ChristianeL
- Mitglied seit 05.03.2011
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- 14 Rezensionen
- 16 Bewertungen (Ø 4,44)
ChristianeLs Bücher
Zur BibliothekRezensionen und Bewertungen
„Das Zwillingsmatch“ beginnt so spannend, dass ich den Roman nicht aus der Hand legen konnte. Sabine Bartsch schreibt spannend und temporeich. Kurze Kapitel und unterschiedliche Perspektiven führen dazu, dass man nur so durch die Seiten fliegt. Der Klappentext führt etwas auf die falsche Fährte, da Bens Familie und deren Geheimnisse ebenso großen Stellenwert einnehmen wie die Liebesgeschichte zwischen Caro und Ben.
Was mir besonders gefallen hat, ist die Beobachtungsgabe der Autorin, die sich in sehr feinen Figurenzeichnungen und wunderbaren Details niederschlägt.
Klare Leseempfehlung!
Bewertung zu "Frau Maier hört das Gras wachsen" von Jessica Kremser
Schade, nach dem ersten Roman, den ich sehr gerne gelesen habe, hat Frau Maiers Geschichte mich dieses Mal leider enttäuscht. Die Heldin hat sich – für meinen Geschmack - zu oft in unnötige Gefahrensituationen begeben, die sich leicht hätte vermeiden lassen. So entstand keine Spannung, sondern nur Ärger darüber, dass es keinen anderen Weg gab, die Geschichte voranzutreiben.
Auch fanden sich sehr viele Wiederholungen, die Tempo und Spannung nahmen, so dass ich das Buch immer wieder zur Seite legte und lange Zeit benötigte, bis ich die eigentlich kurze Geschichte beendet hatte.
Bewertung zu "Frau Maier fischt im Trüben" von Jessica Kremser
Ich mag die Sprache und die Heldin, die Elvis liebt und ihren eigenen Kopf hat. Spannung entsteht weniger durch den Kriminalfall als durch Geheimnisse der Vergangenheit, die nach und nach ans Licht kommen. Das verbindet die Autorin sehr gelungen mit Beschreibungen der dörflichen Enge und der Schwierigkeit, sich als Zugezogene einzufinden.
Der einziger Wermutstropfen – und daher gibt es keine 5 Sterne – Frau Maier handelt in kritischen Situationen sehr naiv und bringt sich selbst unnötig in Gefahr.
Der Krimi führte mich in eine fremde Welt, die eines katholischen, bayerischen Dorfs, in dem es Zugezogene schwer haben. So auch Julia, die sich ihren Neuanfang im Ebersberger Forst sicher einfacher vorgestellt hat. Schließlich war schon ihr Vater hier Förster. Doch die Dorfgemeinschaft steht Julia, ihrem Sohn und ihrer Großmutter skeptisch gegenüber und ist nur zu schnell bereit, in ihr die Mörderin ihres Chefs zu sehen.
Nach und nach entdeckt Julia immer mehr Geheimnisse, die weit in die Vergangenheit reichen. Beharrlich folgt sie den Spuren, auch wenn sie dabei viele Menschen vor den Kopf stößt und sich und ihre Familie in Gefahr bringt.
Ursula Hahnenberg erzählt eine sehr spannende Geschichte, die besonders gegen Ende an Fahrt aufnimmt, so dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte. Vor allem interessierte mich die Frage, wie die bitteren Tagebucheinträge wohl mit Julias Geschichte zusammengeführt werden.
Sehr gelungen fand ich die Beschreibungen des Arbeitsalltags einer Försterin und sympathisierte mit Julias Sicht auf ihren Beruf und der Ablehnung gegenüber Großwildjägern.
Allen, die einen Krimi mit einer starken und gradlinigen Heldin in einem untypischen Beruf suchen, lege ich Teufelstritt ans Herz.
Bewertung zu "Ein kleines Stück Paris" von Yvonne Jarré
Vorab: Ich gehöre keinesfalls zu den frankophilen Menschen, die unbedingt in Paris leben möchten. Daher habe das Buch nur gelesen, weil ich die anderen Romane der Autorin sehr mag.
Nun, nachdem ich die letzte Seite von „Ein kleines Stück Paris“ zugeschlagen habe, fühle ich mich versucht, zum Bahnhof zu gehen, um mir sofort eine Fahrkarte nach Paris zu kaufen. Dort würde ich mich auf die Suche nach dem winzigen Apartment machen, das Svenja geerbt hat, um sie und die ungewöhnliche Hausgemeinschaft persönlich kennenzulernen. Und natürlich die Biker, die der Heldin zeigen, wie sich Freiheit anfühlt.
Yvonne Jarré hat einen wunderbaren Wohlfühlroman geschrieben, genau das Richtige für einen oder mehrere Abende, eingekuschelt in eine Decke. Man kann in der Geschichte versinken und entdeckt gemeinsam mit der Heldin Svenja die Schönheit Paris abseits der üblichen touristischen Pfade.
Für mich ist der Roman ein Lesemuss, zu dem ich den Genuss von Macarons begleitend empfehle.
Bewertung zu "Das letzte Königreich" von Bernard Cornwell
"Das letzte Königreich" erzählt die Geschichte der Kämpfe zwischen Angelsachsen und Wikingern in den Jahren 866 bis 875 aus der Perspektive des Fürstensohns Uhtred.
Als Zehnjähriger gerät Uhtred in die Gefangenschaft der Dänen und wächst bei den wilden Kriegern auf. Aus anfänglicher Ablehnung wird bald Bewunderung für Ragnar, seinen Ziehvater. Die Dänen bieten einem kämpferischen Jungen wie Uhtred viel - sie sind wilde Krieger, die auch zu feiern wissen. Schon bald übernimmt Uhtred den Glauben seiner neuen Familie und betet Thor und Odin an.
Doch das Schicksal führt ihn zurück zu den Engländern, wo er zu einem großen Kriegsherrn wird. Mehr möchte ich hier nicht verraten.
Meine Meinung:
Für mich, die ich Fan von Cornwells Arthur-Saga bin, erschien mit die Geschichte von Uhtred etwas langatmig, da sie sich sehr auf die Kämpfe und kriegerischen Auseinandersetzungen konzentrierte.
Was mich jedoch jedesmal bei Bernard Cornwell begeistert, ist seine Erzählstimme. Man hat wirklich den Eindruck, ein heranwachsender, rauer Krieger berichtet seine Lebensgeschichte.
... und nicht zu vergessen: der Humor kommt nicht zu kurz, vor allem auf Kosten des Christentums, dem der kämpferische Uhtred einfach nichts abgewinnen kann:
"Ubba schaltete sich ein, er wollte wissen, was es mit diesem Himmel auf sich habe. Eifrig schilderte Edmund seine Freuden, doch Ubba spuckte nur verächtlich aus, als ihm klar wurde, dass der christliche Himmel eine Art Walhalla ohne Feiern und Vergnügungen war. "Und da wollt ihr Christen wirklich hin?", fragte er ungläubig."
Bewertung zu "Traumprinz nach Rezept" von Claudia Siegmann
Feli hat es wirklich nicht leicht. Die coolen Mädchen laden sie nicht zu ihren Partys ein, ihr Schwarm weiß nicht, dass es sie gibt und ihre Mutter ist eine Hexe. Eine gute, aber eine Hexe, was Felis Leben nicht einfacher macht.
Wenn Feli nicht ihre wunderbare Freundin Lena hätte, dann wäre die Schule noch schlimmer, als sie ohnehin schon ist. Allerdings trägt Lena auch Schuld daran, dass es plötzlich Adam gibt - die fleischgewordene Backmischung "Traumprinz".
Mehr möchte ich über den Inhalt nicht verraten - lest selbst!
Klingt lustig und spannend - ist es auch. Selbst für mich, die ich schon lange über das Zielgruppenalter hinaus gewachsen bin.
Claudia Siegmann schreibt bildhaft, humorvoll und mit unglaublichen Ideen. Ihre Figuren haben Persönlichkeit und Charakter und man möchte sie alle kennenlernen, selbst den eigensinnigen Staubsauger.
Das sagt der Klappentext:
Wie aus der schicken jungen Pariserin Jacqueline eine harte jüdische Resistance-Kämpferin wird, was den Künstler und Tagedieb Jeff zum Agenten macht, wie die Seeschlacht-Decodierer in Washington versehentlich einen japanischen Treffer feiern... In diesem grandiosen Stück Literatur, dem elf Jahre Recherchen vorausgingen, hat Marge Piercy die Schicksale zehn sehr unterschiedlicher Menschen im Zweiten Weltkrieg miteinander verwoben.
Klug, eindringlich und undogmatisch berichtet Piercy von jüdischen Lebenswelten überall, von menschlichem Alltagserleben im Krieg und von persönlichen Wünschen, Verlusten und Veränderungen.
Meine Meinung:
"Menschen im Krieg" stand ewig in meinem Regal, weil mich die 985 Seiten abschreckten, und ich das Thema Zweiter Weltkrieg für keines halte, das man mal eben zwischendurch liest.
Nun endlich habe ich es gelesen - und kann es nicht fassen, dass ich dieses unglaubliche und beeindruckende Buch erst jetzt entdeckt habe.
Ein starkes Buch, das mit einer Vielzahl von Figuren und Schicksalen die Zeit von 1940 - 1945 spürbar und nachvollziehbar werden lässt. Dabei gelingt es der Autorin, jeder Figur eine eigene Stimme zu geben und sie facettenreich und authentisch darzustellen.
Die auf den ersten Blick unverbundenen Schicksale verbinden sich im Lauf des monumentalen Romans an unterschiedlichen Stellen und in unterschiedlicher Tiefe. Jede Figur hat ihr Päckchen zu tragen, scheitert, stolpert und steht wieder auf. Nicht alle waren mir von Beginn an sympathisch, aber wuchsen mir im Laufe des Lesens als echte Persönlichkeiten ans Herz.
Daher hat es mich umso härter getroffen, dass Marge Piercy ihre Figuren nicht schont und selbst diejenigen sterben lässt, denen ich ein glückliches Leben gewünscht hätte.
Mir fehlen die Worte, euch wirklich dieses einzigartige und großartige Buch nahezubringen. Daher spreche ich eine absolute Leseempfehlung aus!
Wenn ihr euch für den Zweiten Weltkrieg interessiert und nicht vor beinahe tausendseitigen Wälzern zurückschreckt, lest unbedingt dieses Buch!
"A Song about Love" handelt von Musik, von Freundschaft und von der großen Liebe, die gleich zu Anfang in Gefahr gerät. Denn Jonas, der Protagonist der Geschichte, macht einen schweren Fehler und verstrickt sich immer mehr in sein eigenes Lügenkonstrukt, bis er vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sieht.
Die Autorin macht auch vor schwierigen Themen, wie Stalking und Vergewaltigung nicht Halt und dennoch gelingt es ihr, den Roman locker und leicht zu erzählen. Schon nach kurzer Zeit konnte ich mir Jonas und seine Band vorstellen und las gespannt weiter, wie sich die Geschichte entwickelt.
Das Cover ist ein echter Hingucker und passt wunderbar zu der spannenden und auch romantischen Story.
Ein Roman nicht nur für Jugendliche.
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