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Chrisi

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Zoom (ISBN: 9783407811851)

Bewertung zu "Zoom" von Lena Hach

Zoom
Chrisivor 9 Jahren
Hat mich leider etwas enttäuscht...

Auf das neue Jugendbuch von Lena Hach hatte ich mich vor Erscheinen schon sehr gefreut, nachdem ich "Wanted. Ja. Nein. Vielleicht" schon mehrere Male gelesen habe und mittlerweile schon zu meinen Lieblingsbüchern zähle. Ich erwartete etwas ähnliches wie "Wanted": Ein lockerer Schreibstil, originelle Charaktere und eine Geschichte, die Spaß macht zu lesen. Doch leider wurde ich in meinen Erwartungen etwas enttäuscht.

Der Roman besteht hauptsächlich aus der Liebesgeschichte zwischen Till und Paula. Zwar spielen auch die Frage nach Tills Vater, der Schülerzeitungswettbewerb und auch Freundschaft eine Rolle, rücken jedoch eher in den Hintergrund.
Mir gefällt, dass Lena Hach die Geschichte wieder unmittelbar aus dem Leben gegriffen hat und dadurch sehr authentisch erzählt, somit fiel es mir als Leser leicht, in die Geschichte einzusteigen.
Bei der Liebesgeschichte zwischen Till und Paula bin ich schon etwas zweigespalten. Einerseits fand ich sie süß und es hat Spaß gemacht, sie zu lesen, andererseits war sie aber auch sehr vorhersehbar und einiges ging mir, vor allem zu Anfang, ein wenig zu schnell.
Der Konflikt mit Tills verschwundenem Vater spielt, wie schon gesagt, nur eine untergeordnete Rolle, allerdings passt hier der Verlauf der Handlung sehr gut und trägt dazu bei, dass die Geschichte realistisch bleibt.
Die Geschichte war mir oft eine Spur zu oberflächlich, hat mich aber manches Mal zum Schmunzeln oder laut Lachen gebracht, was ihr nochmal einen großen Pluspunkt einbringt.

In diesem Roman hat sich Lena Hach an einer außergewöhnlichen Perspektive versucht, nämlich aus der Sicht eines Mitschülers von Till und Paula. Am Anfang konnte ich mich sehr für die Idee begeistern und dachte, dass man dadurch mal eine neue Sicht auf die Protagonisten bekommen hätte, weil man als Leser auch nur das sehen könnte, was dieser Beobachter sieht, schnell legte sich die Begeisterung allerdings, denn im Wesentlichen war es einfach nur ein allwissender Erzähler, der auch in die Köpfe von Paula und Till "hineinschauen" konnte. Ich hätte es schöner gefunden, wenn die Autorin entweder rein beim allwissenden Erzähler geblieben wäre oder sonst wirklich nur aus der Sicht eines Beobachters geschrieben hätte, etwas dazwischen finde ich nicht so gelungen.

Zu den Charakteren habe ich auch wieder eine gespaltene Meinung.
Einerseits gefällt es mir wieder, wie originell Lena Hach die Charaktere gestaltet hat, sodass jeder seine ganz eigenen Charaktereigenschaften und Vorlieben hatte, die dem Leser im Kopf bleiben.
Leider wurde ich allerdings erst gegen Ende hin so wirklich warm mit Till und Paula. Anfangs war mir vor allem Paula manchmal ziemlich unsympathisch und hatte auch als einzige keine wirklich feste Persönlichkeit in meinen Augen, gegen Ende hin wurde das aber besser.
Ein großes Lob muss ich der Autorin aber vor allem für ihre Nebencharaktere aussprechen, denn diese sind wieder einmal grandios gelungen!

Der Schreistil Lena Hachs ist auch in diesem Jugendroman einfach und stellenweise in Jugendsprache gehalten. Teilweise hat sie mir mit dem jugendlichen Slang jedoch übertrieben und einige Stellen wirkten dadurch sehr gezwungen.
Insgesamt war das Buch leicht und flüssig zu lesen.

Fazit: Lena Hachs neues Jugendbuch hat mich leider etwas enttäuscht. Es war teilweise zu oberflächlich gehalten und die Autorin hat mit der Jugendsprache übertrieben, allerdings haben mir tolle Nebencharaktere und eine ordentliche Portion Humor auch eine Menge Lesespaß eingebracht!

Cover des Buches Das also ist mein Leben (ISBN: 9783453267510)

Bewertung zu "Das also ist mein Leben" von Stephen Chbosky

Das also ist mein Leben
Chrisivor 9 Jahren
Kurzmeinung: Eine authentische, berührende Geschichte mit herausragendem Schreibstil!
Berührend und ehrlich

Mit diesem Roman habe ich bereits vor einiger Zeit einmal begonnen, allerdings habe ich vielleicht den Klappentext nicht gründlich genug gelesen oder dieser verrät einfach zu wenig über das Buch, aber ich bekam etwas vollkommen Anderes, als ich erwartet hatte. Mit "anders" meine ich nicht schlecht, doch ich war irritiert von den Charakteren, besonders von Charlie und der gesamten Geschichte, sodass ich nach einiger Zeit das Buch zur Seite legte ohne es fertig gelesen zu haben.
Nun habe ich vor kurzem, das Buch wieder in die Hand genommen und bin ohne jegliche Erwartungen und vor allem mit ein bisschen mehr Vorwissen darangegangen und muss sagen - ich bin absolut begeistert.

Charlie schreibt Briefe an einen dem Leser unbekannten Freund. Schnell fällt auf, wie ungewohnt kindlich Charlie ist und wie leicht und naiv die Sprache ist, in der die Briefe geschrieben sind, denn Charlie ist kein normaler 15jähriger Junge. Er hat zwei Menschen verloren, die ihm lieb waren und musste deshalb auch einige Zeit in der Psychiatrie verbringen, wie sehr er durch diese Erlebnisse psychisch hinterherhängt zeigt sein Verhalten und seine Sprache sehr deutlich.
Stephen Chbosky hat behutsam gezeigt, wie zerrüttelt Charlies Psyche ist ohne dabei zu übertreiben und lässt den Leser daran teilhaben.
Ich hatte oft das Gefühl, dass Charlie selbst gewissermaßen in der Zeit stecken geblieben ist, was bei dem, was er erlebt hat, in der Realität nicht ungewöhnlich ist, und wenn der Autor sich das Gleiche dabei gedacht hat, dann hat er es wirklich gut geschafft, dies umzusetzen.
Die Geschichte greift viele wichtige Themen beim Erwachsenwerden auf. Die Beziehung zwischen Charlie und seiner Familie rückt zwar in den Hintergrund, wird jedoch auch beleuchtet, im Vordergrund allerdings stehen die Tehmen Freundschaft, erste Liebe, Erwachsenwerden, Umgang mit dem Tod und natürlich die psychischen Probleme, (Achtung: Spoiler!) vor allem die Verarbeitung eines sexuellen Missbrauchs.

Charlie ist - wie bereits gesagt - kein normaler 15jähriger Junge, dadurch ist es natürlich besonders schwer, sich in ihn hineinzuversetzen. Stephen Chbosky hat jedoch sein Innenleben so klar und ehrlich dargestellt, dass ich Charlies Denken, Handeln und Fühlen in Anbetracht seiner Vergangenheit irgendwie nachvollziehen und verstehen konnte.
Die Charaktere dieses außergewöhnlichen Romans, seien es Hauptcharaktere wie Charlie, Sam oder Patrick, aber auch die Nebencharaktere wie Mary Elizabeth oder Charlies Schwester, besitzen alle deutliche Charakterzüge und unheimlich viel Tiefe.
Obwohl es voranging natürlich um Charlies Probleme geht, macht der Autor deutlich, dass nicht nur er es ist, der Problem hat und um den die ganze Welt kreist, sondern dass auch alle anderen Menschen ihr Leben mit Höhen und Tiefen zu meistern versuchen.

Der Schreibstil von Stephen Chbosky ist wie die Geschichte selbst - direkt, klar, ehrlich und gleichzeitig einfühlsam. Da aus der Sicht von Charlie Briefe geschrieben werden, fließt natürlich auch im Schreibstil der Charakter Charlies ein, so ist das Ganze oft naiv und kindlich geschrieben, manchmal ist von vollkommen unwichtigen Dingen die Rede, die für Charlie aber auch in irgendeiner Art und Weise wichtig erscheinen, und das ist es, was mich vor allem begeistert hat. Der Autor scheint sich wirklich vollkommen in Charlie hineingefühlt zu haben.
"Das also ist mein Leben" gehört außerdem zu diesen Büchern, in dem sich unzählig viele wunderschöne Zitate finden, was es mir schwer gemacht hat, ein einziges gutes Zitat für die Rezension zu finden. So viele Zitate konnten mich noch neben der eigentlichen Geschichte zum Nachdenken anregen und werden mir wohl länger im Gedächtnis bleiben.

Fazit
Stephen Chbosky hat mich mit seinem Roman nachdenklich gestimmt, tief berührt und erschüttert. Die Geschichte von Charlie nimmt einen von der ersten Seite an mit und neben wichtigen Themen, die in diesem Roman angesprochen und äußert behutsam und ehrlich behandelt werden, glänzt sie mit wundervollen Charakteren und einem herausragenden Schreibstil! Ich ziehe meinen Hut vor dieser schriftstellerischen Leistung!

Cover des Buches Was fehlt, wenn ich verschwunden bin (ISBN: 9783733500931)

Bewertung zu "Was fehlt, wenn ich verschwunden bin" von Lilly Lindner

Was fehlt, wenn ich verschwunden bin
Chrisivor 9 Jahren
Kurzmeinung: Wortgewaltig. Berührend. Wunderschön und gleichzeitig zu Tränen rührend. Ein Meisterwerk!
Lieblingsbuch

Ich bin sprachlos. Mit ihrem neuen Jugendroman konnte Lilly Lindner mich umhauen, berühren und vor allem zeigen, welche Kraft hinter Worten stecken kann.

Von der ersten Seite an stechen zwei Ungewöhnlichkeiten ins Auge. Eine Hauptthematik ist Magersucht, kein seltenes Thema in Jugendbüchern, doch ungewöhnlicher ist es, die Geschichte aus Sicht der kleinen Schwester zu sehen. Zum zweiten dürfte bereits hier Lilly Lindner außergewöhnliches Sprachgefühl auffallen.
Mit viel Gefühl und Wortgewalt hat sie die Briefe der neunjährigen Phoebe an ihre große Schwester April verfasst. Berührende Briefe voller Sehnsucht nach April, voller Schmerz, Unverständnis und Hoffnung, zugleich voller Ernst und kindlicher Leichtigkeit.
In Lilly Lindners Worte finden sich schöne Weisheiten, die so simpel und einfach erscheinen, doch auch so wahr und bitterernst sind.

Die neunjährige Phoebe ist aufgeweckt, neugierig und sehr intelligent. Ihre Briefe spiegeln alles wieder, was ihr wiederfährt oder sie bedrückt, wie ihre Familie durch Aprils Krankheit auseinanderbricht, aber auch zusammenwächst, wie selbstsändig sie wird, wie sie den Wert von Freundschaft kennenlernt.
Mit der Zeit zeigt sich, was April in die Magersucht getrieben hat, aber das ist nicht der vordergründige Punkt des Buches. Vielmehr geht es darum, wie alle damit umgehen, nicht nur Phoebe, sondern auch die Eltern der beiden oder Aprils beste Freundin.

"Was fehlt, wenn ich verschwunden bin" hat bislang alles, was ein guter Roman braucht: Eine tiefgründiger Geschichte und grandiose Charaktere. Ein guter Schreibstil der Autorin wäre nun nur noch ein i-Tüpfelchen, nur noch etwas, um das Ganze noch abzurunden.
Doch Lilly Lindners Schreibstil als "gut" zu bezeichnen wäre eine glatte Untetreibung und in diesem Fall ist der Schreibstil nicht die Kirsche auf dem Kuchen, sondern der Kuchen, während die Kirsche allein schon aus der Geschichte mit zauberhaften Charakteren besteht.

Die Autorin beschreibt unfassbar wortgewaltig, anschaulich und einprägsam. Ich als Leser kann mich ihren Worten nicht entziehen, denn es ist, als zögen sie an mir mit all ihrer Gewalt und Schönheit.
Lilly Lindners Worte beschreiben Sonnenschein und dunkle Abgründe zugleich, kindliche Naivität und bittere Realiät gemischt zu impulsiven Feuerwerk.
"Was fehlt, wenn ich verschwunden bin" ist in meinen Augen nicht einfach nur ein Jugendroman. Es ist, als hätte Lilly Lindner sich das Schmetterlingsnetz eines Literaturagenten (wie Phoebe es sich vorstellt) geschnappt und die schönsten Worte, die unsere Welt zu bieten hat, damit gefangen. Und diese Worte hat sie dann in Phoebes Programm für Schriftsteller gesteckt, vermischt und herausgekommen ist ein wundervolles Buch, das wir nun lesen dürfen.

Es ist schwierig, die richtigen Worte für ein besonders gutes Buch zu finden, denn ich habe das Gefühl, dass alle meine Worte diesem Roman niemals gerecht werden könnten, deshalb lasse ich so viel auf jeden Fall gesagt: Ich habe schon viele Bücher gelesen, darunter auch viele sehr gute Bücher, die ich bald zu meinen Lieblingsbüchern gezählt habe, doch "Was fehlt, wenn ich verschwunden bin" hat mich umgehauen wie kein anderes zuvor. Absolutes Lieblingsbuch!

Fazit
Lilly Lindner hat mit ihrem Buch mein Herz zerrissen und wieder zusammengeflickt, sie hat mich zum Lachen und Schmunzeln gebracht, doch auch zu Tränen gerührt. Die Briefe von April und Phoebe sind geprägt von Schmerz, Hoffnung und vor allem von wunderschönen Worten. Ich kann euch nur ganz fest ans Herz legen: Bitte lest dieses Buch!

Cover des Buches Der Besuch der alten Dame (ISBN: 3257230451)

Bewertung zu "Der Besuch der alten Dame" von Friedrich Dürrenmatt

Der Besuch der alten Dame
Chrisivor 9 Jahren
Cover des Buches Every Day (ISBN: B00AUQY0F0)

Bewertung zu "Every Day" von David Levithan

Every Day
Chrisivor 9 Jahren
Cover des Buches Selection (ISBN: 9783737361880)

Bewertung zu "Selection" von Kiera Cass

Selection
Chrisivor 10 Jahren
Oberflächliche Geschichte und Stereotypen

Ich hatte nicht viele Erwartungen zu diesem Buch, als ich es begann zu lesen. Die Meinungen dazu gingen auseinander und der Klappentext klang für mich nicht besonders ansprechend, aber ich war dennoch neugierig und wollte mir meine eigene Meinung bilden. Und ich muss sagen: Das Buch hat mich (wegen fehlender Erwartungen) vielleicht nicht unbedingt enttäuscht, aber ich bereue es, für so ein Buch kostbare Lesezeit verschwendet zu haben!

Das Cover finde ich okay, aber nicht unglaublich toll. Es ist in meinen Augen ziemlich langweilig und fällt im Regal nicht so unbedingt auf, aber mir gefällt die Farbwahl und der Bezug zum Buch. Den Titel "Selection" finde ich gut gewählt, auch wenn er nicht überaus großartig oder originell ist.

Amerika (bzw. es heißt nun Illeá) in der Zukunft: Die Menschen sind in verschiedene Kasten eingeteilt, an der Spitze das Königshaus. Soweit erinnert es einen schon irgendwie an viele weitere Dystopien. Durch ein Casting, zu dem 35 ca. 16jährige Mädchen aus Illeá eingeladen werden, wählt der Prinz sich seine Prinzessin selbst aus - und darum kämpfen natürlich alle Mädchen. Diese besondere Idee ist originell und ich war gespannt wie die Autorin sie umsetzen würde, so habe ich mir doch erhofft, dass sie damit nicht so oberflächlich umgeht, wie die Idee zuerst klang. Doch leider war es genau so: Oberflächlich.
Weiter ging das Buch mit der typischen Dreiecks-Liebesgeschichte. America liebt eigentlich Aspen, doch plötzlich ist der Prinz Maxon sympathischer als erwartet, damit ist das Gefühlschaos doch vorprogrammiert!
Die ganze Geschichte war für mich unglaublich oberflächlich und ich fand sie sehr konstruiert und vorhersehbar. Die Autorin hat einfach nicht wirklich neue Ideen und Handlungstränge mehr eingebracht und deshalb hätte ich oftmals das Buch am liebsten einfach an die Wand geworfen!
Neben der vorhersehbaren Liebesgeschichte hat die Welt Illeá und das System mit den Kasten eine viel zu untergeordnete Rolle gespielt. Nur an wenigen Stellen wird America misstrauisch über bestimmte Dinge oder hinterfragt das ganze System. Aber das kommt eindeutig zu wenig!

Die Charaktere sind flach, oberflächlich und bestätigten Klischees.
America kommt aus einer eher niedrigen Kaste, sieht natürlich wundervoll aus, ist zu jedem freundlich und hilfsbereit und bei allen sehr beliebt. Das sie die perfekte Prinzessin und Maxon sofort in sie verliebt ist, ist ja wohl klar, oder? Aber natürlich darf sie nicht zu perfekt sein, also hat sie hin und wieder auch mal ihre bockigen Phasen, in denen sie dann wirkt, als wäre sie aus dem Kindergartenalter nicht herausgekommen. Mir war sie dadurch einfach nur unsympathisch und durch diese offensichtlichen Charaktermerkmale, war sie so auch nicht menschlich für mich.
Auch Prinz Maxon ist natürlich unglaublich perfekt. Er ist freundlich, witzig, ein wenig schüchtern und alle sind davon begeistert, so jemanden als Prinz zu haben. Aber für mich wirkte er genauso blass und unmenschlich wie America.
Auch die Nebencharaktere sind mir zu stereotypisch und besitzen wenig bis gar keine Tiefe.

Das Buch ist einfach und flüssig zu lesen. Daher gibt es noch einmal einen kleinen Pluspunkt - aber auch nur einen kleinen, denn besonders fand ich ihn auch nicht. Es ist nichts, was einem im Kopf bleiben würde.

Fazit: Ich bereue es wirklich, meine Zeit mit diesem Buch verbracht zu haben. Die Charaktere sind blass und stereotypisch und die Geschichte vorhersehbar und oberflächlich. Absolut keine Leseempfehlung!

Cover des Buches Splitterfasernackt (ISBN: 9783426784884)

Bewertung zu "Splitterfasernackt" von Lilly Lindner

Splitterfasernackt
Chrisivor 10 Jahren
Schockierend, berührend, einzigartig

...ich bin sprachlos. Nur wenige Bücher schaffen es, mich so mitzunehmen, zu schockieren und auch so zu beeindrucken, aber "Spltterfasernackt" gehört wohl eindeutig zu diesen wenigen. Die Geschichte von Lilly Lindner hat mich erschrocken, nachdenklich und ganz besonders sprachlos zurückgelassen.

Die Autorin schlidert ihr eigenes Leben, wie sie mit sechs Jahren vergewaltigt wurde und daraufhin beginnt, sich aus dem normalen Leben in ihre eigene Welt zurückzuziehen. Noch als Kind beginnt sie, ihren eigenen Körper zu zerstören, ritzt sich und wird magersüchtig, als junge Erwachsene verkauft sie ihren Körper in die Prostitution.
Diese ganze grausame Geschichte erzählt Lilly Lindner mit einer solchen Offenheit und Direktheit, dass der Leser genauso wenig wie sie selbst die Augen davor verschließen kann.

Ich als Leser kann es mir natürlich nicht anmaßen, über die Geschichte zu urteilen, jedoch würde ich trotzdem erwähnen, dass Lilly Lindner für mich eine sehr starke junge Frau ist. Es mag zwar stimmen, dass sie sich eher Hilfe holen als hinter einer Maske aus Schmerz und Verzweiflung verstecken sollte (ich habe einige Rezensionen gelesen, in denen das kritisiert wurde, daher erwähne ich es, auch wenn ich der Meinung bin, dass keiner, der so etwas nicht selbst erlebt hat, darüber zu urteilen hat), aber im Nachhinein doch darüber zu schreiben und dadurch offen darüber zu reden, finde ich auf jeden Fall mutig - und ich habe zwar leider im Internet wenig darüber hinausfinden können, wie es ihr heute geht, aber ich vermute, dass ihr das Schreiben auch geholfen hat.

Die Art, in der das Buch geschrieben ist, unterscheidet diese Autobiographie von so vielen anderen. Lilly Lindner weiß es, mit Sprache umzugehen und schrieb ihr Buch mit einer solchen Wortgewalt und Ehrlichkeit, die mich einfach nur umhaute.
Die Wut, die Angst, die Einsamkeit, das alles wird sehr eindrlinglich geschildert und die Autorin lässt den Leser gerade durch diese direkte Beschreibung ihrer Gefühle ganz an ihrer Geschichte teilhaben.

Fazit: "Splitterfasernackt" hat mich umgehauen, schockiert und nackdenklich zurückgelassen. Ein Buch, das ich jedem - wirklich jedem, ohne Ausnahme! - dringend weiterempfehle!

Cover des Buches Elfenglanz (ISBN: 9783570138878)

Bewertung zu "Elfenglanz" von Aprilynne Pike

Elfenglanz
Chrisivor 11 Jahren
Buchrezension: Elfenglanz

Der vierte und letzte Band der Elfensaga - im Klappentext wird er mit "Das atemberaubende Finale der Elfensaga mit einem überraschenden Ende" beschrieben. Aber dem kann ich nicht ganz zustimmen. Die Geschichte ist nicht mehr das, was sie einmal war. Von Buch zu Buch hat sie ihren Zauber verloren und so konnte mich dieser vierte Band längst nicht mehr so überzeugen wie der erste Band.

Das Cover ist ähnlich wie die der Vorgänger gestaltet. Und immernoch finde ich diese Cover allesamt einfach nur wunderschön. Zu sehen ist Laurels Gesicht und ein Blütenblatt. Das Cover dieses vierten Bands ist sehr in hellen Blautönen gehalten, was hier meiner Meinung nach auch sehr gut passt, weil es ja auch hauptsächlich um die Winterelfe Yuki geht und blau, besonders so ein helles blau, die Farbe für Winter ist.

Die Geschichte, die mir im ersten Band noch so gut gefallen hat, ist mittlerweile längst nicht mehr so gut. Die gesamte Idee gefällt mir zwar noch immer wunderbar, aber wie das Geschehen geschildert wird, ist mittlerweile nicht mehr so einzigartig und besonders wie beim ersten Band, sondern eher ziemlich durchschnittlich und 0815-Mäßig.
Der Anfang schließt nahtlos an den dritten Band an, deshalb würde ich euch empfehlen, bevor ihr das Buch lest, noch einmal die Vorbände zu lesen.
Das Buch ist streckenweise sehr spannend, teilweise aber auch ein wenig langweilig und uninteressant. Die Autorin heftete ein Ereignis ans nächste, wodurch ich teilweise das Gefühl hatte, dass sie das Buch nur unnötig in die Länge ziehen will.

Die Charaktere diesmal zu bewerten fällt mir schwer, insbesondere, weil ich die anderen Bände nicht direkt davor, sondern vor längerer Zeit, gelesen hab.
Laurel hat mir noch immer wie im ersten Band sehr gut gefallen. Sie hat eine starke und auch sympathische Persönlichkeit. Mit ihr konnte ich mich gut identifizieren und mich auch gut in sie hineinversetzen.
Tamani und David haben mich mittlerweile jedoch teilweise ziemlich gestört, da sie ewig Eifersüchtig auf den anderen sind und einfach kaum zu zweit sein können ohne, dass daraus ein Streit herausbricht. Das hat sich jedoch glücklicherweise im Laufe des Buches auch gelegt und beide konnten wieder beweisen, warum ich sie in den anderen Büchern noch so sympathisch fand.
Wer mir immer noch sehr gut gefällt und wer sich auch kaum verändert hat, ist Chelsea. Eine meiner Lieblingspersonen im ganzen Buch, da sie einfach eine unheimlich sympathische, selbstbewusste und liebenswerte Art hat.

Der Schreibstil von Aprilynne Pike hat mir nun nicht mehr so gefallen wie zuvor, denn er hat wie die Geschichte an seinem Zauber verloren und ist sehr "durchschnittlich" (wenn ich das so sagen darf) geworden. Sie hat es nicht mehr geschafft, mich voll und ganz in diese Welt voller Elfen eintauchen zu lassen und die ganze Geschichte konnte mich auch einfach nicht mehr so mitreißen.
An einigen Stellen wurde das Buch, wie schon gesagt, etwas langweilig, an anderen Stellen aber konnte die Autorin in meinem Kopf ein wunderbares Kopfkino hervorrufen, welches ich gerne noch länger gehabt hätte.

Am Ende kann Aprilynne Pike leider nicht so ganz vom Kitsch die Finger lassen, aber trotzdem ist es für mich ein schönes Ende, welches dieser Reihe einen gebührenden Abschluss bereitet.

Fazit: Leider hat dieser letzte Band den Zauber der Vorgänger ziemlich verloren und ist zu einem durchschnittlichen Jugendbuch geworden, wodurch es mich nicht mehr so überzeugen konnte.

Cover des Buches Partials - Aufbruch (ISBN: 9783492702775)

Bewertung zu "Partials - Aufbruch" von Dan Wells

Partials - Aufbruch
Chrisivor 11 Jahren
Buchrezension: Partials 1- Aufbruch


Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut. Schon hier wird die Stimmung der Geschichte besonders in den Farben gut widergespiegelt. Außerdem erkennt man auch am Cover schon eindeutig das Genre des Buches. Was mir am Cover auch gut gefällt ist, dass man das Mädchen, das wohl Kira darstellen soll, ausnahmsweise mal von hinten und nicht von vorne sieht. Dabei macht der Buchrücken einen dann jedoch einen Strich durch die Rechnung, denn hier ist das Mädchen von vorne zu sehen.
Auch den Titel der Reihe "Partials", sowie den dieses Bandes "Aufbruch", finde ich gelungen, da er kurz und prägnant ist.

Das Buch wird ja im Internet schon stark gehypt und dennoch bin ich ohne irgendwelche Erwartungen an das Buch rangegangen. Zuerst war ich noch am Zögern, ob ich das Buch überhaupt lesen sollte und selbst, als ich mich dann dazu entschieden hatte, war ich mir noch nicht sicher, wie es mir gefallen würde. So lies mich der Hype doch ziemlich kalt, was ich gut finde, da so diese Rezension auch nicht geprägt davon sein wird.
Die Idee hinter dem Buch finde ich wirklich gut und originell. Während eines Krieges erschaffen die Menschen sogenannte Partials, die ihnen helfen sollen, diesen Krieg zu gewinnen. Wenige Jahre danach jedoch stellen sich die Partials gegen die Menschen und da sie künstlich erschaffen und somit auch um einiges stärker als Menschen sind, überlebt nur ein kleiner Teil der Menschheit. Viele sterben an einem sogenannten RM-Virus, abgesehen von wenigen Überlebenden, die immun dagegen sind, und auch jedes neugeborene Kind stirbt kurz nach der Geburt an diesem Virus, sodass die Menschheit vom Aussterben bedroht ist. Kira, eine angehende Medizinerin, versucht ein Heilmittel zu finden und erkennt, dass die Partials ihre einzige Rettung sind.
Die Idee mit den künstlich erschaffenen Wesen, den Partials, gefällt mir sehr gut und ich habe so eine oder eine ähnliche Geschichte auch noch nirgendwo anders gelesen. Die Geschichte ist sehr actionreich, hat gleichzeitig aber auch viel mit Medizin zu tun, da Kira ja nach einem Heilmittel sucht. Von einer kitschigen Liebegeschichte verschont einen Dan Wells glücklicherweise, denn diese wäre hier wirklich unpassend und so finde ich es gut, dass die Liebe eher in den Hintergrund gerückt ist.
Die Geschichte ist außerdem keine dieser 0815-Dystopien, die es zur Zeit meinem Gefühl nach fast nur noch gibt, sondern geht mehr schon in die Richtung Thriller, während sie eigentlich eher nur noch dystopische Züge hat.

Kira als Hauptcharakterin hat mir sehr gut gefallen. Sie ist ein sehr selbstbewusstes und kluges Mädchen, sodass sie mir schnell sympathisch war. Kira hatte immer ihr Ziel, das Heilmittel zu finden, fest vor Augen und gibt auch alles darum, es zu finden
Auch Samm, der Partial, konnte in mir die gewollten Sympathien wecken und genau wie Kira war auch ich mir nicht sicher, in wie weit man ihm trauen kann. Der Autor hat Samm zwar durchaus menschliche Züge gegeben, trotzdem aber auch nicht außer Acht gelassen, dass er in echt ein Partial ist.
Auch die weiteren Nebencharaktere, wie Marcus, Jayden und Xochi, haben mir gut gefallen und ich konnte sie mir immer gut vorstellen.

Das Buch ist flüssig zu lesen, wenn ich es auch nicht unbedingt als leichte Urlaubslektüre bezeichnen würde, da es ja doch ziemlich ernst ist. Der Schreibstil von Dan Wells konnte mich von Anfang an gut überzeugen, jedoch hat mir an einigen Stellen zwischendurch etwas die Spannung gefehlt. Es war zwar durchaus Spannung vorhanden, jedoch hat mir der Kick etwas gefehlt und das Buch konnte mich nicht direkt fesseln. Dazu muss ich jedoch sagen, dass ich einen großen Teil des Buches auf Chorfreizeit und noch einen weiteren kleineren Teil bei meiner Oma gelesen hab, wo ich ja doch jeweils auch schneller abgelenkt vom Buch war.
Dan Wells Schreibstil ist anschaulich und er beschreibt die Szenen so, dass ein wirkliches Kopfkino entsteht. Dabei wird der Schwerpunkt mehr auf die Handlungen als die Gefühle gelegt, was bei dieser Geschichte auch eindeutig passender wird.

Das Ende lässt noch einige Fragen offen und macht auch Lust auf mehr, sodass ich den zweiten Teil bestimmt lesen werde.

Fazit: Ein origineller Roman mit einer tollen Hauptcharakterin, den ich gerne weiterempfehle, auch wenn er mich nicht immer fesseln konnte!

Cover des Buches Leaving Paradise (ISBN: 9783570307939)

Bewertung zu "Leaving Paradise" von Simone Elkeles

Leaving Paradise
Chrisivor 11 Jahren
Buchrezension: Leaving Paradise

Allgemeines

Titel: Leaving Paradise
Autor: Simone Elkeles
Verlag: cbt
Preis: 8,99 €
Seiten: 336
Genre: Jugendbuch

Klappentext

Das Letzte, was Caleb Becker vorhat, als er in seinen Heimatort Paradise zurückkehrt, ist, sich in Maggie Armstrong zu verlieben. Denn wegen Maggie, die er in jener fatalen Nacht mit dem Auto angefahren haben soll, war er verurteilt worden. Maggie wiederum will alles, nur nicht Caleb wiederbegegnen – dem Jungen, den sie für ihr Unglück verantwortlich macht. Und doch verbindet diese eine Nacht sie für immer, und so fühlen sich Caleb und Maggie, als sie sich wiederbegegnen, gegen ihren Willen zueinander hingezogen. Aber gerade, als die beiden sich näherkommen, kommen Dinge ans Tageslicht, die alles zu zerstören drohen…

Zitat

"Daran musst du arbeiten, weißt du. Angst davor zu haben,
Risiken einzugehen, ist schlimmer, als tatsächlich die
Dinge zu tun, die eine Herausforderung für dich sind."

Meine Meinung
Zu dem Cover kann ich ehrlich gesagt nicht besonders viel sagen. Es ist sehr dunkel gehalten mit einem schwarzen Hintergrund und man erkennt Calebs und Maggies Hand ineinander liegend. Es ist meiner Meinung nach nicht besonders aussagekräftig und würde in einer Buchhandlung auch nicht sofort meinen Blick auf sich ziehen. Direkt abstoßen würde es mich aber auch nicht.
Den Titel "Leaving Paradise" finde ich jedoch sehr gelungen, da er wirklich perfekt zum Buch passt.

Die Geschichte gefällt mir sehr gut und hat mich auch schnell in ihren Bann gezogen. Caleb kommt aus dem Gefängnis und sein ganzes Leben hat sich über das eine Jahr sehr verändert. Auch Maggies Leben hat sich seit dem Unfall stark verändert, da sie ihre Statusposition in der Schule verloren hat. Caleb und Maggie wollen sich eigentlich nicht begegnen, doch da sie Nachbarn sind und vor dem Unfall auch miteinander befreundet waren, lässt sich das natürlich nicht vermeiden. Wie es der Zufall so will, arbeiten sie dann auch noch bei der selben alten Frau (Mrs. Reynolds), Caleb um seine Sozialstunden abzuleisten und Maggie, weil sie Geld braucht um nach Spanien reisen zu können, was ihr Traum ist. Dabei verlieben sich die beiden, obwohl sie sich eigentlich gar nicht lieben wollen....
Das Buch ist abwechselnd aus Calebs und aus Maggies Sicht geschrieben, was mir auch gut gefallen hat, da der Leser so Einblick in beide Sichten bekommt. Die Geschichte handelt viel von Liebe, aber auch viel von Freundschaft und Vertrauen, sodass es keinesfalls eine kitschige Lovestory ist.

Sowohl Caleb als auch Maggie wurden als Charaktere sehr gut ausgearbeitet. Beide hatten feststehende Caraktereigenschaften, entwickelten sich aber dennoch im Buch weiter.
Maggie war mir von Anfang an sympathisch und auch Caleb konnte im Laufe der Geschichte meine Sympathie gewinnen. In beide konnte ich mich außerdem sehr gut hineinversetzen.
Wer mir von den Nebencharakteren besonders gut gefallen hat, war Mrs. Reynolds. Sie hat eine unglaublich direkte und dennoch auch gutmütige Art, sodass ich sie sogleich in mein Herz geschlossen habe.

Der Schreibstil von Simone Elkeles ist flüssig und einfach zu lesen, jedoch war er mir manchmal etwas zu jugendlich gehalten und mir fehlte die sprachliche Besonderheit, die ein sehr gutes Buch ausmacht.
Das Buch lässt sich sehr schnell lesen und baut auch genug Spannung auf, dass man gerne weiterliest.

Das Ende hat mir wirklich sehr gut gefallen, auch wenn es nicht direkt ein geschlossenes und in allen Dingen schönes Ende ist. Ich finde es schade, dass es noch Folgebände gibt und es nicht bei diesem einem Buch geblieben ist, weil sich bei dem Ende meiner Meinung nach der Leser schön selbst sein Ende "basteln" kann. Daher weiß ich auch noch nicht, ob ich die Folgebände lesen werde.

Fazit: Ein einfach zu lesendes, aber dennoch recht gutes Buch, dass ich gerne weiterempfehle!

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