Christoph_Spielberg

Intelligent ausgedacht, unterhaltsam, der Plot nachvollziehbar: Ich habe ich der Mann, der aus dem 3D-Drucker kam mit anhaltender Freude gelesen. So um die Seite 100 herum dachte ich: jetzt hat der Autor eigentlich sein Pulver verschossen – aber falsch gedacht! Es blieb originell und spannend. Unbedingte Leseempfehlung auch für Leute, die nicht viel mit „science fiction“ anfangen können.

Ich gebe zu: es gab eine Zeit, da fand ich die Thriller von Ian Fleming, Robert Ludlum et all. mit ihren Helden/Agenten, die alleine und unbewaffnet eine Übermacht von mindestens zehn Bösewichtern ausschalten, mit einer Büroklammer eine Atomexplosion verhindern und auf vereisten Tragseilen die Brooklyn Bridge überqueren können, sogar spannend. Viel spannender aber ist der Bericht von einem, der tatsächlich dabei war, und dem nicht fliegende Autos etc. zur Verfügung standen, sondern nur sein Witz und seine Geistesgegenwart. Zumal, wenn es gut erzählt ist.

Mein Resümee: Den Rausholer unbedingt anschaffen, lesen, verfilmen!

Auf amazon hat die Leserin Heidi K. den „Bronzerücken“ kurz mit „authentisch, humorvoll, geistreich“ stimmig und umfassend beschrieben. Hier ein paar zusätzliche Worte, was der Leser erwarten oder nicht erwarten sollte: Udo Krüger erzählt aus seinem Leben, von der Kindheit in einem märkischen Dorf über verschiedene berufliche Stationen und familiäre Entwicklungen bis heute. Da insbesondere seine Berufswechsel auch der jüngsten deutschen Geschichte geschuldet sind, kann man den Bericht auch als „Geschichte von unten“ lesen. Was mich an diesem Bericht begeistert hat: Seine Ehrlichkeit, dass er sich nicht scheut, auf Erfolge auch stolz zu sein, und der liebevolle Blick auf die Menschen, denen er auf diesem Weg begegnet ist.

Udo Krüger betrachtet sich als vorwiegend stiller Beobachter am Rande des Spielfeldes, macht sich seine Gedanken und wirft Fragen auf, die er –  und das ist erfrischend – nicht unbedingt beantworten kann. Soll sich der Leser doch eigene Gedanken dazu machen, zu eigenen Antworten kommen.

„Der Bronzerücken“ ist kein Buch aus der Abteilung „Lebenshilfe“. Aber es zeigt m.E., wie man das Leben betrachten sollte: als Wundertüte mit Überraschungen, denen man sich offen und positiv stellt, und als großes Geschenk.

Ich jedenfalls habe viel Freude beim Lesen gehabt.

Was für ein schönes Buch, was für eine berührende Geschichte. Und wie schön erzählt! Keine „Abrechnung“ mit der Vergangenheit, aber eine sowohl sehr persönliche wie aber auch - für uns Nachgeborene - erhellende Begegnung mit ihr. Unbedingte Leseempfehlung.