Bewertung zu "Tage der Schatten 1: Die Nachtalbe" von Florian Clever
Der Schreibstil ist wie immer flüssig und Bildgewaltig. Dadurch kann man sich, trotz der vielen finsteren Ecken an denen die Handlungen in der Königsstadt stattfinden, alle sehr gut vorstellen.
Wir haben zwei verschiedene Sichtweisen und Handlungsstränge. Zum einen Maika, die einer Diebesbande angehört und an mehreren Fronten gleichzeitig kämpfen muss. Nicht nur das zwei andere Banden sich gegen ihre verschworen haben, es mit dem Anführer ihrer eigenen Bande nicht gut läuft, hat sie plötzlich auch noch einen gruseligen Beschützer, der ihr ganz und gar nicht geheuer ist. Dazu kommt, dass ihnen die Gelbröcke, allen voran Ismael auf die pelle rücken. Ismael steht auf der anderen Seite des Gesetzes und ist für uns die zweite Perspektive der Geschichte. Er versucht es seinem Vorgesetzen recht zu machen, der ein hartes und schonungsloses Vorgehen gegen die Diebesbanden verlangt. Er will sie quasi ausrotten, macht sich selbst aber natürlich nicht die Hände schmutzig. Das überlässt er lieber Ismael, der dabei mehr schlecht als recht wegkommt und am Ende alles verliert.
Beide Seiten sind sowohl Chatakterlich als auch vom Geschehen her Authentisch rübergebracht worden. Ihre Leben könnten verschiedener nicht sein und dennoch sind beide sehr sympathisch. Beide haben ihre Stärken und Schwächen, ihre Höhen und Tiefen. Man kann sie beide absolut nachvollziehen und mit ihnen mitfiebern. Aber auch die Nebencharaktere sind toll ausgearbeitet und so unterschiedlich wie im echten Leben. Es gibt einige, gut beschriebene, Kämpfe, sowohl unter den Banden als auch gegen die Gesetzeshüter. Trotzdem ist das Geschehen nicht davon überlagert. Im Gegenteil, dass ganze ist perfekt ausbalanciert zwischen den ruhigeren und den spannenden, aufregenden Momenten.
Also insgesamt wieder ein rundum gelungenes Buch, welches ich absolut empfehlen kann.