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Buecherwaeldchen

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Spirits - Geister im Herzen (ISBN: 9783866630895)

Bewertung zu "Spirits - Geister im Herzen" von Olaf Bernhardt

Spirits - Geister im Herzen
Buecherwaeldchenvor 10 Jahren
Faszinierend und kurzweilig

Inhalt:
Das Buch widmet sich, in Form eines Interviews, in 12 Kapiteln dem Schamanismus. Dabei werden alle erdenklichen Gebiete mal kürzer mal länger angerissen, vom Standpunkt im Westen über schamanische Reisen bis hin zu Kindern und deren Bezug zum Schamanismus.

Meine Meinung:
Ich habe das Buch mit großem Interesse gelesen und konnte viel Neues dabei lernen.
Besonders gut hat mir der Stil in Form eines Interviews gefallen, da es so flüssiger und lebendiger zu lesen war, im Vergleich zu einem reinen, trockenen Theorie-Text.
Aber auch der Sprachstil von Bernhardt selbst ist sehr sympahtisch, nachvollziehbar und wirkt niemals belehrend. Es wird auch immer wieder betont, dass jeder seine eigenen Erfahrungen machen muss und, dass man nicht von einem auf alle schließen kann.
Schön war auch zu erfahren, dass Fragen, die einem beim Lesen aufkommen, meist tatsächlich im weiteren Verlauf des Buches noch beantwortet wurden. Ich als Anfänger fühle mich nach dem Lesen auf jeden Fall informierter und stehe jetzt nicht mit einem noch größeren Fragezeichen über dem Kopf da, wie es schon manchmal der Fall war.

Fazit:
Ein sehr schönes Buch, das in jedem Kapitel die jahrelange Erfahrung und den Enthusiasmus der Beteiligten widerspiegelt und vermittelt.
Mir persönlich hat besonders das Kapitel Kinder&Schamanismus sehr gut gefallen und ich konnte viel für mich daraus ziehen.
Für Einsteiger und Neugierige kann ich eine klare Empfehlung aussprechen.

Cover des Buches Haunted (ISBN: 9783902802668)

Bewertung zu "Haunted" von Bentley Little

Haunted
Buecherwaeldchenvor 10 Jahren
Solider Haunted-House-Roman

Inhalt:
Julian und Claire Perry erfüllen sich endlich den Traum vom neuen Haus, nachdem neben ihrem Sohn James – der sofort mit an Bord war – auch Tochter Megan sich ihrem Schicksal widerstandslos fügt.
Anfangs scheint alles perfekt. Vom Interieur, der Architektur bis zur Nachbarschaft. Doch das ändert sich schneller, als der Familie lieb sein kann.
Es spielt plötzlich laute Musik, die keiner angemacht hat, Megan bekommt seltsame SMS, Pflanzen verderben scheinbar grundlos, Türen knarren…außerdem scheint die gesamte Nachbarschaft die Familie zu meiden.
Doch das Grauen, das sich bis dato im Keller verkrochen hatte, ergreift bald seine Chance. Etwas Übermächtiges, abgrundtief Böses hat es auf die Familie abgesehen und gibt sich mit diesen kleinen Spukereien nicht lange zufrieden.
Die Perrys sind in Todesgefahr, doch bis sich das jeder einzelne von ihnen auch tatsächlich eingestanden hat, ist es schon beinahe zu spät. Der wahre Horror-Trip beginnt erst jetzt.

Meine Meinung:
Das war nicht mein erstes Buch von Little. Bereits Unheil konnte mich ganz gut unterhalten und glücklicherweise tatsächlich auch ein wenig das Gruseln lehren.
Haunted ist sogar noch eine ganze Spur gruseliger. Es scheint, dass sein Schreibstil noch etwas ausgereifter geworden ist, die typische Horror-Lingo kommt unverkrampfter und authentischer rüber und ist somit natürlich auch viel spannender.
Die Charaktere sind nicht wirklich tiefgründig, das bin ich aber von Horror-Literatur in den meisten Fällen leider gewohnt. Es ist eben die typisch amerikanische Familie, mit dem Ehepaar, das nicht so glücklich ist, wie es nach außen hin scheint, aber auch noch weit entfernt von einer Krise, der schüchterne kleine Streber-Sohn und das coole, beliebte Tennie-Töchterchen.
Dennoch schafft es Little durch den kapitelweisen Perspektivenwechsel zwischen den Vieren, dass sie alle nachvollziehbar handeln und in ihrer Klischee-Rolle authentisch bleiben.
Zur Handlung selbst möchte ich nicht zu viel sagen, da man sonst natürlich schnell Gefahr läuft die Auflösung dar zu bieten. Nur so viel: Es bleibt stets spannend und liest sich dadurch sehr flüssig, da man immer wissen möchte, was als nächstes passiert. Für Gegner von Splatter und Gore: Freut euch, das Buch arbeitet bis auf ein, zwei kleine Ausnahmen lediglich mit den Urängsten eines jeden Menschen, mit subtilen Beschreibungen und Suggestionen.

Fazit:
Ein netter Haunted-House-Roman, der mich für die Lesezeit sehr gut unterhalten hat und das ein oder andere Mal auch das Buch lieber weglegen lies, um bei Tageslicht weiterzulesen

Cover des Buches Die gestohlene Zeit (ISBN: 9783426513118)

Bewertung zu "Die gestohlene Zeit" von Heike Eva Schmidt

Die gestohlene Zeit
Buecherwaeldchenvor 10 Jahren
Eine gelungene Mischung

Inhalt:
Es ist 1987 und die 21 Jahre junge Lehramt-Studentin Emma begleitet eine Klassenfahrt von Zwölftklässlern in die Dolomiten.
Während einer Bergwanderung findet sie einen Ring. Emma ahnt natürlich nicht, dass eben jener Ring dem legendären Zwergenkönig Laurin gehört und steckt ihn ein.
Als sie schließlich überfallen wird, taucht eine Horde von Zwergen auf, die sie in das unterirdische Reich Laurins verschleppen, der sie für seine verschollene Geliebte Similde hält.
In Gefangenschaft lernt sie den ebenfalls gefangen gehaltenen Jonathan kennen, ein Adeliger aus dem 18. Jahrhundert, und gemeinsam gelingt ihnen die Flucht. Jedoch nicht ohne Konsequenzen: Sie werden beide mit einem Fluch belegt, der sie die Hälfte des Tages in ein Tier verwandelt.
Zu allem Überfluss müssen sie feststellen, dass in der überirdischen Welt mittlerweile fast 30 Jahre vergangen sind. Um den Fluch zu lösen bleibt den beiden nur eine Wahl: Sie müssen den Ring wiederfinden, der Emma damals von Dieben abgenommen wurde. Doch wie soll das nach all dieser Zeit noch möglich sein?

Meine Meinung:

Zunächst war ich etwas skeptisch. Das gesamte Szenario hat sich etwas an den Haaren herbeigezogen angehört, wobei ich mir sicher bin, wären es nicht Zwerge sondern Vampire/Elfen/Werwölfe/… gewesen, wäre ich nicht so skeptisch gewesen. Zwerge sind jedoch außerhalb von High-Fantasy doch eher ungwöhnlich. Man kann sich einfach nicht wirklich in sie hineinversetzen, sie sind nicht begehrenswert und man wäre auch nicht unbedingt gerne einer.
Doch glücklicherweise klappt das Ganze ganz hervorragend.
Die Charaktere sind glaubwürdig, mit der Protagonistin kann man sich gut identifizieren. Die Zwerge wirken ebenfalls authentisch und bereits nach kurzer Zeit, hat man sich in das unterirdische Zwergenleben eingelesen.
Besonders gut gelungen ist der Autorin, die Sprachstile der Protagonisten eindeutig zu unterscheiden. Emma, die in den 60ern geboren wurde, redet natürlich anders als ein Adeliger aus dem 18. Jahrhundert oder gar ein ruhmreicher Zwergenkönig. Das wirkt durch die Ungewohnheit zwar manchmal etwas steif, macht aber durchgehend eigentlich nur Sinn und wurde, wie gesagt, sehr gut gelöst.
Wegen mir hätte, wie fast immer, die Liebesgeschichte nicht sein müssen. Es hätte nichts dagegen gesprochen, den Mitgefangenen weiblich zu machen, oder auch mal etwas plathonisches entstehen zu lassen. Aber ich weiß, dass das viele mögen und es war auch nicht effektiv störend, mehr ein Thema an dem ich mich regelmäßig stoße.
Doch zum Glück bekommt das Buch durch ein nicht-überkitschiges Ende noch ein wenig die Kurve.

Fazit:
Eine gelungene Mischung aus Fantasy, Zeitreise, Historie und ein wenig Romantik.

Cover des Buches Weihnachts-Geister Unter- &überirdische Geschichten für die Winternächte (ISBN: 9783423142595)

Bewertung zu "Weihnachts-Geister Unter- &überirdische Geschichten für die Winternächte" von Ulf Diederichs

Weihnachts-Geister Unter- &überirdische Geschichten für die Winternächte
Buecherwaeldchenvor 10 Jahren
Nette Sammlung

Inhalt:
Wie das bei Kurzgeschichten-Sammlungen so üblich ist, kann man – oder sollte man – nicht alle zu viel über den narrativen Inhalt erzählen, da sonst schnell zu viel verraten ist.
Gesagt sei, dass es sich hierbei um 24 kurze Geschichte, aus den verschiedensten literarischen Bereichen, handelt, die sich alle weitestgehend mit Weihnachten bzw. der Weihnachts-/Winterzeit befassen.
Doch statt klassichen Weihnachtsgeschichten, bei denen es einem wohlig-warm ums Herz wird, handelt es sich hierbei stets um Erzählungen, die im weistesten Sinne mit Geistern, Gespenstern, Übersinnlichem…, zu tun haben und einem somit viel öfter einen Schauer über den Rücken jagen.

Meine Meinung:
Anfangs war ich etwas enttäuscht. Die ersten paar Geschichten, bei denen es sich vor allem um Kurzgeschichten mehr oder weniger bekannter Autoren handelt, hatten meines Empfindens nach nicht wirklich etwas mit dem angegebenen Thema zu tun. Es passieren zwar mehr oder weniger unfeine Dinge, doch nichts schauriges oder dergleichen.
Das ändert sich jedoch zum Glück recht rasch.
Vor allem die märchenhaften Geschichten aus Skandinavien und ähnlichen Regionen, haben mir besonders gut gefallen.
Sprachlich ist es durchgehend eher anspruchsvoll, aber noch lange keine schwere Kost. Dennoch nicht unbedingt als Kleinigkeit für Zwischendurch, sondern eher portionsweise abends im Bett zu genießen.

Fazit:
Ein stimmungsvolles kleines Büchlein, besonders für die jenigen empfehlenswert, die offen dafür sind sich an Weihnachten auch außerhalb der gewohnten Traditionen zu bewegen.

Cover des Buches Helena und die Ratten in den Schatten (ISBN: 9783401065618)

Bewertung zu "Helena und die Ratten in den Schatten" von Christoph Marzi

Helena und die Ratten in den Schatten
Buecherwaeldchenvor 10 Jahren
Schönes, lehrreiches Kinderbuch

Inhalt:
Helena ist mit ihren Eltern in eine neue Stadt gezogen, in der ihr alles etwas komisch vorkommt.
Vor allem jedoch beunruhigen sie die Geschichten, die sich nicht nur die Kinder auf dem Schulhof erzählen, sondern auch die Erwachsenen.
Diese Geschichten handeln von den Ratten in den Schatten. Sie sollen alles an sich reissen, was sich in die Schatten verirrt, von der Zeitung bis hin zu Kätzchen und sogar Menschen sind schon in den Schatten verschwunden.
Irgendwann denkt Helena gar nicht mehr an die Ratten. Bis zu der Nacht in der ihr Stoffäffchenfreund Chico durch einen dummen Zufall aus dem Fenster mitten in die Schatten fällt.
Helena nimmt all ihren Mut zusammen und macht sich auf, bereit sich den Ratten zu stellen, um dann zu lernen, dass nicht alles immer so ist, wie es auf den ersten Blick scheint.

Meine Meinung:
Da ich auch beruflich vor allem mit Bilderbüchern zu tun habe, war das nicht das erste Buch dieser Art, dass ich gelesen habe.
Und ich muss sagen, dass es für mich persönlich wirklich eines der besseren Kinderbücher ist.
Laut Amazon ist das empfohlene Lesealter 9-11 Jahre. Ich finde jedoch, dass man dieses Buch getrost Kindern auch schon ab 6 Jahren vorlesen, bzw. es gemeinsam lesen kann.
Selbstverständlich jedoch nicht ohne Beistand, denn zu Anfang kann das Buch einem schon einen leichten Gruselschauer über den Rücken jagen.
Durch das sehr positive Ende jedoch, werden Kinder nicht mit ihren Ängsten zurückgelassen, sondern dazu ermutigt sich ihnen zu stellen.
Auch sprachlich und visuell ist das Buch wirklich hervorragend gestaltet.
Die Illustrationen haben mich stark an den Stil von Tim Burton und David Roberts erinnert, was ich persönlich sehr mag.
Die Kinder lernen aus diesem Buch, dass man dafür entlohnt wird, wenn man auch mal mutig ist und nicht immer alles so ist, wie es scheint und die Leute versuchen es einem weiß zu machen.
Doch auch für Erwachsene ist dieses Buch ein schönes Erlebnis.

Fazit:
Ein Buch für Groß und Klein, dass uns noch so Einiges zu lehren vermag, vor allem jedoch, dass man nicht immer den Vorurteilen anderer Menschen Vertrauen schenken darf.
Klare Leseempfehlung und Geschenkidee!

Cover des Buches Der Gehörnte (ISBN: 9783939459675)

Bewertung zu "Der Gehörnte" von Voenix

Der Gehörnte
Buecherwaeldchenvor 10 Jahren
Lehrreich und spannend

Inhalt:
Das Buch widmet sich, wie es im Klappentext bereits beschrieben wird, dem Gehörnten. Hierbei werden die verschiedensten Aspekte eben jener Figur beleuchtet, vom Ursprung des Hirschkults über den Volksgaben bis hin zur Verarbeitung in Film und Comic.
Neben diesen sehr sachlichen, recherchierten Texten kommen zum Schluss auch noch die persönliche Auseinandersetzung des Autors mit dem Thema, auch eine Frau kommt kurz zu Wort.
Das Buch ist in sinnvolle Kapitel, die in sich übersichtlich gegliedert sind, aufgeteilt. Dem Inhaltsverzeichnis am Anfang des Buches kann man die entsprechenden Themen, dank klarer Gliederung, schnell und einfach entnehmen.
Die meisten Kapitel umfassen eine Seite, die auf der gegenüberliegenden Seite mit einem seitenfüllenden Bild illustriert werden. Diese Bilder, vom Autoren selbst angefertigt, sind sehr explizit und sind meiner Meinung nach nicht für unter 16-Jährige und Prüde geeignet.

Meine Meinung:
Ich habe das Buch mit großem Interesse gelesen und konnte viel Neues dabei lernen. Manche Sachen wusste ich schon im Ansatz, wurden mir hier aber nochmals mit gut recherchiertem Hintergrundwissen kruz und bündig näher gebracht.
Besonders gut gefallen haben mir, neben den vielen farbigen Illustrationen, die Kürze der Kapitel. Auf einer großformatigen Seite wird einem das Wichtigste über das jeweilige Thema erklärt ohne, dass man danach das Gefühl hat ständig Themen nur angerissen zu bekommen.
Etwas störend, daher auch hier der geringe Punktabzug, fand ich gelegentlich den etwas flapsigen Schreibstil, der auch hier und da mit einem Smiley versehen wurde, was mir einfach unangebracht vorkam, zumindest im sachlichen Teil. Humor sollte einem guten Schreiberling auch ohne Emoticons über die Tasten kommen.
Besonders gut gefiel mir ein doppelseitiger Kommentar einer Frau zu diesem, logischerweise männlich dominierten, Thema, da sie eine sehr ähnliche Ansichtsweise wie ich vertritt.
Ich kann mir vorstellen, dass dieses Buch in der aktuellen Feminismus-Welle nicht gerne gesehen wird, da hier ganz klar das romantisierte Urbild eines Mannes vertreten wird. Da dabei jedoch gleichzeitig darauf hingewiesen wird, dass das typische Macho-Gehabe und der angeblich unstillbare Trieb, nicht das sind, was der Autor hierunter versteht, kann ich mich auch als Frau diesem Wunsch nur anschließen.

Fazit:
Das Buch regt zum Nachdenken an, jedoch nur die jenigen, die offen dafür und bereit dazu sind, mit eingebürgerten Rollenbildern zu brechen und sich trauen, sich dem Ursprung wieder anzunähern.
Von mir gibt es eine klare Kaufempfehlung und ich werde das Buch wohl noch das ein oder andere Mal zum Schmökern zur Hand nehmen.

Cover des Buches Sterntaler (ISBN: 9783809026174)

Bewertung zu "Sterntaler" von Kristina Ohlsson

Sterntaler
Buecherwaeldchenvor 10 Jahren
Wahrlich gelungener Thriller

Inhalt:
Nach dem grausamen Mord an einer jungen Frau, welche zerstückelt in einem Waldstück gefunden wird, ist nach ersten Ermittlungen bald klar, dass es sich hierbei um die 23 Jahre junge Literaturstudentin Rebecca Trolle handelt, die seit zwei Jahren vermisst wird.
Das Ermittlungsteam, bestehend aus Fredrika Bergmann und Alex Recht, stößt bei Untersuchungen des Fundortes auf eine weitere Leiche. Dabei handelt es sich um einen älteren Mann, der allem Anschein nach, bereits Jahrezehnte dort vergraben liegen könnte.
Vermutungen führen sie auf die Spur von Thea Aldrin, einer ehemals berühmten Kinderbuchautorin, die bereits seit Jahren in einem Pflegeheim lebt, da sie wegen Mordes an ihrem Lebensgefährten lange Zeit im Gefängnis verbrachte, und nun durch einen Schlaganfall völlig verstummt zu einem Pflegefall wurde. Auch ihr Sohn gilt seit Jahren als verschollen.
Hat Thea Aldrin tatsächlich mehr Menschen, als ihren Lebensgefährten auf dem Gewissen? Und welche Verbindung besteht zwichen den beiden Leichen?

Meine Meinung:
Ich muss vorne weg sagen, dass ich zuvor noch keinen der Thriller rund um Fredrika Bergmann und Alex Recht gelesen habe. Dennoch hatte ich nicht das Gefühl etwas nicht zu verstehen, da mir eventuell Hintergrundwissen fehlt.
Man erfährt zunächst, dass Alex Recht gerade Witwer geworden ist und versucht seine Trauer mit Arbeit beiseite zu schieben.
Außerdem ist Fredrika Bergman frischgebackene Mutter und genießt die Zeit, die sie nun zu Hause mit ihrer kleinen Tochter verbringen kann. Als ihr der Vater jedoch mitteilt, dass er den Erziehungsurlaub übernehmen wird, ist sie perpelex, freut sich letztendlich aber doch auf die Arbeit.
Alex Recht hat ein besonderes Verhältnis zu dem neuen Fall, da er das Verschwinden der jungen Frau bereits vor zwei Jahren auf dem Tisch hatte, jedoch ohne Erfolg.
Generell sind die Protagonisten sehr vielschichtig und glaubwürdig. Jeder hat neben dem aktuellen Fall eigene Probleme, mit denen er zusätzlich zurecht kommen muss. Das macht sie verletzlich und nachvollziehbarer.
Die Erzählsicht wechselt regelmäßig zwischen den Ermittlungsarbeiten und dem Leben der Kinderbuchautorin im Pflegeheim, was das Lesen abwechslungsreicher und spannend macht.
Der Autorin gelingt es fabelhaft den Leser immer wieder auf neue Fährten zu locken, nur um diese im nächsten Moment schon wieder zunichte zu machen. Mit jeder Seite mehr, die man gelesen hat, möchte man unbedingt wissen, wie denn letztendlich nun alles zusammenhängt und man möchte gar nicht aufhören zu lesen, bis es endlich raus ist.

Fazit:
Sterntaler ist perfekt durchdacht und hält einen stets bei der Stange. Der Spannungsbogen wird langsam aber sicher gespannt um sich letztendlich mit einem Knall zu lösen.
Ich werde mir defintiv früher oder später noch ihre zuvor erschienenen Bücher zulegen.

Cover des Buches Krampus (ISBN: 9783426653340)

Bewertung zu "Krampus" von Brom

Krampus
Buecherwaeldchenvor 10 Jahren
Leider meinen Erwartungen nicht gerecht geworden...

Inhalt:
Jesse ist der typische gutmütige Trottel, der seine Frau Linda und seine Tochter Abigail verloren hat, da er nichts auf die Reihe bekommt, stets seiner Musikkarriere hinterherträumt und es doch eigentlich immer nur gut meint.
Linda ist jetzt zusammen mit Abi bei dem schmierigen Polizeichef Dillard gelandet, der nicht nur viele Jahre älter als Jesse, sondern auch viele Dollar schwerer als er ist. Das gefällt Jesse ganz und gar nicht, den bereits Dillards erste Frau ist auf ungeklärte Art und Weise verschwunden und auch ihn würde Dillard am liebsten von der Bildfläche verschwinden lassen.
Jetzt da Weihnachten vor der Tür steht, wird Jesse selbst wieder schwerlich bewusst, was für ein Versager er ist, da er seiner Tochter nicht einmal ihren einzigen Weihnachtswunsch, eine Puppe, erfüllen kann. Auch die illegalen Geschäfte, die er regelmäßig für den General, einem skrupellosen Drogenboss, abwickelt, halten Jesse nur gerade so über Wasser.

Zeitgleich können Krampus, den Herrn der Julzeit und König des Julfestes, Nackomme aus dem Geschlecht Lokis, solch irdischen Probleme kaum weniger jucken. Er sitzt seit gut 500 Jahren in einer Höhle fest, wo ihn Sankt Nikolaus mit einer magischen Eisenkette festgekettet hat.
Doch zum Glück hat er seine Belznickel, ehemalige Menschen, die Krampus durch einen Biss zu seinen willenlosen Gehilfen gemacht hat, und sie sind Sankt Nikolaus endlich auf der Spur. Denn das einzige was ihn von der Kette befreien kann ist ein Schlüssel. Ein Schlüssel an den er nur gelangt, wenn er Lokis Sack, der schändlicherweise vom Nikolaus als Geschenkesack missbraucht wird, zurück bekommt.

Durch einen Zufall kreuzen sich nun also die Wege der Belznickel und Jesse, der Sack landet ungwollt bei ihm und schon bald wird sein Leben mehr als auf den Kopf gestellt…

Meine Meinung:
Hach, Brom, was machst du nur mit mir?
Genauso ging es mir leider auch schon beim Kinderdieb.
Als ich von diesem Buch erfuhr und sah, dass hier das Thema der nordischen Gottheiten, der Julzeit und alten Weihnachtstraditionen aufgegriffen wird und in einer düster-brutalen Fantasy-Geschichte verwoben werden soll, war ich ganz aus dem Häuschen.
Leider hat es Brom aber wieder geschafft mich nicht vollständig zu fesseln. Ich weiß nicht woran es liegt, aber genau so erging es mir wie gesagt auch schon beim Kinderdieb.
Die Charaktere sind sympathisch, glaubwürdig, nachvollziehbar. Vor allem Krampus gefällt mir sehr gut, aber auch alle anderen kann man sich sehr gut vorstellen, was aber vielleicht auch daran liegt, dass Broms Charaktere gerne stereotyp sind.
Der Schreibstil ist auch sehr angenehm und flüssig zu lesen. Die Sprachstile der verschiedenen Charaktere wirken stimmig und glaubwürdig.
Die Geschichte ist spannend und mal was Neues.
Und doch bleibt mir stets so ein fader Unterton beibehalten, die gesamte Lesezeit über, den ich einfach nicht loswerde. Vielleicht liegt es daran, dass ich immer mit sehr großen Erwartungen an seine Bücher herangehe, da er natürlich sowohl optisch, aber auch thematisch immer genau meinen Nerv trifft, dann aber irgendwie nicht so richtig zur Sache kommt.
So geht es mir auch mit den Gewaltdarstellungen. Es herrscht generell ein sehr ruppiger Tonfall, es passieren schlimme Dinge, aber nie so richtig.
Optisch ist das Buch natürlich wieder grandios und ist es allein schon als Eye-Catcher im Bücherregal wert gekauft zu werden. Und auch die Geschichte an und für sich, die Einarbeitung alter Gottheiten und deren Bedeutung, ist sehr spannend und lesenswert.

Fazit:
Leider wieder nicht meinen großen Erwartungen gerecht geworden. Wer jedoch neu in der Thematik ist und sich an dunklere, brutalere Fantasy rantasten möchte, auf jeden Fall eine Überlegung wert.

Cover des Buches Die Läuterung (ISBN: 9783939698883)

Bewertung zu "Die Läuterung" von Roisin Fallon

Die Läuterung
Buecherwaeldchenvor 10 Jahren
Brutaler Psychothriller in neuen Gefilden

Inhalt:
Das schwule Paar Richey und Lysander quälen Beziehungsprobleme.
Lysander möchte das Leben der Beiden in die richtigen Bahnen lenken, weg von der Drogensucht und weg vom Straßenstrich. Doch Richey rastet aus, beendet die Beziehung und verlässt die Wohnung von Lysander.
Um nicht auf der Straße leben zu müssen, kommt er bei einem seiner Freier unter, ohne zu wissen, dass dieser ein Serienkiller ist, der schon unzählige Stricher gefoltert und getötet hat.

Meine Meinung:
Ich muss zugeben, dass ich anfangs meine Schwierigkeiten mit dem Szenario hatte.
Drogensüchtige, homosexuelle Stricher ist für mich eine völlig andere Welt und weit ab von den Büchern, die ich üblicherweise lese oder höre.
Doch sobald man sich darauf eingelassen hat zieht einen “Die Läuterung” in den Bann, eben gerade weil es etwas gänzlich Neues und Anderes ist.
Kein, auf irgendeine Weise, charismatischer Beamter der Mordkommission spielt die Hauptrolle sondern lediglich Täter und Opfer. Die Geschichte fängt mit einem großen Knall an um dann zunächst in die psychologischen Abgründe der Hauptpersonen abzutauchen und schließlich in einem wendungsreichen Finale dem Leser das zu bieten, was er überhaupt nicht erwartet und somit die Spannung bis zum letzten Satz aufrecht zu erhalten.
Für schwache Nerven oder junge Leser ist das Buch allerdings nicht geeignet, in erster Linie geht es um Sex, Gewalt und Verstümmelung ohne dabei aber sinnlos blutrünstig zu werden.

Fazit:
Ich hätte nie gedacht, dass mich dieses Buch wirklich begeistern kann – hat es aber!

Cover des Buches Die Zombies (ISBN: 9783492267465)

Bewertung zu "Die Zombies" von Thomas Plischke

Die Zombies
Buecherwaeldchenvor 10 Jahren
Gelungener Zombie-Roman

Inhalt:
Lily Young schreibt schon seit einiger Zeit an ihrer Abschlussarbeit für das von ihr belegte Fach Anthropologie, denn sie kann sich einfach nicht entscheiden, was wirklich wichtig ist und droht jedes Mal zu weit abzuschweifen. Bei einem so speziellen und uralten Thema ist das jedoch verständlich, denn seit jeher interessiert sie sich für die lebenden Toten und die Mythen, die um sie existieren.
Doch aus ihrem harmlosen Interesse wird spätestens dann Ernst, als sie Victor kennenlernt, denn er lädt sie in einen Club ein, in dem er ihr etwas zeigen möchte, das ihr bei ihren Arbeiten helfen soll.
Was dort dann jedoch passiert war weder so geplant, noch sonderlich hilfreich…

Meine Meinung:
Ich habe nun schon einige Zombie-Bücher gelesen und empfand die meisten jedoch nur so mittelmäßig und jetzt weiß ich auch warum. Sie haben das gleiche falsch gemacht, wie auch die meisten Vampir-Bücher: Sie haben die ewig gleiche Laier der Klischees abgespielt. Zum einen gab es meist gleich eine ganze Invasion von Zombies und nur noch gefühlte 5 Menschen auf der Welt oder man hat die Geschichte aus der Sicht des langsam verblödenden Zombies erzählt.
Die Zombies geht die Sache anders an und das ist auch gut so.
Denn anstatt eine weltweite Invasion aus der Zombiefizierung zu machen, handelt es sich hier um einen elitären Kreis, von denen die meisten, bis auf ihren überwältigenden Hunger auf Menschenfleisch, sich nicht großartig von den Sterblichen unterscheiden.
Besonders interessant wird die Geschichte durch die drei Erzählperspektiven. Auch wenn mich die, gegen Ende hinzustoßende, dritte zunächst etwas gewundert hat, da es wirkte als würde man damit zu sehr vom Hauptstrang abkommen, was sich jedoch nach kurzer Zeit perfekt einfügt und der Geschichte, ganz im Gegenteil, noch mehr Spannung verleiht.
Die Charaktere haben mir alle sehr gut gefallen, ihre Wandlungen und Verhaltensweisen waren stets nachvollziehbar und realistisch.
Ein wenig gestört hat mich, dass Victor doch etwas zu arg an einen Vampir erinnerte. Ein Adeliger, charismatischer, niemals alternder, gut riechender Potenz-Zombie.
Was mich besonders erfreut hat, war das gelungene Ende, in dem es nochmal zu einem herrlichen, actionreichen, blutigen Showdown kommt.

Fazit:
Sehr gelungener Zombie-Roman, der dem Genre neue Facetten angedeien lässt.
Aktuell leider nur noch als eBook erhältlich.

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