Capricornus76

Unbedingt empfehlenswert; rasant geschrieben mit hohem Suchtfaktor!!

Der Einband ist eisblau, mattiert glänzend-wie ein Stahltisch in der Pathologie; darauf fein säuberlich aufgereiht, mit Blutflecken behaftetes OP-Werkzeug. Hält man dieses Buch in der Hand, wirkt es kälter als andere und der der Text auf der Rückseite lässt kaum erahnen, welche Abgründe der menschlichen Psyche hier beschrieben werden - eine Gewaltorgie des Schreckens.
Gegen das Kopfkino beim Lesen dieses Buches sind z.B. Filme wie SAW oder Hostel nur die Spitze des Psychoeisbergs... man muss das Buch von Zeit zu Zeit niederlegen, um in dieser wahnsinnigen Achterbagnfahrt mal durchatmen zu können; wie ein Wirbelsturm fräst sich dieser apokalyptisch anmutende Plot durchs Gehirn.

Kurzbeschreibung:
Ein Mann, dessen Familie ausgelöscht wurde, findet Serienmörder und entlockt diesen mittels Folter Ihre Geständnisse, damit die Familien der Opfer endgültig abschließen können - bis zum Finale mit dem Mörder seiner eigenen Familie... die interessante Rafinesse an der Story: polizeiliche Ermittlungen, einen Detective als Hauptfigur, sucht man vergebens.

Ein kleiner, roter Warnaufkleber ('Nichts für schwache Nerven') und ein Zitat von Jonathan Nasaw ('Ein erstklassiger Thriller: geradlinig, gemein und höllisch angsteinflössend') auf der Rückseite - sicher oft verwendete Stilmittel, um ein Buch an die geneigten Leser zu bringen, die aber hier den Nagel auf den Kopf treffen; ein Schlag mit der Abrissbirne direkt ins Gesicht... und doch, so seltsam es sich anhören mag, stellenweise mit zynisch-humoristischen Zügen.

Sicherlich ein Buch das von seiner Art her polarisiert (Interforum der Serienkiller), aber wer z.B. 'Martyrium' (Jonathan Hayes) oder 'Crucifix' (Richard Montanari) gelesen hat, sollte und kann sich diesem Werk bedenkenlos widmen.