Nach einem herrlichen Tag im Zoo befinden sich Joan und ihr vierjähriger Sohn Lincoln gerade auf dem Weg zum Ausgang, als plötzlich ein Kugelhagel auf sie niederregnet. Attentäter haben den Zoo gestürmt und schießen wahllos um sich. Auf dem Boden liegen Leichen. Für Joan beginnt ein nervenaufreibendes Versteckspiel... Mit der ständigen Gewissheit nicht nur ihr eigenes Leben in der Hand zu haben, flüchtet sie in ein leeres Stachelschwein-Gehege. Jetzt hängt alles von ihr ab und davon, welche Entscheidungen sie trifft.
Der Autorin ist es wirklich gelungen einen spannenden und rasanten Thriller zu schreiben. Und obwohl sich die gesamte Handlung gerademal über einen Zeitraum von drei Stunden erstreckt, entwickelt sich bereits auf den ersten Seiten eine starke Stimmung. Die Story durchbohrt den Leser und lässt ihn direkt in Joans Lage gleiten. Man fühlt sich mindestens genauso ausgeliefert und hilflos. Deutlich, und selbst als Nicht-Mutter, kann man Joans Gedankengänge nachvollziehen und fragt sich „Was wäre wenn?“ „Könnte ich mit so einer Situation umgehen?“
Besonders schön finde ich die Tatsache, dass der Thriller in einem Zoo spielt. Diese Kulisse bietet viel Spielraum für die Autorin und ist eben einer dieser Schauplätze, die noch nicht so „ausgelutscht’“ sind. Auch die Kritik an der Polizei finde ich angebracht und regt zum Nachdenken an. Wie viel Wahrheit steckt hinter den Aussagen: „Sie könnten töten, wen und wie sie wollten. (...) Und am Ende würde die Polizei erkennen, wie man sie zum Narren gehalten hatte. Sie würden erkennen, dass sie herumgesessen und das Massaker zugelassen hatten. Jeder, (...) würde begreifen, wie dumm die Polizei gewesen war. (...) Dass sie wie dumme Tiere lebten, nie selber dachten.“
Klare Kauf- und Leseempfehlung für alle Thrillerfans mit Vorliebe für spannende, neue Handlungsorte. Ehe man sich versieht, hat man das Buch schon aufgesogen und sich selbst im Zoo verloren...