Christl2810

Ein junger Mann aus Zürich kommt als Reisender in eine fremde Stadt und sieht dort in einem Café zufällig eine Schriftstellerin, in die er sich verliebt und die er unbedingt kennenlernen möchte. Er kommt einige Tage lang in das Café und erotische Fantasien spinnen sich in seinem Kopf. Er will nichts anderes, als eine Nacht mit der geheimnisvollen Frau verbringen, die ihn so sehr fasziniert und fesselt. Schließlich bleibt ihm nur noch eine Nacht und so schreibt er ihr eine anonyme Nachricht, die er ihr im Café zukommen lässt.
Gefallen haben mir der ständige Szenen- und Perspektivenwechsel zwischen den beiden Protagonisten, die subtile Erotik, die vor allem in der Fantasie der beiden stattfindet und das offene Ende, das es jedem Leser selbst überlässt, wie es mit den beiden nun weitergehen könnte.

Emma fährt auf ihre Heimatinsel zurück, um dort eine Reportage zu machen. Dabei lernt sie einen äußerst attraktiven Mann kennen, sein Name ist Kristian. Außerdem buhlt noch ein anderer um ihre Gunst, Tom, mit dem sie aufgewachsen ist. Und auch wenn Emma all die Romantik genießen möchte, so ist ihr das nicht vergönnt, denn irgendjemand scheint es auf sie abgesehen zu haben. Ob es ein Happy End gibt, wird nicht verraten.

Kommissar Mandel ist ein Wiener Kommissar mit dem typischen Wiener Charme und der typischen leicht grantelnden Art. Er löst seine Fälle nicht durch Aktion und Herumjagen, für ihn liegt die Kraft in der Ruhe, im Nachdenken ... und auch ein wenig in Person seiner Nachbarin, Frau Schulz, die ihn gerne bei der Lösung seiner Fälle hilft, was ihm gar nicht so recht ist.

In "Mandel und das Nazigold" muss Mandel im engsten Nachbarschaftsumkreis ermitteln. Dabei kommen viele Dinge ans Licht, von denen er nicht die geringste Ahnung hatte, obwohl er mit den Leuten schon seit Jahrzehnten Tür an Tür wohnt.

Der erste Mandel aus der Serie, aber auch die beiden anderen (Weihnachts-)Kurzkrimis "Fröhliche Weihnachten, Mandel" und "Mandel und die reizenden Damen vom Weihnachtsbasar" sind empfehlenswert. Freue mich auf den nächsten Fall!!!u

Dieses Buch enthält 5 Geschichten, die verschiedener nicht sein könnten. Es beginnt mit "Der Brunnen", einer politische Erzählung rund um ein Dorf, das in einen jüdischen und einen muslimischen Teil gespalten ist und das Krieg um die einzige Wasserquelle - einen Brunnen - führt. Ein Krieg, in dem zahlreiche Leben verloren gehen, so auch das Leben von Alaa, das Lieblingskind von Aisha, die mit seinem Tod auch aufgehört hat zu leben. Doch am Ende der Geschichte kommt ein kleiner Keim Hoffnung auf, Hoffnung, die man sich auch für die reale Situation in Palästina wünscht. Auf "Der Brunnen" folgt das Märchen "Die Waage des Kaufmanns", in dem es um Betrug, Machtmissbrauch und göttliche Vergeltung geht. Als dritte Geschichte eine "lustige Vorstadtanekdote, als vierte eine Reflexion einer Reisenden. Den Abschluss bildet die Parabel "Das Chamäleon", in der es - ähnlich wie in der Ringparabel - um die Frage nach der wahren Religion geht.

Lesegenuss, wie er abwechslungsreicher nicht sein könnte!

"Der Brunnen" ist eine Erzählung, die den Leser sofort berührt. Und Hoffnung gibt. Schauplatz ist das Dorf Be'er Chachama, ein Ort irgendwo in Palästina. Ein Ort, der in zwei Teile gespalten wurde, einen muslimischen und einen jüdischen. Gefühlvoll schildert die Autorin das Leiden von Aisha, die in dem unlösbar scheinenden Konflikt um die Vorherrschaft in Dorf ihren liebsten Sohn verliert. Wie sie sich aus dem Leben zurückzieht und in ihrer Trauer zu versinken droht. Und doch gibt es Verzeihung. Sie springt über ihren eigenen Schatten und gibt dem Leser Hoffnung, dass unlösbar und aussichtslos Erscheinendes nicht unlösbar bleiben muss.

Eine kleine, feine, aber dennoch sehr tiefsinnige und eindrucksvolle Geschichte, die mich sehr berührt hat. Möge der Apfelbaum wachsen und wachsen ... !