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CarolinOlivares

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Nanny mit Herz (ISBN: B01F18BC8Y)

Bewertung zu "Nanny mit Herz" von Danielle A. Patricks

Nanny mit Herz
CarolinOlivaresvor 8 Jahren
Kurzmeinung: Über die Liebe, aber auch über das Leben …
Über die Liebe, aber auch über das Leben …

„Nanny mit Herz“ ist die dritte Liebes-Erzählung oder besser der dritte Liebesroman in der Reihe „Herzgeschichten“ von Danielle A. Patricks.
Jennifer Neumanns glückliches, geordnetes Leben verwandelt sich in einen Scherbenhaufen, als Peter, ihr Verlobter, sie mit ihrer besten Freundin betrügt.
So schwer es ihr auch fällt, Jenny, eine gelernte Kindergartenpädagogin, lässt die bevorstehende Hochzeit platzen, trennt sich und nimmt eine Stelle als Kinderfrau in einem Privathaushalt an, weit weg von allem. Zu ihren kleinen Schützlingen findet sie sofort einen Zugang, auch zur resoluten Haushälterin Rosa. In ihren Arbeitgeber Max Winter, der in Scheidung lebt, verliebt sie sich, was sie sich lange nicht eingesteht. Als sich so etwas wie persönliches Glück abzuzeichnen beginnt, bricht es wieder über Jenny herein. Peter will sie zurück haben, verfolgt sie, greift am Ende zu einem drastischen Mittel. Mit Jennys Eltern passiert etwas ... Am Ende verlässt sie die Winters, zutiefst verzweifelt. Ob und wie Jenny und Max zusammenfinden – wer weiß? Was bis zum Ende passiert, hält die Leser in Atem.

Es lohnt sich, Krisen aktiv anzugehen, sein Leben in die Hand zu nehmen und der Liebe immer wieder eine Chance zu geben. Eine liebevolle, erfüllte Beziehung ist nun mal das Größte und am Ende muss man sich zu seinen Gefühlen bekennen. Das ist die Botschaft des Romans.

Sehr erfreulich ist, dass die Leser das bekommen, was das Buch verspricht: eine Liebesgeschichte, die sich nicht ohne Schmerzen abspielt. Titel, Reihentitel und Cover lassen niemanden im Unklaren. Wer dieses Genre, gerade mit einer Portion Schicksal mag, versteht die „äußeren Zeichen“.
Überhaupt sieht das Buch insgesamt ansprechend aus und erfüllt formale Standards wie z.B. Impressum, Satz u. ä., was nicht gering zu achten ist. Mein Herz schlägt schon höher, wenn ich im Impressum lese, dass ein Lektor bzw. eine Lektorin am Werk war. Wunderbar!
Die Autorin baut ihre Geschichte nach einem klassischen Muster auf. Ein auslösendes Moment katapultiert die Protagonistin in eine Ausnahmesituation. Alles ändert sich. Nichts bleibt, wie es war. Schnell steht sie vor einem sprichwörtlichen Abgrund. Die Geschehnisse legen dabei offen, dass nicht nur Jenny mit ihrem Minderwertigkeitskomplex ein „persönliches Päckchen“ zu tragen hat, sondern alle anderen auch. Es kommt zu einem Spannungshöhepunkt, bevor sich eine Lösung abzeichnen kann.
Genau hier lauert aber auch eine Falle. Liebesromane sind Genre-Romane, die sich natürlich an den Erwartungen der Leserinnen orientieren. Das ist keinesfalls etwas Schlechtes, aber die Gefahr besteht, Muster zu wiederholen und Klischees zu bedienen. Schreiber befinden sich alsbald auf einer Gratwanderung zwischen dem allzu Offensichtlichen und einer inhaltlich, sprachlich und vom Aufbau her gut gearbeiteten Geschichte über das Leben und die Liebe.
Am ehesten zeigen sich für mich Schwächen in diesem Sinne in dem für meinen Geschmack mitunter zu exzessivem Gebrauch von Adjektiven und in Formulierungen, die – ein Klischee bedienen. Auf Seite 14 heißt es: „Ein lautes Schluchzen schüttelte sie und ihr Körper krümmte sich vor innerlichem Schmerz zusammen.“
An einigen Stellen empfand ich die Sprache auch als etwas zu „süßlich“. – „Papa nimmt zwischen seinen Zwerglein platz“ (S. 43). Häufig gibt es einen „Schmatz“.
Auf der anderen Seite wurde ich hin und wieder aus dem „wohligen Lesen“ herausgerissen, weil Jenny etwas sagte, was mir viel zu förmlich klang. Auf S. 70 unterhält sie sich mit Max über ihre künftige Zusammenarbeit. „In Zukunft geht es um die Kinder, und dass ich meine Aufgabe zu Ihrer Zufriedenheit ausführe. Es wäre von Vorteil, wenn ich Sie zu gegebener Zeit damit konfrontieren dürfte.“ Das warf mich komplett raus.
All dies fiel mir gerade deshalb ins Auge, weil die Autorin auf der anderen Seite ihren Charakteren eine psychologische Tiefe gegeben hat und – sehr gut – dem Moment der persönlichen Entwicklung ihrer Protagonistin viel Raum eingeräumt hat. Diese Gestaltungsmittel liegen jenseits des Klischeehaften.

Von diesen Punkten abgesehen, die natürlich etwas mit meinem persönlichen Lesegeschmack zu tun haben, ist „Nanny mit Herz“ eine gelungene Liebes- und Herzgeschichte, spannend und flüssig erzählt, mit ansprechenden Charakteren. Liebhaberinnen dieses Genres werden die Geschichte lieben. Ihnen sei die Lektüre wärmstens empfohlen. Ich gebe für die „Nanny mit Herz“ 4 Sterne und bin gespannt auf weitere Lektüre von Danielle A. Patricks.


Cover des Buches Calling USA (ISBN: 9783944824543)

Bewertung zu "Calling USA" von Paula Dreyser

Calling USA
CarolinOlivaresvor 8 Jahren
Cover des Buches Cold Britannia (ISBN: 9783845917436)

Bewertung zu "Cold Britannia" von Ira Habermeyer

Cold Britannia
CarolinOlivaresvor 8 Jahren
Der Stoff, aus dem die Geschichte gewebt wird …

„Cold Britannia“, erschienen am 1. Januar im AAVAA-Verlag, ist Ira Ebners dritter Roman. Nachdem die Handlungen von „Schwalben“ und „Erde, Feuer, Schnee“ in Estland angesiedelt waren, kehrt die Autorin mit ihrem neuesten Werk zumindest literarisch dem Baltikum den Rücken, um sich dem Großbritannien der Jahre 1984 und 1985 zuzuwenden.

Auch dieses Werk ist einerseits ein Roman über komplexe und komplizierte Beziehungen, andererseits ein Stück Zeitgeschichte. Letzteres kommt nicht von ungefähr. Gesellschaftspolitik und Zeitgeschichte ‑ das ist Ira Ebners Ding! Auf ihrem Blog beschäftigt sich die Autorin mit aktuellen politischen Themen und der jüngeren Geschichte. In einem weiteren Blog schreibt sie einen Fortsetzungsroman über die „Endzeitstimmung der Perestroika“. Gerade hier zeigt sich ihre Experimentierfreudigkeit und ihr Mut. Sie scheut sich nicht, auch brisante Themen anzusprechen.

 

„Cold Britannia“ handelt vom Streik der britischen Bergarbeiter im Jahre 1984 gegen die geplanten Zechenschließungen. Die Regierung Thatcher hatte die Privatisierung staatseigener Unternehmen beschlossen, um den Staat zu modernisieren und wieder schwarze Zahlen zu schreiben. Als der Streik nach einem Jahr endete, waren die Streikkassen leer, die Bergarbeiter verschuldet und ohne Arbeit. Erzählt werden die Vorgänge und Ereignisse bei der Bestreikung der  Umbrage-Zeche in Nordengland. Hauptpersonen sind der Anführer der Gewerkschaft,  James Thornton, genannt Red Jim, und die engagierte, emanzipierte Gewerkschaftssekretärin Hester. James ist verheiratet, unterhält aber eine Liebesbeziehung mit Hester. Ihre gefährlichsten Gegenspieler sind die Journalistin Phyllis Bundle und Daddy Delaney, einflussreicher Wirtschaftsboss und Anhänger des Thatcherismus, der die Bergarbeiter als „das Proletariat“ bezeichnet. Innerhalb der Kumpel besteht keine Einigkeit über den Streik. Von dem Streikgeld können die Familien auf Dauer nicht leben. Es kommt zu Auseinandersetzungen zwischen Streikenden und Streikbrechern. Durch manipulative Berichterstattung, die Gründung einer Pseudo-Gewerkschaft und gewalttätige Polizeieinsätze wird versucht, die Streikenden mürbe zu machen, was am Ende gelingt. Auch die Standhaften müssen einsehen, dass der Kohlebergbau bald der Vergangenheit angehören wird.

 

 Ira Ebners Roman befasst sich damit, wie Menschen fühlen, denken und handeln. Es geht darum, was in Beziehungen eine Rolle spielt, nämlich individuelle Befindlichkeiten, Ängste, Zwänge, Leidenschaften auf der einen Seite und die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen auf der anderen. Alles dies zeigt sich in besonderer Weise, sozusagen akzentuiert, in Krisensituationen. Als Kulisse dient daher eine gesellschaftliche Situation, in der folgenschwere politische Entscheidungen zu Umbrüchen führten. Es geht um persönliche Not, Existenzangst, Intrigen, Abhängigkeiten, Zwänge, Gefühle sowie um den verzweifelten Kampf für eine Gemeinschaft und einen Lebensstil.

Aus einer anderen Perspektive kann man sagen, dass das große Thema des Romans die Geschichten sind, welche die große Geschichte speisen. Das, was auf einer abstrakten Ebene „Auseinandersetzung mit der Staatsmacht“ heißt, wird heruntergebrochen auf konkrete Ereignisse, auf das Erleben von Menschen, die das Kanonenfutter für die große Geschichte abgeben.

 

Die Frage ist, wie Ira Ebner all das umgesetzt hat. Ist es ihr gelungen, dieses an sich konfuse Thema so zu bündeln, dass eine „griffige“ Geschichte daraus wird? Es ist ihr gelungen. Stellt sich als nächstes die Frage, wie sie es gemacht hat.

Voraussetzung für dieses Gelingen ist die gründliche Recherche. Der Roman spielt vor über dreißig Jahren. Diese Vergangenheit ist noch zu jung, um als  historisch bezeichnet zu werden. Trotzdem kann man darüber nur schreiben, wenn gründlich recherchiert wurde. Das hat die Autorin getan. Sie kennt die geschichtlichen Eckdaten und die Zusammenhänge.  Aber darüber hinaus hat sie sich in das Leben und die Alltagskultur der Bergleute eingestimmt. U.a. las sie englische Bücher zum Thema, auch von Betroffenen, hörte sich Midlands English im Originalton an.

Diese intensive Recherche ist mit dafür verantwortlich, dass Plot und Setting überzeugen. Logische oder inhaltliche Fehler habe ich nicht entdeckt. Wie sie über das Leben der Menschen schreibt, ist absolut überzeugend. Dabei muss man sich hin und wieder allerdings auch konzentrieren. Zu Beginn hatte ich einige Schwierigkeiten, mich zu orientieren. Es dauerte eine Weile, bis ich ganz im Thema und bei den Akteuren war. Das war schnell vorbei und kann mit meiner Ungeduld zusammenhängen.

 

Ira Ebners Figuren zeichnen sich durch psychologische Tiefe aus, sind echte Menschen. Auf diese Weise gelingt es ihr auch, aufzuzeigen, wie sehr die persönlichen Geschichten für Verhalten und Entscheidungen verantwortlich sind. Charaktereigenschaften wie  Mut und Loyalität, Feigheit und Verrat, sind aus dieser Perspektive keine Bewertungen mehr, sondern erklären sich aus der Biografie und der spezifischen Lebenssituation eines Akteurs. Schwarz-Weiß-Malerei wird konsequent vermieden.

Diese vielschichtig angelegten Figuren haben einen Großteil ihrer Lebendigkeit und Überzeugungskraft der genauen Beobachtungsgabe ihrer Schöpferin zu verdanken. Ira Ebener schaut sich um, interessiert sich für das ganz Alltägliche. (Wahrscheinlich hat sie immer einen Notizblock parat.) Situationen und Routinen des täglichen Lebens werden minutiös beschrieben. Genaue Beobachtung, eine psychologisch angelegte Figur und, als weitere Voraussetzung, eine ebenso klare wie ausdrucksvolle Sprache, führen dazu, dass der Leser zutiefst mitfühlen kann. Da ist beispielsweise  die Szene zu nennen,  in der Hester von heftigen Gefühlen bewegt wird, als sie ein wichtiges Schreiben für James in die Schreibmaschine tippt, einen Brief, der für die Existenz der Bergleute von grundlegender Bedeutung ist:

 

„Hesters Finger glitten über die Tastatur. Die Schreibmaschine ratterte. Ihre Hoffnung hielt sich an jedem Wort fest, das James ihr diktierte. Sie hing an seiner Unterschrift und vervielfältigte sich mit jeder Kopie.“ (S. 10)

 

Diese Kostprobe ist ein Beweis dafür, dass die Umsetzung des Themas auf sprachlicher Ebene ebenfalls gelungen ist. Die Sprache ist nüchtern und klar, der Lebenswelt, von der sie erzählt, angemessen. Aber sie kann auch gefühlvolle Stimmungsbilder malen. Ira Ebners Credo dabei ist: Nicht zu viel! Weniger ist mitunter mehr!

 

"Er nahm einen leichten Rosenduft auf, der von ihr ausging. Rosen im kalten Frühling. Ihr Lippenstift war über den Tag verblasst."

 

„Cold Britannia“ ist ein rundum empfehlenswerter Roman. Die Leser tauchen ein in die Welt der britischen Bergarbeiter der 80er, nehmen teil an ihrem Leben und den Vorgängen rund um die Bestreikung der Umbrage. Das Besondere an dem Roman ist für mich seine Stimmigkeit und zwar auf zwei Ebenen. Einerseits ist die Geschichte „rund“, logisch wie auch sprachlich ‑ das ist ganz wunderbar, weil das leider nicht unbedingt Standard ist. Es existiert aber noch eine weitere Dimension von Stimmigkeit. Der Leser spürt, dass die Geschichte und die Schreiberin zusammenpassen. Der Roman ist ein „echter Ebner“. Die Autorin interessiert sich für Menschen und all das, was zwischen ihnen vorgeht. Sie schaut genau hin. Mit Leidenschaft widmet sie sich gesellschaftspolitischen und historischen Themen, engagiert sich. Und sie mag es, mit Sprache Situationen und Stimmungen zu malen. In gewisser Weise ist „Cold Britannia“ eine Symbiose aus all diesen Vorzügen und Talenten.

Mein Fazit: Unbedingt lesenswert für Menschen, die Romane mit Tiefgang mögen und sich auch mal gerne auf zeitgeschichtliche Themen einlassen. Ganz sicher ist „Cold Britannia“ ein Genuss für solche mit einem Faible für „schöne, fließende Sprache“.

Fünf Sterne – was sonst!

 

 

Cover des Buches Die vier Reiche: Die Legaten (ISBN: B00T74HNKK)

Bewertung zu "Die vier Reiche: Die Legaten" von Patrick R. Ullrich

Die vier Reiche: Die Legaten
CarolinOlivaresvor 9 Jahren
Kurzmeinung: Die Legaten treffen Nazi-Größen: ganz großes (Welten-)Drama zum Kampf zwischen Gut und Böse, aber AUCH eine Geschichte über Freundschaft.
Atemlose Fantasy in zwei Welten und Subtiles über die Bedeutung von Freundschaft

Nach Mission Herodes legt Patrick Ullrich den zweiten Teil seiner Tetralogie „Die vier Reiche“ vor. Erschienen sind „Die Legaten“ am 01.01.2014, erhältlich ist der Titel zurzeit als E-Book. Eine Leseprobe aus dem dritten Band „Barbarossas Fluch“ im Anhang schafft für die Leser erfreuliche Kontinuität. Wir wissen, dass es weiter geht!

 

Nachdem Mission Herodes sich in erster Linie um die Magier Thules, den alten Wenduul und seine Ziehtochter Moriane drehte, ist der zweite Band wie der Titel schon ankündigt, die Geschichte der Legaten, der mächtigen Gesandten der Menschen, Elfen, Zwerge und Orks. In ihrer Welt sind sie die Vermittler zwischen den vier Reichen und die Garanten des Völkerbundes.

Die Geschichte beginnt mit der spektakulär inszenierten Ankunft einer Delegation aus Thule, bestehend aus den Legaten, Moriane und einem weitere Menschen in der Wevelsburg der Nazis. Die Leser erfahren, dass die Nazis durch ihre Mystiker (!) mit den „alten Mächten Thules“ in Verbindung getreten sind, um deren Magie zu nutzen. Auf diesen grandiosen Auftakt folgt die unmittelbare Vorgeschichte des Zusammentreffens.

Nach mysteriösen Mordversuchen und einem Selbstmord, wird eine geheimnisvolle Kraftquelle in der Welt der vier Reiche entdeckt, die offensichtlich in der Lage ist, Lebewesen für ihre Zwecke zu missbrauchen. Abgesehen hat es diese Magie offensichtlich auf die Legaten. Diese werden zusammen mit Moriane entführt, womit der dramatische Höhepunkt vorbereitet wird. Hinter der Aktion steht ein Anführer aus dem Orden der Eugenier. (Interessant ist die Anlage dieser Figur. Brandulf ist innerhalb der ohnehin schon extremistischen Gruppe Anführer eines kleinen ultra-fanatischen Flügels und begnadet in der Kunst der Manipulation.)

Die Befreiung gelingt nur durch den Aufmarsch einer vereinigten Streitmacht. Eine Reise in die Parallelwelt, in das Deutschland des Jahres 1939, wird erforderlich, um sich den entfesselten Kräften, die am Wirken sind, zu stellen.

Natürlich geht es auch in diesem Band um den uralten Kampf zwischen Gut und Böse. Allerdings wird die allegorische Auseinandersetzung noch deutlicher als in „Mission Herodes“ mit dem alltäglichen Leben von Menschen, in beiden Welten, und ihnen vergleichbaren Wesen, in der Welt der vier Reiche, verknüpft. Gut und Böse sind nicht getrennte metaphysische Blöcke, eher Energien, die wirken oder auch nicht. Vor allem aber liegt es bei jedem selbst, gleich welcher Spezis, wie er oder sie sich entscheidet. Gut und Böse sind zwei Seiten einer Medaille, bilden erst zusammen ein Ganzes. Wie sie sich zueinander verhalten, verändert sich permanent, ist ständig im Fluss, fügt sich immer wieder neu. Dabei spielt die Freiheit der Entscheidung eine große Rolle. Was hilft in diesem permanenten Ringen, ist das Erfahren und Erleben von Freundschaft und Liebe. Dazu gehört die Bereitschaft, sich seinen Schwächen zu stellen, die Leichen im eigenen Keller hervorzukramen. Die Teilnehmer der Delegation, die Legaten, Moriane und der geläuterte Entführer Lohendaal machen alle eine heftige Phase der Selbsterfahrung durch, bevor sie sich auf die gewagte Mission begeben können. Neben dem äußeren Drama entlang der Entführung, der großen Schlacht und der Reise in die Parallelwelt, sind die inneren Dramen der beteiligten Charaktere zentrale Handlungsstränge.

Wie setzt man so etwas um, noch dazu in einem aufwendigen Fantasy-Epos?

Damit das gelingt, muss der Autor es zunächst einmal schaffen, eine komplexe und komplizierte Geschichte deutlich und klar zu erzählen. Das gilt natürlich für alle vielschichtigen Geschichten, gleichgültig, ob es sich um Fantasy oder ein anderes Genre handelt. Dazu gehört eine gründliche Recherche und die minutiöse Beschreibung von Zusammenhängen, die nicht so ohne weiteres im individuellen Kopfkino ergänzt werden können. Wenn das fehlt, gibt es Chaos. Ich für meinen Teil beende dann die Lektüre. Die Handlungsstränge in den Legaten nachzuvollziehen, erfordert einige Konzentration, das Geschehen ist vielschichtig, es geht rasant voran, an einigen Stellen ist es fast zu viel, aber es wird nie chaotisch. Logische Brüche habe ich nicht entdeckt. Hut ab vor der Lektorin!

Dass Ullrich eine weitere spannende Etappe in seinem Fantasy-Epos vorgelegt hat, wurde schon so oft geschrieben, dass ich darauf nicht mehr eingehen möchte. Was mich vor allem beeindruckt hat, ist die Anlage der Figuren. Damit meine ich auch deren „psychologische Tiefe“, worüber ich mich aber schon in der Rezension für Mission Herodes ausgelassen habe. Gelungen ist auch die Skizzierung der nationalsozialistischen Akteure, aber an dieser Stelle möchte ich etwas ausführlicher auf die fantastischen Gestalten eingehen. Diese Charaktere sind auch deshalb so atemberaubend, weil sie aufregende Facetten aufweisen. Ein guter Teil des Fantastisch-Mystischen in dem Genre entstammt ja unserer Welt der Mythen und Sagen. Anleihen bei fremden Kulturen, vorzugsweise bei denen, die von den westlichen sehr weit entfernt sind, kommen gut. Das kann man machen, wenn man sich auskennt, also wieder gründlich recherchiert hat und das „Abmischen“ beherrscht. Patrick Ullrich ist das gelungen. Besonders fasziniert bin ich von GulUraka, der Herrscherin der Orks. Sie ist Matriarchin und Schamanin, immer verbunden mit der geistigen Welt, ihre Macht entstammt der Kraft der Erde. Umgeben ist sie von der Gruppe der jungen GulBaki Dan. Zwischen der Herrscherin und ihren Bewacherinnen besteht eine intensive spirituelle Verbindung. Die starke Figur lässt an frühe Kulturen, starke Frauen, Amazonen, Schamanen, Göttinnen usw. denken, überzeugt völlig und jagt einem Schauer über den Rücken. (Interessant ist, dass die Sprache der Orks zu den sogenannten Klassensprachen zu gehören scheint. Diese werden in weiten Teilen Afrikas gesprochen. Durch eine festgelegte Vorsilbe werden Dinge, Lebewesen und Abstrakta bestimmten Kategorien zugeordnet, eine faszinierende Art, die Welt zu ordnen, so ganz anders als das Kategoriensystem der Sprachen aus der indogermanischen Sprachenfamilie.)

Aufregend ist natürlich auch, dass alle Handlungsstränge am Ende noch mal in einem Göttlichen Drama enden, bei dem mir Dantes Inferno in den Sinn kam.

Die Sprache ist gewohnt facettenreich und genau. Ullrich beschreibt Verhaltensweisen von Personen, Alltagsszenen wie auch die komplexe Logistik einer großen Schlacht ebenso gründlich wie kurzweilig. An den Inhalt angepasst, ist die Sprache, nicht nur in den Dialogen, häufig etwas altmodisch angehaucht, irgendwie frühmittelalterlich und opulent. Mitunter wird es arg verschachtelt. Es ist dann nicht so ganz einfach, die Syntax mit den gängigen Rechtschreibregeln in Einklang zu bringen. Mit etwas weniger sprachlichen „Verzwirbelungen“ wäre ich ausgekommen. Auch ist im Vergleich zu „Mission Herodes“ die rein formale Bearbeitung, womit ich solch grundlegende Dinge wie Rechtschreibung, Interpunktion und Grammatik meine, schlechter. Das hat mich irritiert.

Herausragend sind die „privaten“ Dialoge der Legaten und ihrer Mitstreiter. Am Ende formt sich zwischen Legaten, Moriane, dem Baumgeist, der GulBaki und dem jungen menschlichen Knappen Phil Tammer eine innige Gemeinschaft. Diese Entwicklung erlebt der Leser in erster Linie durch die Dialoge. Eine gehörige Portion Humor und Situationskomik fehlen dabei nicht. Bei der ersten Begegnung zwischen dem furchterregenden Ork Terek mit dem jungen Phil zittert letzterer am ganzen Leib. Am Ende unterbricht er gut gelaunt das Liebesspiel von Terek und seiner GulBaki.

 

Ich kann nur wiederholen, was schon häufig gesagt wurde. Freunde anspruchsvoller Fantasie, die sich außerdem an einer fließenden Sprache erfreuen, und die Verknüpfung von Fantasy und jüngerer Geschichte nicht scheuen, kommen auf ihre Kosten. Wer sich für Mythologie, Germanen, Kelten, Psychologie sowie Religions- und Kulturwissenschaften interessiert, wird sich wohlfühlen.

Cover und Zeichnungen sind gelungen. Ich wiederhole mich, aber mit Absicht: Hut ab vor der Lektorin. Die fehlenden Korrekturen sind ein Minuspunkt, der sich aber nicht allzu stark auswirkt angesichts der Gesamtleistung. Die Geschichte, ihre Inszenierung, die vielfältigen Bezüge nach allen Richtungen und vor allem die Charaktere und Dialoge überzeugen. Außerdem kann man Ullrich auch nicht nur mit Ullrich vergleichen, sondern muss einen Blick auf andere Werke des Genre werfen. Weniger als fünf Sterne kann ich nicht vergeben und „Barbarossas Fluch“ will ich lesen!

 

Cover des Buches Schwalben (ISBN: 9783845912233)

Bewertung zu "Schwalben" von Ira Habermeyer

Schwalben
CarolinOlivaresvor 8 Jahren
Kurzmeinung: Eine Liebe in Estland im 2. Weltkrieg; Verstrickungen, die heute geklärt werden. Zeitgeschichte und wundervolle Stimmungsbilder. Ein Genuss!
Cover des Buches Justin - das Nachtgespenst von London: Gespenstergeschichten für Kinder (ISBN: B0147TAIE2)

Bewertung zu "Justin - das Nachtgespenst von London: Gespenstergeschichten für Kinder" von Wolf Heichele

Justin - das Nachtgespenst von London: Gespenstergeschichten für Kinder
CarolinOlivaresvor 9 Jahren
Kurzmeinung: Eine kindgerechte Geschichte m einem sympathischen Helden. Neben einem pfiffigen Abenteuer gibt es auch ein wenig Länder- u. Kulturkunde...
Cover des Buches Psychos & Paten: Wie ich das 21. Jahrhundert überlebte (Das Buch der verlorenen Liebe 3) (ISBN: 9781514671009)

Bewertung zu "Psychos & Paten: Wie ich das 21. Jahrhundert überlebte (Das Buch der verlorenen Liebe 3)" von Rainer Bauer

Psychos & Paten: Wie ich das 21. Jahrhundert überlebte (Das Buch der verlorenen Liebe 3)
CarolinOlivaresvor 9 Jahren
Kurzmeinung: Leidenschaftlicher Roman über die Scheinheiligkeiten des Managerlebens und die Seelenqualen eines "Nachkriegskindes"- gewohnt stark! Klasse!
Cover des Buches Die letzten Tage von Rabbit Hayes (ISBN: 9783499269226)

Bewertung zu "Die letzten Tage von Rabbit Hayes" von Anna McPartlin

Die letzten Tage von Rabbit Hayes
CarolinOlivaresvor 9 Jahren
Kurzmeinung: Ein berührendes, oft heiteres Buch über Freudschaft, Liebe u. Tod mit wunderbaren Charakteren, überzeugenden Dialogen u. einer echten Heldin
Cover des Buches Ein Mann wie Papa (ISBN: B0115N9E7K)

Bewertung zu "Ein Mann wie Papa" von Elsa Rieger

Ein Mann wie Papa
CarolinOlivaresvor 9 Jahren
Kurzmeinung: Mit Humor und Selbstironie erzählte Geschichte über Beziehungen, die Liebe sowie das Überwinden von alten Mustern und Vorstellungen.
Cover des Buches Das Haus an den Gleisen (ISBN: 9781512108248)

Bewertung zu "Das Haus an den Gleisen" von Rainer Bauer

Das Haus an den Gleisen
CarolinOlivaresvor 9 Jahren
Kurzmeinung: Ein leidenschaftlicher, ebenso schonungsloser wie gefühlvoller Blick in den Alltag der späten 60er aus Sicht eines 12-jährigen. Wunderbar!
Packendes Porträt einer literarisch wenig bedachten Zeit aus der Sicht eines Heranwachsenden

„Das Haus an den Gleisen“ ist die in sich abgeschlossene Vorgeschichte zu dem dreiteiligen „Buch der verlorenen Liebe“. Geschildert werden Episoden aus dem Leben des Ende der 60er Jahre zwölfjährigen Friedrich Katzenbuckel, genannt Fritz, der in einem Mehrgenerationshaushalt aufwächst. Wie der Titel schon verheißt, liegt das Haus der Familie an Bahngleisen. Auf der einen Seite sind die Geräusche und Zeiten der Züge eine Konsonante im Leben der Katzenbuckels, strukturieren Alltag und Wochenablauf, auf der anderen Seite sind Zug und Gleis für Fritz ein Symbol für Ferne und Freiheit, Dinge, nach denen er sich sehnt .

Die Handlung besteht aus einer Abfolge von Alltagsszenen im Deutschland der späten Nachkriegszeit, erzählt aus der Sicht von Fritz. Eine wesentliche Rolle spielt das aufkeimende Interesse am anderen Geschlecht. Die Schilderungen über das Leben im Allgemeinen und die Nöte eines Pubertierenden im Besonderen enden immer wieder bei den Gefühlen der Hauptperson für das Mädchen Leo. Aufregung entsteht, als Leo wegläuft und Fritz aktiv wird.

Etwas überraschend endet die Geschichte Jahre später, als der Bundeswehrsoldat Fritz Katzenbuckel am Bahnhof Leo wiedertrifft. Ob er sich getraut, sie anzusprechen, wird nicht verraten.

„Das Haus an den Gleisen“ ist natürlich, wie angekündigt, ein Entwicklungsroman. Fritz erlebt sehr intensiv. Hinter der betont schroffen Fassade verbirgt sich eine sensible, unsichere und verletzliche Persönlichkeit. Er denkt viel nach, ist tiefer Empfindungen fähig, hat fast permanent Angst und stellt sich selbst ständig in Frage. So erzählt Fritz dem Leser:

“Ich kenne nur Zweifel und Misstrauen. Menschen sind für mich eine Bedrohung, Zuwendung eine Form von Körperverletzung…Spaß hatte ich nicht, Spaß hatten andere mit mir.“

Das Leiden der Hauptperson an sich selbst, an seinen Mitmenschen, seiner Familie, seinem Alltag stellt auch den zentralen Konflikt dar. Permanent ist Fritz damit beschäftigt, Überlebensstrategien zu entwickeln. Dazu gehört seine Schwärmerei für Leo ebenso wie die Konstruktion einer Fantasiewelt, in die er flüchten kann. Und genau diese „Konfliktarbeit“ ist das Spannende an dem Roman, nicht nur, aber vor allem deshalb, weil Fritz´ persönlicher Lebenskampf in die Bedingungen einer Zeit und Gesellschaft eingebunden ist, die Besonderheiten aufweist. Ein Großteil seiner Mitmenschen hat das Dritte Reich erlebt. Der Lehrer Willi Melchior mit dem vernarbten Gesicht, einer Kriegsvergangenheit und sadistischen Anwandlungen gehört in diese große Gruppe wie auch sein Vater Wendelin, von dem Fritz berichtet:

 „In seinem Leben hat er nicht viel mehr gesagt als jawohl, ich stimme Ihnen zu, wird gemacht …“.

 Neben den üblichen Konflikten zwischen den Generationen bietet die unmittelbare Vergangenheit Potential für ständige Reibung. Und an dieser Stelle eröffnet sich eine weitere Lesart des Romans, eine neue Dimension. Das Haus an den Gleisen ist auch erlebte Zeitgeschichte, Zeugnis einer kaum vergangenen Epoche in starken Bildern, die, nicht nur, aber vor allen anderen, die Zeitzeugen zutiefst bewegen muss. Die Tatsache, dass Fritz in der Nachkriegszeit aufwächst und sich mit deren Gegebenheiten auseinandersetzt, ist nicht nur die Würze des Romans, sondern seine „Essenz“.

Hier verbirgt sich auch, wie ich meine, die eigentliche Botschaft. Die Nöte der Jugend und des Heranwachsens existieren zu jeder Zeit und in jeder Epoche, aber der Umgang damit, ist abhängig vom jeweiligen gesellschaftlichen Kontext. Und nicht nur das! Kindheit und Jugend, so wie sie waren, prägen und begleiten uns, auch wenn wir uns weiterentwickeln.

Wie präsentiert der Autor seine Botschaft?

Die Ich-Erzählsituation „schreit“ geradezu nach Erzähltechniken, die besonders gut geeignet sind, die subjektive Seite einer Person, einschließlich ihres Innenlebens, darzustellen.

In zahlreichen Dialogen, inneren Monologen, Bewusstseinsströmen und immer wieder Schilderungen, die Situationen dadurch beschreiben, dass Dinge nur aufgezählt werden und somit wie achtlos hingeworfene Fetzen des Alltags wirken, generiert sich eine Welt auf der Basis von Gefühlen, Gerüchen, Erfahrungen, Interpretationen. Zu keiner Zeit kommt es dem Leser so vor, als würde er an einer Geschichtsstunde teilnehmen, nein, er atmet die Zeit.

Umgesetzt wird die Botschaft auch durch die Anlage der Personen, insbesondere der Familienmitglieder und Lehrer. Sie verfügen über psychologische Profile, was ja nicht weiter verwundert in Anbetracht der Biographie von Rainer Bauer. Dem Leser begegnen echte Menschen. Aber in gleicher Weise sind sie „Typen“, die in jeder Epoche vorkommen, aber, das spürt man, besonders gut in die Nachkriegszeit passen: der Jasager, die Fromme, die Angepasste…

Die Sprache ist ebenso leidenschaftlich wie schroff und auf den Punkt gebracht. Mitunter nehmen die  Bewusstseinsströme von Fritz dem Leser den Atem. Ängstlich und mutlos wegen häufigen Krankheiten und Arztkontakten sinniert er beispielsweise:

„Gesellschaftlich bin ich ein Nichts. … Ich müsste viel weiter sein….Kriege führen. Feinde töten. Blutwurst fressen.“

In ähnlicher Weise möchte ich die Sprache des Romans, es dem Autor gleichtuend, entlang einer Kette von Adjektiven skizzieren: vollmundig, lustvoll, konsequent, auch liebevoll, zuweilen vulgär, mitunter grausam.

(Das Mädchen, das ich war, rümpft an mehreren Stellen die Nase über die Ausdrucksweise, insbesondere bei den Gesprächen der Jungen über Mädchen und deren „Geheimnis“. Gleichzeitig sagt es sich: ja, genauso sind sie, die Jungen. Dabei schaudert es mich auf eine wohlige, verstehende Art und Weise.)

Inhaltlich berauscht die Geschichte geradezu. In aller Deutlichkeit beschreibt Fritz Rituale der Zeit wie das Waschen an der Schüssel sowie Themen und Meinungen. „Komische Leute“ kamen nach herrschender Meinung häufig von „drüben“. Fritz hat dazu differenzierte Gedanken: „…wobei drüben bei uns zwei Bedeutungen hatte – drüben über dem Rhein oder drüben hinter dem Eisernen Vorhang.“ Und die von „links drüben“ hatten es besser, denn die konnten „alle anderen als Flüchtlinge beschimpfen“, während die von „rechts drüben“ Probleme hatten, denn, so Fritz: „…da wohnte der Bi-Ba-Butzemann: Der kommt und zündet dein klein Häuschen an …“

Eindrucksvoll erschließt sich ein Reden und Denken, Meinen und Urteilen in Klischees, die den Zeitzeugen nicht unbekannt sein können.

Im letzten Kapitel lernt der Leser den Bundeswehrsoldaten Fritz Katzenbuckel kennen, ein Vielleser, der sich mit philosophischen Themen beschäftigt. Wenn er über seine Familie und Jugend nachdenkt, fühlt er mitunter noch die gleiche Angst, Scham und Bitterkeit, gleichzeitig aber beginnt er, die eine oder andere Verhaltensweise von Familienmitgliedern zu verstehen. Geht es nicht vielen von uns ähnlich?

Die Geschichte ist inhaltlich für mich schlüssig und rund, die gewählte Sprache passt. Mitunter empfand ich es als etwas mühevoll, mich im Geflecht der Bewusstseinsströme und inneren Monologe zurechtzufinden, zu wissen, wer jetzt gerade was sagt oder denkt. Die Gespräche der Jungen waren mir auch teilweise zu vollmundig, aber wie gesagt, so sind sie nun mal. Der Roman hält inhaltlich nicht nur, was im Vorspann versprochen wurde, er geht darüber hinaus. Nicht unwesentlich für den guten Gesamteindruck sind die gelungene Gestaltung und die Tatsache, dass der Text in Bezug auf Rechtschreibung, Grammatik und Interpunktion gut bearbeitet wurde.

 

Für Menschen, die die 60er erlebt haben, als Jugendliche oder in einem anderen Alter, ist dieser Roman ein „Eldorado“. Man erinnert sich, fühlt sich verstanden und verbunden. Für mich wurde in und zwischen den Zeilen eine Zeit lebendig, die mich geprägt hat, mit der ich ebenso hadere wie ich ihr zuweilen nachtrauere. Die Geschichte stimmte mich manchmal traurig, aber viel häufiger konnte ich lachen und mich mit Genuss erinnern. Auch jüngere Leser finden hier eine Lektüre, die ein für sie interessantes Thema behandelt und jüngste Geschichte viel kurzweiliger und eingängiger vermittelt als jedes Geschichtsbuch. Weniger als fünf Sterne kann ich nicht vergeben.

Über mich

Von Hause aus Ethnologin und Bibliothekswissenschaftlerin bin ich nach wissenschaftlichen Forschungsaufenthalten, Tätigkeiten in der Familienbildung, in Schulen und Bibliotheken mittlerweile Antiquarin für alte und vergriffene Bücher. Neben Artikeln für Fachzeitschriften schreibe ich zu meiner Freude Kinderbücher und zeitgeschichtliche Romane vom Ende der 1970er Jahre.

Lieblingsgenres

Krimis und Thriller, Fantasy, Historische Romane, Kinderbücher, Science-Fiction, Jugendbücher, Literatur, Unterhaltung

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