Kommissarin Jessica Niemi hat es scheinbar mit einem der gefährlichsten Serienkiller Finnlands zu tun. Er begeht die Morde nach dem Vorbild einer Bestseller-Trilogie um Hexen. Die Ermittler wissen also, wie die nächsten Opfer getötet werden, jedoch nicht, um wen es sich dabei handelt oder wo die Morde stattfinden werden und so geht das Töten weiter. Der Täter scheint den Ermittlern stets einen Schritt voraus zu sein. Neue Erkenntnisse ergeben keinen Sinn und mittlerweile ist sogar eine Polizistin getötet worden. Niemi und ihr Team müssen dringend ihre Strategie ändern.
Ich war schon sehr gespannt auf den neuen Thriller aus Finnland. Optisch ist das Buch, vor allem aufgrund des roten Buchschnittes, bereits sehr ansprechend. Der Einstieg in den Thriller fiel mir leicht und auch Niemi, als Protagonistin, fand ich interessant. Ihr Ermittlerteam lernt man nur wenig kennen. Am meisten ihren Vorgesetzten, aber die Infos standen nicht wirklich im Zusammenhang mit dem Roman und waren daher eigentlich eher überflüssig. Der Roman beginnt spannend, denn schnell rieselt es Leichen, die Ermittlungen beginnen und dann wird der Zusammenhang zur Bestseller-Trilogie entdeckt und die Vermutungen und das Rätselraten werden intensiviert. Leider passieren die nächsten Morde fast nur beiläufig und stehen nicht mehr im Vordergrund. Auch das Thema „Hexen“, wird nur minimal angefasst, was ich aufgrund des Titels sehr schade gefunden haben.
Jessica Niemi ist, wie bereits geschrieben, eine interessante Figur. Immer wieder gibt es Kapitel aus ihrer Vergangenheit. Leider hat sich gegen Ende gezeigt, dass diese nicht mit dem aktuellen Fall zusammenhängen und auch nicht notwendig waren, um ihren Charakter besser zu erklären bzw. zu verstehen. Somit waren sie leider ebenfalls eigentlich überflüssig.
Es gibt mehrere unerwartete Wendungen, die mich wirklich überrascht haben und gegen Ende des Romans steigt das Spannungsniveau erneut an. Die Ereignisse und die Auflösung überschlagen sich dann beinahe. Es wäre schöner gewesen, vorher etwas Langatmigkeit wegzulassen und sich etwas mehr auf das Ende zu konzentrieren. Es werden nämlich nicht alle Fragen beantwortet und es hätte nicht geschadet, wenn am Ende die Ermittler unter einander oder Jessica in Gedanken noch einmal alles zusammengefasst hätten, denn wie gesagt, passiert auf den letzten Seiten sehr viel in sehr kurzer Zeit.
Fazit: Die Idee um das Morden nach Vorlage einer Bestseller-Trilogie ist nicht neu, aber war trotzdem spannend. Leider gibt es zwei Handlungsstränge, die die Geschichte nicht vorantreiben und daher überflüssig waren. Die Zeit und diese Seiten hätte man lieber auf das zu schnelle Ende verwenden können, um die Auflösung etwas klarer und vollumfänglicher gestalten zu können. 3,5 Sterne, die ich leider auf 3 Sterne abrunden muss.