Als großer Fan von Sachbilderbüchern über die Tiefen des Meeres und dessen Bewohner war ich bereits vom Cover dieses Bilderbuchs begeistert und sehr neugierig auf das Buch. Dieses ist in fünf Kapitel unterteilt, in denen wir unter anderem ein Waljunges und seine Mutter begleiten, etwas über die Entwicklung der Wale vom Land- zum Meerestier sowie über ihre Gefährdung durch die Menschen in der Vergangenheit und Gegenwart erfahren und interessante Fakten über Blauwale kennenlernen. Obwohl dieses Sachbilderbuch viele Informationen erhält, ist es kein 'gewöhnliches' Sachbilderbuch, wie ich sie sonst kenne. So ist es vielmehr wie eine Geschichte aufgebaut und erzählt und wirkt eher wie eine Dokumentation im Fernsehen als ein Sachbilderbuch, in dem auf jeder Doppelseite ein anderes Thema (meist stichpunktartig) behandelt wird. Dies finde ich sehr erfrischend, zumal der Text kindgerecht geschrieben ist und gleichzeitig spannende Passagen enthält (etwa, als das Waljunge plötzlich gefangen ist). Das wohl Beeindruckendste an diesem Sachbilderbuch sind aber die Illustrationen, die so beeindruckend und wunderschön sind, dass ich mich an ihnen nicht sattsehen kann. Trotz der dominierenden Rolle des Farbtons 'Blau' (allerdings in unterschiedlichen Schattierungen) wirken die Bilder nie eintönig oder langweilig, sondern haben immer Details oder Farbakzente, die das Betrachten noch ansprechender machen. Für mich eines der schönsten Sachbilderbücher über die Meereswelt und Wale, das ich sowohl als Vorlesebuch (zum Beispiel als Gute-Nacht-Geschichte für kleine Forscher*innen) als auch zum Selberlesen in der Grundschule empfehlen kann.
Buecherglitzer93
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Bewertung zu "Emmi & Einschwein 4. Kein Weihnachten ohne Puddingschuhe!" von Anna Böhm
Inhalt:
Einschwein ist ganz aufgeregt, denn bald schon feiert es sein erstes Weihnachtsfest. Auch Emmi und die Familie Brix sind ganz gespannt, wie das erste gemeinsame Weihnachten mit Einschwein sein wird und möchten, dass es etwas ganz Besonderes wird. Doch dann bekommen Emmi und Einschwein plötzlich Post von Wuschel, dem Wichtel, der für die Wunschzettel zuständig ist... Und der ist von ihren Weihnachtswünschen nicht begeistert und schlägt ihnen ganz praktische Wünsche vor. Und dann erfahren die beiden, dass sie nicht die Einzigen mit so einem Brief sind. Also begeben sie sich auf die Suche nach Wuschel und nach einigen Umwegen und falschen Gerüchten finden sie ihn dann - oder vielmehr den Übeltäter, der für die Briefe zuständig ist. Ob sie ihn stoppen und Weihnachten retten können?
Meine Meinung:
Ich bin ja ein großer Fan von Emmi und Einschwein und ich liebe Weihnachten. Daher war ich sehr gespannt auf diesen Teil der Reihe. Das Cover konnte mich schonmal nicht enttäuschen, es ist wirklich wunderbar weihnachtlich. Das Buch führt gut in die Geschichte und auch die Hintergründe ein, sodass das Buch auch unabhängig von den anderen Teilen gelesen werden könnte. Ich habe nur den ersten Teil gelesen und habe keine Probleme, in die Geschichte hereinzufinden. Es geht auch gleich ganz weihnachtlich los, mit Wunschzetteln und Plätzchen. Als dann jedoch Antworten auf die Wunschzettel verschickt werden, wird es direkt spannend und man möchte wissen, was los ist. Hier kann man sich gut in die Kinder und Einschwein hineinversetzen, denn wer möchte schon gerne solche Briefe mit alternativen Wunschvorschlägen bekommen? Da wäre ich auch nicht begeistert. Gut, dass Emmi und Einschwein so ein tolles Team sind und sich auf die Suche nach Wuschel begeben. Dabei kommen sie nicht nur an die unterschiedlichsten weihnachtlichen Orte, sondern treffen auch so einige interessante Fabelwesen. Und auch Einschwein stiftet wieder so einiges Chaos, aber mit seiner typischen liebenswürdigen Art - so kann ihm einfach keiner böse sein. Das Buch hat einen prima Spannungsbogen und einige überraschende Wendungen parat. Die Geschichte ist wunderbar locker und kindgerecht erzählt, Weihnachtsstimmung wird trotz der 'Gefahr', in der sich Weihnachten befindet, aufrechterhalten. Ein wirklich gelungener Weihnachtsroman, der wunderbar in der Adventszeit vor- oder selbergelesen werden kann.
Bewertung zu "Kleiner Wolf in weiter Welt" von Rachel Bright
Der kleine Wolf möchte am liebsten schon groß, selbstständig und stark sein. Er ist sehr von sich und seinen Fähigkeiten überzeugt, auch wenn er im Rudel oft an seine Grenzen stößt. Als er auf der Suche nach einem neuen Zuhause das Wolfsrudel verliert, ist es mit seiner Selbstsicherheit aber schnell vorbei – denn in der kalten Wildnis lauern für einen kleinen Wolf einige Gefahren. Zum Glück helfen ihm andere Tiere bei der Suche nach seinem Rudel. Und dabei merkt der kleine Wolf, dass es vielleicht manchmal gar nicht so schlimm ist, noch nicht alles selber zu können – wenn man Freunde hat, die einem zur Seite stehen.
Ich habe bereits die ersten drei Bilderbücher von Rachel Bright und Jim Field geliebt: Der Löwe in dir; Trau dich, Koala und Die Streithörnchen. Nun ist das vierte gemeinsame Bilderbuch der beiden erschienen. Das Cover ist dieses Mal relativ zurückhaltend, vorwiegend in Weiß gehalten, um die Schneelandschaft, in der die Geschichte spielt, zu veranschaulichen. Auch wird auf dem Cover wieder ein Einblick in die wunderbaren Illustrationen von Jim Field gegeben: so sieht man einen kleinen, sehr niedlichen Wolf mit großen, hellblauen Augen.
Die Geschichte beinhaltet einige abenteuerliche Elemente, was die kindlichen Zuhörer sicherlich stark anspricht. Es beginnt mit der Reise, die das Wolfsrudel auf sich nehmen muss, um ein neues Zuhause zu finden. Der Weg ist beschwerlich, da es Schneestürme gibt und der Schnee sehr hoch ist. So kommt es, wie es kommen muss: Der kleine Wolf ist plötzlich auf sich allein gestellt. Und das ist gar nicht mal so ungefährlich. Schon bald gerät er in Lebensgefahr und der Leser muss richtig mitfiebern. Dies wird noch durch Cliffhanger auf einzelnen Seiten verstärkt.
Thematisch geht es zum einen um Selbstüberschätzung, was in einem gewissen Alter auch bei Kindern durchaus normal ist. So geht es auch dem kleinen Wolf, der denkt, dass er am lautesten heult, am mutigsten und am stärksten ist. Dabei wird er vom Wolfsrudel, aber auch durch sein Abenteuer, wieder auf den Boden zurückgeholt. Hier wird allerdings weitestgehend auf den pädagogischen Zeigefinger verzichtet – es wird einfach eine Situation geschildert, wie sie vielleicht auch Kinder schon einmal erlebt haben.
Außerdem geht es um die Themen Freundschaft, Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft. Hier sind insbesondere die anderen Tiere Vorbilder. Die Tiere sind für die Gegend, in der die Geschichte spielt, typisch. Die meisten Kinder werden aber viele der Tiere vermutlich noch nicht kennen, etwa den Narwal, den Eisfuchs und den Wollbär. Hier lernen die Kinder durch die Geschichte auch andere Arten kennen, die in arktischen Gegenden leben. Viel wichtiger ist aber die Botschaft, die durch die Tiere vermittelt wird: Man soll denen, die in Not sind, helfen.
Sprachlich ist die Geschichte wieder komplett in Reimform gehalten. An sich finde ich die Übersetzung von Pia Jüngert wirklich sehr gelungen, insbesondere wenn man berücksichtigt, dass auch der Originaltext in Reimform ist. Es hinzubekommen, den Text so zu übersetzen, dass er sich wieder reimt und dabei nicht die Hauptaussagen der Geschichte zu ändern, ist wirklich beeindruckend. Vereinzelt leidet darunter allerdings die Satzstellung, was aber nur beim ersten Vorlesen störend sein kann – danach gewöhnt man sich daran. Der Text ist sehr poetisch und hat beim Vorlesen einen wunderbaren Klang – eine wirklich wertvolle Erfahrung für Kinder. Dies wird noch durch die große Hervorhebung einzelner Wörter und durch Lautmalereien unterstützt, wodurch der Vorleser weiß, welche Stellen besonders betont werden können.
Einziges Manko ist, dass sich auf einer Seite ein Rechtschreibfehler findet, was bei so wenig Text eigentlich nicht sein sollte.
Die Illustrationen von Jim Field sind wieder einmal absolut atemberaubend. Sie sind sehr detailreich, richtig niedlich und variationsreich. Landschaften werden wunderbar dargestellt und entführen einen an einen anderen Ort. Die Bilder gehen weit über den Text hinaus, widersprechen ihm vereinzelt sogar und sind immer wieder für Überraschungen gut. Es gibt oft doppelseitige Szenen, aber auch mehrere kleinere Bilder auf einer Doppelseite, um die Abfolge von unterschiedlichen Handlungen und Ereignissen zu veranschaulichen.
Farblich variieren die Illustrationen zwischen sehr hell (vorwiegend Weiß) und relativ dunkel (schwarze Nacht). Dennoch werden auch oft einige farbige Akzente gesetzt, etwa durch warme Sonnenuntergänge. Der Text ist auf den hellen Seiten sehr gut leserlich. Auf den dunklen Seiten ist der Text in einem dunkleren Violett gehalten und sticht dadurch gegenüber dem Hintergrund nicht so klar hervor. Hier wird das Vorlesen – gerade wenn es dunkler ist – etwas erschwert.
Insgesamt wieder ein sehr gelungenes Bilderbuch von Rachel Bright und Jim Field, das von der hervorragenden Kombination aus Bild und Text lebt und Kindern auf einfühlsame Weise zeigt, wie wichtig Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt sind. Außerdem wird hier der Wolf als Protagonist weitestgehend unvoreingenommen akzeptiert, ohne dass ihm das übliche Cliché des Bösewichts anhaftet. Trotz der kleinen Kritik sehr zu empfehlen (5 Sterne).
Fühlinchen ist ein ganz außergewöhnliches Schaf. Und in seiner Herde ist es einzigartig. Denn: Die Fellfarbe von Fühlinchen passt sich an seine Gefühlslage und Stimmung an. Während die anderen Linchens in der Herde immer gleich aussehen und man ihnen ihre Freude, Wut oder Trauer gar nicht ansieht, wechselt die Farbe von Fühlinchens Fell von rot nach blau bis hin zu grün. Deswegen fühlt Fühlinchen sich einsam und begibt sich auf eine große Reise, um ein anderes Fühlinchen zu finden. Es trifft viele unterschiedliche Tiere mit vielen unterschiedlichen Stimmungen und Gefühlen. Aber wird Fühlinchen auch ein Tier treffen, das so ist wie es?
Auf den ersten Blick wirkt das Bilderbuch wie ein typisches Gute-Nacht-Buch für kleine Kinder. Der Hintergrund ist in einem dunklen Blau-Grün, umgeben von Pflanzen in matten Farben, einem Halbmond und Sternen. In der Mitte steht ein niedliches weißes Schaf – ein typischer Protagonist in einer Gute-Nacht-Geschichte. Der Titel verrät auch nicht allzu viel – Fühlinchen – und lässt offen, worum es genau geht.
Die Geschichte ist aber eben keine typische Gute-Nacht-Geschichte, auch wenn sie natürlich vor dem Schlafengehen vorgelesen werden kann. Es geht um das Schaf Fühlinchen – die Schafe werden in diesem Buch Linchen genannt -, das in einer Herde lebt. Dort fällt es auf wie ein bunter Vogel, denn sein Fell wechselt je nach Stimmung die Farbe. Was für eine tolle Idee! Ich musste gleich an die Gefühlsringe von früher denken, die angeblich bei unterschiedlichen Gefühlslagen eine bestimmte Farbe angenommen haben.
Für Fühlinchen ist dieser Umstand aber leider nicht so toll, denn es kommt nicht damit klar, dass es anders ist und mit diesem Anderssein allein ist. Ich denke, hier können sich einige Kinder gut mit Fühlinchen identifizieren. Denn auch wir Menschen können unsere Gefühle nicht immer verstecken und auf unterschiedliche Art und Weise zeigen. Wenn mir etwas unangenehm oder peinlich ist, werde ich sehr schnell rot. Und das wiederum ist mir so unangenehm, dass ich noch röter werde – ein Teufelskreis. Wenn man traurig ist, kann es schonmal vorkommen, dass man weint. Bei einigen Leuten können Gefühle auch körperliche Symptome wie Bauch- oder Kopfschmerzen haben. Und wieder andere Menschen sind wie die anderen Linchen – und lassen sich ihre Gefühle gar nicht anmerken.
Auf der Suche nach einem Seelenverwandten trifft Fühlinchen viele Tiere, die exotischer nicht sein könnten: ein Stachelschwein, ein Erdmännchen, ein Flamingo und Faultiere. Auch diese Tiere haben vereinzelt eine eher ungewöhnliche Farbe, je nach dem Gefühl oder der Stimmung, für die sie stehen. Fühlinchen ist auf den Bildern jeweils in der gleichen Farbe wie das Tier bzw. die Tiere, die es gerade getroffen hat, abgebildet. Außerdem wird das Adjektiv für das Gefühl bzw. die Stimmung ebenfalls in der jeweiligen Farbe dargestellt. Schade finde ich, dass dies nicht bereits am Anfang des Buches so gehandhabt wurde, etwa mit den Gefühlen Trauer oder Stolz – denn auch hierfür gibt es eine spezielle Farbe, die auf den Bildern durch Fühlinchen veranschaulicht wird.
Leider gibt es auch ein paar klitzekleine Kritikpunkte. Zum Einen finde ich, dass auf den Bildern nicht wirklich ersichtlich ist, um welches Gefühl es sich denn nun handelt. Und gerade bei Kindern, die die Gefühle noch nicht benennen können oder die Wörter für die Gefühle nicht kennen und zuordnen können, kann es daher schwierig sein, zu verstehen, um welche Gefühle es jeweils geht. Bei den Farben, die die Gefühle darstellen sollen, handelt es sich meist um die üblichen Farben, die mit den jeweiligen Gefühlen oder Stimmungen assoziiert werden – etwa Violett für Müdigkeit, Gelb für Freude und Orange für Neugierde. Allerdings gibt es auch einige Farben, die nicht zu den bekannten Gefühlsfarben gehören – was ich allerdings nicht als wirklich schlimm empfinde.
Außerdem finde ich die Pointe schwierig. Die Tiere werden alle nur mit jeweils einem Gefühl dargestellt, aber am Ende ist die Moral, dass jeder mal das eine und mal das andere fühlt. Das hat sich aus der Geschichte für mich jetzt nicht so ergeben – denn hier fühlt nur Fühlinchen mal das eine und mal das andere – die anderen Tiere scheinen im Laufe der Geschichte immer das gleiche Gefühl oder die gleiche Stimmung beizubehalten.
Insgesamt finde ich dieses Bilderbuch und die Geschichte wirklich empfehlenswert. Die Idee ist neu und für die Kinder gibt es neben den Gefühlen auch noch einiges anderes zu entdecken, insbesondere die unterschiedlichen Tierarten. Auch die Illustrationen finde ich wirklich niedlich und ansprechend. Daher bekommt das Buch trotz der kleinen Kritik 5 Sterne.
Bewertung zu "Der Schatz des Kapitäns - Leserabe 1. Klasse - Erstlesebuch für Kinder ab 6 Jahren" von Anja Kiel
Inhalt: Eines Nachts hört Niklas im Museum seiner Tante ein Geräusch. Mutig wie er ist, schleicht er sich in das Museum, um herauszufinden, wer oder was für den Lärm verantwortlich ist. Dort trifft er auf Pit, den Klabautermann, der nur bei Vollmond sichtbar ist. Dieser sucht in einer Truhe eine Schatzkarte. Als er die Karte gefunden hat, macht er sich zusammen mit Niklas‘ Hilfe auf die Suche nach der Schatztruhe. Meine Meinung: Ich war sehr gespannt auf dieses Erstlesebuch, weil mich bereits das Cover schon sehr angesprochen hat. Sowohl das Cover als auch der Titel sind sehr ansprechend und motivierend. Sie versprechen eine spannende Schatzsuche mit einem etwas ungewöhnlichen Protagonisten. Um was es sich bei ihm handelt, erfahren wir erst im Buch: ein Klabauter. Die Geschichte spielt sich während einer Vollmondnacht ab, wodurch direkt Spannung aufgebaut wird. Als Niklas das Geräusch hört, wird eine gewisse Grusel-Spannung aufgebaut und man möchte natürlich wissen, wer für das Geräusch verantwortlich war. Als die Spannung sich aufgelöst hat, wird direkt ein neuer Spannungsbogen aufgebaut – rund um den Schatz, den Pit sucht. Das Buch ist aus der Reihe Leserabe des Ravensburger Verlags und ist für die erste Lesestufe, d.h. für Kinder in der ersten Klasse, geeignet. Der Text ist in extragroßer Fibelschrift geschrieben, die Zeilenabstände sind ebenfalls groß genug und auch der Flattersatz erleichtert das Lesen. Pro Seite sind maximal sechs Sätze, weshalb der Text in diesem Buch einen eher kleinen Teil einnimmt. Den Großteil der Seiten machen die Illustrationen von Patrick Fix aus. Die Geschichte ist in vier Kapitel eingeteilt, die jeweils durch eine passende und anregende Überschrift eingeleitet werden. Jedes Kapitel besteht aus neun Seiten. Am Ende eines jeden Kapitels können die Kinder einen passenden Sticker einkleben, um ihren Lesefortschritt zu dokumentieren. Das finde ich sehr motivierend und ich bin mir sicher, dass es die Kinder ebenfalls sehr motiviert. Schade ist nur, dass es sich dabei nicht um wiederverwendbare Sticker handelt – dann könnte das Buch auch von mehr als einem Kind auf diese Weise gelesen werden. Die Sätze in der Geschichte sind weitestgehend kurz und es gibt nur selten Sätze mit einem Nebensatz. Es wird auch direkte Rede verwendet, wodurch die Kinder bereits mit den erforderlichen Satzzeichnen in Kontakt kommen. Außerdem gibt es öfter offene Fragen. Durch diese und durch die direkte Rede fühlt man sich gleich noch besser in das nächtliche Abenteuer mit einbezogen. Vereinzelt gibt es in der Geschichte auch schon längere oder sogar für Kinder eher unbekannte Wörter. Die Wörter haben oft etwas mit der Schifffahrt zu tun, sodass die Kinder prima ihren Wortschatz und ihre Kenntnisse in diesem Bereich erweitern können. Die unbekannten Wörter werden teils im Text, teils nur durch die Abbildungen erklärt. Schade finde ich, dass das Wort Kompass nicht näher erläutert wird. Allein durch die Abbildung ist dieser Gegenstand leider nicht erklärt – hier bedarf es der Klärung durch die Eltern oder sonstige Erwachsene, sofern der Begriff noch unbekannt ist. Die Bilder sind farbig, sehr aussagekräftig und unterstützen hervorragend das Verständnis des Textes. Vereinzelt werden sogar wichtige Details noch einmal vergrößert, um sie besser sehen zu können. Die Illustrationen finde ich sehr ansprechend und detailreich. Dabei liegt das Hauptaugenmerk immer auf der Haupthandlung, aber vereinzelt gibt es auch darüber hinaus noch etwas auf den Bildern zu entdecken. Farblich überwiegen Blau-, Braun- und Grüntöne, weshalb von dem Buch Mädchen und Jungen gleichermaßen angesprochen werden können. Nach der Geschichte finden sich auf drei Seiten noch vier Leserätsel. Der Fokus hierbei liegt darin, zu überprüfen, ob die Kinder genau gelesen haben. Außerdem wird die Rechtschreibung einiger Wörter aus dem Buch geübt. Am Ende gibt es ein Rätsel, mit dessen Lösungswort man an einem Gewinnspiel teilnehmen kann. Nach dem Lösen eines Rätsels können die Kinder auch einen Sticker einkleben. Insgesamt eine sehr gelungene, motivierende und spannende Geschichte rund um den Jungen Niklas und sein kleines nächtliches Abenteuer mit dem Klabauter Pit. Die Geschichte, die Bilder und die Aufmachung der Reihe konnten mich voll überzeugen. Für Leseanfänger jeglichen Geschlechts definitiv gut geeignet – ob am Anfang oder am Ende des ersten Schuljahres hängt letztendlich vom Leseniveau des jeweiligen Kindes ab. 5 Sterne.
Endlich ist es soweit! Der kleine Prinz Emil SuperstarkundBlitzeschnell hat Geburtstag. Und er kann natürlich an nichts anderes als die Geschenke denken – denn dieses Jahr hat er einen ganz besonderen Wunsch. Aber erst soll er sein – sehr reichhaltiges – Geburtstagsfrühstück zu sich nehmen. Danach ist sein Bauch so aufgebläht, dass ihm nicht nur ein Rülps entweicht, sondern auch einige stinkige Pupse. Als es dann an die Geschenke geht, geht das Gepupse weiter – mal aus Freude oder Überraschung, am Ende nur noch aus Ungeduld und dann platzt ihm endgültig der Kragen. Niemand hat seinen Wunsch erfüllt. Kann sein Geburtstag jetzt noch gerettet werden, oder wird er in einer grünen Stinkewolke untergehen?
Bei Der Pupsprinz handelt es sich, nach Die Schluckaufprinzessin, um das zweite Bilderbuch von Nina Dulleck, das in dem etwas ungewöhnlichen Königsschloss spielt und sich mit einem körperlichen Phänomen befasst – wie der Titel schon sehr gut verrät. Und auch das Cover ist sehr aussagekräftig: Ganz in grün gehalten, mit etwas helleren grünen Stinkewölkchen und einem Prinzen, der sich die Nase zuhält.
Bewertung zu "P.F.O.T.E. - Ein Ohr für alle Fälle" von Bettina Obrecht
Inhalt:
P.F.O.T.E., der fast perfekte Hund, lebt nun schon seit einiger Zeit bei den Kindern Janne und Flip und ihren Eltern – und hier fühlt er sich auch eigentlich pudelwohl. Nur manchmal fehlt ihm die Freiheit schon etwas. Seine Freunde, allen voran der Mops / Wolf Tapf Eins, können nicht verstehen, wie er bei Menschen leben kann. Als P.F.O.T.E. und seine beiden Kinder-Freunde der Nachbarshündin Pipette begegnen und bemerken, dass sie ein Problem mit ihrem Frauchen zu haben scheint, fassen sie einen Plan. Sie laden die Nachbarin zu Kaffee und Kuchen ein und unterhalten sich heimlich mit der Hündin – die ihnen mithilfe des Halsbandes verrät, was sie an ihrer Besitzerin stört. Und Pipette ist nicht die einzige Hündin, der sie helfen können.
Meine Meinung:
Bei P.F.O.T.E. – Ein Ohr für alle Fälle handelt es sich bereits um den zweiten Band der Reihe rund um den fast perfekten Hund aus dem Labor. Da ich das erste Buch nicht kenne, war ich skeptisch, ob ich in die Geschichte herein finden würde und ob man das Buch auch unabhängig vom ersten Teil lesen kann. An und für sich ist es schon möglich, es werden auch einige Dinge noch einmal erklärt. Vereinzelt haben mir aber dann doch einige Informationen gefehlt, um ganz den Überblick zu haben – da wäre es dann doch ratsamer, erst den ersten Band zu lesen.
Die Idee, einen Laborhund mit einem besonderen Halsband – ein Halsband, das ihn dazu befähigt, mit Menschen zu sprechen – als Protagonisten zu wählen, ist wirklich eine interessante und neue Idee. Wer wünscht es sich nicht, manchmal mit seinem Haustier zu sprechen und dabei auch wirklich eine Antwort zu bekommen, die über ein Wuff oder ein Miau hinausgeht? Und auch, wenn es eine schöne Wunschvorstellung ist, so kann es manchmal auch notwendig sein, um das eigene Haustier zu verstehen. So geht es auch den Kunden, denen P.F.O.T.E. und seine Familie mit ihrem Geschäft helfen wollen – denn alle haben ein Problem mit ihren Vierbeinern – oder vielmehr die Hunde mit ihnen.
Die Geschichte ist eher aus der Perspektive der Tiere – P.F.O.T.E. und seine Freunde – geschrieben. So kann der Leser nicht nur die Gespräche der Menschen, sondern auch der Tiere untereinander mitverfolgen. Hierdurch erhält man nicht nur einen besseren Einblick in die Sichtweisen und Gefühle der jeweiligen Parteien – es ist vereinzelt sogar ganz lustig, wenn Tier und Mensch sich missverstehen.
Insgesamt war die Geschichte eher unaufgeregt – so habe ich es zumindest empfunden. Spannung wurde zwar dadurch erzeugt, dass man wissen wollte, was den jeweiligen Hunden fehlt – insbesondere Vader, dem furchteinflößenden, mal fiesen und mal freundlichem Riesenrüden. Themen, die in diesem Buch aufgegriffen werden, sind Freundschaft zwischen Tieren und Menschen, Hilfsbereitschaft, Vertrauen und vereinzelt auch Umweltschutz. Letzterer Aspekt wird in einer Szene kurz dadurch veranschaulicht, dass die Mutter den Müll, den die Leute im Park liegengelassen haben, aufhebt – und ihre Kinder ihr dabei helfen. Sie fungieren hier als Vorbildfunktionen, denn, wie die Mutter richtig sagt: Irgendwer muss es ja tun.
Außerdem werden unterschiedliche Lebenssituationen von Kindern aufgezeigt. Während Janne und Flip mit ihren Eltern in einem ruhigen Wohngebiet in einem Einfamilienhaus mit Garten wohnen, lebt Anakin, der Besitzer von Vader, in einem heruntergekommenen Wohngebiet mit vielen Hochhäusern und gemeinen Gangs. Hier wird leider nicht so ganz an Clichés gespart, denn natürlich gibt es in dem Wohngebiet eine Gang von Kindern im Alter von Anakin, die andere Kinder abzocken.
Leider fehlt es der Geschichte neben der wirklichen Spannung und dem Witz auch an dem besonderen Etwas. Ich konnte nichts wirklich Besonderes an der Geschichte feststellen, bis auf das Halsband von P.F.O.T.E.. Der Text ist zwar flüssig geschrieben und lässt sich weitestgehend gut lesen. Die Schrift ist eher klein, aber die Zeilenabstände angemessen groß. Zum Selberlesen würde ich das Buch für Kinder ab der dritten Klasse empfehlen. Vereinzelt gibt es auch schwierigere oder unbekannte Begriffe, die kindgerecht erklärt werden.
Die Illustrationen sind farbig und sehen ganz ansprechend aus. Die Farben sind eher dezent und sanft, und können so nicht zu sehr vom Lesen ablenken. Durch die vereinzelt pinke Farbgebung (auch auf dem Cover) und das Thema ‚Tiere‘ werden von dem Buch vermutlich vorwiegend Mädchen angesprochen – auch wenn die Wahl der Protagonisten und die Geschichte an sich auch durchaus für Jungen geeignet wäre.
Leider sehe ich in dem Buch kein sehr hohes motivationales Potenzial. Die Geschichte und die Illustrationen heben sich nicht von anderen Kinderbüchern ab, es fehlt an Spannung und an etwas ‚Neuem‘. Ich denke, dieses Buch kann man lesen – muss man aber nicht! Ich habe mich leider beim Lesen eher gelangweilt, und ich lese wirklich gerne Kinderbücher. Ich würde aber sagen, dass das Buch Geschmackssacke ist und ich es eingeschränkt empfehlen kann. Daher gebe ich ihm noch 3 Sterne.
Welche unterschiedlichen Arten von Bäumen gibt es eigentlich und wodurch unterscheiden sie sich von anderen Gewächsen? Welche Blätter gehören zu welchem Baum und was passiert während der vier Jahreszeiten mit den unterschiedlichen Baumtypen? Wozu sind die Wurzeln gut und wie ernähren sich Bäume? Dies sind einige der typischen Fragen, die sich im Zusammenhang mit Bäumen zunächst einmal stellen und die vermutlichen in den meisten Sachbüchern zu diesem Thema aufgegriffen und beantwortet werden.. Auch Piotr Socha und Wojciech Grajkowski geben auf diese Fragen ausführliche Antworten. Aber: Das Buch geht weit über diese Themen hinaus. So erfahren wir in diesem Sachbilderbuch nicht nur, wo bestimmte Bäume verbreitet sind, sondern auch welche Rolle sie in Mythen, Legenden und Märchen spielen oder welches die höchsten, die dicksten oder die ältesten Bäume auf der Welt sind. Und wem das noch nicht reicht, den interessiert vielleicht, was es mit den mexikanischen ‚Lebensbäumen‘ auf sich hat und was Luftwurzeln sind.
Was für eine wahre und wichtige Botschaft sich doch hinter diesem so passenden Zitat verstecken, das am Ende der Einleitung des neuen Sachbilderbuches von Piotr Socha steht. Nach dem erfolgreichen Sachbuch Bienen ist bereits im letzten Jahr (2018) ein neues Werk des Autors und Illustrators erschienen. Bei diesem hat allerdings jemand anderes den Text übernommen und Piotr Socha hat sich ganz den Illustrationen gewidmet.
Bewertung zu "Das große Buch der Krabbeltiere" von Yuval Zommer
Krabbeltiere – dieses Wort ruft vermutlich bei Vielen nicht nur positive Assoziationen hervor. Aber welche Tiere gehören eigentlich zu den Krabbeltieren? Unter dem Begriff würde man erst einmal an Insekten denken, die mit ihren vielen Beinchen durch die Gegend krabbeln – Spinnen, Ameisen, Käfer… Aber eben nicht nur! Auch Kriech- und Fliegtiere gehören zu den Krabbeltieren – so etwa Schnecken und Schmetterlinge. Aber welche Besonderheiten zeichnen diese vielen unterschiedlichen Arten aus? Haben sie Gemeinsamkeiten? Und worin unterscheiden sie sich? Krabbeltiere finden sich nicht nur in der Natur, sondern auch gerne mal bei uns Zuhause. Aber warum ist das so? Und sollte man sich deswegen Sorgen machen – oder sind sie vielleicht sogar ganz nützlich? Auf diese und viele weitere Fragen gibt Yuval Zommer in seinem neuen Sachbilderbuch Antworten.
Ich bin kein großer Fan von Krabbeltieren – ganz vorne mit dabei sind Spinnen! Von einigen Insekten bin ich auch einfach nur genervt, wohingegen ich andere total schön und faszinierend finde. Aber obwohl – oder gerade weil? – ich so kontroverse Gefühle habe, wenn es um Krabbeltiere geht, hat mich das neue Sachbuch von Yuval Zommer sehr interessiert. Ein bisschen mitverantwortlich war aber auch das Cover, das einen einfach direkt anspricht. Denn hier wimmelt es nur so von den unterschiedlichsten und farbenfrohsten Insekten. Diese befinden sich auf den Buchstaben des Titels, daneben, dazwischen und drumherum. Das sieht einfach genial aus!
Insgesamt sind die Illustrationen sehr ansprechend, aber ich denke, sie könnten Geschmackssache sein. Wer nicht auf den abstrakten, fast karikaturistischen Stil von Yuval Zommer steht, der könnte vielleicht nicht so begeistert von ihnen sein.
Als Sachbilderbuch eignet sich dieses Werk natürlich hervorragend für den Sachunterricht in der Grundschule. Bei einer Einheit zu Insekten, Krabbeltieren oder ähnlichem kann das Buch an einer Lerntheke ausgestellt werden. Da die Informationen in dem Buch aber bei weitem nicht abschließend sind, sollten auch andere – ausführlichere – Werke hinzugezogen werden. Damit die Kinder aber erst einmal einen Überblick über die unterschiedlichen Themen erhalten, eignet sich das Buch hervorragend. Ausgehend davon können sie sich dann mit anderen Werken oder dem Internet tiefer in das Thema einarbeiten. Für einige interessante Fakten eignet sich dieses Sachbilderbuch aber allemal.
Außerdem kann es auch für die Lehrkraft selbst eine gute Hilfestellung sein, etwa um einen Ausflug in die Natur mit den Kindern zu planen. Hier gibt es einige Tipps, was man dafür benötigt, worauf man achten sollte und wo man am Besten suchen kann. Außerdem gibt es Anleitungen, wie Insekten im (Schul-)Garten ein Zuhause bereitet werden kann – ebenfalls ein schönes Projekt mit Kindern.
Bewertung zu "Im Garten der Pusteblumen" von Noelia Blanco
Im Tal der Windmühlen war das Wünschen früher ein großer Bestandteil des Lebens der Bewohner. Doch mit dem technischen Fortschritt kamen die Perfekten Maschinen, die den Menschen jeden Wunsch per Knopfdruck erfüllen. Fortan benötigt keiner mehr Sternschnuppen oder Pusteblumen, um sich die tiefsten Herzenswünsche zu erfüllen. Jeder ist nur noch mit sich und seiner Maschine beschäftigt. Nur zwei Personen halten nichts von den Maschinen und haben noch Wünsche, die sie sich auf dem herkömmlichen Weg erfüllen wollen. Die Schneiderin Anna möchte etwas ganz Besonderes nähen und der riesenhafte Vogelmann wünscht sich nichts mehr als fliegen zu können. Und so unwahrscheinlich diese Herzenswünsche auch sein mögen – Anna und der Vogelmann halten an ihren Wünschen fest und tun alles dafür, sie umzusetzen. Aber dafür muss der Wind ins Tal zurückkehren…
Ich bin ja ein großer Fan der Illustrationen von Valeria Docampo. Normalerweise arbeitet sie vorwiegend mit Agnès de Lestrade an besonderen Bilderbüchern. Bei diesem Bilderbuch handelt es sich aber um einen Geschichte von Noelia Blanco, die mich ebenso verzaubern konnte, wie die Geschichten von Agnès de Lestrade.
Das sieht so wunderbar verträumt und künstlerisch aus, dass man an diesem Buch einfach nicht vorbeigehen oder vorbeiscrollen kann.
Außerdem spielt das Thema Wünschen eine Rolle. Dies wird durch einige Symbole, die im Zusammenhang mit dem Wünschen stehen, veranschaulicht. Hier sind u.a. die Sternschnuppen und die Pusteblumen zu nennen.
Wie auch die Bilderbücher vom Duo Agnès de Lestrade und Valeria Docampo, ist auch dieses Werk von Noelia Blanco und Valeria Docampo sehr gut geeignet, um in der Grundschule bearbeitet zu werden.
Aufgrund der Themenvielfalt bieten sich einige Anlässe zum Sprechen mit den Kindern an.
Hier können sie die Geschichte auf ihre eigene Lebenswelt beziehen – etwa die Maschinen, die ihr Leben scheinbar perfekt machen. Hierzu kann man dann den Alltag von Kindern vor 30 + Jahren vergleichen – ohne Smartphone, Internet und Co. Die Schüler sollten dann auch darüber nachdenken, welche Aktivitäten aus dem früheren Alltag heute vielleicht schon mehr und mehr in Vergessenheit geraten sind.
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