Califax

Ich schließe mich den hier abgegeben positiven Rezensionen an:

Das Erstlingswerk der Autorin ist sehr spannend und fesselnd zu lesen!

[Ich verzichte hier auf eine Kurzfassung der Handlung oder ein Zitieren der „Inhaltsangabe“. Dies kann man an anderen Stellen nachlesen.]

Besonders gefallen hat mir an diesem Krimi, dass ich mich in die Gefühlswelt (z. B. Ängste, Träume) der handelnden Personen (Ermittler und Verdächtigen) durch die Schilderungen ihrer Gedanken und Erinnerungen sehr gut hineinversetzen konnte. Dabei tauchen auch ab und zu verschachtelte oder abgehackte Sätze auf (wie die eigenen Gedanken nun einmal im Kopf aufblitzen und weiter gesponnen werden), aber das finde ich nicht weiter störend.

Die einzelnen Kapitel lassen sich aus meiner Sicht flüssig lesen.

Antonia Richter hat es geschafft, dass ich die angenehmen Gefühle, aber auch Trauer oder abgrundtiefen Hass der handelnden Personen sehr intensiv wahrnehmen konnte.

Ich fand es faszinierend, wie einfühlend die Autorin die Psyche der einzelnen Charaktere nachzeichnet, was Thriller oder Krimis aus meiner Sicht erst so richtig interessant und packend macht.

Aufgrund der teilweise nur angedeuteten Informationen aus der Vergangenheit einzelner Handlungsträger und einiger noch nicht abschließend geklärter Fragen schließe ich, dass hier weitere Fortsetzungen folgen werden. Ich freue mich schon auf den nächsten Fall der Ermittlerin Tuulia Hollinder und ihres Teams!

P. S.:

Ich sehe die vom Verlag vergebene Sparteneinordnung „Mainz-Krimi“ für ein Buch, bei dem in einem Kriminalfall die Studierenden, der Campus und die Forschungseinrichtungen der Universität Mainz, wo nach einem Campusfest in einem verschlossenen Vorlesungssaal die Leiche einer Psychologie-Doktorandin gefunden wird, im Mittelpunkt stehen, nur als Hinweis für Leser*innen an, die gern regionale Krimis (z. B. „Ostsee-Krimi“, „Rheingau-Krimi“, „Thüringen-Krimi“, „Toskana-Krimi“ etc.) lesen. Dies zu kritisieren, finde ich - ehrlich formuliert – ein bisschen übertrieben. Bei den von mir bisher gelesenen sogenannten Regionalkrimis wurde eher das Umfeld und die Lebenssituation der Mordopfer und der ermittelnden Personen beleuchtet, nicht jedoch ausführlich die Stadt oder Gemeinde der Handlung wie hier in einer Rezension kritisch angemerkt (könnte „in jeder anderen Stadt spielen“, „der Flair dieser Stadt“ kam „nicht an“). Das Universitätsgelände usw. wurde neben der Nennung von mehreren Örtlichkeiten so ausführlich von der Autorin beschrieben, dass es sicherlich in keiner der anderen ca. 40 Universitäten, an denen die Promotion in Psychologie abgelegt werden kann, spielen könnte.