Inhalt:
Jesse ist der typische gutmütige Trottel, der seine Frau Linda und seine Tochter Abigail verloren hat, da er nichts auf die Reihe bekommt, stets seiner Musikkarriere hinterherträumt und es doch eigentlich immer nur gut meint.
Linda ist jetzt zusammen mit Abi bei dem schmierigen Polizeichef Dillard gelandet, der nicht nur viele Jahre älter als Jesse, sondern auch viele Dollar schwerer als er ist. Das gefällt Jesse ganz und gar nicht, den bereits Dillards erste Frau ist auf ungeklärte Art und Weise verschwunden und auch ihn würde Dillard am liebsten von der Bildfläche verschwinden lassen.
Jetzt da Weihnachten vor der Tür steht, wird Jesse selbst wieder schwerlich bewusst, was für ein Versager er ist, da er seiner Tochter nicht einmal ihren einzigen Weihnachtswunsch, eine Puppe, erfüllen kann. Auch die illegalen Geschäfte, die er regelmäßig für den General, einem skrupellosen Drogenboss, abwickelt, halten Jesse nur gerade so über Wasser.
Zeitgleich können Krampus, den Herrn der Julzeit und König des Julfestes, Nackomme aus dem Geschlecht Lokis, solch irdischen Probleme kaum weniger jucken. Er sitzt seit gut 500 Jahren in einer Höhle fest, wo ihn Sankt Nikolaus mit einer magischen Eisenkette festgekettet hat.
Doch zum Glück hat er seine Belznickel, ehemalige Menschen, die Krampus durch einen Biss zu seinen willenlosen Gehilfen gemacht hat, und sie sind Sankt Nikolaus endlich auf der Spur. Denn das einzige was ihn von der Kette befreien kann ist ein Schlüssel. Ein Schlüssel an den er nur gelangt, wenn er Lokis Sack, der schändlicherweise vom Nikolaus als Geschenkesack missbraucht wird, zurück bekommt.
Durch einen Zufall kreuzen sich nun also die Wege der Belznickel und Jesse, der Sack landet ungwollt bei ihm und schon bald wird sein Leben mehr als auf den Kopf gestellt…
Meine Meinung:
Hach, Brom, was machst du nur mit mir?
Genauso ging es mir leider auch schon beim Kinderdieb.
Als ich von diesem Buch erfuhr und sah, dass hier das Thema der nordischen Gottheiten, der Julzeit und alten Weihnachtstraditionen aufgegriffen wird und in einer düster-brutalen Fantasy-Geschichte verwoben werden soll, war ich ganz aus dem Häuschen.
Leider hat es Brom aber wieder geschafft mich nicht vollständig zu fesseln. Ich weiß nicht woran es liegt, aber genau so erging es mir wie gesagt auch schon beim Kinderdieb.
Die Charaktere sind sympathisch, glaubwürdig, nachvollziehbar. Vor allem Krampus gefällt mir sehr gut, aber auch alle anderen kann man sich sehr gut vorstellen, was aber vielleicht auch daran liegt, dass Broms Charaktere gerne stereotyp sind.
Der Schreibstil ist auch sehr angenehm und flüssig zu lesen. Die Sprachstile der verschiedenen Charaktere wirken stimmig und glaubwürdig.
Die Geschichte ist spannend und mal was Neues.
Und doch bleibt mir stets so ein fader Unterton beibehalten, die gesamte Lesezeit über, den ich einfach nicht loswerde. Vielleicht liegt es daran, dass ich immer mit sehr großen Erwartungen an seine Bücher herangehe, da er natürlich sowohl optisch, aber auch thematisch immer genau meinen Nerv trifft, dann aber irgendwie nicht so richtig zur Sache kommt.
So geht es mir auch mit den Gewaltdarstellungen. Es herrscht generell ein sehr ruppiger Tonfall, es passieren schlimme Dinge, aber nie so richtig.
Optisch ist das Buch natürlich wieder grandios und ist es allein schon als Eye-Catcher im Bücherregal wert gekauft zu werden. Und auch die Geschichte an und für sich, die Einarbeitung alter Gottheiten und deren Bedeutung, ist sehr spannend und lesenswert.
Fazit:
Leider wieder nicht meinen großen Erwartungen gerecht geworden. Wer jedoch neu in der Thematik ist und sich an dunklere, brutalere Fantasy rantasten möchte, auf jeden Fall eine Überlegung wert.