung

Zunächst wird durch kurze Erinnerungssequenzen dem Gedächtnis des Lesers auf die Sprüge geholfen und der Einstieg in den neuen Plot ist somit relativ nahtlos. Nach einigen Seiten und dem ersten Luft anhalten war mir dann auch klar, dass dieses Buch seinem Vorgänger in puncto Spannung und Nervenkitzel in keinster Weise nach stehen wird.

Marie Lu zieht den Spannungsbogen in ziemlich kurze Zeit auf ein wirklich grandioses Niveau ... und lässt nicht nach. Immer wieder verstrickt sie ihre Protagonisten in brennslige Situationen, aus denen sie teilweise nur mit Mühe und Not heile herauskommen. Bei der Flucht von Day & June bin ich durchgehend in Schnappatmung verfallen, immer in der Angst, dass die beiden jetzt entdeckt werden oder ihre Flucht wird durch irgendwas/irgendwen druchkreuzt. Entspannung und durchatmen gibt es hier nicht, weder für die Protagonisten noch für den Leser!

Für diesen einzigartigen Nervenkitzel zieht Marie Lu immer wieder unvorsehbare Wendungen aus dem Ärmel und spielt immer mit der Frage "Wer ist Freund, wer ist Feind?". Sie lässt sich um nichts in die Karten schauen und dies verleiht diesem Buch das extra Gänsehautgefühl.

Im zweiten Teil wird dem Leser nun auch wirlich bewusst, was für eine komplexe und verschachtelte Story sich hier entwickelt. Das futoristische Szenario unterstreich zusätzlich diese Ausgetüffteltheit. Zusätzlich erfahren wir hier endlich mehr über die Gescichte der Republik. Warum spaltete sich die Republik und die Kolonien? Wie kam es überhaupt zu diesem verherrenden Krieg? Solche und weitere Fragen, die mir bereits in Teil I im Kopf herumschwirrten, werden hier zum größten Teil beantwortet. Aber dennoch bleiben noch weiterhin viele Fragen offen, sodass Teil III von mir bereits sehnsüchtig erwartet wird.


Fazit 

Tatsache: Meist kann Band zwei einfach den Erwartungen der Leser & Fans nicht genügend standhalten, doch hier braucht ihr euch keine Sorgen darüber machen! LEGEND- SCHWELENDER STURM ist ein würdiger zweiter Teil und die liebe Marie Lu hat wieder einige Tricks und Überraschungen aus ihrer Schreiberfeder hervor gezaubert. Ein absolutes Must-Read für die, die bereits Teil 1 gelesen haben! Und das wundervolle Cover macht sich neben seiner 'Schwester' ganz fantastisch in meinem Buchrregal das sollte natürlich nicht unerwähnt werden!

Summa Sumarum: Ein zweiter Teil der ebenso 5 Engelsflügel verdient - einfach grandios!

Cover des Buches Für immer die Liebe (ISBN: 9783791515076)

Bewertung zu "Für immer die Liebe" von Cynthia J. Omololu

Für immer die Liebe
Buecherengelvor 10 Jahren
Lesenswert, dennoch nicht auf dem Niveau von Band 1!

Inhalt 
Kann die Liebe dein Schicksal besiegen?

Seit Cole weiß, dass sie ein Mensch ist, der sich an seine früheren Leben erinnert, hat sich einfach alles verändert. Sie ist zum ersten Mal in ihrem Leben verliebt. Griffon macht sie überglücklich und sie möchte nie wieder ohne ihn sein. Doch dann drängt sich der charismatische Drew in Coles Leben. Plötzlich weiß Cole nur noch eines: dass sie nichts mehr weiß! Sie liebt Griffon doch, oder? Warum bloß übt Drew dann so eine Anziehung auf sie aus? Ist er vielleicht ihr Schicksal?

Charaktere, Setting & Schreibstil
Endlich, endlich, endlich ist es soweit und die Geschichte um Cole und Griffon und ihr Akhet-Dasein erhält eine Fortsetzung. Doch ist dieser Band auch schon der Abschluss, denn die "Für immer"-Reihe ist nur eine DILOGIE. Ein Grund mehr diese Geschichte umso mehr zu genießen.

Band zwei setzt ziemlich nah am Ende von seinem Vorgänger ein und fiel der Einstieg in das Buch relativ einfach. KURZER ZUSAMMENSCHNITT: Cole ist nun Akhet und mit Griffon glücklich. Nach dem 'Unfall' mit Veronica kann Cole nicht mehr richtig Cello spielen und dies belastet sie doch noch schon sehr, dennoch gibt sie nicht auf. Denn mit dem Akhet-Dasein hat sie nun einen neuen Lebensabschnitt betreten und in Griffon ihren 'Fels in der Brandung' gefunden. Der Schreibstil von Cynthia Omololu hat mich analog zum ersten Band wieder sehr angesprochen. Beschrieben werden kann er als locker-leicht und spritzig. Auch hat sie es wieder geschafft die Dialoge mit einem jugendlichen Touch zu versehen, ohne das eine gewisse Aufgesetztheit entsteht. Somit lässt sich das Buch super von der Hand lesen und es macht wirklich Spaß immer wieder eine Seite umzublättern. Ebenfalls ist von Anfang an ein gutes Erzähltempo angesetzt, mir wird es mit der Zeit ein wenig zu schnell und 'schluderig', aber dazu später mehr. Ansonsten hat Omololu wieder gezeigt, welches Potzenial in ihr schlummert und entführt ihre Leser gekonnt in eine Welt der Akheten - in eine Welt der Wiedergeborenen.

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Das Faszinierende als Akhet ist, dass man sich an alles erinnert. Das Schlimme ist, dass man nichts vergessen kann.
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Könnt ihr euch noch an den Cliffhanger aus Band eins erinnern? Wo Drew aufgetaucht ist und Cole diese Vorahnung bekommen hat, dass sie beide etwas aus der Vergangenheit fest verbindet? Diese Unwissenheit wird mit der Zeit nun aufgedeckt und durch kurz eingeschobenen Flashbacks von Cole in ihre vergangenen Leben, kann der Leser langsam selbst Vermutungen anstellen auf welche Weise sich Coles und Drews Leben verknüpfen. Dieses 'Heranschleichen' an einen der großen Wendepunkte in diesem Band ist der Autorin doch einigermaßen gelungen, auch wenn ich es nicht gerade superb überraschend fande ( & lassen wir es mal beiseite gestellt, dass es relativ vorhersehbar ist).

Leider konnten mich dieses Mal nicht alle Charakter voll und ganz überzeugen. Im Gegensatz zu Band eins war Cole mir dieses Mal viel zu locker und hat vieles auf die 'leichte Schulter' genommen. Ich konnte teils ihre Gedanken und Handlungen nicht nachvollziehen und schnell kam eine gewisse Unauthentizität auf. Sie wirkt für mich zu aufgesetzt und zu überzeichnet, einfach etwas unreal. Schade, da sie doch im Vorgänger so klasse und lebensnah von der Autorin dargestellt wurde. Warum ist sie (die Autorin) nicht dabei geblieben? Griffon hat sich dieses Mal auch sehr rar gemacht. Ohne groß spoilern zu wollen - jedenfalls hat er mir definitiv in der Handlung gefehlt. Natürlich ist er nicht ganz gestrichen worden, aber für Band zwei nimmt er eher eine Neben- anstatt eine Hauptrolle ein. Leider wieder ein großes 'SCHADE Frau Omololu!', denn Griffon war mitunter einer der faszinierendsten Charaktere in Band eins.

Ein großes Highlight stellte der Charakter von Drew für mich dar. Auch hier wieder ohne zu viel spoilern zu wollen, Drew nimmt einen doch großen Anteil auf Coles Leben ein - jedenfalls in der Vergangenheit. Es sei soviel gesagt - Griffon liebt Cole, doch Drew VERGÖTTERT sie. Obwohl er in diesem Sinne ein - wie sagt man so schön - ein 'korrekter Kerl' ist, haftet an ihm so ein wenig das BadBoy-Image. Er schwimmt nahezu im Luxus und wenn Cole in lassen würde, würde er sie mit allem überschütten. Er würde ihr die Welt zu Füßen legen. Es hat leicht den Anschein als gäbe es für ihn nur Cole und den Luxus - alles andere ist Nebensache. Dennoch hat Omololu hier es geschafft den Charakter tiefgründig und facettenreich zu gestalten. Ich hätte gerne noch mehr über Drew und seine früheren Leben und vor allem das Leben mit Cole erfahren. Daher war es kein Wunder, dass ich mit ihm doch sehr sympathisiert habe. *kleine Schmachteinheit*


Nervenkitzel & Spannung
Wie ihr wahrscheinlich schon erkennt, steuert die Geschichte in eine klischeehaftige Dreiecksbeziehung - Griffon / Cole / Drew. Dennoch ist sie nicht übermaßen mit Klischees voll gestopft. Besonders gut in Szene gesetzt war die innere Zerrissenheit Coles. Sie liebt Griffon über alles und er macht sie glücklich, dennoch lässt Cole sich von ihrer Vergangenheit leicht mitreißen und alte Gefühle brechen sich ihre Bahnen. Cole liebt ... wen den jetzt? Dieses Storyline nimmt ziemlich die meiste Zeit in Anspruch. Viel hin und her, viel Gejammer und Geschnulze - hier hätte die Autorin sich an manchen Stellen etwas prägnanter fassen können und diese gewonnene Seiten an anderer Stelle einsetzen können. Nichtsdestotrotz habe ich mit Cole mitgefiebert und in meinem Kopf hat sich selbst ein kleiner Kampf zwischen Griffon und Drew ausgetragen. Ein paar Seiten lang war ich 'Kämpfe um die Liebe, Cole! Griffon ist der Richtige!' und dann ein paar Seiten später 'Was willst du mit Griffon? Nimm Drew! Er liebt dich schon sein ganzes Lebenlang und er schaut auch noch verboten gut aus ... (und hat Geld ^^)!'. Ich konnte diese hin und her Schwanken gut nachvollziehen und habe trotz leichter Telenovela-Feeling diese Sequenzen gerne gelesen.

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Die Dunkelheit ist absolut und unerbittlich. Vielleicht stimmt es, was sie sagen, und ich werde mich eines Tages daran gewöhnen. Werde ich irgendwann vergessen, dass ich jemals sehen konnte? Werde ich nicht mehr wissen, wie das Gesicht meiner Mutter aussah oder der leuchtend grüne Sari, den sie am allerliebsten trägt?
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Diese Dreiecksbeziehung hat natürlich nicht den kompletten Plot des Buches eingenommen, Omololu hatte noch andere Asse im Ärmel, denn in "Für immer die Liebe" darf Rayne - die beste Freundin von Cole - in eine tragende Leitrolle schlüpfen. Ihr erinnert euch noch an Veronica? Der leicht verrückte Akhet, der verbissen nach dem Wesenskern von Alessandra gesucht hat! Ja, sie hat dieses Mal auch wieder einiges hier zu schaffen - und Rayne ist das Ziel ihrer Machenschafften. In diesem Part der Storyline geht es rasant, brutal und schonungslos zu. Cole muss um das Leben ihrer besten Freundin fürchten und zum Schluss überrascht uns die liebe Cynthia Omololu mit einem riesen Knaller, den ich absolut nicht kommen hab sehen - fantastisch! Ich wurde richtig mitgezogen, die Seiten flogen einfach nur dahin und Rayne hat 'ihre Rolle' wirklich ganz klasse umgesetzt. Sie hätte definitiv das Zeug für eine eigene kleine Geschichte!

Dennoch möchte ich nochmals auf das Erzähltempo eingehen. Der Einstieg ist wunderbar, selbst nach der Pause von fast einem Jahr zwischen Band 1 und 2. Band eins hilft bei eventuellen Gedächtnislücken dem Leser meist auf die Sprünge und schnell ist man wieder auf dem aktuellsten Stand. Dennoch wurde mir das Tempo ziemlich bald zu schnell. Kaum hatte das Buch angefangen war die Dreiecksbeziehung ein Thema und Drew bringt Coles Gefühle durcheinander. Dann weis sie nicht wen sie nehmen soll, schwankt ein wenig hin und her, 'probiert' den einen dann den anderen aus und entscheidet sich schließlich für Typ X (ich möchte hier nichts verraten!). Ach und quasi nebenbei wird noch die Storyline mit Rayne abgehandelt. Hätte die Autorin ein wenig Wind aus den Segeln genommen, dann hätte sie - glaube ich - die Dreiecksbeziehung noch einen Ticken besser ausarbeiten und authentischer wirken lassen können.

Trotz dieser kleineren 'Schönheitsfehler' sehe ich es mit einem weinenden und einem lachenden Auge, dass die "Für immer"-Reihe nur bereits nach zwei Bänden zu Ende ist. Traurig, weil ich Cole & Griffon doch sehr ins Herz geschlossen habe und beide einfach liebenswerte Charaktere sind. Lachend, da ich meine, dass diese ein wunderbarer Abschluss für die Reihe ist und als Dilogie für ein tolles Lesevergnügen gereicht hat.

P.S. Noch ein - zwei Worte zum Cover: In meiner Rezension zu Band 1 (HIER KLICKEN) habe ich das Cover auch schon restlos bewundert. Zwar wurde nun die Farbkombination variiert, doch der leichte 'Girlie'-Touch wurde beibehalten. Zurecht, denn so harmoniert der zweite Band wunderbar mit "Für immer die Seele" und beide geben ein wunderschönes und eyecatcher-mäßiges Duo in meinem Buchregal.


Fazit 
Meist ist es Tatsache, dass Band zwei an seinen Vorgänger nicht herranreicht. Dies bestätigt sich auch mit "Für immer die Liebe" von der lieben Cynthia Omololu. Dennoch ist diese Buch wieder ein kurzweiliges und einzigartiges Lesevergnügen. Ein lesenswerter Dilogie-Abschluss, der sich auch dank wundervollen Cover neben seiner 'Schwester' ganz fantastisch in meinem Buchrregal macht!

Summa Sumarum: 4 wohlverdiente Engelsflügel, die leider nicht an Band eins heranreichen!

Cover des Buches Für immer die Seele (ISBN: 9783791515052)

Bewertung zu "Für immer die Seele" von Cynthia J. Omololu

Für immer die Seele
Buecherengelvor 11 Jahren
Lesehighlight!

Leseprobe
" Gleich geschieht es wieder, ich kann es spüren. Ein Kribbeln in meinem Nacken, das Gefühl, dass alles um mich herum in immer weitere Ferne rückt, kalte Schweißperlen auf meiner Stirn - ich kenne die Anzeichen und weiß, das bedeutet nichts Gutes. "


Inhalt
Als die 16-jährige Cole den Londoner Tower besichtigt, wird sie von einer unglaublich realistischen Vision heimgesucht: Sie erlebt eine Jahrhunderte zurückliegende Enthauptung! Und dieses Erlebnis bleibt kein Einzelfall. Wohin Cole auch geht, was sie auch berührt, seit Kurzem fühlt sie sich ständig in andere Zeiten und an fremde Orte versetzt. Wird sie vielleicht verrückt? Nur einer scheint sie zu verstehen: der Amerikaner Griffon, den sie in London kennenlernt. Doch Stück für Stück entdeckt Cole, welch dunkles Geheimnis sie und Griffon verbindet. Kann sie dem Jungen, den sie liebt, wirklich vertrauen? ...


Charaktere, Setting & Schreibstil 

Ich drücke mich schon langer vor diese Rezension ... Warum? Ich weiß nicht. Aber dieses Buch war definitiv ein Coverkauf!

Cynthia J. Omololu - ein wahrer Zungenbrecher ^^, aber mit großem Wiedererkennungswert - hat für meinen Lesegeschmack ein relativ neues Thema in Worte gefasst: Reinkarnation, frühere Leben - ist das überhaupt möglich? Viele Menschen im der heutigen Zeit beschäftigen sich damit und deshalb war es mal etwas anderes eine Geschichte drumherum zu lesen. Mit viel Liebe und Charme hat die Autorin eine Geschichtenkonstruktion gebaut und das Thema Reinkarnation-Wiedergeburt super mit eingeflochten. Zum Schreibstil ist gesagt, er ist flüssig und locker zu lesen. Die Dialoge zwischen den Teenager, kommen ohne aufgezwungenen Slang zurecht, aber dennoch hat man das Gefühl, das Jugendliche miteinander reden. Ich bin begeistert von Omololu's Schreibstil!

Ebenfalls hat sie es geschafft, London zeitgetreu so wie lebensecht in Worte zu kleiden und in das Buch zu zaubern. Ich war selbst schon zweimal in London, hatte daher auch einen echten Bezug zu den diversen Schauplätzen und konnte mir ein Kopfkino erstellen. Aber durch diese detailgetreuen Beschreibungen zaubert die Autorin auch ohne vorherigen Besuch in London eine wahre Bilderwelt in deinen Kopf.

Das Cover möchte ich auch noch erwähnen, denn es ist einfach erwähnenswert! Mein erster Gedanken zu der Covergestaltung war: Girly! Aber meiner Meinung muss das so sein, denn es verkörpert einfach so das Buch. Die Farben sind von lila über schwarz zu blau. Ich habe mich mal über die Farbbedeutung schlau gemacht und glatt könnte man annehmen, dass die Farben wirklich zu der Geschichtenidee ausgesucht wurden
-> Lila: seelische Gleichgewicht und die Entschlusskraft fördern, Erlebnis des inneren Einsseins mit allem Leben führen, Meditationspraxis und steht für Innenschau und spirituelle Vertiefung - das alles kann ich mit Reinkarnation verbinden.
-> Blau: Farbe für die Mächte des Himmels und der Unsterblichkeit, die Sympathie, die Harmonie, die Freundlichkeit, die Freundschaft, die Ferne, die Weite, die Unendlichkeit - das alles sind wichtige Punkte im Roman.

Entweder ich interpretiere zu viel herein, oder wie seht ihr das? Ich finde das recht cool, so die Farbgestaltung auf die Geschichte anzupassen.


Nervenkitzel & Spannung
Passend zum 'Girly'-Cover ist die Geschichte auch ein bisschen 'girlie'. Keine 2 Seiten sind vorbei, schon hat sich Cole verliebt und schwärmt und schwärmt und schwärmt. Aber dieses übermäßige Verliebtsein hat mich gar nicht gestört, sondern das hat den gewissen Charme ausgemacht. Es hat dem Buch eine jugendlich-leichte Art gegeben.

Recht schnell wird man in das Geschehen mit hineingezogen und in die früheren Leben Cole's verwoben. Das Buch wird aus ihrer Sicht erzählt und so verbindet sich der Leser schnell mit ihrer Sichtweise, ihrer Gefühls- und Gedankenwelt. Ich wollte des öfteren wirklich ins Buch reinspringen und ihr helfen Licht in das ganze Lügengestell zu bringen. Zu den Protagonisten Cole und Griffon wird nicht all zu viel erzählt, man weis die Grundfakten zu ihrem aktuellen Leben, aber durch die Einschübe ihrer früheren Leben bekommt man doch ein tolles Gesamtbild.

Ein absolutes Highlight sind die Lebensrücksprünge von Cole, Einblicke in ihre früheren Leben erhaschen zu können - wirklich grandios zu lesen. Ich hab teilweise echt mit gezittert und wurde immer und immer wieder überrascht. Die Rückblicke haben sich absolut lebensecht angefühlt und bis aufs Detail beschrieben, sodass der Leser wirklich einen direkten Blick in die Vergangenheit werfen kann.

Der Roman endet eher mit einem abgeschlossenen Ende, dennoch blieben offene Fragen in meinem Kopf zurück, die unbedingt noch beantwortet werden wollen. Theoretisch könnte "Für immer die Seele" als Einzelband stehen, doch eigentlich bin ich schon richtig gespannt auf Band zwei der "Für immer"-Trilogie. Welche Ideen schwirren noch so im Kopf von Cynthia J. Omololu rum?


Fazit
Unglaublicher Fantasyauftakt! Ich freue mich schon auf die folgenden zwei Bände, was leider noch etwas dauern wird *schnief* Die Autorin hat hier die Zeitreise anderes intepretiert und daraus einen fantastischen ersten Trilogieband geschaffen. Pageturner und Suchtfaktor werden hier ganz groß geschrieben - ein Muss für jeden Zeitreisefan! 5 goldene Engelsflügel für mein verspätetes Lesehighlight im Mai!

Cover des Buches Das Geheimnis der Flamingofrau (ISBN: B007ECZ06G)

Bewertung zu "Das Geheimnis der Flamingofrau" von Laura Lay

Das Geheimnis der Flamingofrau
Buecherengelvor 11 Jahren
Die Erzählung geht unter die Haut!

Leseprobe " Tania von Rosenfels. Sobald der Name fiel, gerieten die Gespräche am Lehrertisch kurz ins stocken, und hastige, kleine Blicke wurden gewechselt. Der Name fiel oft. Tania von Rosenfels war nicht nur an der Schule in aller Mund, sondern auch in der ganze Stadt.  "

Inhalt Eine geheimnisvolle Domina, die mit ihrer scheuen Gespielin ein Gutshaus am Stadtrand bezieht. Ein Junglehrer, der in eine erotische Falle gerät. Und eine anonyme Sammlerin von Erotika, die die Notlage eines Schriftstellers ausnutzt und pikante Erzählungen von ihm erpresst, deren Richtung sie Folge für Folge bestimmt ...

Charaktere, Setting & Schreibstil 
Dies war meine erste erotische Erzählung und ich muss euch gleich zu Anfang sagen, ich bin begeistert.
Die Kapitel werden abwechseln aus der Sicht von Leon, einem Deutschlehrer und freiem Journalist, und einer Ich-Person erzählt, die ein eher erfolgloser Schriftsteller ist. Ansonsten sind die handelnden Protagonisten eine sehr überschaubare Zahl: Leon, der Ich-Erzähler, Tania von Rosenfels (Tanja R.) und Luise. Von den einzelnen Personen erfährt man im Bezug auf Vergangenheit und Umfeld recht wenig. Doch fügen sich die Personen in der Handlung zusammen, so ergibt sich ein Ganzes. Die Figuren gingen mir mit ihren  unterschiedlichen Charakterzügen während den 50 Seiten sehr unter die Haut.

Die Geschichte hat drei wichtige Dreh- und Angelpunkte: Leons Dachzimmer, Tania v. Rosenfels' Salon und natürlich das Gehege der Flamingos. Durch wunderbar bildliche Darstellungen wird einem ein Bild vor Augen gemalt in dem die Szenerien spielen.

Der Schreibstil von Laura Lay hat mich definitiv überrascht. Ich hätte nicht geglaubt, dass sie es schafft mich mit ihrem doch leichtem-luftigen Schreibstil so gefangen zu nehmen. Mit viel Feingefühl beschreibt sie die Beziehungen der einzelnen Personen untereinander und auch die Themen  "Sklavin", "Dominant-Devot" und "Erziehung" im erotischen Bereich hat sie fabelhaft inszeniert. Es wirkt keinen Falls abschreckend oder gar pervers, statt dessen schafft sie es die Liebe zwischen Domina und Sklavin hervorzuheben und dem Leser einfach mal eine andere Seite der sexuellen Lust zu zeigen.  

Nervenkitzel & Spannung 
In einer erotischen Erzählung kann man nicht auf den Nervenkitzel, wie zum Beispiel bei einem Krimi, warten. Nein, hier - ich möchte jetzt nicht plätschern sagen, das würde dem nicht gerecht werden - hier gleitet sie eher auf sanften Tönen dahin. Der Erzählrhythmus ist flott, so dass man nicht denkt man trete nur auf der Stelle, aber auch nicht zu schnell um interessante und liebevolle Details zu übergehen.
Durch die abwechselnde Perspektivenschreibweise bleibt der gewisse Kick in jedem Kapitel erhalten, denn immer wieder enden die einzelnen Abschnitte mit kleinen Cliffhangern, die im übernächsten Kapitel - die zwei Geschichtsstränge wechseln sich ja immer ab - wieder aufgenommen werden. Nichts desto trotz bleibt das Ende der Erzählung ein offenes Ende. Doch obwohl ich so etwas wie die Pest meide, hatte ich hier überhaupt kein Problem damit und hoffe einfach das Laura Lay die Geheimnisse der Flamingofrau weiter erzählen will. Vielleicht bald, vielleicht irgendwann - wer weis? 

Fazit 
Ich hatte keinerlei Erwartungen an "Das Geheimnis der Flamingofrau" und wurde mit einer außergewöhnlich guten Erzählung im erotischen Bereich belohnt. 50 Seiten lassen sich schnell lesen,vor allem wenn der Schreibstil einen so fesselt wie dieser. Eine fantastisch erotische Erzählung für zwischendurch. Verdiente 5 goldene Engelsflügel!

Cover des Buches Skulduggery Pleasant - Folge 1 (ISBN: 9783939375241)

Bewertung zu "Skulduggery Pleasant - Folge 1" von Derek Landy

Skulduggery Pleasant - Folge 1
Buecherengelvor 11 Jahren
Ein netter Fantasyroman für zwischendurch!

Leseprobe
Gordon Edgleys plötzlicher Tod war ein Schock für alle - nicht zuletzt für ihn selbst. Gerade saß er noch in seinem Arbeitszimmer beim siebten Wort des 25. Satzes vom letzten Kapitel seines neuem Buches 'Und Dunkelheit brauch über sie herein', und im nächsten Augenblick war er tot.


Inhalte
Er ist kein gewöhnlicher Detektiv. Er ist Zauberer und Meister der kleinen schmutzigen Tricks, und wenn die Umstände es erfordern, nimmt er es mit dem Gesetz nicht so genau. Er ist ein echter Gentleman. Und - er ist ein Skelett. Als Stephanie Skulduggery Pleasant das erste Mal sieht, ahnt sie noch nicht, dass sie ausgerechnet mit ihm eines ihrer größten Abenteuer erleben wird. Denn um den mysteriösen Tod ihres Onkels aufzuklären, muss sie ihn in eine Welt voller Magie begleiten - eine Welt, in der mächtige Zauberer gegeneinander kämpfen, Legenden plötzlich zu Leben erwachen und in der das Böse schon auf Stephanie wartet ...


Charkatere, Setting & Schreibstil

Hier hat endlich mal einen komplett anderen Helden - nicht gutaussehend & heldenhaft, gegen Strom zu schwimmen ist ja auch definitiv aufregender. Skulduggery Pleasant ist ein klapperndes, magisches Gerippe mit dem Herz (man nehme es als bildhaften Ausdruck) am richtigen Fleck und einem durchaus schlagfertigen Mundwerk. Also ich fand ihn von Anfang an einfach super cool und musste teilweise wirklich an mich halten um nicht bei jedem zweiten genial-lustigen Kommentar von ihm in lautes Gelächter auszubrechen.

Stephanie bzw. Walküre Unruh erbt von ihrem verstorbenen Onkel das gesamte Vermögen, doch schnell findet sie heraus, dass ihr lieber Onkel nicht einfach so tot umgefallen ist, sondern dem sehr nachgeholfen wurde - Mord! Das ruft Skulduggery auf den Plan und von da ab sind sie ein Team - ein etwas gegensätzliches, aber dennoch gut zusammenarbeitendes Team. Beide sind nicht auf den Kopf gefallen und haben immer einen Spruch auf den Lippen. Einfach köstlich amüsant die beiden!

Dennoch finde ich für 12 Jahre Steph relativ erwachsen - irgendwie ein bisschen zu erwachsen. Daher fand ich ihr Alter recht unglaubwürdig und stutzte auf den ersten Seiten. Auch von Skulduggery erfährt man recht wenig und so geht ein wenig der Tiefgang dieser Figur verloren.

Der Schreibstil von Derek Landy ist viel versprechend. Rasant und dennoch gut zu lesen. Von der Schreibgeschwindigkeit ist er wirklich mehr als gut dabei, dazu aber noch mehr. Für die jüngere Leserschaft gut verständlich und mitreißend. Dieses Buch zu lesen macht Spaß!


Spannung & Nervenkitzel
Jetzt etwas mehr zu der Handlungsgeschwindigkeit. Als sich Skul und Steph das erste Mal treffen und dann eben in die ganze Geschichte verwickelt werden, entscheidet sich Stephanie nach meinem Geschmack viel zu schnell auf den Seiten der Magie zu wandeln - ja klar, als hätte eine 12-jährige gleich so ein gutes Urteilsvermögen - so bisschen BUM und auf einmal kämpfen beide Seite an Seite gegen Serpine. *Kopf kratz*

Die schnell aufeinander folgenden Kampf- und Actionszenen wirken oft sehr gestellt und auf eine Art "gewollt, doch nicht gekonnt". Durch diese rasante Schnelligkeit der Handlung gehen auch einfach zu viele lohnenswerte Details verloren. Hier hätte der Autor sich definitiv zurücknehmen müssen und mehr in die Tiefe der Handlung, ihrer Personen und Beweggründe eingehen müssen.

Wirklich super Idee, aber an der Umsetzung hat es für mich leider viel zu sehr gemangelt. Dennoch hoffe ich, dass Landy im Laufe der Folgebände wachsen und erfahrener wird und somit auch besser auf seine Figuren und Handlungsstränge eingehen kann.



Abschlussworte

Als ich das Buch vor Jahren gelesen habe, war ich definitiv begeisterter zum Schluss. Ich glaub, ich bin einfach älter und anspruchsvoller geworden ^^ "Skulduggery Pleasant. Der Gentleman mit der Feuerhand" war kein schlechtes Buch, aber für mich war es auch nichts besonderes. Für die jüngere Leserschaft ein klasse Highlight, für die Älteren ein nettes Buch für zwischendurch. Daher gute durchschnittliche 3 Engelsflügel!

Cover des Buches Dancing Jax - Auftakt (ISBN: 9783839001349)

Bewertung zu "Dancing Jax - Auftakt" von Robin Jarvis

Dancing Jax - Auftakt
Buecherengelvor 11 Jahren
Grandiose Idee, spektakuläre Umsetzung!

Leseprobe
" Stöcke und Steine können Knochen und Beine brechen ... doch Worte können so viel mehr anrichten. Ich habe Wörter immer als Selbstverständlichkeit hingenommen. Tatsächlich wohnt ihnen eine gewaltige Macht inne. Richtig kombiniert können sie dir vor Lachen die Tränen in die Augen treiben oder dir den Schmerz eines Fremden verständlich machen. Und dann wieder genügt ein einziges Wort, um einen anderen Menschen zu verletzen. "


Inhalte
Einige Bücher sind schädlich, sogar gefährlich. Sie verdrehen einem den Kopf und geben den dunkelsten Seiten der menschlichen Seele Nahrung. Sie sollten verbannt oder vernichtet werden. Diese Geschichte handelt von solch einem Buch. Ich hoffe, es gibt noch genug von euch da draußen, die das hier lesen und mir glauben und sich zur Wehr setzen können bevor es zu spät ist. Ein altertümlich wirkendes und zunächst harmlos erscheinendes Buch taucht in einer englischen Kleinstadt auf und ergreift Besitz von seinen Lesern. Immer mehr Menschen werden von dem Buch befallen und zu willenlosen Charakteren der Geschichte. Der diabolische Plan des Autors scheint aufzugehen ...


Charkatere, Setting & Schreibstil
 Diesen Roman habe ich eigentlich nur wegen des schnieken Covers gekauft. Der Totenkopf mit der Narrenmütze verkörpert einfach super den Kern der Geschichte. Ansonsten ist es eher in einem schlichteren schwarz-rot gehalten, doch dass macht es zu einem besonderen Augenschmeichler im Buchregal. Ich bin jedenfalls von der Aufmache TOTAL begeistert!

Die Grundidee ist simple, wie ungewöhnlich zu gleich: Wenn man das Buch liest, dann wird man zu einem Charakter von dem Roman. Hier eben ein Gefolge des Hofstaats des Ismus. Als Leser lernt man viele verschiedene Charaktere kennen, die wichtigsten: Martin Baxter, ihm kann das Buch nichts anhaben - er ist quasi immun. Jezza bzw. der Ismus und sein Hofstaat. Shiela Doyle, die die Gefahr als Erste erkennt. Paul, der Sohn von Martin Baxter, der ebenfalls den Dämon im Buch sieht.

Der Autor wechselt in seinem Erzählstil zwischen den zwei Hauptseiten - Martin Baxter auf der einen und der Ismus auf der anderen -, und zwischen drin kommen Sequenzen aus dem Leben in Mooncaster. So bekommt man auch als Leser viele Eindrücke und kann sich besser in die Welt der Dancing Jacks hinein leben.

Der Schreibstil von Robin Jarvis ist grandios. Er verzaubert den Leser, wie das Buch die Leute in seinen Bann zieht. Die Mooncaster-Szenen sind sehr detailreich erzählt, sodass man einen genauen Einblick in das Leben des Hofes bekommt und auch mitleben will. Jarvis hat einen äußerst flexiblen Schreibstil - zu Anfang eher seicht und locker, doch je mehr 'Opfer' das Buch bekommt, desto aufgeladener wird der Erzählstil. Ich war zum Schluss einfach nur noch hingerissen.


Spannung & Nervenkitzel
Auf den ersten Seiten war ich etwas verwirrt, ich bin in eine Geschichte hineingeworfen worden von der ich keinerlei Anforderungen bekommen habe. Der Klappentext auf Buchrücken und Klappbroschüre ist recht einfach und wenig informativ gehalten. Klar so wird der Nervenkitzel angeregt, aber andererseits, durch den Klappentext hat man eine wage Vorstellung in welche Welt man da nun eintaucht. Dies ist hier komplett ausgefallen und ich wurde ins kalte Wasser geschmissen.

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Dieses Buch ist böse ...
Du solltest dich ihm nicht nähern.
Du solltest nicht darüber sprechen.
Was auch immer du tust, öffne es nicht!
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Diese vier Zeilen auf dem Buchrücken sagen dir recht wenig zum Inhalt, aber sie machen die unheimlich neugierig, denn ... Alles was böse oder sogar verboten ist macht die Menschen neugierig und verleitet sie dazu dieses Verbot zu brechen. Und Leute, es lohnt sich!

Am Anfang sind viele Fragezeichen in meinem Kopf gewesen, doch je weiter die Handlung fortschritt, desto mehr Auflösungen gab es und man hatte nach kurzer Zeit eine grobe Richtung, wohin das Buch dich entführen wird. Doch sei nicht zu sicher der Autorin hat immer Stolperfallen und Sackgassen eingebaut und keiner ist sicher. Wirklich keiner - keine geliebte Hauptfigur oder sympathische Nebenfiguren. Es kann jeden treffen - zu jeder Zeit an jedem Ort.

Auf den letzten Seiten gibt es einen spektakulären ShowDown, der einen die Luft anhalten lässt und dich mit einem fiesen Cliffhanger einfach stehen lässt. Robin Jarvis heizt die Stimmung bis zum Letzten auf und dann ... dann aus - mein Gedanke: "NEIN! Wo ist der nächste Buchhandel?!"


Abschlussworte
Ganz großes Kopfkino. Mit Robin Jarvis und "Dancing Jax: Auftakt" hat ein neue Trilogieauftakt den Weg in mein Buchregal gefunden und es bekommt einen ganz besonderen Platz. In das Cover verliebt, den Inhalt verschlungen. Dieser Roman ist ein absoluter Pagturner und für alle, die Fantasy-Krimi-Abenteuer, spreche ich eine klare Leseempfehlung aus, oder besser: Lest es nicht, ihr werdet sonst süchtig!

Cover des Buches The Rogue Hunter (ISBN: 9780575110779)

Bewertung zu "The Rogue Hunter" von Lynsay Sands

The Rogue Hunter
Buecherengelvor 11 Jahren
[Rezension] "Im siebten Himmel mit einem Vampir"

//Leseprobe//
" Warme Sonnenluft strich über Tanyas Haut, als sie in die Nacht hinaustrat. Zwar war es kühler als zuvor an diesem Tag, aber immer noch heiß im Vergleich zum Coffeeshop mit seiner Klimaanlage. Sie atmete die feuchte Luft ein, als sie losging und ihren Blick über den so gut wie leeren Parkplatz schweifen ließ. "


//Inhalte//
Samantha Willan ist Rechtsanwältin und liebt ihren Job über alles. Dennoch ist sie froh, sich im Cottage ihrer Familie einmal eine kleine Auszeit zu gönnen. Nachdem sie gerade erst eine schmerzhafte Trennung hinter sich hat, steht ihr eigentlich nicht der Sinn danach, einen neuen Mann kennenzulernen. Doch als sie die Bekanntschaft ihres gut aussehenden Nachbarn Garrett macht, gerät ihr Entschluss ins Wanken. Was Samantha nicht weiß: Garrett ist ein Vampirjäger. Er sucht nach einem abtrünnigen Vampir, der Menschen angefallen haben soll. Auch Garrett fühlt sich von der hübschen Samantha angezogen. Aber ist er nach achthundert Jahren als Junggeselle bereit für eine ernste Beziehung?


//Charaktere, Setting & Schreibstil//
Ich habe jetzt erst gemerkt, dass ich noch nie einen Roman von Lyndsay Sands rezensiert habe, jedenfalls nicht für meinen Blog, obwohl ich alle Teil bist zum 1o. Band daheim im Regal stehen habe. Dann ist das jetzt eine kleine Premiere für den Bücherengel-Blog. ♥

Mittlerweile sind wir schon fest in die Argenau-Familie eingeführt und kennen die Familienstrukturen. Immer wieder durften wir miterleben, wie die verschiedenen Familienmitglieder 'unter die Haupe' gebracht worden sind - auf witzige und herzerwäremende Art und Weise.

Mit Garrett Mortimer - nur Mortimer genannt - wagen wir uns etwa weiter aus den Familienbanden heraus, aber dennoch ist er ein ArgenauVampir. Mortimer ist ein Vampirjäger und über 8oo Jahre alt, da ist es verständlich, dass er im Frauen umwerben der heutigen Zeit etwas hinterher hinkt. Lyndsay Sands hat hier einen wirklich sympathischen Charakter geschaffen, der mit seiner leicht unbeholfenen Art bezüglich Frauen, aber auch seinem starken Beschützerinstinkt den Leser tief ins Herz trifft. Samantha Willan ist durch und durch Rechtsanwältin - pragmatisch, zielstrebig, aber auch tollpatschig. Sam ist am Anfang eher reservierter, blüht dann im Abenteuer mit Mortimer regelrecht auf. Mit viel Köpfchen und Charme bereichert sie die Handlung - einfach zum Gernhaben! Die meisten der Nebencharaktere, kennen wir ja bereits aus vorhergehenden Büchern, daher finde ich es nicht schlimm, dass die Autorin ihr Hauptaugenmerk auf die Liebe zwischen Sam & Mortimer legt.

Den Schreibstil der Autorin liebe ich einfach. Er ist leicht zu lesen und dennoch mitreißend. Er verleiht einem so ein 'Mit-Picknickkorb-auf-der-Wiese-hocken-und-lesen'-Gefühl - einfach so schön sommerlich. Könnte auch daran liegen, dass der Roman auch in dieser Jahreszeit spielt - ich will auch Sommer! Auch die einfach genialen Vergleiche zwischen Sam und '"Olivia Öl" haben mich des öfters zum Lachen gebracht - ich glaub meine Mitmenschen haben sich Sorgen um meine geistige Gesundheit gemacht ^^


//Spannung & Nervenkitzel//
Naja, nach dem 1o. Band weiß man als regelmäßiger Leser eigentlich, dass der Name Lynsay Sands für ein Happy Ending steht. Neben der Liebesgeschichte als Haupthandlung gibt es einen kleinen Nebengeschichtsstrang, der einfach die gewisse Spannung in den Liebesroman hineinbringt - reine Liebesromane finde ich meist viel zu vorhersehbar.

Klar hatte ich ab der ersten Seite die Happy-End-Vermutung, doch in einigen Augenblicken hat Sands eine komplette Kehrtwendung hingelegt und als Leser denkt man sich einfach nur: "Hä? Nein, nein, nein - nicht so! Was machen die da nur??" Dennoch habe ich bei diese Roman leider vergebens auf den gewissen Pepp gehofft. Schade!


//Abschlussworte//
Nicht mein absoluter Lieblingsroman von Lynsay Sands, aber der Lesespaß war dennoch groß. Eine nette Fortsetzung der Argenau-Reihe, die mit ihren Vorgängern nicht ganz mithalten konnte, aber der ich trotzdem für alle Fans eine Leseempfehlung ausspreche. Sympathische Helden + ein Happy End - eine schöne Lektüre für Zwischendurch zum Lesen.

Cover des Buches Ti amo sagt man nicht (ISBN: 9783649605867)

Bewertung zu "Ti amo sagt man nicht" von Eva Lukas

Ti amo sagt man nicht
Buecherengelvor 11 Jahren
Sommerfeeling pur!

 Leseprobe
" Es ist zum Verrücktwerden! Seit einer Stunde sitze ich nun schon vor meinem Laptop, und das Word-Dokument, das ich geöffnet hate, ist immer noch fast leer. Da steht nur: Schüleraustausch Italien. Erfahrungsbericht. Julia Denk. Klasse 10b. "


Inhalte
Ein dreißigseitiger Erfahrungsbericht über ihr Jahr als Austauschschülerin in Italien war die Bedingung der Schuldirektorin für Julias erneuten Auslandsaufenthalt und die Versetzung in die elfte Klasse. Es sind neunzehn zunächst aufgezwungene Fragen, die Julia nach und nach einen umfassenden und fesselnden Bericht ihres letzten Jahres entlocken. Alles fängt an ihrem fünfzehnten Geburtstag und mit der Idee ihrer Mutter an, Julia für ein Jahr nach Italien zu schicken ...


Charkatere, Setting & Schreibstil
Gleich zu Beginn: Dies ist einer meiner Lieblingsbücher! Es beinhaltet die Turbulenzen um die erste Liebe, Freundschaft und das Erwachsenwerden.

Die zwei Hauptfiguren, Julia und Marco, sind von der Persönlichkeit eher unterschiedlicher Natur - er, ein offenherziger, lebensfroher Italiener; sie, ein intelligentes, eher ruhigeres Mädchen. Dennoch merkt der Leser nach einigen Seiten, dass beide auf einer Wellenlänge harmonieren und sich näher kommen. Julia kam mir von Anfang an sehr sympathisch vor und ich konnte mich mit ihr gut identifizieren, da ich ja auch in ihrem Alter bin. Marco war eher der typische Sunnyboy und italienischer Macho, was bei mir eher eine Abneigung hervorrief, doch mit der Zeit lernt man eine andere Seite von ihm kennen. Im Sinne von: Harte Schale, weicher Kern. Die Autorin hat ihre Charaktere wirklich sehr liebevoll ausgebaut und sich einer realistischen Darstellung ihrer Gefühle & Gedanken gehalten.

Am Anfang jeden Kapitels werden Fragen an den Leser bzw. Julia von ihrer Lehrerin gestellt, da sie ja die Aufgabe hat einen Aufsatz zu schreiben. Die Antwort von Julia ist somit eigentlich eine kleine Kernaussage für das folgende Kapitel und danach beginnt die Erzählung :

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Frage 3: Beschreibe die erste Begegnung mit deiner Gastfamilie! Was für einen Eindruck hat dein/e Austauschpartner/in auf dich gemacht?
Kleiner Hinweis, Frau Sauer: "Beschreibe...!", ist keine Frage, sondern ein Befehl. Aber das nur am Rande... Sie wollen also wissen, wie die erste Begegnung mit Marco Dalla Massara war? Nicht wie so wie erwartet, so viel kann ich schon mal verraten.
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Eine wirklich klasse Idee und auch so fande ich den Schreibstil der Autorin ansprechend. Sehr jugendgerecht, verständlich und auch fesselnd. Meist habe ich kurz vor dem Schlafengehen gelesen, aber nach einem beendeten Kapitel, war da nur der Gedanke: "Och nö, ich lese noch mal ein Kapitel. Möchte wissen, wie es weitergeht." Kurz: Ein Buch das leicht von der Hand geht und einen gewissen Sucht-Faktor hat.

Dass der Roman in Italien spielt, hat für mich nochmal einen gewissen Charme ausgemacht. Ich war mit meiner Familie schon öfters in Italien, daher konnte mir die Atmosphäre dort gut wieder ins Gedächtnis rufen und mit dem Buch verbinden. Die Autorin hat mit ihren Beschreibungen gut den Flair dieses Landes einfangen können.

Auch das Cover sollte nicht unerwähnt bleiben. Ich habe das Buch im Thalia gekauft - ganz ungewollt. Ich bin eigentlich rein, um mir Schultrainer zu kaufen, doch "Ti Amo sagt man nicht" ist mir so ins Auge gesprungen, dass ich einfach keinen Bogen drum herum machen konnte. In die Hand genommen, Klappentext gelesen, gekauft, gelesen und geliebt. Ein klarer und definitiv gelungener Spontankauf!


Spannung & Nervenkitzel
Was kann man bei einem Jugedliebesroman an Spannung erwarten? Naja, wenn ich ehrlich auf diese Frage antworte,dann geht es hier eher gegen Null. Aber bei einem Liebesroman für Mädchen ab 12 Jahren nicht groß verwunderlich und großartig hat es mich auch nicht gestört.

"Ti Amo sagt man nicht" hat wie viele Liebesromane vor ihm die typvollen klischeehaften Wendungen. Dennoch hat die Autorin den richtigen Dreh heraus und ein gewisser Grad an Nervenkitzel bleibt erhalten. Obwohl das Ende für mich sehr vorhersehbar war, hatte ich während der Geschichte nie die Gewissheit, ob es jetzt zwischen Julia und Marco wirklich was wird oder nicht.


Abschlussworte

Ich kann es schon gar nicht mehr an meinen Händen abzählen wie oft ich diese Buch schon gelesen habe, aber bis jetzt habe ich noch nicht die Nase davon voll bekommen. Es ist ein jugendgerechter Liebesroman mit einem pfiffigen Schreibstil, der den Leser glatt selbst in Austausch-/Ferienstimmung bringt. Für Mädls ab 12 Jahren (bin selbst 15 Jahre ^^) eine absolute Leseempfehlung!


>> Zum Original <<

Cover des Buches Legend (Band 1) - Fallender Himmel (ISBN: 9783785573945)

Bewertung zu "Legend (Band 1) - Fallender Himmel" von Marie Lu

Legend (Band 1) - Fallender Himmel
Buecherengelvor 11 Jahren
Pageturner, Fesselungskünstler und grandioses Debüt!

Leseprobe

 " Meine Mutter glaubt, dass ich tot bin. Wie man sieht, bin ich nicht tot, aber es ist sicherer, sie in dem Glauben zu lassen. Mindestens einmal pro Monat sehe ich mein Fahndungsfoto auf einem der JumboTrons, die über die ganze Innenstadt von Los Angeles erteilt sind. "


Charkatere, Setting & Schreibstil

Ich glaube, dass ich einer der Letzten bin, die dieses geniale Buch endlich lesen *schäm* - naja verschlungen passt eher. Viele viele 5-Sterne-Rezensionen haben mich wie ein Flitzebogen neugierig werden lassen und ich wurde nicht enttäuscht.

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                                      Der Junge, der im Licht wandelt

&

Das Mädchen, das das Glas zerschmettert

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Die Handlung ist generell in zwei Teile gegliedert (siehe oberes Zitat) und wird abwechselnd aus Day's und June's Sicht erzählt - jeweils 1. Person. Ich liebe den 1.Person-Erzählstil, da fühlt man sich dem Roman gleich viel näher. Marie Lu's Schreibstil ist, kurz gefasst, grandios. Detailreich, aber nicht ausschweifend; Handlungsstränge wohldurchdacht und strukturiert; und immer die gewisse Würze dabei. Meiner Meinung nach waren die 364 Seiten definitiv zu wenig 'Marie Lu'.

Mit Day und June hat die Autorin ein klasse Gespann geschaffen. Aus komplett unterschiedlichen Gesellschaftskasten, aber beide bestechen durch Mut, Schlagfertigkeit und unermüdlichem Gerechtigkeitssinn. Nach und nach werden wir mit Hintergrundwissen zu den Hauptprotagonisten gefüttert und es entstehen zwei überzeugende, lebensnahe Charaktere. Die geschichte-umspannenden Nebencharaktere sind ebenfalls punktgenau gewählt und ergänzen bzw. unterstützen wunderbar den Verlauf.

Fesselnder Schreibstil, sympathische Haupt- und Nebenfiguren, was fehlt da jetzt noch? - Genau ein mitreißendes Setting. Diese Dystopie hat sehr ähnliche “Grundregeln” wie schon andere bekannte (z.B. Panem-Trilogie). "Legend" ist ein Spinnennetz aus politischem Intrigen und Grausamkeiten, das vor einer gut konstruierten Kulisse eines neuartigen Systems spielt. Mit diesen Schauplätzen wird dieses Kopfkino zu einem einmaligen Erlebnis.

Ein kleiner Zusatz zum Cover: Die Buchgestaltung hier ist schlicht, aber ergreifend. Weiß mit Gold/Lila. Der goldene bzw. lilane Schriftzug wirkt erhaben und verleiht dem Buch eine gewisse Einzigartigkeit. Der weiße Hintergrund ist nun leider weiß und somit sehr anfällig für Schmutz - vor allem, wenn man das Buch in der geliebten Handtasche herumträgt (man weiß ja nicht, was so alles in unseren Handtaschen rumfliegt ^^), aber dennoch ist es ein wahrer Eyecatcher im Buchregal.


Spannung & Nervenkitzel

Zunächst wird der Leser in den Alltag von Day und June hineingeworfen, etwas orientierungslos und ungeplant, aber nach ein paar wenigen Seiten ist das Wichtigste geklärt und man geht in der Geschichte auf.

Die Handlung kommt mit Metias' Mord (June's großer Bruder) ins Rollen, denn nun beginnt June Day zu jagen, denn es scheint alles darauf zu schließen, dass er der Mörder ist. Der Triumph, als June endlich den anscheinenden Mörder aufgespürt und sich sogar mit im angefreundet hat, hält nicht lange an. Je länger sie mit ihm auf der Straße lebt, desto mehr erfährt sie Fakten, die die wohl errichtete Fassade der Republik zusammenbrechen lässt.

Gemeinsam fiebert man mit und ist immer wieder selbst über verschwiegene Details der Republik gegenüber dem Volk überrascht. Nie ist man wirklich auf die abwechslungsreiche und vor allem kurvenreiche Handlung vorbereitet oder ahnt es voraus. Der schlussendliche ShowDown ist fulminant geschrieben, es raubt einem schlichtweg den Atem.

Ich kann es leider gar nicht so genau beschreiben, wie ich das Buch erlebt habe, mir fehlen einfach die passenden Worte, aber dieses Buch ist einfach 'legend'.


Abschlussworte

Pageturner, Fesselungskünstler und grandioses Debüt. Das sind nur wenige Eigenschaften dieses Buches. Marie Lu hat einen Auftakt zu einer Dystopie-Trilogie geschaffen, die Lust auf mehr macht und eine Frage aufwirft: Wie soll man diesen Roman nur toppen? Wenn Band 2 und 3 genauso gut werden, wenn nicht sogar besser, dann ... Ich lasse das einfach mal im Raum stehen und vergebe mit Engelschören singend 5 goldene Engelsflügel!

Cover des Buches Der kleine Hobbit (ISBN: 9783423214124)

Bewertung zu "Der kleine Hobbit" von J. R. R. Tolkien

Der kleine Hobbit
Buecherengelvor 11 Jahren
Für Jung und Alt!

Charaktere, Setting & Schreibstil

Book meets Movie. Das Buch erschien bereits 1937, die Verfilmung des ersten Teils am 12. Dezember 2o12. Das Buch wurde in eine Filmtrilogie geteilt - 1. Der Hobbit - Eine unerwartete Reise; 2. Der Hobbit - Smaugs Einöde; 3. Der Hobbit - Hin und zurück. Da ich das Buch erst nach dem Film gelesen habe, was im Grunde nicht so günstig ist, habe ich in Gedanken immer Vergleiche zwischen den beiden gezogen und mir sind auch viele Veränderungen aufgefallen. Auch ist es kein Problem in puncto Verständlichkeit, wenn man die "Herr der Ringe"-Trilogie nicht gelesen hat - Paradebeispiel: ich - denn Anspielungen auf frühere und spätere Ereignisse in Mittelerde sind dünn gesäht.

Zunächst lernen wir den Hobbit Bilbo Beutlin kennen und das recht genau, wie er wohnt, wer seine Eltern sind, was sein Leben ausmacht. Mir ist er gleich wie ein großer-kleiner (Hobbits sind ja nicht wirklich groß ^^) gemütlicher Bär vorgekommen: sympathisch, etwas grummelig und äußerst bedacht sein Leben nicht zu großen Veränderungen zu unterwerfen. Genau deshalb ist er ein Charakter, den man einfach mögen muss.

Gandalf und die Zwergenbande sind einfach Gandalf und die Zwergenbande. Über jeden einzelnen erfährt man doch recht wenig, aber dennoch sind sie weder oberflächlich noch aufgesetzt gehalten. Als Leser ist man gerne ein Teil dieser Crew, erlebt mit ihnen spannende, nervenaufreibende Abenteuer und fühlt sich ihnen in einer Weise verbunden - unbeschreiblich.

Die Reise zum Einsamen Berg führt uns in verschiedene Teile von Mittelerde, das Auenland, in den Abgrund der Orks, über das Nebelgebirge und durch den Nachtwald. Jedes ist einzigartig und mit einem Detailreichtum beschrieben, als würde man mitten drin sitzen. Kopfkino der extra Klasse!

 Der Schreibstil von Tolkien ist im Gegensatz zu einigen anderen Autoren sehr gewöhnungsbedürftig. Er schreibt dem Leser sehr zugewand, aber dann wieder im krassen Gegensatz auf eine sehr kindliche Art und Weise. Hier merkt man die große Bandbreite seiner schreiberischen Verwandlungskünste. Tolkiens Schreibstil ist berauschend und reist den Leser in einen Strudel von Elben, Zwerge und einer unerwarteten Reise.

Spannung & Nervenkitzel

Da ich einen direkten Vergleich zwischen Buch und Film habe - jedenfalls für das erste Drittel, konnte ich recht gut den Eigenlauf der Geschichte einschätzen. Die 'Einleitung' ist gut gewählt, denn so wird der Leser nicht ins kalte Wasser geworfen, sondern passend in Tolkiens Welt eingeführt. Demnach kann sich der Miterlebende schon zu Anfang selbst Gedankennetze spinnen, wie wohl die Geschichte weiterverläuft.

So an sich war die Geschwindigkeit der Handlungsstränge angemessen und nachvollziehbar. Der Autor hat sich nicht mit Belanglosigkeiten aufgehalten, aber ist auch nicht wichtige Kleinigkeiten übergangen. Dennoch hatte ich zum Schluss hin den leisen Verdacht, dass Tolkien entweder die Luft ausgegangen ist oder er einfach zum Ende kommen wollte. Aus diesem Grund ist wahrscheinlich auch der Kampf mit Smaug recht mickrig ausgefallen.

Dennoch war ich dann ein wenig überrascht, als auf den letzten Seiten dann noch ein Krieg abgehandelt worden ist. Auf einer Seite verständlich, auf der anderen Seite hätte man das Ende auch anders gestalten können, als verbissen noch einen letzten ShowDown erzwingen zu müssen.

Abschlussworte

Für das, dass ich den Roman erst nach dem Film gelesen habe und der Schluss eher "Die-Luft-War-Raus"-mäßig war, bin ich echt begeistert. Tolkien hat einen gewöhnungsbedürftigen, aber umso fantastischeren Schreibstil. Ein Roman für Jung und Alt, der in ein gigantisches Fantasiereich entführt.

Über mich

Lieblingsgenres

Krimis und Thriller, Jugendbücher, Fantasy, Literatur, Unterhaltung

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