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CampusGecko

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Cover des Buches Verstecken gilt nicht (ISBN: 9783424631500)

Bewertung zu "Verstecken gilt nicht" von Melina Royer

Verstecken gilt nicht
CampusGeckovor 7 Jahren
Kurzmeinung: Praktischer Rat für Schüchterne und Introvertierte, für ein selbstbestimmtes Leben und Freiheit im Handeln! Spannend und lebensnah!
Wertvolle Erfahrungsberichte aus der gelebten Praxis

Das selbstgesteckte Ziel ein Mutmach-Buch zu sein, erfüllt das Buch für mich voll und ganz!

Das Buch stammt aus der gelebten Praxis. Durch gezielte, praktische Tipps erhält man als Schüchterner, aber auch als Introvertierter, die nötige Sicherheit in Alltagssituationen souveräner zu werden.

Mir persönlich gibt es Sicherheit zu wissen, dass jemand Ratschläge, die er mir gibt, schon bereits erfolgreich selbst angewendet hat. Mir sind wenige aber erprobte und wirksame Lösungen daher auch lieber. Denn das kann ich in der Notsituation tatsächlich aus dem Gedächtnis abrufen. Genau das liefert die Autorin mit ihrem Buch.

Statt zu theoretisieren erzählt die Autorin aus ihrem eigenen Leben und wie sie die Verantwortung für ihr Leben in die Hand genommen hat. Anhand von spannenden Episoden erzählt sie, ihren persönlichen Weg aus der Schüchternheit, hin zu einer selbstbestimmten und im Kopf freien Persönlichkeit.

Schön finde ich auch den persönlichen Stil der Autorin. Durch ihre persönlichen Offenbarungen von Höhen und Tiefen macht sie einem Mut, den eigenen Weg zu gehen und sich selbst zu akzeptieren und vor allem: An sich zu arbeiten!

Der Selbsttest zu Beginn des Buches hat mir geholfen zu erkennen, ob das Buch überhaupt etwas für mich ist.

Auch wenn das Buch aus Sicht einer Frau berichtet, ist es meiner Meinung nach für „echte“ Männer genauso gut geeignet. Die gegebenen Ratschläge sind für jeden gut anwendbar.

Danach bekommt man einen Überblick, was Schüchternheit überhaupt ist. Oft schmeisst man Introvertierte und Schüchterne in einen Topf. Es ist aber eben nicht dasselbe. Schüchternheit hat extrem viele Gesichter und Ausprägungen. Dies wird auch sehr differenziert dargelegt. Interessanterweise gibt es sogar schüchterne Extrovertierte. Das war mir vorher so nicht bewusst! Das Buch ist also für mehr Menschen, als man es zuerst annimmt.

Spannend fand ich auch die kulturellen Zusammenhänge die aufgezeigt werden, die Unsicherheit fördern oder ihr entgegenwirken. In Japan werden Kinder darauf getrimmt, dass Erfolg immer durch Andere entsteht, wie die Eltern oder Lehrer. Misserfolge werden aber nur dem Kind zugeschrieben! In Israel hingegen werden Kinder mit Anerkennung überschüttet, was ihnen den Mut gibt mit Misserfolgen als das umzugehen was sie sind: Begleiterscheinungen auf dem Weg zum Erfolg! Was für einen Unterschied dies doch bereits in der kindlichen Entwicklung macht.

Das Buch deckt auf wie man durch Selbstreflexionsübungen blockierende Verhaltensmuster aufdeckt und sie sich dadurch überhaupt bewusst und veränderbar macht. Denn erst wenn man begriffen hat, was man unbewusst durch das eigene Verhalten an Problemen erzeugt, ist man in der Lage neue Handlungsalternativen bewusst einzuüben.

In den folgenden Kapiteln wird klar aufgezeigt, wie man sich danach neue Verhaltensmuster aufbaut. Bemerkenswert finde ich, dass die Autorin deutlich macht, wie wichtig ein unterstützendes Umfeld ist wenn man positive Veränderung sucht. Es wird das eigene Denken und Handeln durchleuchtet. Doch es geht noch weiter: zum Umfeld gehören auch der Lebensraum (Wohnung), Arbeitsplatz, Kollegen, Nachrichten und passende Vorbilder. Dadurch kapiert man erst wie tief man manchmal aus dem Sumpf klettern muss, um sich ändern zu können.

Durch den Aufbau stabiler kleiner Routinen wird einem gezeigt, wie man dem großen Ziel näherkommt: Souveränität im Denken und Handeln – weg von einem Leben, das durch Angst und Vermeidungsverhalten bestimmt wird.

Den Ansatz kleiner Routinen finde ich aus eigener Erfahrung sehr klug, weil damit sicherstellt wird, dass man nie komplett scheitert. Vereinzelte Rückschläge werden so nicht zu Totalausfällen, nach denen man mutlos aufgibt. Man lernt Rückschläge als notwendige Begleiterscheinung einzuordnen und kann sich schnell wieder auf die bereits erzielten Routinen besinnen.

Im Buch kommen auch 7 Erlebnisberichte anderer Frauen vor. Dadurch bekommt man sehr schön mit, wie vielschichtig Schüchternheit sich im Alltag auswirkt und was diese Frauen daraus gelernt haben.

Gut ist auch die klare Handlungsaufforderung im letzten Teil des Buches. Statt „Feel Good“-Atmosphäre gibt es einen unverblümten und notwendigen Appell. Mit klaren Worten, wird man aufgefordert, jetzt den Hintern hochzukriegen und tatsächlich einen Anfang zu machen, sich ein echtes Ziel zu setzen. Gerade das letzte Kapitel gibt einem dadurch den nötigen Tritt in den Hintern, endlich die Komfortzone zu verlassen und ein freier und selbstbestimmter Mensch zu werden.

Das Buch liest sich sehr flüssig und man kann es problemlos an einem Stück durchlesen. Durch die gute, lockere Aufmachung, kann man auch durch das Buch blättern und findet immer wieder spannende Einstiege in neue Themenbereiche.

Danach sollte man es allerdings nochmals durchlesen, denn die neuen Routinen wollen auch in kleinen Schritten Tag für Tag aufgebaut werden. Insofern muss man auch immer wieder mal nachschlagen und prüfen wie weit man bereits gekommen ist.

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