Cappuccino-Mamas avatar

Cappuccino-Mama

  • Mitglied seit 29.12.2011
  • 43 Freund*innen
  • 277 Bücher
  • 271 Rezensionen
  • 278 Bewertungen (Ø 4,79)

Rezensionen und Bewertungen

Filtern:
  • 5 Sterne228
  • 4 Sterne43
  • 3 Sterne6
  • 2 Sterne1
  • 1 Stern0
Sortieren:
Cover des Buches Männer, Mord und Remmidemmi (ISBN: 9783740816131)

Bewertung zu "Männer, Mord und Remmidemmi" von Alexandra Stiglmeier

Männer, Mord und Remmidemmi
Cappuccino-Mamavor 8 Monaten
Frauen, die Liebe und eine Leiche

Humorvolle Krimis mag ich sehr, da muss die Handlung auch nicht zwangsläufig "blutig" sein, dafür erwarte ich jedoch überraschende Wendungen und Lokalkolorit.

DAS COVER:

Unschwer ist zu erkennen, in welcher Region dieser Krimi angesiedelt ist - blau-weißes Rautenmuster als Hintergrund, Männerbeine in rustikalen Trachtenkniestrümpfen und die typische Lederhose - willkommen in Bayern.


DIE HANDLUNG:

Elvira "Elli" Fuchs, Mutter einer Tochter und eines Sohnes, frisch getrennt, ist vor Kurzem wieder in ihr Heimatdorf im Pfaffenwinkel zurückgekehrt. Früher wäre sie gerne Kriminalbeamtin geworden, doch nun verkauft sie stattdessen Klodeckel - nicht gerade ihr Traumberuf.

Doch eines Tages entdeckt sie auf einer Baustelle unter einem Wannensockel eine Leiche. Elli kann nicht anders - sie muss in diesem Fall ermitteln und stößt dabei auf tragische Familiengeheimnisse. Doch reibungslos verläuft die Spurensuche keineswegs, denn es ist Faschingszeit, Elli ist auf der Suche nach einem neuen Mann und dann sind da noch ihre beiden Kinder...


MEINE MEINUNG:

Ich liebe Regionalkrimis, die die typischen Eigenarten der jeweiligen Bevölkerung hervorheben. Sind diese Krimis dann, was ich erwarte, noch mit dem einheimischen Dialekt versehen und kommt der Humor nicht zu kurz - Bingo! Humorvoll fand ich den Krimi dann auch tatsächlich, allerdings hatte er auch einige Längen, dann wiederum war die Handlung wieder temporeich. Der Schluss war überraschend, temporeich und fesselnd.

Mitunter hatte ich etwas Schwierigkeiten, die zahlreichen Dorfbewohner auseinanderzuhalten - vielleichtwäre da ein Personenverzeichnis hilfreich gewesen. Das Dorfleben im Pfaffenwinkel ist typisch, und authentisch geschildert - (fast) jeder kennt jeden, es gibt massenweise Dorftratsch (für Ermittler ein gefundenes Fressen), und es geht mitunter recht derb zu.

Neben Elli fand ich auch Heinzi, ihren Cousin, sehr unterhaltsam und amüsant - ein etwas nerviger Freund und äußerst sparsam. Und dann wäre da noch Babsi, Freundin seit Kindertagen, sowie Ellis Chef Haslinger, der wohl alles andere als ein Traummann ist - aber man weiß ja nie! Wie heißt es doch so schön? Wo die Liebe hinfällt...

Es wurde reichlich Alkohol konsumiert in diesem Krimi - eigentlich zu viel, was allerdings authentisch wirkt - schließlich ist gerade Faschingszeit in Bayern. Zudem lernt man einiges über die regionalen Bräuche in dieser Gegend.

Wie der Titel bereits sagt, spielt nicht nur ein Mord eine tragende Rolle, sondern auch Männer. Den untreuen Ehemann würde Elli gerne eintauschen und es stehen mehrere Kandidaten zur Verfügung, unter anderem auch Elviras Chef Haslinger, ein eher grober Klotz, nicht mit den besten Manieren. Und dann ist da noch der ermittelnde Kriminalkommissar...

Im Anhang des Buches befindet sich einige Rezepte (leider nur alkoholische Getränke, ich hätte da das ein oder andere bayrische Gericht erwartet), sowie ein Glossar, in dem bayrische Begriffe erläutert werden (hätten durchaus einige mehr sein dürfen) - für Süddeutsche nicht ganz so wichtig, sicherlich jedoch für Nordlichter, Rheinländer oder wen auch immer.

Das Buch umfasst 255 Seiten, die Handlung wiederum ist unterteilt in 27 Kapitel, die eine angenehme Länge haben.

Ich bin ja gespannt, ob Elli bald erneut ermittelt - wer weiß? Vielleicht dann zur Weihnachtszeit? (Obwohl... - dann fließt der Glühwein!)


FAZIT:

Zwar fühlte ich mich gut unterhalten und durch den Dialekt wirkt der Regionalkrimi auch authentisch, jedoch waren mir manche Stellen etwas zu langatmìg. Dennoch vergebe ich gerne 4 Sterne.

Cover des Buches Hagendorf (ISBN: 9783755731573)

Bewertung zu "Hagendorf" von Robert Steinhauser

Hagendorf
Cappuccino-Mamavor einem Jahr
Krieg, Inquisition, Hungersnöte und Schicksalsschläge

Nach längerer Zeit habe ich wieder einmal einen historischen Roman über den Dreißigjährigen Krieg gelesen. Dieses Mal aus Sicht des Söldners
Peter Hagendorf. Das Interessante daran ist, dass es sich bei diesem Söldner um einen Protagonisten handelt, der tatsächlich existiert hat und seine Erlebnisse der Nachwelt in Tagebüchern hinterlassen hat.

Cover:

Das Cover ist überwiegend in einem Sepia-Farbton gestaltet, was hervorragend zu einem historischen Roman passt. DasTitelbild zeigt eine altertümliche Kriegsszenerie mit Soldaten und brennenden Städten. Unterhalb dieser Abbildung befindet sich ein roter Abschluss, der symbolisch für das viele unnötig vergossene Blut stehen könnte.

Handlung:

Deutschland im Jahre 1618 - Der junge Peter Hagendorf genießt eine hervorragende Ausbildung und möchte danach die elterliche Mühle übernehmen. Doch der Vater übergibt diese seinem jüngeren Sohn, Peters ungeliebten Bruder. Gekränkt verlässt Peter sein Heimatdorf und schließt sich, nachdem er bei einem Überfall des ausgezahlten Erbteils beraubt wird, den Söldnern an. Fortan zieht er durch halb Europa und nimmt an blutigen Schlachten teil.

Währenddessen heiratet der verhasste Bruder Peters Jugendliebe Anna Maria. Fast ein Vierteljahrhundert ist Peter als Söldner tätig und macht dabei Zeuge von Hexenverbrennungen, erlebt Hungersnöte, die Menschen zum Äußersten treiben, sowie schreckliche Krankheiten, die vielen Menschen das Leben kostet.


Meine Meinung:

Wer sich für detaillierte Geschehnisse aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges interessiert, dem ist dieser historische Roman durchaus zu empfehlen. Für mich persönlich waren manche Kapitel etwas zu ausschweifend, andere wiederum habe ich regelrecht verschlungen.

Die Kombination von reellen und erfundenen Ereignissen finde ich gelungen - von Kriegshandlungen und Schlachten, über die Feldherren bis zu privaten Erlebnissen ist hier eine große Bandbreite vorhanden.

Zart besaitet dürfen die Leser jedoch nicht sein, denn natürlich liegt es in der Natur der Sache, dass die Handlung größtenteils sehr blutig ist. So wird gefoltert, geplündert, gemordet, vergewaltigt und die Kampfhandlungen werden sehr detailreich geschildert. Dazu kommen Krankheiten wie die Pest, aber auch Hungersnöte, die zahlreiche Opfer fordern.

Auch Söldner haben ein Privatleben, in das dieser Roman Einblicke gewährt. So reisen Frauen, Kinder und weitere Personen im Tross mit - so auch die Frau des Söldners Peter.

Sehr anschaulich wurde der zunehmend moralische Verfall aufgezeigt - skrupellos wurde von den Soldaten Häuser geplündert, Frauen geschändet, Menschen getötet, Vieh gestohlen und was bei den Schlachten nicht schon zerstört war, das wurde in Brand gesetzt und unbrauchbar gemacht - ganz nach der Devise, den größtmöglichen Schaden anzurichten. Dass die Söldner damit nicht nur anderen schaden, sondern sich selbst, zerstörte Felder bringen keinen Ertrag mehr, scheinen sie nicht wahrhaben zu wollen.

Interessant fand ich die Beschreibung der verschiedenen Handlungsorte, zumal ich einige davon persönlich kenne.

Einerseits mochte ich Peter in seiner Rolle als fürsorglichen Ehemann und Vater, andererseits verabscheute ich seine Brutalität und die ewige Sauferei, die ihn so manche Schwierigkeiten bereitete. Einst wurde Peter von einer Wahrsagerin eine düstere Zukunft prophezeit und tatsächlich erleidet Peter sehr viele Schicksalsschläge, die ihn verzweifeln lassen.

Sehr sympathisch fand ich dagegen Peters Frau Anna Maria - eine starke Frau mit Herz und Verstand.

Was ich im Buch vermisst habe, war ein Personenverzeichnis (bevorzugt mit Lebensdaten und Verweis darauf, welche Personen davon wirklich gelebt haben), ein Glossar (über militärische und zeitgenössische Begriffe), sowie Karten (zur Veranschaulichung der zurückgelegten Strecken). Schön, dass es ein Nachwort des Autors gab, welches Erklärungen, Hintergründe zur Handlung und weitere Informationen enthält.


Fazit:

Ein wortgewaltiger Roman, der auf 542 Seiten (unterteilt in 14 Kapitel) schonungslos die Ereignisse rund um den Dreißigjährigen Krieg schildert.

Da mir manche Schilderungen zu ausschweifend und langatmig waren, mich der Roman dennoch gut unterhalten hat, vergebe ich dafür gerne 4 Sterne.

Cover des Buches Maunzi (ISBN: 9783629007148)

Bewertung zu "Maunzi" von Christine Rechl

Maunzi
Cappuccino-Mamavor einem Jahr
Witziges, winziges Büchlein im Taschenformat

Ich liebe ja Katzen! Sie haben ihren eigenen Kopf und auch ihre ganz eigene Logik - egal ob es um ihre Ernährung oder ihr manchmal eigenartiges Verhalten geht. Und so erklärt Maunzi, die tierische Protagonistin dieses Buches, den Menschen die Welt - die Welt aus Katzensicht natürlich!

COVER / GESTALTUNG:
Ein kleines, feines Büchlein - so der erste Eindruck. Im wahrsten Sinne des Wortes ein Taschenbuch - passt nicht nur in jede herkömmliche Handtasche, sondern tatsächlich sogar in Jackentaschen oder die Gesäßtasche einer Jeans. Tatsächlich ist das Büchlein allerdings ein hochwertiges Hardcover-Buch.

Optisch besticht das Cover durch die Kombination des matten Hintergrundes und des glänzenden Motivs - auf einem gemusterten Hintergrund in Blau-/Türkistönen und einer rosa-pinkfarbenen Bordüre tummelt sich eine weiß-grau-gemusterte Katze - wie es sich für Majestät gehört, natürlich mit einer Krone auf dem edlen Haupt.

HANDLUNG / GESTALTUNG / MEINUNG:
Das gesamte Büchlein besteht aus den Lebensweisheiten, Regeln, Gesetzen,... von Katzendame Maunzi und den dazu passenden Illustrationen. Schmunzeln und lachen ist da schon so gut wie garantiert.

Die Seiten sind ansprechend gestaltet - mit Rosa, Hellblau und "Gold" als Hintergrundfarbe und verschiedenen Schriftarten und -größen. Für mich befand sich das Highlight am Ende des Büchleins: Meine elf Gebote.

FAZIT:
Ob zum Selberlesen oder als kleines Geschenk (vor allem) für Katzenfans - das 80 Seiten umfassende Büchlein besticht durch seinen ganz eigenen Charme. Von mir ein dreifaches Miau auf Prinzessin Maunzi und natürlich 5 Sterne.

Cover des Buches Die erstaunlichen Abenteuer von zehn Socken (vier rechten und sechs linken) (Bd. 1) (ISBN: 9783961771295)

Bewertung zu "Die erstaunlichen Abenteuer von zehn Socken (vier rechten und sechs linken) (Bd. 1)" von Justyna Bednarek

Die erstaunlichen Abenteuer von zehn Socken (vier rechten und sechs linken) (Bd. 1)
Cappuccino-Mamavor einem Jahr
Ich bin dann mal weg! - Zehn Socken und ihre unglaublichen Abenteuer

Das Leben von zehn Socken - klingt erst einmal äußerst langweilig, jedoch begeistert dieses 160 Seiten starke Kinderbuch durch seine humorvolle Handlung.

DAS COVER:
Anhand seiner quietschgelben Farbe, aber auch aufgrund seines Formates, fällt dieses Hardcover-Buch sofort auf. Die zehn Socken, deren phantasievollen Abenteuer im Buch präsentiert werden, tummeln sich auf dem Cover.

HANDLUNG:
Wohin verschwinden Socken? Man steckt zwei Socken gemeinsam in die Waschmaschine, heraus kommt jedoch nur eine. Da ist guter Rat teuer, und so suchen die kleine Bea und ihre Mutter Hilfe. Der herbeigerufene Mechaniker ist ein echter Experte und klärt di Sache schnell auf: Unter der Waschmaschine befindet sich ein geheimer Tunnel, der den kleinen Ausreißern ein Leben in Freiheit ermöglicht.

So erleben Socken die unterschiedlichsten Abenteuer: Eine wird ein Fernsehstar, eine ein Politiker, eine weitere wird Oma für verwaiste Mäusekinder, eine wird zum Detektiv - weitere Socken werden... - ja, was eigentlich? Das erfahren die Leser in diesem unterhaltsamen Buch.

MEINE MEINUNG:
Die Abenteuer der zehn Socken brachten mich immer wieder zum Schmunzeln. Jede Seite ist farbig gestaltet - entweder durch einen farbigen Hintergrund, meist jedoch durch farbenfrohe, witzige Illustrationen, es wurden verschiedene Schriftgrößen und Schriftarten verwendet - also ein sehr abwechslungsreich gestaltetes Buch, das sicher auch so manchen Lesemuffel zum Schmökern motiviert. Geeignet ist das Buch zum Vorlesen, aber auch zum Selberlesen. Empfohlen wird das Buch für Kinder von 5 bis 10 Jahren, ich würde das Buch auch schon zum Vorlesen für Kinder ab vier Jahren empfehlen. Die Handlung ist zwar humorvoll erzählt, beschäftigt sich aber nebenbei auch mit ernsteren Themen - auch eine einzelne kratzige Socke kann für Menschen nützlich sein, und auch ein Obdachloser, der alles verloren hat, wird vermisst.

FAZIT:
Eine absolute Leseempfehlung für
dieses hochwertige Kinderbuch mit seinen zahlreichen großformatigen Illustrationen. Von mir erhält dieses Buch 5 Socken (oder auch 5 Sterne).

Cover des Buches Von Spaß war nie die Rede (ISBN: 9783746639482)

Bewertung zu "Von Spaß war nie die Rede" von Ellen Berg

Von Spaß war nie die Rede
Cappuccino-Mamavor einem Jahr
Von männlichen Egoisten, weiblichen   Träumerinnen und dem inneren Kind

Bereits vor Jahren habe ich die humorvollen Romane von Ellen Berg entdeckt und lieben gelernt. Nun erschien der 20. "(K)ein-Roman" dieser Autorin - (K)ein bezieht sich auf den Untertitel der Roman-Serie: (K)ein Liebes-Roman, (K)ein Rentner-Roman, (K)ein Diät-Roman,...

HANDLUNG:
Fee ist seit vielen Jahren mit dem erfolgreichen Arzt Christian verheiratet. Doch der Zahn der Zeit hat an Fee und an der Beziehung genagt - sie fühlt sich von ihrem Mann vernachlässigt, hat einige Kilos zuviel auf den Rippen und auch die Kinder Emilia und Finn haben immer etwas an ihrer Mutter auszusetzen.

Ein gemeinsamer Familienurlaub in Österreich soll wieder frischen Wind in die Beziehung von Fee und Christian bringen. Doch leider verläuft der Urlaub dann doch etwas anders als erhofft. Soll das Leben jenseits der Vierzig weiterhin so trostlos verlaufen? Das kann doch nicht alles gewesen sein!? Fee will um ihre Liebe zu Christian kämpfen, doch das ist gar nicht so einfach.

Zum Glück gibt es Fees Freundinnen, die ihr mit Rat und Tat zur Seite stehen. Und dann ist da noch Felix, der Zumba-Trainer, der Fees Herz zum Beben bringt. Doch dann lockt ein spiritueller Urlaub auf Bali - Fee, alleine ohne Mann und den Kindern. Wird Fee ihrer Ehe eine zweite Chance geben, oder heißt es fortan "Neue Liebe, neues Glück"?


DAS COVER:
Bislang gestaltete Gerhard Glück das Cover, nun wurde mit Markus Roost ein würdiger Nachfolger gefunden. Der Gestaltungs-Stil wurde beibehalten, wodurch der Wiedererkennungswert erhalten blieb.

Diesmal zeigt das Cover eine Szene in einem Park. Während ein Mann, auf einer Parkbank sitzend, Tauben füttert, erhebt sich eine Frau, an einem Vogel hängend, in die Lüfte. Könnte der Versuch sein, in die Freiheit zu fliegen, wäre da nicht der Junge, der mit einer Schleuder versucht, dies zu verhindern.

Die Innenseiten der Buchdeckel zieren eine passende Illustration zur Handlung des Buches, sowie Abbildungen bereits erschienener Ellen-Berg-Romane.


DIE PROTAGONISTEN:
Fee Ziegler:
Fee leidet! Unter dem Verhalten von Christian, der in ihr eher eine Haushälterin sieht und weniger eine Partnerin. Das Liebesleben ist, zu Fees Leidwesen, inzwischen längst komplett eingeschlafen, sämtliche Verführungskünste seitens Fee sind zum Scheitern verurteilt. Kein Wunder, dass Fee sich unattraktiv fühlt! Etwas mehr Selbstbewusstsein würde Fee nicht schaden - allzu gerne stellt sie ihr Licht unter den Scheffel. Doch es gibt durchaus auch Situationen, in denen ich Fee liebend gerne mal kräftig geschüttelt hätte.

Dr. Christian Ziegler:
Wie oft hätte ich den durchtrainierten, begeisterten Marathonläufer Christian wachgerüttelt. Was für ein Egomane! Er ignoriert, wie sehr Fee ihn liebt, selbst nach vielen Ehejahren! Für ihn zählt nur, dass sein Grünkohlsmoothie täglich bereitsteht, Fee ihre gesellschaftlichen Verpflichtungen erfüllt und ihm den Rücken freihält. Fee hat einen gravierenden Sprachfehler: Sie kann einfach nicht Nein sagen, was ihr Umfeld natürlich gründlich ausnutzt und Fee damit so manches Mal an ihre Grenzen bringt.

Emilia "Emmi" und Finn:
Zuerst sah ich in Emilia und Finn typische "Pubertiere" - wollen ihr eigenes Ding durchziehen, aber Mama soll ihnen jederzeit aus der Klemme helfen, und sei es "nur eben mal" den vergessenen Turnbeutel in die Schule zu bringen. Der Urlaub in Österreich kam bei der sechzehnjährigen Emilia und ihrem 14 Jahre alten Bruder nicht ganz so toll an - untertrieben gesagt. Doch dann entwickelte sich die Beziehung zwischen Fee und ihren Kindern zum Positiven - Mama hat seit Neuestem einen Reiseblog - wie cool ist das denn! Was die Kinder noch so auf die Beine stellten war echt rührend.

Catherine "Cat" und Betty:
Freundinnen sollten in jeder Lebenssituation bedingungslos füreinander da sein - das steht fest. Mit ihren beiden Freundinnen trifft sich Fee daher regelmäßig zu Mädelsabenden, bei denen gemeinsam gekocht und aus dem Nähkästchen geplaudert wird.

Dr. Joleen Morgenthaler:
Ich mochte diese junge, voll durchgestylte Kollegin von Christian überhaupt nicht, fand sie hochnäsig, zickig und arrogant. Wie sehr hab ich es ihr gegönnt, wenn mal etwas nicht nach ihren Wünschen ablief. Und es war nicht zu übersehen, wie sehr sie Christian anhimmelte. Doch beruht diese Zuneigung auf Gegenseitigkeit?

Felix:
Felix ist ein attraktiver Mann und somit auch Frauenschwarm, das entgeht auch Fee nicht. Dass sich Zumba-Trainer Felix ausgerechnet für sie, die übergewichtige Frau in den Vierzigern interessiert, schmeichelt ihr natürlich und es lässt sie nicht kalt. Felix, ein Mann für alle Fälle? Als hätte Felix es geahnt, möchte er Fee zu einem Urlaub auf Bali überreden - Fees Trauminsel seit Jugendtagen.

Dr. Sennheiser, Fees Chef:
Der Hautarzt ist ein Chef, wie man ihn sich nicht wünscht - er weiß die hervorragenden Leistungen seiner Angestellten nicht zu würdigen, sieht die unbezahlten Überstunden von Fee als selbstverständlich an und ist in seinem gesamten Benehmen einfach nur unverschämt. Fast schon ein Wunder, dass Fee angesichts dieser Arbeitsbedingungen ihren Teilzeitjob in der Praxis dennoch liebt.

MEINE MEINUNG:
In Fee habe ich mich oft wiedererkannt, mich über den egoistischen, ignoranten Christian geärgert, und mich über die positiven Veränderungen der Teenager Emmi und Finn gefreut. Christian - da schien mir mitunter Hopfen und Malz verloren zu sein. Und ich zweifelte daran, jemals eine liebenswerte Seite an ihm zu entdecken.

Es ist nicht alles Gold was glänzt - Felix mag zwar ein guter Zuhörer sein, doch ob er tatsächlich ein Traummann ist? Ich blieb ihm gegenüber misstrauisch - zurecht?

Fee, wer ist dein Herzblatt? Kandidat 1, der dich nach all den Jahren noch immer verzaubert, oder entscheidest du dich für Kandidat 2, der durch die rosarote Brille hindurch dein Herz und deinen Körper in Schwingungen versetzt?

Meiner Meinung nach hätte es einige Blogbeiträge mehr geben können, schließlich erfreute sich die frische Reisebloggerin Fee an einer stetig wachsenden Fangemeinde.

Die Lust auf Esoterik, Yoga und Tantra-Massage hat das Buch zwar nicht in mir geweckt, aber unterhalten hat mich das Buch dennoch hervorragend.


FAZIT:
Wieder einmal ein gelungener Roman, der mich gefesselt hat - humorvoll, aber dennoch auch mit ernsten Momenten - eine vollauf gelungene Mischung mit einer 36 Kapitel starken Handlung auf 382 Seiten.

Toll zu lesen, aber zusätzlich freue ich mich auf das Erscheinen des Hörbuchs, hoffentlich wieder gelesen von Tessa Mittelstaedt.

Nach dem (K)ein-Roman ist vor dem (K)ein-Roman - ich bin gespannt, mit welchem Roman Ellen Berg ihre Leser als nächstes überrascht. Von mir gibt es selbstverständlich für dieses Lesevergnügen 5 Sterne.

Cover des Buches Blut und Seide (ISBN: 9783426517178)

Bewertung zu "Blut und Seide" von Marita Spang

Blut und Seide
Cappuccino-Mamavor 8 Jahren
Kurzmeinung: Früher war nicht alles besser! Das zeigt uns Marita Spangs neuer Roman. Brutal, sadistisch und doch zugleich voll Liebe und Zuneigung...
Unglückliche Liebschaften, Mord und eine starke Frau...

Nachdem mich Marita Spangs Erstlingswerk HEXENLIEBE bereits vollkommen begeistern konnte, war ich nun gespannt, was mich bei ihrem neuen Roman erwarten würde. Mit BLUT UND SEIDE präsentiert die HOMER-Preisträgerin nun ihr neuestes Werk.


Das Cover:

Von der Gestaltung her, ist hier ein Wiedererkennungswert klar erkennbar. Wieder befindet sich eine Frau auf dem Buchcover, wieder besteht der Buchtitel aus goldenen, verschnörkelten Buchstaben und letztendlich erinnert auch der gemusterte Hintergrund an den ersten historischen Roman der Autorin.

Die Frau auf dem Cover wirkt recht ansehnlich – das Schönheitsideal der damaligen Zeit ist eben ein anderes, als das der heutigen Zeit. Die junge Frau trägt die Haare offen und ihre Kleidung wirkt edel, sei es durch den Brokatstoff oder den Pelzbesatz an der Kleidung.


Die Handlung:

Das Deutsche reich um 1260 – Nachdem seine Eltern bei einem Überfall äußerst brutal ermordet wurden, wächst der Waisenjunge Simon von Montfort bei Johann von Sponheim auf. Für diesen ist der Junge, der Sohn seines besten Freundes, wie ein eigener Sohn. Doch Johanns Bruder Heinrich schikaniert den Jungen wann immer sich die Gelegenheit dazu bietet.

Aber dann verliebt sich Simon in Christina, die Verlobte von Heinrich. Die beiden beginnen eine Liebschaft. Doch leider ist diese Liebe nicht von Erfolg gekrönt, denn die junge Frau wird zur Ehe mit dem ungeliebten und äußerst brutalen Heinrich gezwungen. Simon und Christina geben jedoch die Hoffnung nicht auf, doch noch ein Paar zu werden...


Meine Meinung:

Ich liebe historische Romane, die im Mittelalter spielen, so wie es in Marita Spangs neuestem Werk der Fall ist. Dennoch konnten mich auch zwischenzeitlich andere Zeitepochen überzeugen.

Simon hat sich zwei Dinge vorgenommen: Zum einen will er die Mörder seiner Eltern finden, zum anderen möchte er eine gemeinsame Zukunft mit seiner geliebten Christina haben. Doch ausgerechnet sein Erzfeind Heinrich ist der Ehemann seiner Geliebten.

Christina ist eine typische Heldin. Sie lernt kämpfen, möchte sich von ihrem Mann befreien, den sie aus tiefstem Herzen verachtet und hasst. Man wünscht sich natürlich während des Lesens, dass sich Christina aus den Fängen ihres Mannes befreien kann, um mit ihrem Simon das große Glück zu finden. Doch eine Trennung war in dieser Zeit überaus kompliziert, da Ehen oft auch aus politischen Gründen geschlossen wurden, oder um Besitztümer zu mehren. Zwar liebt Christinas Vater seine Tochter aus tiefstem Herzen, doch vor der Realität verschließt er dann doch regelrecht die Augen, will nicht wahrhaben, dass seine Tochter unglücklich in ihrer Ehe ist.

Heinrich ist ein äußerst brutaler Unmensch, der vor keiner Gräueltat Halt macht. Es wird ohne mit der Wimper zu zucken, geschändet und gemordet. Man wünscht ihm während des Lesens buchstäblich die Pest an den Hals. Doch leider sind Bösewichte immer recht zäh.

Johann von Sponheim war mir sofort sehr sympathisch. Nach dem Tod der Eltern nimmt er das Kind seines besten Freundes als Ziehsohn bei sich auf. Johann selbst leidet unter den Folgen der Kinderlähmung, denn er ist gehbehindert. Von seinem eigenen Bruder Heinrich hält er (verständlicherweise) wenig, während ihm Simons Wohlergehen am Herzen liegt.

Früher war nicht alles besser, das wird auch diesmal wieder deutlich. Da wird gekämpft, gemordet und vergewaltigt. Die Schilderungen sind recht detailliert, aber das ist durchaus vertretbar, denn so schonungslos beschrieben, wird deutlich, wie brutal diese Handlungen waren, und dadurch wirkt alles sehr authentisch und glaubhaft. Kampfhandlungen sind nicht unbedingt meine Lieblingsszenen, aber dennoch unverzichtbar.

Ich liebe es, wenn in historischen Romanen Personen vorkommen, die wirklich gelebt haben. Auch in BLUT UND SEIDE ist dies wieder der Fall.

Zwar gefiel mir letztendlich HEXENLIEBE etwas besser, allerdings war das auch eine andere Thematik, und man kann schlecht Äpfel mit Birnen vergleichen, wie man so schön sagt. Aber auszusetzen hatte ich auch an diesem Roman nichts, insofern besteht kein Grund zur Kritik.

Der Aufbau des Buches gefiel mir sehr gut. Hier fehlte nichts, angefangen von einigen Karten, die verschiedene Grafschaften und Herzogtümer der damaligen Zeit zeigten, über die Liste der im Buch vorkommenden Personen (Dramatis Personae), samt der Kennzeichnung der Personen, die wirklich gelebt haben, bis hin zum Glossar, in dem die altertümlichen Begriffe erklärt werden – nützlich für Neueinsteiger in dieses Genre, aber auch Leser historischer Romane lernen hier immer wieder das ein oder andere dazu, auch ich.

Der Anhang, in dem es um Fiktion und Wirklichkeit geht, ist in meinen Augen unverzichtbar. Hier erfährt man allerlei interessante Dinge zu den Hintergründen und der Handlung. Welches Buch Marita Spang uns wohl als nächstes präsentiert? Man darf gespannt sein, denn sicherlich habe ich nicht das letzte Mal einen historischen Roman dieser Autorin gelesen.


Fazit:

Auch mit ihrem zweiten Roman konnte die Autorin mich wieder voll und ganz überzeugen. Freunden historischer Romane kann ich das Buch ans Herz legen. Ich empfehle es gerne weiter und gebe diesem Buch 5 Sterne.

Cover des Buches Problemzonen (ISBN: 9781517039745)

Bewertung zu "Problemzonen" von Carin Müller

Problemzonen
Cappuccino-Mamavor 8 Jahren
Kurzmeinung: Eine bunte Mischung an Themen, die Autorin Carin Müller auf ihrem Blog veröffentlicht hat, und als Kommentator fungiert ein Gorilla - toll.
Alles was nervt...

Carin Müller, die Frau der tausend Gesichter! Von mir sehr geschätzte Autorin ungewöhnlicher Bücher, mitteilungsfreudige Bloggerin, Hundefrauchen und eingefleischter Fußballfan. Ich mag ihre Texte, ich schätze ihre gnadenlose Kritik und ihre unverschleierte Ehrlichkeit, sowie ihren bisweilen bissigen Humor.

Weshalb ich das alles erwähne? Wie Carin Müller selbst von sich sagt: Sie kann nicht schweigen, muss ihre Meinung kundtun. Und genau deshalb gibt es auch das Buch PROBLEMZONEN – EINSICHTEN AUS DEM KIOSK.


Das Cover:

Das Buchcover ist diesmal glänzend gestaltet, der Hintergrund ist in Blau- und Grüntönen gehalten und das Hintergrundmuster besteht aus einer „gestrickten“ Fläche. Darauf befindet sich die Abbildung eines Gehirns, auf dem verschiedene Areale durch verschiedenfarbige Fähnchen in unterschiedlichen Größen gekennzeichnet sind.


Inhalt / meine Meinung:

Wie der Hinweis auf dem Cover bereits verkündet, besteht dieses Buch aus 70 Kolumnen. Diese hat Carin Müller auf ihren Blogs veröffentlicht. Und nun wurden ausgewählte Texte in diesem Buch zusammengestellt. Dabei wurden diese 70 Texte in sieben Kategorien unterteilt, die dann aus jeweils 10 Beiträgen bestehen:


Hassobjekte und Lieblingsfeinde:

Die Tücken der „Schummelunterwäsche“, auch Shape Wear genannt, beschreibt die Autorin sehr anschaulich. Ebenso wie die Begegnung mit Fahrdienstmüttern, die ihre Kinder stets zur Schule chauffieren. Und die Post – ja, die ist ein Kapitel für sich – im wahrsten Sinne des Wortes. Des weiteren behandelt dieses Kapitel u. a. Themen wie: Apotheker, die alles besser wissen, Handtaschen (ohne die frau sich ja fast nackt fühlt), Veganer, sowie ungewöhnliche Deko, wie ein lederhosetragendes Einhorn...


Hunde und andere … äh … Tiere:

Hund habe ich keinen. Dafür besitze ich aber eine Katze (oder sie besitzt mich – so richtig klar ist das ja mitunter nicht). Wie der geneigte Leser aber weiß, spätestens seit Erscheinen dieses Buches, ist Carin Müller das Hundefrauchen des Airedale-(Terror)-Terriers Toni. Und der hat seinen eigenen Kopf, den er auch gerne und oft durchsetzt. Beim Gassigehen mit Toni hat Autorin Carin Müller immer wieder Begegnungen der dritten Art – angefangen bei ungewöhnlichem Hundespielzeug, über Hundeherrchen und -frauchen, oder anderen Vierbeinern. Und der Versuch, Toni eine Urinprobe zu entlocken, stellt sich als äußerst schwierig heraus, und darauf zu warten, dass der Hund sein „Geschäft“ erledigt, das kann mitunter schon etwas länger dauern.


Schreiben in Theorie und Praxis:

Klar, dass bei einer Autorin auch das Thema Schreiben nicht fehlen darf. Dabei fehlen weder Tücken der deutschen Sprache, noch fehlen unveröffentlichte Kurzgeschichten, die bislang in der Autorenschublade schlummerten. Dass auch Lehrer und Autoren nicht vor diesen Tücken der deutschen Sprache sicher sind, das erzählt die Autorin auf ihre humorvolle Art.


Musik und sonstige Nebengeräusche:

Autorin Carin Müller tanzt! Ich dagegen bin eine bekennende Nichttänzerin, und habe im Gegensatz zur Autorin nie einen Tanzkurs besucht. Doch es gibt auch Ausnahmen – ich liebe syrische Tänze sehr, und bin begeistert von diesem Tanzstil. Des weiteren berichtet die Autorin über ihren Musikgeschmack, sowie über Konzerte, die sie besucht hat. Natürlich dürfen hier in dieser Kategorie ABBA und die Stones nicht fehlen, aber auch andere Musiker, die den Musikgeschmack der Autorin geprägt haben.


Fußball ist auch keine Lösung:

Bei uns ist keiner in der Familie Fußballfan, daher gehörte diese Rubrik nicht zu meiner Lieblingskategorie, und so habe ich sie kurzerhand erst einmal beim Lesen hinten angestellt. Die Befürchtungen waren jedoch ziemlich unbegründet, spielte doch bereits in Carin Müllers Roman GEFÜHLTE WAHRHEIT dieser Ballsport eine wichtige Rolle. Und so habe ich auch diese Kategorie unbeschadet überstanden, nicht zuletzt durch den originellen Schreibstil. Und ein bestimmter Fußballer, nämlich Marco Reus, hat es sogar geschafft, zur Problemzone der Autorin zu werden.


Politik und Kirche:

Ohhh ja! Dass wir beide diese Plage der Menschheit namens PEGIDA nicht nur nicht mögen, sondern hassen, darüber waren die Autorin (wir tauschen uns schon länger über Facebook aus) und ich uns schon vor Erscheinen des Buches einig. Daher hätte diese sogenannte Organisation auch in die Sparte „Hassobjekte und Lieblingsfeinde“ gepasst. Und nun, da ich viele sehr nette, sehr höfliche, sehr liebenswerte Syrer persönlich kenne, verachte ich die PEGIDA und ihre Sympathisanten noch mehr. Man möchte sich fremdschämen dafür, dass es solche menschenverachtende Menschen, oder besser gesagt Unmenschen, geben kann. Daher ist dieses Kapitel auch eines meiner Lieblingskapitel – obwohl ich mich über diese braune „Organisation“ so sehr aufrege.

Aber auch die Kirche hat sich nicht unbedingt immer mit Ruhm bekleckert. Vor allem die katholische Kirche ist mir mitunter doch sehr ein Dorn im Auge, sei es durch ihre Verschwendungssucht oder sonstige Einstellungen zum Thema Partnerschaft und Familie.


Reisen und andere Fluchten:

Eine Reise in die USA – ein Teil der Autorin würde sie sich wünschen: Der angetraute Ehemann! Doch ihre Zunge kann die Autorin nicht zügeln – wobei sie sich beherrschen würde, und das Wort „Bombe“ vermeiden würde. Wer will schon mit einer entsicherten Waffe am Kopf auf dem Boden des Flughafens liegen!?

Ich selbst bin eher ein Reisemuffel, bin auch noch nie geflogen. Dennoch reise ich gerne via Buch in andere Gefilde. Daher habe ich diese Kategorie mit Interesse gelesen. Und natürlich hatte auch hier Terrier Toni seinen Auftritt. Und natürlich fanden auch die mehr oder weniger kulinarischen Spezialitäten der Reiseziele Erwähnung.


Allgemeines:

PROBLEMZONEN wie Bauch, Beine, Po kamen auch in diesem Buch vor – der Bauch, der von „Schummelwäsche“ verborgen bleiben soll, die Beine, die Toni seinem Frauchen während der gemeinsamen Gassirunden macht, sowie der Po, auf den man im Leben so manchmal fällt, wenn auch nur verbal.

Nachdem ich bereits Bücher von Carin Müller gelesen habe, waren die PROBLEMZONEN für mich eine erneute Begegnung mit „alten Bekannten“. Zum einen gab es ein Wiederlesen mit dem Geister-Gorilla aus GEFÜHLTE WAHRHEIT, der zu jeder Kolumne unter „Anmerkung Gorilla“ seine Meinung abgab, sowie Informationen zur Entstehung, den Hintergründen,... . Nur ab und an konnte er wenig an eigener Meinung beisteuern, so z.B. zum Thema Handtaschen, was allerdings in der Natur der Sache lag – oder hat schon jemand einen Gorilla mit Handtasche gesehen? Zusammengefasst kann man sagen, dass Gorilla die Funktion eines Moderators übernahm.

Und natürlich durfte auch Toni nicht fehlen, Carins vierbeiniges Familienmitglied, Covermodel für HUNDSTAGE und Inspiration für den tierischen Protagonisten Tobi im Roman HUNDSTAGE.

Für wen ist dieses Buch geeignet? Ich denke, dass das Buch sich für all diejenigen eignet, die in der Inhaltsangabe eine oder mehrere seiner persönlichen PROBLEMZONEN entdeckt, sowie für alle, die Kolumnen verschlingen, oder die gerne zu Kurzgeschichten greifen, weil ihnen ein Roman zu umfangreich ist. Eigentlich sollte hier jeder Leser sein Lieblingsthema finden, denn PROBLEMZONEN hat mit Sicherheit jeder von uns.


Fazit:

Viele Kolumnen in diesem Sammelwerk gefielen mir sehr gut, einige weniger. Aber selbst diese unterhielten mich einigermaßen. Ich habe mich amüsiert, habe mich geärgert, wurde gut unterhalten. Und habe festgestellt, dass die „Problemzone Mann“ gefehlt hat – und PC, Internet, Handy, und, und, und...

Doch eines steht damit fest: Es muss unbedingt einen zweiten Teil der PROBLEMZONEN geben, in dem dieses und weitere Themen zur Sprache kommen. Und Carin Müller ist so produktiv, dass es sicherlich noch eine Fortsetzung geben wird. Von mir erhält dieses ungewöhnliche Buch 4 Sterne.

Cover des Buches Tote Hippe an der Strippe (ISBN: 9783770015252)

Bewertung zu "Tote Hippe an der Strippe" von Lotte Minck

Tote Hippe an der Strippe
Cappuccino-Mamavor 8 Jahren
Kurzmeinung: Mit Herz, Hirn und Ruhrpottschnauze. Loretta und ihre schrille Truppe ermitteln wieder.
Sex sells – Ein schrille Truppe ermittelt

Endlich ist er da, der 5. Fall für Loretta Luchs, die Ermittlerin wider Willen – dass sie immer wieder über Leichen „stolpert“ ist für Loretta alles andere als erfreulich. Die ersten vier Bücher konnten mich stets voll und ganz überzeugen, und so war ich auch diesmal „guter Hoffnung“, dass meine Erwartungen erfüllt werden würden.


Das Cover:

Es hat schon Tradition, dass Illustrator Ommo Wille die Buchcover zu den Ruhrpott-Krimödien entwerfen darf. Und das gelingt ihm immer sehr gut, denn es gibt auf diesen Rundum-Panorama-Covern, die sich von der Vorderseite bis auf die Buchrückseite erstrecken, sehr viel zu entdecken, so auch diesmal.

So zeigt das Titelbild diesmal Lorettas Arbeitsplatz, samt zahlreicher Details. Es ist klar ersichtlich, in was für einer Art Callcenter die Telefondamen tätig sind, denn an den Wänden der Kabinen hängen „Arbeitsanweisungen“. Auf der Vorderseite des Buches sieht man drei Telefonkabinen. In der mittleren lümmelt Loretta in ihrem Schreibtischsessel, das Headset auf dem Kopf, mit roten Pumps an den Füßen – oder besser gesagt am einen Fuß, den der andere Schuh liegt am Boden. Von rechts ragt eine Hand ins Bild, aus der ein weißes Pulver in eine leere Getränkeflasche rieselt.

Auf der Rückseite des Buches sieht man Chef Dennis, den Kaffeebecher in der Hand. Dennis wie er leibt und lebt, denn sein Faible für die Siebziger ist unverkennbar, sei es anhand der Kleidung, als auch an seiner Brille und der Frisur. Rechts von ihm sieht man eine rothaarige Dame, die während des Telefonierens strickt (ich vermute, dass das Doris ist). Unverkennbar ist auch der „Glaskasten“, das Büro von Dennis. Schmuddelig sieht es aus, überall liegen Wollknäuel, Zettel und sonstiger Müll auf dem Fußboden, die Abfalleimer quellen über und die Pflanzen sehen nicht mehr besonders fit aus. - Ein Cover mit viel Liebe zum Detail!


Die Handlung:

Love is in the air – Das Leben könnte so schön sein – Loretta Luchs ist glücklich mit ihrem neuen Freund Pascal, Freundin und Ex-Mitbewohnerin Diana ist schon einen Schritt weiter, denn sie und der junge Anwalt Okko wollen heiraten.

Doch lange hält diese ungetrübte Freude nicht an, denn Dennis, der Betreiber des Callcenters bittet Loretta und den pensionierten Polizisten Erwin um Hilfe. Seine Scheune ging in Flammen auf, und fünf seiner geliebten Zwergseidenhühner wurden brutal dahingemeuchelt – lediglich eines von Dennis' Lieblingen kam mit dem Leben davon.

Um ihrem Chef zu helfen, wird Loretta zur Ermittlerin wider Willen. Dennis wurde bedroht und zusammengeschlagen, seine Scheune in Brand gesetzt und fünf von Dennis geliebten Zwergseidenhühnern mussten ihr Leben lassen, und letztendlich sind die Arbeitsplätze von Loretta und ihren Kolleginnen bedroht. Doch wer steckt hinter den Anschlägen?...


Meine Meinung:

Endlich ein Wiederlesen mit Loretta Luchs und ihren Freunden: Mit Frank (der ein Faible für grellbunte Klamotten hat und durch seinen Ruhrpott-Slang besticht) und seiner Freundin Bärbel, mit Erwin, dem Kommissar im Unruhestand und seiner besseren Hälfte Doris und natürlich mit Loretta und ihrem neuen Freund Pascal, sowie deren Stubentiger Baghira.

Diesmal machen die beiden neuen Telefonistinnen von Dennis' Sexhotline, die „Domina-Hippe“ Jeanette und „Porno Gnom“ Belinda ihrem Chef das Leben zur Hölle. Erstmals tritt Dennis in diesem Band in den Vordergrund – wenn auch ganz und gar nicht freiwillig. Denn der Grund dafür ist äußerst unerfreulich: Dennis wird bedroht, und er sorgt sich um seine geliebten Mitbewohner, seine Zwergseidenhühner. Und um Sandra, seine neue Freundin, in die er bis über beide Ohren verknallt ist.

Dennis ist ja eine schillernde Person, der wirkt, als hätte er eine Zeitreise aus den wilden Siebzigern hinter sich – sei es in Sachen Styling, oder bei seinen Fahrzeugen. Schön, dass man als Leser nun auch Dennis mal näher kennenlernen darf – eine Hauptrolle hat Dennis sich längst verdient. Und so lernt man Lorettas Chef nun von einer vollkommen neuen Seite kennen. Und wer ist die Frau an der Seite des unsterblich verliebten Dennis? Ist Sandra, die so plötzlich auf der Bildfläche erschien, eine skrupellose Betrügerin, oder liebt sie Dennis ebenso sehr, wie er sie? Dennis ist für Argumente seiner Freunde jedenfalls recht unzugänglich – Liebe macht ja bekanntlich blind.

Diana, die ehemalige Mitbewohnerin von Loretta, spielt hingegen eher eine Nebenrolle, denn sie lebt inzwischen mit ihrem Traummann, einen Anwalt, zusammen. Nichtsdestotrotz hat sie hin und wieder einen Gastauftritt, und sei es auch nur in Form von Telefonaten. Der unvergessliche Heiratsantrag, den Diana erhielt, verlief alles andere als planmäßig, und brachte mich doch sehr zum Lachen.

Jeanette und Belinda erschienen am Ende des vorherigen Bandes bereits als Cliffhanger auf der Bildfläche. Ich liebe diese Cliffhanger, die Raum für Spekulationen gibt, wie es wohl im nächsten Band weitergehen wird. Jeanette und Belinda wirken stets überheblich und benehmen sich alles andere als kollegial.

Bärbel und Frank im Undercover-Einsatz als „Babsi“ und „Fränkie“ waren einfach wunderbar – sie gaben ein wunderbares Paar ab: Sie aufreizend gekleidet, er hingegen konnte sich modisch ebenfalls voll und ganz austoben – endlich darf er quietschbunt durch die Gegend laufen.

Wieder einmal konnten mich Loretta Luchs und ihre Freunde begeistern – erstmals erhielt auch Lorettas Chef Dennis, der bislang stets etwas im Hintergrund stand, eine tragende Rolle auf den Leib geschneidert. So erhielt man als Leser einen Einblick in das Privatleben dieser schillernden Persönlichkeit, und selbst Loretta war überrascht. Dass Dennis Zwergseidenhühner als Haustiere hält, das hätte sie nie vermutet. Aber auch sonst kam die tierische Besetzung nicht zu kurz – Hündchen Heini sorgt für Aufregung, und natürlich ist auch Lorettas Mitbewohner Kater Baghira wieder mit an Bord. Tiere empfinde ich in Büchern stets für eine Bereicherung, und im ein oder anderen tierischen Darsteller erkennt man mitunter auch das eigene Haustier wieder.

Ich liebe diese humorvollen Ruhrpott-Krimödien von Lotte Minck. Jeden dieser Krimis kann man unabhängig voneinander lesen, denn jeder Band ist in sich abgeschlossen. Dennoch empfiehlt es sich, jeden der Krimis zu lesen, denn sonst würde dem Leser ja viel Lesevergnügen entgehen. Wieder einmal setzte Lotte Minck, die an der Nordsee lebt, mit diesem humorvollen Krimi ihrer alten Heimat ein schönes Denkmal.

Schön ist es, dass man immer wieder der Stammbesetzung begegnet, denn sonst würde etwas fehlen. Glücklicherweise bleibt Loretta uns noch eine Weile erhalten – die Verträge für neun Bände wurden von der Autorin unterschrieben – es wird also noch viel geschehen, und ich bin gespannt, welche Abenteuer Loretta Luchs und ihre Freunde noch erwartet.


Fazit:

Auch diesmal wurden meine Erwartungen wieder voll und ganz erfüllt. Loretta Luchs und ihre Freunde haben wieder mit Herz, Hirn und „Ruhrpottschnauze“ ermittelt, und so manch heikle Situation gekonnt gemeistert. Wobei natürlich nie alles nach Plan verlief, denn das wäre ja auch langweilig gewesen. Ich empfehle auch diese Ruhrpott-Krimödie gerne weiter und gebe diesem Buch mit seinen originellen und ungewöhnlichen Protagonisten daher 5 Sterne.


Cover des Buches Penny Pepper - Chaos in der Schule (ISBN: 9783423761291)

Bewertung zu "Penny Pepper - Chaos in der Schule" von Ulrike Rylance

Penny Pepper - Chaos in der Schule
Cappuccino-Mamavor 8 Jahren
Kurzmeinung: Ein hervorragend im Comic-Stil gestaltetes Kinderbuch. Penny Pepper und ihre drei Freundinnen ermitteln wieder...
Ein Talentwettbewerb, Sabotage und jede Menge Aufregung...

Als Mama (auch wenn meine Kinder bereit erwachsen sind), Tante und Fan von Kinder- und Jugendbüchern, bin ich stets auf der Suche nach tollen Büchern. Ulrike Rylance, die auch unter anderen Namen schreibt, wie z.B. Ulrike Herwig, konnte mich bereits mit ihrem Schreibstil begeistern, so dass ich auch auf dieses Buch neugierig war.


Das Cover / die Gestaltung:

Schon alleine die Farbe des Covers „sticht“ ins Auge: Der Hintergrund ist in einem knalligen Orange gehalten. Im Lichtkegel eines Scheinwerfers kniet Penny Pepper, auf deren Oberschenkel Hündchen Dschastin einen „einbeinigen Handstand“ präsentiert. Um dieses Hauptmotiv herum wurden verschiedene Dinge platziert, die ebenfalls in diesem Buch eine Rolle spielen, wie die Ratte, eine Kamera, ein Kaninchen im Zylinder, einige Cupcakes, sowie weitere Gegenstände.

Während das Cover größtenteils matt gestaltet ist, wurden Penny und Hund Dschastin glänzend hervorgehoben, ebenso die Ratte und der Buchtitel. Auffallend an diesem Buch sind aber vor allem die „runden Ecken“. Das Buch besitzt ein Softcover, also einen Buchdeckel, der dicker als bei einem Taschenbuch ist, und wie bei einem Hardcover verarbeitet ist. Allerdings ist der Buchdeckel nicht ganz starr, sondern flexibel und lässt sich daher auch etwas biegen. Sehr gut gefällt mir das pinkfarbene Vorsatzpapier, das mit Motiven eines Kunststücke machenden Dschastin bedruckt ist – sieht sehr witzig aus.

Außerordentlich gut gefällt mir, dass auf der Buchrückseite die beiden Buchcover der Vorgängerbücher abgebildet sind – ich bin ein Befürworter dieser Gestaltung und habe mitunter schon ungenutzte, leere Flächen auf Buchserien kritisiert, und angeregt, dort Buchcover abzubilden – hier wurde dies nun tatsächlich so gehandhabt.


Die Handlung:

Penny Pepper und ihre Freunde sind aufgeregt, denn an ihrer Schule soll ein Talentwettbewerb stattfinden. Wie aufregend! - Selbst das Fernsehen soll dabei sein. Und so haben die Freundinnen Floras Hund Dschastin Kunststücke beigebracht. Ob sie damit wohl bei diesem Wettbewerb gewinnen werden?

Dann ist er da, der große Tag. Doch plötzlich geht alles schief und es herrscht das reinste Chaos. Rudi, die rechnende Ratte ist spurlos aus ihrem Käfig verschwunden. Und als Rockmusik ertönen soll, hört man nur bayrische Volksmusik.Und dann ist endlich Dschastin an der Reihe. Der Hund soll seine Qualitäten als Spürhund unter Beweis stellen, doch dazu kommt es nicht, denn eine schwarze Katze rennt genau jetzt über die Bühne. Für die Freundinnen steht eines fest: Hier hat jemand seine Finger im Spiel, und derjenige sabotiert den Wettbewerb. Werden Penny, Flora, den Täter ermitten und überführen können?...


Meine Meinung:

Es ist der dritte Band, in dem Penny Pepper und ihre drei Freundinnen Marie, Flora und Ida ermitteln. Mit dabei ist auch Dschastin, Floras Hund, der die Attraktion des Talentwettbewerbs werden soll, der in der Schule stattfindet. Bislang kannte ich noch keines der Bücher aus dieser Serie, aber das ist kein Problem, denn jeder Band ist, so wie es sein sollte, in sich abgeschlossen.

Dieses Kinderbuch hat einen ganz eigenen Charme, denn es besticht durch seinen Comic-Style, der jung und frisch wirkt. So wird auch bei ungeübten oder wenig lesebegeisterten Kindern das Interesse geweckt. Die Handlung ist jung, frisch, altersgerecht, manchmal auch frech, mitunter auch etwas respektlos (z.B. dann, wenn es um Omas Freundin Wilma und ihre ganz offensichtlich erfolglose Bikinidiät geht).

Die Eigenschaften der einzelnen Protagonisten wurde hervorragend in Szene gesetzt, ob es nun Wilmas Schwerhörigkeit ist, oder aber die lockere Art des beliebten Englischlehrers. Aber auch die esoterisch angehauchte Doppelnamen-Kunstlehrerin mit ihrer Haremshose, oder die Parallelklassen-Superstarmädels, sowie auch die Mutter mit den „Sauerkrauthaaren“ fand ich äußerst amüsant und unterhaltsam. Und dann ist da noch Pennys Diktiergerät, das ganz offensichtlich ein Eigenleben führt – schlimm genug, dass es Sätze falsch wiedergibt (als eine Art Schüttelreim), nein, es meldet sich auch dann zu Wort, wenn Penny glaubt, sie hätte es ausgeschaltet.

Zum Erfolg des Buches tragen natürlich auch die Illustrationen von Lisa Hänsch bei – selbst bei der Schrift wurde da mit verschiedenen Schriftgrößen und Schriftarten experimentiert – ein echter Hingucker. Die ins Buch eingearbeitete Worterklärungen („Sternchenverweise“) fand ich übrigens witzig, so z.B. die Definition eines Augenzeugen.

Für Verwirrung hingegen sorgte bei mir der mehrfach erwähnte Kameramann, der stets mit seinem Klemmbrett hinter einer Frau mit Kamera stand. Für mich war der besagte Mann eher ein Aufnahmeleiter und die Frau eben die Kamerafrau. Besonders gefielen mir die beiden Lehrer - Herr Robinski, der als Zauberkünstler seinen Auftritt hatte, sowie die Kunstlehrerin Frau Kreuzwald-Klappenberg. Solche verständnisvolle Lehrer wünscht sich wohl jedes Kind. Wilma fand ich ebenfalls toll, allerdings sammelte sie nicht Sympathiepunkte, sondern war einfach nur witzig, aufgrund ihrer eingeschränkten Hörfähigkeit. So verstand sie vieles falsch, und reagierte auf das Klopfen ans Mikrofon mit einem „Herein“.

Im Buch befinden sich zwei Doppelseiten. Weiß auf Schwarz findet man hier zum einen Hinweise auf die Körpersprache, wodurch man beispielsweise Lügner entlarven kann. Zum anderen wird gezeigt, wie man Fußspuren abnimmt, um so das Schuhprofil zu konservieren, um kriminelle Straftäter anhand dieser Spuren überführen zu können. Als ich selbst noch ein Kind war, habe ich Detektivbücher geliebt, und scheinbar hat sich auch in unserer hochtechnisierten Welt nichts daran geändert. Durch die schwarz unterlegten Seiten erkennt man sofort, dass diese nicht zur eigentlichen Handlung gehören, aber ein Extra beinhalten. Und durch diese Farbgebung findet man auch die entsprechenden Seiten beim Durchblättern schnell wieder.

Schade fand ich, dass die beiden vorherigen Bücher dieser Serie nicht in einem Anhang vorgestellt wurden. Da ich die beiden vorherigen Bücher nicht kannte, wusste ich anfangs so gut wie nichts über Penny und ihre Freundinnen. Hier hätte ich mir zu Beginn des Buches einen kurzen Steckbrief mit Namen, Alter, Eigenschaften und Hobbies gewünscht, um den Mädels sozusagen ein „Gesícht“ zu geben.

Für mich ist dieses Kinderbuch ein echtes Gute-Laune-Buch, denn es hat alles, was ein Buch lesenswert macht: Es ist witzig, frech, unterhaltsam, dazu gibt es die passenden Illustrationen und die Leser können versuchen, den Täter ausfindig zu machen, der diesen Talentwettbewerb an Penny Peppers Schule manipuliert. Unterteilt ist das 144 Seiten umfassende handliche Buch in neun Kapitel, wobei jedes Kapitel die passende Überschrift trägt, und mit einem passenden Satz zur Handlung ergänzt wurde. Für mich stimmt hier die gesamte Umsetzung und Gestaltung.


Fazit:

Dieses Kinderbuch für Leser ab etwa 7 Jahren, ist genau so, wie es sein sollte, nämlich witzig, frech und unterhaltsam – Kurz gesagt: Einfach kindgerecht. Durch den verwendeten Comic-Style, die bunt zusammengewürfelte Schrift, die die Blicke auf sich zieht, und die tolle Handlung, eignet sich dieses Buch auch für weniger begeisterte Leser, vermutlich sogar für Leseverweigerer, denn die gesamte Gestaltung weckt das Interesse und die Neugier. Die Textmenge hält sich durch die vielen Illustrationen und die Schriftgröße in Grenzen, was wiederum ungeübte Leser nicht entmutigt. Gerne empfehle ich dieses mit Liebe zum Detail gestaltete Buch weiter, und gebe ihm 5 Sterne.



Cover des Buches Pikkolo und Panettone - Famiglia Maiotti tischt auf (ISBN: 9783455650662)

Bewertung zu "Pikkolo und Panettone - Famiglia Maiotti tischt auf" von Astrida Wallat

Pikkolo und Panettone - Famiglia Maiotti tischt auf
Cappuccino-Mamavor 8 Jahren
Kurzmeinung: Turbulente und kulinarische Weihnachten mit der deutsch-italienischen Familie Maiotti erwarten den Leser in dieser Weihnachtskomödie...
Amore, Chaos und dazu die liebe Verwandtschaft unterm Weihnachtsbaum

Ich liebe Bücher, die entweder in Italien spielen, oder aber italienische Protagonisten haben – das italienische Flair dieser Bücher ist einfach wundervoll. Temperamentvoll, impulsiv und stets steht „la famiglia“ im Mittelpunkt.


Das Cover / Die Gestaltung:

Das Buchcover dieser Klappenbroschur (ich liebe diese Variante des Taschenbuchs) ist matt gehalten. Der Hintergrund ist mintgrün, der Buchtitel PIKKOLO UND PANETTONE, wie könnte es anders sein, in den italienischen Farben rot, weiß, grün geschrieben. Die italienische Familie versammelt sich zur Weihnachtszeit, weshalb der Untertitel des Romans FAMIGIA MAIOTTI TISCHT AUF lautet. Und dementsprechend zieren allerlei leckere Speisen das Buchcover – ob Geflügel, Pizza, Spaghetti, Kaffee oder auch Wein – vertreten ist hier für jeden Geschmack etwas. Und die Herzen signalisieren, dass auch Amore eine Rolle spielt. Inmitten dieser zahlreichen Speisen befindet sich eine junge Frau auf einer Vespa - zwar im kurzen Kleid und mit Sonnenbrille, doch zugleich auch mit Mütze und Schal bekleidet.

In der vorderen Buchklappe befindet sich eine schöne Buchbeschreibung, in der Protagonistin Anna über ihre „la famiglia“ erzählt. In der hinteren Buchklappe findet man eine Autorenvorstellung mit einem Foto von Autorin Astrida Wallat.


Die Handlung:

Weihnachten steht vor der Tür, und damit jede Menge Besuch ins Haus. Bei der deutsch-italienischen Familie Maiotti wird geputzt und gebacken, Geschenke werden gekauft – kurzum: Es herrscht das reinste Chaos im neopolitanisch-fränkischen Haushalt der Maiottis. Und natürlich läuft einiges schief, denn prompt vergisst Großmutter Liselotte die Weihnachtsgans im Zug, was die Laune keineswegs verbessert.

Und dann hat Maura auch noch zu allem Übel Liebeskummer und ist deshalbb unausstehlich. Als dann aber auch noch kurz vor der Bescherung Annas kleiner Patensohn Ugolino wie vom Erdboden verschluckt ist, steht die Welt der Maiottis endgültig Kopf...


Meine Meinung:

Was für eine (meist liebenswert) verrückte Familie! Stets ist bei Famiglia Maiotti Leben in der Bude, denn im Mehrgenerationen-Haushalt der Maiottis treffen die verschiedensten Charaktere, sowie italienisches Temperament aufeinander.

Da ist zum einen Anna, aus deren Sicht die Handlung erzählt wird. Anna lebt mit ihren inzwischen 23 Jahren noch immer bei ihren Eltern, ist im Gegensatz zu ihrer zwei Jahre jüngeren Schwester Maura, noch immer Single. In ihrem prinzessinnenrosa Zimmer wartet sie auf das Erscheinen ihres Traumprinzen. Die beiden ungleichen Schwestern Maura und Anna sind das Ergebnis einer italienisch-deutschen Liebesbeziehung zwischen Dino und Silke. Anna, die als Zahnarzthelferin arbeitet, sieht sich schon als alte Jungfer. Anna sieht zwar bedeutend besser aus als ihre jüngere, etwas pummelige, Schwester, dennoch mangelte es der hübschen jungen Frau an Selbstbewusstsein. Doch wie heißt es so schön? Für jeden Topf gibt es den passenden Deckel.

Maura war schon ganz schön zickig. Und überhaupt waren die beiden Schwestern wie Feuer und Wasser – ständig gab es Reibereien zwischen ihnen. Doch seit Maura und ihr Freund Sammy sich (wieder einmal) getrennt haben, ist Maura noch unausstehlicher. Und diese Trennung könnte noch weitreichendere Folgen haben, denn Sammys Freund Massimo spielt alljährlich den Weihnachtsmann für die Familie.

Nonna (Oma) Elsa möchte auch noch im größten Trubel den Christkindlmarkt besuchen, was Anna jede Menge Nerven kostet – es ist wohl leider offensichtlich leichter einen Sack Flöhe zu hüten, als darauf zu achten, dass Oma Elsa nicht in der Menschenmenge verlorengeht. Nonno (Opa) Corrado studiert ausgiebig verschiedene Horoskope, legt Karten und vertraut hierbei dem Übersinnlichen – er prophezeit der Familie so manch ungeheuerliche Dinge. Oder werden seine Weissagungen etwa eintreffen?

Gäste sind unter anderem die streitlustige Arianna und ihr Mann Angelo mit ihren beiden Kindern Ugolino und Savia. Die beiden betreiben, ebenso wie ihre Eltern Franco und Gina, die ebenfalls (aber leider vorzeitig) anreisen, ein Restaurant.

Die Pfaffenlehners, Silkes Eltern, leben glücklicherweise nicht in der näheren Umgebung, und das ist gut so! Diese italienische Familie, zu der auch Tochter Silke nunmehr seit über zwanzig Jahren gehört, ist ihnen noch immer suspekt. Eine schwere Zeit bricht für die Maiottis an, denn an Weihnachten trifft eine traditionell bayrische Kultur auf eine südländische - „saure Zipfel“ im Zwiebelsud treffen auf opulente italienische Speisen. Oma Liselotte fand ich sehr anstrengend in Bezug auf ein harmonisches Miteinander. So erhebt sie Anspruch auf „ihr“ Gästezimmer, denn im Kellergeschoss zu übernachten liegt ihrer Meinung nach unter ihrer Würde. Und dass die Gans, die eigentlich auf dem Tisch stehen sollte, stattdessen Zug fährt, ist selbstverständlich auch nicht ihre Schuld. Dagegen wirkt Opa Franz geradezu tiefenentspannt – er nimmt die ganze Situation eher gelassen hin.

Die Schäberles sind (Exil-)Schwaben und würden gerne das Frankenland missionieren – mit Kehrwoche und Kittelschürze sind sie der Inbegriff des schwäbischen Spießerlebens. Doch auch sie sind für die ein oder andere Überraschung gut.

Und dann ist da noch Medizinstudent Peter, ein sympathischer junger Mann, der in dem Schwimmbad jobbt, das Anna mit ihrem achtjährigen Patenkind Ugolino besucht. Und mitunter erweist sich Peter, der Anna beim Kennenlernen erst einmal mit Senf beschmiert hatte, als Retter in der Not. Doch da gibt es ja noch einen Wunsch-Schwiegersohn, auf den die Familie alle Hoffnungen setzt. Wird Anna etwa als Single Weihnachten feiern?

Ich liebe fantasievolle Kapitelüberschriften, die ich der simplen Durchnummerierung stets vorziehe. Hier besteht die Überschrift des jeweiligen Kapitels aus dem Fragment einer Redensart oder einem Sprichwort – entweder in deutsch oder auch in italienisch, wie beispielsweise „Was man nicht im Kopf hat...“, Besuch ist wie Fisch...“ oder „Wer zu spät kommt...“. Und natürlich passt dieser Satz auch wunderbar zur Handlung des entsprechenden Kapitels, und dient als Einleitung für das, was den Leser erwartet.

Unterteilt ist das Buch in 22 Kapitel, auf der Buchrückseite passenderweise auch ein Menü mit 22 Gängen bezeichnet. Das trifft den Kern der Sache sehr gut, denn zur Weihnachtszeit dreht sich bei Famiglia Maiotti alles ums Essen. Fast hätte ich mir einen kleinen Hinweis auf dem Cover gewünscht, dass es sih um einen „Weihnachtsroman“ handelt. Und wer weiß, sicherlich tischt Familie Maiotti auch zur Osterzeit wieder auf – mich zumindest würde es freuen.

Aufgewachsen ist Autorin Astrida Wallat im fränkischen Nürnberg, wo auch ihr Roman spielt. Inzwischen lebt sie jedoch in Stuttgart, weshalb es auch nicht weiter verwunderlich ist, dass die Maiottis schwäbische Nachbarn haben. Lokalkolorit ist natürlich auch im Buch enthalten – wie könnte es anders sein – so darf in einem Buch, das zur Weihnachtszeit in Nürnberg spielt, auch der berühmte Christkindlmarkt fehlen. Und natürlich ebensowenig das blondgelockte Christkindl, das auch prompt versehentlich „dekoriert“ wird. Wunderbar fand ich den Dialekt von Opa Franz - italienisch meets bairisch. Und letztendlich wird sogar noch etwas „geschwäbelt“ - so soll es sein, wenn verschiedene Kulturkreise aufeinandertreffen.

Ich liebe die Verwendung der italienischen Sprache in Romanen, obwohl ich diese Sprache selbst nicht spreche – mein Wortschatz reicht lediglich von Speisen und Getränken (Cappuccino, Spaghetti,...) über einzelne Worte (Ciao, Amore,...) bis hin zu irgendwelchen Ausrufen (Mamma mia, porca miseria). Wie in den anderen von mir gelesenen Büchern auch, wurden auch hier die italienischen Begriffe immer kursiv hervorgehoben. Ein Glossar ist im Buch zwar nicht enthalten (wobei ich mir eines mit den gängigsten Worten gewünscht hätte), aber man verstand die vorhandenen Worte und Redewendungen dennoch fast immer problemlos, weil die Übersetzung gekonnt eingebaut wurde – lediglich einmal fehlte mir die Erklärung. Dieses italienische Flair wurde wunderbar vermittelt, denn schließlich lässt sich auch in Deutschland die ursprüngliche Herkunft nicht verleugnen. So treffen hier Nonno und Nonna (Opa und Oma) auf Zio und Zia (Onkel und Tante), Babbo und Mama und weitere Verwandtschaft aufeinander.

Im Anhang erhält der Leser dann noch einen Einblick in das Kochbuch der Famiglia Maiotti – verschiedene Gerichte werden vorgestellt, und es findet sich auch das ein oder andere passende Rezept dazu – sei es der im Buch vorgestellte Orakelpudding, eine Minestra maritata, unnd natürlich darf auch Panettone nicht fehlen, denn dieses Hefeteiggebäck ist ja bereits im Buchtitel vorhanden, und Nonna Elsa bangt stets, ob der Hefeteig auch aufgeht, und genehmigt sich hierbei auch den ein oder anderen Pikkolo.


Fazit:

Alle unter einem Dach, dazu jede Menge Besuch und natürlich verläuft nicht alles nach Plan. Von Frieden, Freude, Pfefferkuchen kann wahrlich nicht die Rede sein, denn längst ist die scheinbar so heile Welt nicht so perfekt, wie sie nach außen wirkt. Und so zerplatzt so manche Traumwelt wie eine Seifenblase, und den Leser erwartet so manche Überraschung.

Was für ein tolles und humorvolles Buch – statt Besinnlichkeit geht es bei der deutsch-italienischen Familie Maiotti zur Weihnachtszeit turbulent und chaotisch zu. Der Roman spiegelt gekonnt die italienische Lebensart wieder. Die manchmal gar nicht mal so liebenswerte Verwandtschaft, Amore und das aufgetischte Essen – all das konnte mich voll und ganz überzeugen. Gerne habe ich mit „Famiglia Maiotti“ Weihnachten gefeiert, und ich empfehle diesen herrlich herzerfrischenden Roman gerne weiter. Daher erhält dieses Buch von mir natürlich 5 (Weihnachts-)Sterne.

Über mich

  • weiblich
  • 21.02.1969

Lieblingsgenres

Krimis und Thriller, Sachbücher, Historische Romane, Comics, Jugendbücher, Literatur, Unterhaltung

Freund*innen

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks