Bewertung zu "The Promise - Der goldene Hof" von Richelle Mead
"The Promise - Der goldene Hof" von Richelle Mead spielt in einer erfundenen Welt namens Osfried bzw. Adoria. Die behandelten Themen könnten aber genauso gut vor einigen Jahrhunderten in unserer Welt stattgefunden haben: Eine verarmte Adelige names Elizabeth wehrt sich gegen eine erzwungene Ehe mit einem ungeliebten Mann, nimmt die Identität ihrer Zofe an und lässt ihr altes Leben hinter sich. Sie kommt an den sogenannten "Goldenen Hof" und wird mit einigen anderen Mädchen zu einer anständigen Dame ausgebildet, die sich wunderbar in der höheren Gesellschaft einfinden kann, das Ganze mit dem Ziel, sie und die anderen Mädchen für den bestmöglichen Preis im fernen Adoria zu verheiraten.Wie in so vielen anderen Fällen kommt Elizabeth hier die Liebe dazwischen und auch sonst geht einiges nicht so reibungslos vonstatten, wie es gewünscht war.
Die Portraits der Hauptcharaktere gefallen mir sehr gut. Sowohl Elizabeth, als auch Cedric, der neben dem Thema Liebe auch einige andere Reibungspunkte aufkommen lässt und Tamsin und Mira, die beiden Freundinnen Elizabeths , bleiben sich selbst den gesamten Roman über treu und wirken bei all ihren Handlungen und Gedankengängen zu jeder Zeit vollkommen authentisch. Das Hauptaugenmerk liegt in dieser Geschichte auf Elizabeth, die eine gewaltige Persönlichkeitsentwicklung durchmacht und mit der man so wunderbar mitleiden kann, wenn schon wieder etwas schiefgeht. Sie ist mir im Verlauf immer mehr ans Herz gewachsen und nimmt für mich den Platz einer wahren Heldin ein.
Die Gesellschaftskritik, die man zu jeder Zeit wahrnehmen kann, ist für mich die Kirsche auf der Sahnetorte. Immer wieder rücken die Themen Religionsfreiheit und -gleichheit, Zwangsehen, Vorurteile, Intrigen und Machtkämpfe in den Vordergrund. Sie gestalten das Geschehen noch dynamischer und es schwingt genau der richtige Grad an Kritik mit, um einen Denkprozess auszulösen und vielleicht seine eigenen Vorurteile nochmals zu überdenken.
Der Schreibstil macht es sehr einfach, in die Handlung einzufinden. Es gab für mich keine Stelle, an der ich feststeckte oder an der ich nicht mehr weiterlesen wollte.
Ich bin sehr gespannt auf die Bände, die von Mira und Tamsin handeln und kann mich nur bei der Autorin für diesen wunderbaren Roman bedanken.