Claudi1990

Ein Luxus-Chalet hoch in den Bergen der französischen Alpen. Hier treffen sich die beiden Gründer eines erfolgreichen Social-Media Start-Ups mit einigen Angestellten für ein Off-Site. Doch schon kurz nach der Ankunft wird klar, dass es bei diesem Ausflug nicht nur um Ski-Fahren und Entspannen gehen soll, sondern auch strategische und kontroverse Unternehmensentscheidungen diskutiert werden sollen. Erin und Danny, die  beiden Angestellten des Chalets, merken schnell, dass die unterschiedlichen Mitglieder der Gruppe verschiedene Charaktere und Standpunkte haben, sodass sich schnell verschiedene Untergruppen bilden. Als ein Mitglied der Gruppe bei einem gemeinsamen Ski-Ausflug verschwindet und die Gruppe nach einem schweren Lawinenabgang im teilweise zerstörten Chalet eingeschlossen sind, beginnt ein Katz-und-Maus-Spiel. Nach und nach verschwindet ein weiteres Mitglied der Gruppe oder wird tot aufgefunden und allen ist klar, dass der Mörder unter ihnen sein muss. 

Der Plot des Thrillers ist vielversprechend und spannend. Ruth Ware schafft es auch, den Spannungsbogen über die ganze Handlung aufrecht zu halten durch verschiedene Wendungen, auch wenn man recht schnell ahnt, wer hier der Täter ist. Letztendlich mündet die Geschichte in einen fulminanten Showdown, der mir aber stellenweise etwas zu langatmig war. Die 10 Charaktere sind sehr unterschiedlich, teilweise etwas klischeehaft (z.B. der charismatische Start-Up Gründer, der verschlossene ITler), allerdings kann man sie dadurch auch gut und schnell unterscheiden. Das Alpenpanorama und die Enge werden sehr packend und realistisch dargestellt. 

Insgesamt ein lesenswerter Thriller vor eisigem Alpenpanorama für einige spannende Lesestunden.

Natasha scheint das perfekte Leben zu haben: sie ist verheiratet mit dem erfolgreichen Unternehmer Rob, wohnt in einem eleganten Landhaus, trifft sich gerne spontan mit ihrer besten Freundin Helena, geht ihrem Hobby der Kunst nach und und ist Mutter der süßen kleinen Mabel. Doch Natasha fühlt sich einsam in ihrer Ehe, weswegen der gemeinsame Urlaub auf den Malediven vor der Weihnachtszeit gerade recht kommt. Auf dem Rückweg verliert Mabel allerdings ihr Lieblings-Plüschtier in einer Airbnb-Wohnung in Wien. Sie ist untröstlich und will kaum noch schlafen. Natashas Social Media Post über das vermisste Kuscheltier geht viral und schnell wird der Finder ausfindig gemacht: Duffy, der das Plüschtier als Talisman für deine Nepal-Trekkingtour eingesteckt hat. Fortan schickt er Mabel und Natasha regelmäßig Fotos von seiner Tour mit dem Kuscheltier und nicht nur Mabel, sondern auch Natasha wartet immer sehnsüchtiger auf die Nachrichten aus der Ferne. 

Seit Jahren gehört ein Karen Swan-Winterroman zu meiner Pflichtlektüre in der Weihnachtszeit, denn nur wenige Autorinnen schreiben so wunderschöne Weihnachtsromane über die wahre Liebe. Natasha und Duffy sind sympathische Protagonisten, die beide in ihrer Einsamkeit vereint sind. Obwohl Natasha von ihrem Ehemann und Freunden umgeben ist, fühlt sie sich einsam und unglücklich, ohne genau beziffern zu können, woran das liegt. Duffy hingegen ist ein Einzelgänger, er sucht die Ruhe bei seinen Wandertouren alleine und sehnt sich nach einem Menschen, der ihm Halt gibt. Das Schicksal führt die beiden zusammen und bei dem Plot ist es kein Geheimnis, dass man sich als Leser wünscht, dass die beiden Protagonisten zusammenfinden. 

Karen Swan geben mir immer ein wohliges Gefühl ums Herz und ich liebe es, dass sie den Leser in jedem ihrer Romane in ein anderes Land/andere Region (hier: Nepal) entführt. Empfehlenswerte Weihnachtslektüre!

Das Perry Institution liegt fernab jeglicher Zivilisation in einer wunderschönen schroffen Landschaft und beherbergt einige der berüchtigtsten Serienmörder des Landes. Als ein brutaler Mord geschieht und ein Neugeborenes entführt wird, lassen sich die Profilerin Connie und der Entführungsspezialist Baada undercover in dem Gefängnis einsperren. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt und je länger die Ermittlungen dauen, desto mehr fragt man sich, wer Freund und wer Feind ist.

Ein atmosphärischer Thriller, der mich von der ersten Seite an gepackt und nicht mehr losgelassen hat. Die Autorin schafft es - trotz mancher Vorhersehbarkeit - den Spannungsbogen dauerhaft aufrecht zu erhalten und hat mich immer wieder mit Wendungen überrascht. Gleich zu Beginn wird ein brutaler Mord geschildert, dabei verliert sich die Autorin aber nicht in blutige Details, sondern bringt einem subtil das Grauen näher. Die Vorgeschichten der Insassen, allesamt brutale Serienmörder, die für immer weggesperrt werden sollen, sind sehr interessant und schockierend, mancher von ihnen hätte wohl ein eigenes Buch füllen können. Das Ermittlerduo ist sehr sympathisch: die Profilerin Connie ist eine der Besten auf ihrem Gebiet, wird aber im Perry Institution von ihrer eigenen Vergangenheit eingeholt, da sie selbst als Jugendliche einige Zeit in einer Psychiatrie verbracht hat; der Entführungsspezialist Baada flieht vor seinen privaten Problemen und lässt sich undercover als Insasse einschleusen, wobei nicht nur seine Mitgefangenen eine Gefahr darstellen. Gemeinsam versuchen die beiden, ein entführtes Neugeborenes zu finden und der Druck, welcher auf den beiden lastet, wird wirklich spürbar. 

Ein packender Beginn des neuen Lesejahres 2024 und ein spannender Thriller, von dem ich hoffe, dass er der Auftakt einer neuen Serie ist. 

"Sieben Männer später" ist ein unterhaltsamer Roman, mit dem sich wohl einige Frauen der Tinder-Generation identifizieren können.

Im Mittelpunkt der Handlung steht Esther, eine junge fast 30-jährige Frau mit einem tollen Job als Eventmanagerin und zwei beste Freundinnen, mit denen sie durch dick und dünn geht. Das einzige, was Esther fehlt, ist ein Mann im Leben, was ihr besonders dann schmerzlich bewusst wird, wenn sie in den sozialen Medien die Hochzeit- und Babyfotos von Schulkameradinnen sieht. In einer Zeitschrift liest sie zufällig, dass jede Frau in ihrem Leben 7 Beziehungen führt (z.B. erste große Liebe, Freundschaft Plus) und sich hinter eine dieser Beziehungen die große Liebe des Lebens verbirgt. Esther ist schockiert, da sie all diese Beziehungen geführt hat und wohl die große Liebe verpasst hat. Kurzerhand startet sie eine Mission: sie möchte all ihre 7 Ex-Freunde ausfindig machen und den Richtigen finden. Diese Mission lehrt sie nicht nur über einiges über die Liebe, sondern auch einiges über sich selbst.

Die Idee der Geschichte fand ich sehr interessant, da sie in unser schnelllebigen Gesellschaft und dem (leider) verbreiteten Mindset, dass man doch immer jemand besseren als den aktuellen Partner findet statt sich sich zu binden, gut in den aktuellen Zeitgeist passt. Esther kontaktiert nach und nach ihre Ex-Freunde und durchlebt nochmal ihr eigenes Leben, von der ersten großen Liebe bis zu toxischen Beziehungen. Dabei lernt Esther sich selbst zu reflektieren und mehr auf sich selbst zu vertrauen. Insgesamt liest sich der Roman gut - er hat viele lustige Momente, hinter denen sich auch mal ein ernster Kern versteckt. Manche Stellen ziehen sich ein wenig in die Länge und auch aus den Dates hätte man an einigen Stellen mehr machen können.

Insgesamt ist "Sieben Männer später" eine schöne Sommerlektüre für Zwischendurch: gute Grundidee, unterhaltsam und flüssig zu lesen.

Oak Hill erscheint wie der perfekte Vorort einer amerikanischen Stadt in den Südstaaten. Hier lebt die gut situierte Mittelschicht in ihren Einfamilienhäusern mit Garten, die Nachbarn organisieren sich in Buchclubs und kümmern sich umeinander. In diesem Vorort zieht die Professorin Valerie ihren Sohn Xavier auf, ein Musiktalent, der für den Herbst ein Stipendium an einer guten Universität an der Westküste zugesprochen bekommen hat. Die beiden sind gut integriert in die Nachbarschaft, aber auch auch der Hut, da Valerie schwarz ist und ihr Sohn halb-schwarz. Eines Tages ziehen die Whitmans mit ihren beiden Töchtern in das Haus nebenan: Brad Whitman ist mit seiner eigenen Firma zu Reichtum gekommen und genießt es, diesen mit seinem luxuriös renovierten Haus mit Pool und Gärtner zur Schau zu stellen. Doch hinter der perfekten Fassaden einer weißen Aufsteigerfamilie verbergen sich manche Geheimnisse, die irgendwann in eine Katastrophe münden.

Das Buch ist für mich eine Mischung aus "Desperate Housewives" und Celeste Ngs "Kleine Feuer Überall". Zu Beginn wir der perfekte Vorort beschrieben, in welchem die Katastrophen der Welt keinen Einzug finden. Im Gegenteil, man legt in Oak Hills sehr viel Wert auf gute Nachbarschaft und ein gutes Miteinander. Doch die Stimmung ändert sich, als die Whitmans ihr Anwesen beziehen. Denn die Whitmans sind "zu weiß". Gerade das Familienoberhaupt pocht auf seine Privilegien, spricht unbedacht rassistische Gedanken aus und legt Wert auf die Keuschheit der Töchter. So mündet die Geschichte schleichend, aber zielstrebig in eine Katastrophe, die niemand hat so kommen sehen. 

Der Gesellschaftsroman "Gute Nachbarn" ist ein empfehlenswerter Roman, welcher auch für die heutige Zeit relevant und aktuell ist.  

Die bekannte Rockmusikerin Greta und ihr Vater unternehmen eine gemeinsame Kreuzfahrt nach Alaska. Eigentlich wollte Greta gar nicht an dieser Reise teilnehmen, auch da das Verhältnis zum Vater sehr angespannt ist, doch nach dem plötzlichen Tod ihrer Mutter wollte sie ihren Vater nicht alleine reisen lassen. Zudem hat der Tod der Mutter Gretas Karriere aus der Bahn geworfen und sie nach einem Vorfall hat sie Angst auf der Bühne aufzutreten. Vor der wunderschönen Kulisse Alaskas muss Greta sich auf der Kreuzfahrt nicht nur mit ihrem Vater auseinandersetzten, sondern sie beginnt auch, sich Gedanken über das eigene Leben zu machen. 

Der Roman "Die unsinkbare Greta James" ist ein toller Wohlfühlroman, der einem die kalten Herztage versüßen kann. Im Fokus der Handlung steht Greta, eine junge Musikerin, die vor wenigen Jahren ihren internationalen Durchbruch gefeiert hat, sich nun aber nach dem plötzlichen Tod der Mutter fragt, wie ihr weiteres Leben verlaufen soll und was wichtig ist in ihrem Leben. Das Verhältnis zum Vater, der sich ein "normaleres" Leben für seine Tochter gewünscht hat, ist angespannt, sodass Tochter und Vater auf der Kreuzfahrt die Gelegenheit bekommen, an ihrem Verhältnis zu arbeiten.

Die Geschichte mag ein wenig kitschig klingen, doch da Greta einige Ecken und Kanten hat und auch die anderen Charaktere besonders der Vater eine gewisse Tiefe haben, gleitet der Roman nie in Kitsch ab. Wunderschön waren auch die Beschreibungen zur Landschaft von Alaksa - da bekommt man trotz Herbsttage richtig Lust, in den kalten Norden zu reisen. 

Insgesamt ist der Roman ein schöner Wohlfühlroman vor der Kulisse Alaskas, den man aufgrund des angenehmen Schreibstils gerne liest,

Harper erhält einen Studienplatz an der legendären Eliteuniversität Oxford und wird gleichzeitig auch bei den Diamonds aufgenommen, einer mächtigen, geheimnisvollen und begehrten Studentenverbindung. Eigentlich ist der Einzelgängerin Harper der Sinn nicht so danach, mit anderen Studenten gemeinsam in einer Verbindung zu leben, doch die Diamonds stellen in Aussicht, herauszufinden, wer die leiblichen Eltern des Pflegekinds Harpers ist. Doch schnell merkt Harper, dass aus Spiel schnell Ernst wird und nicht alles Gold ist was glänzt. Verkompliziert werden die Ereignisse noch dadurch, dass Harpers erste große Liebe Finley bei der Schwester-Studentenverbindung ist und alte Gefühle wieder erwachen. 

Gekauft habe ich mir das E-Book im Angebot, da ich v.a. das Cover sehr ansprechend fand und das Buch im Internet sehr gehypt wurde. Wie ich herausgefunden habe, ist der Hype zu Recht. Das Buch ist mitreißend geschrieben und die Seiten verfliegen einfach nur, bis man enttäuscht feststellt, dass man bereits am Ende des Romans angekommen ist. Die beiden Hauptfiguren Harper (schwierige Kindheit als Pflegekind, daher auch sehr stark, zäh und leidenschaftlich mit ausgesprochenen Gerechtigkeitssinn) und Finley (reiches Elternhaus, sehr gutaussehend, versucht einem Geheimnis auf die Spur zu kommen, harte Schale, weicher Kern) erfüllen einige Klischees, werden aber dennoch sehr realistisch und sympathisch dargestellt, sodass der Leser sich gut mit den beiden identifizieren kann. Auch die Handlung mit den magischen Elementen ist sehr mitreißend, spannend und wirkt in keinerlei Weise zu abstrus. 

Ich kann es kaum erwarten, den zweiten Band der Reihe zu lesen!

Antonia und Sofia wachsen ab den 1920er Jahren in New York auf. Die beiden Mädchen sind grundverschieden: Antonia ist eher ruhig, nachdenklich und bleibt gerne für sich und bei ihren Büchern. Sofia dagegen ist wie ein Wirbelwind, laut, fordernd und sie liebt es Grenzen auszutesten, auch wenn sie sich dabei auf dünnes Eis begibt. Doch trotz ihrer unterschiedlichen Charaktere sind die beiden Mädchen beste Freundinnen: sie wohnen Wand an Wand und ihre Väter arbeiten beide bei der italienischen Mafia. Doch als einer der Väter versucht, aus dem Leben auszubrechen und verschwindet, ändert sich das Leben der beiden Mädchen. Doch egal wie sehr sie auch mit zunehmenden Alter versuchen ihren eigenen Weg einzuschlagen, am Ende zieht es sie immer wieder zu der jeweils anderen zurück und auch die Mafia hat die beiden Frauen fest im Griff. 

Wie viele andere fasziniert auch mich die Welt der Mafia, einem Clan, der sich durch enge Zusammengehörigkeit sowie Brutalität auszeichnet und dabei wohl mehr Fäden im Hintergrund zieht, als der "normale" Bürger sich vorstellen mag/kann. Daher habe  ich auch die letzten Jahre viele Serien und Dokumentationen zur Mafia gesehen (hier gibt es ja mittlerweile ein breites Angebot). Doch dieser Roman ist anders, da er nicht wie die bekannten Serien die Männer und illegalen Geschäfte in den Mittelpunkt stellt, sondern die Frauen, die in diese Welt hineingeboren werden und sich ihr nicht entziehen können. Geschildert wird der Roman meist abwechselnd aus der Sichtweise von Sofia und Antonia, die jeweils einen anderen Blick auf die Mafia haben und ihre Rollen in der Familie auch anders definieren (wollen). Da die beide Mädchen die Ereignisse anders wahrnehmen, erhält der Leser einen interessanten Einblick in die Welt der Familie. Doch nicht nur die Gedanken und Gefühle der Mädchen werden dargestellt, sondern der Leser erhält auch einen Eindruck von der inneren Zerrissenheit der Männer dieser Familie, die am Anfang oft denken, die Kontrolle zu haben, bis sie merken, dass sie zu tief drinnen stecken und es keinen Ausweg gibt. 

Das Buch ist mitreißend geschrieben und es ist spannend, sich mitten in der Mafiawelt wiederzufinden. Einzig das Ende hat mich persönlich nicht so überzeugt wie der Rest des Buches. Insgesamt gibt es von mir eine klare Leseempfehlung!

Die Engländerin Cesca lebt seit einigen Monaten in ihrer Traumstadt, Rom. Dort lebt sie förmlich von der Hand im Mund: sie wohnt in einer kleinen Wohnung am Piazza Angelica mitten in Rom, arbeitet tagsüber als Touristenführerin und abends schreibt sie an ihrem erfolgreichen Blog über das Leben in Rom. Eines Abends findet sie in der Mülltonne vor ihrer Wohnung eine Designer-Handtasche, in welcher sich ein verschlossener blauer Brief befindet. Sie bringt die Tasche ihrer Besitzerin, der älteren Dame Viscontessa Elena aus dem Palazzo gegenüber, zurück. Die beiden Frauen sind sich sofort sympathisch und die Viscontessa beauftragt Cesca eine Biografie über ihr abwechslungsreiches Leben zu schreiben, welches Elena als Kind einer reichen amerikanischen Dynastie und IT-Girl in den 1960er Jahren schließlich nach Rom zur Lieben ihres Lebens verschlägt. Doch je weiter Cesca in Elenas Vergangenheit vorschreitet, desto mehr keimt in ihr der Verdacht auf, dass Elena einige Geheimnisse zurück hält - genauso wie Cesca, die es nicht zufällig ihr Leben in London hinter sich gelassen hat. 

Ich bin ein riesiger Fan von den Winter- und Sommerromanen von Karen Swan, da die Bücher wohlige Weihnachts- bzw. Sommergefühle aufkommen lassen unterlegt mit einer schönen Liebesgeschichte. Dieser Roman war jedoch für mich einer der schwächeren Romane von Karen Swan. Die beiden Hauptfiguren, Elena und Cesca, werden eher oberflächlich dargestellt und ich habe zu beiden leider keinen richtigen Zugang gefunden. Stellenweise konnte ich das  naive Verhalten der beiden Damen gar nicht nachvollziehen, z.B. die Romanze zwischen Cesca und Nico oder die Reserviertheit von Elena. Auch die Auflösung der Geheimnisse waren für mich eher unlogisch und passten für mich nicht zu dem Verhalten der Beteiligten. Sehr gut gefallen haben mir allerdings die Ausführungen zu Rom - da kriegt man richtig Lust, die Koffer zu packen und in die ewige Stadt zu reisen! 

Insgesamt ist der Roman eine seichte Lektüre ohne großen Länge, den man zügig lesen kann aufgrund des angenehmen Schreibstils von Karen Swan und welcher Sommer- und Urlaubsfeeling aufkommen lässt. Leider ist die Story etwas holprig und auch Romantik stellt sich nicht so ein. Für mich der bisher schwächste Roman der Autorin.

Rowan kann es kaum glauben, als sie die sehr gut bezahlte Stelle als Nanny bei der einer gut situierten Familie mit 4 Töchtern in den schottischen Highlands erhält. Doch gleich an ihrem ersten Arbeitstag müssen die Eltern für mehrere Tage geschäftlich abreisen und überlassen Rowan die Verantwortung. Bald beginnt Rowan an ihrem Verstand zu zweifeln: sie hört nachts immer wieder Schritte im verschlossenen Dachboden über ihrem Zimmer, persönliche Gegenstände verschwinden spurlos, während andere Gegenstände plötzlich auftauchen und die Smart-Home-Technik des Hauses scheint manchmal komplett außer Kontrolle zu geraten. Dazu kommt, dass in dem alten viktorianischen Haus in der Vergangenheit bereits Bewohner unter mysteriösen Umständen verstorben sind und die Einheimischen glauben, das Haus sei verflucht. Als sich ein schrecklicher Todesfall ereignet und Rowan unter Mordverdacht gerät, stellt sich die Frage: ist Rowan verrückt oder spielt ihr jemand übel mit?

Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal einen so spannenden Thriller gelesen habe wie "Hinter diesen Türen". Die Geschichte wird in Briefform erzählt, als die Hauptperson aus dem Gefängnis einen bekannten Anwalt schreibt und Hilfe dabei sucht, ihre Unschuld zu beweisen. In Rückblenden erinnert sich Rowan an das Vorstellungsgespräch sowie die merkwürdigen Ereignisse der ersten Arbeitstage zurück. Gleich von Anfang jagte es mir einen Schauer über den Rücken, da Ruth Ware es mal wieder schafft, die richtige Stimmung und Atmosphäre zu setzen. Die Spannung baut sich langsam aber kontinuierlich auf, während sich die letzten paar Seiten wie eine rasante Achterbahnfahrt auf den Weg nach unten anfühlte, da eine schockierende Wendung auf die nächste folgte.

Mich haben bisher alle Romane von Ruth Ware begeistert, sie ist für mich die spannendste Thriller-Entdeckung der letzten Jahre. Dieser Roman toppt für mich ihre bisherigen Romane und ich kann es jedem Thriller-Fan ans Herz legen, dieses Buch zu lesen.