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Burkhard_Sonntag

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Letzte Begegnungen (ISBN: 9783959101356)

Bewertung zu "Letzte Begegnungen" von Hannah Haberland

Letzte Begegnungen
Burkhard_Sonntagvor 6 Jahren
Kurzmeinung: Wunderbar einfühlsam, flüssig und spannend geschrieben , humorvoll, aber kein bisschen makaber.
Herbert, die Sterbehilfe ist da!

„Herbert, die Sterbehilfe ist da!‟, ruft es durch den Flur. 

Und dann muss  erstmal mit den gängigen Vorurteilen aufgeräumt werden: Nein, Palliativmedizin ist keine Sterbehilfe! Auch wenn es darum geht,  Sterbenden dabei zu helfen, die letzten Tage und Stunden so lebenswert wie möglich zu gestalten. Die junge Ärztin Hannah Haberland arbeitet in einem Team der Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung und besucht schwerstkranke Menschen zu Hause. In ihrem Buch erzählt sie, was sie da tagtäglich erlebt: Da gibt es die wohlmeinende türkische Familie, die dem sterbenden Vater noch unbedingt einen Döner verabreichen muss, bevor er dann – frisch gebadet – mit dem Auto in die Türkei gefahren wird, wo er dann am Tag nach der Ankunft friedlich sterben darf.

Dann ist da die schwerkranke Kunsthistorikerin, die in der Villa von Freunden untergekommen ist – dumm nur, dass Diese eine große Party geplant haben, und da ist eine Sterbende im Haus eher lästig.

Aber es gibt nicht nur solch schräge Anekdoten, sondern auch den ganz normalen Alltag. Hannah Haberland schreibt wunderbar  einfühlsam, ohne dabei rührselig oder schwermütig zu werden, sie  humorvoll aber in keiner Weise makaber.  Man erfährt nicht nur eine Menge über Palliativmedizin, sondern auch über die ambulante pflegerische Versorgung von Schwerstkranken, über unser Gesundheitssystem und die unvermeidliche Bürokratie. Die Informationen sind gut verpackt und eher beiläufig eingestreut, auf Infodumping wird bewusst verzichtet.

Jedem,  der sich mit dieser  schwierigen Materie beschäftigt oder beschäftigen muss, ist dieses Buch dringend empfohlen.

Cover des Buches Alduro & Fonseca: Der Teufel von Rio: Mystery-Krimi (ISBN: 9783743814486)

Bewertung zu "Alduro & Fonseca: Der Teufel von Rio: Mystery-Krimi" von W. A. Wolff

Alduro & Fonseca: Der Teufel von Rio: Mystery-Krimi
Burkhard_Sonntagvor 7 Jahren
Kurzmeinung: Der Teufel selber war's gewesen! Dreimal schlägt Luzifer zu, mit viel Donner und Krawumm. Apokalypse oder doch ein normaler Krimi?
Spannender Thriller über Organhandel in Rio

Rio de Janeiro - kurz vor der Olympiade: Gewitterstimmung, bedrohliche Atmosphäre, und dann knallt's: in einer Favela wird ein Armen-Priester ermordet. Und zwar nicht von irgendwem, sondern vom Teufel persönlich: als einem Dämonen, der Schwefeldämpfe um sich wabern lässt und das Weihwasser fürchtet.
Weiter geht's in gewohnter Krimi-Manier: eine Reihe von Ermittlern werden vorgestellt und ermitteln erstmal mehr oder weniger ratlos vor sich hin, Intrigen werden gesponnen und in den düsteren Ecken der Stadt wird weiter gemordet. Dann schlägt Luzifer erneut zu und zwar gleich zweimal kurz hintereinander, mit viel Donner und Krawumms und aus dem Krimi wird ein finaler Kampf zwischen Gut und Böse.
Wirklich? 
Das soll zumindest der Leser denken. Die Ermittler hingegen ermitteln weiter gegen ganz normale Gangster und zweifeln nicht eine Sekunde lang daran, dass es hier um einen ganz gewöhnlichen Kriminalfall geht.
Es geht um Organhandel, um rivalisierende Mafia-Gangs, um eine geheimnisvolle Organisation, die möglicherweise doch nicht ganz so wohltätig ist, wie es anfangs scheint, um allgegenwärtige Korruption - auch in der Polizei selbst und um zwei Agenten, die schließlich in Superhelden-Manier auf eigene Faust weitermachen.
Spannend geschrieben, spannend zu lesen und eine spannende Wendung zum Schluss. Der Plot ist schlüssig und gut durchdacht. Das Thema Organhandel ist hochaktuell. Die dem Plot zugrundeliegende Idee gehört zwar (zum Glück heute noch) in den Bereich der Phantastik, ist aber für die Geschichte glaubwürdig. Die unvermutete Wendung zum Schluss hat mir gut gefallen. 
Was mich gestört hat, ist die stellenweise doch holprige Sprache und vor allem die blasse und stereotype Schilderung der Handlungsorte. Hier fehlt mir das "gewisse Etwas". Auch manche Fakten sind nicht gut recherchiert.
Für die Berufsbezeichnungen der verschiedenen Ermittler werden englische bzw. amerikanische Begriffe (z.B. "Chief", "Federal Agent") verwendet, was unpassend wirkt. Außerdem werden hier da Austriazismen verwendet (z.B. "Jause", "Spital" statt "Krankenhaus" usw. ). Das vermittelt beim nicht-österreichischen Leser einen nicht gewollten Eindruck von österreichischem Lokalkolorit.
Alles in allem aber ein spannender Thriller mit überraschenden Wendungen und einem spannenden Thriller-typischen Ende.

Cover des Buches Professor Koslows Äthermaschine (ISBN: 9783743103818)

Bewertung zu "Professor Koslows Äthermaschine" von J. Pollaschek

Professor Koslows Äthermaschine
Burkhard_Sonntagvor 7 Jahren
Spannendes Steampunk-Abenteuer


Wien zur Zeit von Kaiser Franz Joseph und Sissi: Der sympathisch-zurückhaltende Ingenieur Jakob Rose trinkt im  Café Griensteidl seinen Kaffee, während nebenan ein verrückter Professor mit seinen Studenten debattiert, als ein Zeitungjunge mit einer Sensationsmeldung hereinplatzt: Ein Eisenbahnzug ist verschwunden, hat sich offenbar in Luft aufgelöst. Ros (der im Text nur selten mit Vornamen angesprochen wird) verspricht seinem Bruder, der für das Evidenzbureau -  den K.u.K. Geheimdienst - arbeitet, bei der Lösung des Falles behilflich zu sein, wobei er die hübsche Komtesse Ada Rony kennenlernt.
Es beginnt ein Abenteuer mit Dampfautos, Luftschiffen und privaten Eisenbahnzügen, das sich bald wie ein historischer Krimi liest. Ist es aber nicht. Zwar ist die historische Kulisse perfekt recherchiert, das Wiener Lokalkolorit mit herrlich hintergründigem Humor beschrieben, aber der Plot verlangt nach rasenden Vapormobilen, Dampfrobotern, und anderen Maschinen, die Jules Verne sich nicht besser hätte ausdenken können.
Letztendlich dreht sich alles um ein verschwundenes Manometer. Wer steckt dahinter: italienische Anarchisten, ein russischer Geheimbund oder gar das Evidenzbüro selbst?
Die Geschichte ist toll und flüssig geschrieben, der Plot hält, was er verspricht, auch wenn die titelgebende Äthermaschine erst ziemlich spät auftaucht.
Einziger Kritikpunkt ist, dass man oft nicht weiß, wo die Fiktion anfängt und die historisch-korrekte Recherche aufhört (alchimische Lampen? dieser Kaffeeautomat, den Herr Ros erfunden hat?). Zwar gibt es ein Glossar, aber auch hier hat man den Eindruck, dass Fiktion und Realität vermischt sind.
Insgesamt: ein tolles Buch - und ich bin gespannt darauf, ob es eine Fortsetzung geben wird. (Original-Rezension auf meinem Blog)

Cover des Buches Morgen kommt ein neuer Himmel (ISBN: 9783596521128)

Bewertung zu "Morgen kommt ein neuer Himmel" von Lori Nelson Spielman

Morgen kommt ein neuer Himmel
Burkhard_Sonntagvor 7 Jahren
Eine witzige Coming of Age - Geschichte. Stellenweise recht rührselig...

Eine schwerreiche Unternehmerin stirbt. Während die beiden Söhne sich auf ein fettes Erbe freuen können, geht die Tochter zunächst einmal leer aus. Bevor sie irgend etwas bekommt, muss sie eine Reihe von Aufgaben lösen – und dabei ihr Leben komplett umkrempeln. Sie verliert ihren Job, trennt sich von ihrem Lebensgefährten, zieht aus der gemeinsamen Wohnung aus (Hey, welch interessante Parallele zu meinem Ben!), und dann…? Mehr sei nicht verraten. Nur soviel: einige der Wendungen erscheinen doch weit hergeholt und unrealistisch und an mindestens einer Stelle sehr rührselig. Trotzdem: dieses Buch ist zum Bestseller geworden.
Warum? Vermutlich vor allem deshalb, weil es dem Leser leicht fällt, sich mit der Protagonistin zu identifizieren und weil man gerne mit ihr mitfiebert. Weil wohl jeder schonmal irgendwelche Rückschläge hat einstecken müssen und… nun ja, wer hat noch nie von einem Lottogewinn oder einem Millionenerbe geträumt? (Original-Rezension auf meinem Autorenblog)

Cover des Buches Auf Schritt und Tritt: Der Feind lauert überall (ISBN: B01NBJSDUL)

Bewertung zu "Auf Schritt und Tritt: Der Feind lauert überall" von Marc Pain

Auf Schritt und Tritt: Der Feind lauert überall
Burkhard_Sonntagvor 7 Jahren
Düsterer Thriller mit Film Noir-Elementen

Ein sympathisch verschusselter, von  Schaffenskrisen geplagter Schriftsteller findet eines Morgens einen geheimnisvollen Zettel neben seiner Kaffeemaschine. Ein Fremder ist unbemerkt ins Haus eingedrungen und weiß genau über sein Opfer Bescheid. Es folgen weitere Nachrichten und schließlich handfeste Drohungen.
Wer steckt dahinter? Die Ex-Frau des Protagonisten, eine Stalkerin oder doch nur die Putzfrau? 
Das Szenario beginnt fast wie ein Horrorfilm, aber die Geschichte braucht eine Weile, bis sie Fahrt aufnimmt, der Anfang ist ein wenig zäh und auch zwischendurch sind hin und wieder Längen und auch Stellen, an denen der Plot nicht ganz glaubwürdig wirkt, aber insgesamt ist es ein spannender und vor allem sehr düsterer Thriller mit Film-Noir-Mäßigen Elementen, die überzeugend rüberkommen. Das Ende ist überraschend – aber logisch nachvollziehbar und gibt der ganzen Geschichte eine völlig neue Wendung. (Original-Rezension hier)

Cover des Buches Anders als erwartet (ISBN: 9783981565126)

Bewertung zu "Anders als erwartet" von Alexandra Gaida-Steingaß

Anders als erwartet
Burkhard_Sonntagvor 7 Jahren
Kurzmeinung: Keine leichte Kost - 12 Interviews mit Eltern kleiner Kinder, die einen schweren Schicksalsschlag erlitten haben
Keine leichte Kost

Nein, leichte Lektüre ist es nicht.
Es geht um  Krankheit, Tod, Trennung, Krieg, Flucht und Vertreibung.  Um Menschen, die sich auf die Geburt ihres Kindes freuen, und dann vom Schicksal auf eine Art und Weise überrascht werden, mit der sie nicht gerechnet hatten.
Alexandra Gaida-Steingaß hat zwölf Inverviews mit Müttern und Vätern geführt, jedes ist anders, und gemeinsam ist ihnen, dass die froschgebackenen Eltern plötzlich mit einer gewaltigen Herausforderung konfrontiert werden. 
Und doch hat jeder dieser Betroffenen einen Weg gefunden, mit mit Situation umzugehen. Nicht immer ist es ein Happy-End, aber keiner der Interviewpartner klingt hoffnungslos.
Alles in allem ein ergreifendes Buch: ein Buch, das nachdenklich macht. (Original-Rezension: www.burkhard-sonntag.de)

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